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Die Show der Woche

Samstag, 27. Dezember 2008, 22:31

2008 (RTL). Rückblick auf irgendeine Woche mit Oliver Geissen.

Nach dem Konzept der menschelnden Jahresrückblicke wollte RTL freitags abends mit Studiogästen auf die Woche zurückblicken, behandelte aber so viele zeitlose (lies: egale) Themen, dass man nicht wusste, wann diese Woche eigentlich gewesen sein soll.

Nach nur zwei Sendungen war vorzeitig Schluss, und niemand schaute zurück.

Die Sieben-Millionen-Dollar-Frau

Samstag, 19. Mai 2007, 16:56

1989–1990 (RTL). 58‑tlg. US-Abenteuerserie von Kenneth Johnson („The Bionic Woman“; 1976–1978).

Spin-off von Der Sechs-Millionen-Dollar-Mann: Auch die schwer verletzte Jaime Sommers (Lindsay Wagner) wird von dem Regierungschirurgen Dr. Rudy Wells (Martin E. Brooks) bionisch auf Vordermann gebracht und mit übernatürlichen Kräften in ihren bionischen Armen und Beinen und in einem Ohr ausgestattet. Sie arbeitet fortan ebenfalls für Oscar Goldman (Richard Anderson) von der Regierung in geheimen Missionen, auf denen sie das internationale Verbrechen und Monster bekämpft. Gelegentlich ist sie mit dem Sechs-Millionen-Dollar-Mann, ihrem Ex-Freund Steve Austin (Lee Majors), gemeinsam im Einsatz. Peggy Callahan (Jennifer Darling) ist Goldmans Sekretärin, Jim (Ford Rainey) und Helen Elgin (Martha Scott) sind Steves Eltern und Jaimes Nachbarn.

Eigentlich sollte Jaime nur in ein paar Folgen des Sechs-Millionen-Dollar-Manns auftauchen und dann sterben, doch die Zuschauerresonanz verhinderte das. Sie überlebte sogar die Absetzung der Serie seitens ABC: Konkurrent NBC verhalf ihr zu einer weiteren Staffel. In beiden Millionen-Dollar-Serien spielten die Darsteller Brooks, Anderson und Darling ihre Rollen regelmäßig, sogar die Hauptdarsteller tauchten wechselseitig auf oder lösten Fälle in ihrer Serie, die in der anderen begonnen hatten. Die Ausstrahlungszeiträume verliefen sowohl in den USA als auch 15 Jahre später in Deutschland parallel. Beide Serien basierten auf dem Roman „Cyborg“ von Martin Caidin. Die Zeichentrickserie Die 6-Millionen-Dollar-Familie adaptierte die Grundidee später.

Die einstündigen Folgen liefen donnerstags um 20.15 Uhr.

Die Sieger leben dreimal hoch

Dienstag, 14. Oktober 2008, 07:20


Foto: ProSieben

Deutschlands beste Comedy Switch Reloaded, frisch ausgezeichnet mit dem Deutschen Fernsehpreis, kommt ab heute schon früher und in Spielfilmlänge.

Das hat nichts mit dem gerade erhaltenen Preis zu tun, sondern mit Verzweiflung, weil nie jemand eine dieser anderen Sendungen sehen will, die ProSieben sonst dienstags um 21.15 Uhr zeigt. Deshalb jetzt also erst Switch Reloaded, und dann noch eine Folge Switch Reloaded, bevor um 22.15 Uhr eine neue Folge von Switch Reloaded kommt. Neu ist tatsächlich nur die letzte der drei Episoden, dieser Sendeplatz bleibt also bestehen, die anderen beiden sind Wiederholungen vom vergangenen Jahr.

Ich habe noch nie ausprobiert, ob 90 Minuten dieser schnellen und oft schrillen Sketche überhaupt erträglich sind, und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Switch-Wiederholungen gegen das starke Konkurrenzprogramm eine ernsthafte Chance haben. Aber man kann nie oft genug auf diese großartige Reihe hinweisen (vielleicht entdecken Neueinsteiger ja jetzt erst die erschreckend realistische Florian-Silbereisen-Parodie), und notfalls dient die erste Stunde einfach dazu, die Werbepausen von Dr. House sinnvoll zu füllen und derweil zu ProSieben umzuschalten. Immerhin heißt die Sendung Switch.

Die Simpel müssen aufhören

Dienstag, 31. Juli 2007, 08:55

Der US-Sender E!, der seinen Zuschauern durch das Ausrufezeichen im Sendernamen bereits einen Ausspracheanweisung gibt, stellt die Reality-Reihe The Simple Life mit Paris Hilton und Nicole Richie ein. 

Es ist aber auch schwer, eine regelmäßige Serie zu produzieren, wenn immer mindestens eine der Hauptdarstellerinnen im Knast sitzt.

Die Simpsons

Mittwoch, 24. Januar 2007, 21:25

1991–1993 (ZDF); seit 1994 (Pro Sieben). US-Zeichentrick-Sitcom von Matt Groening („The Simpsons“; seit 1989).

Die Simpsons aus Springfield sind eine normale amerikanische Familie. Vater Homer Jay Simpson arbeitet in einem Atomkraftwerk, Mutter Marge ist Hausfrau. Sie haben drei Kinder: den zehnjährigen missratenen Sohn Bart, dessen intellektuelle jüngere Schwester Lisa und das ständig nuckelnde Baby Maggie. Homer, ein im Prinzip gutherziger, aber fauler und verfressener Dussel, ist übergewichtig und genau zwei Haare von einer Glatze entfernt. Marge trägt eine blaue Turmfrisur und verzweifelt regelmäßig an den infantilen Ideen ihres Gatten. Bart kommt ganz nach dem Vater, der ihn, wenn der Sohn es wieder übertrieben hat, kräftig würgt. Lisa spielt Saxophon, liebt Kultur und wünschte sich, dass jemand in der Familie sie versteht. Und Maggie ist möglicherweise hochbegabt, aber vorläufig ganz damit beschäftigt, auf Knien zu laufen und alle zwei Meter vornüber zu fallen. Ach ja, und alle sind gelb, wie auch fast alle anderen Figuren in der Serie.

Nebenan wohnt Familie Flanders, die so fromm ist, dass es selbst den Prediger Reverend Timothy Lovejoy nervt. Das Atomkraftwerk gehört dem skrupellosen Charles Montgomery „Monty“ Burns, für den der Homosexuelle Waylon Smithers als fähiger, aber unterwürfiger Assistent arbeitet. In der Bar von Moe Szyslak trifft sich Homer mit seinen Kollegen Lenny Lennard und Carl Carlson sowie dem freundlichen Alkoholiker Barney Gumble. Der Inder Apu Nahasapeemapetilon betreibt den Kwik-E-Mart und wird Vater von Achtlingen; Fat Tony, bürgerlich Anthony D’Amico, ist der örtliche Mafiachef. Polizeichef von Springfield ist der dicke Chief Wiggum, dessen zurückgebliebener Sohn Ralph ein Mitschüler von Lisa ist.

Bart geht mit seinem besten Freund Milhouse Van Houten in die Klasse von Edna Krabappel, die zeitweise ein Verhältnis mit Rektor Seymour Skinner hat, was dessen Mutter Agnes gar nicht gern sieht. Der Schotte Willie arbeitet als Hausmeister in der Schule, der Kiffer Otto fährt den Schulbus. Der größte Schläger ist Nelson Muntz, dessen schadenfrohes „Ha-ha“ über den Schulhof schallt. Die Zwillinge Patty und Selma Bouvier sind die beiden chronisch schlechtgelaunten Schwestern von Marge, die Homer auf den Tod nicht ausstehen können. Die Simpsons haben zwei Haustiere: den Hund Knecht Ruprecht und die Katze Schneeball I (bzw. später II). Barts Idol ist der jüdische Fernsehclown Krusty, dessen genialer, aber krimineller Partner Sideshow-Bob (später in der deutschen Synchronisation Tingeltangel-Bob genannt) die meiste Zeit im Gefängnis verbringt. Kent Brockman ist Nachrichtensprecher beim Lokalsender Channel 6.

Die Simpsons funktionieren einerseits wie eine klassische, aber gezeichnete Familien-Sitcom, andererseits sind sie voller popkultureller Anspielungen, selbstreferentieller Effekte, Parodien auf Politik, Prominente und das Fernsehen und cleverer Gesellschaftskritik. Fast nie haben die Geschichten eine platte Moral, im besten Fall sind sie verblüffend mehrdeutig und komplex. Es gibt kein gesellschaftliches oder kulturelles Thema, das die Bevölkerung Springfields nicht beschäftigen könnte. Es geht um Homosexualität, Krieg, den Internethype, Selbstjustiz, Football, Pflegenotstand, Auswüchse der Werbung, Umweltschutz, die Deutschen, Alltagsgeschichten um Liebe, Freundschaft und Beruf und immer wieder ums Fernsehen. Die Simpsons parodieren u. a. Akte X, M.A.S.H., Dallas, Die Unbestechlichen, Raumschiff Enterprise und Das Geheimnis von Twin Peaks. Die Lieblingsserie der Kinder ist „Itchy & Scratchy“, eine noch brutalere Variante von Tom und Jerry, die Bewohner des Altenheims wollen ohne Matlock nicht mehr leben, und Patty und Selma lieben MacGyver.

Ungezählte Prominente aus aller Welt hatten Gastauftritte bei den Simpsons und sprachen sich meistens selbst, darunter auch Rupert Murdoch, Besitzer des produzierenden Senders Fox, und der britische Premierminister Tony Blair. Der amerikanische Präsident George Bush sagte 1992: „Wir brauchen mehr Familien wie die Waltons und weniger wie die Simpsons„, was lange Kontroversen auslöste und ihn, natürlich, bald als unvorteilhafte Figur in der Serie auftauchen ließ.

Zu den Highlights gehört die Doppelfolge „Wer erschoss Mr. Burns?“ inklusive Cliffhanger am Ende der ersten Folge, die gleichzeitig das Ende der sechsten Staffel war; der Tod von Maude Flanders in der elften Staffel; eine Folge über Brasilien in Staffel 13, die im wahren Leben fast zu diplomatischen Verwicklungen führte; und das Coming-out von Patty Bouvier. Jede Folge beginnt damit, dass Bart einen anderen Satz zur Strafe dutzendfach auf eine Tafel schreiben muss; auch die letzte Szene des Vorspanns, in dem die Familie aus allen Richtungen auf ihr Sofa zuläuft, wird immer wieder variiert.

Die Simpsons starteten schon 1987 als kurze Cartoons innerhalb der Tracey Ullman Show und wurden zweieinhalb Jahre später zur eigenständigen Serie, die in den USA zur Primetime lief und die erste animierte Serie seit Familie Feuerstein war, die zu dieser Sendezeit ein Riesenerfolg wurde. Das ZDF, das die Serie für ein Kinderprogramm und den „nächsten ALF“ hielt, zeigte die ersten drei Staffeln im Vorabendprogramm am Freitag. Ab der vierten Staffel liefen Die Simpsons auf Pro Sieben, zunächst morgens oder nachts auf verschiedenen Sendeplätzen, später von Montag bis Freitag im Vorabendprogramm.

Einzelne Folgen wurden wegen angeblich jugendgefährdenden Inhalts nur im Nachtprogramm gezeigt. Inklusive aller Früh-, Nacht- und sonstigen Wiederholungen auf diversen Sendeplätzen zeigte Pro Sieben zeitweise bis zu 20 Folgen in einer Woche. Die elfte Staffel ab September 2000 lief erstmals zur Primetime, montags um 21.15 Uhr, im Doppelpack mit Matt Groenings neuer Serie Futurama. Obwohl Pro Sieben damit jahrelangen Forderungen von Fans nachkam, stellte sich kein ausreichender Erfolg ein. Nach eineinhalb Jahren wechselte die Serie zurück in den Vorabend. Neue Staffeln liefen seitdem mal samstags, mal sonntags. Die ProSieben-Ausstrahlung liegt in der Regel genau eine Staffel hinter der US-Ausstrahlung zurück.

Im Sommer 2007 lief weltweit der erste Simpsons-Kinofilm an, der nicht nur selbst ein großer Erfolg wurde, sondern auch die Quoten der Fernsehserie beflügelte. Die 19. Staffel hob ProSieben im Oktober 2008 wieder in die Primetime und zeigte montags ab 20.15 Uhr jeweils zwei Folgen. Jetzt war auch der Erfolg am Abend beachtlich. Trotzdem ging ProSieben ein Risiko ein und verlegte den Sendeplatz ein Jahr später erneut auf Dienstag um 20.15 Uhr als Konkurrenz zur übermächtigen RTL-Serie CSI: Miami. Eine Chance, diese Duell zu gewinnen, hatten die Simpsons nicht, doch zur allgemeinen Überraschung steigerten sie ihre Quoten im Vergleich zum Vorjahr sogar noch.

Zweifelhaft ist die Qualität der deutschen Synchronisation, für die Ivar Combrinck vierzehn Jahre lang verantwortlich war (Siegfried Rabe hatte die frühen Folgen für das ZDF übersetzt). Viele unverständliche Formulierungen lassen sich nicht mit den unvermeidlichen Übersetzungsschwierigkeiten erklären, sondern sind unerklärliche Fehler. Nicht untypisch ist dieser Dialog zwischen Bart und Homer: „You seem so damn sure.“ – „Do you think you can stop the casual swearing?“ – „Hell, yes!“. Im Deutschen wird daraus: „Du scheinst felsenfest davon überzeugt zu sein.“ – „Könntest du mit dem gelegentlichen Fluchen aufhören?“ – „Aber ja!“ Die deutschen Sprecher der Hauptrollen waren: Norbert Gastell (Homer), Elisabeth Volkmann (Marge), Sandra Schwittau (Bart), Sabine Bohlmann (Lisa). Bart wurde auch im US-Original von einer Frau gesprochen (Nancy Cartwright). Elisabeth Volkmann starb im Sommer 2006, und Marge wurde ab Mitte der 17. Staffel mit Anke Engelke neu besetzt. Wenige Wochen später starb auch Synchronautor Combrinck, und Matthias von Stegmann übernahm dessen Aufgaben.

Rund um die Serie ist ein grenzenloses Merchandising-Universum aufgebaut worden, und etliche Staffeln sind natürlich auf DVD erhältlich.

Die singende Firma

Sonntag, 26. Oktober 2008, 00:18


Foto: RTL

Seit 25. Oktober 2008 (RTL). Einstündige Betriebsfeier mit Inka Bause und Ross Antony.

In jeder Sendung treten zwei Firmen, jeweils unterstützt von einem der Moderatoren, gegeneinander an. Fünf Mitarbeiter aus jedem Unternehmen studieren mit Hilfe von Profis einen gemeinsamen Auftritt mit einem bekannten Musiktitel ein. Eine Jury aus den Sängern Sandy Mölling und Mark Medlock und dem Tanzlehrer Joachim Llambi bewertet die Auftritte mit einem bis zehn Punkten und entscheidet so die Duelle. Nach fünf Sendungen treten im Finale die Siegerfirmen gegeneinander an. Nun dürfen nicht nur die Juroren, sondern auch die unterlegenen Firmen abstimmen und den Gewinner küren, der einen Pokal erhält und sich fortan „Beste singende Firma Deutschlands“ nennen darf, aber nicht muss.

Die Show beruht auf einem niederländischen Format und kombiniert typische Elemente einer Castingshow mit dem Unernst und der Peinlichkeit eines Betriebsausfluges. Die gut einstündigen Folgen laufen samstags um 22.15 Uhr.

Die Steinzeit-Kinder

Sonntag, 27. Mai 2007, 14:27

2007 (ARD). 3-tlg. Reality-Doku-Soap, die sich näher mit den sechs Kindern aus der Reihe Steinzeit – Das Experiment befasste und wie sie die zweimonatige Zeitreise bewältigten. Lief entsprechend im Kinderprogramm und startete schon einen Tag vor der eigentlichen Reihe.

Die Super-Hitparade

Freitag, 16. November 2007, 09:30

1981–2003 (ZDF). „Schlager, die man nie vergisst“. Alljährliche Gala mit Dieter Thomas Heck, anfangs zugunsten der „Bild“-Aktion „Ein Herz für Kinder“, später der Deutschen Welthungerhilfe. Zeitweise traten die Monatssieger der ZDF-Hitparade um den Jahressieg gegeneinander an.

Die Surprise-Show

Montag, 16. Juli 2007, 21:39

1994–1995 (RTL). Samstagabendshow mit Linda de Mol, in der nichtsahnende Menschen überrascht und ihnen lang gehegte Wünsche erfüllt werden.

Co-Moderator für Außenreportagen war Kai Pflaume. Die Einschaltquoten blieben hinter den Erwartungen zurück, und die Show war wegen des großen Rechercheaufwands teuer. Trotzdem legte RTL sie zwölf Jahre später als Surprise, Suprise mit Oliver Geissen neu auf. Das ursprünglich britische Format („Surprise, Surprise“) hatte zuvor bereits Rudi Carrell importiert und zum Bestandteil der Rudi Carrell Show gemacht.

Die Tiny & Calli Show

Samstag, 30. August 2008, 17:17

Die Sonja & Dirk Show sollte eine Überraschungsshow werden, eröffnete aber noch vor dem eigentlichen Beginn mit einem Standard: Reiner Calmund. Ehrlich, da kann doch niemand überrascht sein, der tritt doch in jeder RTL-Show auf. Diesmal gab er den bombastischen Ansager, der die Inhalte und Mitwirkenden der Show marktschrie. Während er das tat, stand er in einer Sprecherkabine und ruderte wild mit den Armen, und wenn man ihn synchronisiert hätte, hätte das einigermaßen professionell gewirkt. Hat man aber nicht, und deshalb wurde deutlich: Reiner Calmund kann das wirklich überhaupt nicht. Das war deshalb ulkig, weil wenig später eine nichts ahnende Zuschauerin aus dem Publikum mit heimlichen Karaoke-Aufnahmen bloßgestellt wurde, aus denen hervorging, dass sie das mit dem Singen wirklich überhaupt nicht kann. Das war etwa eine Viertelstunde lang Stoff für Häme seitens Sonja Zietlow und Dirk Bach, und das wiederum war gut so, denn aus dem Dschungel wissen wir, das können die beiden. Aber über Reiner Calmund verloren sie kein Wort. Dem hatten die Autoren nur die üblichen „Ich esse dauernd“-Witze in den Mund gelegt.

Der Rest der Show barg tatsächlich ein paar Überraschungen und war eine kunterbunte schrille und größtenteils kurzweilige Mischung aus originellen Ideen und absurden Spielen, die manchmal ein bisschen an alte Peter-Frankenfeld-Shows oder an Donnerlippchen erinnerten, weil die Moderatoren immer mehr über ihr Publikum wussten, als es diesem lieb zu sein schien. Das vermeintliche, lang angekündigte Highlight des Abends, bei dem ein Kandidat aus dem Studiopublikum alle Produkte eines kompletten Werbeblocks gewinnen konnte, kam ohne eine erneute Ausstrahlung dieses Werbeblocks aus (es war ein zwei Monate alter Block aus einer Ultimativen Chartshow) und die Aufzählung der Produkte ohne Nennung der Marken. Das war zum Beispiel so eine Überraschung. In den Dauerwerbesendungen der 90er-Jahre hätte diese Chance niemand vertan. Über dieses Spiel hinaus gab es keinen roten Faden. Na und?

Private Streiche wurden geoutet, Peinlichkeiten öffentlich gemacht, und trotzdem hielt sich der Fremdschämfaktor in Grenzen. Noch eine Überraschung. Eine Zuschauerin wurde auf die Bühne gezerrt und musste ihre eigene Show moderieren, die „Tiny-Dopfer-Show“, für die es sogar ein eigenes Titellied und ein Bühnenbild gab. Ihre Moderationstexte las sie primavista von einem Teleprompter ab und gab dabei etwas mehr von sich preis, als sie freiwillig getan hätte. Ein anderer Kandidat wurde in einem Kinosaal aufgegriffen, in ein albernes Katzenkostüm gesteckt und in den Kampf mit einer Maus geschickt. Zwischendurch wurde ein Haushaltsgerät an eine Zuschauerin verschenkt („Die kriegt ’nen Fön“).


Foto: RTL

Und dann waren da noch Sonjas und Dirks Doppelgänger: Ein blondes und ein dickes Kind in den gleichen Klamotten wie die Moderatoren interviewten Til Schweiger und stellten ihm Fragen wie diese: „In Ihre Filme gehen viele Leute. Sie haben bestimmt ganz viel Geld. Würden Sie mich adoptieren?“ oder „Haben Sie schon mal in einem guten Film mitgemacht?“


Foto: RTL

Es ist schade, dass die Show nur ein einmaliger Test war und angesichts eines mauen Marktanteils vielleicht nicht fortgesetzt wird. Sie war noch lange nicht perfekt, aber sie hätte vielleicht noch Fahrt aufnehmen und es werden können.

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