Ein Bayer auf Rügen
1993–1997 (Sat.1). 80-tlg. dt. Krimiserie von Felix Huby, Regie: Wigbert Wicker, ab Folge 6: Walter Bannert, ab Folge 35: Werner Masten.
„Ist der Berg auch noch so steil, a bisserl was geht alleweil“ ist das Motto des urbayerischen Polizisten Valentin Gruber (Wolfgang Fierek) aus Miesbach bei Schliersee. Eines Tages wird er auf die Insel Rügen versetzt. Er lässt seine Freundin Heidi (Karin Thaler) und seinen Großvater, den Aiblinger-Bauern (Fritz Strassner), in Bayern zurück und zieht an die Ostsee. Dort muss er sich akklimatisieren und gleichzeitig noch ein paar Kriminalfälle aufklären. Beides gelingt recht gut. Seine neuen Kollegen sind Hanna Gernrich (Simone Thomalla) und Konstantin Künath (Werner Tietze). Hannas Tante Wibke Gernrich (Gisela Trowe) gehört die Kneipe „Störtebeker“, Donatius Domberger (Gerd Baltus) ist der Bürgermeister; er und Wibke sind Hobbyspürnasen und mischen sich immer wieder in Valentins Ermittlungen ein. Der Zeitungsreporter Bernie Ziegler (Ottfried Fischer) wird ein enger Freund Valentins. Auch er ist ein bayerisches Urviech, und beide versorgen sich gegenseitig mit nützlichen Informationen. Der dritte Bayer auf der Insel ist der Unternehmer Christian Bode (Max Volkert Martens), der es sowohl auf Hanna als auch auf Valentins Haus abgesehen hat und Valentins Lieblingsfeind wird. Hanna ist bald Valentins Verlobte. Valentin pendelt immer mal wieder zwischen Rügen und Schliersee hin und her und tut in beiden Orten gelegentlich seinen Dienst.
Im Herbst 1993 stirbt Valentins Großvater, und bei der Beerdigung taucht plötzlich Valentins lange in Mexiko verschollener Vater Michael (Gerhard Riedmann) wieder auf. Vetter Karl Gruber (Rudolf Bissegger), der es immer auf den Hof des Aiblinger-Bauern abgesehen hatte, gewinnt wenig später die Wahl zum Bürgermeister. Anfang 1995 kommt Hanna bei einem Polizeieinsatz ums Leben. Valentin hat eine kurze Beziehung mit Sandra Kessler (Claudine Wilde). Ende 1996 löst die Radiomoderatorin Gaby Müllerschön (Christine Neubauer) Karl als Bürgermeister in Schliersee ab. Zur gleichen Zeit lernt Valentin Petra Klinger (Brigitte Jaufenberger) kennen. Selbst deren Sohn Mike (Stephan Friedrich) wünscht sich Valentin an der Seite seiner Mutter, und im Mai 1997 heiraten die beiden schließlich.
Die Serie war eine gewagte Mischung aus Heimat-, Familien- und Krimiserie mit nicht weniger als 27 durchgehenden Charakteren – die Kriminalfälle gerieten dabei häufig in den Hintergrund. Sie startete auf dem Sendeplatz von Der Bergdoktor am Montag um 20.15 Uhr und erreichte nicht annähernd dessen Einschaltquoten. Das gelang aber auch sonst kaum einer Sendung. Ein Bayer auf Rügen war dennoch sehr erfolgreich, überlebte immerhin viereinhalb Jahre, und Sat.1 vertraute der Serie: Die Staffeln wurden immer länger. Waren es anfangs noch fünf einstündige Folgen, umfasste die letzte Staffel schon 28 Folgen. Der Sendeplatz wechselte nach einer Weile auf Mittwoch um 20.15 Uhr. Valentin Grubers Motto „A bisserl was geht alleweil“ ähnelte stark dem eines anderen berühmten Serienbayern: Monaco Franzes „A bisserl was geht immer“.
26. Juli 2007 um 07:55
[…] ehemals erfolgreicher Großstädter zieht aufs Land. Dort fühlt er sich so fremd wie Ein Bayer auf Rügen, kümmert er sich als Landarzt um eigenwillige Dörfler, hat eine ebenso faule wie […]