Zimmer frei
Seit 1996 (WDR). Einstündige Late-Night-Talk-Comedy-Spielshow mit Christine Westermann und Götz Alsmann, in der wöchentlich ein Prominenter auf seine WG-Tauglichkeit getestet wird.
Moderatoren und Promi sitzen anfangs am gedeckten Tisch und plaudern; währenddessen stellt Westermann mit harmlosem Gesicht hinterhältige Fragen, und Alsmann isst. Oder, in den Worten Alsmanns: „Sie führt Gespräche, ich werfe mit den Nüssen.“ Es folgen mehrere Aktionen und Spiele, und am Ende macht man es sich im Wohnzimmerbereich gemütlich oder trifft sich zum Musizieren am Klavier.
Ein regelmäßiges Spiel ist das Bilderrätsel, bei dem ein Begriff um die Ecke gedacht von Statisten dargestellt wird. Als wiederkehrende Figur tritt Cordula Stratmann als überraschend hereinplatzende Nachbarin Annemie auf, die den Promi zusätzlich nervt. (Sie bekam im Sommer 2002 eine eigene Show Annemie Hülchrath – Der Talk). Am Ende jeder Sendung entscheidet das Studiopublikum durch Hochhalten von farbigen Papptafeln, ob der Gast WG-tauglich ist oder nicht.
Zu den Highlights gehörte die Sendung mit Guido Westerwelle, der sichtlich unglücklich mit Hippieperücke und Bundeswehrparka am Lagerfeuer Lieder singen musste. Mehrere Folgen landeten im Giftschrank, darunter eine mit den Wildecker Herzbuben und eine, in der der Legastheniker Cherno Jobatey mit einer Buchstabensuppe empfangen wurde und sich ein ABC-Pflaster auf die Stirn kleben sollte – Jobatey verließ sauer für eine Viertelstunde die Aufzeichnung. Alsmann und Westermann spielten derweil Scrabble. Eigentlich hätte Jobatey mit den Buchstaben das Wort „Kommunalobligation“ legen sollen. Manche dieser Folgen wurden erst im Rahmen einer Zimmer-frei-Nacht ausgestrahlt, die Folge mit Jobatey war erstmals im Herbst 2003 zu sehen, sie war zu diesem Zeitpunkt schon vier Jahre alt.
Die Show läuft sonntags nach 23.00 Uhr im WDR und wurde in fast allen Dritten Programmen wiederholt. Die ARD hätte Zimmer frei gern im Ersten Programm gehabt, doch Alsmann und Westermann wollten lieber im Dritten bleiben, wo sie erfolgreich waren. Immerhin: Zur 222. Sendung lief am 2. Mai 2002 ein 90-minütiges Jubiläums-Special zur Primetime in der ARD.
Die Show erhielt den Grimme-Preis 2000.
Zimmer leer
„Tränen bei Frauenzimmer“ kündigt Vox für heute Nachmittag in einer Pressemitteilung an, und wenn man weiterliest, stellt man gelangweilt fest, dass der Grund dafür ein verblichener Hund und nicht die Quote des Vortages ist.
Ach ja, die Quote.
Am Montag startete der neue Plausch in Plüsch mit einem Zielgruppenmarktanteil von fünf Prozent (zur Erklärung: Das ist wenig), gestern sank er auf 3,1 Prozent (zur Erklärung: Das ist noch viel, viel weniger). Der Muttersender RTL erreichte am Dienstagnachmittag zur gleichen Zeit exakt das Zehnfache.
Auch die anderen neuen Nachmittagsformate starteten miserabel: Das Promi-Kochduell und Prominent! lagen im Schnitt bei 3,6 Prozent.
Vox versprach zum Start einen langen Atem, aber Regierungen versprechen zum Start ja auch immer Steuersenkungen.
Deshalb bitte ich um Prognosen:
Ab wann wird Vox wohl nachmittags wieder ausländische Serien zeigen?
Bitte genaue Datumsangaben! Wer den Tag exakt trifft, bekommt zur Belohnung „Die kleine House-Apotheke II“. Viel Glück!
Bei mehreren richtigen Treffern entscheidet das Los. Für den Fall, dass nicht beide neuen Programmstunden gleichzeitig rausfliegen und durch Lizenzserien ersetzt werden, gilt der Tag, an dem die erste Serie eine der bisherigen Programmierungen ersetzt. Für den Fall, dass keine Serie, sondern eine eigenproduzierte Doku-Soap eine der bisherigen Programmierungen ersetzt, gilt trotzdem der Tag, an dem später die erste Serie an eine der Stellen um 14 oder 15 Uhr tritt.
Update: Am dritten Tag ging’s für das Frauenzimmer runter auf 2,1 Prozent, für die anderen beiden auf 1,8 bzw. 2,2 Prozent Zielgruppenmarktanteil. Selbst Sat.1 erreicht nachmittags siebenmal so viele Zuschauer zwischen 14 und 49. Falls also noch jemand mitwetten möchte…
Noch’n Update, eine Woche später: Die Auflösung steht hier.
Zu Besuch im Märchenland
1955–1991 (DFF). Beliebte halbstündige Kindersendung am Sonntagnachmittag.
Meister Nadelöhr (Eckart Friedrichson), eine Variante des Tapferen Schneiderleins, erzählt Märchen und singt lustige Lieder, die er auf seiner „Zauberelle“ begleitet. Anfangs hieß die Reihe Meister Nadelöhr erzählt Märchen. Zunächst waren außer ihm noch andere „Große“ im Märchenland zu Gast, darunter der Postbote „Meister Briefmarke“ und der beliebte Clown Ferdinand (Jiri Vrstala). Vor allem aber lebten darin Puppen. Einer der ersten war der Bär Bummi, der zwei Jahrzehnte später auf Reisen ins sozialistische Ausland ging und dafür seinen sowjetischen Vetter Mischka ins Märchenland schickte. Eine frühe Bewohnerin war 1957 auch die artige Ente Schnatterinchen, die erst fünf Jahre später ihren Partner finden sollte, mit dem sie zu einem der berühmtesten Duos der DDR wurde: Mit einem Postpaket kam Pittiplatsch in die Schneiderstube, ein frecher Kobold, der Streiche spielte und Sprüche wie „Ach du meine Nase“ und „Platsch-Quatsch!“ machte. Weil übereifrige Pädagogen sich – völlig zu Recht – sorgten, dass Kindern dieses völlig inakzeptable Verhalten gefallen könnte, verbannten sie Pittiplatsch nach zwei Auftritten aus der Sendung und holten ihn erst nach massiven Zuschauerprotesten Heiligabend 1962 in entschärfter Form zurück. Pittiplatsch und Schnatterinchen traten – oft zusammen mit dem Hund Moppi – auch in Hunderten Ausgaben von Unser Sandmännchen auf, in denen auch die anderen Bewohner des Märchenwaldes häufig zu sehen waren. Erfinderin von Pittiplatsch war die Kinderbuchautorin Ingeborg Feustel, gespielt wurde er, wie viele andere Figuren, von Heinz Schröder; Schnatterinchen wurde von Friedgard Kurze geführt und gesprochen.
Ende der 50er Jahre zogen Herr Fuchs und Frau Elster in den Märchenwald, wo sie sich wie ein altes Ehepaar zankten und immer wieder versöhnten. Sie wurden wohl auch deshalb zu Stars, weil sie sich durch ihre ewigen Streitereien von den vielen artigen Bewohnern abhoben. Fuchs und Elster waren auch bei Erwachsenen so beliebt, dass sie zusammen je einmal das Tele-Lotto und die Samstagabendshow Ein Kessel Buntes moderieren durften. Weitere Bewohner des Märchenwaldes waren u.a.: Kater Mauz und Häschen Hoppel, Frau Igel („nuff, nuff, nuff!“) und ihr Sohn Borstel, Putzi, das Eichhörnchen, die kleine Maus Pieps und der große Hund Schnuffel, der als Detektiv arbeitet, sowie der Maulwurf Buddelflink und dessen Freundin, die Maus Gertrud.
Die Figuren waren außerordentlich beliebt und erschienen auf Schallplatten, in Büchern und Spielen und als Plüschfiguren. Zum Tag des Kindes 1964 gab die DDR eine Briefmarke mit Pittiplatsch heraus. Das Titellied schrieben Wolfgang Richter (Musik) und Walter Krumbach (Text). Es beginnt: „Ich komme aus dem Märchenland, schnippel-die-schnappel-die-Scher’!“
Nach dem Tod von Friedrichson 1976, der nur 46 Jahre alt wurde, gab es zunächst keinen Gastgeber im Märchenland, erst 1978 erschien Fabian (Klaus-Peter Plessow). Plessow wurde westdeutschen Zuschauern Jahre später durch die Fielmann-Werbung bekannt. Meister Nadelöhr und seine Freunde reisten auch quer durch das Land und traten in Städten und Dörfern auf. Nach der Wende, als keine neuen Folgen mehr gedreht wurden, besann sich das Team darauf und ging mit Pittiplatsch, Schnatterinchen und den anderen und den Original-Puppenspielern auf Tournee durch Theater, Kindergärten und Hallen.
1995 erschienen mehrere Singles und eine LP der „Sandmann’s Dummies“, auf denen Dialoge zwischen Pittiplatsch und Schnatterinchen sowie Fuchs und Elster neu zusammengeschnitten und mit Disco-Beat unterlegt worden waren (Schnatterinchen: „Ich blase… ah!“ – Pittiplatsch: „Und zwar ganz dufte… hehe!“).
Zu sheen um wahr zu sein
Nächsten Montag, wenn in den USA bei CBS die erste Staffel von Two And A Half Men mit Ashton Kutcher anläuft, zeigt das dortige Comedy Central den „Roast of Charlie Sheen“, in dem Sheen sich viele schlimme Witze auf seine Kosten anhören muss. Diese Veranstaltungen sind oft eher peinlich als witzig und die Gags eher geschmacklos (Auswahl bei Entertainment Weekly), aber die Trailer, die im Vorfeld laufen, haben hohen Unterhaltungswert und sind voller Anspielungen. Das war schon vergangenes Jahr bei David Hasselhoff so, und das ist so auch bei Charlie Sheen:
Zum Fressen komisch
Die jahrzehntealte Glaubensfrage amerikanischer Late-Night-Zuschauer (und einiger weltweit), ob David Letterman oder Jay Leno der Unterhaltsamere ist, scheint geschlichtet. Bisher stand’s unentschieden: Leno hat die besseren Quoten, und Letterman gewinnt dauernd die renommierten Preise. Doch jetzt kippt das Ergebnis in Lettermans Richtung. Denn seine Zuschauer essen mehr.
Ja, so ist es. Der Essverhaltensforscher Dr. Alan Hirsch ist der Meinung, Menschen äßen mehr, je besser sie unterhalten würden. Eigentlich wollte er nur beweisen, dass die Ablenkung durch Fernsehprogramm im Allgemeinen dafür sorgt, dass man mehr isst als ohne Fernsehbegleitung. Das viel wichtigere Ergebnis seines Tests an Freiwilligen ist aber: Letterman-Zuschauer essen mehr Chips als Leno-Zuschauer.
Damit ist die Sache klar.
Zum Totlachen
Im zweiten Teil der dreiteiligen ARD-Dokumentation Komisches Deutschland wird heute um Mitternacht anhand des Themas „Reisen und so“ veranschaulicht, wie man auch Humor eine Dreiviertelstunde lang zerreden kann. Im ersten Teil vor einer Woche ging es um „Sex und so“. Um vorzuführen, wie sich Humor in Deutschland im Lauf der letzten 60 Jahre entwickelt hat, wurden dieselben alten Sketche gezeigt, die uns die dritten Programme jedes Jahr an Silvester als humoristisches Maß aller Dinge auftischen. Kommentiert wurden sie von Humoristen der „Gegenwart“, darunter der vor neun Monaten verstorbene Robert Gernhardt (!), der von einem Legastheniker mit „Otto’s Autor“ untertitelt wurde. Da ist es kein Wunder, dass man sofort überzeugt ist, dass Deutschland irgendwie komisch ist. Ob der Titel wohl so gemeint war?
Das Argument, der Deppenapostroph sei inzwischen erlaubt, gilt übrigens nicht. Zu Robert Gernhardts Lebzeiten war er es nämlich noch nicht. Vermutlich bedarf es einer eigenen Dokumentarreihe, um aufzuzeigen, wie sich Humor in Deutschland in der langen Zeit entwickelt hat, seit diese „neue“ Dokumentation produziert wurde.
Zur Sache, Kanzler
1993–1994 (Sat.1). Interviewsimulation mit Heinz Klaus Mertes in der Rolle des Gastgebers und Helmut Kohl als Kanzler.
Kohl empfängt mehrere freundliche Journalisten und gibt ihnen Gelegenheit, die Pausen zwischen seinen Monologen mit eigenen Fragen zu füllen. Teilweise kommen auch Bürger zu Wort, in einer Sendung etwa Unternehmer (im Fernsehstudio) und Arbeiter (zugeschaltet vom Marktplatz in Castrop-Rauxel).
Die Sendung brachte es nur auf neun Ausgaben, schaffte es aber, Sat.1 jahrelang als „Kanzlersender“ in Verruf zu bringen und Legionen von Journalistenschülern als Negativbeispiel für Hofberichterstattung in der Politik zu dienen. CSU-Mitglied und Sat.1-Programmdirektor Heinz Klaus Mertes war sichtlich darum bemüht, mit der Sendung Kohl ein Podium zu bieten, auf dem er sich ungestört von kritischen Nachfragen ausbreiten konnte. Er sprach von einem „leichtfüßigen Hearing-Charakter“, den die Sendung haben solle, um „Kohl, dieses Kaliber“ angemessen zu präsentieren.
Kohl hatte die Sendung nach einem Bericht des „Spiegel“ selbst mitentwickelt und nahm auch Einfluss auf die Auswahl der Interviewer. Die vermutlich kritischste Frage der ersten Sendung stellte Kohls Freund und späterer Biograf Kai Diekmann, damals stellvertretender Chefredakteur der „Bild“-Zeitung: „Wann haben die Menschen wieder Arbeit?“
Die Sendung lief etwa zweimonatlich mit mäßiger Publikumsresonanz an verschiedenen Tagen im Abendprogramm. Nach der Bundestagswahl 1994 fiel sie in einen Winterschlaf, aus dem sie nicht mehr erwachte.
Zur See
1977 (DFF1). 9-tlg. DDR-Abenteuerserie von Eva Stein, Regie: Wolfgang Luderer.
Die M.S. Fichte ist ein Frachtschiff der DDR. Zur Besatzung gehören Kapitän Carsten (Horst Drinda), der Technische Offizier Paul Weyer (Günter Naumann), der Bootsmann (Jürgen Zartmann), Smutje Thomas (Günter Schubert), der Koch (Bernd Storch), der Erste Offizier (Wilfried Pucher) und Matrose Willi (Willi Schrade). Sie bereisen ferne Länder, leiden aber auch unter der Enge an Bord und der langen Trennung von ihren Familien.
Erstmals brach das DDR-Fernsehen mit dem Tabu, eine Handlung an exotische Schauplätze zu verlegen, die für die Zuschauer völlig unerreichbar waren und so nur unnötig Träume wecken würden. Natürlich war der erhobene Zeigefinger des Sozialismus immer mit dabei, auch am anderen Ende der Welt, aber die Serie war nicht nur bei den Parteioberen, sondern auch den Zuschauern außerordentlich beliebt: Die erste Schauspielergarde war an Bord und hatte (anders als ihre kapitalistischen Traumschiff–Kollegen später) neben attraktiven Kulissen auch unterhaltsame und realistische Drehbücher. Gefilmt wurde unter anderem in Kuba und natürlich an Bord eines echten DDR-Frachtschiffs. Das stellte sich aber als so kompliziert heraus, dass die Serie trotz des Erfolgs nicht fortgesetzt wurde.
Jede Folge war 60 bis 75 Minuten lang und lief freitags um 20 Uhr. Die gleiche Crew wechselte später vom Schiff ins Flugzeug: Treffpunkt Flughafen.
Zurück nach vorn: „Ladykracher“ ist wieder da
Köln, Donnerstag vor zwei Wochen. Es ist ein langer Tag für Anke Engelke. Vier Folgen von Ladykracher hat sie heute aufgenommen. Nicht die Sketche natürlich, die sind längst produziert. Heute werden sie nur, eingerahmt von Ankes Live-Stand-Up-Auftritten, dem Publikum vorgeführt. Die Zuschauer im Studio sind nicht nur Kulisse für die An- und Abmoderation. Ihre Lacher bilden auch die akustische Atmosphäre unter den Filmen. Und ihre Reaktionen sind sie der erste echte Test, ob die Witze auch ankommen, ob die Show funktioniert.
Eine Folge haben sie komplett umgeworfen, nachdem sich in der Aufzeichnung vor Publikum zeigte, dass der Aufbau nicht stimmt. Nervös sitzen sie nun da oder tigern hinter der Bühne herum, die Autoren, Regisseure, der Sat.1-Redakteur, schauen auf die Monitore und lauschen den Reaktionen. Reagieren erleichtert auf große Lacher. Interpretieren die Stille: Kann ein Zeichen sein, wie aufmerksam die Zuschauer zugehört haben. Kann bedeuten, dass eine Pointe nur im Fernsehen funktioniert. Oder gar nicht.
In die Spannung mischt sich so etwas wie Stolz. Eine Begeisterung für Charly Hübner, der neu im Team ist und an der Seite von Anke Engelke brilliert. Eine Zufriedenheit mit dem gemeinsamen Werk. Und bei aller Unsicherheit doch das Gefühl, es geschafft zu haben.
Frau Weber vom Arbeitsamt hat Mühe, Herrn Tarzan (Matthias Matschke) wieder in Arbeit zu bringen. Foto: Sat.1
Man könnte natürlich sagen, dass Anke Engelke nach den mehr oder weniger gescheiterten Experimenten Anke Late Night und Ladyland mit dem bewährten Format Ladykracher nun wieder auf Nummer sicher geht. Aber so einfach ist es nicht. Ladykracher musste sich weiterentwickeln, um wieder so gut zu sein wie damals. Und das ist gelungen.
Wie früher zielen die Sketche von Ladykracher nicht auf eine billige Pointe am Ende, sondern genießen und zelebrieren den Wahnwitz von beinahe alltäglichen Situationen. Sie gehen dabei mehr als früher an Grenzen, stoßen vergnügt mit einer Fußspitze an mögliche Tabus, sind ein bisschen härter und kompromissloser.
Ein Höhepunkt ist eine Serie von Geschichten aus der Kantine, in der Engelke als Gerne-mitreden-Wollerin die kleinen Katastrophengeschichten der Kollegen als Aufforderung missversteht, große Katastrophengeschichten zu erzählen: Wie den Unfall, als diese Frau unter die Straßenbahn geriet und dann noch viele Stationen mitgeschleift wurde, immer mit dem Gesicht über den Schotter… Und der Witz steckt zum größten Teil nicht in dem langen Monolog, sondern im stummen Entsetzen ihrer Tischnachbarn, herausragend gespielt von Friederike Kempter, Charlie Hübner und dem wunderbaren Matthias Matschke. Christoph-Maria Herbst wird in der neuen Staffel nur in einem Gastauftritt zu sehen sein — aber er fehlt gar nicht, so gut ist das Ensemble.
Der „Fun-Freitag“ hat ab heute wieder einen Sinn: Ladykracher, die vierte Staffel, freitags, 22.15 Uhr auf Sat.1.
[Disclosure: Anke Engelke und weitere Mitarbeiter von Ladykracher haben für das BILDblog, an dem ich beteiligt bin, einen Werbespot gedreht.]
Zwei allein
1998 (ZDF). 6-tlg. dt. Jugendserie von Matthias Steurer.
Der junge Max (Max Riemelt) türmt aus dem Waisenhaus in Hamburg, um seinen Freund Sebastian (Italo de Angelis) in Berlin zu besuchen. Unterwegs schließt er Freundschaft mit dem Hund Juli, der eigentlich beim hundehassenden Ehepaar Rimmer (Doris Kunstmann und Bernd Tauber) lebt. Die beiden bestehen diverse Abenteuer, übernachten eine Weile auf dem Schrottplatz von Karl Lindl (Andreas Mannkopff) und ziehen schließlich gemeinsam bei Wolfgang (Thomas Balou Martin) und Gisela Sammer (Sakia Vester) ein. Claudia Walter (Maren Schumacher) ist die Testamentsvollstreckerin Julis, den die Rimmers geerbt hatten. Sie sorgt dafür, dass Max den Hund offiziell behalten darf. Andreas Hamann (Thorsten Nindel) ist Max‘ zuständiger Mitarbeiter des Jugendamts. Katrin (Meike Fellinger) wird Max‘ Freundin.
Die ZDF-Weihnachtsserie von 1998 lief mit sechs einstündigen Folgen an aufeinander folgenden Tagen im Vorabendprogramm.