Die dreisten Drei — Die Comedy WG
Seit 2003 (Sat.1). Halbstündige Comedyshow mit Mirja Boes, Ralf Schmitz und Markus Majowski.
Die drei Komiker spielen in kurzen, abgeschlossenen Sketchen verschiedene Rollen. In der Rahmenhandlung sind sie immer, unter ihren Klarnamen, die Bewohner einer WG, in der Majowski, jaja haha, der lustige Dicke ist, der immer Hunger hat, Schmitz der quirlige Wirbelwind und Boes die hartgesottene Frau, die sich um ihre Männer kümmern muss.
Die Show wurde ein Überraschungserfolg, die Einschaltquoten erreichten beinahe die von Sieben Tage – Sieben Köpfe, der parallel bei RTL laufenden, über Jahre übermächtigen Konkurrenz. Nicht einmal Sat.1 selbst hatte offenbar auf Erfolg gehofft und wollte eigentlich die Hälfte des Materials – teilweise adaptiert aus englischen Comedyshows – wegwerfen. Wegen des unerwarteten Zuspruchs wurden aus dem herausgeschnittenen Abfall schnell noch ein paar weitere Folgen gezimmert und die erste Staffel so kurzfristig per Programmänderung auf 13 Folgen verlängert. Selbstverständlich wurde die Reihe danach mit neuen Staffeln fortgesetzt.
Als Ralf Schmitz ausstieg, übernahm 2006 Mathias Schlung seinen Part. Ihm folgt 2008 Manuel Cortez. Anstelle von Mirja Boes übernahm Janine Kunze 2007 die weiblichen Hauptrollen.
Die Sendung läuft freitags um 22.15 Uhr.
Die einsamen Schützen
2003 (RTL). 13-tlg. US-Mystery-Comedyserie von Frank Spotnitz, Vince Gilligan und John Shiban („The Lone Gunmen“; 2001).
Serienableger von Akte X: Die exzentrischen Computerfreaks Ringo Langly (Dean Haglund), John Fitzgerald Byers (Bruce Harwood) und Melvin Frohike (Tom Braidwood), Herausgeber der Zeitschrift »Die einsamen Schützen“, die sich mit Konspirationstheorien befasst, und langjährige Informanten von FBI-Agent Fox Mulder, lösen hier ihre eigenen mysteriösen Fälle und Verschwörungen. Oder versuchen es zumindest. Meistens geht alles drunter und drüber und vor allem schief, denn so genial sie sind, so ungeschickt sind sie auch. Ihnen fehlt einfach die Übung im sozialen Umgang mit normalen Menschen. Ihre Konkurrentin, die Reporterin Yves Adele Harlow (Zuleikha Robinson), ist so ein normaler Mensch. Der reiche Jimmy Bond (Stephen Snedden) hilft den Schützen, vor allem aber finanziell, denn im praktischen Einsatz ist er auch nicht fähiger als die drei. Ihre Verlags- und Einsatzzentrale ist eine Lagerhalle in der Nähe Washingtons, unterwegs sind die einsamen Schützen in einem alten VW-Bus.
Mitch Pileggi und David Duchovny hatten in jeweils einer Folge einen Gastauftritt in ihren Akte X-Rollen als stellvertretender FBI-Direktor Walter Skinner bzw. Agent Fox Mulder. Dieser Spin-off war zwar amüsant, aber wenig erfolgreich, und so kehrten die einsamen Schützen nach dem Ende ihrer eigenen Serie wieder zu Akte X zurück, um dort kurz danach ermordet zu werden.
Die einstündigen Folgen liefen donnerstags um 23.15 Uhr.
Die Fernsehlexikon-Bilderrätselkönige
Wir haben nicht nur einen Fernsehlexikon-Bilderrätselkönig, sondern gleich sieben! Sieben Mitspieler haben von den 18 Fragen, die wir in den vergangenen drei Wochen gestellt haben, 16 richtig beantwortet — mehr wusste niemand.
Es sind:
Andreas Corak, Thorben Frischlowski, Roman Gössinger, Stefan Pietsch, Alexander Svensson, Unison und Walter Mitty.
Wir sind schwer beeindruckt und sagen: Herzlichen Glückwunsch!
Aber auch für „nur“ zwölf richtige Antworten gibt es einen Preis; unter den Teilnehmern mit elf Punkten musste das Los entscheiden. Die weiteren Gewinner sind:
15 Richtige: Caroline Hafner, Sven Wagner.
14 Richtige: Shari Littmann, Thomas Schröder.
13 Richtige: Daniel Benedickt, Sascha Bunzel, Ralph Förster, Tim Leips, Thomas Mühlbauer, Tobias Müller, Till Oldemeyer, Oliver, Sabine Olk, Richard Ott, Markus Pawlik, Elke Pohn, Katja Preißner.
12 Richtige: Lutz Albrecht, Marc Exner, Jörg Fischer, Florian Galbarz, Andreas Grün, Vetter Itt, Sven-Lukas Müller, Sonja Seifert, Alexander Stirn, Klaus Storm, Björn Symanzik, Michael Weiland, Christopher Winter, Torsten Wiesner.
11 Richtige (und Losglück gehabt): Christian Melchert, Daniel Niemann, Florian Sawatzki, Polona Veren, Sebastian Schweitzer, Stefan Thom.
Wir haben, soweit möglich, die angegebenen Wünsche bei den Preises berücksichtigt. Je mehr richtige Antworten jemand wusste, desto größer seine Chance, seinen Lieblingspreis zu bekommen. Die Briefe und Päckchen sind auf der Post. Mit etwas Glück könnten die meisten Heiligabend noch ankommen.
Vielen Dank an alle fürs Mitmachen. Uns hat es viel Spaß gemacht — wir freuen uns über Anregungen und Kritik in den Kommentaren oder per Mail.
Ein besonderer Dank gilt Vox, Hofmann & Voges, ProSieben und vgs, die so nett waren, uns so viele Preise zur Verfügung zu stellen!
Die fröhliche Weinrunde
1964–1968 (ARD). Lustige Saufshow auf dem großen Samstagabend-Sendeplatz.
Die Wirtin Margit Schramm, ihr Kellermeister Willy Schneider und eine Stammtischrunde mit Rudolf Schock singen und trinken.
Im Gegensatz zum Internationalen Frühschoppen wurde bei dieser Musikshow wenigstens schon im Titel kein Hehl daraus gemacht, dass der eigentliche Sinn der Zusammenkunft ein fröhliches Trinkgelage war, und das merkte man so manchem Teilnehmer gegen Ende der Sendung dann auch an. Die Gäste setzten sich zum Teil aus bekannten Stars, zum Teil aber auch aus regionalen Musik- und Tanzgruppen zusammen, die sich hier der großen Öffentlichkeit vorstellen durften. Der fast volljährige Marius Müller-Westernhagen hatte hier 1966 seinen ersten Fernseh-Auftritt.
In den ersten beiden Jahren hatte noch fast jede Ausgabe einen anderen Titel, vermutlich weil schon am Morgen danach sich kein Beteiligter mehr an den bisherigen erinnern konnte. Die Sendetitel in der Reihenfolge waren: Die fröhliche Weinkarte, Die fröhliche Weinlese, Die fröhliche Weinprobe und Der fröhliche Weinkeller. Dann hatte es sich wohl endlich jemand auf einem Untersetzer notiert, und so hießen alle weiteren Ausgaben ab Juni 1966 Die fröhliche Weinrunde, nur die letzte trug den Titel Die letzte Weinrunde.
Die Show lief in unregelmäßigen Abständen.
Die Fraggles
1983–1986 (ZDF). 85-tlg. US‑Puppenserie von Jim Henson („Fraggle Rock“; 1983–1988).
Unter der Werkstatt des exzentrischen Erfinders Doc (Hans-Helmut Dickow) liegt Fraggle Rock, eine eigene Welt, die von fröhlichen kleinen Wesen namens Fraggles bewohnt wird. Doc hat keine Ahnung davon, doch sein Hund Sprocket sieht die Fraggles regelmäßig aus einem kleinen Loch in der Wand hervorschauen. Natürlich kann er es niemandem erzählen, und so sehr er sich diesbezüglich auch um Aufmerksamkeit bemüht, nimmt ihn Doc nicht wirklich ernst. Der mutige Gobo ist der Anführer der Fraggles, die anderen sind die nimmermüde Red mit den zwei roten Zöpfen, ihre beste Freundin Mokey, eine verträumte Künstlerin, der Zauderer Wembley und der ängstliche Langweiler Boober. Er trägt eine Mütze, und die Haare hängen ihm so weit über die Augen, dass er das drohende Unheil, das ihn ständig beunruhigt, wenigstens nicht sehen muss.
Das Loch zur Werkstatt hat in der ersten Folge Gobos abenteuerlustiger Onkel Matt entdeckt und sich sogleich auf die Reise in die Außenwelt gemacht. Von unterwegs schreibt er Postkarten für die Fraggles an Docs Werkstatt. Doc weiß mit dem Adressaten natürlich nie etwas anzufangen und wirft sie in den Mülleimer, wo Gobo sie unter Einsatz seines Lebens und auf der Hut vor Sprocket herausfischt. Auf den Karten schildert Matt seine Forschungsergebnisse im Reich der merkwürdigen Zweibeiner, die z. B. Wasser vom Himmel holen können, indem sie eine umgedrehte Schüssel an einem Stock in die Luft halten. Mit den Fraggles zusammen leben in deren Höhlensystem die Doozer, eifrige Winzlinge, die den ganzen Tag Türme und Brücken bauen. Unentwegt. Und unermüdlich.
Die Fraggles ernähren sich von zwei Dingen: Radieschen, die im benachbarten Garten wachsen, der von den riesigen, unfreundlichen Gorgs Pa, Ma und Junior bewohnt wird, und deren Ernte entsprechend gefährlich ist, und von den Bauten der Doozer. Den Doozern macht es nichts aus, dass dauernd ihre Arbeit gefressen wird, denn dadurch haben sie Platz für neue Bauwerke. Alles außerhalb ihres eigenen Reichs ist den Fraggles ein großes Rätsel. Was Matts Postkarten nicht beantworten, versuchen sie selbst zu entschlüsseln. Das gelingt ihnen nicht immer. So bemühen sie sich vergeblich, dieses helle Ding zu fangen, das regelmäßig in ihrem Teich schwimmt (der Mond). Bei den wirklich wichtigen Fragen des Lebens konsultieren die Fraggles die allwissende Müllhalde Marjorie. Doch um zu ihr zu gelangen, müssen sie den Garten der Gorgs durchqueren.
Die unbeschwerte Serie galt als der Nachfolger der Muppet Show, richtete sich jedoch an ein jüngeres Publikum und hatte mit ihr nicht wirklich etwas zu tun, außer dass alle Puppen von Jim Henson stammten. 1987 entstand außerdem eine Zeichentrickversion. Die Szenen mit Hans-Helmut Dickow, dem einzigen wiederkehrenden Menschen in der Serie, wurden speziell für Deutschland gedreht (die Rolle wurde in jedem Land mit einem einheimischen Schauspieler besetzt, im Original spielte sie Gerry Parks), auch die Erlebnisse von Onkel Matt waren jeweils in den Ausstrahlungsregionen neu gedreht worden. Die Fraggles erzählten oft pädagogische Geschichten über Freundschaft, Toleranz und Mut. Die Artenvielfalt unter und über der Erde zeigte, dass ein friedliches Zusammenleben möglich, zugleich aber Vorsicht nötig ist. In der Folge „Der Doozer-Wettstreit“ spalten sich die Doozer in zwei Lager auf und bauen fortan um die Wette, immer darauf bedacht, die Besten zu sein. Das Resultat: Den Fraggles schmecken die Bauten nicht mehr. Die Lehre: Konkurrenzdenken ist doof. Dazu wurden in jeder Folge mehrere Lieder gesungen (denn wenn irgendwann mal kein Fraggle mehr singt, geht in der Höhle das Licht aus). Im Titelsong heißt es: „Sing und schwing das Bein / Lass die Sorgen Sorgen sein / In das Lied stimm ein / So nach Fraggle-Art“, und im Schlusslied wurde empfohlen: „Hat’s dir nicht gefallen, dann bohr dir doch ein Loch ins Knie. Denn manchen kann man’s recht oft tun, doch allen eben nie.“
Die halbstündigen Folgen liefen am Wochenende nachmittags. Elf Originalfolgen wurden nicht gezeigt.
Die Gentlemen bitten zur Kasse
1966 (ARD). 3-tlg. dt. Krimi von Henry Kolarz, Regie: John Olden und Claus Peter Witt.
Nach monatelanger Planung bis ins Detail überfällt 1963 eine Räuberbande den Postzug nach London und erbeutet mehrere Millionen Pfund Sterling. Die Bande besteht aus Antiquitätenhändler Michael Donegan (Horst Tappert), genannt „Major“, Friseur Archibald Arrow (Günther Neutze), Perückenmacher Patrick Kinsey (Hans Cossy), Barbesitzer Gerald Williams (Rolf Nagel), Majors Juniorpartner Geoffrey Black (Karl-Heinz Hess), Kunstmaler Harold McIntosh (Wolfgang Weiser), Garagenbesitzer Ronald Cameron (Günther Tabor), Buchmacher Andrew Elton (Wolfram Schaerf), Wettbürobetreiber und Gemüsehändler Thomas Webster (Hans Reiser) und Rennfahrer George Slowfoot (Harry Engel). Die Männer beziehen außerdem den Eisenbahntechniker Walter Lloyd (Wolfried Lier) ein, der seine tumben Kumpel Arthur Finnegan (Kurt Conradi) und Alfred Frost (Franz Mosthav) mitbringt sowie den Lokführer Smiler Jackson (Günther Meisner). Der aufdringliche Twinky (Horst Beck) gab Archibald den Tipp und muss auch beteiligt werden. Nach erfolgreichem Coup kämpfen vor allem Archibald und der Major um die Macht, der Rest spaltet sich in mehrere Lager und überwirft sich. Detective Dennis McLeod (Siegfried Lowitz) und sein Assistent Sgt. Sam Robbins (Lothar Grützner) von Scotland Yard sowie der Polizist Detective Superintendent Montague (Albert Hoerrmann) sind den Gaunern auf den Fersen, einige werden geschnappt.
Der Film endet mehrmals: Nach dem vermeintlichen Ende der Geschichte beginnt bereits der Abspann, der dann jedoch angehalten und die Story noch zweimal fortgesetzt wird. Es ist dann noch zu sehen, wie bereits eingebuchtete Bandenmitglieder in spektakulären Aktionen befreit werden, bevor die Geschichte schließlich tatsächlich endet.
Der Krimi basierte auf dem wirklichen Postraub von 1963, der in die Kriminalgeschichte einging. Drehbuchautor Henry Kolarz hatte zuvor bereits einen Tatsachenbericht im „Stern“ veröffentlicht, der wie der Film aus der Sicht der Räuber geschildert war. Der Dreiteiler galt sogar eher als Dokumentarfilm denn als Krimi. Die Dreharbeiten fanden in England statt und waren teilweise illegal. Scotland Yard und die englischen Behörden verweigerten jede Unterstützung, Regisseur John Olden hatte nicht alle erwünschten Drehgenehmigungen bekommen, drehte die geplanten Szenen dann aber trotzdem – heimlich mit versteckter Kamera. Claus Peter Witt übernahm die Regie, als Olden während der Dreharbeiten einen Herzanfall erlitt und starb. Der Film war für damalige Verhältnisse außerordentlich teuer: Der Dreiteiler kostete 2,1 Millionen Mark. Die 80-minütigen Schwarzweiß-Folgen liefen zur Primetime.
Die glücklichen Vier
1957–1958 (ARD). Quizshow mit Hans-Joachim Kulenkampff.
Jeweils drei Familien aus Deutschland oder dem restlichen Europa spielen gegeneinander. Jede Familie tritt mit vier Personen an, Vater, Mutter sowie Sohn und Tochter im Teenager-Alter. In fünf Spielrunden müssen die Kandidaten Wissensfragen beantworten, die sich in der fünften Runde auf kurze Einspielfilme beziehen, in denen „Kuli“ selbst in verschiedene Rollen schlüpft. Eine Jury bewertet im Zweifelsfall die Richtigkeit der Antworten. Die „Jury“ besteht einzig aus Hans-Otto Grünefeld. Uschi Siebert ist Kulenkampffs Assistentin. Die Musik kommt vom Hausorchester des HR unter Leitung von Willy Berking.
Die Shows bauten aufeinander auf. Die ersten sieben Sendungen waren Ausscheidungsrunden, die achte und letzte Sendung war das große Finale mit drei übrig gebliebenen Familien, in dem der Sieger als Hauptpreis eine große Kompaktanlage mit Fernseher, Plattenspieler und Radio gewann. Alle Shows wurden live im Abendprogramm ausgestrahlt.
Die goldene Eins
1985–1991 (ARD). Mehrstündige große Nachmittagsshow, die alle zwei Jahre während der Internationalen Funkausstellung in Berlin täglich gesendet wurde. Moderatoren waren u. a. Michael Schanze, Sigi Harreis, Max Schautzer, Hape Kerkeling, Carmen Nebel, Karl Moik, Jürgen von der Lippe und Harald Schmidt.
Unter demselben Titel startete im Januar 1989 die monatliche Sendung zur ARD‑Fernsehlotterie.
Die Goldene Europa
1981—2002 (ARD). Show zur Verleihung der Goldenen Europa.
Der Preis wird seit 1968 jährlich in Saarbrücken vom Saarländischen Rundfunk und seiner Europawelle Saar verliehen. Ursprünglich sollte er helfen, deutsche Künstler und Produzenten mit ihrer Musik gegen die Konkurrenz aus den USA und England zu unterstützen – und wer es nach dieser Beschreibung nicht gleich errät: Sein Erfinder ist Dieter Thomas Heck. Er hatte ein Jahr zuvor begonnen, die „Deutsche Schlagerparade“ bei der Europawelle Saar zu moderieren. 1973 gewann Heck die von ihm erfundene Auszeichnung übrigens selbst.
1981 wurde die Übertragung erstmals mit einer eigenen Fernsehshow verbunden. Es moderierte nun bis 1991 Manfred Sexauer. Ab 1992 übernahmen verschiedene Moderatoren die Sendung, darunter Karsten Speck, Jan Hofer und Hape Kerkeling – den dramatischen Quotenrückgang von über elf Millionen 1987 auf am Ende nicht einmal drei Millionen konnte keiner von ihnen stoppen. Vermutlich lag es daran, dass auch die Zuschauer nicht wussten, wofür genau es eine Goldene Europagab. Das Konzept wurde 1987 und 1992 geändert, blieb aber schwammig: Zuletzt sollten Künstler, deren Tätigkeit „im weitesten Sinne massenattraktive Unterhaltung darstellt“, ausgezeichnet werden. Seit 2003 hat die Goldene Europa nicht einmal mehr eine eigene Fernsehsendung, sondern wird im Rahmen des Festivals des Deutschen Schlagers verliehen. In jenem Jahr wurden ausgezeichnet: Paul Kuhn (für sein Lebenswerk), die Puhdys (für „jahrzehntelange Erfolge im Deutsch-Rock“) und Otto Waalkes (für „20 Jahre Comedy-Erfolg“). Falls 2004 und in den folgenden Jahren eine Verleihung stattgefunden haben sollte, drang über sie nichts in die Öffentlichkeit.
Die Grashüpfer
1974–1982 (ARD). 31-tlg. frz.-dt. Historien-Abenteuerserie von Jean-Louis Lignerat, Jean Vermorel und Rene Wheeler („Les Faucheurs de marguerites“; 1974–1977).
Die Serie mischt die historischen Eckpunkte in der Geschichte der Fliegerei von 1896 bis 1938 mit Spielhandlung. Jede Staffel hatte einen eigenen Untertitel.
1. Staffel: „Pioniere der Fliegerei“; Regie: Marcel Camus.
Der französische Fabrikantensohn Edouard Dabert (Bruno Pradal) wird durch Otto von Lilienthal inspiriert und von ihm persönlich ermuntert, sich der Fliegerei zu widmen. Außer Lilienthal reist er auch den Brüdern Voisin, den Brüdern Wright und Graf Zeppelin nach, um bei ihren jeweiligen Flugversuchen dabeizusein. Auslöser des Interesses war Edouards Freund Jules Joly (Clément Michu), der im Auftrag der Brüder Lumière Lilienthals Experimente filmen sollte und Edouard mitnahm. Lilienthals tödlicher Unfall schreckt Edouard nicht ab, und so gehen er, Gabriel Voisin (Jean-Jacques Moreau) und Lilienthals Mechaniker Hans Meister (Gernot Endemann) selbst unter die Flugmaschinenbauer. Zur Finanzierung heiratet Edouard die reiche Perrier-Erbin Jeanne (Christine Wodetzky), deren Onkel Pouderou (Alexander May) sich auch gleich beteiligt. Aus der Ehe geht Sohn Julien (Fabrice Boterel; später gespielt von Georges Caudron und Daniel Rivière) hervor, doch dann zerbricht sie. Nach einigen Intrigen, Fehlschlägen und Unglücken gelingen schließlich Erfolge. Eine Flugdemonstration von Wilbur Wright glückt, und schließlich überquert Bleriot als Erster den Ärmelkanal. Dank der Flugzeuge, so die Überzeugung, seien Kriege nun nicht mehr durchführbar.
2. Staffel: „Ritter der Lüfte“; Regie: Claude Boissol.
Die neuen Folgen lehren unsere Protagonisten, was wir heute wissen: Kriege waren sehr wohl weiterhin durchführbar. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, müssen die Freunde Edouard Dabert und Hans Meister voneinander Abschied nehmen, um im Krieg auf gegnerischen Seiten zu kämpfen. Edouards Ex-Frau Jeanne stirbt, was ihn sehr belastet. In Etienne Leroux (Jean-Claude Dauphin) findet er einen neuen Partner, und nach dem Ende des Krieges rüsten sich die Flugpioniere zu neuen Tests.
3. Staffel: „Eroberer des Himmels“; Regie: Jean-Claude Bonnardot.
Die ersten Fluggesellschaften entstehen, erste Linienflüge heben ab, und Edouard und seine deutschen Freunde Meister, Fechter (Ekkehardt Belle), Helmut Lutz (Amadeus August) und „Professor“ Sohlke (Franz Rudnick) mischen wieder mit. Auch Julien ist unter die Flieger gegangen, fällt aber durch riskante Kunststückchen auf. Er heiratet Louise Derblay (Anne-Marie Besse) und findet einen Job als Linienpilot. Hans Meister verursacht einen Skandal, als er kurzfristig für den verhinderten Julien einspringt und nach Paris fliegt, was für Deutsche verboten ist. Er und Edouard werden entlassen, Julien kündigt aus Solidarität und geht zur Konkurrenz.
4. Staffel: „Bezwinger der Kontinente“; Regie: Jean-Pierre Decourt.
Die Entwicklung schreitet fort. Hans Meister macht einen Probeflug mit Raketenschubkraft, ein Lebensmittelhändler fliegt mit einem selbstgebastelten Flugzeug, der Konkurrenzkampf zwischen immer mehr Fluggesellschaften wird härter, und Sohlke testet 1937 den ersten Hubschrauber. Das ist eine Sensation, denn das Ding hat ja gar keine Flügel.
Die Serie lief im regionalen Vorabendprogramm. Die 13 Folgen der ersten Staffel waren 25 Minuten lang, die jeweils sechs Folgen der weiteren Staffeln hatten die doppelte Länge.