Ohne Werbung. Mit Abspann. Keine Absetzgefahr.

Eine der besten Sitcoms der 80er-Jahre und die beste Sitcom der 90er erscheinen heute in Deutschland auf DVD. Von Cheers und Frasier ist ab sofort jeweils die erste Staffel zu haben.

Richtig, wir besprechen jetzt DVD-Erscheinungen. Das ist nicht so frustrierend wie die Besprechung von TV-Neustarts, die nach wenigen Wochen ja doch abgesetzt werden. Das Schlimmste, was im Fall der DVDs passieren kann, ist, dass nach der ersten Staffel keine weiteren Boxen mehr erscheinen, und für diesen Fall könnte man ja auf die Importe aus England oder den USA zurückgreifen. Da hat Frasier wenigstens in beiden Serien dieselbe Stimme.


Die DVD-Cover sind Links zu Amazon

Die Figur des ebenso neurotischen wie snobistischen Psychiaters Frasier Crane verbindet die verwandten Serien. (Worum es im Detail geht, entnehmen Sie bitte vertrauensvoll den Lexikontexten zu Cheers und Frasier.) Kelsey Grammer spielte sie ab der dritten Staffel in der Kneipen-Sitcom Cheers und erhielt nach deren Ende seine eigene Serie Frasier, die genau wie Cheers elf Staffeln währte. Auf den ersten Blick mögen sie sich sehr unterscheiden: Die eine fiel durch ein bierseliges Ensemble und Trinksprüche auf, die andere durch schöngeistige Bemerkungen über Freud und Kant. Doch beide zählen zu den erfolgreichsten Comedyserien aller Zeiten, weil es ihnen gelang, die ganz große Masse anzusprechen: Auch Cheers enthielt schon Schöngeistiges. Die weltgewandte, (alt-)kluge Diane (Shelley Long) war in den ersten fünf Jahren ein perfekter Widerpart zu Barmann Sam (Ted Danson), dem es in erster Linie aufs Flachlegen und auf Baseball ankam.

Hier begegnen sie sich zum ersten Mal (im amerikanischen Originalton):

Das Serienfinale von Cheers 1993 war in den USA die meistgesehene Fernsehsendung der gesamten 90er-Jahre, wenn man Sportübertragungen nicht mitzählt (und selbst wenn, kommt Cheers noch immer auf Platz 3). Das Frasier-Finale konnte da zwar elf Jahre später nicht mithalten, dennoch war die Serie bis zum Ende erfolgreich und ist in anderer Hinsicht noch heute ein Rekordhalter: Sie wurde mit 37 Emmys ausgezeichnet, mehr als jede andere Serie in der Geschichte der Preisverleihung.

Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass in Deutschland beide Serien weitgehend unter Ausschluss des größten Teils der Öffentlichkeit im Nachtprogramm versendet wurden (von verschiedenen Sendern) und sich trotzdem eine treue Fangemeinde eroberten.

Wer eine halbe Stunde Zeit hat und mit dem Originalton was anfangen kann, sieht hier schon viele, viele schöne Ausschnitte aus der ersten Staffel von Frasier:

Die gesamten ersten Staffeln von Cheers und Frasier sind jetzt als deutsche DVD-Boxen erhältlich. Keine Ahnung, ob Extras drauf sind. Wen interessiert’s? Die beiden Serien allein machen die Anschaffung schon lohnenswert.

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Michael, 4. September 2008, 05:03.


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