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Netzer ohne doppelten Boden

Mittwoch, 6. Februar 2008, 23:45

Die deutsche Fußballnationalmannschaft hat das Länderspiel gegen Österreich, an dem sie in der zweiten Halbzeit teilgenommen hat, mit 3:0 gewonnen. Zur Halbzeit (0:0) verhaspelte sich Co-Trainer Hansi Flick und erklärte,

„…dass wir uns von Österreich den Schneider haben abkaufen lassen.“

Man sollte seine eigenen Nationalspieler aber auch wirklich nicht mitten im Spiel an die Gegner verscherbeln.

Und ARD-Experte Günter Netzer verklausulierte seine Analyse.

Ja, das ist hier alles schlecht. Es ist völlig unzureichend. Es fehlt wirklich an allem. (…) So eine schlechte Halbzeit haben wir unter der Ära Löw nicht gesehen. Es fehlt wirklich an allem. (…) Jeder ist eigentlich schlecht. (…) Ich habe [Jens Lehmann] ewig lange nicht so schlecht wie heute gesehen. Es ist eigentlich alles falsch an ihm. (…) Ja, das ist wirklich alles schlecht heute. (…)

Ich hätte mir noch eine journalistisch-kritische Nachfrage von Gerhard Delling gewünscht, ob denn auch irgendwas gut war, oder ob eigentlich alles schlecht war.

Neu-Ulmen

Montag, 26. März 2007, 08:19

Ich war nie ein großer Fan von Christian Ulmen, als er noch bei MTV Unter Ulmen moderierte. Seine Reality-Comedyshow Mein neuer Freund war schon ziemlich gut, aber leider erfolglos. Doch heute Abend könnte ich tatsächlich ein großer Fan von Christian Ulmen werden.

In seiner ersten großen Serienrolle spielt er Max Munzl, die Titelfigur in Dr. Psycho, der wie alle Fernsehpsychologen selbst einen Hau weg hat. Von diesem oft strapazierten Klischee abgesehen ist die Serie von Stromberg-Autor Ralf Husmann aber originell geschrieben und schön umgesetzt, und Ulmen macht seine Sache großartig. Seine Figur ist zwar kompetent, offensichtlicher aber verwirrt, unbeholfen, naiv und (für die anderen Seriencharaktere) nervtötend, und bei all dem trotzdem sympathisch und glaubwürdig. Feine Sache. Unter ein schöner Erfolg für Christian Ulmen, mit seiner neuen Serie genau den Sendeplatz zurückzubekommen, den er mit Mein neuer Freund nach nur einer Folge räumen musste.

Und bleiben Sie danach unbedingt dran für Switch Reloaded.

Dr. Psycho, montags um 21.20 Uhr auf Pro Sieben.

Neu: DVDs jetzt auch im Fernsehen!

Dienstag, 3. November 2009, 18:51


Foto: ProSieben

Die neue Stromberg-DVD erscheint diese Woche! Ach ja, und im Fernsehen werden die neuen Folgen auch gezeigt.

Vielleicht ist genau das in Zukunft die natürliche Reihenfolge. Im Moment wirkt es noch ungewöhnlich, dass die neue Staffel von Stromberg, deren erste Folge heute bei ProSieben zu sehen ist, schon am Freitag auf DVD erscheint, also noch bevor die anderen neun Folgen ihre TV-Premiere haben. Aber Stromberg ist nicht die einzige Serie, die neuerdings diesen Weg geht. Auch die vierte Staffel von Pastewka, die vergangenen Freitag erfolgreich bei Sat.1 gestartet ist, kommt noch in diesem Monat als DVD in den Handel, ebenfalls mit neun Folgen, die bis dahin noch nicht im Fernsehen gezeigt wurden.

Dies scheint aus vielen Gründen eine logische Entwicklung zu sein. Fernsehen ist in den vergangenen Jahren immer mehr zum Nebenbeimedium geworden. In vielen Haushalten hat der Fernseher nur noch eine Funktion als dauerhafte Geräuschkulisse im Hintergrund und als solche das Radio abgelöst. Warum also sollte das Fernsehen nicht auch noch in diesem anderen Punkt dem Radio ähnlicher werden?

Lassen Sie mich kurz ausholen, um zu verdeutlichen, was ich sagen möchte.

Die Erscheinungstermine neuer Songs und Alben auf CD oder inzwischen als Download werden unabhängig von Radiosendern festgelegt. Die Radiosender haben aber die Möglichkeit, neue Singles ca. zwei Monate vor Veröffentlichung bereits zu spielen. Handelt es sich um neue Werke etablierter Künstler wie Madonna, Robbie Williams oder Bon Jovi machen sie davon exzessiv Gebrauch. Handelt es sich um junge, innovative, anspruchsvolle Künstler, sind ihre Lieder bei den großen Sendern in der Regel nicht zu hören, erscheinen aber trotzdem auf CD oder als Download, und wer sie haben will, kann sie kaufen. Die Radiosender richten sich also nach der Tonträger-Industrie und ihren Veröffentlichungsdaten. (Warum auch immer.) Im Fernsehen war es bisher umgekehrt: Die Industrie richtete sich nach den Fernsehsendern. Eine Serie erschien erst dann auf DVD, wenn der Sender sie gezeigt hatte. Angesichts der Willkür, die viele Fernsehsender beim Ausstrahlungsrhythmus ihrer Serien walten lassen, liegt es nahe, dass die Rechteinhaber allmählich die Geduld verlieren und den Spieß umdrehen. Warum sollten sie sich das Geschäft mit dem DVD-Verkauf entgehen lassen, nur weil die Sender wieder zaudern?

Der Vergleich mit dem Radio liegt nahe: Madonna, Robbie Williams und Bon Jovi sind im Fernsehen die konventionellen Krimi- und Krankenhausserien, wie sie auf allen großen Kanälen heruntergespult werden. Sowieso nicht würden dort innovative und anspruchsvolle Programme wie The West Wing oder 30 Rock gezeigt. Und selbst Erfolgsserien wie Dr. House werden inzwischen so ärgerlich gestückelt, dass man von den Zuschauern kaum noch verlangen kann, mit Aufmerksamkeit zu verfolgen, wann neue und wann alte Folgen zu sehen sind. Bei der aktuellen Staffel legt RTL in zwei Wochen schon wieder eine Pause ein, stückelt eine Staffel damit erstmals in drei Teile und streckt sie mit zahllosen Wiederholungen auf fast ein Jahr.

Es wird deshalb Zeit für die DVD-Industrie vorzupreschen und das Tempo vorzugeben. Analog zum Radio: „Dann und dann werden wir die Serie XY auf DVD veröffentlichen, und wenn ihr wollt, könnt ihr sie ja vorher im Fernsehen zeigen!“ Filme erscheinen auch auf DVD, bevor sie im Fernsehen kommen. Warum sollte das mit Serien nicht ebenso gehandhabt werden?

Die Fans würde es freuen, die von ihren Sendern nicht mehr jahrelang in der Luft hängen gelassen werden. Die erste Staffel der mehrfach preisgekrönten Mediencomedy 30 Rock aus dem Jahr 2006, die gerade bei ZDFneo ihre Free-TV-Premiere kaschiert, ist schon seit Mai mit deutscher Tonspur auf DVD erhältlich. Auf Vox, das die treuen Fans von Boston Legal fast zwei Jahre ohne Lebenszeichen ihrer Lieblingsserie hängen ließ, hätte auch niemand unbedingt warten müssen: Seit Juni gibt es die Synchronfassung der vierten Staffel, die jetzt endlich doch noch mit großem Erfolg bei Vox zu sehen ist, bereits auf DVD – man muss allerdings den Umweg über Frankreich gehen, wo die Serie „Boston Justice“ heißt, aber auf DVD trotzdem auch mit einer deutschen Tonspur versehen ist. (Sie ist übrigens selbst inklusive Auslandsversand noch günstiger als die deutsche Box sein wird, wenn sie erscheint.)

So umständlich ist es bei Mein Leben & ich nicht. Die großartige deutsche Serie mit Wolke Hegenbarth war über mehrere Jahre ein Erfolg im RTL-Programm und bei jeder Preisverleihung präsent, aber eines Tages verlor RTL noch vor den Zuschauern die Lust. 2007 wurde die sechste Staffel produziert — und bis heute nicht gezeigt. Im Juli 2009 war offenbar der Geduldsfaden am Ende, und so erschien die Staffel inklusive entsprechendem Aufdruck als „Weltpremiere auf DVD“.

Dieser Fall sollte zur Regel werden!

Das müsste nicht das Ende des Fernsehens, wie wir es kennen, sein. Die Mehrheit der Zuschauer wird wie bisher davon absehen, sich DVDs zu kaufen und sich für das entscheiden, was das Fernsehprogramm hergibt. Auch das Radio hat immer noch mehr Hörer als Compact Discs Käufer. Darüber hinaus gibt es genug Menschen, die z.B. Dirty Dancing oder Friends im Regal stehen haben und nur die DVD einlegen müssten, es aber trotzdem immer wieder im Fernsehen mit Werbeunterbrechungen ansehen, wenn es denn gerade kommt. Die Nebenbeizuschauer wird das Fernsehen ohnehin nicht verlieren. Aber für die Zuschauer, die sich ernsthaft für einzelne Sendungen interessieren, also für die, die die Sender ohnehin mit Füßen treten, wäre ein Umdenken ein Geschenk. 

Neuer Senderslogan?

Donnerstag, 31. Mai 2007, 07:24

Germany’s Next Topmodel (oder wie die Trailerstimme immer zu artikulieren schien: „Jeremy’s Next Topmodel“) ist endlich zu Ende, ab heute gibt es deshalb… (Trommelwirbel): Germany’s Next Topmodel! Und zwar aufregende Specials mit dem Untertitel „Was keiner sah“.

„Was keiner sah“ ist ein schönes Motto, unter dem Pro Sieben auch schon Lotta In Love, Dr. Psycho und Weeds zeigte.

Anschließend spielt Stefan Raab schon wieder mit Freunden Poker. Da sehen wir dann die größten Bluffs seit „We love to entertain you“.

Neues aus Lampukistan: „Switch Reloaded“ reloaded

Montag, 18. August 2008, 18:50

Eine Sensation zeichnet sich ab bei RTL aktuell: Ulrike von der Groeben, „zuständig für den Sport, aber leider zu Tisch„, wird aus der Kantine ins Nachrichtenstudio zurückkehren. Bislang ist unbekannt, welche Auswirkungen diese dramatische Entwicklung haben wird, nicht zuletzt auf die Krise in Lampukistan und die heiß umkämpfte Zepettelregion im Osten des Landes.

Switch Reloaded ist wieder da. Morgen beginnt die dritte Staffel mit 15 neuen Folgen. Florian Silbereisen und seine Ingolfheimer Inzester müssen diesmal pausieren (was angesichts der Berechenbarkeit der Volksmusik-Sketche eine gute Idee ist). Dafür kommt — mit ähnlich brachialem Humor — RTL-Vorshopper Walter Freiwald ins Programm.

Ungleich sehenswerter sind andere der neuen Parodien — und teilweise echter als das Original. Max Giermann (der schon Reinhold Beckmann in ungeahnter Reinholdbeckmannhaftigkeit gab) zeigt Stefan Raab in all seiner Orientierungs- und Pointenlosigkeit …


… und kocht als Johann Lafer mit Horst Lichter (Michael Kessler) und prominenten Gästen:


Für Furore werden die metaphernreichen Monologe der ARD-Börsenmoderatorin Anja Kohl (Martina Hill) sorgen…


… während Elke Heidenreich (Petra Nadolny) in ihrer Sendung „Lesen“ u.a. einen Bestseller namens „Die Bibel“ vorstellt („Eine etwas krude Sammlung von Kurzgeschichten, einige gleich mehrfach wiederholt. Die Autoren benutzen durch die Bank Pseudonyme; erst nach der Hälfte taucht die Hauptfigur auf. Romantik kommt mir in diesem Sittengemälde etwas zu kurz, aber immerhin wird am Ende wenigstens genagelt“).



Und das hier sind ARD-Tagesthemen-Mann Tom Buhrow (Bernhard Hoëcker) und seine Haare:



Fotos: Pro Sieben

Rund 200 Figuren hat das Ensemble von Switch Reloaded inzwischen parodiert. Und für alle, die Schwierigkeiten haben, hinter den oft perfekten Masken die Schauspieler zu erkennen — das hier sind sie (neue Figuren der dritten Staffel gefettet):
 

50 Cent Bernhard Hoëcker
Adiman Abdallah Bernhard Hoëcker
Mahmud Ahmadinedschad Michael Kessler
Rudi Assauer Peter Nottmeier
Michael Ballack Max Giermann
Max Ballauf Peter Nottmeier
Sibel Balta Martina Hill
Mario Barth Max Giermann
Inka Bause Susanne Pätzold
Britta Becker Martina Hill
Reinhold Beckmann Max Giermann
Benno Berghammer Bernhard Hoëcker
Resi Berghammer Petra Nadolny
Osama bin Laden Max Giermann
Dieter Bohlen Max Giermann
Wigald Boning Peter Nottmeier
Joachim Bublath Bernhard Hoëcker
Tom Buhrow Bernhard Hoëcker
Katja Burkard Martina Hill
Erika Burstedt Petra Nadolny
Horatio Caine Michael Kessler
Allison Cameron Martina Hill
Guido Cantz Michael Kessler
Robert Chase Bernhard Hoëcker
Jane Comerford Martina Hill
Lara Croft Mona Sharma
Bruce Darnell Bernhard Hoëcker
F.R. David Peter Nottmeier
Eric „Delko“ Delektorsky Max Giermann
Gerhard Delling Michael Müller
Pete Doherty Max Giermann
Domian Peter Nottmeier
Calleigh Duquesne Martina Hill
Barbara Eligmann Petra Nadolny
Frank Elstner Bernhard Hoëcker
Elton Michael Müller
Charlotte Engelhardt Susanne Pätzold
Anke Engelke Martina Hill
Europe Michael Müller
Dieter Falk Michael Kessler
Veronica Ferres Susanne Pätzold
Sharona Fleming Martina Hill
Eric Foreman Peter Nottmeier
Walter Freiwald Max Giermann
Susanne Fröhlich Susanne Pätzold
Birgit Fußhöller Susanne Pätzold
Gundula Gause Martina Hill
Oliver Geißen Max Giermann
Semir Gerkhan Peter Nottmeier
Stefan Gödde Max Giermann
Joseph Goebbels Peter Nottmeier
Sigmund Gottlieb Michael Müller
Thomas Gottschalk Bernhard Hoëcker
Günter Grass Michael Müller
Tatjana Gsell Mona Sharma
Gregor Gysi Peter Nottmeier
Thomas Hackenberg Michael Kessler
Nina Hagen Petra Nadolny
Katja Hansen Martina Hill
Oliver Hardy Michael Müller
David Hasselhoff Michael Müller
Anna Heesch Martina Hill
Elke Heidenreich Petra Nadolny
Nina Heik Petra Nadolny
Ernie Heisterkamp Max Giermann
Thomas Hermanns Peter Nottmeier
Paris Hilton Martina Hill
Adolf Hitler Michael Kessler
Hadiya Hohmann Mona Sharma
Gregory House Michael Müller
Klein Ida Mona Sharma
Günther Jauch Michael Kessler
Jesus Peter Nottmeier
Jörg Kachelmann Peter Nottmeier
Angelika Kallwass Susanne Pätzold
Gülcan Kamps Martina Hill
Bill Kaulitz Martina Hill
Johannes B. Kerner Peter Nottmeier
Andrea Kiewel Susanne Pätzold
Claus Kleber Michael Müller
Jürgen Klinsmann Michael Kessler
Vitali Klitschko Peter Nottmeier
Wladimir Klitschko Max Giermann
Peter Kloeppel Michael Kessler
Heidi Klum Martina Hill
Jim Knopf Bernhard Hoëcker
Anja Kohl Martina Hill
Karla Kolumna Mona Sharma
Sonja Kraus Martina Hill
Sven Kuntze Peter Nottmeier
Janine Kunze Mona Sharma
Johann Lafer Max Giermann
Dalai Lama Bernhard Hoëcker
Pippi Langstrumpf Mona Sharma
Niki Lauda Bernhard Hoëcker
Stan Laurel Peter Nottmeier
Ingo Lenßen Peter Nottmeier
Ursula von der Leyen Petra Nadolny
Horst Lichter Michael Kessler
Julia Leischik Petra Nadolny
Joachim Llambi Peter Nottmeier
Lukas der Lokomotivführer Michael Müller
Michel aus Lönneberga Bernhard Hoëcker
Sabrina Lorenz Martina Hill
Joachim Löw Max Giermann
Frauke Ludowig Petra Nadolny
Claudia Ludwig Petra Nadolny
Tim Mälzer Max Giermann
Barbara Meier Petra Nadolny
Angela Merkel Martina Hill
Ulrich Meyer Peter Nottmeier
Jürgen Milski Peter Nottmeier
Adrian Monk Peter Nottmeier
Xavier Naidoo Michael Kessler
Nena Susanne Pätzold
Günter Netzer Peter Nottmeier
Christine Neubauer Susanne Pätzold
Desiree Nick Petra Nadolny
Hana Nitsche Mona Sharma
Nostradamus Bernhard Hoëcker
DJ Ötzi Michael Müller
Oli P. Peter Nottmeier
Papst Benedikt Peter Nottmeier
Kai Pflaume Max Giermann
Frank Plasberg Michael Kessler
Stefan Raab Max Giermann
Antonia Rados Susanne Pätzold
Michael Requardt Michael Müller
Condoleezza Rice Mona Sharma
Nicole Richie Susanne Pätzold
Constanze Rick Martina Hill
Chris Ritter Michael Müller
Katharina Saalfrank Susanne Pätzold
Freddy Schenk Michael Müller
Atze Schröder Peter Nottmeier
Birgit Schrowange Susanne Pätzold
Axel Schulz Bernhard Hoëcker
Werner Schulze-Erdel Peter Nottmeier
Herbert Schwakowiack Peter Nottmeier
Melanie Schwakowiack Mona Sharma
Alice Schwarzer Peter Nottmeier
Till Schweiger Max Giermann
Tanja Seifert Martina Hill
Tommi Settergren Bernhard Hoëcker
Annika Settergren Martina Hill
Sido Max Giermann
Florian Silbereisen Michael Kessler
Detlef D! Soost Max Giermann
Steven Spielberg Peter Nottmeier
Thomas M. Stein Michael Müller
Michael Steinbrecher Michael Müller
Ulf Steinke Bernhard Hoëcker
Frank-Walter Steinmeier Michael Müller
Edmund Stoiber Michael Kessler
Captain Leland Stottlemeyer Michael Müller
Sebastian Thiele Max Giermann
Simone Thomala Martina Hill
Georg Uecker Peter Nottmeier
Darth Vader Peter Nottmeier
Jochen Voit Michael Kessler
Annemarie Warnkross Susanne Pätzold
Robin Paul Weijers Peter Nottmeier
Anne-Kathrin Wendler Susanne Pätzold
Roger Whittaker Bernhard Hoëcker
Robbie Williams Michael Müller
Tine Wittler Susanne Pätzold
Alexx Woods Mona Sharma
Sonja Zietlow Susanne Pätzold
Peter Zwegat Peter Nottmeier

Switch Reloaded, die dritte Staffel: ab morgen dienstags um 22.15 Uhr.

Neues aus Maden-Maden (10)

Samstag, 26. Januar 2008, 14:28

Ich glaube nicht, dass Häme die einzige Erklärung für den Erfolg der Dschungelshow ist, vielleicht nicht einmal die wichtigste. Ohne echte Sympathie und sogar Anteilnahme zu wecken, würde sie nicht funktionieren. Und die Produzenten geben sich sichtlich Mühe, eine Balance zwischen den verschiedenen Emotionen zu finden. Tagelang reduzieren sie die Kandidaten auf Karikaturen ihrer selbst; aber dann kommt immer auch ein Moment, in dem sie – etwas überpathetisch formuliert – zeigen, dass ein liebenswerter Mensch hinter der Karikatur steckt, und die Wirkung ist umso stärker.

Bata Illic zum Beispiel hatte die Dschungelshow fast ausschließlich als leicht debilen, aber harmlosen Alten gezeigt, der in einer fremden Sprache zu uns spricht. Er war in der Darstellung der Show nur eine Witzfigur. Und dann saß er am Donnerstag plötzlich da und erzählte, wie sehr er seine Frau vermisst, kämpfte mit den Tränen, sang ein bisschen, und es war, so unwahrscheinlich das klingen mag, ein sehr bewegender Augenblick. Überhaupt wirkt der ganze rührende Glaube von Illic an das Miteinander, an das Gute im Menschen, inzwischen nicht mehr so lächerlich weltfremd, seit Ich bin ein Star – holt mich hier raus auch Szenen zeigt, in denen man sieht, wie er das tatsächlich mit Leben füllt und eine wichtige Funktion im Camp zu erfüllen scheint.

Selbst bei Barbara Herzsprung konnte man, wenn man wollte, mit Unterstützung der Show-Dramaturgen sehen, dass sie in der Gruppe nicht nur die Rolle der verrückten Hexe hatte, sondern auch die der warmherzigen Mutter.

Ganz zu schweigen von der zarten Liebesgeschichte zwischen Michaela Schaffrath und Eike Immel, der gestern herausgewählt wurde. Und Michaela stand da neben ihm, packte seine Sachen (mit Frauenarbeit hat er’s nicht so) und sagte so wunderbar vorsichtig und ungelenk:

Michaela: Wer schlägt sich denn jetzt mit mir die Nächte immer um die Ohren?
Eike: Wie meinst du das?
Michaela: Naja. Ich fand das immer sehr angenehm, mit dir zu quatschen.

Im übrigen fordere ich die sofortige Ablösung von Schmidt & Pocher durch Zietlow & Bach. Allein durch die Art, wie sie die Dschungelprüfung von Ross kommentierten, ihn abwechselnd anfeuerten und sich über ihn lustig machten, parallel zur Panik und zum selbstironischen Trotz von Ross selbst, hätten sie sich dafür qualifiziert.

Zietlow: Ist ja wie Indiana Jones.
Bach: Indiana Ross.

Schön auch die Anmoderation eines Spiels, bei dem Michaela und Isabel sich halbnackt… Ach, das erzählt der Dirk ja gleich selbst:

Zietlow: Nachdem Michaela und Isabel bei der letzten Dschungelprüfung nicht ganz so gut abgeschnitten haben, hat RTL beschlossen, Mensch, da sind wir mal nicht so, geben wir den beiden noch eine zweite Chance: bei der Schatzsuche.
Bach: Richtig. Das war der Grund bei RTL. Und nicht dass man sich halbnackt räkeln und mit Wasser bespritzen lassen muss.
Zietlow:Nein! Das ist RTL doch erst hinterher aufgefallen.
Bach: Und dann hätten sie’s sogar fast noch rausgeschnitten.
Zietlow: Hmmm.
Bach: Wenn sie noch Zeit gehabt hätten.
Zietlow: Hmmm.
Bach: Aber da war die Sendung schon dran.
Zietlow: Hmmm…
Bach: Und die Werbung verkauft.
Zietlow: Hmmm!

Ganz grandios schließlich: eine Parodie der beiden auf die hölzernen Moderationen und unfassbar schlechten Witze bei Ups, die Superpannenshow — eine Art Sketch, der nicht nur deshalb so lustig war, weil die beiden selbst sich schon wegwarfen vor Lachen. Und am Schluss tippte der Dirk der Sonja noch übermütig mit dem Zeigefinger auf die rechte Brustwarze, und sie sagte „Dingdong“, und — ich merke gerade, das lässt sich nicht nacherzählen. Es war sehr, sehr albern, und ich werde sie vermissen, denn die Frau, die von nächster Woche an wieder roboterhaft Die Zehn wegmoderiert, das ist eine andere.

Und nachher heißt es: Ross for Dschungelkönig!

Neues aus Maden-Maden (2)

Montag, 14. Januar 2008, 00:27

Sieht man Ich bin ein Star, holt mich hier raus allein unter dem Unterhaltungsaspekt, war heute ein schlechter Tag. Es fehlen Streit, Grüppchenbildung und Intrigen, und dass die Produzenten sich nicht scheuen, das Fehlen von spannenden Erlebnissen selbstironisch zu thematisieren, ist hübsch, aber auf Dauer auch kein Ersatz. Es ist noch nicht einmal zu erahnen, wo die Sollbruchstellen im Team liegen: Wird es die fehlende Diplomatie von Björn-Hergen Schimpf sein? Der Sextrieb von DJ Tomekk? Die Esoterik von Barbara Herzsprung? Oder doch das Gesicht von Bata Illic?

Aber die Show ist ja auf zwei Ebenen ein soziales Experiment: Die Dynamik im Dschungel ist das eine; die Dynamik, die beim Publikum entsteht, das andere. Besonders deutlich wurde der zweite Faktor in der letzten Staffel, als die Insassen des Camps fassungslos zur Kenntnis nehmen mussten, dass die Zuschauer ausgerechnet die Spalterin Désirée Nick siegen sehen wollten. Diesmal ist eine der interessanten Fragen: Ab wann wird der Sadismus, ausgerechnet den sichtlich leidenden und immer wieder weinenden Sänger Ross per Telefonvotum in die Dschungelprüfungen zu schicken, einem Mitleid weichen — wenn überhaupt?

(Vor der Dschungelprüfung, in der Ross auf eine Gruppe Strauße treffen wird.)
Zietlow: Was schenkt man jemandem, der schon alles hat? Oder viel besser gesagt: Wie schont man jemanden, der vor allem Angst hat?
Bach: Ja, innerhalb von zwei Tagen wissen wir jetzt schon: Ross hat Angst vor Dunkelheit, vor Regen, vor Ratten und vor Ungeziefer. Er hat Höhenangst, Platzangst, sogar Angst vor der Angst. Er hat Angst, etwas essen zu müssen, Angst zu früh rauszufliegen, Angst bis zum Schluss drinzubleiben, und er hat Angst, allein aufs Klo zu gehen.
Zietlow: Ja, da fehlen ja eigentlich nur noch: Strauße.
Bach: Wie heißt eigentlich Angst vor Straußen? Emophobie?
Zietlow: Straußophobie?
Beide: Fleuropobie!!

(Nach der Dschungelprüfung.)
Zietlow: Waren das eigentlich die selben Vögel wie bei Spengemann?
Bach: Nicht alle. Zwei sind noch in Therapie, und einer ist Alkoholiker.

Bach: Weißt du, Julia Biedermann erinnert mich ganz leicht an Angela Merkel.
Zietlow:Wie meinst du das denn?
Bach:Im positivsten Sinne. — Vielleicht ist es diese Fröhlichkeit.

Neues aus Maden-Maden (6)

Freitag, 18. Januar 2008, 12:51

Schwer zu sagen, worüber sich Isabel Edvardsson und DJ Tomekk überhaupt genau in die Haare gekriegt haben. Irgendwie wirft er ihr vor, nicht oft genug Wasser geholt und sich stattdessen stundenlang geschminkt zu haben, vor allem aber soll sie ihn angelogen oder ihm was vorgemacht oder jedenfalls ein Versprechen gebrochen oder sogar geleugnet zu haben — das war in seiner Unergründlichkeit und Phrasenhaftigkeit („Nein, ich bin noch nicht fertig! Nein. Nein. Nein. Jetzt lässt du MICH mal ausreden“) ein Stück Daily Talk im Dschungel, und wenn Olli Geißen reingekommen und die Ergebnisse des Schwangerschaftstests mitgebracht hätte (oder wenigstens Britt mit dem Lügendetektor), es wäre nicht aufgefallen.

Aber wir lernen, so hört sich das an, wenn der HipHop-Sprech und das Respektgetue in Alltagssituationen durchsickert (mit den üblichen Rapper-Handbewegungen im Takt vorstellen):

DJ Tomekk: Das find ich richtig Scheiße. Da hab ich gar keinen Bock drauf. Da werden wir auch keine Freunde, gar nichts. Ich unterstell dir einfach, dass du eine Schwätzerin bist und dass du mich anlügst. Jetzt im Moment verlier ich komplett den Respekt vor dir, weil: Du versuchst mir, irgendnen Quatsch zu erzählen.

Gut, dann können wir uns darauf einigen: Ich mag dich nicht, gut ist, und ich fühl mich von dir angelogen, und ich kann dich jetzt auch nicht mehr respektieren.

Ende des Gesprächs.

Die Empörung der anderen Campbewohner über Tomekks Verhalten schien aber nur so lange anzuhalten, wie er nicht da war (weil er Sterne aus einem sinkenden Auto sammeln musste). Womöglich hat er es wirklich geschafft, dass die anderen Schiss haben vor ihm und seinem Messer. Er würde es sicher fälschlicherweise „Respekt“ nennen.

Am Ende der ersten Woche im Dschungel ist es Zeit für einen Überblick, welche Rollen die Kandidaten inzwischen haben (wie sehr sie durch tatsächliches Verhalten oder geschickten Schnitt geprägt wurden, lässt sich von außen ja nicht beurteilen).

DJ Tomekk:
sexfixierter Ober-Macho mit Gewaltpotential, aber Wassertierphobie und womöglich weichem Herz; kompromisslos, schroff; mit Lisa Bund und Isabel Edvardsson zerstritten

Lisa Bund:
anfangs schlimm überfordertes, inzwischen eher unscheinbares junges, naives Ding, das aber, wenn es sein muss, die Zähne zusammenbeißen kann

Michaela Schaffrath:
freundlicher, unauffälliger Kumpeltyp; genießt die ungeschickten Avancen von Eike Immel und taut ihn langsam auf

Isabel Edvardsson:
schöne, aber ununterbrochen mit ihrem Äußeren beschäftigte Frau mit Hang zur Faulheit (oder wenigstens Hang zum Blick in den Spiegel, der das Erledigen von Aufgaben erschwert)

Barbara Herzsprung:
verrückte, aber harmlose alte Kreativ-Hexe, die ihre Pillen vergessen, aber dafür Unmengen Stoff mitgebracht hat, aus denen sie jedes beliebige Kleidungsstück in allen Farben der Welt zaubern kann (insbesondere Wende-Unterhosen)

Bata Illic:
seniler, alter Mann, der in fremden Zungen spricht und gelegentlich singt, aber nicht weiter stört

Julia Biedermann:
Angela-Merkel-Imitation mit Pflichtgefühl, aber ohne Eigenschaften

Eike Immel:
zunächst ungeduschter Langweiler, inzwischen ungeduschter netter, aber konfliktscheuer Knuffel, der auf niedlich-ungeschickte Art mit Michaela Schaffrath flirtet

Björn-Hergen Schimpf:
oberrationaler, ungeduldiger, unsensibler Kommandeur, Gegenspieler von Barbara Herzsprung

Ross Antony:
hyperaktiver, extrovertierter Klischeeschwuler mit extremen Stimmungsschwankungen, Seele von Mensch, aber lebensunfähig; war auf dem Weg zur Maria Schell des Camps, inzwischen eher an den Rand des Geschehens gerückt

Das sind ungefähr die Rollen, die die Kandidaten in der Dschungelsoap zugewiesen bekommen oder sich erarbeitet haben. Welche davon werden Gewinnerrollen sein?

Neues aus Maden-Maden (7)

Sonntag, 20. Januar 2008, 18:17

Ich frage mich, ob die einzelnen Folgen von Ich bin ein Star — holt mich hier raus hinterher wissenschaftlich ausgewertet werden. Als Anschauungsmaterial für ein Psychologie-Hauptseminar zum Beispiel, das sich mit der Frage beschäftigt, wie verschieden Menschen unter großem Druck reagieren.

Da war zum Beispiel Isabel Edvardsson, die am Freitag eine Prüfung machen musste, die für sie besonders unerträglich war: Sie, die offenbar einen größeren Teil jedes Tages damit verbringt, sich um ihr makelloses Aussehen zu kümmern, musste den Kopf in allerlei Schleim und Getier halten und hatte am Ende den ganzen Körper voller Insekten und undefinierbarem Dreck. Und faszinierend war, dass sie diese Prüfung scheinbar fast unbewegt absolvierte, mit höchster Disziplin eine Zumutung nach der anderen ertrug — und hinterher, als sie wieder zu den anderen ins Lager kam, umso massiver zusammenbrach. Es war eine der erschütterndsten Szenen, wie sie verzweifelt, hysterisch, weinend im Teich badete und dabei wirkte, als wollte sie nicht nur die Überreste der Prüfung von ihrem Körper entfernen, sondern auch jede Erinnerung daran.

War das nur die Überreaktion einer Frau, die bessesen ist von ihrem makellosem Aussehen? Die es schlimmer findet, von anderen in dreckigem Zustand gesehen zu werden, als den Kopf in Insekten zu stecken? Oder ist ihr Verhalten ganz normal für einen professionellen Sportler, der es mit seiner antrainierten Disziplin schafft, eine Weile lang die Unerträglichkeit einer Situation auszublenden (und hinterher, in diesem Fall zumindest, erst recht von ihr eingeholt zu werden)?

Im Gegensatz dazu Julia, die die Aussicht, in 40.000 Kakerlaken zu baden, nur so lange ausblenden konnte, bis sie die Tiere unmittelbar über sich sah. Natürlich kann man streiten, ob das für oder gegen sie spricht: dass sie die Prüfung noch vor dem Beginn abbrach (insbesondere weil Julia ungefähr jeden Belastbarkeitstest in der Sendung nicht bestanden hat). Aber ich fand es sehr beruhigend, dass es da auch Kandidaten gibt, die reif genug sind, Nein zu sagen, und es nicht demütigender finden als zigtausend Insekten über sich gekippt zu bekommen.

Und dann Lisa, die das Camp wegen einer Entzündung der Magenschleimhaut verlassen musste. Ein paar Stunden vorher hatte sie noch die meisten Mitstreiter verdächtigt, falsch zu sein und sie hinter ihrem Rücken zu verraten. Nun umarmte sie jeden und nannte sie alle, alle „ganz tolle Menschen“, und ich glaube nicht mal, dass das bewusst geheuchelt war. Am traurigsten war der Moment, als sie mit ihrer Mutter telefonierte und ihr sagte, dass sie aufgeben musste, und immer wieder betonte, wie unbedingt sie durchhalten und stark sein wollte: „Du weißt, ich bin so stark gewesen, du hast es selber gesehen.“ Ich glaube, Starksein wird überschätzt.

Schön war Lisas Komplimentversuch für Barbara Herzsprung:

Mit der könnte man heute noch in die Disco gehen, und die würde abgehen wie ein… wie ein… nasser Turnschuh.

Aber natürlich nicht so schön wie diese Synonyme von Sonja Zietlow und Dirk Bach für die Kandidaten:

„tag- und nachtaktiver Tanzbär“
(Ross Antony)

„Gottesanbeterin, die sogar ihre Farbe wechseln kann“
(Barbara Herzsprung)

„Zauberpony“
(Barbara Herzsprung)

„gefährliches Aggro-Äffchen“
(DJ Tomekk)

„singender Schlafsack“
(Bata Illic)

„das Innenfutter von Karlchen“
(Björn-Hergen Schimpf)

Über Schimpf verrieten die Moderatoren noch, dass er der einzige gewesen sei, der sich selbst um eine Teilnahme an der Show beworben habe. Weitere Moderations-Höhepunkte:

(nachdem Julia die Dschungelprüfung abgebrochen hat)
Zietlow: Und ich hab die ganze Nacht hier gesessen und 40.000 Kakerlaken abgezählt…

Bach: Ein trauriger Tag im Dschungel. Neun hungrige Mägen und 40.000 enttäuschte Kakerlaken. Wir hätten denen nicht vorher noch den „Playboy“ zeigen sollen.

Bach: Medizinisch sieht es im Camp folgendermaßen aus. Babba hat offene Füße vom Barfußlaufen, der Bata Liegeschwielen und der Rest hat Hornhaut an den Ohren vom Eike Immel.

Zietlow: Ich finde es total süß, dass sich da unten im Camp ein zartes Pflänzchen entwickelt zwischen Eike und Michaela.
Bach: Die passen aber auch einfach gut zusammen. Beide sind Singles, beide hatten früher die gleiche Zielgruppe, beide waren sehr erfolgreich in ihrem Beruf…
Zietlow: Eike Immel zum Beispiel hat in 147 Partien keinen reingelassen!
Bach: Ja, gut, es gibt Unterschiede…

Und schließlich die vielleicht ehrlichste Eigenpromotion einer RTL-CD überhaupt:

Beide (machen nach einem Gesangswettbewerb unter den Kandidaten Michaelas Lied nach und singen): Ich habe Zwiebeln auf dem Kopf, ich bin ein Döner…
Zietlow: Ja, meine Damen und Herren, auch dieser Song ist nicht auf dieser CD, die ab sofort im Handel erhältlich ist (zeigt die offizielle CD zur Sendung).
Bach: Und auch Eikes Rap-Versuche sind nicht auf dieser CD. Für mich zwei wichtige Gründe, diese CD zu kaufen — wenn nicht sogar die einzigen.
(Er wirft die CD von einer Brücke in den Dschungel. Als Sonja protestiert, beruhigt er sie:)
Bach: Schatz, was gut ist, kommt auch wieder zurück. (Beide schauen der CD hinterher in die Tiefe.) — Komisch, bleibt unten.

Neues aus Maden-Maden (8)

Montag, 21. Januar 2008, 00:15

Sie sind die wahren Helden von Ich bin ein Star — holt mich hier raus: Die Menschen, die die Musik aussuchen, mit denen die Szenen unterlegt sind, und natürlich die Cutter, die sie dann passend schneiden. DJ Tomekk hat sich möglicherweise bei der Dschungelprüfung verletzt, jedenfalls bewegt er sich nur noch mit schmerzverzerrtem Gesicht oder gar nicht. Und während wir sehen, wie er sich theatralisch an einem Stock aufrichtet und am Lagerfeuer vorbeihumpelt, sich ausziehen und zudecken lässt, hören wir: „Was hat dich bloß so ruiniert“ von den Sternen. Sie haben sogar auf die Stelle, als es heißt: „… mit Papa und Mama [streiten] …“ Bilder von Björn-Hergen Schimpf und Barbara Herzsprung gelegt. Und als Tomekk sich dann unter Schmerzen auf sein Lager fallen lässt, erklingt anstelle eines Schreis dies hier.

Andererseits haben die Moderatoren Sonja und Dirk erklärt, „Tomekk“ sei das polnische Wort für „Simulant“, und sich zu folgender Schmerzimprovisation inspirieren lassen:

Zietlow: Mist, hey, ich bin voll auf ’ne Ameise getreten. Das geht vielleicht in den Rücken! (…) Und was hast du? Also, mir hat meine Make-Up-Stylistin vorhin ganz feste mit nem kleinen Propeller ins Gesicht gepustet!
Bach: Ich hab mir gerade die Hand in den Rücken gedrückt!

Trotzdem sei nicht zu befürchten, dass Tomekk vorzeitig das Camp verlasse, schließlich sei er Rapper. Und mit Rappern ist das ja so:

Bach: Wenn die ’ne Kugel in den Bauch bekommen, dann gehen die nicht zum Arzt, sondern zum Klempner. Wenn die Liegestütze machen, drücken die sich nicht hoch, sondern die Erde runter. Wenn man denen beide Beine bricht, dann stört die eigentlich nur das Geräusch beim Laufen. Die lernen erst fluchen und dann sprechen. Die kommen nicht auf die Welt, sondern die Welt kommt auf ihnen. Wenn die ein Tiger beißt, dann hat der Tiger hinterher Zahnschmerzen. Wenn die Sex haben…

Hier brach die Übertragung ab.

Julia wurde als erste aus dem Dschungel gewählt, was beweist, dass man keine langweilige Zwei-Stunden-Show veranstalten muss, um die Theorie von der „Weisheit der vielen“ zu beweisen.

Ach, und vielleicht könnte ich bei der Gelegenheit noch erzählen, dass es, wenn ich für jemanden anriefe, Ross wäre. Er hat in den letzten Tagen mein Herz erobert. Er ist auch der einzige, der einen in fast jeder Situation doppelt unterhält. Erst, wenn er panisch im Wald steht, „SNAKE!“ ruft und so tut, als würde die sympathische Python, die sich da durchs Unterholz schlängelt, gleich mit einem Haps das gesamte Lager samt Insassen verschlingen. Und dann, wenn er die Szene hinterher mit seiner rechten Hand als sprechender Schlange selbstironisch nachspielt. Ross for Dschungelkönig!

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