Männerwirtschaft
1972–1975 (ZDF); 1989–1990 (Pro Sieben); 1992–1999 (Sat.1). 111‑tlg. US‑Sitcom von Garry Marshall und Jerry Belson nach dem Bühnenstück von Neil Simon („The Odd Couple“; 1970–1975).
Der Fotograf Felix Unger (Tony Randall) wurde aufgefordert, aus seiner Wohnung auszuziehen. Die Aufforderung kam von seiner Frau. Er tut sich mit seinem alten Freund, dem geschiedenen Zeitungssportreporter Oscar Madison (Jack Klugman) zusammen, weil sich keiner allein die teure New Yorker Wohnung leisten kann. Der stets korrekt gekleidete Felix ist ein Hypochonder und krankhafter Sauberkeitsfanatiker, Oscar hinterlässt Chaos, wo auch immer er ist. Sein Zimmer sieht aus wie nach einem Bombeneinschlag, in jedem Winkel stößt man auf schmutzige Wäsche, die natürlich noch nicht zu schmutzig ist, um sie noch mal anzuziehen. Sein müffelndes Hemd hängt aus der Hose, und die Baseballkappe sitzt verkehrt herum auf dem Kopf. Die beiden treiben sich gegenseitig in den Wahnsinn, der große Krach und pointierte verbale Tiefschläge sind an der Tagesordnung.
Oscars Sekretärin bei der Zeitung, Myrna Turner (Penny Marshall), verliert ebenfalls ständig die Übersicht, weshalb sie für Oscar die Idealbesetzung im Sekretariat ist. Als richte Oscar nicht schon allein genug Unheil an, fallen auch noch regelmäßig die Pokerkumpels ein: der Polizist Murray Greshner (Al Molinaro), Speed (Garry Walberg) und Vinnie (Larry Gelman). Felix spielt aber mit. Gloria Unger (Janis Hansen) und Blanche Madison (Brett Somers) sind die jeweiligen Ex-Frauen. Am Ende kommen Felix und Gloria wieder zusammen, Felix zieht aus, und Oscar kann sein Chaos endlich ohne störendes Nörgeln ertragen.
1968 hatte es bereits einen (in den USA gleichnamigen) Kinofilm gegeben, der ebenfalls auf Neil Simons Stück basierte. In „Ein seltsames Paar“ hatten Walter Matthau und Jack Lemmon die Hauptrollen gespielt. Klugman und Randall waren eine ähnliche Traumbesetzung. 1982 entstand in den USA eine Neuauflage mit schwarzen Hauptdarstellern, für die größtenteils die Originaldrehbücher verwendet wurden. Diese Serie floppte jedoch und wurde in Deutschland nie gezeigt. 1993 zogen Klugman und Randall für den zweistündigen Fernsehfilm „The Odd Couple – Together Again“ noch einmal in ihre WG. Auch dieser Film wurde in Deutschland nie gezeigt.
Das ZDF strahlte zunächst 52 Folgen der Serie donnerstags am Vorabend aus. Rainer Brandt war die deutsche Synchronisation verantwortlich (er lieh auch Tony Randall die deutsche Stimme; Arnold Marquis sprach Klugman). Etwa 20 Jahre später liefen weitere Folgen dienstags am frühen Abend auf Pro Sieben und später nachts in Sat.1. Das ZDF zeigte ferner eine deutsche Kopie der Serie unter dem Titel Felix und Oskar.