J
J-GAME
J. ROBERT OPPENHEIMER – ATOMPHYSIKER
JA ODER NEIN
JA ODER NEIN
JABBERJAW
JACK CLEMENTI – ANRUF GENÜGT
JACK, DIE NERVENSÄGE
JACK HIGGINS
JACK HOLBORN
JACK LONDON: ABENTEUER SÜDSEE
JACKIE CHAN
JACKIE CHAN ADVENTURES
JACKS BISTRO
JACQUES OFFENBACH
JACQUOU, DER REBELL
J.A.G. – IM AUFTRAG DER EHRE
DIE JAGD NACH DEM MAGISCHEN WASSERRAD
JAGD NACH GOLD
JAGD UM DIE WELT – SCHNAPPT CARMEN SANDIEGO
JAGDGESCHWADER JUNGE ADLER
JAGDSZENEN IN HOLLYWOOD
JÄGER VERLORENER SCHÄTZE
DAS JAHR DANACH
EIN JAHR MIT SONNTAG
EIN JAHR OHNE SONNTAG
JAHRESTAGE
DAS JAHRHUNDERT DER CHIRURGEN
DAS JAHRHUNDERT DER DETEKTIVE
DER JAHRHUNDERTKRIEG
DIE JAHRZEHNTESHOW
JAKE UND MCCABE – DURCH DICK UND DÜNN
JAKE 2.0
JAKOB UND ADELE
JAKUB, DER GLASMACHER
JAMES CAMERONS DARK ANGEL
JAMES CLAVELLS NOBLE HOUSE
JAMES’ TIERLEBEN
JAMIE OLIVER HAPPY DAYS LIVE
JAMIE’S KITCHEN
JAN BILLBUSCH
JAN VOM GOLDENEN STERN
JANE UND KATHLEEN
JANE WYMAN SHOW
JANINE
JANNA
JANOSCHS TRAUMSTUNDE
JASON KING
JAUCHE UND LEVKOJEN
JBK
JE SPÄTER DER ABEND
JEANNE, DIE KAMIKAZE-DIEBIN
JEANNIE
JEDE MENGE FAMILIE
JEDE MENGE LEBEN
JEDE SEKUNDE EIN SCHILLING
JEDE SEKUNDE ZÄHLT
JEDE WOCHE HAT NUR EINEN SONNTAG
JEDER GEGEN JEDEN
JEDER HAT SEIN NEST IM KOPF
JEDERMANNSTRASSE 11
JEDES KILO ZÄHLT
JEFF CORWINS TIERISCHE ABENTEUER
JELLABIES
JENNIFERS ABENTEUERLICHE REISE
JENNY BERLIN
JENNY, LADY CHURCHILL
JENNY & CO.
JENS CLAASEN UND SEINE TIERE
JENSEITS DER MORGENRÖTE
JENSEITS VON EDEN
JEOPARDY!
JERICHO
JÉRÔME UND ISABELLE
JERUSALEM, JERUSALEM
JESSE
JESSE JAMES REITET WIEDER
JESSE STONE
JESSICA NOVAK
JESUS VON NAZARETH
JETS – LEBEN AM LIMIT
DIE JETSONS
JETZT ERST RECHT
JETZT GEHT DIE PARTY RICHTIG LOS
JETZT GEHT DIE PARTY RICHTIG LOS
JETZT KANNST DU WAS ERLEBEN
JETZT KOMMT BOGUS!
JETZT ODER NIE
JETZT REICHT’S
JETZT SCHLÄGT’S RICHLING
JETZT SCHLÄGT’S THEO
JETZT SIND SIE DRAN!
JIM BERGERAC ERMITTELT
JIM, DER REGENWURM
JIM HENSONS ANIMAL SHOW
JIM HENSONS BESTE GESCHICHTEN
JIM HENSONS DOG CITY
JIM HENSONS MUPPET-BABIES
JIM KNOPF
JIM KNOPF UND DIE WILDE 13
JIM KNOPF UND LUKAS, DER LOKOMOTIVFÜHRER
JIM PROFIT – EIN MANN GEHT ÜBER LEICHEN
JIN JIN UND DIE PANDA-PATROUILLE
JOACHIM BUBLATH
JOACHIM GAUCK
JOAN UND HARRY
DER JOB
EIN JOB FÜRS LEBEN
JOB NACH NOTEN
JOCHEN BUSSE IN ZUM LETZTEN KLIFF
JOCKEI MONIKA
JOEY
JOHANN LAFERS CULINARIUM
JOHANN UND PEEWIT IN SCHLUMPFHAUSEN
JOHANNA
JOHANNES
JOHANNES B. KERNER
JOHANNES B. KERNER
JOHN KLINGS ABENTEUER
JOHN RALLING – ABENTEUER UM DIAMANTEN
JOHN ROSS
JOHNNY BAGO
JOHNNY BRAVO
JOKER
JOKERCLUB
JOLLY JOKER
JONAS
JONAS’ CHECK-UP
JOOS UND IYAMBO
DIE JÖRG KNÖR SHOW
JÖRG PILAWA
JÖRG PREDA
JÖRG PREDA BERICHTET
JÖRG PREDA REIST UM DIE WELT
JÖRN DRESCHER, 19 JAHRE
JOSÉ CARRERAS GALA
JOSEF FILSER
JOSEPH GOEBBELS
JOSH
JOURNAL 1870/71
JOURNAL FÜR SIE
JOURNALISTEN FRAGEN – POLITIKER ANTWORTEN
DIE JOURNALISTIN
JUDAS GAME
JUGEND IM GESPRÄCH
EINE JUGEND IN CHICAGO
JUGEND IN DEUTSCHLAND
DIE JUGENDBERATERIN
DIE JUGENDCOPS & KOMMISSARIAT 105 IM EINSATZ
DAS JUGENDGERICHT
JUGENDKLUB TV 2
DER JUGENDRICHTER
JUGENDSTUNDE
JUHNKE & CO.
JULIA
JULIA – EINE UNGEWÖHNLICHE FRAU
JULIA – KÄMPFE FÜR DEINE TRÄUME
JULIA UND DER NACHTPAPA
JULIA VON MOGADOR
JULIANE & ANDREA
JULIE LESCAUT
JULIEN FONTANES, UNTERSUCHUNGSRICHTER
JUMANJI
JUMP RAN
JUNG, LEDIG, SUCHT
JUNG UND LEIDENSCHAFTLICH
JUNG UND VERDORBEN
JUNGE HERZEN – AUF GROSSER FAHRT INS LEBEN
JUNGE LIEBE
DER JUNGE MIT DEN GOLDHOSEN
DER JUNGE VOM ANDEREN STERN
DIE JUNGEN ANWÄLTE
DIE JUNGEN JAKOBITER
JUNGER HERR AUF ALTEM HOF
JUNGES GLÜCK
DAS JUNGGESELLEN-QUARTETT
JÜRGEN FLIEGE ANTWORTET
JUST KIDDING
JUST SHOOT ME – REDAKTION DURCHGEKNIPST
JUSTITIAS KLEINE FISCHE
JUSTIZIRRTUM
JUX UND DALLEREI
DAS JUWEL DER KRONE
Jörg Preda
1966–1980 (ARD). 39-tlg. dt. Abenteuerserie.
Der abenteuerlustige Reisejournalist Jörg Preda (Pinkas Braun) soll bei seinen Besuchen exotischer Länder eigentlich über diese als solche schreiben, wird aber immer wieder in die verschiedensten Kriminalfälle verwickelt und kümmert sich persönlich um deren Aufklärung. Natürlich lässt sich später darüber ganz hübsch schreiben.
Die Folgen waren 25 Minuten lang. Die ersten 13 liefen ab 1966 in allen regionalen Vorabendprogrammen, zum Teil unter den Titeln Unterwegs mit Jörg Preda und Jörg Preda reist um die Welt. Nach zwölf Jahren Pause entstanden zwei neue Staffeln mit insgesamt 26 weiteren Folgen, die jetzt Jörg Preda berichtet hießen. Die Musik stammte von Klaus Doldinger.
J-Game
2004. Einstündige Spielshow, die unter dem Titel Judas Game angekündigt war.
Sechs Kandidaten kämpfen um 40 000 Euro. Jeder hat einen guten Grund, warum gerade er das Geld besonders gut gebrauchen kann: eine teure Schönheitsoperation, die Pflege der verunglückten Mutter, die Wiedergutmachung an einem mit dem Auto angefahrenen Kind. Einer von ihnen allerdings hat sich seine Geschichte nur ausgedacht (der „Judas“ nach ursprünglicher Titelplanung). In vier Runden wählen die Kandidaten je einen raus, den sie nicht für bedürftig halten oder von dem sie glauben, dass sie ihm im Finale nicht trauen können: Dann müssen sich die beiden verbliebenen Kandidaten nämlich entscheiden, ob sie das Preisgeld miteinander teilen. Nur wenn beide sich unabhängig voneinander dafür entscheiden, bekommt jeder 20 000 Euro. Will einer teilen, der andere nicht, hat der Ehrliche das Nachsehen, und der Egoistische bekommt 40 000 Euro. Wollen beide nicht teilen, gehen beide leer aus.
Ab der zweiten Runde dürfen die Teilnehmer „Beweise“ vorlegen, dass sie nicht lügen. So kam es gleich in der ersten Folge zum zuvor in Gameshows ungehörten Satz: „Ich hab da mal ein paar Bilder von meinem Hodenkrebs mitgebracht.“ Mit dem gezielten Tabubruch der ansonsten sichtbar preisgünstigen Produktion unternahm Kabel 1 einen ersten Versuch, sich aus der Ecke des Nostalgiesenders zu entfernen und krawallig und jung wie RTL 2 zu werden. Das mit dem Krawall klappte: Der Zentralrat der Juden in Deutschland protestierte gegen das aus „Stürmer“-Zeiten antisemitisch besetzte Wort „Judas“, und die Bayerische Landesmedienanstalt untersagte kurzfristig den Titel, der notdürftig und in großer Eile in der ersten Folge unkenntlich gemacht wurde (ohnehin wurde ja weniger verraten als gelogen; „Pinocchio Game“ wäre der treffendere Titel gewesen). Gute Quoten bei jungen (oder alten) Zuschauern brachte der Versuch nicht.
Nach drei Ausgaben donnerstags um 20.15 Uhr wurden die restlichen drei auf Samstag, 19.15 Uhr, verlegt.
Ja gut, äh, sicherlich…
Ein anderer Unterschied zwischen Fußball- und Handballübertragungen neben den oft mitreißenderen Reportern beim Handball sind die Experten. Gerhard Delling spielt zwar weiterhin die Rolle von Gerhard Delling, aber Günter Netzer wird von Stefan Kretzschmar gespielt und benutzt plötzlich Formulierungen, die ein Fußballexperte niemals in den Mund nehmen würde. So Dinge wie „Chancen im Arsch“.
Und täuscht der Eindruck, dass Handballer im Gegensatz zu Fußballern in den anschließenden Spielerinterviews in der Lage sind, komplette logische deutsche Sätze zu sprechen?
Ja oder Nein
1955 (ARD). „Ein psychologisches Extemporale mit sieben unbekannten Größen“ war der Untertitel dieser Quiz-Sendung mit Robert Lembke, die bereits zur zweiten Sendung zweieinhalb Monate nach der Premiere in Was bin ich? umbenannt wurde. Ein vierköpfiges Rateteam musste die Berufe von sieben Gästen erraten. Das Rateteam bestand aus Hans Sachs, Inge Sandtner, Anja Golz und Dr. Peter Mauch.
Ja oder Nein
1990-1994 (ARD). 45‑Minuten-Quiz mit Joachim Fuchsberger.
In vier Runden muss ein vierköpfiges Rateteam Geheimnisse von Gästen herausfinden, beispielsweise ihren Beruf, ein bestimmtes Erlebnis oder in welcher Beziehung eine Gruppe von Gästen zueinander steht. Für jedes Geheimnis gibt Fuchsberger als Hinweis eine um die Ecke gedachte Beschreibung. In der vierten Runde ist mit verbundenen Augen ein prominenter Gast zu erraten. Jeder aus dem Team darf so lange mit Ja oder Nein beantwortbare Fragen stellen, bis ein Nein kommt, dann ist der Sitznachbar an der Reihe. Für das erste Nein gewinnt der Gast fünf Mark, bei jedem weiteren wird die bisher gewonnene Summe verdoppelt, bis hin zu maximal 2560 Mark beim zehnten Nein. Ist dann das Geheimnis noch nicht erraten, wird es aufgelöst.
Ja oder nein war die Nachfolgesendung von Was bin ich?, das 1955 ebenfalls unter dem Titel Ja oder nein begonnen hatte und das nach dem Tod seines Moderators Robert Lembke im Januar 1989 nicht weitergeführt worden war. Das Konzept wurde in modernisierter Form weitestgehend übernommen. Das Rateteam bestand von links nach rechts sitzend aus Alice Schwarzer, Gerhard Konzelmann, Vera Russwurm und Emil Steinberger. 1991 wurde Steinberger durch Thomas Hegemann ersetzt, ein Jahr später Konzelmann durch Sepp Maier. Es gab 50 Folgen, die zunächst dienstags um 20.15 Uhr, später donnerstags um 21.45 Uhr ausgestrahlt wurden.
Schneller war nach dem Tod Lembkes die Was bin ich?-Variante Heiter weiter mit Guido Baumann auf Sat.1 auf den Bildschirm gekommen; sie verschwand aber noch schneller wieder. Noch dichter am Original als Ja oder nein blieb später die Kabel 1-Version, die auch den Originaltitel behielt.
Jack Holborn
1982 (ZDF). 6‑tlg. dt. Abenteuerserie von Justus Pfaue und Sigi Rothemund nach dem Roman „Unter den Freibeutern“ von Leon Garfield.
Der 14‑jährige Waisenjunge Jack Holborn (Patrick Bach) reißt vom Ehepaar Arrows (Dragan Lakovic und Ljiljana Krstic) aus, dem er von Richter Sharingham (Matthias Habich) zugesprochen wurde. Er schmuggelt sich auf das Freibeuterschiff „Charming Molly“, auf dem Kapitän Sharingham (auch Matthias Habich), der Bruder des Richters, das Kommando übernimmt. Morris (Terence Cooper), Trumpet (Monte Markham) und Vronsky (Andreas Mannkopff) sind Besatzungsmitglieder. Jack ist sich sicher, als Kind schon einmal auf dem Schiff gewesen zu sein. Er begleitet die Piraten überall hin, um die Wahrheit über seine Eltern herauszufinden, über deren Verbleib er nichts weiß, und rettet Kapitän Sharingham sogar das Leben. Schließlich offenbart der Kapitän ihm, dass Jacks Vater an illegalen Waffengeschäften beteiligt war und eines Nachts auf dem Schiff von Soldaten gestellt und erschossen wurde.
Die sechs einstündigen Folgen bildeten die ZDF-Weihnachtsserie 1982 und liefen täglich am Vorabend. Für Hauptdarsteller Patrick Bach war es nach Silas die zweite Weihnachtsserie in Folge, in der er die Titelrolle spielte.
Jacques Offenbach
1980 (ARD). 6‑tlg. frz. Historiendrama, Regie: Michel Boisrond („Les folies Offenbach“; 1977).
Das Leben des Komponisten Jacques Offenbach (Michel Serrault): Er ist mit Herminie (Claudia Morin) verheiratet, leitet das Orchester der „Comédie Française“, gründet 1855 die „Bouffes Parisiens“ auf der Champs Élysées, stellt die Sängerin Hortense Schneider (Catherine Samie) ein, schreibt u. a. „Orpheus in der Unterwelt“ und „Hoffmanns Erzählungen“ und ist bei seinem Tod 1880 ein berühmter Mann.
Die einstündigen Teile liefen montags um 20.15 Uhr. Anlass war der 100. Todestag Offenbachs.
Jahresende: Fehlerschlussverkauf!
- Die neue Staffel der US-Show American Idol startet nicht im Februar, sondern im Januar, wie jedes Jahr seit 2003.
- Es handelt sich dabei um die derzeit erfolgreichste Show im amerikanischen Fernsehen, nicht um die erfolgreichste aller Zeiten.
- Die CBS-Sendung 60 Minutes ist ein Nachrichtenmagazin, keine Krimiserie.
- Die erfolgreiche CBS-Realityshow heißt Survivor, nicht Survivors.
- Heidi Klums Reality-Show im US-TV heißt Project Runway, nicht Project Runaway, denn es geht um Laufstege, nicht um Ausreißer.
- Der Medienmogul hinter dem Fox Network heißt Rupert Murdoch, nicht Rudolph Murdoch.
- Desperate Housewives läuft in den USA beim Sender ABC, Medium bei CBS und vorher bei NBC. Keine davon ist eine Serie des Kabelsenders Lifetime. Lifetime zeigt nur Wiederholungen alter Episoden.
- Lifetime gilt auch nicht als „Flaggschiff der gehobenen Fernsehunterhaltung“, das sich durch die Produktion eigener Hochglanzserien auszeichnet und deshalb in einem Atemzug mit HBO genannt würde. Das wäre der Kabelsender Showtime.
- Lifetime ist kein Abokanal, sondern Free-TV.
Warum stehen hier zusammenhanglos all diese Klarstellungen? Weil das alle Fehler in einem fünf Minuten und 15 Sekunden langen Radiobeitrag von Andreas Robertz in der Sendung „Fazit“ von Deutschlandradio Kultur waren, in dem es gestern um die Werbekrise im amerikanischen Fernsehen ging. (Es sind nur die, die ich bemerkt habe. Hier gibt’s den Beitrag als Podcast.) Keine dieser Schlampereien verfälschte die Kernaussage des Beitrags, dass sich das US-TV angesichts der finanziellen Probleme davor fürchtet, die teuren Serienproduktionen könnten durch eine Vielzahl nicht-fiktionaler Programme ersetzt werden, diese Angst aber wohl auf absehbare Zeit unbegründet sei. Diese Kernaussage war nämlich an sich schon falsch. Dass NBC bereits fünf wöchentliche Drama-Sendeplätze durch die nicht-fiktionale Jay Leno Show ersetzt hat, wurde in dem Beitrag nicht einmal erwähnt.
Vielleicht ist das alles banal und Erbsenzählerei. Die Redaktion von Deutschlandradio Kultur wird wegen all dieser Fehler vermutlich keine Sondersitzung einberufen. Aber stellen sie sich vor, in einem einzigen politischen Beitrag würde der Monat der Bundespräsidentenwahl auf April vorverlegt, der Präsident Hans Köhler genannt und der „Spiegel“ ein Männermagazin, und die CDU würde zur bayerischen Regionalpartei degradiert, die trotzdem die erfolgreichste Partei der Welt ist und der die Politiker Franz-Walter Steinmeier und Franz Möntefering angehören.
Den Durchschnittshörer werden die Fehler in einem Beitrag über das amerikanische Fernsehen nicht tangieren, denn er wird sie nicht bemerken. Aber mir geben sie enorm zu denken. Denn sollte dieser Sender, den ich höre, um mich zu informieren und zu bilden, in Bereichen, von denen ich keine Ahnung habe, ebenso viele Fehler machen wie in diesem Bereich, mit dem ich mich auskenne, sollte ich besser nichts mehr glauben, was ich dort höre.
Jahrmarkt der Eitelkeiten
Eigentlich wollte ich ja nicht mehr über Gottschalk live schreiben, weil es so ermüdend ist und die Probleme ja doch immer die gleichen sind.
Also handelt dieser Text nun formal von Hart aber fair. Da war am Montagabend der Moderator von Gottschalk live, Thomas Gottschalk, zu Gast, nachdem der Moderator von Hart aber fair, Frank Plasberg, zwei Stunden vorher Gast bei Gottschalk live war. Und da zeigte sich: Thomas Gottschalk ist sich durchaus darüber im Klaren, dass es höflich wäre, Gäste aussprechen zu lassen. Nur eben nicht in seiner eigenen Sendung.
Der Inhalt der folgenden Zitatabschriften ist weitgehend irrelevant. Verschwenden Sie nicht Ihre Zeit mit gründlichem Lesen. Sie verdeutlichen in erster Linie die gesprochene Textmenge, bevor der jeweilige Moderator der Sendung unterbrach.
Gottschalk hatte Plasberg schon mehrfach nach kurzer Zeit unterbrochen, als er ihn fragte, ob er schon mal ein Hemd gebügelt habe. Plasberg antwortete:
Ja, und das war dann das letzte Hemd. Nee, ich hab in Berlin, wenn ich in Berlin bin, ich leb ja in Köln, ich wasche in Berlin selbst, ich hab hier ne Wohnung, und dann bring ich immer zur Fernsehsendung, weil ich auch ne nette Garderobiere habe, ein, manchmal zwei Hemden mit, und da Sie heute heute Abend ja hier..
Nach 14 Sekunden grätsche Gottschalk rein: „Ich! Ich habe mich, was weder die Neue Welt weiß, noch Freizeit Revue, ich habe mich ins Herz meiner Frau gebügelt.“ Es folgte eine Geschichte aus Gottschalks Vergangenheit.
In Plasbergs Talkshow zum „Thema Berühmt um jeden Preis – wie viel Öffentlichkeit verträgt der Mensch?“ riss Gottschalk später das Wort selbst an sich:
Das ist ja ein Unterschied, entschuldigen Sie, wenn ich da eingreife, ich war zum Beispiel jetzt am, am Freitag bei einem Memorial für den verstorbenen Gunther Sachs. Da stehen auch dreißig Fotografen davor. Ich bin nicht bereit, mich auf dem Weg zu einer Gedenkfeier auf dem roten Teppich zu drehen und zu wiegen. Und es gibt inzwischen, und ich vermeide rote Teppiche deswegen, weil sie albern sind. Du stehst vor irgendeinem Hintergrund, der gesponsert ist von wem auch immer, und es gibt ja Menschen inzwischen, die haben eine solche Rote-Teppich- äh, Ausbildung, die wissen, wie sie sich drehen müssen, wie sich hin…, ich sag immer: Es ist ja nur, es sind ja nur vierzig Fotografen da oder hundert Fotografen, die schreien alle, es sind ja keine wirklichen Menschen da. Da ist zwar immer so’n, so ne Art von Krachpublikum, das da ein bisschen lärmt, aber es ist, es ist einfach höchst albern. Und es ist so ein Jahrmarkt der Eitelkeiten. Was ich halt versuche, und was auch halbwegs geht: Du kannst, glaube ich, die Öffentlichkeit nur dann über diese lange Strecke durchhalten, wenn du andererseits in einer anderen Ebene lebst und dann eine Privatebene, was viele eben versuchen, und was überhaupt nicht geht, und da muss ich dich eben auch warnen, du kannst nicht die Hochzeit der Tochter an die Bunte verkaufen und dann die Beerdigung von der Oma vor der Bild verstecken wollen. Das geht nicht. Also wenn du sie reinlässt, hast du sie drin. Und deswegen habe ich immer versucht zu sagen: Bis zu diesem Zeitpunkt bin ich öffentlich, und jeder Fan, und das ist eben der Unterschied, jeder Mensch der mir begegnet, der meine Sendung gesehen hat, der sagt: Ich hab Ärger mit den Kindern, was soll ich machen, mit dem stelle ich mich ne Viertelstunde hin. Aber: Ich bin nicht bereit, meine Liebe zu diskutieren vor irgendwelchen Zeitungen, und das ist eben zum Beispiel auch das Problem von Heidi und Seal jetzt. Die Heidi ist ja auch niemand, die nun in den Redaktionen klopft und sagt: Darf ich etwas über meine glückliche Ehe erzählen, sondern, egal wo die auftritt, hat sie dreißig Mikrofone im Hals. Heidi! Heidi! Was gibt’s Neues? Ja, die wird doch nicht sagen: Gestern hat mir der Seal wieder eine gescheuert, und das Kind hat in die Hose gemacht. Nein, wir sind glücklich und wir sind happy. Das ist der Fluch auch, in dem du in der Öffentlichkeit lebst. Du musst eine gewisse, eine gewisse Farce teilweise spielen, und manche, der, deren Leben hält diese Farce nicht durch. Und wenn’s dann bricht, das sieht man jetzt bei Heidi ganz genau, dann ist die Quote mal nicht so toll vom Topmodel…
Nach 2 Minuten und 15 Sekunden fragte Plasberg: „Darf ich mal ein Beispiel aus Ihrer Geschichte zeigen, wie Sie sich da verhalten haben? Sie haben…“
Gottschalk: „Ich war gerade… – gerade in einem längeren Satz. Aber gut, bitteschön.“