Ein Colt für alle Fälle

1983–1987 (ZDF). 90‑tlg. US-Actionserie von Glen A. Larson („The Fall Guy“; 1981–1986).

Der Hollywood-Stuntman Colt Seavers (Lee Majors) arbeitet nebenbei als Kopfgeldjäger, denn er kann es sich nicht leisten, nur am Telefon zu sitzen und auf einen Filmauftrag zu warten. Also spürt er Verbrecher auf, die bis zur Gerichtsverhandlung gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt wurden und dann geflohen sind. Sein junger Cousin Howie Munson (Douglas Barr), ein etwas naiver Nachwuchs-Stuntman, ist stets mit dabei, was Colt anfangs überhaupt nicht passt. Der „Kleine“ ist gerade neu in die Stadt gekommen, ist aufdringlich und wenig hilfreich, schaut aber zu Colt auf, lernt schnell und wird ein zuverlässiger Partner und Beifahrer in Colts Pick-up-Truck. Ebenfalls unterstützt wird Colt von der sexy Stuntfrau Jody Banks (Heather Thomas). Sie tritt im Vorspann immer durch die Saloontür ein, die in Colts bescheidene Hütte führt. Dabei trägt sie einen äußerst knappen Bikini, und damit ist ihre Rolle erklärt.

Die Aufträge erhält Colt anfangs von „Big Jack“ Samantha Jack (Jo Ann Pflug), dann über mehrere Jahre von Terri Michaels (Markie Post) und schließlich von der alten Pearl Sperling (Nedra Volz). Die Damen haben die Kaution gestellt und deshalb ein persönliches Interesse daran, die Flüchtigen aufzuspüren. Wenn der entsprechende Anruf kommt, sitzt Colt meistens gerade in der Badewanne und hat keine Lust. Aber es sei wirklich ganz einfach, und an der Sache sei überhaupt kein Haken, versichert seine Auftraggeberin dann hartnäckig. Schließlich sagt Colt zu, und die Auftraggeberin erklärt die Schwierigkeiten und den Haken. Nach etlichen Schlägereien, Stunts (wie praktisch, dass er das beruflich macht) und Verfolgungsjagden, bei denen Colts Auto diverse Hindernisse überspringt, schnappt er die Bösen, die zumindest leicht zu erkennen sind, denn sie sehen natürlich auch immer böse aus.

Die meisten Folgen begannen mit einem spektakulären Stunt, der an einem Filmset durchgeführt wurde. Colt sprang irgendwo runter, fuhr durch Wände oder ging in Flammen auf und fungierte als Double für etliche Hollywood-Größen, die jeweils einen Mini-Gastauftritt hatten, darunter James Coburn, Richard Burton, Roy Rogers, William Conrad und Farrah Fawcett (Fawcett war Majors Ex-Frau; als ihr Double trug er eine zeitgemäße blonde Perücke).

Ohne die Arbeit des Serienerfinders Larson wüssten Privatsender in aller Welt heute nicht, was sie wiederholen sollen. Er erfand oder produzierte u. a. noch Knight Rider, Magnum, Quincy und Kampfstern Galactica. Der Titelsong „Unknown Stuntman“, von Lee Majors selbst gesungen und 1985 immerhin ein Platz 11 in den deutschen Charts, ist heute ein Party-Klassiker.

Das ZDF zeigte die einstündigen Folgen montags um 17.50 Uhr. Im Vorspann der ersten Staffel sprach Colts Stimme aus dem Off eine etwa einminütige Einleitung, die die Ausgangssituation erklärte. Er bezeichnete sich darin ganz bescheiden als „einen der sympathischsten Draufgänger Amerikas“. Obwohl später auch viele Privatsender die Serie ausstrahlten, wurden 21 Folgen der eigentlich 111‑tlg. Serie nie in Deutschland gezeigt.

Ein Kommentar


  1. Ein Colt für alle Fälle ist die geilste Serie, die je im Fernsehen gelaufen ist. Colt ist natürlich der coole, aber ohne Howie wäre die Serie nicht das was sie ist. Howie ist mein absoluter Liebling. Er gibt der Serie den gewissen Humor, ohne dabei alles ins Lächerliche zu ziehen und die Handlung unglaubwürdig zu machen. Außerdem ist Howie der männliche Aufputz. Jetzt hoffe ich nur noch, dass alle, wirklich ALLE Staffeln auf DVD erscheinen werden!!!
    COLT IST KULT!!!!



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