Mitwetten! Wer wird Dschungelkönig?
Ab morgen gilt bei Ich bin ein Star — holt mich hier raus! wieder das Zehn-kleine-Negerlein-Prinzip: Die Zuschauer wählen täglich ihren Lieblingskandidaten, und wer die wenigsten Stimmen hat, muss das Camp verlassen.
Ich finde es in diesem Jahr besonders schwer, zu tippen, wer gleich seine Sachen packen darf und wer Dschungelkönig wird. Aber umso mehr Spaß macht es ja, sich mit Vorhersagen weit aus dem Fenster zu lehnen. Also: Beweisen wir uns gegenseitig unsere Menschen- und Fernseh(un)kenntnis.
Die Spielregeln: Zu tippen sind die Plätze von 1 (Dschungelkönig) bis 10 (erster, der rausgewählt wird). Jeder Kandidat kann natürlich nur einmal genannt werden. Es gibt einen Punkt für jeden Top-3 getippten Kandidaten, der unter die Top-3 kommt, zusätzlich einen Punkt für jeden exakt richtigen Tipp sowie einen weiteren Bonus-Punkt für den richtig getippten Sieger. Zu gewinnen gibt es, natürlich, ein wunderbares Nachschlagewerk und Lesebuch rund ums Fernsehen!
Einsendeschluss ist das Ende der Show am Samstagabend (heute). Bitte nur ein Tipp pro Person.
Nachtrag, 19. Januar, 14:45 Uhr. Lisa musste das Camp wegen einer Erkrankung verlassen. Um die Chancengleichheit zu wahren, nehmen wir Lisa einfach ganz aus der Wertung. Wer schon gewettet hat, muss seinen Tipp nicht noch einmal abgeben!
Nachtrag, 20. Januar, 0:00 Uhr. Die Abstimmung ist beendet. Danke fürs Mitmachen!
Mona M. — Mit den Waffen einer Frau
1996 (ZDF). 14-tlg. dt. Krimiserie von Felix Huby, -ky und Klaus Dieter Remus, Regie: Gunter Friedrich und Franz Josef Gottlieb.
Die Staatsanwältin Mona Morena (Simone Thomalla) lebt alleine mit ihrer Tochter Eva (Maja Oehme) ein ruhiges Leben. Doch dann wird schon im Pilotfilm ihr Vater Peter (Hartmut Reck) ermordet, und fortan arbeitet sie eng mit dem Detektivbüro von Hans-Karl Meister (Günter Schubert) zusammen, der bisher der Partner ihres Vaters war. Nach drei Folgen überschreitet sie ihre Kompetenzen als Staatsanwältin, quittiert den Dienst und wird hauptberufliche Privatdetektivin bei Meister. Es geht vor allem um brisante Fälle wie Konzernerpressung, Industriespionage und rechtsradikale Attentate. Klara Zerlau, genannt Karate-Klara (Claudine Wilde), arbeitet ebenfalls in der Detektei, Wolf Klopsteg (Alexander Strobele) ist der neue Staatsanwalt. Privat ist Mona hin- und hergerissen zwischen dem schüchternen Gerichtsmediziner Thomas Hagmann (Siemen Rühaak) und dem jungen Lebenskünstler Mike (Sven Martinek), der sich bei ihr eingenistet hat.
Nach einem 90-minütigen Pilotfilm am Montag liefen die 50-minütigen Serienfolgen mittwochs um 19.25 Uhr.
Monaco Franze — Der ewige Stenz
1983 (ARD). 10-tlg. dt. Familienserie von Helmut Dietl, Franz Geiger und Patrick Süskind.
Franz Münchinger (Helmut Fischer), genannt „Monaco Franze“, ist Kriminalkommissar in München und ein Vorstadt-Casanova. Er ist mit Annette von Soettingen (Ruth Maria Kubitschek) verheiratet, die er „Spatzl“ nennt. Vielmehr ist „Spatzl“ für ihn so etwas wie ein natürlicher Satzabschluss, eine Art Punkt. Typisch hierfür ist der Dialog im Krankenhaus, wo Franz nach einem Versuch, seine Midlifecrisis zu überwinden, landete: „Wo bin ich, Spatzl?“ – „Im Krankenhaus“ – „Warum, Spatzl?“ – „Weil er dich voll erwischt hat, der Idiot.“ – „Wer, Spatzl? Was für ein Idiot?“ – „Du warst drei Tage bewusstlos, Franz.“ – „Warum des, Spatzl?“ – „Weil du gegen den King Ludwig geboxt hast, Franz.“ – „Ich? Gegen den King Ludwig? Des kann net sein, Spatzl. Das ist doch der Boxer, oder?“ – „Erinnerst du dich nicht?“ – „Nein, überhaupt nicht, Spatzl.“ Diesmal ist die Unwissenheit echt, normalerweise ist sie gespielt, wenn er Spatzl gegenüber seinen treuherzigen Dackelblick aufsetzt und die Unschuld vom Lande mimt, nachdem er gerade die Nacht mit einer jungen Dame verbracht hat.
Annette kennt ihren Mann nur allzu gut, weiß mehr, als er glaubt, und lässt ihm mehr durchgehen, als er vermuten würde. Sie stammt aus vornehmen Adelskreisen, betreibt ein Antiquitätengeschäft mit ihrer Mitarbeiterin Olga (Christine Kaufmann), beschäftigt zu Hause Haushälterin Irmgard (Erni Singerl) und umgibt sich ausschließlich mit der besseren Gesellschaft: Dr. Schönferber (Alexander Hegarth), Staatssekretär Dr. Braun (Klaus Guth) und Dr. Hallerstein (Walter Sedlmayr). Gemeinsam gehen sie in die Oper, wohin Annette so gern auch ihren Mann öfter mal mitnehmen möchte, doch der hat fast immer eine Ausrede. „Fahndung“ heißt das dann, und sein bester Freund und Kollege Manni Kopfeck (Karl Obermayr) muss das durch ein aufgesagtes „Ja, genau, Fahndung“ glaubhaft machen. Diese Fahndung führt in Aufreißerschuppen und italienische Restaurants.
Entsprechend schlimm ist es für Franz, als er am Ende der zweiten Folge durch eine Diagnose von Dr. Hallerstein in den vorzeitigen Ruhestand versetzt wird. Um Ausreden ist er jedoch nie verlegen, bei Bedarf wird er eben krank. Außerdem eröffnet er vorübergehend eine Privatdetektei. Doch es kommt noch dicker: Nachdem Franz seine Midlifecrisis mit Hilfe einiger junger Frauen überwunden hat, will sein Spatzl plötzlich aus steuerlichen Gründen auf die Bermudas auswandern. Franz versucht den Umzug zu verhindern, will nicht mit auf die Bermudas, aber auch nicht ohne sein Spatzl leben. Schweren Herzens beginnt er mit den Vorbereitungen für den Abschied von seinem geliebten München. Er macht eine Liste, von wem er sich verabschieden muss. Auf der Liste stehen 105 Frauennamen. Die aufdringliche Elli (Gisela Schneeberger), die er schon lange kennt, ist nur eine davon.
Schließlich lässt er sein Spatzl doch allein in die Ferne ziehen und stürzt in der Folgezeit ab. Erst wohnt er bei Manni und nervt ihn durch ständige Fürsorge, säuft, fackelt versehentlich dessen Wohnung ab, wird mit sechs Promille am Steuer erwischt, gibt den Führerschein und sein Auto ab und verschwindet. Annette, von der ewigen Sonne genervt, kommt nach München zurück und macht sich auf die lange Suche nach ihrem Mann, der gerade ins kriminelle Milieu abdriftet. In den frühen Morgenstunden findet sie ihn in einer Kneipe, und sie fallen sich in die Arme. Es ist ihr zwanzigster Hochzeitstag. Dann seien sie ja aus dem Gröbsten raus, lallt Franz, und es könne nur noch besser werden.
Die Serie mischte subtilen Humor mit präzisen Milieu- und Charakterstudien. Die letzte Folge „Abgestürzt“ zeichnete erschreckend den Verfall eines Menschen nach. Monaco Franze klang nicht in einem furiosen Happyend aus, sondern lediglich mit einem leisen Hoffnungsschimmer. So groß war die Bandbreite der Serie, die bis dahin von Unbeschwertheit und Lebensfreude geprägt war. Den Erfolg verdankte sie hauptsächlich dem Charme ihres Hauptdarstellers Helmut Fischer, der das Image des ewigen Stenz fortan nicht mehr ablegte (und es z. B. in Die Hausmeisterin weiter forcierte). Den Spitznamen „Monaco“ verpasste ihm Regisseur Dietl angeblich wegen seines südländischen Aussehens.
In den Nebenrollen waren viele bayerische Publikumslieblinge zu sehen, darunter Gustl Bayrhammer als Kriminaldirektor Dr. Göberl und Wolfgang Fierek als Kleinganove Tierpark-Toni. In der ersten Folge, betitelt mit Monaco Franzes Motto „A bisserl was geht immer“, qualifizierte sich ferner der junge Thomas Gottschalk in der Gastrolle eines obercoolen Disko-Türstehers für eine große Karriere außerhalb der Schauspielerei.
Die 45-Minuten-Folgen liefen mit großem Erfolg donnerstags zu Primetime, trotzdem sah Regisseur Dietl keinen Anlass für eine Fortsetzung. Die Serie ist komplett auf DVD erhältlich.
Mondbasis Alpha 1
1977–1978 (ZDF). 30-tlg. brit. Sciencefiction-Serie von Gerry und Sylvia Anderson („Space: 1999″; 1975–1977).
Das Jahr 1999: Durch die Explosion des auf dem Mond gelagerten Atommülls wird die dort stationierte Mondbasis Alpha 1 ins All geschleudert. Die 311 Bewohner der Station, darunter der Commander John Koenig (Martin Landau), Dr. Helena Russell (Barbara Bain), Prof. Victor Bergman (Barry Morse), Alan Carter (Nick Tate), Paul Morrow (Prentis Hancock), David Kano (Clifton Jones), Sandra Benes (Zienia Merton) und Yasko (Yasuko Nagazumi), landen fortan auf fremden Planeten und lernen deren Bewohner kennen. Maya (Catherine Schell) vom Planeten Psychon wird in die Mondbasis aufgenommen und verliebt sich in den neuen 1. Offizier Tony Verdeschi (Tony Anholt). Bergman, Kano und Morrow sterben bei einer weiteren Explosion.
Die Serie war zunächst ein großer Erfolg, doch dann wurde sie wegen sinkender Einschaltquoten in Großbritannien nach zwei Staffeln eingestellt, und die Bewohner der Mondbasis kehrten nie auf die Erde zurück. Das ZDF enthielt den deutschen Zuschauern ferner 18 der eigentlich 48 Folgen vor. Die anderen Folgen liefen sonntags um 18.15 Uhr und dauerten 45 Minuten, was etwa zehn Minuten weniger waren als im englischen Original. Neben Handlungsfetzen kürzte das ZDF Teile des Vorspanns, dem es zudem nach kurzer Zeit eine andere Titelmusik unterlegte: „Oxygene II“ von Jean-Michel Jarre. Die letzte gezeigte Folge „Zorans Schicksal“ strahlte das ZDF an einem Wahlabend aus, unterbrach sie mehrmals für Nachrichten und ließ schließlich die letzten fünf Minuten einfach weg. Massive Zuschauerproteste führten zu einer Ausstrahlung dieses einzelnen Fünf-Minuten-Stücks innerhalb der Drehscheibe, was jedoch weitgehend unbemerkt blieb, da dies ohne Ankündigung geschah. Das Versprechen, die Serie bald zu wiederholen, löste das ZDF nie ein. Erst seit dem Start des Privatfernsehens waren die vorliegenden deutschen Fassungen immer mal wieder zu sehen.
Der Bastei-Lübbe-Verlag brachte Heftromane zur Serie heraus und dichtete nach der Verwertung der vorhandenen Geschichten neue dazu, so dass die Mannschaft immerhin in der gedruckten Version am Ende den Rückweg zur Erde fand. Ein siebenminütiger Kurzfilm, der 1999 für eine Fan-Convention gedreht wurde, zeigte ein anderes Ende: Die Bewohner der Station finden einen neuen Planeten, auf dem sie siedeln. Dieser Film wurde nie im Fernsehen gezeigt, erschien aber mit der Serie auf DVD. Inzwischen sind alle Folgen der Serie in neuer Synchronisation und ohne die Fernseh-Kürzungen auf DVD erschienen, darunter auch die in Deutschland nie gezeigten Folgen.
Monk
Seit 2004 (RTL). US‑Krimiserie von Andy Breckman („Monk“; seit 2002).
Der frühere Polizist Adrian Monk (Tony Shalhoub) ist ein Sauberkeits- und Ordnungsfanatiker. Seit dem Tod seiner Frau leidet er unter dieser Besessenheit und seiner Angst vor Schmutz und unter unzähligen weiteren Neurosen, was ihn bereits seinen Job gekostet hat. Dennoch unterstützt er nun als Freiberufler gemeinsam mit seiner Assistentin Sharona Fleming (Bitty Schram) weiterhin seine Ex-Kollegen Captain Stottlemeyer (Ted Levine) und Leutenant Disher (Jason Gray-Stanford) bei der Aufklärung von Mordfällen in San Francisco. Beide zweifeln zwar immer wieder an dem kauzigen Monk und sind von ihm genervt, doch dank seines fotografischen Gedächtnisses und seiner messerscharfen Auffassungsgabe ist er es, der letztlich die Fälle aufklärt, auch wenn er sich durch seine Ordnungsbesessenheit selbst oft in Gefahr bringt.
In Folge 39 wird Monk von Sharona verlassen, die ihren Ex-Mann erneut heiratet und mit ihm nach New Jersey zieht. Monks neue Assistentin wird Natalie Teeger (Traylor Howard), die er bei Ermittlungen für einen Einbruch kennen lernt – sie war das Einbruchsopfer.
Netter Schmunzelkrimi, der eher auf leichten Humor als atemberaubende Spannung setzt. 2003 trug sich Hauptdarsteller Shalhoub im Vorfeld der Emmy-Verleihung in der Kategorie „Hauptdarsteller in einer Comedyserie“ ein, wahrscheinlich aus taktischen Gründen, um sich nicht mit den Stars der angesehenen Dramaserien 24, Six Feet Under und Die Sopranos messen zu müssen. Die Rechnung ging auf: Shalhoub wurde als bester Darsteller ausgezeichnet, und die Serie war damit offiziell eine Comedy. Den Sieg in der Kategorie wiederholte Shaloub in den Jahren 2005 und 2006.
Sendeplatz ist dienstags um 22.15 Uhr. Die einstündigen Folgen liefen dort anfangs direkt nach Columbo, und beide Serien passten wunderbar zusammen. Im Herbst 2004 wechselte Monk für ein paar Monate auf Donnerstag zur gleichen Zeit.
Monty Python’s Flying Circus
1971–1972 (ARD, Dritte Programme); 1991–1992 (NDR); 1998 (Sat.1). 45-tlg. brit. Comedyshow („Monty Python’s Flying Circus“; 1969–1973; „Monty Python“; 1974).
Die englische Comedytruppe Monty Python, bestehend aus Graham Chapman, John Cleese, Terry Gilliam, Eric Idle, Terry Jones und Michael Palin, blödelte sich durch diese absurde Sketchshow, in der ein Gag an den anderen gereiht war. Inhaltlich war alles möglich, je unmöglicher eine Situation erschien, desto komischer wurde sie. Albernes Slapstick, kalauernde Wortspiele und feinsinnige Satire wurden geschickt vermischt. Als Thema für die Sketche konnte alles herhalten, z. B. Bürokratie oder Historie, auch das Fernsehen wurde regelmäßig parodiert. In manchen Folgen war Carol Cleveland als zusätzliche Darstellerin dabei. Unterbrochen wurden die Sketche oft nur von Cleeses Ansage „Und nun zu etwas völlig anderem“ oder von kurzen animierten surrealistischen Einspielern, in denen beispielsweise Monster, Blumen oder Köpfe Monster, Blumen oder Köpfe fraßen, Menschen sich zerteilten, von riesigen Füßen plattgetreten wurden etc. Terry Gilliam war für diese Animationen verantwortlich. Die Titelmusik war der „Liberty Bell March“ von John Philip Sousa. Einer der bekanntesten Sketche der Reihe wurde der „Parrot Sketch“, in dem ein Kunde (Cleese) sich beim Verkäufer in einer Tierhandlung (Palin) darüber beklagt, dass der von ihm gekaufte Papagei tot sei. Während beide mit dem durchaus toten Tier hantieren, versucht Palin Cleese davon zu überzeugen, dass der Papagei nur ein Nickerchen mache.
Der BBC-Redakteur Barry Took hatte die Truppe für die Sendung zusammengebracht und damit den Grundstein für einen gigantischen Erfolg und eine der einflussreichsten Shows der Comedygeschichte gelegt. In den letzten sechs Folgen der Serie, die jetzt im Original nur noch „Monty Python“ hieß, ist John Cleese nicht mehr dabei. Nach der TV-Serie wurden diverse Monty-Python-Kinofilme gedreht, vor allem „Die Ritter der Kokosnuss“ („Monty Python And The Holy Grail“; 1974) und „Das Leben des Brian“ („Monty Python’s Life Of Brian“; 1979) wurden Klassiker. Zusätzlich zu den 45 Folgen der BBC entstanden 1971 und 1972 unter dem Titel Monty Python’s fliegender Zirkus zwei Folgen in Deutschland, Erstere sogar in deutscher Sprache.
Die ARD zeigte 1971 und 1972 eine Hand voll Folgen im Ersten und in den Dritten Programmen im Original mit deutschen Untertiteln. Komplett war die Reihe in Deutschland erst ab 1991 in N3 zu sehen – ebenfalls im Originalton. Sat.1 wagte sich 1998 erstmals an die Synchronisation des schwierig zu übersetzenden britischen Humors und zeigte alle 45 Folgen im Spätprogramm. Zur Überraschung von Fans und Kritikern war die Serie auch in der deutschen Fassung nach wie vor witzig.
Monty Pythons fliegender Zirkus
1971–1972 (ARD). Zwei in Deutschland produzierte Specials von Monty Python’s Flying Circus. Alfred Biolek, damals Produzent bei der Bavaria, hatte die Truppe in Großbritannien gesehen und war begeistert, glaubte aber, dass sie hierzulande im Original nicht funktionieren würde. Er lud sie ein, zunächst eine Sendung speziell für das deutsche und österreichische Fernsehen zu produzieren, mit deutschen Themen – und auf Deutsch. Die Pythons lasen die phonetisch geschriebenen Texte von großen Papptafeln ab. Running Gag dieser Folge war der vergebliche Versuch, Albrecht Dürer zu porträtieren („Nürnberger Maler, der ganz Europa faszinierte mit seinem scharfen Auge, seiner Meisterschaft in Linienführung und Plastizität sowie seiner Leihwagenfirma …“). Ein Jahr darauf wurde eine weitere Folge in Deutschland produziert, diesmal allerdings auf“ Englisch mit deutschen Untertiteln. Die deutschsprachige Folge ist bis heute nicht im britischen Fernsehen gelaufen, dort aber auf Video erhältlich.
Beide Specials waren 45 Minuten lang und wurden, im Gegensatz zur britischen Serie, auf hochwertigem Film gedreht. Graham Chapman meinte über die Produktion: „Sie ging vermutlich noch einen Schritt weiter als alle BBC-Fernsehshows, was Absurdität und merkwürdige Anfänge angeht, und ihr fehlte jeder rote Faden, der das Publikum bei Verstand halten könnte.“
Mord ist ihr Hobby
1990–1998 (RTL). 263‑tlg. US-Krimiserie von Peter S. Fischer, Richard Levinson und William Link („Murder, She Wrote“; 1984–1996).
Die verwitwete ehemalige Lehrerin Jessica Fletcher (Angela Lansbury) ist seit ihrer Pensionierung eine erfolgreiche Autorin von Kriminalromanen. Sie lebt in Cabot Cove im US-Bundesstaat Maine. Immer wieder wird sie, ob zu Hause in Cabot Cove oder unterwegs auf ihren Reisen, in Mordfälle in ihrem Umfeld verwickelt und von der Polizei um Hilfe gebeten. Falls Letzteres nicht geschieht, mischt sie sich eben ungefragt ein. Scharfsinnig ist sie dem Täter auf der Spur und der Polizei immer ein Stück voraus. Sie ist es, die schließlich die Fälle aufklärt.
Amos Tupper (Tom Bosley) ist der Sheriff von Cabot Cove, sein Nachfolger wird später Mort Metzger (Ron Masak). Dr. Seth Hazlitt (William Windom) ist der örtliche Arzt. Auch Jessicas Neffe, der Steuerberater Grady Fletcher (Michael Horton), ist oft in die Fälle involviert. Er war auch dafür verantwortlich, dass Jessica überhaupt erst zur Bestsellerautorin wurde, weil er heimlich ihr erstes Manuskript einreichte. Zwischendurch nimmt Jessica einen Lehrauftrag an der Manhattan University an und legt sich einen Zweitwohnsitz in New York zu, wo sie ebenfalls in Mordfälle hineingezogen wird.
Die Erfinder von Columbo schufen mit Mord ist ihr Hobby einen weiteren erfolgreichen Dauerbrenner und eine der wenigen Krimiserien mit einer Frau als Hauptfigur, die zudem noch über 60 Jahre alt war. Angela Lansbury hatte bereits 1980 eine ähnliche Rolle in dem Film „Mord im Spiegel“ gespielt: die weltberühmte Miss Marple von Agatha Christie.
RTL sendete die meisten Folgen an wechselnden Wochentagen zur Primetime, einige spätere Folgen liefen im täglichen Nachmittagsprogramm, wo die Serie auch bis 1998 in Dauerschleife, aber noch immer mit großem Erfolg, wiederholt wurde. 23 Folgen waren bereits 1988 unter dem Titel Immer wenn sie Krimis schrieb in der ARD gelaufen. 2001 zeigte Super-RTL einen Fernsehfilm, der nach dem Ende der Serie gedreht worden war.
Mord mit Aussicht
Seit 2008 (ARD). Dt. Familienkrimiserie von Marie Reiners.
Die ehrgeizige Kölner Kommissarin Sophie Haas (Caroline Peters) wird in das Eifelkaff Hengasch versetzt, wo sie nicht nur unter den skurrilen Einwohnern ermitteln muss, sondern auch mit ihren skurrilen Kollegen Bärbel Schmied (Meike Droste) und Dietmar Schäffer (Bjarne Mädel). Dietmar lässt sich zu Hause von seiner Frau Heike (Petra Kleinert) und im Büro von seiner neuen Chefin anstandslos herumkommandieren. Sophie ist eigenwillig und hartnäckig, vor allem aber ist sie Großstädterin und mit dem Landleben kein bisschen vertraut. Das kommt schon noch. Sie wohnt mit ihrem Vater Hannes (Hans Peter Hallwachs) in etwas, das sie für eine provisorische WG hält. Ihr Amtsvorgänger Hans Zielonka (Michael Hanemann) mischt sich noch immer in alles ein, ignoriert Sophie dabei aber weitgehend – im Gegensatz zu seinem Sohn Andreas (Max Gertsch), der ein Auge auf sie geworfen hat. Er ist Kommissar in Koblenz und läuft Sophie deshalb auch manchmal dienstlich über den Weg.
Ebenso liebevoller wie bösartiger Schmunzelkrimi. Die 45-minütigen Folgen liefen zunächst montags um 20.15 Uhr, die zweite Staffel im Sommer 2010 dienstags.
Mork vom Ork
1979 (ZDF); 1991 (Pro Sieben); 1992–1993 (Kabel 1); 1997 (Pro Sieben). 94-tlg. US-Sitcom von Garry Marshall, Dale McRaven und und Joe Glauberg („Mork and Mindy“; 1978–1982).
Der Außerirdische Mork (Robin Williams) vom Planeten Ork ist auf die Erde strafversetzt worden und in seinem eiförmigen Raumschiff gelandet. Er soll die „primitive Erdenzivilisation“ erkunden. Mork zieht bei der Journalistikstudentin Mindy McConnell (Pam Dawber) ein, die ihm allmählich das Erdenleben und menschliche Verhaltensweisen erklärt, damit er nicht als Außerirdischer auffällt. Das ist schwierig, denn Mork trinkt durch seinen Zeigefinger. Kindlich naiv nimmt er auf, was er mitbekommt und erstattet seinem Vorgesetzten Orson (den man nur hört) Bericht. Dabei sprechen sie sich mit der orkanischen Begrüßungsfloskel „Na nu, na nu“ an. Mindys konservativer Vater Frederick (Conrad Janis) findet es skandalös, dass dieser verrückte fremde Mann mit seiner Tochter unter einem Dach wohnt. Er hat ein Musikgeschäft, in dem auch Mindy jobbt. Der junge Eugene (Jeffrey Jacquet) ist dort Stammkunde. Cora Hudson (Elizabeth Kerr) ist Mindys aufgedrehte Oma und Franklin Bickley (Tom Poston) Morks und Mindys Nachbar. Morks Freund Exidor (Robert Donner) ist ein Erdenmensch und fest von einer baldigen Invasion von der Venus überzeugt. Außerdem wohnen in der Nachbarschaft die Geschwister Remo (Jay Thomas), ein Ladenbesitzer, und Jean DaVinci (Gina Hecht), eine Medizinstudentin, und Mindys politisch interessierter Cousin Nelson Flavor (Jim Staahl). Mindy bekommt eines Tages einen Job bei einem Fernsehsender, wo Mr. Sternhagen (Foster Brooks) ihr Chef ist. Mork und Mindy heiraten schließlich und bekommen Nachwuchs. Mork legt ein Ei und der erwachsene Mearth (Jonathan Winters) schlüpft. Er sieht sogar noch älter aus als seine Eltern, denn auf Ork entwickeln sich die Dinge rückwärts.
Der Komiker Robin Williams wurde mit dieser Serie zum Star. Im Original war auch Mindys Name im Serientitel enthalten, doch der deutsche Titel wurde dem Inhalt gerechter. Dies war die Mork-Show. Williams lebte sein ungeheures Improvisationstalent aus, machte ulkige Geräusche, redete ohne Unterlass und ließ neben sich jeden blass aussehen. Dies war im Drehbuch nicht so vorgesehen. Strenggenommen war im Drehbuch an diesen Stellen gar nichts vorgesehen. Als die Autoren das Talent von Robin Williams erkannten, hörten sie auf, komplette Episoden auszuformulieren und ließen Lücken, in denen Williams machen durfte, was er wollte. Pam Dawbers Aufgabe als Mindy war es, währenddessen den groben Handlungsfaden voranzutreiben. Am Ende mussten immer noch etliche Minuten herausgeschnitten werden, um die Episoden auf die Sendelänge von etwa 25 Minuten zu bringen. Oft war etwa ein Drittel dessen, was übrig blieb, improvisiert.
Die Figur des Mork war in zwei Folgen der Serie Happy Days bereits eingeführt worden, diese Serie lief jedoch in Deutschland erst viel später. Das ZDF zeigte bei uns 18 Folgen von Mork vom Ork am Samstagnachmittag, weitere Folgen liefen erst mehr als zehn Jahre später bei Pro Sieben und Kabel 1 in deutscher Erstausstrahlung. Die letzten neuen Folgen 1997 waren zuvor bereits im Pay-TV-Sender DF1 gelaufen.