Helen Mirren in der Rolle ihres Lebens
Jane Tennison hat als Polizistin in London immer schon gegen mehr als Kriminelle zu kämpfen gehabt. Sie musste sich als Frau gegen die Männer durchsetzen, als Ermittlerin gegen korrupte Vorgesetzte, als Neuling gegen das Establishment. Im letzten Teil von Heißer Verdacht („Prime Suspect“) kämpft sie vor allem gegen sich selbst. Sie hat Karriere gemacht, steht kurz vor der Pensionierung, aber sie ist einsam, Alkoholikerin, hat Gedächtnisaussetzer, und das Sterben ihres Vaters reißt alte Wunden wieder auf. Trotzdem will sie es noch einmal allen (und sich selbst) beweisen und den Mord an einem jungen Mädchen aufklären.
Für Helen Mirren, die mit der Darstellung von Königin Elizabeth in „The Queen“ endlich zu einem Weltstar wurde, ist die ehrgeizige, aufrechte, aber höchst fehlbare Polizistin Jane Tennison die Rolle ihres Lebens. In 15 Jahren sind insgesamt sieben düstere Folgen entstanden, die meisten davon mit doppelter Spielfilmlänge, was es den Filmen erlaubte, die Charaktere außergewöhnlich gründlich zu entwickeln, die Handlung verschlungene Wendungen nehmen zu lassen und der Psychologie viel Raum zu geben, wenn Tennisson oder ihre Kollegen wieder einmal mit einem Verdächtigen im Verhörzimmer sitzen und versuchen, ihn zum reden zu bringen. Es ist die vielleicht beste Krimireihe der Welt, und man muss die ersten Teile nicht gesehen haben, um den letzten zu verstehen.
Und sich danach die anderen auf DVD zu kaufen oder auf dem Pay-TV-Sender 13th Street anzusehen, der die früheren Teile gerade donnerstags um 20.13 Uhr wiederholt.
Heißer Verdacht: Das Finale. Heute und am kommenden Sonntag, 22 Uhr, ZDF.