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Durchklatschen für Anne Will

Montag, 17. September 2007, 17:21

Irgendjemand hat, vermutlich in bester Absicht, ein Foto von Anne Will an die Wand im großen Raum hinter Studio G angebracht, wo die wichtigen Menschen sich vorher und hinterher zum Essen, Trinken und Feiern treffen. Da hängt sie nun unter einem Szenenfoto von Sonja Zietlow und Dirk Bach mit Daniel Kübelböck in der Dschungelshow und neben zwei Bildern von Star Search, zu dessen Zeiten hier auch schon gegessen, getrunken und gefeiert wurde. Ein traditionsreicher Ort also.

Edgar, der Regieassistent, hat am Tag vorher noch für Florian Silbereisen gearbeitet, sagt er. Nun steht er vor einem Publikum, das ungefähr je zu einem Drittel aus wichtigen ARD-Menschen (Ulrich Deppendorf), anderen ARD-Menschen (Jens Riewa) und Journalisten (Bascha Mika) besteht. Er erklärt, dass am Anfang der Sendung „durchgeklatscht“ werden muss, und versucht, uns zu einer Art Solidargemeinschaft zusammenzuschweißen. Er sagt: „Machen Sie einfach der Anne Will ’ne schöne Sendung“ (als ob das in unseren Händen läge), und: „Wir müssen ganz fest zusammenhalten“ (das wüsste ich aber).

Dann steht sie plötzlich da, zwei Minuten vor Beginn der Live-Sendung, unfassbar dünn und sehr unscheinbar in ihrem grauen Hosenanzug vor der braunbeigen Kulisse, aber nicht zu übersehen, sobald sie ihr Lächeln einschaltet und sagt: „Ich war letzte Woche nervöser. Wenn’s da gewesen wäre, wär’s doof gewesen.“

Irgendwie ist auch ihr Vertrauen in das geladene Publikum begrenzt. Noch ein Appell, nett zu lächeln und zu klatschen. „Sie haben hier auch was zu tun“, sagt sie sehr lehrerinnenhaft. „Das ist Fernsehen, das ist Show.“ Ja doch!

Es ist faszinierend, Anne Will beim Arbeiten zuzusehen. Sie bewegt sich im Studio, als lebe sie hier seit Jahrzehnten und würde auch im Dunkeln über keine Stufe, kein Kabel stolpern. Sie sitzt in ihrem Sessel, schaut in die Kamera und strahlt mit jeder Pore aus: Das hier ist ihre Sendung. Sie kennt sich hier aus. Sie macht das hier ja nicht zum ersten Mal. Also, schon, aber das wirkt nicht so.

Das Erstaunliche an Anne Will ist, dass sie es schafft, so konzentriert zu sein, dass es entspannt aussieht. Wenn einer ihrer Gäste spricht, schaut sie ihn mit einer ganz besonderen Intensität an. Da gibt es einen Standardblick, der sagt: „Reden Sie weiter, ich hör‘ Ihnen zu“, und eine leicht mokant-amüsierte Variante, die ungefähr sagt: „Na, was Sie nicht sagen“ — die ist besonders für Politiker reserviert.

Und sie hört wirklich zu. Es gibt immer wieder Momente in der Sendung, in denen das auffällt. In denen sie unvermittelt nachhakt. Auf einen Widerspruch verweist. Kleine, böse, schlagfertige Pointen setzt. Nicht viele. Nur ein paar.

Das Schöne an dieser Premierensendung von Anne Will sind diese kleinen Momente, für die die Moderatorin sorgt. Wenn sie amüsiert und mit dem überlegenen Blick einer erwachsenen Frau das unfassbar kindergarteneske Spiel von Jürgen Rüttgers und Kurt Beck verfolgt und knapp kommentiert. Wenn sie nach einem besonders abwegigen Duell die nächste Frage mit den Worten einleitet: „Wenn die Stimmung schon am Boden ist…“ Sie trägt eine gutgelaunte Ernsthaftigkeit durch die Sendung. Nicht so kieksig überdreht wie Maybritt Illner, nicht so pseudoschwer wie Sabine Christiansen.

Neu an Anne Will sind vor allem die zwei Sitzgruppen für Betroffene, Bürger und Experten, die der eigentlichen Gesprächsrunde gegenüber Platz nehmen. Gleich am Anfang der Sendung setzt Anne Will sich zu einer Frau, die unter größtem Engagement für demütigende 1000 Euro brutto im Monat arbeitet. Das Gespräch gibt Anne Will eine Chance, später in der Runde die Politiker immer wieder auf den konkreten Fall zu verweisen und die Politiker zu fragen, was ihre schönen Gesetzesentwürfe denn der Betroffenen bringen würde.

Es ist eine gelungene Premiere für die Moderatorin, aber keine wirklich gute Sendung. Das Thema „Rendite statt Respekt“ gibt allen Anwesenden einen Vorwand, Sonntagsreden über die Arbeit und die Würde des Menschen zu halten — sogar Telekomchef Rene Obermann schafft es ohne große Herausforderung, sich als Konzernchef mit supersozialem Gewissen darzustellen, den die Diskussion um Mindestlöhne schon deshalb nicht interessiert, weil seine Firma locker viel mehr zahlt. Eine Dramaturgie ist nicht erkennbar, nach einer guten Dreiviertelstunde ist sehr die Luft raus, auch aus Anne Will, und dass ein Film in der Mitte der Sendung über eine ausgebrannte Ärztin im bleischweren Stil eines alten „Gott und die Welt“-Beitrages daherkommt, ist nicht hilfreich. Die Minuten dehnen sich.

Aber dann ist Schluss, und Jens Riewa sagt in ein ARD-Mikrofon, wie er die Sendung fand; am roten Teppich, der vom Studio zur After-Show-Party führt, brennen Fackeln; Scheinwerfer malen blaue Lichtstreifen in den Himmel, und es gibt warme Kartoffelsuppe mit Trüffeln aus kleinen Fläschchen mit Bügelverschluss. Und im Nachhinein bin ich mir nicht sicher, ob wir der Anne Will „’ne schöne Sendung gemacht haben“. Vielleicht hätte das auch lieber jemand dem Kurt und dem Jürgen sagen sollen.

E

Montag, 15. Januar 2007, 23:31

E WIE EMIL
E.A.R.T.H. FORCE
EARTH 2
EASY KOCHEN MIT RENÉ STEINBACH
EBBA UND DIDRIK
ECHO DER STARS
EIN ECHO FÜR DRESDEN
ECHT HARDER
ECHT LECKER
ECHT SCHARF!
ECHT SUPER, MR. COOPER
ECHT WAHR!
ED
EDDIE DODD – ANWALT AUS LEIDENSCHAFT
EDDIES VATER
EDEL & STARCK
EDELHART
EDEN
EDGAR BRIGGS, DAS AS DER ABWEHR
EDGAR, HÜTER DER MORAL
EDGAR WALLACE
EDWARD VII.
EDWARD UND MRS. SIMPSON
EEK! DER KATER
EERIE, INDIANA
EERIE, INDIANA – DIE ANDERE DIMENSION
EHE-RING FREI!
EHEN VOR GERICHT
EIN EHRENWERTES HAUS
EI VERBIBBSCH – DAS COMEDY KOMBINAT
EICHBERGERS BESONDERE FÄLLE
EICHHOLZ UND SÖHNE
EIGENER HERD IST GOLDES WERT
18 – ALLEIN UNTER MÄDCHEN
EINE FÜR ALLE — FRAUEN KÖNNEN’S BESSER
EINE ZUVIEL IN TOURLEZANNE
EINER GEGEN ALLE – MANCUSO, FBI
EINER GEGEN 100
EINER SETZT AUF SIEG
EINER WIE KEINER
EINER WIRD GEWINNEN
EINER WIRD GEWINNEN
1FACH SUPER
EINFACH BACH!
EINFACH KLASSE!
EINFACH LAMPRECHT
EINFACH MILLIONÄR
EINFACH TIERISCH
DIE EINFACH TIERISCH GUTE TAT
EINFACH VERONA
DIE EINGEWEIHTEN VON ELEUSIS
100 DEUTSCHE JAHRE
100 MEISTERWERKE
DIE 100.000 MARK SHOW
EINLADUNG ZU SCHIMPF
EINIGE TAGE IM LEBEN DES….
EINMAL AMERIKA UND ZURÜCK
EINMAL BULLE, IMMER BULLE
EINMAL HIMMEL UND ZURÜCK
EINMAL IM JAHR
EINMAL IM LEBEN
EINMAL IM LEBEN
EINMAL LIEBE, KEIN ZURÜCK
EINMAL … UND ZURÜCK
1 X 7 = 65
112 — SIE RETTEN DEIN LEBEN
EINS IST TRUMPF
EINS PLUS EINS GEGEN ZWEI
1:0 FÜR DIE KINDER
1:0 FÜR SIE
1-2-3 ALLERLEI
EINS, ZWEI, DREIBEIN
1, 2 ODER 3
DIE EINSAMEN SCHÜTZEN
EINSATZ FÜR ELLIOT MAUS
EINSATZ FÜR ELLRICH
EINSATZ FÜR LOHBECK
EINSATZ FÜR SOLO ONE
EINSATZ HAMBURG SÜD
EINSATZ IN HAMBURG
EINSATZ IN L.A.
EINSATZ IN MANHATTAN
EINSATZ IN VIER WÄNDEN
EINSATZ TÄGLICH – POLIZISTEN ERMITTELN
EINSPRUCH!
EINSTWEILIGE VERGNÜGUNG
51° NORD
EINUNDZWANZIG
DIE EINWANDERER
DER EINZELGÄNGER
EINZUG INS PARADIES
EISBÄR, AFFE & CO.
EISENBAHNDETEKTIV MATT CLARK
DER EISERNE GUSTAV
DER EISERNE WEG
DIE EISPRINZESSIN
EKEL ALFRED
EKKEHARD
EL, DER MILLIONÄR
EL HAZARD
ELBFLORENZ
ELECTRIC BLUE
DER ELEFANT – MORD VERJÄHRT NIE
ELEFANT, TIGER & CO.
ELEFANTENBOY
ELEFANTENJUNGE
DER ELEGANTE HUND
ELEMENTARY
ELEONORA
ELF KLEINE INSULANER
ELF 99
11 UHR 20
ELF ½
ELFEINSFÜNF
ELI STONE
ELLEN
THE ELLEN SHOW
ELLENTIE
ELMIS WITZIGE OLDIE-SHOW
DIE ELSÄSSER
ELSTNER UND DIE DETEKTIVE
…ELTERN SEIN DAGEGEN SEHR
ELTERNSCHULE
DAS ELTERNSPIEL
ELTON.TV
ELTON VS. SIMON
ELVIS – KING OF ROCK’N ROLL
ELVIS UND DER KOMMISSAR
EMERALD POINT
EMERGENCY ROOM
EMIL
EMM WIE MEIKEL
EMMA – KÖNIGIN DER SÜDSEE
EMMERAN
EMPIRE
ENDLICH ERWACHSEN?!
ENDSPURT INS GLÜCK
ENDSTATION GERECHTIGKEIT
ENDSTATION GOLDENER FLUSS
ENDSTATION HOFFNUNG – CHICAGO HOPE
E.N.G. – HAUTNAH DABEI
ENGADINER BILDERBOGEN
EIN ENGEL AUF ERDEN
ENGEL AUF RÄDERN
EIN ENGEL FÜR FELIX
ENGEL IN AMERIKA
DER ENGEL KEHRT ZURÜCK
EIN ENGEL NAMENS FLINT
ENGELS & CONSORTEN
ENID BLYTON – ABENTEUER
ENID BLYTON – DIE VERWEGENEN VIER
ENIGMA – EIN SUPERGIRL ZUM KNUTSCHEN
ENORM IN FORM
ENTDECKER
DIE ENTDECKUNG DER MEERE
ENTE GUT, ALLES GUT
ENTERN ODER KENTERN
ENTERPRISE
DIE ENTERPRISE
ENTSCHEIDUNG STALINGRAD
ENTWEDER – ODER
ENTWEDER ODER
EQUALIZER
ER ODER ER – WER IST DER VATER
ER ODER SIE
ER UND SIE
DAS ERBE DER GULDENBURGS
ERBE DER VÄTER
ERBEN DER LIEBE
DIE ERBEN DER SAURIER
ERBEN DES FLUCHS
ERBEN GESUCHT
ERBEN WILL GELERNT SEIN
ERBIN SEIN DAGEGEN SEHR
DIE ERDE – LIVE
E-RING — MILITARY MINDS
ERINNERN SIE SICH NOCH?
ERKENNEN SIE DIE MELODIE?
DER ERMITTLER
ERNEST, DER VAMPIR
EROS
ERSTE LIEBE
DER ERSTE SCHRITT ZUM STAR
DER ERSTE WELTKRIEG
ERSTENS
ERSTES GLÜCK
ERSTKLASSISCH!
ERWACHENDES LAND
ERWACHSEN MÜSSTE MAN SEIN…
ERWACHSENENSPIELE
ERZÄHLERSTAFETTE
ERZÄHLUNGEN AUS DEM HOHEN NORDEN
ERZIEHUNG DES HERZENS
ES DARF GELACHT WERDEN
ES GESCHAH AN DER GRENZE
ES GESCHAH ÜBERMORGEN
ES IST ANGERICHTET
ES IST GEIL, EIN MANN ZU SEIN
ES IST NOCH WAS ZU RETTEN – TELEROP 2009
ES IST SOWEIT
ES MUSS LIEBE SEIN
ES MUSS NICHT IMMER KAVIAR SEIN
ES MUSS NICHT IMMER MORD SEIN
ES WAR EINMAL
ES WAR EINMAL … AMERIKA
ES WAR EINMAL … DAS LEBEN
ES WAR EINMAL … DER MENSCH
ES WAR EINMAL … DER WELTRAUM
ES WAR EINMAL … DIE ENTDECKUNG UNSERER WELT
ES WAR EINMAL … ENTDECKER UND ERFINDER
ESELSOHR UND TEUFELSSCHWANZ
ESSEN WIE GOTT IN DEUTSCHLAND
ESTELLE – EINE FRAU KÄMPFT UM IHR ERBE
E.S.U. – NOTRUF IN NEW YORK
ETAGE ZWO – VERNETZTE WELT
DER EUGEN
EUGEN SCHUHMACHER – AUF DEN SPUREN SELTENER TIERE
EURE LETZTE CHANCE
EUREKA — DIE GEHEIME STADT
EURO
EURO-QUIZ
EURO-PAARE
EURO-TALENTSCHUPPEN
DER EURO UND DIE EUROKIDS
EUROCOP IN KÖLN
EUROCOPS
EUROGANG
EUROKLOPS
EUROPA DIESE WOCHE – BERICHT AUS STRASSBURG
EUROPA UNTERM HAKENKREUZ
EUROPAMAGAZIN
EUROPARTY
EUROSHOW
EUROVISION SONG CONTEST
EVA – GANZ MEIN FALL
EVAS TÖCHTER
EVELYN HAMANNS GESCHICHTEN AUS DEM LEBEN
EVERWOOD
EX!
EX LIBRIS
EXAKT
EXCLUSIV
EXCLUSIV – DAS STARMAGAZIN
EXCLUSIV KINO
EXCLUSIV WEEKEND
EXKLUSIV – DIE REPORTAGE
EXPEDITION ADAM ’84
EXPEDITION INS UNBEKANNTE

EXPEDITION ROBINSON
EXPEDITIONEN INS TIERREICH
EXPEDITIONEN INS UNBEKANNTE
EXPERIMENT
EXPERIMENT INKOGNITO
DER EXPERTE
EXPLORER
EXPLORERS – ENTDECKER
EXPLOSIV – DAS HEISSE EISEN
EXPLOSIV – DAS MAGAZIN
EXPLOSIV – DER HEISSE STUHL
EXPLOSIV-TELEGRAMM
EXPLOSIV WEEKEND
EXPRESS
EXTRA – DAS RTL-MAGAZIN
EXTRA DREI
EXTRATOUR
EXTREME ACTIVITY
EXTREME GHOSTBUSTERS

Edel & Starck

Donnerstag, 22. Februar 2007, 01:49

2002–2005 (Sat.1). 51-tlg. dt. Anwaltsserie von Marc Terjung.

Die beiden Anwälte Felix Edel (Christoph M. Ohrt) und Sandra Starck (Rebecca Immanuel) betreiben eine gemeinsame Kanzlei in Berlin. Er ist ein Macho, der sich selbst gerne über- und Frauen unterschätzt und aus dem Bauch heraus handelt, sie ist eine selbstbewusste, ehrgeizige Frau, die leider in Beziehungsdingen regelmäßig versagt. Dass ausgerechnet diese beiden zusammenarbeiten, ist nur aus der Not geboren: Er braucht jemanden, der Geld in die Kasse bringt, sie einen Job. Fortan lieben und hassen sie sich, kämpfen einen endlosen Geschlechterkampf und versuchen einander mit jedem neuen Fall zu beweisen, wer der Bessere ist – um am Ende natürlich doch festzustellen, dass sie nur gemeinsam ein unschlagbares Team bilden. Zwischen den Büros der beiden sitzt Sekretärin Sabine „Biene“ Winkelmann (Isabel Tuengerthal) und sorgt dafür, dass die Kämpfe nicht ausufern. Otto Özdemir (Hasan Ali Mete), ein kleiner Ganove, anfangs der Arzt Christoph Behnke (Frank Behnke) und später der Anwalt Frank Vanhaiden (Luc Veit) sind Felix‘ Freunde, die Staatsanwältin Patricia Rieger (Barbara Demmer) ist Sandras beste Freundin und Mitbewohnerin. Wenn sie für einen Fall zuständig ist, den Sandra auf der anderen Seite vertritt, kommt es entweder zu heimlichen Absprachen im Vorfeld oder zu heimlichen Auseinandersetzungen auf dem Damenklo, während die Verhandlung unterbrochen wird.

Felix und Sandra haben Gefühle füreinander, brauchen jedoch mehr als drei Jahre, bis sie es zugeben. Im zweiteiligen Serienfinale brechen sie in eine Bowlinghalle ein, um heimlich Beweismittel zu vernichten, werden eingeschlossen und verbringen dort ihre erste Liebesnacht. Sie werden erwischt, und ein Untersuchungsausschuss (als unerbittlicher Vorsitzender in einer Gastrolle: Rufus Beck) hat darüber zu befinden, ob beiden die Zulassung entzogen wird. Felix und Sandra, die sich längst wieder verkracht haben, lassen sich von Frank verteidigen, der dem Ausschuss beweisen will, dass es sich allein um die verrückte Tat zweier Liebenden und nicht um ein vorsätzliches Verbrechen handelte. Als Zeugen lässt er den kompletten Freundeskreis auftreten. Und jetzt lassen sich endlich auch Felix und Sandra überzeugen, dass sie zusammen gehören.

Edel & Starck mischte ein bisschen Ally McBeal mit Liebling – Kreuzberg und ragte dank inspirierter und pointierter Dialoge trotz der eigentlich schlichten Ausgangssituation aus dem Serieneinerlei heraus. Die Quoten waren ordentlich, die Kritiken überschwänglich und die Serie nach nur vier Staffeln viel zu früh zu Ende. Die einstündigen Folgen liefen montags um 21.15 Uhr.

Edel & Starck erhielt den Deutschen Fernsehpreis 2002 (Beste Serie und Christoph M. Ohrt als bester Schauspieler einer Serie).

Effe verliert Heimspiel gegen sich selbst

Sonntag, 12. Oktober 2008, 16:29

Als Superreicher hat man’s auch nicht leicht. Was, zum Beispiel, hat der Münchner Wohnungsmarkt schon zu bieten in der Preisklasse „Geld spielt keine Rolle“? Dieses Penthouse in Harlaching zum Beispiel, 330 Quadratmeter, 4400 Euro Miete (kalt), sechs Balkone — aber eine Küche, die so klein ist, dass der Herr Effenberg sich den Kopf einziehen muss! Oder dieses Haus in Ismaning: 800 Quadratmeter, sieben Millionen Euro Kaufpreis, acht Schlafzimmer — aber keine Badewanne!


Foto: RTL

Stefan Effenberg, der früher ein berühmter Fußballspieler war und danach ein berühmter Fremdgeher und Seinem-Freund-die-Frau-Wegnehmer, sucht ein standesgemäßes Heim in München für sich und seine Frau Claudia, geschiedene Strunz, und ihre Kinder aus früheren Ehen. Er hat nämlich gemerkt, wie er dem Kamerateam von RTL sagt, „dass das doch wirklich meine Frau ist, mit der ich mein Leben verbringen möchte. Und das wird dann auch so ausgehen. Wenn ich das will.“ (Er fügt dann noch ein „Oder?“ an und lacht gequält, was wohl selbstironisch wirken soll.)

Wie sie so nach den enttäuschenden Wohnungsbesichtigungen im Nieselregen über den Mittleren Ring fahren, guckt Frau Effenberg aus dem Fenster, sieht die Wohnblöcke und kommt ins Philosophieren: „Manche wohnen in so’nem Hochhaus, und die fühlen sich auch pudelwohl. Die kennen das nicht anders.“ Sie fügt hinzu: „Ich könnt‘ nie an so ner Hauptstraße wohnen. Wenn schon Hochhaus, dann im Grünen.“

Es ist überhaupt toll, was Frau Effenberg den ganzen Tag redet. Wie sie sich produziert und sichtlich Mühe gibt, als ganz interessante Person zu wirken. Wie sie routiniert ihr Leibgericht zubereitet, also mit einer Gabel Löcher in die Fertig-Curry-Wurst-Verpackung stanzt, bevor sie sie in die Mikrowelle schiebt, und dabei erzählt, wie gern und gut sie kocht. Und vor allem der Stefan. Aber sie auch. Und der Stefan erst.

In sechs Teilen präsentiert RTL von heute an Effenbergs Heimspiel. Theoretisch handelt es sich um das furchtbare Genre, das uns schon am Scheinprivatleben von Menschen wie Sarah Connor teilhaben ließ, praktisch aber um Fernsehtrash der besten Art. Die Protagonisten sind so schrecklich, dass sie schon wieder toll sind. Nach ungefähr einer Viertelstunde ließ sogar mein Wunsch nach, Effenberg ununterbrochen zu schlagen, und ich konnte es genießen, ihm in seiner ganzen Unwahrscheinlichkeit und Unwirklichkeit zuzusehen. Das liegt auch daran, dass die Geschichte mit der gut gelaunten Ironie erzählt wird wie sonst das Perfekte Dinner auf Vox, sogar von demselben Sprecher: Daniel Werner. Autor Matthias Schmitt hat ihm schöne Kommentare geschrieben, die nichts mit der üblichen RTL-Exclusiv-Masche zu tun haben — und nachhelfen, wenn sich Herr und Frau Effenberg gerade allein nicht lächerlich genug machen. „Joa“, sagt der Sprecher, als sie das Stadtschloss betreten, dessen Preis so hoch sei, das man ihn im Fernsehen gar nicht nennen darf, „joa, wer Gold mag…“

Effenbergs Heimspiel, sonntags um 19.05 Uhr auf RTL.

(Ungekürzte Fassung eines Artikels für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)

Effenbergs Heimspiel

Sonntag, 12. Oktober 2008, 16:13

2008 (RTL). 6-teilige Doku-Soap über das Leben des ehemaligen Fußballspielers Stefan Effenberg und seiner Frau Claudia.

Seit Jahren versorgt Effenberg die Boulevardmedien regelmäßig mit frischem Stoff. Vor allem die Wirren um die Beziehung mit Claudia, die unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit seinen Kollegen Thomas Strunz für ihn verließ, hatten bereits alles von einer Seifenoper, bis hin zur im ersten Anlauf kurzfristig von Effenberg abgesagten Hochzeit. Als Effenberg im Sommer 2008 von Amerika zurück nach Deutschland zog, ging RTL den naheliegenden Schritt und begleitete beide mit einem Kamerateam.

Vor den Effenbergs hatte das deutsche Fernsehen bereits den vermeintlichen Alltag von Jürgen Drews, Udo Walz, Sarah Connor und einer Frau namens Jana Ina in Szene gesetzt. Effenbergs Heimspiel hebt sich von den meisten ähnlichen Formaten durch eine gut gelaunte ironische Haltung gegenüber den völlig abgedrehten Protagonisten ab. Dahinter stehen u.a. die Macher des Perfekten Dinners: Autor Matthias Schmitt und Sprecher Daniel Werner.

Die 70-minütigen Folgen zunächst liefen sonntags um 19.05 Uhr, wurden aber wegen Erfolglosigkeit für die Schlussphase ins Nachmittagsprogramm abgeschoben.


Schlechte Stimmung im Auto: Claudia und Stefan Effenberg. Foto: RTL

Ehen vor Gericht

Donnerstag, 5. März 2009, 15:02

1970–2000 (ZDF). Justizreihe von Heinz Kuntze-Just und Ruprecht Essberger. Nachgestellte und erfundene Ehestreitigkeiten, gespielt von Schauspielern, verhandelt von echten Richtern und Anwälten.

Die Fälle behandelten die ganze Themenpalette von Ehebruch, Gewalt und Vergewaltigung in der Ehe, Vernachlässigung und sexueller Verweigerung, bis hin zu Güterteilung und Sorgerechtsstreit. In den ersten Jahren spielte auch die Schuldfrage noch eine Rolle. Neben dem Unterhaltungsfaktor — Konflikte ziehen immer Zuschauer an — ging es vor allem um psychologische und juristische Aspekte: Wie konnte es so weit kommen? Und wie ist nun die Rechtslage? Das Scheidungsrecht wurde im Lauf der Zeit geändert, die erfolgreiche Reihe spiegelte dies in ihrer 30 jährigen Laufzeit wider.

Autor und Regisseur war Ruprecht Essberger, der bereits für Das Fernsehgericht tagt gearbeitet hatte und später das Verkehrsgericht schuf, allesamt langjährige Publikumserfolge. Er leitete die Sendung bis 1997, dann übernahm Clemens Keiffenheim. Die Episodentitel waren jetzt wechselnde Standard-Überschriften wie bei jeder anderen Fernsehserie. Bis dahin waren alle Fälle nach dem gleichen Schema betitelt, z. B. „In Sachen: Weber gegen Weber“. Zu den Moderatoren gehörten Eva Windmöller, Kathrin Brigl, Katja Lührs, Thomas Hegemann und Kurt Lotz. Der Riege der juristischen Berater gehörte u. a. die Anwältin Sina Walden an, die ebenfalls bereits die Reihe Das Fernsehgericht tagt mitentwickelt hatte.

Insgesamt wurden 89 Folgen ausgestrahlt. Sie dauerten 90 Minuten und liefen in loser Folge im Abendprogramm. Zwischen 1984 und 1989 gab es eine längere Pause. 2000 stellte das ZDF neben dieser auch die Justizreihen Verkehrsgericht und Wie würden Sie entscheiden? ein.

Ein Bayer auf Rügen

Mittwoch, 25. Juli 2007, 22:43

1993–1997 (Sat.1). 80-tlg. dt. Krimiserie von Felix Huby, Regie: Wigbert Wicker, ab Folge 6: Walter Bannert, ab Folge 35: Werner Masten.

„Ist der Berg auch noch so steil, a bisserl was geht alleweil“ ist das Motto des urbayerischen Polizisten Valentin Gruber (Wolfgang Fierek) aus Miesbach bei Schliersee. Eines Tages wird er auf die Insel Rügen versetzt. Er lässt seine Freundin Heidi (Karin Thaler) und seinen Großvater, den Aiblinger-Bauern (Fritz Strassner), in Bayern zurück und zieht an die Ostsee. Dort muss er sich akklimatisieren und gleichzeitig noch ein paar Kriminalfälle aufklären. Beides gelingt recht gut. Seine neuen Kollegen sind Hanna Gernrich (Simone Thomalla) und Konstantin Künath (Werner Tietze). Hannas Tante Wibke Gernrich (Gisela Trowe) gehört die Kneipe „Störtebeker“, Donatius Domberger (Gerd Baltus) ist der Bürgermeister; er und Wibke sind Hobbyspürnasen und mischen sich immer wieder in Valentins Ermittlungen ein. Der Zeitungsreporter Bernie Ziegler (Ottfried Fischer) wird ein enger Freund Valentins. Auch er ist ein bayerisches Urviech, und beide versorgen sich gegenseitig mit nützlichen Informationen. Der dritte Bayer auf der Insel ist der Unternehmer Christian Bode (Max Volkert Martens), der es sowohl auf Hanna als auch auf Valentins Haus abgesehen hat und Valentins Lieblingsfeind wird. Hanna ist bald Valentins Verlobte. Valentin pendelt immer mal wieder zwischen Rügen und Schliersee hin und her und tut in beiden Orten gelegentlich seinen Dienst.

Im Herbst 1993 stirbt Valentins Großvater, und bei der Beerdigung taucht plötzlich Valentins lange in Mexiko verschollener Vater Michael (Gerhard Riedmann) wieder auf. Vetter Karl Gruber (Rudolf Bissegger), der es immer auf den Hof des Aiblinger-Bauern abgesehen hatte, gewinnt wenig später die Wahl zum Bürgermeister. Anfang 1995 kommt Hanna bei einem Polizeieinsatz ums Leben. Valentin hat eine kurze Beziehung mit Sandra Kessler (Claudine Wilde). Ende 1996 löst die Radiomoderatorin Gaby Müllerschön (Christine Neubauer) Karl als Bürgermeister in Schliersee ab. Zur gleichen Zeit lernt Valentin Petra Klinger (Brigitte Jaufenberger) kennen. Selbst deren Sohn Mike (Stephan Friedrich) wünscht sich Valentin an der Seite seiner Mutter, und im Mai 1997 heiraten die beiden schließlich.

Die Serie war eine gewagte Mischung aus Heimat-, Familien- und Krimiserie mit nicht weniger als 27 durchgehenden Charakteren – die Kriminalfälle gerieten dabei häufig in den Hintergrund. Sie startete auf dem Sendeplatz von Der Bergdoktor am Montag um 20.15 Uhr und erreichte nicht annähernd dessen Einschaltquoten. Das gelang aber auch sonst kaum einer Sendung. Ein Bayer auf Rügen war dennoch sehr erfolgreich, überlebte immerhin viereinhalb Jahre, und Sat.1 vertraute der Serie: Die Staffeln wurden immer länger. Waren es anfangs noch fünf einstündige Folgen, umfasste die letzte Staffel schon 28 Folgen. Der Sendeplatz wechselte nach einer Weile auf Mittwoch um 20.15 Uhr. Valentin Grubers Motto „A bisserl was geht alleweil“ ähnelte stark dem eines anderen berühmten Serienbayern: Monaco Franzes „A bisserl was geht immer“. 

Ein Colt für alle Fälle

Sonntag, 24. Juni 2007, 19:40

1983–1987 (ZDF). 90‑tlg. US-Actionserie von Glen A. Larson („The Fall Guy“; 1981–1986).

Der Hollywood-Stuntman Colt Seavers (Lee Majors) arbeitet nebenbei als Kopfgeldjäger, denn er kann es sich nicht leisten, nur am Telefon zu sitzen und auf einen Filmauftrag zu warten. Also spürt er Verbrecher auf, die bis zur Gerichtsverhandlung gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt wurden und dann geflohen sind. Sein junger Cousin Howie Munson (Douglas Barr), ein etwas naiver Nachwuchs-Stuntman, ist stets mit dabei, was Colt anfangs überhaupt nicht passt. Der „Kleine“ ist gerade neu in die Stadt gekommen, ist aufdringlich und wenig hilfreich, schaut aber zu Colt auf, lernt schnell und wird ein zuverlässiger Partner und Beifahrer in Colts Pick-up-Truck. Ebenfalls unterstützt wird Colt von der sexy Stuntfrau Jody Banks (Heather Thomas). Sie tritt im Vorspann immer durch die Saloontür ein, die in Colts bescheidene Hütte führt. Dabei trägt sie einen äußerst knappen Bikini, und damit ist ihre Rolle erklärt.

Die Aufträge erhält Colt anfangs von „Big Jack“ Samantha Jack (Jo Ann Pflug), dann über mehrere Jahre von Terri Michaels (Markie Post) und schließlich von der alten Pearl Sperling (Nedra Volz). Die Damen haben die Kaution gestellt und deshalb ein persönliches Interesse daran, die Flüchtigen aufzuspüren. Wenn der entsprechende Anruf kommt, sitzt Colt meistens gerade in der Badewanne und hat keine Lust. Aber es sei wirklich ganz einfach, und an der Sache sei überhaupt kein Haken, versichert seine Auftraggeberin dann hartnäckig. Schließlich sagt Colt zu, und die Auftraggeberin erklärt die Schwierigkeiten und den Haken. Nach etlichen Schlägereien, Stunts (wie praktisch, dass er das beruflich macht) und Verfolgungsjagden, bei denen Colts Auto diverse Hindernisse überspringt, schnappt er die Bösen, die zumindest leicht zu erkennen sind, denn sie sehen natürlich auch immer böse aus.

Die meisten Folgen begannen mit einem spektakulären Stunt, der an einem Filmset durchgeführt wurde. Colt sprang irgendwo runter, fuhr durch Wände oder ging in Flammen auf und fungierte als Double für etliche Hollywood-Größen, die jeweils einen Mini-Gastauftritt hatten, darunter James Coburn, Richard Burton, Roy Rogers, William Conrad und Farrah Fawcett (Fawcett war Majors Ex-Frau; als ihr Double trug er eine zeitgemäße blonde Perücke).

Ohne die Arbeit des Serienerfinders Larson wüssten Privatsender in aller Welt heute nicht, was sie wiederholen sollen. Er erfand oder produzierte u. a. noch Knight Rider, Magnum, Quincy und Kampfstern Galactica. Der Titelsong „Unknown Stuntman“, von Lee Majors selbst gesungen und 1985 immerhin ein Platz 11 in den deutschen Charts, ist heute ein Party-Klassiker.

Das ZDF zeigte die einstündigen Folgen montags um 17.50 Uhr. Im Vorspann der ersten Staffel sprach Colts Stimme aus dem Off eine etwa einminütige Einleitung, die die Ausgangssituation erklärte. Er bezeichnete sich darin ganz bescheiden als „einen der sympathischsten Draufgänger Amerikas“. Obwohl später auch viele Privatsender die Serie ausstrahlten, wurden 21 Folgen der eigentlich 111‑tlg. Serie nie in Deutschland gezeigt.

Ein ehrenwertes Haus

Freitag, 17. Juli 2009, 23:18

1998-1999 (ARD). 25-tlg. dt. Sitcom mit versteckter Kamera.

Die völlig verrückte Familie von Schoenstein, bestehend aus Wolfgang (Maurice Philip Remy), Hilde (Dorothea Walda), Elke (Caroline Beil) und Menelaos (Pablo Ben-Jakov), sowie Hausmädchen Uschi (Tanja Lanäus), Hausfreund Bobrecht Zwerlinger, genannt „Zwerl“ (Thomas Zintl), und Nachbarin Puppa (Alice Hoffmann) sind die Lockvögel. In jeder Folge werden unwissende Opfer wie Handwerker, Pizzaboten, Versicherungsvertreter oder Juweliere in die Wohnung der Schoensteins gelockt und mit den abstrusesten Situationen konfrontiert. Überall in der Wohnung sind Kameras und Mikrofone versteckt, die den Lauf der Dinge aufzeichnen.

So überdreht die Situationen oft waren, ihnen voraus ging eine etwa einstündige „Aufwärmphase“, in der sich alle ganz normal verhielten, um nicht schon frühzeitig den Verdacht aufkommen zu lassen, die Situation sei inszeniert. Dieser Vorlauf wurde in den 25-minütigen Episoden jedoch nicht gezeigt, dort ging es sofort drunter und drüber. Die Gefoppten waren keine Zufallsopfer: Die Produzenten hatten im Vorfeld bei Firmen recherchiert, wer humorvoll und leichtgläubig genug sei, um in Frage zu kommen. Bevor man sie zu Schoensteins bestellte, wurden die Empfohlenen noch bei einem ganz gewöhnlichen Testauftrag auf ihre Fernsehtauglichkeit geprüft. War der Dreh im Kasten, bekamen die Gefoppten sofort einen Blumenstrauß überreicht und eine Einverständniserklärung vorgelegt, die sie unterzeichnen mussten, damit die Aufnahmen ausgestrahlt werden durften. Sie sollten nicht die Zeit haben, darüber nachzudenken. Und obwohl sich nicht jeder von seiner besten Seite gezeigt hatte – ein Versicherungsagent soll zugesagt haben, sich an einem Mordkomplott zu beteiligen –, unterschrieben 147 von 150 Opfern.

Hauptdarsteller Maurice Philip Remy war auch Produzent der Serie. Er hatte bereits Erfahrung mit diesem Genre (er produzierte Filme für Vorsicht Kamera! und Verstehen Sie Spaß?), aber auch investigative Dokumentationen etwa über das Bernsteinzimmmer gedreht, außerdem zusammen mit Guido Knopp an dessen Hitler-Serien gearbeitet.

Sendeplatz war dienstags gegen 22.00 Uhr.

Ein Engel auf Erden

Freitag, 28. Dezember 2007, 22:29

1987–1988 (ZDF); 1988–1992 (RTL). 106-tlg. US-Fantasyserie von Michael Landon („Highway To Heaven“; 1984–1989).

Der gute Engel Jonathan Smith (Michael Landon) wird auf die Erde zurückgesandt, um Menschen zu helfen. Er zieht von Stadt zu Stadt, sondert Weisheiten ab wie „Für seine Sorgen hat man seine Freunde“, „Nicht die Zeiten haben sich geändert, sondern die Menschen“ und „Freuen wir uns an den schönen Dingen, solange es möglich ist“ und greift dort ein, wo jemand vom rechten Weg abgekommen, in Not oder verzweifelt ist. Er löst die Probleme nicht direkt, sondern zeigt den Betroffenen, wie sie es selbst schaffen können. Dazu setzt er, aber nur wenn es sein muss, seine ungewöhnlichen Fähigkeiten ein, die man als Engel nun einmal hat. Er ist übernatürlich stark, weiß fast alles und hat immer genau das sofort zur Hand, was er gerade benötigt. Der lebende Mensch Mark Gordon (Victor French), ein bärtiger Brummbär, zieht mit ihm umher und steht ihm zur Seite. Er war früher mal Polizist und dann Säufer. Ihn hat Jonathan im Pilotfilm aufgelesen, als Mark seiner Schwester auf der Tasche lag.

Hier machten zwei langjährige Freunde gemeinsame Sache: Michael Landon und Victor French hatten bereits in Unsere kleine Farm zusammen gespielt, French außerdem in einer Folge von Landons Serie Vater Murphy Regie geführt. Landon hatte sich auch diese Serie selbst ausgedacht, spielte die Hauptrolle, war ihr Produzent, Autor vieler und Regisseur der meisten Folgen und manchmal sogar so freundlich, auch seinen Kumpel French wieder mal die Regie übernehmen zu lassen. Als French während der Arbeiten an der fünften Staffel an Lungenkrebs erkrankte und wenig später starb, stellte Landon die Serie sofort ein.

In den USA wurde Ein Engel auf Erden überraschend ein Erfolg. Damit hatte nicht einmal der ausstrahlende Sender NBC gerechnet. Das ZDF zeigte die ersten 53 einstündigen Folgen freitags im Vorabendprogramm, 53 weitere liefen nachmittags oder am Vorabend bei RTL unter dem Titel Der Engel kehrt zurück. Die ZDF-Ausstrahlung war noch nicht zu Ende, als die neuen Staffeln bereits bei RTL unter neuem Titel starteten, was beim ZDF für einige Empörung sorgte – solchen Wettbewerb war man ja noch nicht gewohnt. Als Rache wiederholte das ZDF dann gleich noch mal ein paar alte Folgen. Engel kann man ja gar nicht genug haben.

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