2006: Reufstecks Top 5
Die besten Fernsehsendungen des Jahres.
1. Boston Legal
Wachrüttelnd gesellschaftskritisch, herzerweichend sentimental, subtil witzig und unfassbar albern – alles in einer Serie. Und William Shatner ist der Allergrößte. Wer hätte gedacht, dass dieser letzte Satz jemals in unserer Sprache Verwendung finden würde.
Mittwochs um 22.05 Uhr bei Vox.
2. Dr. House
Krimi mit Krankheiten. Der köstlich unausstehliche Dr. House und sein Team fahnden nach bösen Erregern. Animierte Kamerafahrten gehen tief ins Körperinnere. Im Gegensatz zu den ähnlich aufgebauten CSI-Krimis gehen aber auch die Charaktere in die Tiefe.
Dienstags um 21.15 Uhr bei RTL.
3. Pastewka
Loriot hält Bastian Pastewka für einen der besten deutschen Komiker. Und Loriot widerspricht man in dieser Hinsicht nicht. Es gibt aber auch keinen Grund.
Lief freitags abends und wird ab Januar sonntags um 19.45 Uhr wiederholt.
4. The Daily Show with Jon Stewart
Brillante Polit- und Mediensatire, die offiziell als Comedyshow firmiert, aber mittlerweile auch als einflussreiche Politsendung gilt. Der Informationsgehalt übersteigt jedenfalls den mancher Nachrichtensendungen.
Zu verschiedenen Sendezeiten am Wochenende bei CNN.
5. Wer wird Millionär?
Klassiker. Hunderte Male gesehen, immer noch höchst unterhaltsam.
Montags und freitags um 20.15 Uhr bei RTL.
2007: In Memoriam
Wieder ein schlimmes Jahr für die Schwarzwaldklinik. Nach Oberschwester Hildegard, Verwaltungsdirektor Mühlmann und Nachbar Pohl im Jahr 2006 traf es 2007 Frau Michaelis und Professor Brinkmann.
Diese Menschen werden uns ab 2008 leider allenfalls in Wiederholungen begegnen:
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08.01. Iwao Takamoto, 81, Trickfilmer, Erfinder von Scooby-Doo
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08.01. Yvonne DeCarlo, 84, Lily Munster in The Munsters
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14.01. Darlene Conley, 72, Sally Spectra in Reich und schön
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16.01. Gisela Uhlen, 87, Film- und Fernsehstar, letzte größere Rolle als Mutter Rombach in Forsthaus Falkenau
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27.01. Herbert Reinecker, 92, Erfinder und Autor von Der Kommissar, Derrick, Jakob und Adele und Siska
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28.01. Karel Svoboda, 68, Komponist der Titellieder von Biene Maja, Sindbad und Nils Holgersson
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30.01. Sidney Sheldon, 89, Autor, Bezaubernde Jeannie, Hart aber herzlich
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31.01. Lee Bergere, 88, Joseph Aynders im Denver-Clan
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06.02. Frankie Laine, 93, Sänger und Gelegenheitsgaststar in Fernsehserien, sang u.a. die Titelsongs zu etlichen Western und zur Serie Cowboys (auch: Tausend Meilen Staub)
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08.02. Anna Nicole Smith, 39, pralle Sexbombe mit eigener Realityshow, aber auch ohne Show berühmt
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09.02. Erik Schumann, 81, Tatort-Kommissar Greve
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13.02. Johanna Sällström, 32, Linda Wallander in den Wallander-Filmen
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15.02. Ray Evans, 92, Komponist, schrieb zusammen mit Jay Livingston neben dem Hit „Que sera sera“ auch die Titelmusiken zu Bonanza und Mister Ed
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22.02. Lothar-Günther Buchheim, 89, Autor, Das Boot
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28.02. Egon Monk, Autor und Regisseur, Die Bertinis; Bauern, Bonzen und Bomben
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02.03. Randolf Kronberg, 64, eine der markantesten deutschen Synchronstimmen (Eddie Murphy, Sam Waterston in Law & Order, Michael Landon in Ein Engel auf Erden, Pernell Roberts in Bonanza, DeForest Kelley in Raumschiff Enterprise)
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10.03. Gerd Jauch, 82, heute-Chef, Moderator, Wie würden Sie entscheiden?
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13.03. Herbert Fux, 79, Knautschgesicht, Bananas, Stockinger
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19.03. Calvert DeForest, 85, Maskottchen der Late Show with David Letterman
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13.04. Matthias Hinze, 38, Peter Becker in Gute Zeiten, schlechte Zeiten, deutsche Synchronstimme von Matt Damon
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22.04. Karl Holzamer, 100, Gründungsintendant des ZDF
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23.04. Richard Mahkorn, 63, Organisator des Deutschen Fernsehpreises
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28.04. Dabbs Greer, Reverend Robert Alden in Unsere kleine Farm, Reverend Henry Novotny in Picket Fences – Tatort Gartenzaun
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05.05. Gusti Wolf, 95, Kottans Mutter in Kottan ermittelt
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22.05. Anneliese Fleyenschmidt, 87, Ratefuchs in Was bin ich?
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25.05. Charles Nelson Reilly, 76, Claymore Gregg in Der Geist und Mrs. Muir
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19.06. Klausjürgen Wussow, 78, ewiger Professor Brinkmann in der Schwarzwaldklinik
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28.06. Leo Burmester, 63, Red Tollin in E.S.U. – Notruf in New York
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03.07. Boots Randolph, 80, Saxophonist und Komponist, Benny Hill Show
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07.07. Mathias Mayer, 56, „Hias“ aus dem Musikantenstadl
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22.07. Ulrich Mühe, 54, Der letzte Zeuge
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29.07. Michel Serrault, 79, Jacques Offenbach
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29.07. Tom Snyder, 71, früherer amerikanischer Late-Night-Talker
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30.07. Ingmar Bergman, 89, Regisseur, Szenen einer Ehe
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31.07. Hilde Sicks, 86, Ohnsorg-Theater, „Gastwirtin“ der Haifischbar
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01.08. Martin Trettau, 77, häufiger Gast- und Nebendarsteller in Fernsehfilmen und Serien
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09.08. Ulrich Plenzdorf, 72, Autor, Der Laden, vertrat Jurek Becker bei Liebling – Kreuzberg
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11.08. Franz Antel, 96, Regisseur vieler Klassiker: Frau Wirtin hat auch einen Grafen, Die liebestollen Dirndl von Tirol, Otto ist auf Frauen scharf, Blutjung und liebeshungrig und Wenn Mädchen zum Manöver blasen sowie der Fernsehserie Almenrausch und Pulverschnee
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12.08. Merv Griffin, 82, Erfinder von Glücksrad und Jeopardy!
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18.08. Richard Beek, 83, Herr Taubert in Florian
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23.08. Kurt Hübner, 90, Dr. Brenske in Theatergarderobe
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24.08. Hansjörg Felmy, 76, Tatort-Kommissar Haferkamp
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06.09. Luciano Pavarotti, 71, Sänger und Showgast
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10.09. Jane Wyman, 90, Angela Channing in Falcon Crest
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13.09. Joachim Hansen, 77, Herr Sesemann in Heidi
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15.09. Brett Somers, 83, Oscars Ex-Frau Blanche in Männerwirtschaft
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21.09. Jürgen Roland, 81, Autor und Regisseur, Großstadtrevier, Stahlnetz, Dem Täter auf der Spur
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21.09. Alice Ghostley, 81, Esmeralda in Verliebt in eine Hexe
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22.09. Marcel Marceau, 84, Pantomime und Showgast
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22.09. Peter Schulze-Rohr, 81, Tatort-Miterfinder, Regisseur, Sonderdezernat K1
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28.09. Peter Kuiper, 78, häufiger Krimigaststar in Derrick, Der Alte und Tatort
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29.09. Lois Maxwell, 80, Gaststar in vielen Fernsehfilmen und Serien, aber berühmt geworden als James Bonds Miss Moneypenny
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01.10. Ronnie Hazlehurst, 79, Komponist, Yes Minister
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02.10. Peter Gerlach, 69, ehemaliger Unterhaltungschef und stellv. Programmdirektor des ZDF, später Produzent; u.a. verantwortlich für Der große Preis, Schwarzwaldklinik, Das Traumschiff
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05.10. Walter Kempowski, 78, Autor, Ein Kapitel für sich
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16.10. Deborah Kerr, 86, Schauspielerin, Emma Harte in Des Lebens bittere Süße
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17.10. Joey Bishop, 89, amerikanischer Schauspieler und Late-Night-Talker
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28.10. Evelyn Hamann, 65, Sketchpartnerin von Loriot, Frau Michaelis in der Schwarzwaldklinik, Adelheid in Adelheid und ihre Mörder
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30.10. Robert Goulet, 73, häufiger Gaststar in US-Serien, z.B. Fantasy Island und Die nackte Pistole
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02.11. Henry Cele, 58, Shaka Zulu
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10.11. Norman Mailer, 84, Autor, Gaststar bei Gilmore Girls
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12.11. Peter Steiner, 90, nicht der aus dem Theaterstadl, sondern der Alm-Opa aus dem Milka-Werbespot („It’s cool, man!“)
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21.11. Robert Etcheverry, 70, Arpad, der Zigeuner
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28.11. Jeanne Bates, 89, Gastdarstellerin in vielen US-Western-, Krimi- und Comedyserien
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30.11. Evel Knievel, 69, Stuntlegende und Gernegast
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13.12. Floyd „Red Crow“ Westerman, 71, Gaststar, jeweils mehrmals als Indianer in Akte X, Dharma & Greg und Walker, Texas Ranger.
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24.12. Fred Dressler, 66, Gründer des amerikanischen Roter-Teppich-und-Starklamotten-Kanals E!, der in seiner Schreibweise E! bereits eine Ausspracheanweisung gibt.
2007: Reißender Absatz
Einen Monat nach dem ZDF halten wir die Zeit nun endlich für gekommen, auf das Jahr zurückzublicken.
Wir mussten (oder durften) uns in diesem Jahr von vielen Sendungen und Stars verabschieden, die uns viele Jahre begleitet hatten, die wir lieb gewonnen oder an die wir uns zumindest gewöhnt hatten. Einige erreichten ein natürliches Ende ihrer Laufzeit oder traten freiwillig ab, andere fielen höherer Sender- oder Naturgewalt zum Opfer.
Als da waren:
- Lustige Musikanten (ZDF, 36 Jahre)
- Uwe Wesp im ZDF-Wetter (ZDF, 32 Jahre)
- Melodien für Millionen (ZDF, 23 Jahre)
- Rolf Schimpf als Der Alte (ZDF, 22 Jahre)
- Kein schöner Land (ARD, 18 Jahre)
- Dietz-Werner Steck als Tatort-Kommissar Bienzle (ARD, 15 Jahre)
- Peter Sodann und Bernd-Michael Lade als Tatort-Kommissare Ehrlicher und Kain (15 Jahre)
- Adelheid und ihre Mörder (ARD, 14 Jahre)
- Alfredissimo (ARD, 13 Jahre)
- Doppelter Einsatz (RTL, 13 Jahre)
- girl friends (ZDF, 12 Jahre)
- Pumuckl TV (ARD, 12 Jahre)
- Liz Baffoe in der Lindenstraße (ARD, 12 Jahre)
- Sperling (ZDF, 11 Jahre)
- Blitz (Sat.1, 11 Jahre)
- Hinterm Mond gleich links (ZDF, RTL, Kabel 1, 11 Jahre)
- Sabine Christiansen (ARD, 10 Jahre)
- Hinter Gittern – Der Frauenknast (RTL, 10 Jahre)
- Nina Ruge in Leute heute (ZDF, 10 Jahre)
- Ulrich Mühe als Der letzte Zeuge (ZDF, 9 Jahre)
- Stargate (RTL2, 9 Jahre)
- Eine himmlische Familie (Vox, 9 Jahre)
- Top 7 (ZDF, 9 Jahre)
- Charmed – Zauberhafte Hexen (ProSieben, 8 Jahre)
- Andrea Kiewel im ZDF-Fernsehgarten (ZDF, 8 Jahre)
- Alle lieben Raymond (ProSieben, RTL2, Kabel 1, 8 Jahre)
- Alles Atze (RTL, 7 Jahre)
- King of Queens (RTL2, Kabel 1, 7 Jahre)
- Anne Will in den Tagesthemen (ARD, 6 Jahre)
- Blond am Freitag/Blond am Sonntag (ZDF, 6 Jahre)
- Das Jugendgericht (RTL, 6 Jahre)
- Das Familiengericht (RTL, 5 Jahre)
- Keine Gnade für Dad (ProSieben, 5 Jahre)
- Thomas Roth im Bericht aus Berlin (ARD, 5 Jahre)
- Schmeckt nicht, gibt’s nicht (Vox, 4 Jahre)
- Alexander Mazza bei Brisant (ARD, 4 Jahre)
- What’s Up, Dad? (ProSieben, 4 Jahre)
- O.C., California (Pro Sieben, 3 Jahre)
- Six Feet Under (Vox, 3 Jahre)
- 18 – Allein unter Mädchen (ProSieben, 3 Jahre)
- Verliebt in Berlin (Sat.1, 3 Jahre)
- Harald Schmidt (ARD, 3 Jahre)
- Alles außer Sex, ProSieben, 2 Jahre)
- Everwood (Vox, 2 Jahre)
- Sat.1 am Mittag (Sat.1, 18 Monate)
- Alle lieben Jimmy (RTL, 15 Monate)
- Lotta In Love (ProSieben, 1 Jahr)
- Sheena (Kabel 1, 1 Jahr)
- Schmetterlinge im Bauch (Sat.1, 7 Monate).
- Still Standing (RTL2, 6 Monate)
Darüber hinaus verschwanden in diesem Jahr unzählige Reihen vom Bildschirm, die erst kurz vorher auf Sendung gegangen waren. DWDL.de hat die lange Liste im großen Flop-Rückblick zusammengestellt.
2008: Reißender Absatz
Mehr neue als langjährige Sendungen verschwanden in diesem Jahr aus dem Fernsehen. Die folgende Liste mag unvollständig sein, denn wer kann schon den Überblick behalten? Im Gegenzug könnten aber einige Sendungen auf der Liste stehen, die in Wirklichkeit doch noch fortgeführt werden. Denn da die Sender ihre Unart weiter verstärken, Sendungen möglichst unauffällig aus dem Programm verschwinden zu lassen, gibt es für einige der Einstellungen keine offizielle Bestätigung. Wir bauen aber darauf, dass, nachdem es ja hier stand, sich niemand mehr traut, doch noch weiterzumachen.
Adieu:
- SOKO 5113-Urgestein Horst Schickl (Wilfried Klaus), ZDF, 30 Jahre
- Polylux, ORB, ARD, zwölf Jahre
- Siska, ZDF, zehn Jahre
- Tatort-Kommissar Jan Casstorff (Robert Atzorn) in Hamburg, ARD, sieben Jahre
- Das Strafgericht, RTL, sechs Jahre
- Lesen!, ZDF, fünf Jahre
- Crossing Jordan — Pathologin mit Profil, Vox, fünf Jahre
- Joachim Bublath, ZDF, vier Jahre unter diesem Titel
- Gilmore Girls, Vox, vier Jahre
- Deal Or No Deal, Sat.1, dreieinhalb Jahre
- Türkisch für Anfänger, ARD, drei Jahre
- McLeods Töchter, Vox, drei Jahre
- Sarah & Marc (Crazy) in Love, Pro Sieben, drei Jahre
- Frank – der Weddingplaner, ProSieben, zweieinhalb Jahre
- Unglaublich – Die Show der Merkwürdigkeiten, RTL, zwei Jahre
- Angie, RTL, zwei Jahre
- Kerner kocht, ZDF, zwei Jahre unter diesem Titel
- Quiz-Taxi, Kabel 1, zwei Jahre
- Die Niels Ruf Show, Sat.1 Comedy, Sat.1, zwei Jahre
- Dr. Psycho, ProSieben, zwei Staffeln
- Stars auf Eis, ProSieben, zwei Staffeln
- Die Gerichtsmedizinerin, RTL, zwei Staffeln
- Post Mortem, RTL; zwei Staffeln
- GSG 9, Sat.1, zwei Staffeln
- R.I.S., Sat.1, zwei Staffeln
- Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit, RTL2, zwei Staffeln
- Dellings Woche, WDR, 14 Monate
- Das weiß doch jedes Kind, Sat.1, 14 Monate
- Rich List — Jede Antwort zählt, Sat.1, 14 Monate
- Staatsanwalt Posch ermittelt, RTL, ein Jahr
- Die Anwälte, RTL, ARD, eine Staffel
- Familienhilfe mit Herz, RTL, ein Winter
- Einer gegen 100, RTL, vier Monate
- Achtung! Hartwich, RTL, drei Monate
- Singing Bee, ProSieben, drei Monate
- Sketch News, Sat.1, drei Monate
- Mein Restaurant, Vox, zweieinhalb Monate
- Grenzenlos verliebt, Vox, zweieinhalb Monate
- Ich Tarzan, du Jane, Sat.1, zweieinhalb Monate
- Sketch for fun, Sat.1, zwei Monate
- Die Jugendcops & Kommissariat 105 im Einsatz, Sat.1 zwei Monate
- Spieglein, Spieglein, Vox, zwei Monate
- Jedes Kilo zählt!, Kabel 1, zwei Monate
- Die Marco Rima Show, Sat.1, sieben Wochen
- Heirate mich – Geheimprojekt Traumhochzeit, RTL2, sieben Wochen
- Effenbergs Heimspiel, RTL, sechs Wochen
- Alles typisch, Sat.1, sechs Wochen
- Bruce – Eure Styling-Show, ARD, fünf Wochen
- mieten, kaufen, wohnen, Vox, fünf Wochen
- Power of 10, Vox, vier Wochen
- 3 ein Viertel, Sat.1, vier Wochen
- Natascha Zuraw, RTL, vier Wochen
- Spoons, ProSieben, vier Wochen
- Wow! Die Eventshow, Sat.1, vier Wochen
- Volles Haus, ProSieben, vier Wochen
- Dell & Richthoven, ZDF, vier Wochen
- Unser Mann im Süden, ZDF, vier Wochen
- Zur Sache Lena, ZDF, vier Wochen
- Der Auswanderer-Coach, Kabel 1, vier Wochen
- Herzog, RTL, drei Wochen
- Ich weiß, wer gut für dich ist, ARD, drei Wochen
- Musical-Showstar 2008, ZDF, drei Wochen
- Tränen am Terminal, Kabel 1, drei Wochen
- Geld zu verschenken, Vox, zwei Wochen
- Das iTeam – Die Jungs an der Maus, Sat.1, zwei Wochen
- Comedy-Zoo, ProSieben, zwei Wochen
- Die Show der Woche, RTL, zwei Wochen
- Der Bluff, RTL2, zwei Wochen
- Der Arbeitsbeschaffer, RTL, eine Stunde
Und freuen Sie sich schon auf diese Abschiede im Jahr 2009:
- 112 – Sie retten Dein Leben, RTL, Februar, halbes Jahr
- Schmidt & Pocher, ARD, April, eineinhalb Jahre
- Wege zum Glück, ZDF, Frühjahr, dreieinhalb Jahre
Ungewiss sind die Termine für die bevorstehenden endgültigen Abschiede von einigen Serien, die de facto zu Ende sind, aber von denen noch ein paar ungesendete Folgen herumliegen, z.B. Dr. Molly & Karl, Plötzlich Papa: Einspruch abgelehnt, Im Namen des Gesetzes, Abschnitt 40, Mein Leben & ich und Boston Legal.
23
Wer hätte gedacht…
- …dass die zuschauerarme Sat.1-Reihe Sketch For Fun, in der u.a. „No Angel“ Sandy Mölling mitspielt, einmal als der größere aktuelle Erfolg in ihrer Karriere gelten würde?
- … dass ich den Song des neuen RTL-DSDS-Gewinners Thomas Gedöns, der übernächste Woche ein Nr.-1-Hit sein wird, ausgerechnet in einer Sendung der ARD zum ersten Mal hören würde, wo Produkte privater Konkurrenten doch sonst eher wenig unterstützt werden?
- … dass das Wort zum Sonntag, diesmal live vor großem Publikum auf dem Katholikentag in Osnabrück und mit Unterstützung eines Reggaesängers in die Welt geschrieen, einmal den Ausruf „Partyyyyyyy People!!!!!“ enthalten würde?
- … dass der Grand-Prix-Abend doch noch so viele, nämlich diese, Überraschungen birgt?
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2003–2007 (RTL2); 2008 (ProSieben); seit 2009 (Kabel 1). US-Actionserie von Joel Surnow und Robert Cochran („24“; seit 2001).
Top-Agent Jack Bauer (Kiefer Sutherland) von der „Counter Terrorist Unit“ CTU wird kurz nach Mitternacht beauftragt, einen Terroranschlag zu verhindern, der für diesen Tag geplant ist. Ziel des Anschlags ist der Präsidentschaftskandidat David Palmer (Dennis Haysbert), der gute Chancen hat, erster schwarzer Präsident der USA zu werden. Es ist der Tag der Vorwahlen in Kalifornien. Gleichzeitig werden Jacks Frau Teri (Leslie Hope) und seine Tochter Kim (Elisha Cuthbert) entführt. Es stellt sich ein Zusammenhang heraus. Den Terroristen gelingt es, Jack in den Verdacht zu bringen, selbst der Attentäter zu sein. Auf der Flucht vor seinen eigenen Vorgesetzten sucht Jack seine Familie. Er kann niemandem trauen, und nur seine Kollegin Nina Myers (Sarah Clarke) unterstützt ihn, meist telefonisch, aus der Zentrale seiner Einheit. Weitere CTU-Mitarbeiter sind Ninas Freund Tony Almeida (Carlos Bernard), Computerspezialistin Jamey Farrell (Karina Arroyave) und der Direktor George Mason (Xander Berkeley). Sherry (Penny Johnson Jerald) ist Palmers undurchsichtige Frau. Als Drahtzieher entpuppt sich der totgeglaubte Serbe Victor Drazen (Dennis Hopper).
In der zweiten Staffel ist David Palmer Präsident, und Terroristen wollen in Los Angeles eine Atombombe zünden. Jack Bauer hat 24 Stunden Zeit, den Anschlag zu verhindern. Unfreiwillig wird Kate Warner (Sarah Wynter) in die Angelegenheit verwickelt, weil ihr einflussreicher Vater, der Geschäftsmann Bob Warner (John Terry), und ihre Schwester Marie (Laura Harris) damit zu tun zu haben scheinen. Kate wird im Lauf dieser 24 Stunden Jacks engste Vertraute. Neu bei CTU sind Michelle Dessler (Reiko Aylesworth) und die exzentrische Analystin Cloe O’Brian (Mary Lynn Rajskub), Tony Almeida steigt zum Direktor auf. In der dritten Staffel sind Tony und Michelle verheiratet und Jack muss erneut eine Katastrophe verhindern. Diesmal sind Terroristen im Besitz eines hochgradig ansteckenden und tödlichen Virus. Zu diesem Zweck schleicht er sich undercover in das Terrornetzwerk von Ramon Salazar (Joaquim de Almeida) ein. Jacks Tochter Kim arbeitet inzwischen ebenfalls bei der CTU, sein neuer, ebenso draufgängerischer Partner ist Chase Edmunds (James Badge Dale), zugleich Kims Freund. Chase und Kim haben in der vierten Staffel den Dienst quittiert, und wieder gibt es viele neue CTU-Mitarbeiter: der nervöse Analyst Edgar Stiles (Louis Lombardi), Agent Curtis Manning (Roger Cross) und die vorübergehende Direktorin Erin Driscoll (Alberta Watson). Jack arbeitet eigentlich nicht mehr für CTU, sondern für Verteidigungsminister James Heller (William Devane), mit dessen Tochter Audrey (Kim Raver) er liiert ist, die ebenfalls für ihren Vater arbeitet. Doch als die Hellers von Terroristen entführt werden, nimmt Jack für CTU die Verfolgung auf und muss herausfinden, dass die Entführung nur der harmlose Anfang einer langen Kette geplanter Anschläge ist.
Welche schlimme terroristische Bedrohung bleibt eigentlich noch für die fünfte Staffel? Richtig: Nervengas. Wieder muss Jack Bauer die Welt retten und kann sich der Hilfe Chloes und Edgar sicher sein, sollte sonst aber sicherheitshalber niemandem trauen. Charles Logan (Gregory Itzin) ist US-Präsident, Mike Novick (Jude Ciccolella) dessen rechte Hand — er hatte ebenso wie der Secret-Service-Agent Aaron Pierce (Glenn Morshower) schon für Präsident Palmer gearbeitet — und Bill Buchanan (James Morrison) CTU-Direktor.
Mit der sechsten Staffel kehrt die Serie zurück zu Atombomben in Los Angeles. Diesmal geht tatsächlich eine hoch, und Jack Bauer muss verhindern, dass weitere explodieren. Wayne Palmer (D. B. Woodside), der Bruder des früheren Präsidenten, ist nun selbst Präsident, Tom Lennox (Peter MacNicol) sein undurchsichtiger Stabschef. Überraschend ist Bill Buchanan immer noch CTU-Direktor, aber natürlich nicht durchgehend. Er ist jetzt mit Karen Hayes (Jayne Atkinson) verheiratet, die als Nationale Sicherheitsberaterin des Präsidenten ihrem Mann gegenüber weisungsbefugt ist. Auch Chloes Ex-Mann Morris O’Brian (Carlo Rota) gehört nun zum Team, was einige zusätzliche Reibereien verursacht, ebenso Nadia Yassir (Marisol Nichols) und Milo Pressman (Eric Balfour), der in der ersten Staffel schon einmal dabei war.
Innovative Serie, die komplett in Echtzeit spielte. Eine Fernsehrevolution. Die 24 Folgen einer Staffel umfassten insgesamt nur einen einzigen Tag, jede Folge exakt eine Stunde des Tages (die Nettolänge einer Episode ohne Werbung betrug allerdings nur 42 Minuten). Im Vorspann erklärte Bauer bereits: „Heute ist der längste Tag meines Lebens.“ 24 war äußerst brutal und völlig unrealistisch hinsichtlich der Tatsache, dass in der kurzen erzählten Zeit so viel passierte wie in anderen Serien, deren Handlungszeitraum mehrere Jahre umfasste. Auch sonst wurde so ziemlich alles immer absurder und unglaubwürdiger. Während bei jedem Einsatz um Jack Bauer herum der Reihe nach alle Agenten abgeknallt wurden, schien Bauer selbst eine Art unsterblicher Supermann zu sein, der rund um die Uhr atemlose Anweisungen in sein Handy brüllt und zwar niemals Zeit für Erklärungen hat, aber oft genug für Versprechen, jemanden unbeschadet zur Mutter zurückzubringen. Derweil wurden bei CTU neue Direktoren quasi im Stundentakt durchgeschleust.
Unabhängig davon war 24 so spannend, dass man nach dem Ende einer Folge schnellstmöglich sehen wollte, wie es denn nun weitergeht. Diesem Verlangen trug RTL 2 Rechnung, indem es die komplette erste Staffel innerhalb von nur vier Wochen zeigte. Dienstags, freitags und sonntags liefen zur Primetime jeweils zwei Folgen hintereinander, diese wurden oft am Tag vor den nächsten neuen Folgen am späten Abend wiederholt. Sechs der ersten 24 Folgen mussten für die Erstausstrahlung um 20.15 Uhr geringfügig geschnitten werden, da sie von der Freiweilligen Selbstkontrolle erst für Zuschauer ab 16 Jahren freigegeben waren. Auf dem Wiederholungssendeplatz liefen diese Folgen ungekürzt. Wenn sich mehrere Handlungsstränge gleichzeitig entwickelten, trug 24 dem Rechnung, indem der Bildschirm zwei-, drei- oder viergeteilt wurde (Überraschung: Es wurde dann immer nur in einem Bild gesprochen; in den anderen fuhren, gingen oder flogen Menschen schweigend meistens gerade irgendwohin). Während der gesamten 24 Stunden ging niemand zur Toilette. Also wie im richtigen Leben: Vermutlich nutzten die Charaktere dazu die Werbepausen.
Wahrscheinlich die hochwertigste Produktion, die RTL 2 je gezeigt hat (okay, keine große Kunst — aber auch aus dem Programmangebot jedes anderen Senders hätte diese Serie herausgeragt). Für die aufwendige Serie betrieb RTL 2 im Vorfeld einen enormen Werbeaufwand. Schon Monate vorher liefen Programmhinweise, und zwei Wochen vor dem Start lag einer Fernsehzeitschrift eine Gratis-DVD bei, die die komplette erste Folge enthielt. Die dadurch erreichten Einschaltquoten waren passabel, aber nicht überragend.
Nur einen Tag nach der Erstausstrahlung ihrer letzten beiden Folgen erschien die gesamte erste Staffel in Deutschland als Kauf-DVD (auch die weiteren Staffeln wurden kurz nach der Ausstrahlung auf DVD veröffentlicht).
Die weiteren Staffeln liefen an verschiedenen Sendeplätzen, weiterhin meistens mindestens mit Doppelfolgen, aber in der Regel nur noch an einem Tag pro Woche. Während in den USA die Einschaltquoten mit jeder neuen Staffel neue Rekordwerte erreichten, gingen sie in Deutschland immer weiter zurück. Nach fünf Staffeln hatte RTL2 kein Interesse mehr. Die sechste Staffel lief montags ab 22.15 Uhr mit Doppelfolgen auf ProSieben, das viel weniger Zeit brauchte, um das Interesse zu verlieren. Seit der siebten sind die Erstausstrahlungen auf Premiere zu sehen und die Free-TV-Premieren dienstags gegen 22.00 Uhr bei Kabel 1.
Serienerfinder Joel Surnow hatte zehn Jahre zuvor als Co-Autor die schlimme Serie Der Ring der Musketiere ausgeheckt. Hauptdarsteller waren damals David Hasselhoff und Thomas Gottschalk. Schön, dass er aus Erfahrung klug wurde.
3 mal 5 = 2007
Letzter Teil unseres Fernsehrückblicks 2007. Diesmal mit den besten Sendungen des Jahres. Rein subjektiv. Wir haben uns selbst getrennt voneinander nach unseren jeweiligen Top 5 befragt. Stefan hat es leider nicht rechtzeitig geschafft, seine Auswahl zu begründen, weil er vom plötzlichen Jahresende völlig überrascht wurde. Jochen hat sich geweigert, seine Auswahl in eine Reihenfolge zu bringen, sie dafür aber nach Genres geordnet. Und ich habe in meine fünf noch heimlich sechs weitere Nennungen eingeschmuggelt, weil ich mich nicht beschränken konnte. Manchmal glaube ich, dieser Laden hier bräuchte dringend einen Chef.
Immerhin haben wir darauf geeinigt, dass die Sat.1-Show Fröhliche Weihnachten! mit Anke Engelke und Bastian Pastewka eine gemeinsame Sondererwähnung als beste Einzelsendung des Jahres bekommt. Dies war sie.
Jetzt zu den Reihen und Serien.
NIGGEMEIERS TOP 5
5. Rach, der Restauranttester (RTL)
4. Unter Verdacht (ZDF)
3. Schlag den Raab (ProSieben)
2. Switch Reloaded (ProSieben)
1. KDD — Kriminaldauerdienst (ZDF)
STÖCKLES TOP 5
Show: Schlag den Raab (ProSieben)
Ich mag Stefan Raab nicht und denke, er wird als Moderator überbewertet. Aber Raab ist ein großartiger Fernseherfinder: Wok-WM, Stock Car Challenge, der Pokerabend, alles gute Formate, die unterhaltsam sind. Da die große Show im deutschen Fernsehen tot ist (hat hier jemand gerade Wetten, dass…? gesagt? Nicht im Ernst, oder?), ist es schön, dass es Schlag den Raab gibt. Ein über weite Strecken kurzweiliges Spiel ohne Grenzen, von irgendjemandem (Matthias Opdenhövel hat „Hier“ gerufen) moderiert, und das Beste ist, dass der Kandidat nicht Raab heißen muss, sondern auch Fred Flitzpiepe sein könnte, so egal ist das. Außerdem ist die Sendung so unverschämt lang, dass man sich danach nicht fragen muss, was man mit dem angebrochenen Abend anfangen soll.
Drama national: KDD — Kriminaldauerdienst (ZDF)
Wer sich gerade wegen Fernbedienungsverlust zwangsweise den Alten ansehen musste und danach in den KDD gerutscht ist, der versteht die Welt nicht mehr. ZDF? Was ist da los bei euch? Hervorragende Schauspieler, tolle Bücher und sogar eine weiterführende Handlung, die die einzelnen Episoden verbindet. Mal ehrlich, ZDF, da hat euch doch jemand was in den Melissengeist gemischt, oder? Dann trinkt auf jeden Fall weiter!
Drama international: Bones — Die Knochenjägerin (RTL)
Ja, ich weiß, die Meisten werden jetzt denken: Wie peinlich! Nicht so gut wie CSI, doofe Plots, blablabla. Nein! Bones ist um Längen besser als dieses doofe CSI: Miami, mit diesem ewig aufgeblasenen Gerechtigkeitsfanatiker, der nie weiß, ob er die Sonnenbrille gerade braucht oder nicht. Bones hat Fehler, ihr Team besteht aus Menschen, die sogar mal zum Psychiater gehen. Jawoll! Bones ist prima und außerdem viel brutaler als CSI. Die richtig ekligen Leichen liegen bei Bones im Labor.
Comedy: Dr. Psycho (ProSieben)
Wenn der Ulmen nicht diese Serie gespielt hätte, hätte ich als Comedy ganz sicher Pastewka gewählt. Aber Pastewka läuft schon in der dritten Staffel, Dr. Psycho hatte in diesem Jahr Premiere. Und was für eine. Ich habe seit Jahren nicht mehr so über eine deutsche Produktion gelacht. Hier stimmt alles: Die Abziehbild-Charaktere, der respektlose Umgang mit dem Genre Krimi und natürlich Ulmen selbst. Und die Autoren! Danke für diesen Dialog:
Dr. Psycho: „Erst das World Trade Center und jetzt ein Wettbüro. Der Terrorismus ist ja ganz schön runtergekommen.“
Geiselnehmer: „Halt Dein Maul. Das hier ist ein Überfall und kein Terrorismus. Ich bin Syrer, der da ist Bulgare und der Andere ist Deutscher.“
Dr. Psycho (achselzuckend): „Jaja, Globalisierung.“
ProSieben hat trotz schwacher Quoten eine zweite Staffel bestellt. Danke.
Doku: Mode-Geschichten (arte)
Ein großartiger, wirklich mal aufwändiger Mehrteiler zum Thema Modegeschichte. Der Bogen wurde gespannt von den Römern bis zur Haute-Couture, über alle Epochen von der klassischen Antike über die Völkerwanderung, das Mittelalter, Renaissance, Barock, Empire, Biedermeier bis zur Neuzeit. Tolle Doku!
REUFSTECKS TOP 5
1. Switch Reloaded (ProSieben)
Wer, aus welchen Gründen auch immer, nur eine einzige Fernsehsendung pro Woche anschauen will, sollte sich für die TV-Parodie Switch Reloaded entscheiden. Da sind nämlich alle anderen drin. Wer diese anderen Sendungen kennt, findet es zum Brüllen komisch, und wer die anderen nicht kennt, erfährt auf diese Weise, was sonst noch so im Fernsehen läuft. Gute Gags, perfekte Gestik und geniale Masken machen nur einen Teil des Reizes aus. Switch Reloaded hat das seltene Glück deutscher Comedyshows, dass grandiose Darsteller und hervorragende Autoren gemeinsam an derselben Sendung arbeiten.
2. Zapping international (arte)
Im Prinzip so ähnlich wie Switch Reloaded, nur ohne Parodien. Man bekommt eben mit, was anderswo gezeigt wird. Zapping international stellt samstags mittags interessante Fernsehformate aus anderen Ländern vor, die noch nicht für den deutschen Markt adaptiert wurden. Es geht um ein Land pro Folge, und manchmal ist es gleichermaßen erstaunlich und erschütternd, wie viel mutiger als in Deutschland Fernsehmacher in anderen Ländern sind, von denen man es gar nicht erwartet hätte. Wer diese Sendung sieht, muss also nicht mal mehr in Urlaub fahren. Es sei denn, Sie gehören zu diesen merkwürdigen Menschen, die sich sogar im Urlaub vom Fernseher wegbewegen.
3. Pastewka (Sat.1)
Rudi Carrell hat den Deutschen vorgemacht, wie man sich selbst zum Opfer der eigenen Witze machen kann. Das ist lustig und steigert die Sympathie. Bastian Pastewka bringt diese Fähigkeit auf ein völlig neues Humorniveau. Seine Mitspieler dürfen ihn nach Herzenslust beschimpfen, während er das sozial inkompetente, egoistische Ekel mimt. Die tollen Beziehungsszenen mit Bastian und seiner Freundin Anne kamen in der dritten Staffel etwas zu kurz, aber das enthebt Pastewka nicht von seinem Status als bester deutscher Sitcom.
4. Dr. House (RTL)
Sechs Millionen Zuschauer können irren. Dafür gibt es viele Beispiele. Oft können sogar zwölf Millionen irren. Doch die bis zu sechs Millionen, die jede Woche Dr. House schauen, haben Recht. Ich genieße die Seltenheit, dass mal eine meiner liebsten Serien zu den großen Publikumserfolgen zählt.
In diesem Herbst habe ich mir auf DVD 70 Folgen innerhalb weniger Wochen angesehen. Eine Serie, die mich auch in dieser Schlagzahl immer noch zum lauten Lachen bringt, muss etwas Besonderes sein.
5. Boston Legal (Vox)
Denny Crane.
Es gibt noch andere gute Sendungen, die einen Platz auf der Liste verdient hätten: Hart aber fair, Prison Break, Pssst…, Schlag den Raab, die Tatorte mit Axel Prahl und Jan-Josef Liefers, vielleicht sogar Born To Cook. Doch Boston Legal hatte ich vergangenes Jahr schon auf meiner Fünferliste, und es soll bloß niemand auf die Idee kommen, die Serie sei auch nur einen Deut schlechter geworden.
Denny Crane.
4-3-2-1 — Hot And Sweet
1966–1970 (ZDF). Monatliche 45-minütige Popmusiksendung am Samstagnachmittag mit den aktuellen Hits englischsprachiger Postars live im Studio und als Filmzuspielung (Startkommando: „4-3-2-1!“).
Die Show war die Antwort des ZDF auf den erfolgreichen Beat-Club in der ARD. Zuerst moderierte Lotti Ohnesorg, dann Alf Wolf. 1969 übernahmen Susanne Doucet und Ilja Richter und fingen an, zwischen den Songs Sketche zu spielen. Richter war mit 16 Jahren Deutschlands jüngster Fernsehmoderator. Er wurde spätestens mit der Nachfolgesendung Disco zum Star, die er allein moderierte. Doucet wurde vom ZDF gefeuert, weil sie gleichzeitig in ihrem Heimatland Schweiz eine ähnliche Sendung moderierte, die das ZDF als Konkurrenz betrachtete.
5000 Jahre Zeitreise-Experimente!
Es gibt schon immer viel Steinzeitliches im ARD-Programm, zum Beispiel Florian Silbereisens Witze in den Festen der Volksmusik, Don-Camillo-Wiederholungen oder Rolf Seelmann-Eggebert (Letzterer begleitet heute um 18.05 Uhr übrigens Bundespräsident Horst Köhler in einer Reportage mit dem schönen Titel „Ich bin kein Unterschriftenautomat“).
Dieses Wochenende ist die Steinzeit das wiederkehrende Thema in vielen Sendungen, denn heute um 21.45 Uhr startet Steinzeit — Das Experiment. Es ist zwar nicht mehr sonderlich originell, seit dem Erfolg von Schwarzwaldhaus 1902 vor fünf Jahren neuzeitliche Menschen immer wieder in x-beliebige Epochen zu versetzen (zuletzt im Januar in der Bräuteschule 1958), doch faszinierend ist es allemal, diese Menschen von heute mit den Bedingungen von damals umgehen zu sehen.
Faszinierend ist außerdem, wie professionell die ARD das Thema durch die Pfingsttage zieht. Schon seit gestern gibt es im Vormittagsprogramm den Ableger Die Steinzeit-Kinder, ein Extrakt aus der Abendserie, und morgen zeigt sie „The Flintstones – Die Familie Feuerstein“, die Realverfilmung mit John Goodman. Allerdings schon um 7.35 Uhr am Morgen, wo’s keiner merkt. Niemand ist perfekt.
Steinzeit — Das Experiment, heute und ab morgen immer montags um 21.45 Uhr im Ersten.
7 vor 7
1984–1988 (RTL). „Die Bilder des Tages“. Hauptnachrichtensendung von RTL seit Sendestart, täglich um 18.53 Uhr.
7 vor 7 wurde von drei Moderatoren präsentiert, die verschiedene Zuständigkeitsbereichen hatten: Inland, Ausland und Sport. Der für Inland Zuständige war zugleich Anchorman, also Hauptmoderator: Es war Hans Meiser. Zu den weiteren Moderatoren für die anderen Bereiche gehörten u. a. Geert Müller-Gerbes, Björn Hergen Schimpf (der ab September 1984 außerdem als Karlchen immer nach den Nachrichten ebendiese kommentierte), Olaf Kracht und Ulli Potofski. 1988 wurde die Sendung um acht Minuten vorverlegt und in RTL aktuell umbenannt.