Quincy
1981–1986 (ARD); 1992–1994 (RTL). 145‑tlg. US-Krimiserie von Glen A. Larson und Lou Shaw („Quincy, M.E.“; 1976–1983).
Im Auftrag der Polizei von Los Angeles arbeitet Dr. Quincy (Jack Klugman) als Gerichtsmediziner. Der erste Eindruck der Todesursache kann täuschen, und weil Quincy neugierig ist, stellt er eigene Ermittlungen an und klärt so immer wieder, trotz vermeintlich natürlicher Todesursachen, Mordfälle auf. Er lässt nicht locker, hakt nach und lässt sich nicht von gezielt gelegten falschen Fährten irritieren.
Lieutenant Frank Monahan (Garry Walberg) und Detective Brill (Joseph Roman) von der Polizei sind dafür dankbar und unterstützen Quincy – vielleicht auch eher umgekehrt – ebenso wie Quincys Assistent Sam Fujiyama (Robert Ito), der immer treu auf Quincys Seite steht, auch wenn ihr Chef Dr. Robert J. Asten (John S. Ragin) den Fall lieber schon abschließen würde. Der kann ganz schön nerven. Das eine Mal fährt er vor Verzweiflung aus der Haut, weil Quincy dauernd seinen eigenen Kopf durchsetzt, das andere Mal ist er völlig euphorisch vor Glück wegen Quincys sensationeller Ermittlungsergebnisse. Der Gefühlsumschwung kann in Sekundenschnelle geschehen.
Danny Tovo (Val Bisoglio) führt das Lokal, in dem sich alle nach dem Abschluss eines Falles zum Essen treffen. Anfangs ist Lee Potter (Lynette Mettey) Quincys Freundin. Nachdem sie ihn verlassen hat, geht er erst Jahre später wieder eine feste Beziehung ein, mit der Psychologin Dr. Emily Hanover (Anita Gillette), die ihm bei einigen Fällen hilft. Kurz vor Ende der Serie heiraten die beiden.
Solide Krimiserie nach dem Strickmuster, das in den 70er- und 80er‑Jahren für etliche Serien benutzt wurde (Ähnlichkeiten mit Glen A. Larsons anderen Erfindungen Knight Rider und Ein Colt für alle Fälle waren im Ablauf zu erkennen, die Schlägereien fielen beim gutmütigen Quincy jedoch weg). Dass sie nicht auf Humor verzichtete zeigte schon der Vorspann: Darin verspricht Quincy einer Gruppe von Medizinstudenten Einblicke in den interessantesten Teil der Gerichtsmedizin, zieht ein Leichentuch zur Seite, und die Studenten fallen der Reihe nach um. Quincys Vorname wurde im Laufe der gesamten Serie nicht ein einziges Mal erwähnt. In einer Folge wurde jedoch durch eine Visitenkarte der Anfangsbuchstaben „R“ enthüllt.
Die ARD zeigte zunächst nur 13 Folgen dienstags um 21.45 Uhr, später in loser Folge noch drei Filme (darunter im April 1985 den eigentlichen Pilotfilm). Alle weiteren einstündigen Folgen waren bei RTL zu sehen, meist dienstags um 22.15 Uhr (und oft direkt nach Columbo). Auf diesem Sendeplatz wiederholte RTL die Serie nach ihrem Ende noch zehn Jahre lang in Dauerschleife, bis sie im Jahr 2004 im sonst so modernen RTL-Programm zwischen eigenproduzierten neuen Actionserien, Sitcoms und Realityshows endgültig wie ein Fremdkörper aus einer anderen Zeit wirkte und an Super RTL weitergereicht wurde.
11. Mai 2007 um 07:28
[…] im Fernsehen vor wenigen Jahren in Krimiserien aus Amerika zu uns kam, gab es schon… ja, gut, Quincy. Aber ich meine jetzt einen aus der Zeit, als das Rad schon erfunden war. Richtig, Ulrich Mühe […]