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Talk täglich

Dienstag, 24. März 2009, 23:10

1989-1993 (ARD). Halbstündige Talkshow. Noch bevor die Privaten den Daily Talk „erfanden“, gab die ARD zumindest im Titel dieser Sendung an, es handele sich um eine tägliche Talkshow.

Sie startete im regionalen Vorabendprogramm und wurde ab 1990 nachmittags ausgestrahlt, zunächst viermal wöchentlich, montags bis donnerstags um 16.03 Uhr, ab 1991 nur noch dreimal pro Woche ab Dienstag. Wechselnde Redaktionen steuerten wochen- oder monatsweise Sendungen bei, entsprechend wechselten sich etliche Moderatoren ab, darunter Juliane Bartel, Hermann Stange, Johannes B. Kerner, Helga Lensch, Helmut Rehmsen und Stephan Lamby. Was inhaltlich passierte, schien egal zu sein. Oft ging es um ernste Schwerpunktthemen, manchmal wurde mit Prominenten getalkt, manchmal mit Menschen, die einfach etwas zu erzählen hatten (Gäste waren z. B. Kurt Masur und der Vorsitzende eines holländischen Knoblauchklubs), gelegentlich traten ARD-Stars auf, um für ihre neuen Sendungen zu werben. Ab Herbst 1992 sprachen jeweils zwei ältere Zeitzeugen über ihr Leben, die Reihe richtete sich nun vor allem an Senioren. Im Wesentlichen kam es der ARD wohl darauf an, dass die Sendung kostengünstig produziert wurde.

Tanti auguri, Mario!

Samstag, 29. März 2014, 06:47

Terence Hill wird heute 75. Was macht der Mann eigentlich?

Nun, er ist heute ein gefragter Fernsehschauspieler. In Italien jedenfalls. Dort spielt er in gleich zwei aktuellen Serien die Hauptrollen: In Un passa dal cielo einen Förster, und in Don Matteo einen Pfarrer, der Kriminalfälle löst. Vor allem letztere Serie ist ein langjähriger Erfolg: Seit 14 Jahren läuft sie, sie ist in der neunten Staffel, und diese Woche wurde in Italien die 190. Folge gezeigt. Die Frage ist: Warum läuft sie nicht bei uns? Schon die Rolle klingt doch wie direkt aus den Programmen von ARD und ZDF entsprungen?


Screenshot: iTunes/RAI

Don Matteo ist ein klassischer Schmunzelkrimi in der Provinz mit verschrobenen Charakteren und einem gewieften Pfarrer im Mittelpunkt. Und ohne Prügeleien. Wenn man sich die ersten Folgen ansieht, ist das alles recht langsam und betulich. Man muss allerdings bedenken, dass diese im Jahr 1999 gedreht wurden. Das Fernsehen war noch ein anderes. Es war die Zeit, als es CSI, 24 oder The West Wing noch nicht gab. Deutsche Erfolgsserien waren Dr. Stefan Frank, Stadtklinik und Hallo Onkel Doc. Es war noch dasselbe Jahrzehnt, in dem Ein Schloss am Wörthersee lief. Und das waren nur Beispiele aus dem Privatfernsehen. RTL hatte damals Interesse an Don Matteo, nahm aber doch wieder Abstand. Immerhin zwei Folgen sind synchronisiert worden, sogar mit Thomas Danneberg, der bekannten deutschen Synchronstimme von Terence Hill, und mit ein paar flapsigen Sprüchen, wie man sie von ihm gewohnt war. Die beiden Folgen sind im deutschen iTunes-Store erhältlich.

Heute würde eine solche Serie natürlich nicht mehr zu RTL oder Sat.1 passen. Aber weiterhin zu ARD und ZDF. Deren Programm hat sich ja seit den 90ern glücklicherweise nicht maßgeblich weiterentwickelt. Auf einem Sendeplatz am Dienstag um 20.15 Uhr im Ersten oder am Samstag um 19.25 Uhr im ZDF würde sich Don Matteo prima einfügen. Mit fast 200 vorliegenden Folgen könnte man auch gleich eine tägliche Ausstrahlung in den dritten Programmen angehen.

Fernsehserien aus Deutschland und Italien sind ganz offensichtlich mit den Geschmäckern der Zuschauer im jeweils anderen Land kompatibel. Nirgendwo außerhalb des deutschsprachigen Raums waren und sind so viele deutsche Serien so populär wie in Italien: La casa del guardaboschi (Forsthaus Falkenau) , Un dottore tra le nuvole  (Der Bergdoktor), Un ciclone in convento (Um Himmels Willen), Homicide Hills – Un Commissario in Campagna (Mord mit Aussicht), 14° Distretto (Großstadtrevier), Squadra speciale Cobra 11 (Sie ahnen es) und natürlich L’ispettore Derrick. Als Sat.1 die österreichisch-deutsche Koproduktion Kommissar Rex absetzte, ging das italienische RAI sogar soweit, die Serie einfach selbst weiterzudrehen, jetzt angesiedelt in Rom. Diese Folgen wiederum zeigte in Deutschland da ZDF.

Terence Hill war und ist hierzulande ein großer Star. Als seine Prügelkomödien mit Bud Spencer aktuell waren, traten die beiden ständig in großen Unterhaltungsshows wie Am laufenden Band oder Wetten, dass…?  auf. Die Filme laufen heute noch oft und mit nennenswertem Erfolg. Die Fans sind noch da.

Ob die Serie Don Matteo in Deutschland tatsächlich hätte erfolgreich etabliert werden können oder das sogar jetzt noch möglich wäre, kann man natürlich nicht sagen. Dass es niemand überhaupt versucht hat, finde ich sehr schade.

Tarantino darf mit Insekten spielen

Donnerstag, 30. August 2007, 07:06

Quentin Tarantinos Augen leuchten, als sei er drei Jahre alt und habe gerade den leibhaftigen Weihnachtsmann gesehen. Gerade wohnte er der Verleihung des amerikanischen Fernsehpreises Emmy bei, wo er in der Kategorie „Beste Regie in einer Drama-Serie“ für die CSI-Folge „Grabesstille“ nominiert war. Eine aufgetakelte Reporterin eines nur marginal bedeutenden Entertainmentmagazins fragt ihn, was der Unterschied zwischen den Emmys und den Oscars sei. Der Oscar-Preisträger schaut, als könne er die Frage nicht verstehen. Die Oscars seien für ihn ja eine Arbeitsveranstaltung, erklärt er ganz selbstverständlich. Die Emmys aber seien die Erfüllung eines Traumes. Es sei einfach unglaublich, seine ganzen Idole aus dem Fernsehen mal in der Realität zu sehen. In diesem Moment wird er abgelenkt, weil er Tony Shalhoub erblickt, den Hauptdarsteller aus Monk. Tarantino winkt aufgeregt.

Einige Jahre zuvor war Quentin Tarantino zum ersten Mal Anthony Zuiker begegnet. Tarantino checkte im Mirage-Hotel in Las Vegas ein und gab Zuiker, der an der Rezeption arbeitete, 20 Dollar Trinkgeld. Zuiker war damals außerdem Fahrer der kleinen Bimmelbahn, die Gäste zum nächsten Hotel und Casino brachte. Heute ist Zuiker der Produzent der erfolgreichsten Fernsehmarke der Welt, CSI.

Schüchtern trat Zuiker an Tarantino heran, als er diesem bei einem Benefizempfang ein zweites Mal über den Weg lief, um ihm zu erklären, wer er sei. Tarantino erinnerte sich zwar nicht an die Begegnung im Hotel, schüttelte aber zu Zuikers völliger Verblüffung sofort die Namen der CSI-Charaktere aus dem Ärmel und begann Dialogfetzen aufzusagen.

Einige Zeit später schrieb er seine eigene Idee für eine CSI-Geschichte auf: Spurensicherer Nick Stokes (George Eads) wird entführt und bei lebendigem Leib begraben. Der Entführer legt ihm eine Waffe in den Sarg mit dem Hinweis, er solle sich am besten gleich erschießen, sterben werde er ohnehin. Eine Webcam überträgt Nicks Leiden zu seinen Kollegen, für die der obligatorische Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Bei der Erstausstrahlung im Mai 2006 erreichte die CSI-Doppelfolge „Grabesstille“ die höchste Einschaltquote in der Geschichte des Senders Vox und bewog RTL dazu, die Serie zu stehlen. Heute wiederholt RTL diese beiden Folgen. Eine Stunde früher als damals, aus Jugendschutzgründen also vermutlich mit einigen Schnitten.

Es ist nicht die erste Fernseharbeit des Fernsehfans Tarantino. 2002 und 2004 spielte er in mehreren Folgen der Serie Alias mit, Gerüchte hielten sich damals, Tarantino sei bereit gewesen, Geld zu bezahlen, nur um mitspielen zu dürfen. 1995 führte er Regie bei einer Folge von Emergency Room. Und 1988, wie er sich nicht zierte, während der Emmy-Verleihung auf der Bühne noch einmal zu betonen, spielte er einen Elvis-Imitator bei den Golden Girls.

„Grabesstille“ ist aber Tarantinos bemerkenswerteste Fernseharbeit, hat sie doch am meisten von dem, was ihn im Kino berühmt machte. Also mit Blutfontänen und Körperteilen, die auch mal losgelöst von ihrem Besitzer eine Rolle spielen. Mal sehen, was davon übrig bleibt. Um 20.15 Uhr, also eine Stunde früher als sonst, zeigt RTL die für die deutsche Primetime zurechtzensierte kinderfreundliche Version, um 0.35 Uhr die ungekürzte.

Während der Arbeit an „Grabesstille“ kamen sich beide Seiten entgegen – ohne je weit voneinander entfernt gewesen zu sein: Tarantino habe CSI schon beim Start entdeckt und sei sofort ein Fan gewesen, bevor die Masse des Publikums die Serie erst allmählich fand und zum Hit machte. Und Anthony Zuiker habe sowieso nur wegen Tarantinos „Pulp Fiction“ den Weg ins Showgeschäft gewählt, schmachteten sie sich gegenseitig an. Speziell für Tarantino wurde die CSI-Staffel kurzerhand verlängert: Waren bis dato 23 Folgen pro Jahr die Regel, wurden nun gleich zwei zusätzliche produziert und am Stück ausgestrahlt, damit sich Tarantino in Spielfilmlänge austoben konnte. Dieser nutzte die Gelegenheit für einen ausgiebigen Spannungsaufbau, ein paar ausführliche Dialoge abseits des sonst so straffen Rasters und eine grandiose surreale komödiantische Einlage in der zweiten Hälfte. Tarantino wollte so etwas wie einen Spielfilm schaffen, nahm sich aber zugleich vor, nicht mehr Zeit darauf zu verwenden als jeder andere Regisseur, der bis dahin für CSI gearbeitet hatte – immerhin zwei Dutzend Männer und eine Frau.

Es ist ihm gelungen. Die netto knapp 85-minütige CSI-Folge „Grabesstille“ ist ein äußerst spannender Thriller geworden, bei dem das Sitzpolster des Zuschauers überdurchschnittliche Abnutzung verkraften muss. Das oft hastige Produktionstempo einer wöchentlichen Serie merkt man dieser Doppelfolge nicht an. Stattdessen spürt man Tarantinos Verehrung für die Serie, baut er doch zur Entzückung der Fans mehrere Gimmicks ein, die schon früher eine Rolle spielten. Zugleich schafft er einen auch einen verständlichen Fernsehabend für alle, die CSI bisher vielleicht noch nie gesehen haben (gibt’s das?). Und wer diese Folge beim ersten Mal verpasst hat, sollt diesen Fehler heute nicht noch einmal machen.

Nur den Emmy gewann Tarantino an jenem Abend im Sommer 2005 dann doch nicht. Aber eine größere Freude als die pure Teilnahme hätte ihm das ohnehin nicht bereiten können. Nie schien der olympische Gedanke so wahr.

Tatort

Samstag, 13. Januar 2007, 01:19

Seit 1970 (ARD). Dt. Krimireihe.

Unter dem Titel Tatort sind streng genommen Dutzende von Krimiserien vereint. Jede ARD-Anstalt produziert innerhalb der Tatort-Reihe 90 Minuten lange Filme mit eigenen Ermittlern, die in der Regel Mordfälle aufzuklären haben. Auch das Schweizer und das Österreichische Fernsehen schicken eigene Polizisten ins Rennen. Die Filme mit den verschiedenen Hauptdarstellern werden abwechselnd und in loser Folge sonntags um 20.15 Uhr gezeigt, wobei die Ermittler der größeren ARD-Anstalten wie WDR und NDR alle paar Wochen im Einsatz sind und die der kleinen Anstalten wie RB und SR manchmal jahrelang gar nicht auftreten. Zunächst liefen nur etwa elf Folgen im Jahr, Ende der 90er-Jahre waren es 30.

Eigentlich war die Konstruktion eine Notlösung: Ende der 60er-Jahre musste die ARD zusehen, wie Der Kommissar dem ZDF regelmäßig gute Quoten bescherte. Seit dem Ende von Stahlnetz hatte die ARD dem nichts entgegenzusetzen. Um auf die Schnelle eine eigene Krimiserie mit der nötigen Häufigkeit entwickeln zu können, mussten mehrere ARD-Anstalten beteiligt werden. Die ARD beschloss, offensiv mit ihrer föderalen Struktur umzugehen und die einzelnen Ermittler deutlich regional zu verankern. Das Ergebnis war heikel und nicht unumstritten, weil dem Tatort so ein einheitliches Profil fehlte, die verschiedenen Anstalten gaben ihrem jeweiligen Tatort teils sehr unterschiedliche Konzepte. Doch gerade dieses vermeintliche Manko stellte sich als Vorteil heraus, weil es der Serie ungeahnte Flexibilität und Vielfalt gab: Trotz Phasen, vor allem in den 80er-Jahren, in denen viele Kommissare nur sehr kurz überlebten, wurde der Tatort zur langlebigsten Krimireihe und zu einem dauerhaften gewaltigen Zuschauererfolg.

Auch inhaltlich unterscheidet sich der Tatort deutlich von den ZDF-Serien: Anstatt im vornehmen Münchner Milieu, wo man nur lange genug mit allen Beteiligten reden musste, ist er viel näher am Alltagsleben der Deutschen und greift häufig aktuelle gesellschaftliche Themen auf.

Von Beginn an – egal welcher Ermittler die Hauptrolle spielte – hatte jede Tatort-Folge den gleichen Vorspann: ein Paar Augen, das von einem Fadenkreuz eingekreist wird, anschließend ein Paar Beine, das davonläuft. Augen und Beine gehören dem Schauspieler Horst Lettenmayer, der damit als einziger Schauspieler in jeder Folge der Serie zu sehen ist. 1989 spielte er in der Episode „Der Pott“ mit den Kommissaren Schimanski und Thanner eine größere Rolle. Die berühmte Tatort-Titelmusik komponierte Klaus Doldinger, das Schlagzeug spielt Udo Lindenberg.

Diese Tatort-Fahnder ermittelten mehrmals:

• Kommissar Trimmel (Walter Richter), Hamburg; 1970–1982. Trimmel war der erste Tatort-Kommissar überhaupt. Mit „Taxi nach Leipzig“ startete am 29. November 1970 die Serie – es war gleich eine skandalträchtige Folge: Trimmel hält sich nicht an Dienstvorschriften, ist eigentlich überhaupt nicht zuständig, fährt undercover in die DDR, wo er gar nicht hin dürfte, und lässt am Schluss den Täter laufen, der seinen todkranken Sohn mit einem Kissen erstickt hat, um statt seiner einen unehelichen Sohn aus der DDR herauszuschmuggeln. Damit brach der erste Tatort spektakulär mit der deutschen Serienkrimi-Tradition, in der die Ermittler korrekt sind und der Täter natürlich verurteilt wird. Trimmel ermittelte in elf Folgen, ab der vierten war er Hauptkommissar. Die Drehbücher stammten von Friedhelm Werremeier, Regie führte Peter Schulze-Rohr.

• Kommissar Liersdahl (Dieter Eppler), Saarbrücken; 1970–1973. Zwei Folgen.

• Zollfahnder Kressin (Sieghardt Rupp), Köln; 1971–1973, ein dreister Playboy ohne Manieren und Respekt vor Vorgesetzten, aber mit tonnenweise Gel im Haar. Autor von vier der sieben Kressin-Folgen war Wolfgang Menge.

• Kommissar Eugen Lutz (Werner Schumacher), diverse Städte in Württemberg; 1971–1986. Lutz ist das Gegenteil vieler Fernsehkommissare: etwas bieder und etwas kompliziert, kleinbürgerlich, charmant, aber starrsinnig. Er ist Junggeselle, aber kein Playboy, und sitzt abends mit der Flasche Bier allein daheim vor dem Fernseher. 16 Folgen.

• Kriminalkommissar Konrad (Klaus Höhne), Frankfurt am Main; 1971–1977. Acht Fälle.

• Kommissar Finke (Klaus Schwarzkopf), Kiel und Dörfer auf dem Land; 1971–1978. In der berühmtesten Tatort-Folge war der mürrische und distanzierte Finke der Kommissar: „Reifezeugnis“ (1977) mit Nastassja Kinski als Schülerin Sina Wolf, die ein Verhältnis mit ihrem Lehrer Helmut Fichte (Christian Quadflieg) hat. Regisseur dieser und fünf weiterer Finke-Filme war Wolfgang Petersen, Autor aller sieben Filme war Herbert Lichtenfeld.

• Oberinspektor Marek (Fritz Eckhardt), Wien; 1971–1987, ein bodenständiger, gemütlicher Kauz mit Schnauzbart und Hosenträgern unter dem Anzug, freundlich, aber bissig. Seine Kollegen sind Bezirksinspektor Wirz (Kurt Jaggberg), Inspektor Berntner (Albert Rolant) und Sekretärin Susi Wodak (Lieselotte Plauensteiner). In den letzten beiden Folgen ist er bereits Pensionär, mischt sich aber weiter in die Ermittlungen ein. Bevor Eckhardt Tatort-Ermittler wurde, war im ORF seit 1963 die 8-tlg. Serie „Inspektor Marek“ gelaufen, die nicht in Deutschland gezeigt wurde. Eckhardt schrieb alle 14 Tatort-Episoden selbst. Die letzte entstand nach einer vierjährigen Pause. Zwischendurch hatte Marek Bücher für drei Folgen mit anderen Ermittlern verfasst und sich in zwei Fällen selbst einen Gastauftritt als Marek hineingeschrieben. 1992 wurde außerhalb der Tatort-Reihe der Film „Mord im Wald“ anlässlich des 85. Geburtstags von Fritz Eckhardt gesendet, der ihn ein letztes Mal in der beliebten Rolle zeigte.

• Kommissar Erwin Kasulke (Paul Esser) und sein Assistent Roland (Gerhard Dressel), Berlin; 1971–1972. Zwei Fälle.

• Melchior Veigl (Gustl Bayrhammer), München; 1972–1981, ein bodenständiger Bayer, der einen Dackel hat und gern mal im Wirtshaus ein Bier trinkt, und warum eigentlich nicht während der Dienstzeit? Veigl ist zunächst Oberinspektor und wird in seinem siebten (von 15) Fällen zum Kriminalhauptkommissar befördert. Seine Assistenten sind Oberwachtmeister Ludwig Lenz (Helmut Fischer) und Wachtmeister Brettschneider (Willy Harlander), die zum gleichen Zeitpunkt eine Beförderung erhalten. Helmut Fischer wurde später Bayrhammers Nachfolger. Bayrhammer spielte die Rolle später noch zwei weitere Male in den ersten beiden Ehrlicher-Tatorten.

• Kriminalkommissar Franz Gerber (Heinz Schimmelpfennig), Baden-Baden; 1973–1977. Fünf Fälle, ab dem zweiten ist Kriminalmeister Ihle (Peter Bongartz) sein Assistent.

• Oberkommissar Heinz Haferkamp (Hansjörg Felmy), Essen; 1974–1980, ein kühler, sachlicher Beamter ohne Illusionen, dem nicht immer alles gelingt. Er ist von Ingrid (Karin Eickelbaum) geschieden, der etwas einfältige Kommissar Kreutzer (Willy Semmelrogge) ist sein untertäniger Assistent. Haferkamp zeigte oft beißenden Sarkasmus, wurde aber dennoch für das Publikum ein großer Sympathieträger. Er war einer der beliebtesten Tatort-Kommissare und einer mit den meisten Einsätzen. In knapp sieben Jahren ermittelte er 20-mal. Der anschließende Versuch, seinen Knecht Kreutzer die Reihe allein tragen zu lassen, wurde nach einem einzigen Film aufgegeben. Die häufigsten Regisseure waren Wolfgang Becker und Wolfgang Staudte, Karl Heinz Willschrei und Herbert Lichtenfeld schrieben jeweils mehrere Bücher.

• Kriminalkommissar Heinz Brammer (Knut Hinz), Hannover; 1974–1977. Vier Folgen.

• Kommissar Martin Schmidt (Martin Hirthe), Berlin; 1975–1977. Drei Fogen, die bekannteste ist „Transit ins Jenseits“, die die Mauer-Problematik behandelte.

• Kommissar Horst Schäfermann (Manfred Heidmann), Saarbrücken; 1977–1984. Er war bereits als Kollege von Tatort-Kommissar Liersdahl in dessen beiden Filmen dabei und brachte es auf vier eigene Fälle.

• Kriminaloberkommissarin Marianne Buchmüller (Nicole Heesters), Mainz; 1978–1980. Sie war der erste weibliche Serienkommissar im deutschen Abendprogramm und brachte es auf drei Fälle. Auch ihre Nachfolger in den Tatort-Folgen vom SWF waren Nachfolgerinnen.

• Kommissar Bergmann (Heinz Treuke, ab 1981: Lutz Moik), Frankfurt am Main; 1978–1983. Eine Folge mit Treuke und zwei mit Moik.

• Kommissar Matthias Behnke (Hans-Peter Korff), Berlin; 1978–1979. Zwei Folgen.

• Oberstleutnant Delius (Horst Bollmann), Militärischer Abschirmdienst; 1979–1985. Regie führte in allen drei Folgen Jürgen Roland.

• Kommissar Piper (Bernd Seebacher), Bremen; 1980–1982. Zwei Folgen.

• Kommissar Friedrich Walther (Volker Brandt), Berlin; 1981–1985. Er ist mit der Bewältigung seiner Frisur ebenso überfordert wie mit seiner Arbeit, schafft es aber doch irgendwie. Und die Mörder fängt er auch. Sechsmal.

• Kriminalkommissarin Hanne Wiegand (Karin Anselm), Baden-Baden, Karlsruhe, Mainz; 1981–1988. Die SWF-Kommissarin war die erste Tatort-Frau, die sich über einen längeren Zeitraum erfolgreich behauptete, und ermittelte achtmal. Anselm spielte eine sachliche, distanzierte, verschlossene und desillusionierte Einzelgängerin. Während ihres letzten Einsatzes wird sie vom Chef und von Kollegen hinausgemobbt und quittiert den Dienst, ohne den Fall noch lösen zu können.

• Hauptkommissare Horst Schimanski (Götz George) und Christian Thanner (Eberhard Feik), Duisburg; 1981–1991. Mit seiner derben Sprache und seinen groben Umgangsformen wurde Schimanski der erfolgreichste Tatort-Kommissar und mit seinem gegensätzlichen Partner Thanner ein beliebtes Duo. Ebenfalls beliebt: Hänschen (Chiem van Houweninge), der holländische Kollege auf dem Revier. Darsteller van Houweninge war zugleich der Drehbuchautor einiger Folgen. Häufigster Regisseur war Hajo Gies. Wegen des großen Erfolgs schaffte Schimanski sogar den Sprung auf die Leinwand. Die Kinofilme „Zahn um Zahn“ und „Zabou“ wurden später innerhalb der Tatort-Reihe im Fernsehen gezeigt. Insgesamt brachte es Schimanski auf 29 Fälle. Noch Jahre nach seinem Abschied vom Tatort wurde Götz George stets mit der Rolle des rüpelhaften Polizisten identifiziert. Deshalb gab es 1997 eine Rückkehr mit einer eigenen Serie namens Schimanski.

• Kriminalkommissar Ludwig Lenz (Helmut Fischer), München; 1981–1987. Fischer spielte in sieben Folgen die Rolle weiter, die er bereits im Veigl-Tatort geprägt hatte.

• Hauptkommissar Paul Stoever (Manfred Krug), Hamburg; 1984–2001. Stoever ermittelt ab seinem vierten Fall 1986 gemeinsam mit Kommissar Peter Brockmöller (Charles Brauer). Stoever und „Brocki“ wurden die beliebtesten Tatort-Ermittler der 90er-Jahre und als die singenden Kommissare bekannt. Immer wieder zwischendurch setzte sich Stoever ans Keyboard oder an ein Klavier, und die beiden stimmten ein Lied an. Eine CD mit Songs der beiden kam 2000 bis in die Top 10 der deutschen Album-Charts. Ihr ständiger Assistent ist anfangs Meyer Zwei (Lutz Reichert), der eines Tages bei einem Einsatz erschossen wird. Struve (Kurt Hart) wird der neue Assi. 41 Folgen. Krug und Brauer waren lange Zeit Rekordhalter, was die Folgenzahl betraf.

• Oberinspektor Hirth (Kurt Jaggberg), Wien; 1984–1986. Jaggberg hatte zuvor den Assistenten von Oberinspektor Marek gespielt, konnte aber nicht ansatzweise an dessen Erfolg anknüpfen und brachte es nur auf drei Fälle.

• Kommissar Edgar Brinkmann (Karl-Heinz von Hassel), Frankfurt am Main; 1985–2001, ein harmlos und langweilig wirkender Mann mit einer unglaublichen Hartnäckigkeit und Beständigkeit. Als Markenzeichen trägt er eine Fliege. Erst nach 28 Fällen war seine Tatort-Karriere beendet, und selbst danach ermittelte er noch in heiteren Fernsehfilmen unter dem Titel Fliege …

• Hauptkommissar Hans Georg Bülow (Heinz Drache), Berlin; 1985–1989, ein höflicher, älterer Charmeur und Gegenpol zu den rüpelhaften Jungspunden anderer Tatorte. Sechs Folgen.

• Kommissar Georg Thomas Schreitle (Horst Michael Neutze), Stuttgart; 1987–1988. Drei Folgen.

• Kriminalhauptkommissar Max Palu (Jochen Senf), Saarbrücken; 1988–2005. Palu (sprich: Palü) verfolgt regelmäßig auf seinem Fahrrad Gangster, die mit dem Auto flüchten, und kocht gern. 18 Folgen.

• Hauptkommissar Brandenburg (Horst Bollmann), München; 1988–1989. Zwei Folgen.

• Inspektor Fichtl (Michael Janisch), Wien; 1989–1997. Sein Assistent ist Inspektor Hollocher (Michael Bukowsky), sein Vorgesetzter Hofrat Dr. Putner (Gerhard Dorfer). Fichtl ermittelte in acht eigenen Fällen und trat in zwei weiteren Folgen bei seinen Nachfolgern Kant und Varasani auf. Eine weitere Folge lief nur in Österreich.

• Hauptkommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts), Ludwigshafen; seit 1989. Als Nachfolgerin von Kommissarin Wiegand schickte der SWF abermals eine Frau an den Tatort. Odenthal ist deutlich jünger und motivierter, burschikos, hartnäckig und nicht zimperlich. Ihr erster Assistent ist Seidel (Michael Schreiner), seit 1996 Mario Kopper (Andreas Hoppe). Die Fälle addierten Action und subtrahierten stellenweise die Nähe zur Realität, etwa als in der Folge „Tod im All“ von 1997, in der es um einen ermordeten Ufologen geht, am Ende ein Leuchtturm wegfliegt.

• Kriminalhauptkommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl), München; seit 1991. Zwei gleichberechtigte, befreundete Ermittler, deren Dienstalltag von Frotzeleien und Ironie geprägt ist. Ab ihrem achten Fall kommt Carlo Menzinger (Michael Fitz) als Dritter ins Team. Seine Rolle wird mit der Zeit größer. Batic und Leitmayr waren die Ermittler im groß gefeierten Jubiläums-Tatort mit der Folgennummer 300 („… und die Musi spielt dazu“), der sich mit den Abgründen hinter den Kulissen der Volksmusikszene befasste. Auch die 400. Folge bestritten die beiden. Ende 2005 klärten sie ihren 42. eigenen Fall und lösten damit Stoever und Brockmöller als Tatort-Kommissare mit den meisten Einsätzen ab.

• Kommissar Reto Carlucci (Andrea Zogg), Schweiz; 1991–1992. Zwei Folgen.

• Hauptkommissar Franz Markowitz (Günter Lamprecht), Berlin; 1991–1995. Markowitz muffelt durch die ihm sichtbar unverständliche Nach-Wende-Metropole. Sein Assistent ist Alfred Pohl (Hans Nitschke). Acht Folgen.

• Hauptkommissar Bruno Ehrlicher (Peter Sodann) und Kommissar Kain (Bernd Michael Lade), Sachsen; 1992–2007. Der erste Kommissar im Osten. In der ersten Woche bekommt er den samt Dackel aus dem Ruhestand geholten bayerischen Kommissar Veigl (Gustl Bayrhammer) vor die Nase gesetzt, der jedoch nur für zwei Folgen bleibt. Ehrlicher ist ein sympathischer, kleiner, unscheinbarer Mann, der seine Pointen so setzt, als seien es gar keine. In seinem zwölften Fall muss er sich mit dem Tod seiner eigenen Frau Lore (Monika Pietsch) beschäftigen. Der Tatort brach hier das gängige Schema vieler Krimiserien, in denen zwar oft Bekannte von TV-Ermittlern ihr Leben ließen, diese aber zuvor niemals mitgespielt hatten; Monika Pietsch hatte in der Rolle von Ehrlichers Gattin durchaus von Beginn an regelmäßige Gastauftritte. 2000 zieht die ganze Mannschaft von Dresden nach Leipzig um. Ehrlichers liebster Aufenthaltsort nach Feierabend ist anfangs die Kneipe seines Sohnes Tommi (Thomas Rudnick) im eigenen Haus, später das Waschcafé seiner Freundin Frederike (Annekathrin Bürger), ein Waschsalon mit Bewirtung. 45 Folgen.

• Hauptkommissar Bernd Flemming (Martin Lüttge), Düsseldorf; 1992–1997. Seine Mitarbeiter sind in den ersten sieben Folgen Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und die ganze Zeit Miriam Koch (Roswitha Schreiner). Flemming war der direkte WDR-Nachfolger von Schimanski. Er war zwar gar nicht so bieder, wie er auf den ersten Blick wirkte, mochte seine Freizeit aber deutlich lieber als den anstrengenden Dienst und durfte nach 15 Folgen endlich in den ersehnten Ruhestand gehen. Sein Nachfolger wurde Ballauf.

• Hauptkommissar Ernst Bienzle (Dietz Werner Steck), Stuttgart; 1992–2007, ein behäbiger Schwabe, der seinen Trollinger liebt und sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt. Er ermittelt gemeinsam mit Günter Gächter (Rüdiger Wandel). Jeder Episodentitel begann mit „Bienzle und …“. Felix Huby schrieb fast alle der 25 Folgen.

• Kommissar Philipp von Burg (László I. Kish), Bern/Schweiz; 1993–2002, ein intellektueller Gentleman. Von Burg ist am liebsten Einzelgänger, hat in Wachtmeister Markus Gertsch (Ernst C. Sigrist) aber dennoch einen Assistenten. Neun Folgen.

• Hauptkommissar Ernst Roiter (Winfried Glatzeder) und Kommissar „Zorro“ Zorowski (Robinson Reichel), Berlin; 1996–1998. Die beiden brachten es in ihrer nur zweieinhalbjährigen Dienstzeit auf die enorme Zahl von zwölf Einsätzen, blieben aber vor allem wegen der viel zu klaren Video-Optik in Erinnerung – falls überhaupt.

• Kommissarin Lea Sommer (Hannelore Elsner), Hamburg; 1997. Elsner hatte als Die Kommissarin ihre eigene Krimiserie, in der sie in Frankfurt am Main ermittelt. Zwei spielfilmlange Folgen aus Hamburg wurden jedoch als Tatort ausgestrahlt.

• Oberinspektor Kant (Wolfgang Hübsch) und Inspektor Varasani (Johannes Nikolussi), Wien; 1997. Zwei Folgen, in beiden werden sie von Kommissar Fichtl (Michael Janisch) unterstützt.

• Hauptkommissare Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär), Köln; seit 1997. Behrendt hatte die Rolle des Ballauf schon in den Tatort-Folgen mit Kommissar Flemming gespielt, dort war er noch dessen Assistent. Nun ist Ballauf der Chef der Mordkommission und tut sich damit schwer, weil er eigentlich ein Teamarbeiter ist. Sein Partner Schenk tut sich mit der Rolle des Untergebenen zunächst ebenfalls schwer, weil er auf den Chefposten spekuliert hatte. Natürlich werden die beiden trotzdem ein Team und gute Kumpels. Behrendt und Bär erhielten den Deutschen Fernsehpreis 2000 als beste Schauspieler/Serie. Addiert man Ballaufs eigene Tatorte mit denen Flemmings, erreicht Ballauf etwa die Spitzenposition von Batic und Leitmayr hinsichtlich der geleisteten Einsätze.

• Hauptkommissarin Inga Lürsen (Sabine Postel), Bremen; seit 1997, eine engagierte Kopfarbeiterin, die Beruf und Privatleben nur schwer auseinander halten kann, was ihre Tochter Helen (Camilla Renschke) überraschenderweise nicht stört. Ab dem sechsten Fall ist Nils Stedefreund (Oliver Mommsen) Ingas fester Partner bei der Polizei.

• Chefinspektor Moritz Eisner (Harald Krassnitzer), Wien; seit 1999, ein typischer auf dem Boden gebliebener unkonventioneller Gerechtigkeitsfanatiker.

• Hauptkommissar Till Ritter (Dominic Raacke), Berlin; seit 1999, zunächst mit Robert Hellmann (Stefan Jürgens), ab 2001 mit Felix Stark (Boris Aljinovic). Ritter führt ein verlotterndes Single-Dasein und bekommt mit dem deutlich kleineren Familienmenschen Stark einen gegensätzlichen Partner, der auf Ritters Sticheleien sehr schlagfertig reagiert und in Extremsituationen ruhiger bleibt als der emotionale Ritter.

• Hauptkommissar Jan Casstorff (Robert Atzorn), Hamburg; 2001–2008, ein Besserwisser, der immer alles richtig macht und mit seiner unendlichen Weitsicht genauso gut Pfarrer oder Lehrer sein könnte. Seine Assistenten sind Eduard Holicek (Tilo Prückner) und Jenny Graf (Julia Schmidt), Daniel (Fjodor Olev) ist sein vernachlässigter Sohn. Die Staatsanwältin Wanda Wilhelmi (Ursula Karven), mit der oft zusammenarbeitet, wird seine Freundin. 15 Folgen.

• Kommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler), Hannover und Dörfer auf dem Land; seit 2002. Furtwängler wurde für zwei Tatorte mit dem Deutschen Fernsehpreis 2007 als beste Schauspielerin ausgezeichnet.

• Hauptkommissar Fritz Dellwo (Jörg Schüttauf) und Oberkommissarin Charlotte Sänger (Andrea Sawatzki), Frankfurt am Main; seit 2002.

• Kommissarin Klara Blum (Eva Mattes), Konstanz; seit 2002. Blum ist eine gutmütige Frau, die in ihrem ersten Fall nicht die geringsten Bedenken hat, während einer Verfolgungsjagd mal eben den Wagen am Rand zu parken, um eine Diskussion mit ihrem Ehemann zu führen.

• Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) und Gerichtsmediziner Prof. Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers), Münster; seit 2002. Thiel ist ein bodenständiger Brummbär, Boerne ein überdrehter Snob und auch noch sein Vermieter. Beide liegen sich ständig in den Haaren, ergänzen sich aber prima. Prahl und Liefers machen den Tatort wie niemand zuvor zur Comedyshow, bringen Pointen, Albernheiten, Anspielungen und Klamauk in die Filme, ohne dabei platt zu werden oder den Kriminalfall zu vernachlässigen. Liefers schrieb auch die Musik zu den Filmen.

• Kriminalhauptkommissar Klaus Borowski (Axel Milberg), Kiel; seit 2003.

• Hauptkommissar Franz Kappl (Maximilian Brückner), Oberkommissar Stefan Deininger (Gregor Weber) und die Sekretärin Frau Braun (Alice Hoffmann), Saarbrücken, seit 2006. Zwei Drittel des Teams hatten zuvor bereits zwei Drittel der Familie Heinz Becker gebildet.

• Hauptkommissare Thorten Lannert (Richy Müller) und Sebastian Bootz (Felix Klare), Stuttgart; seit 2008.

• Hauptkommissare Eva Saalfeld (Simone Thomalla) und Andreas Keppler (Martin Wuttke), Leipzig; seit 2008.

Auf jeweils nur einen Einsatz brachten es folgende Tatort-Ermittler:

Pflüger (Ernst Jacobi), 1972; Böck (Hans Häckermann), 1973; Nagel (Diether Krebs), 1979; Sander (Volkert Kraeft), Enders (Jörg Hube), Kreutzer (Willy Semmelrogge), alle 1980; Greve (Erik Schumann), 1981; Rolfs (Klaus Löwitsch), Schnoor (Uwe Dallmeier), beide 1982; Ronke (Ulrich von Bock), 1983; Rullmann (Hans-Werner Bussinger), 1984; Dietze (Klaus Löwitsch), 1985; Riedmüller (Günther Maria Halmer), 1986; Scherrer (Hans Brenner), Passini (Christoph Waltz), beide 1987; Pfeifer (Bruno Dallansky), 1988; Howald (Mathias Gnädinger), 1990; Becker (Klaus Wildbolz), 1996.

Klaus Löwitsch und Horst Bollmann spielten jeweils zwei verschiedene Tatort-Ermittler. Löwitsch brachte es in beiden Rollen (als Polizeihauptmeister Rolfs bzw. Dietze) auf nur je einen Fall, Bollmann ermittelte dreimal als Delius und zweimal als Otto Brandenburg.

In einigen Folgen traten Kommissare gemeinsam auf, die eigentlich getrennt im Tatort agierten, z. B. in der Jubiläumsfolge „Leipziger Quartett“ zum 30-jährigen Bestehen der Serie mit den Ermittlern Ehrlicher, Kain, Ballauf und Schenk.

Im Mai 2008 feierte der Tatort bereits seine 700. Folge.

Tatort-Zuschauer kritisiert Tatort-Ermittler-Schwemme-Kritik-Schwemme

Sonntag, 16. Februar 2014, 08:56

Mit der 913. Folge feiert der Tatort heute seine 900. Folge (13 österreichische Folgen aus den 80er-Jahren zählt die ARD ungern mit).

Zum Jubiläum stellt sich Sabine Postel, die in der 914. Folge, also in einer Woche, wieder die Bremer Kommissarin Inga Lürsen spielt, in eine Reihe mit den anderen Großen am Tatort, zum Beispiel Felix Klare, Jörg Hartmann, Axel Milberg und Andrea Sawatzki. Postel macht sich nämlich Sorgen um den Tatort, wegen der Ermittler-Schwemme. Es gibt zu viele, kritisiert sie diese Woche in der Programmzeitschrift „auf einen Blick„. „Da muss man aufpassen, dass das Format nicht verwässert wird.“

Und genau das stellt sie in diese eindrucksvolle Reihe, denn genau das ist offenbar ein Hobby von Tatort-Kommissaren i.F. (= in Freizeit). Jörg Hartmann (Dortmund) kritisierte die Ermittler-Schwemme im November 2012 in „In„, Dominic Raacke (Berlin) im gleichen Monat im „Focus„, Felix Klare (Stuttgart) im April 2013 in der „WAZ„, Andreas Hoppe (Ludwigshafen) im Juni 2013 gegenüber der dpa, Charles Brauer (früher Hamburg) im August 2013 im „Express„, Axel Milberg (Kiel) im Dezember 2013 im „Spiegel“, und Andrea Sawatzki (früher Frankfurt) gerade erst zwei Tage vor Sabine Postel in der „Bunten“.


Diese Tatort-Ermittler sind noch zu viel.
Fotos: SWR (2), Radio Bremen, WDR, NDR

Die Schwemme der die Ermittler-Schwemme kritisierenden Ermittler ist nachvollziehbar, hat sich doch in der Vergangenheit gezeigt, dass man es mit dieser Kritik zuverlässig in eine Überschrift schafft. Trotzdem muss es mal einer sagen: Es gibt zu viele Tatort-Ermittler, die kritisieren, dass es zu viele Tatort-Ermittler gibt! Diese Zu-viele-Ermittler-Kritik-Schwemme ist inflationär! Da muss man aufpassen, dass diese Meinung verwässert wird.









Zu viele „Zu viele Ermittler“-Überschriften bei DWDL.de, n-tv, derwesten.de, Spiegel, Express, N24, Abendzeitung, Focus (unvollständige Sammlung)

Dabei hat es im Tatort in Wirklichkeit noch nie so viel Konstanz gegeben. Als Manfred Krug und Charles Brauer 2001 nach 17 Jahren und 41 Fällen abtraten, waren sie die mit Abstand Dienstältesten nach Jahren und hatten die meisten Fälle auf dem Buckel, 41. Auf Platz 2 in der Rangliste der meisten Fälle lag mit 29 damals immer noch Götz George als Horst Schimanski, der schon zehn Jahre vorher abgedankt hatte, nach zehn Jahren. So schnell hört heute kaum noch jemand auf. Ulrike Folkerts, seit 25 Jahren als Ludwigshafener Kommissarin Lena Odenthal im Dienst, löst heute ihren 59. Fall. Auf die gleiche Anzahl kommt nächsten Monat das Kölner Duo Ballauf und Schenk (Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär), hat dafür aber nur 17 Jahre gebraucht. Behrendt hatte seine Rolle allerdings vorher schon in acht Folgen an der Seite von Martin Lüttge gespielt. Rekordhalter sind die Münchner; Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl spielten Batic und Leitmayr seit 1991 bis jetzt 66-mal. Selbst vergleichsweise junge Teams wie die Quotensieger aus Münster, die Langweiler vom Bodensee oder die Schwemme-Kritiker aus Kiel und Bremen sind jetzt schon länger dabei als es Schimanski je war – zumindest innerhalb der Tatort-Reihe.


Viel Konstanz auch in Konstanz. Ja, dieses Foto ist wirklich nur hier, damit ich dieses Wortspiel noch irgendwo unterbringen konnte.
Foto: SWR

„Ich finde es nicht gut, dass mit Einzelauftritten neuer Teams die Zuschauer verwirrt werden“, sagt Sabine Postel weiter. Bloß von wann spricht sie? Müsste sie nicht froh sein, dass genau dieses Problem behoben ist? Früher gab es immer wieder Ermittler, die nach nur einer einzigen Folge schon wieder weg waren, insgesamt 20-mal. Allein 14 davon von 1980 bis 1987. So etwas kann tatsächlich zur Unübersichtlichkeit führen. Schon seit 1996 gab es allerdings keinen solchen Fall mehr. Selbst der neue Tatort aus Weimar mit Nora Tschirner und Christian Ulmen, der eigentlich als Einzelereignis geplant war, findet nun doch eine Fortsetzung.

Richtig ist, dass in den vergangenen Jahren ein paar neue Ermittler hinzukamen. Aber ist das gleich eine Schwemme? Werden es dadurch gleich zu viele? Haben wir eine Tatort-Inflation? Es hören ja auch durchaus mal ein paar auf. Wurden nicht immer schon alte Kommissare in die ewigen Ermittlungsgründe geschickt und durch neue ersetzt? Die Anzahl der Tatort-Folgen, die jedes Jahr produziert werden, liegt jedenfalls seit zehn Jahren weitgehend konstant bei 35. (In einzelnen Jahren wurden nur 34, in anderen dafür 36 neue Folgen ausgestrahlt). Und die Zuschauer erwecken nicht den leisesten Eindruck, als seien sie des Tatorts oder seiner vielen Ermittler und Schauplätze überdrüssig. Im Gegenteil. Die durchschnittliche Zuschauerzahl der Reihe lag in jedem der vergangen fünf Jahre über der des jeweiligen Vorjahres.

Einer der ersten Tatort-Stars, die die Sorge um zu viele Ermittler äußerten, war der Darsteller des Berliners Till Ritter, Dominic Raacke. Er riet Ende 2012 der ARD, aufzupassen „die Marke Tatort nicht immer weiter aufzublasen. Am Ende platzt sie noch. (…) Es wäre an der Zeit, etwas Neues zu probieren.“ Der letzte Tatort mit Raacke lief vor einer Woche. Der zuständige RBB hat Till Ritter inzwischen stillgelegt, um etwas Neues zu probieren. Insofern muss sich Sabine Postel vielleicht doch keine Sorgen um den Tatort im Allgemeinen machen. Höchstens um ihren eigenen.

Tausche Quizonkel gegen Schlagertante

Freitag, 1. März 2013, 20:09

Wie nennt man eigentlich das Gegenteil eines Geiselaustauschs? Also, wenn zwischen zwei Parteien Personen ausgetauscht werden, an denen eigentlich niemand so richtig Interesse hat?

Also gut. Dann geht eben Helene Fischer von der ARD zum ZDF und Jörg Pilawa wieder vom ZDF zur ARD. Boah. Was ändert sich dadurch am Programm? Natürlich nichts, außer dass es jetzt jeweils das andere Logo im oberen Bildschirm ist, das immer mal wieder den Kopf des Moderators verdeckt.

Tatsächlich ist die Personalie natürlich ein schwerer Schlag für das ZDF, und auch der Weggang von Pilawa sei für das ZDF ein Problem, analysieren mehrere Medien. Spiegel Online schreibt zum Beispiel: „Neben Markus Lanz fehlen dem Zweiten schon länger die Talente, die durch größere Show-Formate führen können.“ Es stimmt zwar, dass nicht nur Markus Lanz das Talent fehlt, aber umgekehrt wird auch ein Schuh draus: Dem ZDF fehlen auch die größeren Show-Formate, durch die eines dieser Talente führen könnte.

Deshalb ist das öffentlich-rechtliche Fernsehen von 2014 relativ leicht vorherzusehen. Helene Fischer wird die Verjüngung des ZDF vorantreiben und dort die volkstümlichen Unterhaltungssendungen moderieren, von denen das ZDF so froh ist, dass es sie fast restlos abgeschafft hat. Und Jörg Pilawa wird in der ARD an ca. 250 Quizabenden im Jahr kürzertreten.

Hach, ist es nicht schön, wenn alles beim Alten bleibt?

Tausend Meilen Staub

Freitag, 28. Dezember 2007, 21:51

1991–1993 (ProSieben). 216-tlg. US-Westernserie von Charles Marquis Warren („Rawhide“; 1959–1966).

1866, kurz nach dem Ende des Sezessionskrieges: Cowboys treiben gewaltige Rinderherden durch den Wilden Westen. Der harte Gil Favor (Eric Fleming) ist der Anführer, der junge Draufgänger Rowdy Yates (Clint Eastwood) seine rechte Hand. Sie stehen im Mittelpunkt des Geschehens, außer ihnen gibt es nur wenige Nebenfiguren, die über längere Zeit dabei sind, darunter Harkness „Mushy“ Mushgrove (Jim Murdock), der Koch Wishbone (Paul Brinegar), Jim Quince (Steve Raines), Joe Scarlett (Rocky Shahan), der Fährtensucher Pete Nolan (Sheb Wooley) und Hey Soos Patines (Robert Cabal).

Der letzte Treck kam nie an. In der letzten Staffel, die als einzige in Farbe gedreht wurde, übernahm Yates den Job des Anführers; Eric Fleming war aus der Serie ausgestiegen (und starb wenig später). Doch die Quoten sanken, und Tausend Meilen Staub wurde vorzeitig abgesetzt.

Die Serie versuchte, das harte Leben der Viehtreiber möglichst authentisch darzustellen. Sie bildete damit die große Ausnahme im Westerngenre, das sonst romantisch verklärte Geschichten über Siedlertrecks oder das vergleichsweise luxuriöse Leben der Rancher zeigte, für deren Gewinn sich die Viehtreiber als Lohnsklaven abrackern mussten. Gedreht wurde häufig an Originalschauplätzen. Grundlage für die Drehbücher waren alte Dokumente, vor allem das Tagebuch des Viehtreibers George C. Duffield. Oft waren die erzählten Geschichten von großer Brutalität. Der Schutz des Viehs hatte immer Vorrang: Wenn die Indianer zehn Rinder als Preis für die Durchquerung ihres Landes wollten, gab Favor sie ihnen, holte sie sich aber in der Nacht zurück und erschoss die Indianer. Der junge Clint Eastwood schaffte mit seiner Rolle zwar noch nicht den ganz großen Durchbruch, knüpfte aber Kontakte und lernte viel, was ihn auf seine späteren Kinorollen vorbereitete. Der Erfinder und erste Produzent der Serie Charles Marquis Warren hatte bereits mit Rauchende Colts den „Adult Western“ ins Fernsehen gebracht.

Die Folgen waren 45 Minuten lang. 1965–1967 hatte die ARD bereits 13 von ihnen unter dem Titel Cowboys gesendet, die von Pro Sieben bei der Wiederholung neu synchronisiert wurden. Der Sender versteckte die herausragende Serie jedoch meistens tief in der Nacht oder am frühen Vormittag.

Taxi

Dienstag, 13. März 2007, 14:53

1980 (ZDF); 2007 (Kabel 1). 114-tlg. US-Sitcom von Ed. Weinberger, David Davis, Stan Daniels und James L. Brooks („Taxi“; 1978–1983).

Im Taxiunternehmen „Sunshine Cab Company“ in New York verdienen sich einige gescheiterte Existenzen ihr Geld als Taxifahrer. Neben Alex Reiger (Judd Hirsch), dem einzigen Vollzeit-Fahrer, jobben dort der erfolglose Schauspieler Bobby Wheeler (Jeff Conaway), der schlechte Boxer Tony Banta (Tony Danza), der Student John Burns (Randall Carver) und Elaine Nardo (Marilu Henner), die hauptberuflich am Empfang in einer Kunstgalerie arbeitet. Der Sadist Louie de Palma (Danny DeVito) leitet die Funkzentrale, der Einwanderer Latka Gravas (Andy Kaufman) ist der Mechaniker. Ab der zweiten Staffel ist Randall Carver nicht mehr dabei, dazu kommt „Reverend Jim“ Ignatowski (Christopher Lloyd).

Das ZDF zeigte mittwochs nachmittags nur die erste Staffel der Serie. Der Rest, die Folgen mit Christopher Lloyd, war in Deutschland über ein Vierteljahrhundert nur in regionalen Programmen oder im Pay-TV zu sehen, bis Kabel 1 sie 2007 im Nachtprogramm erstmal zeigte. Lloyd wurde später als Doc Brown in der Filmtrilogie „Zurück in die Zukunft“ (ab 1985) auch bei uns bekannt. Ein Jahr nach dem Ende der Serie starb der Komiker Andy Kaufman im Alter vom 36 Jahren an Lungenkrebs. Sein Leben schilderte 2000 der Film „Der Mondmann“ mit Jim Carrey in der Rolle des Andy Kaufman. Noch zwei weitere Darsteller, die durch Taxi bekannt wurden, hatten später weitere große Erfolge: Tony Danza als Star der Serie Wer ist hier der Boss?, Danny DeVito als Schauspieler und Regisseur etlicher Kinofilme.

Hinter Taxi steckte das kreative Team der „Mary Tyler Moore Show“ (Oh Mary, Mary Tyler Moore).

Taxi mit Warnkeblinker

Samstag, 5. April 2008, 05:00

Bevor Hape Kerkeling seine längere Fernsehpause antrat, produzierte er für RTL noch eine neue Comedyserie, die nun in seiner Abwesenheit gesendet wird. Dadurch fällt seine Pause kaum auf. Das ist legitim. Auch ich schrieb diesen Text schon vor einer Woche, weil ich jetzt im Urlaub bin.

Es ist ja schon verwunderlich, dass es offenbar immer noch Menschen gibt, die Hape Kerkeling in Verkleidung nicht erkennen, denn eigentlich sieht Hape Kerkeling in Verkleidung immer aus wie ein verkleideter Hape Kerkeling und hört sich dazu an wie Hape Kerkeling mit verstellter Stimme. Wahrscheinlich ist es von Vorteil, dass seine neuen Opfer ihn überwiegend von hinten sehen.

In Hallo Taxi spielt Hape den Taxifahrer Günther Warnke, der echte Fahrgäste mit verschiedenen Dreistigkeiten belästigt, und versteckte Kameras filmen, wie hart die Fahrgäste im Nehmen sind. Das ist von Natur so harmlos und angenehm unspektakulär wie der Serientitel, aber der großartige Hape Kerkeling macht durch Reaktionsschnelle und eine enorme Absurdität der Gespräche auch daraus eine sehr unterhaltsame Show. Sie gewinnt zusätzlich dadurch, dass auf schnelle Schnitte und häufigen Fahrgastwechsel verzichtet wird, und man hat fast den Eindruck, dass die Fahrten in Echtzeit gezeigt werden, ohne dass es langweilig wird.

Und notfalls lebt die Show von der genüsslichen Vorstellung, dass eines Tages mal ein Fahrgast die Geduld verliert, wütend den Wagen verlässt und in ein anderes Taxi steigt, wo ihn dann Thomas Hackenberg mit Quizfragen überfällt.

Hallo Taxi mit Hape Kerkeling, samstags um 22.15 Uhr bei RTL.

Und direkt danach zeigt RTL eine weitere überflüssige Sketchshow wie jede andere.

Telespiele

Freitag, 17. Juli 2009, 18:49

1977-1979 (SWR); 1980-1981 (ARD). „Eine Telefondiskothek mit Thomas Gottschalk“.

Spielshow, in der die Kandidaten Videospiele durch Töne steuern, die sie mit ihrer Stimme, mit Gegenständen oder Instrumenten erzeugen. Im Studio spielen Kandidaten und Prominente; Telefonkandidaten haben die Möglichkeit, von zu Hause aus teilzunehmen. Die Gewinner der fünf Spielrunden dürfen sich jeweils einen Musikvideoclip, Sketch oder Filmausschnitt aus einer Liste auswählen, der dann gezeigt wird. Der Sieger der Finalrunde gewinnt zusätzlich ein Computer- bzw. Videospiel.

Eines der beliebtesten Spiele war „Pong“, eine Art Tischtennisspiel, bei dem der virtuelle Ball hin- und hergeschlagen werden musste. Der „Schläger“, nicht mehr als ein Strich, stand dabei am unteren Bildschirmrand und konnte je nach Lautstärke des erzeugten Geräuschs in die Höhe geschossen werden – im Idealfall in genau die Höhe, in der der „Ball“ gerade ankam.

Die Telespiele waren Thomas Gottschalks erste Abendshow. Er knüpfte hier schon viele Kontakte, die ihn über die ganze Karriere hinweg begleiteten. Regisseur war Alexander Arnz, der später bei Wetten, dass …? Regie führte, einer der Autoren Holm Dressler, der danach Na sowas produzierte und mit Gottschalk die Produktionsfirma „Brot und Spiele“ gründete, und Redaktionsleiter der spätere ZDF-Unterhaltungschef Wolfgang Penk. Als Musikwünsche spielte Gottschalk in der ersten Sendung aktuelle Hits von Pink Floyd, Nazareth und Smokie, die er noch im Jahr 2004 in großen Jubiläums-Rockshows feierte. In der fünften Sendung im November 1978 war Mike Krüger zu Gast, dessen ähnliches Gesichtsmerkmal sich als Basis für mehrere gemeinsame Filme entpuppte.

Genau genommen wurde Gottschalk hier auch schon zum ersten Mal Nachfolger von Frank Elstner. Der hatte Ende 1979 gerade seine ARD-Sendung Die Montagsmaler Richtung ZDF verlassen, um dort Wetten, dass …? zu entwickeln. Die Telespiele waren bis dahin mit zwölf Ausgaben erfolgreich im Nachmittags- und Abendprogramm mehrerer Dritter Programme gelaufen und wurden nun als Nachfolgesendung dienstags um 20.15 Uhr in die ARD übernommen. (Die Montagsmaler wurden dann dennoch fortgesetzt.) Dort liefen sie nun etwa alle sechs Wochen, dauerten 45 Minuten und brachten es auf weitere 17 Folgen.

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