Die Oliver Geissen Show
1999–2009 (RTL). Tägliche Mittagstalkshow mit Oliver Geissen und nichtprominenten jungen Gästen, die über die Probleme in ihren Beziehungen oder Familien reden und bei der Gelegenheit versuchen herauszufinden, wer die Väter ihrer Kinder sind.
Oliver Geissen nahm den Platz von Ilona Christen ein, die nicht mehr wollte und die man nicht mehr wollte, und kam eigentlich viel zu spät, um noch Erfolg zu haben. Die Daily-Talk-Welle hatte ihren Höhepunkt längst überschritten; der am gleichen Tag startende Ricky! überlebte nur ein halbes Jahr. Die Oliver Geissen Show setzte gegen den Trend nicht auf Kuriositäten, sondern auf den schnoddrigen Charme des Moderators. Der trat als freundlicher Schluffi auf, der weder sich und die Show noch seine Gäste ernst nahm, sich aber auch nicht konsequent über sie lustig machte wie sein Konkurrent Andreas Türck.
Vor dem Start kündigte Geissen an, vor allem „gute Laune verbreiten“ zu wollen, was erwartungsgemäß nicht immer gelang. Auf Kritik bei Jugendschützern stieß eine Sendung zum Thema „Nimm ab, oder ich verlasse dich“. Darin wurde u. a. eine mit Bikini bekleidete stark übergewichtige Frau präsentiert, die mit zahlreichen Buffethäppchen dekoriert wurde und während der gesamten Sendung bewegungslos auf einem Sofa liegen musste. Die zuständige Landesmedienanstalt sah von einem Verfahren nur ab, weil RTL versprach, die Sendung nicht zu wiederholen.
Geissen holte über die Jahre beständig gute Quoten, ließ es aber an Themenvielfalt gelegentlich etwas mangeln. Wie der „Spiegel“ Anfang 2005 bilanzierte, hatte die Sendung zuvor innerhalb weniger Monate folgende Themen behandelt: „Wer ist der Vater meines Kindes?“, „Vaterfrage – Wer hat mich bloß geschwängert?“, „Vaterschaftstest – Heute erfährst du die Wahrheit!“, „Bin ich tatsächlich der Vater deines Kindes?“ und „Vaterfreuden – Ist dieses Kind mein Fleisch und Blut?“.
Am 4. September 2003 hatte Geissen ein junges Paar zu Gast. Nachdem sie ihm einen One-Night-Stand gebeichtet hatte, zweifelte er daran, dass die Tochter von ihm sei. Geissen konnte ihm mit Hilfe eines Vaterschaftstests die Zweifel nehmen, aber offenbar nicht die Eifersucht: Am 23. Februar 2004 erwürgte der junge Mann seine Frau. Er sei nach dem TV-Geständnis ununterbrochen eifersüchtig gewesen, hieß es.
Die Sendung wurde anfangs von Hans Meiser produziert, Mitte 2004 übernahm Geissen selbst die Produktion. Zur 1500. Ausgabe am 15. Oktober 2007 zog die Show von 13.00 Uhr auf 14.00 Uhr um, und RTL kündigte an, die Show künftig thematisch enger mit den RTL-Magazinen zu vernetzen.
Nach sinkenden Einschaltquoten kündigte der Sender an, die Talkshow Mitte 2009 einzustellen.
Die Pro Sieben Morning-Show
1999 (Pro Sieben). Tägliche 90-minütige Live-Comedyshow, die morgens um 6.30 Uhr begann.
Steffen Hallaschka und Tommy Wosch moderierten abwechselnd, zum Team gehörten Arzu Bazman, Wigald Boning und Ken Jebsen. Zwischen den Comedyelementen gab es Spiele, Musik, Talk und aktuelle Infos. Die Comedy am frühen Morgen blieb weit unter den erhofften Einschaltquoten und überlebte nur vier Monate.
Die Pyramide
1979–1994 (ZDF). Spielshow mit Dieter Thomas Heck.
Zwei Teams aus je einem Prominenten und einem Unbekannten spielen gegeneinander. Abwechselnd können sie sich aus sechs Themen, die pyramidenförmig an einer Ratewand aufgeführt sind, eines auswählen. Zu diesem Thema gehören sieben Begriffe. Es geht darum, diese nacheinander erscheinenden Begriffe seinem Teampartner möglichst schnell mit Worten und Gesten zu umschreiben, ohne Teile des gesuchten Begriffs zu nennen. Gelingt es einem Team, in 30 Sekunden alle Begriffe durchzuspielen, hat es die „Pyramide“ geschafft. Das Siegerteam nach insgesamt sechs Spielen einer Runde kann seinen Gewinn verdoppeln. Es spielt dazu eine Bonusrunde. Darin geht es um schwierigere Begriffe oder Redensarten, und der erklärende Prominente darf nicht einmal mit Gesten nachhelfen: Er muss seine Handgelenke deshalb in zwei Gurte am Sitz legen. Die Konzentration in dieser Runde ist besonders hoch: Wenn der Prominente einmal einen Teil des gesuchten Begriffs verrät, ist die Runde sofort zu Ende und der Kandidat um viel Geld gebracht. Nach dieser Bonusrunde beginnt das Spiel mit sechs neuen Themen auf der Ratewand von vorn.
Die Sendung lebte von dem Reiz, Prominente in der ungewohnten Stress-Situation zu sehen — und von einer ganzen Reihe Ritualen: Dazu gehörte das „Anschnallen“ in der Zwischenrunde, das Heck vor allem bei Frauen immer wieder sanft, aber nachdrücklich und auch körperlich einforderte. Der Countdown vor den Spielen, den Heck mit einem Fingerschnipsen beendete und oft herauszögerte, um die Spannung zu steigern. Und das regelmäßige Eingreifen des Schiedsrichters bei zweifelhaften Entscheidungen: Dann klingelte bei Heck am Pult das Telefon, und der Jurist Dr. Heindl, den man nie sah, erklärte ihm, warum ein Punkt abgezogen werden musste. Oft feilschte Heck, der mit einer Mischung aus Unterwürfigkeit und Ironie mit der Autorität des Schiedsrichters umging, um einzelne Punkte.
Die Show lief anfangs freitags um 21.15 Uhr, dann auch mal montags und schließlich über Jahre erfolgreich samstags um 19.30 Uhr, meist staffelweise mit 13 Folgen im Wochenrhythmus. 1993 folgte eine Verlegung auf Dienstag um 20.15 Uhr, doch der frühere Erfolg war verflogen. Die letzten Ausgaben, in denen der Gewinn an die Hans-Rosenthal-Stiftung ging und Kinder in der ersten Runde spielten, wurden weitgehend unbeachtet am Nachmittag gezeigt.
Die Pyramide brachte es auf 155 Folgen mit jeweils 45 Minuten Länge. Sie basierte auf einem US Format, das 1973 als „The $10 000 Pyramid“ startete und 1991 als „The $100 000 Pyramid“ endete. Ein ähnliches Konzept hatte zuvor bereits die Show Passwort verwendet. Zwei Jahre nach dem Ende im ZDF startete Sat.1 eine billige Neuauflage unter dem Titel Hast Du Worte.
Die Quiz Show
2000–2004 (Sat.1). Halbstündige Quizshow mit originellem Titel: Die Show war zuvor in den USA unter dem Titel „It’s Your Chance Of A Lifetime“ gelaufen, aber eine Sendung namens Die Chance Deines Lebens gab es auf Sat.1 bereits.
In dieser Quizshow gewinnt ein Kandidat mit der richtigen Antwort auf die erste Frage den Betrag einer von ihm eingereichten fälligen Rechnung, die dann zerschreddert wird. Für jede weitere Frage kann der Kandidat seinen Einsatz verdoppeln: Er wählt selbst, bevor er die Frage sieht, wieviel seiner bisher erspielten Gewinnsumme er einsetzt und damit bei einer falschen Antwort auch verliert. Maximal können 512 000 Mark gewonnen werden (nach der Währungsumstellung 512 000 Euro, also fast das Doppelte). Zu jeder Frage sind mehrere Antwortmöglichkeiten vorgegeben, deren Zahl sich bei jeder weiteren Frage um eins erhöht. Scheidet der Kandidat aus, rückt ein neuer aus dem Studiopublikum nach.
Im Sog des RTL-Erfolgs Wer wird Millionär? traute sich Sat.1, die tägliche Gameshow im Vorabendprogramm wiederzubeleben. Sie war zwar eine unverhohlene Kopie der RTL-Show (Studiokulisse, Musik, Layout bei den Frageneinblendungen waren fast identisch), entwickelte sich aber zunächst zum Erfolg mit regelmäßig mehr als fünf Millionen Zuschauern. Anfangs wurde live gesendet, und bei einem Telefonspiel konnten Fernsehzuschauer in der Sendung anrufen, dem Studiokandidaten helfen und auch selbst etwas gewinnen.
Jörg Pilawa moderierte und wurde zum Star von Sat.1. Wegen des großen Erfolgs mit der täglichen 19.40-Uhr-Ausgabe kam ab November 2000 eine zweite um 18.00 Uhr dazu, ebenfalls live. In regelmäßigen Abständen gab es außerdem abendfüllende Prominentenspecials zur Primetime.
Als Pilawa zur ARD wechselte, übernahm Christian Clerici ab Mai 2001 die Moderation, dazwischen moderierte Andreas Franke für eine Woche, der auch meist die Vertretung übernahm, wenn Pilawa krank war. Mit Clerici begannen die Quoten zu bröckeln, wohl auch, weil der Quizboom insgesamt etwas abflaute. Als Konsequenz wurde ab Oktober 2001 die 18.00-Uhr-Ausgabe wieder gestrichen. Weil alle neuen Formate auf diesem Sendeplatz (immerhin vier innerhalb eines halben Jahres) aber konsequent floppten, gab es von Frühjahr bis Herbst 2002 auch wieder diese frühe Ausgabe. Inzwischen wurden die Sendungen aufgezeichnet.
Im Januar 2003 wurde Matthias Opdenhövel neuer Moderator der jetzt einzigen täglichen, aber um zehn Minuten verlängerten Ausgabe, die um 19.30 Uhr begann. Ab September 2003 schrumpfte sie wieder auf 30 Minuten (Beginn: 19.45 Uhr) und wartete nur darauf, dass Sat.1 endlich ein sendefertiges Nachfolgeformat hätte. Der Sender wollte die Show schon eine ganze Weile absetzen, hatte aber keinen Ersatz für den Sendeplatz. Erst ein Jahr später war dann tatsächlich Schluss.
Die Redaktion
1994–2005 (RTL 2). Wöchentliches Boulevardmagazin mit Filmberichten verschiedener Reporter.
In der Anfangsphase waren die Moderationen zwischen den Beiträgen wie eine Redaktionssitzung aufgebaut: Der Moderator saß am Kopf eines Tisches und um ihn herum die Reporter, die jeweils ein paar Sätze zu ihrem jeweiligen Thema sagten. Moderator war zunächst Joachim Steinhöfel, im Hauptberuf Rechtsanwalt, der die gespielte Sitzung im harschen Tonfall des Chefs leitete und wo nötig nachfragte: „Wir reden hier also von Leuten, die kleine Kinder vergewaltigen und in schlimmsten Fällen auch in Stücke schneiden?“ Er hatte sich zuvor in der RTL-Anrufshow 18.30 bereits einen Ruf als arrogantes Ekel erarbeitet. Umso erstaunlicher war der angebliche Grund seiner Trennung von RTL 2 Ende September 1995: Steinhöfel hatte sich aus ethischen Gründen gegen einen Beitrag über das Sexualleben bein- und armamputierter Menschen gewehrt, den die Redaktion senden wollte. RTL 2 entschied sich für den Beitrag und gegen den Moderator und warf ihn hinaus. Seine Nachfolgerin wurde für die nächsten fünf Jahre Michaela Papke (jetzt wurden die Beiträge wie in jedem anderen Magazin nur noch im Studio angesagt), ihr folgten Ralf Reibiger (2000–2001), Alexandra Klim (2002–2003) und Aline Magnier (ab 2004).
Als „Die Redaktion Spezial“ liefen zusätzlich meist sonntags abends vom gleichen Moderator präsentierte einstündige Reportagen über abwechslungsreiche Themen wie „Schönheit, Sex und Super-Busen“, „Spielwiesen der Lust – Von prallen Schenkeln und heißen Kurven“, „Schamlos, scharf und sexbesessen – Unter deutschen Bettdecken“ oder „Die Busenwunder — Von Titten, Möpsen und Super-Brüsten“ (alle diese Titel liefen innerhalb von nur sechs Wochen im Sommer 2000) — also quasi das gleiche wie in exklusiv – Die Reportage. Ab Januar 2002 kam noch der Ableger „Die Redaktion Stories“ dazu. Jener sollte ursprünglich „Die Redaktion – Report“ heißen, doch nach einer Intervention der ARD, Heimat des Magazins Report, gab RTL 2 eine Unterlassungserklärung ab.
Nachdem RTL 2 im Herbst 2000 begonnen hatte, sich von seinem hart erarbeiteten Ruf als „Tittensender“ zu verabschieden, verschwanden die bislang prägenden Themen weitgehend aus Die Redaktion.
Das einstündige Magazin lief zunächst donnerstags gegen 22.00 Uhr, ab März 2000 erst um 23.00 Uhr, später an verschiedenen Wochentagen gegen Mitternacht.
Die Rivalen von Sherlock Holmes
1974–1975 (ARD); 1977 (DFF 2). 17-tlg. brit. Krimireihe („The Rivals Of Sherlock Holmes“; 1971).
In abgeschlossenen und voneinander unabhängigen 50-minütigen Episoden klären verschiedene Detektive Kriminalfälle im London um die Wende vom 19. zum 20. Jh. auf. Wechselnde Darsteller spielten die Hauptrollen. Die Buchvorlagen stammten von unterschiedlichen Autoren, die zwischen 1891 und 1914 veröffentlicht hatten – also zu der Zeit, als Arthur Conan Doyle seinen Sherlock Holmes ermitteln ließ. Die Serie wurde auf Video gedreht.
Zehn Folgen zeigte die ARD im regionalen Vorabendprogramm, weitere sieben der DFF und die restlichen neun gar niemand.
Die Rosenheim-Cops
Seit 2002. Dt. Krimiserie von Johannes Dräxler und Remy Eyssen.
Zwei gegensätzliche Polizisten klären gemeinsam Fälle im ländlichen Rosenheim auf. Korbinian Hofer (Joseph Hannesschläger) ist ein dicker, gemütlicher, rustikaler Bulle vom Land, Ulrich Satori (Markus Böker) ein verwöhnter Schnösel aus der Stadt, der ohne Laptop und Handy nicht leben kann und nach Rosenheim strafversetzt wurde. Korbinian lebt auf einem Bauernhof mit seiner allein erziehenden Schwester Marie (Karin Thaler) und ihrem Sohn Vincent (Thomas Stielner) zusammen, die zu seinem Ärger die zur Wohnung umgebaute Scheune an Ulrich vermietet. Dadurch kommt es nicht nur während der Dienstzeit, sondern auch noch danach zu Reibereien.
Ihre Kollegen bei der Polizei sind der uniformierte Streber Michael Mohr (Max Müller), die Halbtags-Sekretärin Miriam Stockl (Marisa Burger), die darauf wartet, endlich ihren Traummann zu treffen und zuverlässig genau dann ihren halben Tag frei hat, wenn man sie dringend bräuchte, und der Chef, Kriminalrat Werner Balthasar (Gerd Lohmeyer). Marie kellnert in einem Café, das Bobby Lewinsky (Andreas Maria Schwaiger) gehört, der immer die Rosenheim-Cops mit Tipps versorgt. Ab 2003 jobbt sie im „Rosenbräu“ für Leo Bernrieder (Horst Kummeth), mit dem sie auch privat anbandelt. Sie zieht später in den Stadtrat ein und kann sich fortan weniger um die Bewirtschaftung des gemeinsamen Bauernhofs kümmern, hat dafür aber nun gelegentlich beruflich mit ihrem Bruder zu tun.
2005 kommt es zu gleich mehreren personellen Veränderungen. Ab Sommer arbeitet die kühle Gerichtsmedizinerin Dr. Ursula Kern (Maren Schumacher) mit den Rosenheim-Cops zusammen, und im Spätherbst bekommt Korbinian Hofer einen neuen Partner. Nachdem Satori seine Strafe offenbar abgeleistet hat, wird ein neuer Schnösel aus der Stadt nach Rosenheim strafversetzt. Und noch viel schlimmer als das: Christian Lind (Tom Mikulla) ist nicht einmal Bayer. In Göttingen hatte er sich mit seinem korrupten Chef angelegt und wollte eigentlich nach München, daraus wurde aber nichts. So ist das einzige Großstadtflair, das ihm bleibt, sein regelmäßiger Besuch im Bistro „Times Square“, dessen Wirt Ronald Barthl (Jannis Spengler) von New York träumt, aber Flugangst hat. Praktischerweise wohnt Christian direkt über dem Bistro. Zur gleichen Zeit geht Kriminalrat Balthasar in den Ruhestand, und Dr. Maximilian Heppt (Hubert Mulzer) wird neuer Polizeichef. Er bleibt nur ein Jahr im Amt, um sich dann seiner privaten Liebe zur Kultur zu widmen, und Gert Achtziger (Alexander Duda) übernimmt die Stelle. Ignaz „Jo“ Caspar (Christian K. Schaeffer), ein alter Schulfreund Korbinians, wird neuer Wirt im „Times Square“, und der reiche Fabrikantensohn Ferdinand Reischl (Wolfgang Fierek) kommt zurück in die Stadt, der sich mit seinen Kenntnissen der gehobenen Gesellschaft gern als Informant andient.
Ende 2008 verlässt Christian Lind Bayern, um nach Hamburg zu gehen. Es ist kein endgültiger Abschied, er kehrt später noch einmal für einige Wochen zurück, um seinen hanseatischen Nachfolger Sven Hansen (Igor Jeftic) zu vertreten. Tobias Hartl (Michael A. Grimm) kommt ebenfalls neu zum Team. Vermögensdelikte sind sein Ding.
Die 50-minütigen Folgen liefen zuerst mittwochs, ab der zweiten Staffel dienstags um 19.25 Uhr. Im Dezember 2003 wurde eine einzelne spielfilmlange Folge zur Primetime gesendet, im September 2005 eine weitere. Ab diesem Zeitpunkt waren Die Rosenheim-Cops nun fast ununterbrochen wöchentlich mit neuen Folgen im Einsatz. Wegen des großen Erfolgs ließ das ZDF nun Staffeln mit 30 bis 40 Folgen produzieren und legte nur noch im Sommer eine Pause ein.
Die RTL Soap Show
1999 (RTL). Samstagabend-Spielshow mit Marco Ströhlein.
Schauspieler aus verschiedenen Daily Soaps spielen in nach Serien geordneten Teams gegeneinander um den „GZSZ-Super Cup“. Zwei Ausgaben der Show waren bereits acht Monate zuvor unter dem Titel Gute Zeiten, schlechte Zeiten – Super Cup gelaufen. Auch die Namensänderung verhalf der Show nicht zum Überleben.
Die Rudi-Carrell-Show
1965–1973 (ARD). Einstündige Personality-Show von und mit Rudi Carrell, die etwa alle zwei Monate live zur Primetime lief. Carrell präsentierte gemeinsam mit seinen Gästen Musik und Sketche, die sich in jeder Sendung mit einem anderen Schauplatz befassten, der auch das Bühnenbild darstellte: ein Campingplatz, ein Bahnhof, ein Kaufhaus, eine Messe, ein verstopfter Grenzübergang usw. Die Gäste waren teilweise prominent, oft aber auch noch unbekannt und hatten bei Carrell Fernsehpremiere. Spiele mit Kandidaten, wie in Carrells späteren Shows, gab es hier noch nicht.
Es war die erste Show von Rudolf Wijbrand Kesselaar, wie Carrell eigentlich heißt, im deutschen Fernsehen. Er war erst 30 Jahre alt, aber gleichzeitig Ideengeber, Texter und Regisseur – und bald der beliebteste „Gastarbeiter“ in Deutschland. Die aufwändigen Bühnenbilder baute Wilhelm Lämmerhirt. Am 03. Oktober 1964 hatte die ARD bereits eine halbstündige Sendung unter gleichem Titel ausgestrahlt. Es war die gleichnamige Show des holländischen Fernsehens, die Carrell dort schon seit 1959 und noch bis 1972 moderierte. Die ARD sendete sie im Originalton mit deutschen Untertiteln.
In einer Sendung wandte sich Carrell direkt an die Fernsehzuschauer und sagte: „Sie sehen mich jetzt im Großformat. Malen Sie meinen Kopf auf ihrem Bildschirm nach, und schicken Sie Ihren Fernseher an den WDR. Der Sieger bekommt ein neues Gerät.“ Tatsächlich folgten 66 Zuschauer dieser Aufforderung. Wolfgang Kurek aus Bremen gewann den Fernseher.
Ab 1988 moderierte Carrell in der ARD eine neue Show mit gleichem Titel, aber anderem Konzept.
Die Schöne und das Biest
1988–1991 (Sat.1). 55‑tlg. US-Fantasyserie („Beauty And The Beast“; 1987–1990).
Nach einem brutalen Überfall wird die Staatsanwältin Catherine Chandler (Linda Hamilton) von Vincent (Ron Perlman) gefunden, der halb Mensch und halb Löwe ist und mit vielen anderen Aussteigern in einem unterirdischen System unter New York wohnt. Ein Mann, der Vater genannt wird (Roy Dotrice), leitet die dortige Gemeinschaft, zu deren Mitgliedern Kipper (Cory Danziger) und Mouse (David Greenlee) gehören. In dieser unterirdischen Gemeinschaft pflegt Vincent Catherine, bis ihre Wunden geheilt sind. Die beiden verlieben sich und müssen sich nach Catherines Rückkehr ins oberirdische New York heimlich treffen, weil niemand das Biest Vincent sehen soll.
Catherines Chef ist der Staatsanwalt Joe Maxwell (Jay Acovone), in dessen Büro auch Edie (Ren Woods) arbeitet. Nicht nur ihre gemeinsame Liebe zur Poesie verbindet Vincent und Catherine. Vincent spürt, wenn Catherine in Schwierigkeiten ist, und rettet sie aus prekären Situationen. Catherine wird schwanger. Kurz nachdem sie Vincents Baby geboren hat, wird sie ermordet. Die Polizistin Diana Bennett (Jo Anderson) untersucht den Mord und trifft dabei auf Vincent, mit dem sie gemeinsam den Mörder fasst. Vincent lebt fortan mit seinem Sohn in der unterirdischen Gemeinschaft.
Die einstündigen Folgen dieser auf einem alten Märchen basierenden romantischen Serie liefen an wechselnden Wochentagen zur Primetime. Vincent-Darsteller Ron Perlman selbst war Regisseur vieler Folgen.