Der Preis ist heiß
1989-1997 (RTL). Tägliche halbstündige Gameshow und Dauerwerbesendung mit Harry Wijnvoord.
Wer weiß, was eine Packung Reis kostet, hat sie schon gewonnen. Funktioniert auch mit Autos und kompletten Wohnungseinrichtungen. Mehrere aus dem Studiopublikum ausgewählte Kandidaten, jeweils vier zur gleichen Zeit am Ratepult, müssen schätzen, was ein vorgestelltes Produkt kostet. Dabei gilt es, dem gesuchten Betrag am nächsten zu kommen, ihn aber nicht zu überbieten. Wer den Preis am besten geschätzt hat, darf ihn behalten und hat sich für die nächste Spielrunde qualifiziert, in der es um einen deutlich hochwertigeren Gewinn geht. Die Grundidee des Preisratens wird nun in verschiedenen Spielformen umgesetzt, solange das Publikum nur laut genug „höher“, „tiefer“ oder etwas Unverständliches brüllt. So müssen Kandidaten aus mehreren Produkten Zweierpaare mit gleichem Ladenpreis finden, den korrekten Preis aus einem schon angegeben Betrag bilden, dessen Ziffern aber jeweils um eins zu hoch oder zu niedrig sind, oder eine Reihe von Produkten nach ihrem Preis sortieren.
In wenigen Spielen geht es auch um Geschicklichkeit, so im „Einlochen“, wobei der Kandidat einen Ball mit dem Golfschläger in ein Loch befördern muss. Wenn es ihm beim ersten Mal nicht gelingt, benennt Harry Wijnvoord das Spiel kurzerhand in „Zweilochen“ um, und er darf noch mal. Nach dieser Spielrunde wird ein neuer Teilnehmer aus dem Publikum für die Viererrunde und aus dieser wieder einer für die nächste Spielrunde ermittelt. Im Finale treten zwei Kandidaten an, die ihre Runden zuvor gewonnen haben. Waren dies mehr als zwei, werden die Teilnehmer durch Drehen an einem Glücksrad ermittelt. Die Finalisten müssen dann die Summe einer Reihe von Preisen schätzen, die im Rahmen einer an den Haaren herbeigezogenen Geschichte vorgestellt werden.
Der Preis ist heiß war eine originalgetreue Umsetzung der amerikanischen Gameshow „The Price Is Right“ und die konsequenteste aller Dauerwerbesendungen, denn nur dort waren die Produkte gleichzeitig Hauptdarsteller, roter Faden und Wissensgebiet. Die Sendung war stilbildend wie einst Dalli Dalli, wo sich ein Kandidat, der in die Kamera gewunken hatte, einmal von Hans Rosenthal ermahnen lassen musste: „Sie sind in einer Großstadt – das macht man nicht!“ Die Showrevolution der Privaten bestand darin, die Leute aus den Kleinstädten in Busse zu verladen und ihnen wieder beizubringen, ihrem Drang, zu winken, zu toben und den Showmaster zu knutschen, ungebremst nachzugeben.
Foto: RTL
Neben Wijnvoord trat Walter Freiwald (links) als Co-Moderator auf, der die möglichen Gewinne beschrieb, während Models sie zärtlich streichelten. Freiwald begrüßte die Zuschauer zu Beginn jeder Sendung mit dem „Großen Hallo“, rief die Kandidaten aus dem Studiopublikum auf und trommelwirbelte das Glücksrad herbei („Meine Damen und Herren – das Rad!“).
RTL sendete die Show zunächst jeden Werktag gegen 17.00 Uhr und verlegte sie Ende 1992 auf 10.30 Uhr, kurz darauf auf 11.00 Uhr am Vormittag. Nach der letzten, der 1873. Folge im Sommer 1997 zeigte RTL noch zwei Monate lang Wiederholungen, bevor sich die Sendung in die ewigen Schnäppchenjagdgründe verabschiedete. Wijnvoord tauchte auf tm3 noch einmal mit einer Kochshow auf, die konsequenterweise „Der Reis ist heiß“ hieß.
2. Februar 2007 um 17:43
[…] England wird „The Price Is Right“, die dortige Version von Der Preis ist heiß, abgesetzt. Das wurde sie zwar auch schon 1989 und dann noch einmal 2001, doch irgendwer hatte […]
18. März 2007 um 00:11
[…] sechs prominente Kandidaten spielen eine abgesetzte Fernseh-Gameshow nach, z.B. Der Preis ist heiß, Geh aufs Ganze oder Glücksrad. Jede Woche ist eine andere Show an der Reihe, und die Sieger […]
15. Juni 2007 um 11:02
[…] er zum letzten Mal die Ladenpreise von Geschirrspülmittel und Autos raten. Die Show, die als Der Preis ist heiß einst in Deutschland abgesetzt wurde, weil das Publikum zu alt war, ist in den USA aus […]
12. Januar 2008 um 10:46
[…] Damen und Herren, das wird ein fröhliches Pointenlimbo heute abend, mit der alten Der-Preis-ist-heiß-Regel: Nicht überbieten. Und wenn Sie sich für den weiteren Verlauf des Abends vielleicht […]
11. Mai 2008 um 23:34
[…] das Paar ins Finale, das die bescheidensten Geschenke angesammelt hat. Welch eine Verschwendung. Der Preis ist heiß hätte man doch als eigene Show ins ZDF holen […]
26. Mai 2009 um 09:58
Gott, was habe ich die Sendung als Kind geliebt
6. August 2013 um 18:59
Die amerikanische Fassung wird von Barney Stinson`s Vater moderiert 😀 LOL