Maden in Germany
Es ist schon interessant, wie jeder abstreitet, bei CSI zu klauen. RTL beharrte ernsthaft darauf, Post Mortem sei in Wirklichkeit auf der Basis des eigenen 1997er-Fernsehfilms „Post Mortem – Der Nuttenmörder“ entstanden, und Sat.1 hat für R.I.S. – Die Sprache der Toten zumindest offiziell die italienische Serie „R.I.S. – Delitti imperfetti“ adaptiert.
Die deutsche Version startet heute im Anschluss an Navy CIS, dessen drei Buchstaben am Ende ja auch total zufällig die gleichen wie bei CSI sind, nur in anderer Reihenfolge.
R.I.S. hat viel von CSI, vom grummeligen Teamchef bis hin zu den Maden, für die er sich brennend interessiert. Was R.I.S. bislang nicht hat, sind sympathische Charaktere, für die man sich interessieren würde. Auf Dauer wird es nämlich doch lästig, als einzige Charakternuance eines Chefermittlers Verschossenheit zu haben. Der Rest des Ensembles ist ohnehin unüberschaubar. Acht Hauptpersonen werden in der Pilotfolge eingeführt, zu viele auf einmal, um sie kennenlernen oder überhaupt unterscheiden zu können. CSI baute sein Ensemble allmählich auf, was die Zurechtfindung erleichterte. Die Mordfälle müssen den Job des Zuschauerfangs also allein machen, was wohl ohnehin so vorgesehen war, denn die Inflation der forensisch-pathologischen Krimiserien zeigt, dass die Sender voller Hoffnung sind, den Zuschauern sei es völlig wurscht, wem sie bei der Verbrechensaufklärung zusehen.
Während Post Mortem bei RTL noch als gute und originelle Krimiserie durchging, wenn man so tat, als habe es CSI nie gegeben, wirkt R.I.S. sogar ohne Vorlage wie ein lauwarmer Abklatsch. Da die Serie aber quasi konkurrenzlos an den Start geht, weil um 21.15 Uhr nach dem Ende von Navy CIS die Filme aller anderen Sender schon halb vorbei sind und nirgendwo eine neue Sendung beginnt, wird auch sie wie bisher Criminal Minds vom Erfolg der vorausgehenden Serie profitieren.
R.I.S. — Die Sprache der Toten, sonntags um 21.15 Uhr in Sat.1.
Mainz bleibt Mainz
1964–1972 (ZDF). Fernsehsitzung der Mainzer Fastnacht vom Karneval-Club Kastel (KCK) und dem Gonsenheimer Carneval Verein (GCV).
Die Sitzung des neuen Senders ZDF trat in Konkurrenz zur ARD-Sitzung Mainz wie es singt und lacht. Sitzungspräsident war Rolf Braun. An der Konkurrenzsituation wurde bundesweit Kritik geäußert, doch neun Jahre lang sendeten ARD und ZDF stur ihre eigenen Sitzungen. Karneval ist eben kein Spaß. Erst 1973 verschmolzen beide zu Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht.
Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht
Seit 1973 (ZDF); seit 1974 (ARD). Traditionelle Gemeinschaftssitzung des Mainzer Carneval-Vereins, des Mainzer Carneval-Clubs, des Gonsenheimer Carneval-Vereins und des Karneval-Clubs Kastel mit „Wollemernreinlasse“, Narrhallamarsch und Helau.
Schon seit 1955 hatte die ARD jedes Jahr die Fernsehsitzung Mainz wie es singt und lacht übertragen. 1964 folgte das ZDF mit seiner eigenen Sendung Mainz bleibt Mainz. Darauf folgte Konkurrenzdenken – und bundesweite Kritik. Die ersten Bestrebungen, die beiden Fernsehsitzungen zusammenzulegen, verliefen 1969 im Sande. Erst nach einer missglückten ARD-Sendung von 1972 schien die Zeit reif. Ab 1973 verschmolzen die Sitzungen inhaltlich und namentlich zu Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht. ARD und ZDF übertrugen fortan im Wechsel, immer am Freitag vor Rosenmontag, rund vier Stunden lang.
Rolf Braun, schon in der ZDF-Version dabei, blieb über viele Jahre als Sitzungspräsident eines der Aushängeschilder, ebenso Herbert Bonewitz, der aus der anderen Richtung dazustieß und als „Prinz Bibi“, „Hofmatz mit dem Dippche“, „Professor Knickebein“ oder Bestandteil der „quicklebendigen Dippelbrüder“ auftrat. Er war schon bei der allerersten Sitzung dabei gewesen und schrieb ein weiteres Mal Fastnachtsgeschichte, als er zeigte, dass es durchaus möglich war, bei den Auftritten auf Reimform und Bütt zu verzichten.
Weitere Stars waren über viele Jahre die „Galionsfigur“ Margit Sponheimer („Am Rosenmontag bin ich geboren“), Ernst Neger („Heile heile Gänsje“), Otto Dürr und Schorsch Berresheim (als Putzfrauenduo „Frau Babbisch und Frau Struwwelisch“), Jürgen Dietz (als Bote aus dem Bundestag) und die Mainzer Hofsänger („So ein Tag, so wunderschön wie heute“). Gleich in der ersten gemeinsamen Sitzung nutzte Rolf Braun seinen Vortrag, um gegen Otto Höpfner zu stänkern, der allgemein für die missglückte Vorjahressitzung verantwortlich gemacht wurde.
2004 kam es zu einem Eklat, als das ZDF (das Fernsehen hatte sich im Lauf der Jahre immer mehr Mitspracherecht bei der Gestaltung der Sitzung herausgenommen) noch nach der Generalprobe die Lokalgrößen Adi Guckelsberger und Norbert Roth aus dem Programm warf, weil es sie als zu langweilig empfand. Karneval ist eben kein Spaß.
Mainz wie es singt und lacht
1955–1972 (ARD) Fernsehsitzung der Mainzer Fastnacht vom Mainzer Carneval-Verein (MCV) und dem Mainzer Carneval Club (MCC).
Der SWF-Redakteur Dr. Wolfgang Brobeil hatte die Idee zur Fernsehfastnacht. Sitzungspräsidenten waren in der Premiere Werner Mundo vom MCV und Jakob Wucher vom MCC. Ein Mann der ersten Stunde war auch schon Herbert Bonewitz, der über viele Jahre in etlichen Rollen eine der prominentesten Mainzer Fastnachtspersönlichkeiten blieb. Die Sitzung im Jahr 1955 begann um 19.11 Uhr, das Fernsehen schaltete sich jedoch erst nach zwei Stunden dazu. Die Einschaltquote betrug geschätzte 90 % (gemessen wurde damals noch nicht). Das entsprach etwa 100 000 eingeschalteten Fernsehgeräten (jawohl: wesentlich mehr gab es damals noch nicht). Eine der höchsten je gemessenen Quoten erreichte die Sendung im Jahr 1964 mit 89 %. Damals wurde noch nicht in Marktanteilen gerechnet, das bedeutet, dass in diesem Fall nicht 89 % aller eingeschalteten Geräte diese Sendung zeigten, sondern dass auf 89 % aller existierenden Fernsehgeräte diese Sendung lief. Es war just das Jahr, in dem das ZDF seine eigene Sitzung Mainz bleibt Mainz an den Start schickte.
Der Auslöser dafür, dass die beiden Sitzungen 1973 fusionierten, war Tony Marshall. Otto Höpfner führte durch Teile der später als rundum misslungen angesehenen Sitzung des Jahres 1972, Sitzungspräsidenten waren Karl Müller vom MCV und Bernd Mühl vom MCC. Höpfner hielt einen kompletten Vortrag über den Begriff „Scheiße“ („Scheißvortrag“), Ernst Neger sang „Humba Humba Tätärä“ und war sichtlich verärgert, dass sein Lied im allgemeinen Gewühl des Finales unterging, vor allen Dingen aber trat Tony Marshall auf. Und Tony Marshall ist kein Mainzer. Karneval ist eben kein Spaß. Nur zwei Wochen nach der Ausstrahlung beschlossen SWF und ZDF, ab dem Folgejahr eine gemeinsame Veranstaltung abwechselnd zu übertragen. Die Sitzungen verschmolzen zu Mainz bleibt Mainz, wie es singt und lacht.
Maischberger
2000–2006 (n-tv). 45-minütige Polittalkshow mit Sandra Maischberger. Maischberger begrüßt Gäste des aktuellen Zeitgeschehens in einem winzigen Studio ohne Publikum und führt ein intensives Gespräch mit ihnen.
Maischberger hatte unverkennbar die amerikanische Talklegende Larry King als Vorbild und schaffte das Kunststück, an diesem Vergleich nicht zu scheitern. Sandra Maischberger nahm ihre Gegenüber fest ins Visier, hörte aufmerksam zu und schaffte es häufig, einzigartig kluge und kritische Interviews mit ihnen zu führen. Nachdem sie Jahre zuvor im Talk im Turm noch als Dummchen gescholten worden war, erlangte sie hier große Anerkennung und wurde mit dem Deutschen Fernsehpreis 2000 für die beste Informationssendung und beste Moderation Information ausgezeichnet. Als Reaktion auf den Erfolg bekam sie 2003 eine Talkshow in der ARD: Menschen bei Maischberger.
Die n-tv-Sendung lief mehrmals wöchentlich am Nachmittag und wurde abends wiederholt. Ihr Produzent war Friedrich Küppersbusch. Gast der tausendsten Sendung Anfang 2005 war Bundeskanzler Gerhard Schröder.
Mamakindchen
Wenn Kinder erwachsen werden, werden sie ihren Eltern immer ähnlicher, ob sie wollen oder nicht. Vorher, in der Pubertät, rebellieren sie, indem sie sich völlig anders verhalten als ihre Eltern, oft das genaue Gegenteil sind. Später erinnern sie doch sehr daran, woher sie kommen.
Bei Vox, der jetzt fast 17-jährigen Tochter von RTL, war das auch so. Vox zeichnete sich durch Verlässlichkeit, Vielfalt und Qualität aus, bewies Geduld, wenn es darum ging, langsam anlaufende Sendereihen durch Kontinuität und den Gewöhnungseffekt zum Erfolg zu führen und zeigte von den vielen in den USA produzierten Serien nur die hochwertigen. Für die anderen gab es ja RTL2. Vox war eine Musterschülerin, aber trotzdem keine Streberin, sondern außerordentlich beliebt.
Ihre Mama kennen wir ja: RTL verachtet seine Zuschauer ebenso wie die Protagonisten seiner Sendungen, die von nachmittags bis abends bloßstellen. Mit diesen Sendungen als Kerngeschäft gewinnt Mama so viele Zuschauer, dass sie es sich problemlos erlauben kann, Serienfans systematisch zu vergraulen. Einst erfolgreiche Serien werden durch verwirrende Programmierung zunächst vieler Fans beraubt und schließlich heimlich im Nachtprogramm weggesendet. Mein Leben und ich, Abschnitt 40 und sogar Der Lehrer erfuhren Erstausstrahlungen nachts gegen 3 Uhr, nur die Zuschauer erfuhren nichts davon. In allen Fällen geschah die Ausstrahlung ohne Vorankündigung in Programmpresse, Videotext und Internet, und im letzten Fall behaupteten der RTL-Text und rtl.de sogar noch während der Ausstrahlung vor zwei Wochen, da laufe gerade Staatsanwalt Posch ermittelt. Bei der erfolgreichsten Serie Dr. House legt RTL mittlerweile schon die zweite Pause innerhalb der aktuellen Staffel ein; in so viele Teile hatte RTL eine Staffel noch nie gestückelt. Eine Million Zuschauer innerhalb eines Jahres haben sich mittlerweile von der Serie verabschiedet. CSI, eine Serie die Vox zum Erfolg führte und dort erfolgreicher war als heute bei RTL, verdankt den Verlust der Zuschauer einer ähnlich verwirrenden Programmierung, bei der man nie wusste, ob gerade nach der ersten Hälfte einer Doppelfolge in der nächsten Woche die Fortsetzung kommt, eine Wiederholung, oder doch Knight Rider.
Doch zurück zu Vox, das erwachsen geworden ist. Die Vielfalt ist einem konsequenten Mix aus Kochsendungen und Krimiwiederholungen der immer gleichen Serien gewichen, die Geduld und Kontinuität dem üblichen Absetzwahn. Das Nachmittagsprogramm, einst ein Flaggschiff mit lang laufenden Serien, ändert sich alle paar Wochen. Und treue Zuschauer von Serien wie Shark oder Boston Legal, die dem Sender zuverlässig Marktanteile über dem heiligen Senderschnitt bescherten, werden dafür bestraft, indem man die Serien auf einen schlechteren Sendeplatz verlegt.
Nun hat auch die Heimlichsenderei auf Vox übergriffen. Die vorzeitig aus dem Programm genommene Serie The Closer ist seit Herbst mit neuen Folgen zurück im Programm, knüpfte mit der fortlaufenden Handlung aber nicht dort an, wo wir 2008 zurückgelassen wurden, sondern fünf Folgen später. Die fehlenden Folgen zeigte Vox jüngst aber doch noch, wie DWDL berichtet. Und zwar ohne jegliche Ankündigung nachts gegen 3 Uhr.
Ganz die Mama.
Man sendet dänish
Die Dänen kochen ihre Fernsehserien also auch mit den gleichen Zutaten. Als Anna Pihl ihre neue Stelle in Dänemarks größter Polizeistation in Kopenhagen antritt, sind die alteingesessenen Kollegen ihr gegenüber zunächst feindlich gestimmt.
Das ist in allen ZDF-Serien so: Die Schwarzwaldklinik, Der Landarzt, Forsthaus Falkenau. Insofern werden sich die Zuschauer nicht sonderlich umstellen müssen, wenn das ZDF heute zum ersten Mal seit rund 15 Jahren wieder eine ausländische Produktion am Vorabend zeigt. In den 80ern war der ZDF-Vorabend noch von Serien wie Rauchende Colts, Ein Colt für alle Fälle und Die Fälle des Harry Fox geprägt, in den frühen 90ern gab es noch ALF und Inspektor Hooperman, und das war’s. Seitdem alles deutsch.
Jetzt, im Erstausstrahlungssommer 2007, in dem an vielen Stellen Neuware statt gut sortierter Wiederholungen zu sehen ist, hat das ZDF wieder auswärts eingekauft. Da es keine US-Serie ist, sondern eine dänische, ist sie nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch den ZDF-Eigenproduktionen deutlich näher ist als es US-Ware wäre, schon allein weil Häuser, Straßen und Autos in Europa europäischer aussehen als in den USA.
Anna Pihl ist Streifenpolizistin in einem dänischen Großstadtrevier und schlägt sich mit Fällen herum, die zunächst so klein und egal wirken, dass man schon eine willkürliche Aneinanderreihung von Lappalien über die Dauer der gesamten Folge befürchtet, doch dann erkennt man plötzlich einen roten Faden. In der Mitte ist die Pilotfolge schon nicht mehr langweilig und gegen Ende sogar so etwas ähnliches wie spannend.
Auf dem bisherigen Sendeplatz von Notruf Hafenkante sorgt sie zumindest für Kontinuität.
Anna Pihl – Auf Streife in Kopenhagen, donnerstags um 19.25 Uhr im ZDF.
Man singt deutsh
Wer hätte gedacht, dass Prison Break schon jetzt in einer Reihe mit Kultserien wie Mister Ed und Flipper steht?
Wie weiland die Serien der 60er-Jahre erhielt Prison Break von RTL einen deutschsprachigen Titelsong, der zweifelsohne im Original noch nicht zu hören war. Damals allerdings geschah dies mutmaßlich aus Gründen besserer Verständlichkeit, denn damals hätte die Serie wahrscheinlich auch nicht ihren amerikanischen Originaltitel behalten. Heute scheint es eher wie ein Geschäftsmodell: Die Single mit dem Song erscheint Mitte Juli, und warum immer nur neue CDs im Werbeblock bewerben, wenn man sie doch auch über einen Vorspann kleben kann?
Die Zeiten, in denen Titellieder von Fernsehserien zu weltbekannten Ohrwürmern wurden (wie „Unknown Stuntman“ aus Ein Colt für alle Fälle“ oder „I’ll Be There For You“ aus Friends), scheinen allerdings vorbei. Viele Serien haben heute gar keinen Vorspann mit Musik mehr, sondern unterlegen die Einblendungen der Darstellernamen bereits mit Handlung (Frasier; 24), um Zeit zu sparen, andere verwenden schlicht längst veröffentlichte Hits (z.B. „California“ von Phantom Planet für O.C., California oder „Who Are You“ von The Who bei CSI.)
Und schließlich wird es allmählich international uneinheitlich, was meist lizenzrechtliche Gründe hat. So z.B. bei Dr. House, als dessen Titelmusik in den USA „Teardrop“ von Massive Attack zu hören ist, bei uns aber irgendetwas Waberndes, das ähnlich anmutet, aber offensichtlich billiger zu haben war. Das ist keine Entscheidung von RTL, sondern wird vom internationalen Vertrieb so herausgegeben, weshalb auch in England, Australien und wo auch immer die „falsche“ Titelmusik ertönt.
Das Eindeutschen von Musik ist unterdessen kein Phänomen, das seit den 60ern pausierte. In den 70er Jahren wurden die Titellieder für viele populäre Kinderserien nicht nur neu betextet, sondern komplett neu komponiert (Captain Future; Sindbad), wovon Christian Bruhn noch heute einen bedeutenden Teil seines Lebensunterhalts bestreitet. Und in den 90er-Jahren versah RTL selbst noch die Sitcoms Harry und die Hendersons (die übrigens gerade donnerstags nachts in der ARD wiederholt wird) und Die Nanny mit einer eingedeutschten Version des Titelsongs, damals jedoch noch ohne Absichten, daraus Profit zu schlagen.
Nun hat Prison Break also einen deutschen Titelsong, er heißt „Prison Break Anthem (Ich glaub an Dich)“, ist von Azad feat. Adel Tawil und muss sich irgendwann zwischen dem Versand der Presse-DVD und der Ausstrahlung hineingemogelt haben.
Wer aber in Erinnerungen an Zeiten schwelgen möchte, als man als Titelsong noch jemand war, dem sei die CD-Reihe „Generation Fernseh-Kult“ von hi-hat Records empfohlen, die Dutzende Titelsong-Klassiker aus vergangenen Fernsehzeiten enthält.
Prison Break, donnerstags ab 22.15 Uhr (jeweils zwei Folgen) bei RTL.
Mann-O-Mann
1992–1995 (Sat.1). Spielshow für Frauen mit Peer Augustinski.
Zehn Männer aus einer Stadt treten in Spielen, in denen sie ihre Männlichkeit körperlich, geistig oder schlicht strippend beweisen müssen, gegeneinander an. Das komplett weibliche Studiopublikum stimmt nach jeder Runde ab, und der schlechteste Kandidat wird bekleidet in das Schwimmbecken in der Mitte des Studios gestoßen. Der Sieger gewinnt einen von drei Preisen, aus denen er die Auswahl hat. Meistens entscheidet er sich für die Reise. Peer Augustinski spielt eine Art Nachtclubbesitzer, bei dem die „Limited Girls“, die zu Musik die Verlierer ins Wasser schubsen und am Ende den Gewinner küssen, quasi angestellt sind.
Friedrich-Wilhelm Spieker und Frank Elstner hatten sich die erfolgreiche Sendung ausgedacht, die dann u. a. nach Spanien verkauft und dort unter dem Titel „Elles & Ellos“ gezeigt wurde.
Mann-O-Mann brachte es auf 89 einstündige Ausgaben und lief alle 14 Tage samstags gegen 22.00 Uhr, im Wechsel mit Jux und Dallerei. Sat.1 riss damit diesen Samstagabend-Sendeplatz für schrille Comedy an sich, den eigentlich Konkurrent RTL jahrelang mit den nun auslaufenden Shows Alles nichts oder?! und Dall-As etabliert hatte.
Marco
1980–1981 (SWR). 52‑tlg. jap. Zeichentrickserie nach dem Buch von Edmondo de Amicis („Haha wo tazunete sanzenri“; 1976).
Marco und Tonio bleiben mit ihrem Vater in der Heimat zurück, als ihre Mutter nach Argentinien auswandert, um Geld für die Familie zu verdienen. Nach einer Zeit der Sehnsucht beschließt Marco, seine Mutter zu suchen, und begibt sich auf eine lange und beschwerliche Reise.
Lief später auch in anderen Dritten Programmen und in Sat.1. Die Geschichte um den Jungen Marco ist eine von mehreren in Edmondo de Amicis Buch „Cuore“, dem nach „Pinocchio“ meistgelesenen Kinderbuch Italiens. Der Stoff wurde später auch in einer gleichnamigen ZDF-Weihnachtsserie verfilmt.