Jauch gegen Jauch

In den Anfangsjahren wurde bei Wer wird Millionär? gern noch so getan, als sei es eine Live-Sendung. Das war zwar schon allein wegen des Telefonjokers unglaubwürdig, aber trotzdem machte sich Günther Jauch die Mühe, den Eindruck aufrecht zu erhalten. Wenn er zum Beispiel direkt im Anschluss an eine Sonntags-Vorabendausgabe von Wer wird Millionär? seinen RTL-Jahresrückblick moderierte, tat er so, als ginge er mal eben rüber in ein anderes Studio. (Was ja heute bei der Stefan-Raab-Combo Unser Star für Baku und TV total tatsächlich passiert.) Einmal kam er nach der letzten Quiz-Werbepause in einem anderen Anzug zurück, dem, den er auch in der anschließenden Live-Show tragen würde. Er habe sich schon mal umgezogen.

Inzwischen haben RTL und Jauch längst aufgegeben, ein Live-Gefühl vermitteln zu wollen. Sonst hätte er heute Abend mächtige Probleme zu erklären, warum er, während sein Quiz bei RTL noch auf Sendung ist, gleichzeitig bereits in der ARD eine Sondersendung seiner Talkshow zum Rücktritt des Bundespräsidenten moderiert. Und dabei womöglich nicht einmal den gleichen Anzug trägt.

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Michael, 17. Februar 2012, 19:38.

Höhl dir die Million!

Anlässlich der 1000. Sendung von Wer wird Millionär? bietet RTLnow momentan noch einmal für ein paar Tage Ausschnitte aus der Premiere vom September 1999 zur kostenlosen Online-Ansicht an. Und da werden Erinnerungen wach. Ich hatte zum Beispiel völlig vergessen, dass die ersten Sendungen damals noch nicht in Hürth aufgezeichnet wurden, sondern in der Batcave.


Michael, 5. Februar 2012, 13:56.

Lebt denn der alte Mondmichl noch?

Ein bisschen riskant finde ich es ja schon, eine solche Quizfrage über einen 81-jährigen zu stellen, wenn die Sendung nicht live ist, sondern etliche Tage vor der Ausstrahlung aufgezeichnet wird.

Michael, 4. Februar 2012, 22:33.

Gewinnen Sie Günther Jauchs Geld!

DWDL berichtet exklusiv über ein eine gemeinsame Show von Günther Jauch und Oliver Pocher, die gerade pilotiert wird, in der Pocher der Moderator wäre und Günther Jauch ein Quizkandidat, gegen den vier andere antreten müssten.

Das klingt ein bisschen nach Win Ben Stein’s Money. Aber nur ein klitzekleines bisschen.

Von 1997 bis 2003 zeigte der US-Sender Comedy Central diese höchst originelle und mehrfach ausgezeichnete Show. Moderator war über mehrere Jahre der Komiker Jimmy Kimmel, der heute eine eigene tägliche Late-Night-Show beim großen Network ABC moderiert, Star der Show war aber der Anwalt, Autor, Schauspieler und Wirtschaftsexperte Ben Stein, gegen den Kandidaten antraten und Wissensfragen beantworten mussten. Das Konzept folgte grob dem Jeopardy! , mit einer großen Ratewand, auf der verschiedene Kategorien mit Quizfragen von unterschiedlichem Wert standen. Der Gag war aber natürlich, dass die Kandidaten gegen einen Prominenten spielten und vorgeblich um dessen eigenes Geld.

Eine solche Idee wirkt wie geschaffen wie Günther Jauch, den die meisten Deutschen für steinreich und allwissend halten. Das genaue Konzept von Win Ben Stein’s Money würde mit Günther Jauch allerdings nicht funktionieren. Stein spielte den überheblichen, arroganten Schnösel, und die Kulisse untermauerte das. Wenn in der Finalrunde Stein und der verbliebene Kandidat in schalldichten Kabinen saßen und dieselben Fragen gestellt bekamen, war Steins Kabine ein luxuriös mobliertes Palastzimmer mit allerlei goldenem Geschnörkel und die des Kandidaten eine karge Gefängniszelle.

Diese Rolle würde dem netten Onkel Jauch natürlich niemand abnehmen. Das wäre eher etwas für Harald Schmidt. Aber erstens wäre das ein neues Projekt, bei dem er vielleicht nicht nur einfach seine Zeit absitzen könnte, und zweitens: Wer würde eine Show mit Schmidt und Pocher sehen wollen?

Michael, 3. Februar 2009, 10:22.

Akt der Güte

Wenn Professor Freise, der einst bei Günther Jauch als erster Kandidat die Million abräumte, weiterhin als einer der klügsten Köpfe Deutschlands gilt, dann ist Oliver Pocher Deutschlands klügster Prominenter.

Beim 16. Prominenten-Special von Wer wird Millionär? bei RTL rief Oliver Pocher seinen Telefonjoker an: ARD-Programmdirektor Günter Struve.

Günther Jauch:
„Mein Lieblingsprogrammdirektor der ARD. Dass ich es nicht zur ARD schaffe, das wurde mir irgendwann klar. Aber dass Sie es bis zu RTL schaffen, das ist die eigentliche Leistung.“
Günter Struve:
„Es ist ein Akt der Güte, lieber Herr Jauch.“


Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Zum ersten Mal zeigte RTL das Prominenten-Special an einem Freitag. Und zum ersten Mal wird es wiederholt (Samstag um 15.45 Uhr).

Ach ja: Und am Ende gewann Oliver Pocher dann eben als erster Prominenter die Million.


Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Michael, 30. Mai 2008, 23:26.

Wer wird Günther Jauch?

Günther Jauch wurde gestern überraschend zum Quizkandidaten in seiner eigenen Show Wer wird Millionär?, ohne dass es der Hilfe von Horst Schlämmer bedurfte.

Nach 17 Minuten kam eine ebenso erkältete wie nervöse Kandidatin ins Spiel, die aus Versehen schnurstracks auf Günther Jauchs Stuhl zuging und sich darauf setzte, ohne den Fehler zu bemerken. Da Günther Jauch niemand ist, der auf den Fehlern Anderer herumreitet, setzte er sich brav auf den Kandidatenstuhl und wartete, wann sie’s merkt. Es dauerte fast drei Minuten, in denen sie unter dem Gejohle des Publikums aus Jauchs Glas trank, Jauch sie mit „Frau Schlämmer“ ansprach und ihr seine Moderationskarten herüberreichte. Als ihr das Licht endlich aufging, dauerte es aber fast weitere zehn Minuten, bis sie auf dem ihr eigentlich zugedachten Stuhl Platz nehmen durfte, denn jetzt stand Jauch auch nicht mehr auf und bestand stattdessen darauf, Fragen gestellt zu bekommen. Eine Stimme aus der Regie drängte darauf, mit dem Spiel zu beginnen: „Frau Schulz, würden Sie freundlicherweise Herrn Jauch fragen, welche Spielvariante er spielt?“, und sie fragte ihn: „Wen haben Sie mitgebracht heute Abend?“, fiel aber kurz aus der Rolle, als ihr vor der 50-Euro-Frage der Gedanke kam: „Gehe ich dann leer aus?“

Als Jauch ihr die ersten 500 Euro erspielt hatte, tauschten sie die Plätze.

Bei RTLnow ist diese großartige Episode noch die ganze Woche online zu sehen.

Michael, 4. März 2008, 15:05.

Die Gleichgültigkeit der Vielen

Eigentlich wollte ich mir heute Günther Jauchs neue Show Die Weisheit der Vielen ansehen, in der Herr Jauch unentwegt Zahlen abfragte. Dann habe ich aber zur besten Sendezeit in Spielfilmlänge telefoniert und deshalb nur die erste und die letzte halbe Stunde gesehen. Trotzdem habe ich merkwürdigerweise nicht das Gefühl, etwas verpasst oder irgendetwas nicht verstanden zu haben.

Weil die Zuverlässigkeit von Menschenmengen durch den Publikumsjoker in Wer wird Millionär? seit 1999 noch nicht ausreichend erforscht wurde, stellte Herr Jauch den ganzen Abend Fragen ans anrufende Publikum: Mit welcher Geschwindigkeit wurde ein Fußball geschossen, was wiegt die Kuh, wie viele Kinder kamen heute in Hamburg zur Welt, wie viele Zähne hat der Alligator da? Dann verglich er das Mehrheitsergebnis (bzw. den Mittelwert der genannten Zahlen) mit der Antwort eines Experten (bzw. Ursula von der Leyen). So sollte herausgefunden werden, ob eher die Mehrheit Recht hat oder der Experte. Das Ergebnis: Mal so, mal so. Ach was. Am Ende gab es einen nichts sagenden Gleichstand. Gelernt habe ich nur, dass der Kopf eines Alligators aus der Nähe aussieht wie ein Mohnbrötchen.

Günther Jauch ist nach wie vor der mit Abstand beste deutsche Fernsehmoderator. Er könnte vermutlich auch eine zweistündige Sendung moderieren, die aus nichts als dem 50:50-Joker besteht. Selbst ohne Fragen und Antwortmöglichkeiten, nur mit Buchstaben. Aber man muss es ja nicht unbedingt ausprobieren.

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Michael, 20. Januar 2008, 23:14.

„Bleiben Sie trotzdem dran.“

Jetzt sucht der Bauer wieder ne Frau, aber ich glaube, so spannend wie bei uns kann das trotzdem nicht werden.

Günther Jauchs Programmhinweis auf die nachfolgende Sendung, nachdem eine Kandidatin bei Wer wird Millionär? eine halbe Million gewonnen hatte und ein anderer mit null Euro nach Hause gegangen war.

Michael, 10. Dezember 2007, 21:24.

Tierisch jauchzender Jauch

Bei Frank Elstners unglaublichem Quiz der Tiere im Ersten tritt trete Günther Jauch gerade zum ersten Mal als Quizkandidat auf, was wie der Ansager schon im Vorspann betonte behauptete. Wenn man aber sieht, wie aufregend Günther Jauch das offensichtlich findet und wie viel Spaß er daran hat, drängt sich die Frage auf, ob sich bisher vielleicht einfach niemand getraut hat, ihn zu fragen.

Ebenfalls bemerkenswert: Die Begeisterung, mit der Jauch auf Anfrage von seinem eigenen Quiz erzählt, zeigt, wie viel Spaß er an seinem Job und auch nach 700 Ausgaben noch immer an Wer wird Millionär? hat. Das macht ihn noch sympathischer als er ohnehin schon ist.

Nachtrag 21.57 Uhr:
Ach so… Produzent der Sendung war die Firma I & U TV, deren Alleingesellschafter Günther Jauch ist. Dann hat er sich also selbst gefragt, ob er Kandidat werden will.

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Michael, 15. November 2007, 20:43.


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