Verlass den Raab
Der hervorragende Moderator von Schlag den Raab, Matthias Opdenhövel, der dafür mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde, findet es spannender, Beiträge über bereits beendete Fußballspiele anzusagen, und wechselt deshalb in diesem Sommer zur ARD, um vor allem die Sportschau zu moderieren. Damit verlieren die einzigen beiden bedeutenden Samstagabendshows im deutschen Fernsehen im gleichen Jahr ihren jeweils prägenden Moderator.
Weil ProSieben aber nicht das ZDF und Matthias Opdenhövel nicht Thomas Gottschalk ist, moderiert er seine letzte Sendung nicht erst in einem halben Jahr, und danach noch ein Special und drei abendfüllende Best-ofs, bevor die Sendung in eine neunmonatige Pause geschickt wird, sondern gar keine mehr. Schon bei der nächsten Ausgabe von Schlag den Raab übernächste Woche wird er nicht mehr dabei sein.
ProSieben hätte zwei passende Nachfolger in den eigenen Reihen gehabt: Oliver Pocher steht bei ProSiebenSat1 unter Vertrag, hat aber gerade keine Sendung. Er hat früher schon mit Raab zusammengearbeitet und besitzt die nötige Frechheit, ihn in bekannter Opdenhövel-Manier in seine Schranken zu weisen. Das gilt auch für Elton, der ohnhehin in jeder Sendung das Spiel „Blamieren oder kassieren“ moderiert und inzwischen die nötige Erfahrung und Souveränität besitzt, gleich die ganze Sendung zu übernehmen.
Stattdessen hat ProSieben umgehend Steven Gätjen als neuen Moderator bekanntgegeben.
Steven Gätjen.
Wahrscheinlich war er halt gerade da.
Das ist so, als würde Jörg Pilawa Wetten, dass…? übernehmen. Welch abwegige Vorstellung.