Metakritik „Blackout“
Ab heute zeigt Sat.1 den vierteiligen düsteren Unterwelt- und Amnesie-Thriller „Blackout“ — sicher eines der wichtigsten Programme für den Sender in diesem Herbst, auch weil sein Erfolg mit darüber entscheidet, ob deutsche Sender überhaupt noch solche ambitionierten Eigenproduktionen in Auftrag geben. Die Kritiken bewegen sich zwischen Wohlwollen und Begeisterung:
Christopher Keil, „Süddeutsche Zeitung“:
Die aufregendste Dramaserie der Saison. Einerseits arbeiten die Regisseure Peter Keglevic und Hans-Günther Bücking mit den üblichen Klischees. Andererseits ist das alles konstant gut fotografiert, wirkungsvoll dargestellt und dramatisiert. Vor allem Roeland Wiesnekker ist als von seiner Ehe, den Drogen und seiner Arbeit zerstörter Fahnder umwerfend.
Peer Schader, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“:
Der düstere Krimi ist eine fürs deutsche Fernsehen außergewöhnliche Produktion mit Charakteren, die man selten sieht. Überall lauern Loser, Abzocker, Falschspieler und gescheiterte Existenzen, die Geschichte ist spannend und authentisch erzählt.
Es handelt sich tatsächlich um ein Ereignis, um große Fernsehdramatik. „Blackout“ erzeugt Hochspannung weniger durch Pyrotechnik, Verfolgungsjagden oder Gewaltorgien, sondern durch raffinierte und konzentrierte Dramaturgie, pointierte Dialoge und eine ungemein einfallsreiche, dabei aber nie manierierte Kameraführung. „Blackout“ ist, wie ein Thriller mit Niveau sein sollte, und zwar die vollen sechs Stunden lang.
Durchweg brillant ausgestaltete und besetzte Charaktere. Wirklich bemerkenswert, welch düsteren Sog diese auch visuell imposante Genresaga bis zum Schluss entfaltet. Hier ist mal wieder eine Eigenproduktion, mit der sich Sat.1 zu Recht schmücken darf.
Thomas Gehringer, „Tagesspiegel“:
„Blackout“ beweist, dass auch das deutsche Fernsehen mit einer eigenproduzierten (Mini-)Serie glänzen kann. „Blackout“ erzeugt einen Sog, der das Warten auf den nächsten Teil zur Geduldsübung macht. Bis in die Nebenrollen ist der Vierteiler glänzend besetzt.
Harald Keller, „Frankfurter Rundschau“:
Obwohl einige Passagen dem Zuschauer ein wenig Nachsicht abverlangen, wegen handwerklicher Schwächen, gestelzter Dialoge, wäre der Serie ein erfolgreiches Abschneiden zu wünschen. Damit deutsche Autoren und Regisseure auch künftig Gelegenheit bekommen, vom Einerlei abzuweichen und die Programme zu bereichern.
Torsten Wahl, „Berliner Zeitung“:
Auch wenn der Vierteiler (Regie: Peter Keglevic und Hans-Günter Bücking) auch nicht so vielschichtig ist, wie es Sat.1 verspricht, so ist er dennoch sehenswert. Denn vor dem klar skizzierten Hintergrund erzählt er drei Geschichten von Familien, die nicht nur ungemein dramatisch sind, sondern auch von Figuren getragen werden, die sich dem Schwarz-Weiß-Raster entziehen. Die bis in kleinste Nebenrollen hinein starke Besetzung ist überhaupt der größte Trumpf von „Blackout“.
Christian Buß, „Spiegel Online“:
Man muss den Verantwortlichen von Sat.1 Respekt zollen für die beiden Helden, mit der sie die aufwändigste Eigenproduktion dieses Jahres ausgestattet haben: An denen kleben soviel Blut-, Sperma- und Kokainreste, das sie schwerlich als Sympathieträger durchgehen. Bei allen Schwächen ist dieses Sechs-Stunden-Monstrum ein wunderbares Fernsehereignis.
„Blackout“, ab heute jeweils sonntags und montags um 20.15 auf Sat.1. Wiederholungen mittwochs und samstags gegen 22 Uhr auf Kabel 1.
Michaela Schaffrath wird Dschungelkönigin
Gut, die Überschrift ist schwer übertrieben und wird sich womöglich schon in wenigen Tagen zudem als falsch herausstellen. Aber das Ergebnis der Dschungelwette von fernsehlexikon.de ist eindeutig, um nicht zu sagen: sensationell.
217 Leser haben mitgetippt, und sie sehen Michaela Schaffrath mit einem gewaltigen Vorsprung an erster Stelle. Sie erreicht auf der Skala von 1 (Dschungelkönig) bis 9 (muss als erster das Camp verlassen) einen Durchschnittswert von 2,4. Mit weitem Abstand folgen Ross Anthony (4,41) und DJ Tomekk (4,44) auf den Plätzen zwei und drei. Das Mittelfeld liegt eng beieinander; nur die beiden letzten Plätze sind dann wieder sehr eindeutig: Die „Fernsehlexikon“-Tippgemeinschaft glaubt, dass Julia Biedermann (7,0) und Bata Illic (6,7) als erstes aus Ich bin ein Star — holt mich hier raus rausgewählt werden.
Mino
1986 (ZDF). „Ein Junge zwischen zwei Fronten“. 6-tlg. ital. Jugendserie nach dem Roman von Salvatore Gotta („Il piccolo alpino“; 1986).
Italien im ersten Weltkrieg. Nach einem Lawinenunglück wird der Junge Mino Rasi (Guido Cella) von seinen Eltern Michele (Ray Lovelock) und Enrica (Ottavia Piccolo) getrennt. Der Schmuggler Rico (Pierre Cosso) kümmert sich um ihn. Gemeinsam ziehen sie mit den „Alpini“ in den Krieg, wo Rico umkommt. Major Lupo (Mario Adorf) kümmert sich um den Jungen. Minos Mutter kommt in die Nervenheilanstalt. Um seinen Vater wiederzusehen, schlägt sich Mino bis auf die österreichische Seite durch und gibt sich zu diesem Zweck als Neffe des Obersts Karl Stolz (Michael Heltau) aus. Der Oberst und seine Frau (Barbara May) nehmen ihn auf und helfen ihm. Mino mag die Familie Stolz, ist aber innerlich weiter auf der Seite der Italiener und gerät so zwischen die Fronten. Minos Vater fällt im Krieg, doch immerhin wird seine Mutter wieder gesund. Nach Kriegsende sieht Mino sie wieder.
ZDF-Weihnachtsserie 1986. Im Vorjahr hatte Oliver Maass Geige gespielt, im Folgejahr tanzte Anna. Und zwischendurch war eben Krieg. Die einstündigen Folgen liefen täglich im Vorabendprogramm.
Missing — Verzweifelt gesucht
2005–2006 (Vox). 55-tlg. US‑Krimiserie von Glenn Davis und William Laurin („1‑800-Missing“/„Missing“; 2003–2006).
Die erfahrene und vorschriftsgemäß arbeitende FBI-Agentin Brooke Haslett (Gloria Reuben) und die junge Sonderberaterin Jess Mastriani (Caterina Scorsone) suchen gemeinsam Vermisste. Nützliche Hinweise bekommt Jess in ihren Träumen. Sie verfügt über diese Gabe, seit sie vom Blitz getroffen wurde. Die Computer-Expertin Sunny Estrada (Justina Machado) und ihr Boss Alan Coyle (Dean McDermott) stehen im Zweifelsfall aber auch zur Mitarbeit zur Verfügung. Zu Beginn der zweiten Staffel wurde Brooke in eine andere Stadt versetzt, und auch Alan und Sunny sind nicht mehr da. Jess‘ neue Partnerin ist Nicole Scott (Vivica A. Fox), die sich im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin auch gern mal über Vorschriften hinwegsetzt. Ebenfalls neu sind der Beweissachverständige Antonio Cortez (Mark Consuelos) und der stellvertretende Direktor John Pollock (Justin Louis).
In den USA wurde nach der ersten Staffel neben dem Großteil der Besetzung auch der Sendetitel gewechselt und die Vorwahl 1-800 gestrichen, weil offenbar zu viele Zuschauer die verwendete Rufnummer für die wirkliche zentrale Nummer für Vermisstenmeldungen hielten.
Die einstündigen Folgen liefen freitags um 22.15 Uhr, direkt nach Without A Trace, wo ebenfalls Vermisste, aber mit ganz normalen Methoden und auf höherem Niveau gesucht wurden.
Mitbewohner gesucht
Seit 2007 (Vox). Wohn-Soap.
Eine Freizeitbeschäftigung, der mehr Menschen nachgehen als jeder anderen, ist Wohnen. Kaum jemand, der nicht irgendwo wohnt, und wenn man nach der Arbeit ein bisschen nach Hause wohnen geht, amortisiert sich die Wohnung auch viel eher. Sendungen zum Thema Wohnen versprechen also eine enorme potenzielle Zielgruppe.
Mitbewohner gesucht zeigt WGs, die ein Zimmer zu vermieten haben, bei der Suche nach einem Mitbewohner. Bewohner und Bewerber dürfen dauernd in die Kamera sagen, was sie von der Angelegenheit halten.
Die Reihe lief im Frühjahr 2007 zwei Wochen lang testweise als 25-Minuten-Format um 19.50 Uhr. Im Dezember erhielt sie einen regelmäßigen Sendeplatz werktags um 15.00 Uhr, jetzt eine Stunde lang.
Mitgefühl
Ab heute um 20.15 Uhr wird Wolffs Revier wiederholt. Auf 9Live. So etwas hat wirklich niemand verdient.
Mitten im Leben
Seit 2008 (RTL). Alltags-Doku-Soap über unterschiedliche deutsche Familien, wie sie leben, wen sie lieben und welche Körperteile sie sich gern operativ vergrößern lassen würden.
Die einstündigen Folgen liefen zunächst werktags um 16.00 Uhr. Auf dem gleichen Sendeplatz hatte RTL das Format zwischen Weihnachten und Silvester 2007 mit zwei einzelnen Ausgaben getestet, damals noch unter dem Titel Hallo Familie, bevor es mit geändertem Namen Anfang Mai 2008 in Serie ging. In Serie war das Format nicht sonderlich erfolgreich, die Programmplaner von RTL aber sonderlich verzweifelt, weshalb schon nach kurzer Zeit eine zweite tägliche Folge um 15.00 Uhr eingeführt wurde.
Den Titel Mitten im Leben hatte 2007 noch eine Sitcom mit Heiner Lauterbach getragen, ebenfalls bei RTL.
Mitwetten! Wer wird Dschungelkönig?
Ab morgen gilt bei Ich bin ein Star — holt mich hier raus! wieder das Zehn-kleine-Negerlein-Prinzip: Die Zuschauer wählen täglich ihren Lieblingskandidaten, und wer die wenigsten Stimmen hat, muss das Camp verlassen.
Ich finde es in diesem Jahr besonders schwer, zu tippen, wer gleich seine Sachen packen darf und wer Dschungelkönig wird. Aber umso mehr Spaß macht es ja, sich mit Vorhersagen weit aus dem Fenster zu lehnen. Also: Beweisen wir uns gegenseitig unsere Menschen- und Fernseh(un)kenntnis.
Die Spielregeln: Zu tippen sind die Plätze von 1 (Dschungelkönig) bis 10 (erster, der rausgewählt wird). Jeder Kandidat kann natürlich nur einmal genannt werden. Es gibt einen Punkt für jeden Top-3 getippten Kandidaten, der unter die Top-3 kommt, zusätzlich einen Punkt für jeden exakt richtigen Tipp sowie einen weiteren Bonus-Punkt für den richtig getippten Sieger. Zu gewinnen gibt es, natürlich, ein wunderbares Nachschlagewerk und Lesebuch rund ums Fernsehen!
Einsendeschluss ist das Ende der Show am Samstagabend (heute). Bitte nur ein Tipp pro Person.
Nachtrag, 19. Januar, 14:45 Uhr. Lisa musste das Camp wegen einer Erkrankung verlassen. Um die Chancengleichheit zu wahren, nehmen wir Lisa einfach ganz aus der Wertung. Wer schon gewettet hat, muss seinen Tipp nicht noch einmal abgeben!
Nachtrag, 20. Januar, 0:00 Uhr. Die Abstimmung ist beendet. Danke fürs Mitmachen!
Monk
Seit 2004 (RTL). US‑Krimiserie von Andy Breckman („Monk“; seit 2002).
Der frühere Polizist Adrian Monk (Tony Shalhoub) ist ein Sauberkeits- und Ordnungsfanatiker. Seit dem Tod seiner Frau leidet er unter dieser Besessenheit und seiner Angst vor Schmutz und unter unzähligen weiteren Neurosen, was ihn bereits seinen Job gekostet hat. Dennoch unterstützt er nun als Freiberufler gemeinsam mit seiner Assistentin Sharona Fleming (Bitty Schram) weiterhin seine Ex-Kollegen Captain Stottlemeyer (Ted Levine) und Leutenant Disher (Jason Gray-Stanford) bei der Aufklärung von Mordfällen in San Francisco. Beide zweifeln zwar immer wieder an dem kauzigen Monk und sind von ihm genervt, doch dank seines fotografischen Gedächtnisses und seiner messerscharfen Auffassungsgabe ist er es, der letztlich die Fälle aufklärt, auch wenn er sich durch seine Ordnungsbesessenheit selbst oft in Gefahr bringt.
In Folge 39 wird Monk von Sharona verlassen, die ihren Ex-Mann erneut heiratet und mit ihm nach New Jersey zieht. Monks neue Assistentin wird Natalie Teeger (Traylor Howard), die er bei Ermittlungen für einen Einbruch kennen lernt – sie war das Einbruchsopfer.
Netter Schmunzelkrimi, der eher auf leichten Humor als atemberaubende Spannung setzt. 2003 trug sich Hauptdarsteller Shalhoub im Vorfeld der Emmy-Verleihung in der Kategorie „Hauptdarsteller in einer Comedyserie“ ein, wahrscheinlich aus taktischen Gründen, um sich nicht mit den Stars der angesehenen Dramaserien 24, Six Feet Under und Die Sopranos messen zu müssen. Die Rechnung ging auf: Shalhoub wurde als bester Darsteller ausgezeichnet, und die Serie war damit offiziell eine Comedy. Den Sieg in der Kategorie wiederholte Shaloub in den Jahren 2005 und 2006.
Sendeplatz ist dienstags um 22.15 Uhr. Die einstündigen Folgen liefen dort anfangs direkt nach Columbo, und beide Serien passten wunderbar zusammen. Im Herbst 2004 wechselte Monk für ein paar Monate auf Donnerstag zur gleichen Zeit.
Montagsspaß
1980–1981 (ARD). Halbstündige Reihe für Kinder mit Marita Janowski und Heinz-Werner Kraehkamp und Kurzfilmen. Lief am Montagnachmittag im Wechsel mit Spaß muss sein und Spaß am Montag und brachte es auf 20 Ausgaben.