Ein Kessel Buntes
1972–1990 (DFF); 1991–1992 (ARD). Große Live-Samstagabendshow mit Musik, Comedy, Tanz, Artistik und Talk.
Die Show war der klassische bunte Abend mit einer Mischung aus verschiedenen Shownummern und Zwischenansagen. Sie war eine der erfolgreichsten Sendungen in der DDR und kam im Lauf der Jahre aus verschiedenen großen Hallen, erst aus dem Berliner Friedrichstadt-Palast, ab 1977 auch aus dem Palast der Republik, später ferner aus der Stadthalle Cottbus, dem Kulturhaus in Gera und anderen Orten. Von Anfang an wurden bekannte (und teure) Musikstars aus Ost und West als Gäste eingeladen. Zunächst moderierten die drei „Dialektiker“: Horst Köbbert aus Rostock auf Plattdeutsch, Lutz Stückrath aus Berlin auf Berlinerisch und Manfred Uhlig aus Leipzig auf Sächsisch. Damit griff die Sendung die Idee aus Da lacht der Bär auf, in der drei „Mikrophonisten“ aus drei deutschen Regionen auftraten – nun allerdings nicht mehr, wie damals, gesamtdeutsch. Die satirischen Spitzen der „Dialektiker“ waren relativ harmlos, und trotzdem zu viel für die DDR-Führung: Sie ließ erst die Witze entschärfen, dann die „Dialektiker“ insgesamt verschwinden. Stattdessen wurde die Show ab September 1977 von wechselnden Moderatoren präsentiert, die meist auch mit eigenen Auftritten zur Sendung beitrugen. Die ersten waren die Schauspieler vom Polizeiruf 110. Helga Hahnemann, einer der beliebtesten Stars in der DDR, moderierte am häufigsten: fünfmal. Zu mehreren Einsätzen kamen auch Dagmar Frederic, Petra Kusch-Lück, Dorit Gäbler, Heinz Rennhack, Wolfgang Lippert, Gunther Emmerlich und Karsten Speck. Die häufigsten Gaststars waren Katja Ebstein und Costa Cordalis mit je sechs Auftritten. Dass Ein Kessel Buntes durfte, was kaum einer anderen Sendung gestattet war, nämlich Künstler aus dem Westen einzuladen, machte einen Teil des Erfolgs aus. Auch internationale Stars traten auf, z. B. Abba und Samantha Fox.
Noch in der 100. Sendung am 23. September 1989, kurz vor dem Mauerfall, wurden politische Schnitte für die Wiederholung gemacht. Die Bemerkung der Moderatoren Hahnemann und Emmerlich, sie seien nicht die einzigen Fehlbesetzungen im Land, fehlte bei der erneuten Ausstrahlung, ebenso Frank Schöbels Lied „Wir brauchen keine Lügen mehr“.
Nach der Wende wurde die Sendung mit der Lotterie Glücksspirale kombiniert und als Samstagabendshow in die ARD übernommen, nun ständig von Karsten Speck moderiert. Sie brachte es noch auf zehn Ausgaben.
27. Oktober 2007 um 00:04
[…] dem Schäfer Max und seinen Bruder Fritze spielt. Die Figur des Maxe Baumann tauchte auch im Kessel Buntes häufiger […]