House gewinnt Wette

Thomas Gottschalk kommt an Dr. House nicht mehr ran. Im Gesamtpublikum blieb Wetten, dass…? zwar auch gestern mit 13 Millionen Zuschauern unantastbar, doch bei der von der Werbewirtschaft als Heiligtum verehrten Zielgruppe lag die Show knapp unter den Werten, die Dr. House am Dienstag erreichte. Als Gottschalks erste Sendung nach der Sommerpause unter dem House-Schnitt geblieben war, hätte man noch von einem Ausrutscher ausgehen könne, doch allmählich scheint es der Normalfall zu werden.

Die Zahlen sind deswegen ganz interessant, weil seit fast 20 Jahren niemand Wetten, dass…? regelmäßig geschlagen hat und zudem Wetten, dass…? noch immer ein Großereignis ist, das sich mit nur sieben Sendungen im Jahr rar macht, während Dr. House diese enormen Zahlen mittlerweile jede Woche einfährt.

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Michael, 11. November 2007, 12:16.

Housearrest

Potzblitz, welch überraschendes Ende der heutigen Episode von Dr. House! Dr. House wurde festgenommen! Überraschend freilich nur für Zuschauer, die keine Fernsehzeitschriften lesen. Doch, doch, diese Blätter haben immer noch viele Leser, obwohl das was drinsteht angesichts immer hektischerer Programmänderungen seitens der Sender ohnehin nur noch manchmal stimmt. Manchmal stimmt es aber auch viel zu sehr.

Schon mehrfach haben wir uns darüber geärgert, dass Videotext oder TV-Zeitschrift den Verlauf einer Serienepisode zu detailliert, zeitweise bis hin zur Auflösung eines Falles vorab beschreiben. Deshalb gehen wir doch heute mal an die Quelle. Denn letztlich ist es RTL selbst, das diese Informationen als Pressematerial herausgibt, das dann von anderen Medien übernommen wird. Für die heutige Episode nahm der Pressetext die Schlussszene vorweg:

Konsequenzen: Auf dem Nachhauseweg wird House (Hugh Laurie li.) von einem Polizisten (David Morse) angehalten, der auf eine solche Gelegenheit seit Tagen gewartet hat. House hatte ihn während einer Untersuchung ziemlich rüde behandelt und dann unnötigerweise noch ein Thermometer in den Hintern gesteckt. Da er sich nicht bei ihm entschuldigen wollte, rächt er sich jetzt, denn er verhaftet ihn wegen illegalem Drogenbesitz.

Und dazu gab’s im Angebot u.a. das Schlussbild.

Andererseits muss man auch das Dilemma der Zeitschriften begreifen. Dr. House ist die erfolgreichste Serie im Fernsehen, die will man natürlich regelmäßig im Blatt haben, ausführlich behandeln und abwechselungsreich bebildern. Das gleiche Problem hatten die Redaktionen viele Jahre mit Wer wird Millionär?, bei dem die Möglichkeiten deutlich begrenzter waren, und deshalb endete es meist in einer Beschreibung der Regeln, einer Statistik, in wie vielen Ländern die Show ein Erfolg ist und einem Foto, auf dem Günther Jauch eine Grimasse schneidet.

Kein Wunder, dass die Freude groß ist, bei Dr. House inhaltlich die Sau rauslassen zu können. Verdirbt zwar die Spannung, aber was soll’s? Denn wer weiß, ob Dr. House die gleiche Popularität erreicht hätte, wenn da jede Woche nur stünde:
„Jemand bricht zusammen, und Dr. House muss herausfinden warum.“

Michael, 2. Oktober 2007, 22:25.

Was fehlt den Piloten?

Auf der DVD-Box zu Dr. House (Staffel 1)  ist mir aufgefallen, dass bei Folge 1 der Vorspann fehlt. Das ist mir auch bei anderen Serien schon aufgefallen. Warum ist das so?Kerstin

Die erste Folge einer Serie, die Pilotfolge, dient zunächst dazu, dem potenziellen Auftraggeber, also dem ausstrahlenden Sender, eine Vorstellung von der Idee der Serie zu vermitteln. Diese Folge führt die Charaktere und das Konzept ein. Es ist jedoch nicht gewährleistet, dass sie auch ausgestrahlt wird, denn es kann ja sein, dass sich nach interner Vorführung kein Sender von der Idee überzeugen lässt und sie gar nicht in Serie geht. In diesem Fall wäre ein Vorspann eine Verschwendung von Geld und Arbeitszeit gewesen, weshalb bei Pilotfolgen oft darauf verzichtet wird. Kauft jemand die Serie, wird meistens die Pilotfolge zum Serienstart gesendet, und ab Folge 2 kommt der neu produzierte Vorspann dazu, denn von nun an lohnt es sich ja.

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Spätes Frühchen

Es ist überall zu lesen, wie unglaublich gut und erfolgreich Dr. House ist. Wenn die  Serie doch so gut ist, warum läuft sie dann nicht zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr?Andreas

„Beste Sendezeit“ und „20.15 Uhr“ ist nicht mehr zwingend dasselbe. Die Sehgewohnheiten vor allem in der Zielgruppe, um die die Werbewirtschaft buhlt, haben sich geändert, und zwischen 21.15 Uhr und 22.15 Uhr sitzen inzwischen in der Regel mehr Menschen vor dem Fernseher als in der Stunde zuvor; vergangenen Dienstag waren es zum Beispiel 13 Millionen im Vergleich zu 12,3 Millionen Zuschauern von 14 bis 49. Auch in der Gesamtzuschauerschaft ist 21.15 Uhr nicht mehr das spätere Abendprogramm, als es es zu Zeiten von Dallas galt, sondern gleichwertige Primetime. Oder anders ausgedrückt: Es ist jetzt später noch früh.

Für diese Primetime-Verschiebung mag es viele Gründe geben: Geänderter Lebensrhythmus, flexiblere Arbeitszeiten, späterer Ladenschluss und nicht zuletzt vermutlich das Fernsehprogramm selbst: Wenn die Sender sich im Gegensatz zu damals bis in den späteren Abend ins Zeug legen, gibt es natürlich mehr Gründe, auch dann noch einzuschalten.

Die Kollegen von DWDL haben sich schon vor ein paar Monaten ausführlicher mit dem Wandel befasst.

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Househoher Sieg

Ich bin sehr gespannt, wie lange es dauert, bis auf dem Sendeplatz am Dienstagabend um 21.15 Uhr die Wetten, dass…?-Politik einsetzt. Also Rückzug statt Angriff. Jahrelang fehlte allen Sendern der Mut, parallel zu Wetten, dass…? ein attraktives Gegenprogramm auszustrahlen, weil ohnehin keine Chance auf einen Quotensieg bestand. Also zeigten die Konkurrenten Fünftausstrahlungen gut abgestandener Spielfilme oder billig produzierte Shows. Erst jüngst stellten sie fest, dass Wetten, dass…? nicht mehr unantastbar ist.

Dafür haben die Zielgruppen-Quoten von Dr. House dienstags abends bei RTL mittlerweile eine Dimension erreicht, in der Wetten, dass…? bisher allein war. Die Premiere der dritten Staffel sahen gestern Abend 4,4 Millionen Menschen im Alter von 14 bis 49 Jahren. Zum Vergleich: Zur selben Zeit erreichten die fünf Konkurrenten ARD, ZDF, ProSieben, Kabel 1 und Vox zusammen in dieser Gruppe 4,0 Millionen Zuschauer. Am dichtesten auf den Fersen war Dr. House noch der zweite Teil des Sat.1-Vierteilers Zodiak – Der Horoskop-Mörder, doch selbst der erreichte nur gut ein Drittel der Zuschauer, die Dr. House gleichzeitig anzog.

Testbilder könnten gegen Dr. House derzeit nicht wesentlich schlechter abschneiden. Und offenbar geht der Trend in genau diese Richtung. ProSieben hat seine Desperate Housewives bereits aus der Schusslinie genommen. Die kommen ab heute mittwochs.

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Michael, 5. September 2007, 18:23.

Die neuen Lupus-Verdachtsfälle sind da!

Rücksichtslos startet RTL heute die dritte Staffel von Dr. House. Kontinuität is nich, und so wird die zweite Hälfte der Doppelfolge aus der ersten Staffel, deren erste Hälfte vergangenen Dienstag noch einmal zu sehen war, vorerst nicht wiederholt. Weil RTL genauso wenig das Finale der zweiten Staffel von vor vier Monaten wiederholt, an das die heutige Folge anknüpft, fassen wir hier noch einmal zusammen, was zuletzt geschah:

Der Mann einer ehemaligen Patientin kam ins Besprechungszimmer und schoss zweimal auf House. Weil House aber alles langweilig findet, was offensichtlich ist, langweilte ihn sein eigener Fall, und er kümmerte stattdessen ferndiagnostisch um einen Patienten mit einer derart geschwollenen Zunge, dass er kaum sprechen konnte. Doch plötzlich wurde auch der Fall House selbst spannend: Seinem Bein ging es besser. Das kam ihm verdächtig vor.

Da Pistolenschüsse medizinisch nicht als Therapie zugelassen sind, muss bei der OP etwas schiefgelaufen sein.

Er erfuhr, dass er von seinem Operateur mit dem Betäubungsmittel Ketamin in ein künstliches Koma versetzt wurde. Cuddy erzählte von einer Klinik in Deutschland, in der chronische Schmerzen durch solch ein künstliches Koma behandelt würden, was so etwas wie einen Neustart der Psyche bewirke. Es bestehe eine fünfzigprozentige Chance, dass seine Schmerzen nicht zurückkehrten.

Merkwürdig, in deutschen Serien erzählt man immer nur von den tollen Kliniken in Amerika, in denen es solche Wundermethoden gibt.

Aber zurück zu House: Er war sauer. Er hatte zwar keine Schmerzen und humpelte nicht einmal mehr, litt aber nun unter Halluzinationen, Erinnerungslücken und Beeinträchtigungen seines Denkvermögens und seiner Auffassungsgabe und führte das auf die Behandlung zurück. Deshalb schaltete er auch nicht schnell genug, als dem Zungenpatienten nach der Zunge erst das Auge und schließlich noch etwas anderes aus dem Körper quoll. Foreman kam drauf.

Wilson: War vielleicht Glück. Ein nicht früh genug erkannter Hodenkrebs kann ist tödlich. Wahrscheinlich ein…
House: Ja, ja, ich weiß. Die Frage ist: Wieso bin ich nicht früher darauf gekommen?
Wilson: Herausquellende Augen sind keine typische Symptomatik.
House: Die Sackexplosion anderseits…

House merkte immer häufiger, dass er halluzinierte, erkannte aber nicht mehr, was real war und was nicht. Und übrigens: Wir auch nicht.
Am Ende operierte er den Zungenpatienten mit einem Operationsroboter und brachte ihn bei der Gelegenheit um, weil er glaubte, die Situation sei ohnehin nicht real.
Und jetzt merkten wir, dass nichts real war: Fast die komplette Folge von den Schüssen bis jetzt war ein Traum. House erwachte, als er gerade hektisch und aus seinen beiden Schusswunden blutend Richtung Operationssaal gefahren wurde. Seine letzten Worte, bevor die Staffel zu Ende war, waren: „Sagen Sie Cuddy, ich will Ketamin.“

Und das geschieht heute (kein Spoiler): Irgendwas ist merkwürdig zu Beginn der neuen Staffel. Die Produzenten scheinen mit dem Risiko zu spielen, an einem erfolgreichen Konzept einen bewährten Baustein zu ändern. Andererseits ist der Vorsprung von Dr. House vor der zweiterfolgreichsten Serie im deutschen Fernsehen (14-49 J.) mittlerweile so groß, dass die Gefahr nicht allzu groß sein dürfte.

Einen sehr schönen kleinen Insidergag möchte ich doch noch vorwegnehmen. House stürmt in Cuddys Büro und will sie mal wieder von etwas überzeugen, und sie sagt: „24-mal im Jahr kommen Sie hier rein und behaupten, jemanden heilen zu können.“ Lustige Anspielung darauf, dass jedes Jahr 24 Folgen von Dr. House produziert werden. Die ersten 14 der dritten Staffel zeigt RTL ab heute.

Dr. House, dienstags um 21.15 Uhr bei RTL.
Ringsherum beginnen auch neue Staffeln von CSI: Miami und Monk.

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Michael, 4. September 2007, 09:52.

Housetrunk

Wer die erfolgreichste Serie „werberelevanter“ Zuschauer noch nie gesehen hat, hat heute die beste Chance zum Einstieg. Dr. House geht wieder von vorn los, auf dem gewohnten Sendeplatz dienstags um 21.15 Uhr, und wer die geniale Serie um den ebenso genialen wie misanthropischen Arzt wirklich noch nie gesehen hat, hat etwas verpasst. Der enorme Erfolg von Dr. House ist bemerkenswert, weil Qualität und Quote sonst nicht zwingend miteinander einhergehen, wie ja auch Qualität und RTL nicht zwangsläufig aufeinander schließen lassen.

Zum Start der ersten Staffel — und wegen des großen Erfolgs unseres CSI: Miami-Saufspiels vom vergangenen Dienstag — bieten wir heute das Trinkspiel zu Dr. House an.

Geht so:

Trinken Sie immer dann ein Bier, wenn

• Dr. House von seiner Chefin Cuddy zurückgepfiffen wird, obwohl er doch sooo offensichtlich Recht hat
• Dr. House aus Zeitgründen auf Tests verzichtet und einfach die Behandlung des Patienten mit abwegigen Medikamenten startet, obwohl es doch keinen Anhaltspunkt gibt, dass er Recht hat
• die eben noch angeschlagene Therapie fehlschlägt und der Patient „überraschend“ in eine lebensbedrohliche Situation gerät und neue Symptome entwickelt

Trinken Sie einen Schnaps, wenn

• das Ärzteteam in das Haus eines Patienten einbricht
• ein Patient sich über Dr. House beschwert
• Dr. House gegen einen Einsatz von fünf Sprechstunden auf das Überleben eines Patienten wettet

Und schlucken Sie eine Vicodin-Schmerztablette, wenn

• Ihr Bein schmerzt. Oder noch besser: Lassen Sie’s.

Ich weiß, das Spiel ist nicht so lustig wie letzte Woche, aber Sequels sind eben nie so gut wie das Original.

Nachtrag 21.45 Uhr:

– „Dr. House, kommen Sie schnell! Alle unsere Zuschauer sind plötzlich so merkwürdig blau!“
– „Besoffen. Werden kotzen. Langweilig.“

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Michael, 8. Mai 2007, 07:25.

Fernsehprogramm schönsaufen

Daran, dass Fernsehsender hochkarätige Spielfilme senden, merkt man normalerweise, dass Feiertag ist. Das Abendprogramm von RTL sieht heute aber aus wie jeden Dienstag, was aus Sendersicht vernünftig ist, denn vermutlich kein Blockbuster der Welt könnte derzeit die Marktanteile erreichen, die der Viererblock aus CSI: Miami, Dr. House, Monk und Law & Order Woche für Woche holt.
Immerhin das spannende, außergewöhnliche Staffelfinale von Dr. House, die letzte neue Folge für Monate, fällt aus dem Rahmen des sonst strengen Schemas, nach dem die Serie in den meisten Wochen aufgebaut ist.

Darüber hinaus müssen wir aber selbst dafür sorgen, dass der Feiertags-Fernsehabend sich von gewöhnlichen unterscheidet.

Und zwar mit dem lustigen CSI: Miami-Trinkspiel!

Das geht so: Sehen Sie sich CSI: Miami in einer größeren Gruppe an.
Trinken Sie immer dann einen Maibock, wenn

• David Caruso seine Sonnenbrille aufsetzt
• David Caruso die Hände in die Hüften stemmt
• David Caruso einem kleinen Jungen sein Wort gibt, den Mörder seiner Eltern zu finden
• David Caruso mal wieder verträumt in die Luft guckt statt auf den Boden und fragt, wo die Leiche liege

Trinken Sie einen Korn, wenn

• David Caruso mehr als einen Satz am Stück sagt
• David Caruso verächtlich auf seine Kollegen herabschaut, weil nur er allein wieder eine tolle Idee hatte wie „Wenn wir diese Substanz analysieren, finden wir vielleicht raus, worum es sich handelt“.
• Ein Wundercomputer auf die Schnelle irgendwelche nicht nachvollziehbaren Abgleiche macht
• David Caruso seine Sonnenbrille absetzt

Trinken Sie zum Ausgleich ein Wasser, wenn

• David Caruso sein rotes Superheldencape anlegt, einen Arm in die Luft reckt und davonfliegt, um die Welt zu retten ( — gut, kam bisher nie vor, aber ganz ehrlich: Das ist doch nur noch eine Frage der Zeit)

Wer zuerst voll ist, gewinnt. Sonderpunkte gibt’s, falls jemand den Fall löst. Aber das ist ja letztlich egal.
Wir nennen das Saufspiel zum 1. Mai: „CSI: Mai-ami“. Oder so. Glauben Sie mir, wenn Sie es lange genug gespielt haben, finden Sie diesen Namen auch lustig.

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Michael, 1. Mai 2007, 05:48.

Dr. House und Mr. Fish

„Der Spiegel“ zitiert den britischen Schauspieler Hugh Laurie, der in der amerikanischen Serie Dr. House den amerikanischen Arzt Dr. House spielt, heute dazu, dass er als Einziger im Ensemble seinen Akzent verstellen muss:

Es ist, als ob alle mit einem Tennisschläger spielten — und du hast einen Fisch in der Hand.

Ein Zimmer weiter in unserer Antworten-Rubrik geht es heute übrigens um andere unsympathische Fernsehcharaktere, die trotzdem zu Stars wurden.

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Michael, 24. April 2007, 10:00.

Die Vorfahren des Dr. House

Ich liebe Dr. House. Auch weil er so anders ist als alle anderen Fernsehhelden. Aber hat es eigentlich vorher schon jemals eine erfolgreiche Serie gegeben, in deren Mittelpunkt eine echter Unsympath stand? Sabine

Du meinst außer allen Serien mit Robert Atzorn? Klar, aber selten. Die gängige Meinung ist, dass die Hauptfigur einer Serie liebenswert sein müsse, weil sich ihr sonst kein Zuschauer freiwillig zuwende. Doch es gibt berühmte Gegenbeispiele, allen voran Ekel Alfred in Ein Herz und eine Seele, über den sich halb Deutschland in den 70er-Jahren das Maul zerriss, weil er sich über halb Deutschland das Maul zerriss (und zwar über die SPD-wählende Hälfte). Die Serie Motzki versuchte ein ähnliches Prinzip später noch einmal.

In den USA gab es außerdem den Krimi Mike Hammer mit einem brutalen Schläger als Hauptfigur, der Erfolg war aber ziemlich begrenzt.

Doch sogar Dr. House selbst hat einen sehr konkreten Vorfahr, um nicht zu sagen ein Vorbild: Becker.  Die erfolgreiche Sitcom mit Ted Danson wurde Anfang 2004 nach sechs Staffeln beendet, also genau zehn Monate bevor Dr. House erstmals auf Sendung ging. Becker war Arzt mit eigener Praxis in der Bronx, der das Leben und alle Menschen hasste und den ganzen Tag schlecht gelaunt die negativen Seiten des Alltags herausstellte. Es war eine grandiose Serie, die von Sat.1 im Nachtprogramm versteckt und bisher noch nicht einmal komplett ausgestrahlt wurde. Doch immerhin haben wir jetzt mit Dr. House einen würdigen – und sogar enorm erfolgreichen – Erben.

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