Musikantenstadl

Seit 1983 (ARD). Große Samstagabendshow mit Karl Moik und zahlreichen Gästen aus der Volksmusik, die ihre Lieder vortragen, während das Publikum schunkelt und mitklatscht.

Karl Moik gastierte mit dem Stadl in wechselnden Städten in Österreich und Deutschland. Die Reihe war bereits 1981 im Österreichischen Fernsehen ORF gestartet. Ab 1983 übernahm die ARD die Live-Show (anfangs noch samstagnachmittags) und hatte damit jahrzehntelangen Erfolg. Eine Ausgabe jedes Jahr produzierte nun der NDR.

Bis 1991 war Hias (Erich Mathias Mayer) als Maskottchen und ständiger Lustigkeitspartner Moiks dabei. Dann gab es Knatsch, weil Hias angeblich als Nachfolger Moiks im Gespräch war, während dieser Krach mit dem Unterhaltunsgchef des ORF hatte, und die beiden trennten sich. Hias‘ eigene BR‑Show „Hofbräuhaus“ wurde nach nur drei Folgen abgesetzt. Erstmals 1989 und ab 1992 jährlich wurde am 31. Dezember der stundenlange Silvesterstadl bis kurz nach Mitternacht gezeigt. Im Rahmen des Silvesterstadls 1999 wurde Dagmar Berghoff auf dem Hamburger Rathausmarkt als Tagesschau-Sprecherin verabschiedet.

1988 machte der Stadl erstmals eine größere Reise und gastierte als erste westliche Fernsehshow im Moskau. Ab 1994 folgten weitere Gastspiele auf allen Kontinenten, u. a. 1994 in Kanada, 1995 in Australien, 1996 in Südafrika (Moik überreichte Nelson Mandela eine Sachertorte), 1998 in Florida und 1999 in China. Die Sendung wurde auf dem Platz vor dem Mittagstor in Peking aufgezeichnet und erreichte bei der Ausstrahlung im Chinesischen Fernsehen 600 Millionen Zuschauer, was nicht verwunderlich ist, denn die Chinesen hatten ja keine Ahnung, wer Stefanie Hertel und Stefan Mross sind.

Die Sendung aus Dubai kurz nach dem 11. September 2001 wollten ORF und ARD zunächst nicht ausstrahlen, und Moik drohte mit Rücktritt. Die Verantwortlichen ließen diese Gelegenheit verstreichen. Beim Gastspiel in Rostock sorgte Moik noch für Völkerverständigung und brachte alpenländische Blaskapellen mit norddeutschen Heimatsängern zusammen.

Im April 2004 geriet er dann nach einem Wutanfall in die Schlagzeilen. Patrick Lindner hatte im Musikantenstadl sein Lied „Bella Italia“ in italienischer Sprache gesungen. Moik polterte scheinbar erzürnt: „Ich lad‘ dich ein nach Wien, und was singst du? Von den Spaghettifressern!“ Lindner grinste verlegen und entschuldigte sich beim Publikum für den Moderator, während Moik weiterzeterte. In der Beichte bei Beckmann führte er diesen Aussetzer später auf die starke Medikamentierung in der Nachsorge seiner Not-Bypass-OP zurück, die während des Karnevals in Köln durchgeführt werden musste. Beckmann schenkte ihm daraufhin einen Korb mit italienischen Spezialitäten.

Nie ein Freund unnötiger Bescheidenheit, schätzte Moik seinen Einfluss so ein: „Volksmusik hat’s vor mir gegeben und wird’s nach mir geben. Aber ich habe den Stil verändert. Ich habe die Volksmusik aus dem so genannten Bierzeltmief herausgebracht.“ Zur Show kam eine eigene Zeitschrift auf den Markt, die „Stadlpost“. Moiks Ende 2005 auslaufender Vertrag wurde nicht verlängert.

Nach neun Monaten Pause kehrte die Show im September 2006 mit Andy Borg als neuem Moderator ins ARD-Abendprogramm zurück.

Ein Kommentar


  1. […] Entscheidung des Abends verpasst haben, hier unser kleiner Service: Yasmin-Melanie hat den Musikantenstadl-Nachwuchswettbewerb gewonnen und setzte sich damit nicht nur gegen die Guggi-Buam, sondern auch […]



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