Hallo Spencer

1979–1997 (NDR); 1998–2001 (KI.KA). Halbstündige Puppen-Kindersendung von Peter Podehl und Winfried Debertin.

Spencer, stets kariert gekleidet und mit Schiebermütze versehen, ist der aufgedrehte, wortgewandte und immer fröhliche Moderator einer eigenen Fernsehsendung und der Boss in seinem Dorf. Er muss nur mit dem Finger schnippen, um zu einer beliebigen Stelle im Ort zu schalten. Zu Beginn jeder Sendung begrüßt er alle „Leute von A bis Z, von 1 bis 100, von Norden bis Süden und von Osten bis Westen!“ Sein Studio ist mit Monitor, Telefon und Rohrpost ausgestattet. Damit es auf dem neuesten Stand bleibt, wird es im Lauf der Jahre immer wieder modernisiert, später moderiert Spencer aus seinem schicken Wohnzimmer in der Hallerstraße.

Die Dorfbewohner sind Spencers blauer Assistent Elvis, der schüchterne Chef des Einwohnermeldeamts, der Kakteen züchtet, und dessen goldhaarige Liebe Lulu, mit der er im Eisenbahnwaggon „Traumexpress“ wohnt, der hungrige Jungdrache Poldi mit Grammatikschwäche („Ich will dir fressen!“ – „Dich.“ – „Mich?“), der unendlich hilfsbereite Kasimir, der in einem Baumhaus mit einem unzuverlässigen Fahrstuhl wohnt und mit seinem Bollerwagen das Dorf sauber macht, die Zwillinge Mona und Lisa in ihrem Hausboot, der orange-grün geringelte Büchwerwurm Lexi, ein Professor, der im Pilzhaus wohnt und an seiner Lexiklopädie schreibt, sowie der Bildhauer Nepomuk. Er lebt im Schloss und ist ein griesgrämiger Einzelgänger, der es hasst, „Nepi“ genannt zu werden – was natürlich alle tun („Wie heiß ich?“ – „‑omuk!“).

Karl-Heinz, Karl-Otto und Karl-Gustav bilden gemeinsam die Dorfband Quietschbeus. Die gute Fee Galaktika, kurz Galy, wohnt nicht im Dorf, sondern auf dem Planeten Andromeda, lässt sich aber bei Problemen jederzeit herbeirufen. Anfangs ist außerdem noch der teuflische schwarze Bösewicht Nero dabei, er verschwindet jedoch nach einigen Jahren. Mitte der 80er-Jahre stehen Max und Molly im Mittelpunkt einiger Folgen, und mit der Zeit kommen noch einige andere neue Figuren, oft nur vorübergehend, dazu. Dazu gehören Ende der 80er-Jahre Zacharias Zuckerguss und Susanne Sonnenschein und Ende der 90er-Jahre der rasende Reporter Moritz.

Die Reihe lief in fast allen Dritten Programmen staffelweise auf dem Sendeplatz der Sesamstraße, die sie langfristig ersetzen sollte. Dazu kam es nicht, stattdessen existierten beide Reihen lange Zeit parallel. Die bunten Knubbelnasenpuppen hätten optisch zwar ebenso gut in die Sesamstraße gepasst, doch sonst unterschied sich Hallo Spencer in etlichen Punkten: Es gab eine durchgehende Handlung (nicht nur eine Rahmenhandlung mit Filmzuspielungen), und die Puppen waren in der Regel unter sich. Nur in Einzelfällen traten menschliche Gaststars auf, darunter Jochen Busse, der außerdem für einige Folgen als Autor arbeitete. Auch wirkte Spencer erwachsener als die meisten Puppen in der Sesamstraße. Doch in beiden Serien brachen die Figuren regelmäßig unvermittelt in Gesang aus. Spencers Sprecher war Joachim Hall. Der langjährige Vorspann mit Knetmännchen wich 1995 einem Zeichentrickvorspann.

Viele Folgen wurden von der ARD übernommen. Dennoch überlebte die Sesamstraße Spencer am Ende, dessen Sendung nach 275 Folgen eingestellt wurde.

2 Kommentare


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  2. […] Links: Wikipedia, Fernsehlexikon […]



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