Suchergebnisse:

California Highschool 2

Mittwoch, 28. Februar 2007, 02:15

1995–1996 (RTL2); 1997 (Nickelodeon). US-Sitcom („Saved By The Bell – The New Class“; 1993–2000).

Fortsetzung der Serie California Highschool: Richard Belding (Dennis Haskins) ist noch immer der Schuldirektor, der ehemalige Schüler Samuel „Screech“ Powers (Dustin Diamond) kommt nach kurzer Zeit als dessen Assistent zurück an seine alte Schule. Die neuen Schüler sind Barton „Weasel“ Wyzell (Isaac Lidsky), Tommy „D“ Deluca (Jonathan Angel), Lindsay Warner (Natalia Cigliuti), Megan Jones (Bianca Lawson), Vicki Needleman (Bonnie Russavage), Scott Erikson (Robert Sutherland Telfer) und Crunch Grabowski (Ryan Hurst). Scott, Vicki und Weasel verlassen die Schule nach einer Weile wieder, und Rachel Meyers (Sarah Lancaster), Brian Keller (Christian Oliver) und Bobby Williams (Spankee Rogers) kommen dazu. Noch später kommen Ryan Parker (Richard Lee Jackson), R. J. Collins (Salim Grant) und Maria Lopez (Samantha Becker) von der verfeindeten Valley-Highschool an die Bayside.

RTL2 zeigte 39 Folgen, 26 weitere waren beim Kindersender Nickelodeon zu sehen, der Rest der eigentlich 143‑teiligen Serie lief in Deutschland gar nicht. Christian Oliver wurde später Hauptdarsteller in der deutschen Serie Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei.

Calimero

Sonntag, 17. Februar 2008, 09:47

1972–1986 (ZDF). 132‑tlg. ital.‑jap. Zeichentrickserie von Nino und Toni Pagot („Calimero“; 1972).

Das schwarze Küken Calimero lebt mit seiner Freundin Priscilla und der Ente Pierro auf einem Bauernhof in Palermo, geht zur Schule und erlebt viele Abenteuer.

„Calimero mit Sombrero“, hieß es im Titelsong. Der Sombrero war eine halbe Eierschale, die Calimero ständig auf dem Kopf trug. Die Folgen waren etwa 25 Minuten lang, enthielten meist zwei kurze Episoden und liefen oft innerhalb anderer Reihen des Kinderprogramms, darunter Kalle Schwobbel präsentiert, ZDF-Ferienprogramm für Kinder und Trickbonbons.

Einige Episoden sind auf DVD erschienen.

Canale Grande

Freitag, 25. Januar 2008, 13:08

1993-1994 (Vox). Wöchentliches einstündiges Medienmagazin mit Dieter Moor, das hinter die Kulissen der Presse und des Fernsehens blickte.

Die Show war eine der ersten — und langfristig auch einzigen — Sendungen, mit denen der noch junge Sender Vox Aufsehen erregte. Kritiker lobten und liebten das Magazin und seinen Moderator Moor, der die Zuschauer stets mit „Liebe Zielgruppe“ begrüßte. In die Schlagzeilen geriet er, als er sich in einer Sendung vor laufender Kamera komplett auszog, um mal zu testen, was eigentlich passiert, wenn sich ein Moderator während einer Anmoderation komplett auszieht. Nämlich nichts. Nur nachträglich eine Debatte in den Zeitungen.

Die Reihe brachte es auf 66 Ausgaben. Nach dem Umkrempeln des Senders wurde das Konzept in ähnlicher Form bei Premiere weitergeführt, unter dem Namen „studio/moor“. Spätere Medienmagazine waren Parlazzo und Zapp.

Cashman

Mittwoch, 16. Juli 2008, 22:29

1997 (RTL 2). Halbstündige Action-Gameshow.

Moderator („Cashman“) Georg Holzach testet als Reporter auf der Straße mit Co Moderatorin Elisabeth Darius, ob Passanten für einen 500-Mark-Schein spontan bereit sind, seltsame Dinge zu tun, z. B. nackt durch eine Waschanlage laufen, das schmierige Griffband einer Rolltreppe im Kaufhaus ablecken oder Sekt aus schweißigen Damenschuhen trinken.

Die Sendung, die samstags am Vorabend lief, markierte damals den vorläufigen Höhepunkt des Ekel TV (der natürlich mit späteren Sendungen wie Ich bin ein Star – holt mich hier raus mühelos übertroffen wurde) und löste entsprechende Entrüstung aus. Wider Erwarten – auch des Senders – ließ sich die Empörung nicht in Quote umsetzen. Das deutsche Publikum war von dem holländischen Import nicht sonderlich beeindruckt und schaltete ab, weshalb schon nach zwei Monaten der Sender das Gleiche mit der Show tat. Kleinstsender Neun Live griff die Idee im März 2004 unter dem Titel „Schürmanns Gebot“ mit Thomas Schürmann wieder auf.

Charmed — Zauberhafte Hexen

Mittwoch, 28. Februar 2007, 02:41

1999–2007 (Pro Sieben). 178-tlg. US-Fantasyserie von Constance M. Burge („Charmed“; 1998-2006).

Die Schwestern Prudence, kurz Prue (Shannen Doherty), Piper (Holly Marie Combs) und Phoebe Halliwell (Alyssa Milano) ziehen in das Haus ihrer verstorbenen Großmutter in San Francisco. Dort ändert sich ihr Leben schlagartig, als sie aus einem geheimnisvollen Buch erfahren, dass sie Hexen sind. Fortan nutzen sie ihre Fähigkeiten, um Gutes zu tun und böse Dämonen zu bekämpfen. Prue beherrscht Telekinese, Piper kann die Zeit anhalten und Phoebe die Zukunft vorhersagen. Gemeinsam sind sie quasi unschlagbar, denn „die Macht von dreien kann keiner entzweien“! Daneben gehen sie aber weiter ihren ganz normalen Tätigkeiten nach. Prue arbeitet in einem Auktionshaus, Piper lernt Köchin in einem Restaurant und eröffnet in der zweiten Staffel den Nachtclub „P3″, und Phoebe schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch und bekommt später eine Zeitungskolumne als Briefkastentante.

Auch der Bekanntenkreis der Halliwells ist nur oberflächlich menschlich und verwandelt sich bei Gelegenheit in glibbrige Monster: Prues Boss Rex Buckland (Neil Roberts) ist ein böser Magier und hinter den Schwestern her. Der Handwerker Leo Wyatt (Brian Krause) ist in Wirklichkeit ein Wächter des Lichts und also einer der wenigen auf der Seite der Hexen. Er und Piper heiraten in der dritten Staffel. Hinter dem Staatsanwalt Cole Turner (Julian McMahon) verbirgt sich der rot-schwarze Dämon Balthasar, der die Hexen töten soll, sich aber in Phoebe verliebt, der erst spät die Augen aufgehen. Es gelingt ihr, das Böse in Cole zu vernichten, jedoch nicht für immer. Eine Hand voll echter Menschen lebt dennoch in San Francisco, darunter die Polizisten Andrew Trudeau (T. W. King) und Darryl Morris (Dorian Gergory). Sie finden heraus, dass die Halliwells gute Hexen sind, und helfen ihnen, Spuren zu verwischen, wenn sie mal wieder ein Ungeheuer vernichtet haben. Andrew wird am Ende der ersten Staffel von einem Dämon getötet.

Als die drei am Ende der dritten Staffel im Fernsehen als Hexen geoutet werden, geht es um schnelle Schadensbegrenzung: In einem gefährlichen Prozess versuchen sie, die Zeit zurückzudrehen. Der Vorgang kostet Prue das Leben. Die „Macht von dreien“ ist zunächst zerstört, kann aber wiederhergestellt werden. Piper und Phoebe finden zu Beginn der vierten Staffel im Herbst 2002 Paige Matthews (Rose McGowan), von der sie bisher nichts wussten. Sie ist ihre Halbschwester und eine Halbhexe, zur anderen Hälfte Wächterin des Lichts. Auch sie beherrscht Telekinese und kann zudem allein durch ihren Willen Gegenstände und Personen von einem Ort an einen anderen teleportieren. Paige ist eigentlich Sozialarbeiterin, kündigt ihren Job aber später, um Vollzeitherumhexerin zu werden.

Der Kampf zwischen Gut und Böse geht derweil ewig weiter und wird auch nie entschieden werden, damit das Gleichgewicht bestehen bleibt. Das Böse tritt im Lauf der Zeit in vielen verschiedenen Formen auf, darunter als „Quelle“ (Bennet Guillory), der Ursprung allen Übels, als Seherin (Debbi Morgan) und als „Titanen“. Cole und Phoebe heiraten in der vierten Staffel und lassen sich in der fünften wieder scheiden. Nach dem Ende der bisherigen „Quelle“ ergreift diese nun von Cole Besitz. Leo und Piper bekommen einen Sohn, einen Mischling aus Hexe und Wächter, den sie Wyatt Matthew Halliwell nennen und der sogleich Kraftfelder zur Dämonenabwehr um sich herum aufzubauen beginnt.

Einen weiteren Sohn, Chris, bekommt Piper im Finale der sechsten Staffel, doch schon vorher schaut der Junge als Erwachsener (Drew Fuller) aus der Zukunft mal eben vorbei, um den Schwestern im Kampf gegen die Titanen zu helfen. Im gleichen Staffelfinale wird der erwachsene Chris von Gideon (Gildart Jackson) getötet. Leo ist unterdessen in den Ältestenrat befördert worden, die den Vorsitz über die gute Seite halten. Das heißt aber, dass er weniger Zeit bei seiner Familie auf der Erde verbringen darf. Er tötet nun Gideon, der bisher eine Zauberschule geleitet hat, deren Leitung nun Paige übernimmt, die sie bald an leo weitergibt.

Am Ende der siebten Staffel müssen die Schwestern ihren Tod vortäuschen, um einem bösen Dämon zu entkommen. Sie tarnen sich fortan als ihre eigenen Cousinen, und aus Phoebe, Piper und Paige werden Julie, Jenny und Jo. Sie heuern die Nachwuchshexe Billie Jenkins (Kalie Cuoco) an, die für sie die Dämonen verjagt und im Gegenzug von den Hexen das Hexen lernen darf. Leo wird erst zu Luis und wenig später eingefroren. Das verhindert zwar seinen Tod, aber weg ist er damit auch.

Kurz vor dem Ende der Serie heiratet Paige den Bewährungshelfer Henry (Ivan Sergei) und im Finale Phoebe den Liebesbotschafter Coop (Victor Webster). Der wurde ursprünglich vom Ältestenrat geschickt, um Phoebe bei der Suche nach ihrer wahren Liebe zu helfen, aber die war er dann wohl selbst. Die Serie endet mit einem Zeitsprung. Erst reist Piper noch ein wenig in der Zeit hin und her, um ein paar Leben zu retten, und dann sehen wir die inzwischen alten Schwestern mit ihren vielen Kindern und Enkeln, die ihre Fähigkeiten geerbt haben.

Mutmachende Serie, die zeigte, dass man jedes noch so wandlungsfähige böse Gespenst zur sofortigen Explosion bringen konnte, wenn man nur ein Büchlein mit gereimten Sprüchen zur Hand hatte und dünn genug bekleidet war. Produzent war Aaron Spelling. Die Rückkehr Shannen Dohertys zu Spelling Productions machte Schlagzeilen, nachdem Spelling sie einige Zeit zuvor aus seiner Serie Beverly Hills, 90210 rausgeworfen hatte. Die neuerliche Zusammenarbeit hielt genau für drei Staffeln, dann gab es wieder Krach, und Spelling warf Doherty abermals raus. Immerhin durfte sie in ihrer Abschiedsfolge sogar Regie führen.

Die einstündigen Charmed-Episoden liefen zunächst am Sonntag-, später am Samstagnachmittag, und seit der dritten Staffel im Juni 2001 zur Primetime am Mittwochabend, zeitweise mit Doppelfolgen. Auch die letzte Staffel startete im Herbst 2006 noch in der Primetime, jetzt dienstags, doch dann ging der Serie wohl kurz vor Schluss die Luft aus, und ihre letzten Folgen liefen wieder samstags nachmittags.

Titelsong war „How Soon Is Now“, im Original von The Smiths, in der Version von Love Spit Love.

Cheers

Samstag, 13. Januar 2007, 01:36

1995–1996 (RTL). 273‑tlg. US-Sitcom von Les Charles, James Burrows und Glen Charles, Regie: James Burrows („Cheers“; 1982–1993).

Der eitle Frauenheld Sam „Mayday“ Malone (Ted Danson), früher Profisportler, betreibt in Boston die Kneipe Cheers. Zum Personal gehören die junge und altkluge Bedienung Diane Chambers (Shelley Long), die sich für etwas Besseres hält, und die resolute und vorlaute Carla Tortelli (Rhea Perlman), die Diane aus tiefstem Herzen hasst, sowie der naive Barmann Ernie Pantuso, genannt Coach (Nicholas Colasanto). Er war früher Sams Trainer. Eine bunte Mischung bierseliger Stammgäste sitzt ständig herum: der arbeitslose Buchhalter Norm Peterson (George Wendt), den die ganze Kneipe bei seinem Eintreten mit dem lauten Ausruf „Norm!“ begrüßt; der nervtötende Postbote Cliff Clavin (John Ratzenberger), der dauernd mit nutzlosem Wissen prahlt und noch immer bei seiner Mutter lebt; und der snobistische Psychiater Dr. Frasier Crane (Kelsey Grammer).

Nach Coachs Tod wird Woody Boyd (Woody Harrelson) ab Folge 70 neuer Barmann. Er ist noch sehr jung und unschuldig und mindestens genauso naiv und schwer von Begriff wie Coach. Sam hat es von Anfang an auf Diane abgesehen, doch zunächst werden Frasier und Diane ein Paar. Sie wollen heiraten, dann lässt Diane Frasier jedoch am Altar stehen, worüber Frasier nie hinwegkommt. Schließlich beginnen Sam und Diane eine chaotische Beziehung. Auch ihre geplante Hochzeit platzt, und Diane verlässt das Cheers. Nach einer voreiligen Kündigung verliert Sam seine Kneipe an Rebecca Howe (Kirstie Alley). Auch als er sie später zurückkauft, bleibt Rebecca im Cheers und ist damit Dianes Nachfolgerin. Sam begehrt auch sie, jedoch weitgehend erfolglos. Frasier heiratet seine besitzergreifende Kollegin Lilith Sternin (Bebe Neuwirth), die Baby Frederick zur Welt bringt. In der letzten Episode, einem Dreiteiler, kehrt Diane noch einmal zurück. Sie ist inzwischen Autorin.

Mit elf Jahren Laufzeit, Top-Quoten und zahlreichen Fernsehpreisen war Cheers in den USA eine der erfolgreichsten Serien überhaupt. Wie so oft wurde ein Nebendarsteller zum Publikumsliebling: Norm, der mit immer neuen Sprüchen sein Bier bestellte.

„Ein Bier, Mr. Petersen?“
„Ein bisschen früh, findest du nicht, Woody?“
„Für ein Bier?“
„Nein, für dumme Fragen.“

Die Rollen des Cliff Clavin und Frasier Crane waren eigentlich nur für einige Gastauftritte vorgesehen, wurden dann aber wegen ihrer Popularität dauerhaft beibehalten. Der Psychiater Frasier Crane war sogar die einzige Figur, die über das Ende der Serie hinaus überlebte. Kelsey Grammer bekam seine eigene, ebenfalls sehr erfolgreiche Sitcom Frasier, und so spielte er die Rolle nicht nur für die vorgesehenen sieben Wochen, sondern insgesamt 20 Jahre lang.

Das Cheers gibt es wirklich. Es hieß Bull & Finch Pub, als die Serienerfinder es in der Beacon Street 84 in Boston entdeckten und als Inspiration für ihre Serie nutzten. Die Serie wurde zwar im Studio in Los Angeles gedreht, doch die Front des Bostoner Gebäudes und der Kneipeneingang, zu dem man gelangt, wenn man eine Außentreppe heruntergeht, waren oft beim Szenenwechsel zu sehen; einzelne Szenen, die vor dem Cheers spielten, wurden außerdem vor Ort gedreht. Den ursprünglichen Namen Bull & Finch Pub behielt das Lokal während der gesamten Laufzeit der Serie bei, erst acht Jahre nach ihrem Ende änderte es ihn offiziell in „Cheers“.

RTL zeigte Cheers werktags um 9.30 Uhr mit Wiederholung in der folgenden Nacht um 0:30 Uhr. Auf dem nächtlichen Sendeplatz liefen auch spätere Wiederholungen noch mit guten Einschaltquoten. Zehn Jahre zuvor hatte das ZDF bereits 13 Folgen der Serie durch eine gewagte Synchronisation völlig verfremdet und unter dem Titel Prost, Helmut! den Zuschauern zugemutet.

Chefstewart Oscar

Samstag, 23. Februar 2008, 13:09

In der Nacht zum Montag wird Jon Stewart zum zweiten Mal die Oscar-Verleihung moderieren. Bei seinem ersten Engagement vor zwei Jahren fehlte ihm der Biss, war er angenehm unprätentiös, glänzte er mit feiner Ironie, langweilte er mit Monologen, konnte er den großen Moderationslegenden der Oscar-Verleihung nicht das Wasser reichen und brillierte auf dem Niveau der großen Oscar-Moderationslegenden. Je nachdem, welchem Kritiker man glaubte. Oder man hat es einfach selbst gesehen. Dann war es toll. Aber nur, falls Sie mir glauben.

Jon Stewart selbst fasste die Kritik in seiner eigenen Sendung, The Daily Show with Jon Stewart, zwei Tage später so zusammen:

Ich habe versagt, und ich war großartig. Ich war ein entsetzlich blasierter, unlustiger Erbe von Johnny Carson.

Vor allem die Kritik, Stewarts Oscar-Moderation sei zu unpolitisch gewesen, beruhte auf dem doppelten Missverständnis, die Oscar-Verleihung sei der passende Rahmen für politische Botschaften, und Jon Stewart sei ein Politmoderator. Richtig ist, dass es in seiner Sendung zum größten Teil um Politik geht. Doch die Sendung läuft in den USA auf Comedy Central, und das hat seinen Grund. Die Eigendarstellung auf der Webseite liest sich so:

Ein Moderator, fünf Korrespondenten, null Glaubwürdigkeit.

Wenn Sie die unverdaulichen Abendnachrichten satt haben und die politischen Wortverdreher und Strippenzieher in den 24-Stunden-News-Kanälen nicht mehr ertragen können, verpassen Sie nicht The Daily Show with Jon Stewart, die abendliche halbstündige Sendung unvorbelastet durch Objektivität, politische Integrität oder gar Sorgfalt. (…)

The Daily Show with Jon Stewart – sogar noch besser als informiert zu werden.

Mathias Richling redet auch über Politik… aber der Vergleich hinkt so sehr, dass ich ihn gar nicht erst zu Ende führe.

In den Anfangsjahren warb Jon Stewarts Show zur täglichen Eröffnung mit dem Satz:

Die Show, aus der mehr Amerikaner ihre Nachrichten beziehen… – als es der Fall sein sollte.

Der Slogan wurde schon vor Jahren eingemottet, doch heute beklagen (oder vermelden einigermaßen objektiv) US-Medien immer wieder, er sei inzwischen wahr: Viele Zuschauer nutzten Jon Stewarts Sendung oder andere Late-Night-Shows als vorrangige Informationsquelle anstelle von Nachrichten. Eine Umfrage im vergangenen November nannte die Zahl von 47 Prozent der jungen Erwachsenen.

Fakt ist, dass die Show durchaus einen erkennbaren Informationsgehalt hat, denn jede Pointe benötigt eine inhaltliche Hinführung, und neben etlichen Emmys, Peabodys und anderen Auszeichnungen gewann die Daily Show deshalb den Preis der amerikanischen Fernsehkritiker in gleich zwei Kategorien, die bis dahin als unvereinbar galten: Beste Comedysendung und beste Informationssendung. Und der demokratische Präsidentschaftsbewerber Barack Obama analysierte:

Jon Stewart bringt die Absurdität des Wahlkampfs gut ans Tageslicht, und dadurch haben seine Inhalte manchmal mehr Substanz als in anderen Sendungen.

Jon Stewart spielt das immer herunter. Dem CBS-Journalisten Steve Kroft vom Nachrichtenmagazin 60 Minutes erklärte er den maßgeblichen Unterschied zwischen beider Arbeit:

Ihr überprüft Fakten. Auf diese Idee kämen wir nie.

Dennoch nutzen Politiker die Show gern, um Sympathien zu gewinnen, und Autoren politischer Bücher, um für ihre Neuerscheinungen vor einem jungen Publikum zu werben, das man doch früher für so politisch desinteressiert hielt. Jon Stewart selbst ist dank des selbst gewählten politischen Schwerpunkts seiner Comedyshow, die unter seinem Moderationsvorgänger Craig Kilborn bis 1998 eher Witze über Sport und das Showgeschäft machte, zu einem oft eingeladenen Gast in Sendungen geworden, die sich für „echte“ Politshows halten. Sein berühmtester Auftritt war der in der CNN-Show Crossfire, die ein paar Monate später abgesetzt wurde, was man Stewart teilweise anrechnete. Crossfire war eine krawallige Talkshow, in der zwei Moderatoren gegensätzlicher politischer Gesinnung politische Gäste ins Kreuzfeuer nahmen und ihnen Phrasen abrangen, dabei aber mehr polemisches Theater als sachliche Information boten. Vor der Präsidentschaftswahl 2004 luden sie Jon Stewart ein und griffen ihn an, weil er dem damaligen demokratischen Präsidentschaftskandidaten John Kerry zu lasche Fragen gestellt habe. Stewart feuerte zurück:

Wenn Sie Ihre Show mit einer Comedyshow vergleichen wollen – sehr gern! – Sie sind bei CNN. Mein Vorprogramm sind Puppen, die Telefonbelästigung machen. Sie haben eine Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit! Und sie versagen erbärmlich. Es ist nicht nur so, dass Ihre Show schlecht ist. Sie schadet Amerika. Hören Sie damit auf.

Die ebenso selbstgerechten wie überforderten Moderatoren standen so schlecht da, dass sie nach dieser Live-Sendung jegliche Glaubwürdigkeit verloren hatten. Wenig später wurde ihre Absetzung bekannt gegeben. Das Video der Sendung, das seit der Ausstrahlung im Internet kursiert, wurde laut Wikipedia rund vier Millionen Mal angesehen. Die eigentliche Fernsehsendung hatte nicht einmal eine Million Zuschauer.

Der tatsächliche Einfluss der Daily Show with Jon Stewart wird dennoch überbewertet: Wäre er so groß, wie viele Medien behaupten, hätte George W. Bush niemals für eine zweite Amtszeit zum Präsidenten gewählt werden können, denn niemand war häufiger das Ziel von Jon Stewarts pointierter politsatirischer Kritik.

Verstanden hatte das offenbar Benazir Bhutto. Kurz vor ihrer Ermordung hatte die pakistanische Oppositionsführerin noch ein Buch geschrieben, das ihr langjähriger Vertrauter Mark Siegel vergangene Woche bei Jon Stewart vorstellte und dabei erzählte, wie er sich aufgeregt habe, als der pakistanische Präsident Pervez Musharraf bei Jon Stewart zu Gast war. Wie könne man denn diesem Diktator ein Forum bieten? Benazir Bhutto habe zu ihm gesagt:

Entspann dich. Es ist eine Comedy-Show!
   

Ach ja, und zur Oscar-Verleihung gibt’s in der Nacht zum Montag hier wieder Live-Senf.

Chefstewart Oscar — LIVE!

Montag, 25. Februar 2008, 02:02

Eigentlich sollte die Überschrift Little Jon & The Golden Statues lauten, eine Anspielung auf Long John & The Silver Beatles, den früheren Namen der Beatles, und auf Jon Stewarts Körpergröße von nur 1,68 Meter, aber das erschien dann sogar mir zu weit hergeholt.

Als ich den Fernseher einschalte, steht Steven Gätjen gerade ratlos herum und hält nach irgendwem Ausschau, den ich nicht kenne. Diese Situation ist nicht repräsentativ. Ich bin sehr beeindruckt, welche Kinokenntnisse Gätjen wieder aus dem Ärmel schüttelt und wie professionell er seine Sendezeit im Gespräch mit dem roten Teppichvolk füllt.

Aber eigentlich sind wir ja hier, um den Amerikanern zuzusehen. Mit meinem Respekt vor Steven Gätjen stehe ich erfahrungsgemäß ohnehin allein da.

2.00 Uhr: Das ist Regis Philbin, der in diesem Jahr die 30-minütige Vorab-Show moderiert. Philbin ist etwa ungefähr 150 Jahre alt, in den USA eine Fernsehlegende und Guinness-Weltrekordhalter für die meisten moderierten Fernsehstunden. Er teilt mit:

1978 habe ich das hier schon mal gemacht, und ich war so gut, dass sie mich nur 30 Jahre später schon wieder gefragt haben.

2.14 Uhr: Der Informationsgehalt der halben Stunde vor der Show beschränkt sich wie üblich darauf, dass die Schauspielerinnen Kleidung tragen und diese von jemandem entworfen wurden. Wer hätte das gedacht?

2.17 Uhr: Ich hätte die Zeit nutzen können, mich über die nominierten Filme zu informieren. Ich glaube, dieses Jahr kenne ich zum ersten Mal keinen einzigen. Ich hätte ja was im Fernsehen verpassen können, während ich im Kino sitze.

Ist es nicht eigentlich merkwürdig, dass die Verleihung von Fernsehpreisen im Fernsehen gezeigt wird, die Verleihung von Kinopreisen aber auch?

2.27 Uhr: So, jetzt müsste aber allmählich mal dieser Teppich gereinigt werden. Regis ist schon im Theater und erklärt Treppenstufen und sitzende Menschen. Er nennt etliche Namen, und es klingt wie Dieter Thomas Heck, der den Abspann vorliest. Der gleichzeitig durchlaufende Abspann deckt sich aber nicht mit den Namen. Dann geht’s jetzt wohl gleich los.

2.33 Uhr. Jon Stewart freut sich, dass der Autorenstreik endlich zu Ende ist, nachdem Hollywood dreieinhalb Monate gespalten war:

Willkommen zum Versöhnungssex!
 

2.36 Uhr:

Die Geschichte einer Frau, die ihren eigenen Mann vergisst. Hillary Clinton nennt ihn „Den Wohlfühlfilm des Jahres.“

2.38 Uhr:

Dennis Hopper ist hier. Ich sage das nur, damit Dennis Hopper weiß, wo er ist. Keine Sorge, ich werde es alle 15 Minuten erwähnen.

2.40 Uhr: Das prominente Publikum reagiert verhalten auf ein paar politische Witze, taut aber auf, als Jon Stewart den Bogen von Barack Obama und Hillary Clinton wieder zurück zum Film schlägt.

Wenn man einen Schwarzen oder eine Frau als Präsident sieht, rechnet man eigentlich damit, dass jeden Moment ein Asteroid die Freiheitsstatue zerstört.

2.41 Uhr:

Barack Hussein Obama. Sein mittlerer Name ist der Nachname des früheren irakischen Tyrannen. Sein Nachname reimt sich auf Osama. Das muss man erst mal überwinden. Wir erinnern uns alle an die gescheiterte 1944er Präsidentschaftskampagne von Gaydolf Titler.

2.48 Uhr: George Clooney feiert die 80-jährige Oscar-Geschichte:

Eines hatten alle Verleihungen gemeinsam: Sie waren lang.

2.49 Uhr: Sehr schöne Clipshow bewegender Oscar-Momente. Lässt sich schlecht wiedergeben. Nur schade, dass sie dazu Celine Dion spielen. Weiß ABC in den USA denn nicht, dass wir in Deutschland in den Werbepausen bereits Monrose ertragen müssen?

2.52 Uhr: Es ist so toll, dass Steve Carell, ein früherer Mitarbeiter von Jon Stewarts Daily Show, nicht nur Fernsehen, sondern auch Filme macht. So haben wir bei jeder Art von Preisverleihung eine lustige Rede von ihm. Diesmal hebt er an, den Stellenwert relevanter Dokumentationen herauszustellen, muss sich dann aber darauf hinweisen lassen, dass er nur „Bester Trickfilm“ vergeben darf. „Ratatouille“ gewinnt.

2.56 Uhr: Der Preis für Make-up steht an. Eigentlich müsste der Maskenbildner der roten Teppichshow gewinnen. Regis Philbin sah noch gar nicht aus wie 150.

2.57 Uhr: Stattdessen gewinnt jemand, der aussieht wie Horst Schlämmer. Gut, auch schlüssig.

3.02 Uhr: Ich tippe mal, dass die unmoderierten Oscar-Ausschnitte mit Michael Douglas und Catherine Zeta-Jones auch mit der 80-Jahr-Feier zu tun haben. Oder ist das Paar bei einem Autounfall ums Leben gekommen?

3.05 Uhr: Ich mag diesen Song, mit dem sie Germany’s Next Top Model bewerben: „Acceptable In The 80s“ von Calvin Harris. Ich bin ja so gespannt, ob ich ihn in zwei Stunden immer noch mag.

3.07 Uhr: Jon Stewart erklärt, was im Saal eigentlich während der Werbung passiert:

Wir machen gehässige Bemerkungen über die Outfits, die Sie zu Hause tragen.

3.12 Uhr: Hat die ältere Frau gerade „I am so grapefruit“ gesagt? Oder doch „grateful“? Ich sehe sie mir noch mal an und bin weiter unsicher.

3.19 Uhr: Javier Bardem („No Country For Old Men“) ist der beste Nebendarsteller und bedankt sich auf spanisch. Wenn er jetzt flucht, kann der ABC-Zensor womöglich nicht schnell genug reagieren.

3.23 Uhr: Einige Filmmontagen mit alten Ausschnitten haben wir schon gesehen. Jetzt erklärt Jon Stewart, wie die Oscars ausgesehen hätten, wenn der Autorenstreik nicht rechtzeitig beendet worden wäre: Vier Stunden lang noch mehr Montagen. Als Beweis zeigt er „Oscars Würdigung von Ferngläsern und Periskopen.“

3.27 Uhr: Der übersteuerte Ton bei diesem nominierten Song klingt furchtbar. Warum konnte es nicht bei Celine Dion derart zerren?

3.31 Uhr: Jerry Seinfeld ist als animierte Biene aus „Bee Movie“ zu hören und zeigt eine Montage mit Ausschnitten aus Bienenfilmen, um auf seine früheren Rollen hinzuweisen.

3.36 Uhr: Tilda Swinton gewinnt den Oscar als beste Nebendarstellerin für „Michael Clayton. Cate Blanchett als Bob Dylan und Ilja Richter für seine Rolle in „Tante Trude aus Buxtehude“ gehen leer aus.

3.45 Uhr: Jon Stewart zählt durch:

Wie aufregend: Jessica Alba ist schwanger, Cate Blanchett ist schwanger… gleich zwei schwangere Frauen im Saal! Andererseits… die Nacht ist noch jung, und Jack Nicholson ist hier. Am Ende des Abends wird neu ausgezählt.

3.48 Uhr: Die verrückten Coen-Brüder gewinnen für „No Country for Old Men.“ Der Name ihrer Kategorie, „Best Writing, Screenplay Based on Material Previously Produced or Published“, ist länger als ihre Dankesrede.

3.50 Uhr: Eine Filmeinspielung, für die offenbar nicht Jon Stewart und seine Autoren, sondern die Academy direkt verantwortlich ist, erklärt ausführlich, wie die Gewinner ermittelt und bis zur Preisverleihung geheim gehalten werden. Das ist ungefähr so lustig und auch mit der gleichen Musik unterlegt wie die Sicherheitshinweise vor einem Langstreckenflug.

3.52 Uhr: Jon Stewart kommt nach dieser filmischen Erläuterung zurück auf die Bühne und sagt im aufgesetztesten Tonfall, den man sich vorstellen kann:

Wow, das war fantastisch! Ich dachte immer, es geschehe durch Superdelegierte.

3.54 Uhr: Ähnlich wie die Werbepausen bei ABC und ProSieben sind die Pinkelpausen bei den fünf Filmfreunden und dem Fernsehlexikon synchron. Aber woher wissen ABC und ProSieben, wann wir wieder zurück sind?

4.01 Uhr: Jon Stewart stockt auf: Jessica Alba ist schwanger, Cate Blanchett ist schwanger — und Nicole Kidman auch. Der Bildschirm wird in Einzelbilder geteilt wie bei den Nominierten und Jon verkündet:

And the baby goes to…. Angelina Jolie!
  

4.04 Uhr: Ich habe keine Ahnung, wer die hässlichen Männer sind, die sich darum streiten, wer bei der Laudatio die Rolle von Halle Berry, und wer Judi Dench spielen darf, aber keiner von ihnen ist Ilja Richter.

4.13 Uhr: Als beste Hauptdarstellerin wird die einzige Frau in dieser Kategorie geehrt, deren Namen ich nicht schreiben kann. Machen wir es über das Ausschlussprinzip: Es sind nicht Cate Blanchett, Julie Christie, Laura Linney und Ellen Page.

4.23 Uhr: Nach dem letzten nominierten Song konnte man für einen kurzen Augenblick hören, dass die Laudatoren über die Saalbeschallung offenbar namentlich angekündigt werden. Diese Geheiminformationen dürfen die Zuschauer zu Hause jedoch auf keinen Fall erreichen. Aber gut, Jack Nicholson, der jetzt kommt, kenne sogar ich.

4.24 Uhr bis ca. 8.00 Uhr: Lange Liste der bisher als „Bester Film“ ausgezeichneten Werke.

4.28 Uhr: Oh, doch schon fertig.

4.29 Uhr: Der Preis für den besten Schnitt wird präsentiert von Renée Zellweger, die einst als beste Schnitte gewann. (Entschuldigung.)

4.34 Uhr: Robert Boyle, der alte Ausstatter, bekommt im Alter von 98 Jahren den Ehrenoscar fürs Lebenswerk. Für den richtigen war er zwar viermal nominiert, hat aber nie gewonnen. Martin Scorsese hätte das beinahe auch geblüht.

4.42 Uhr: Jon Stewart schockt die Welt:

Wir hatten ein kleines technisches Problem und müssen mit der Show noch mal von vorn anfangen.

4.44 Uhr: Der österreichische „Fälscher“ wird bester fremdsprachiger Film.

4.47 Uhr: Der da den finalen besten Song-Nominierten singt, sieht aus wie ein junger Tom Cruise, ist aber etwa einen Meter zu groß.

4.50 Uhr: Der Oscar für den besten Song wird überreicht, was Anlass zur Hoffnung gibt, dass ab jetzt niemand mehr singt. Das dreifach nominierte „Enchanted“-Duo aus Alan Menken und Stephen Schwartz geht leer aus, „Once“ gewinnt.

4.56 Uhr: Der bisher schönste Oscar-Moment: Markéta Irglová, eine Hälfte des Autorenduos, das eben den Oscar für den besten Song gewann, war nicht zu ihren Danksagungen gekommen, weil das Orchester die beiden von der Bühne spielte. Klar, Musiker haben wenig Verständnis für Musiker. Nach der Werbepause holt Jon Stewart sie zurück auf die Bühne und lässt sie, ohne dass ein ag dahintersteckt, ihren Dank nachholen. Respekt!

5.05 Uhr: Der Applausometer-Preis für den beliebtesten Verstorbenen geht an Deborah Kerr und Ingmar Bergman. Heath Ledger profitiert vom allgemeinen Schlussapplaus.

5.12 Uhr: Fünf Soldaten präsentieren die Kurzdoku-Nominierten per Satelliten-Schaltung aus Bagdad. Der Ton ist nicht ganz so schlecht wie bei den ersten Song-Nominierten.

5.18 Uhr: Der Langdoku-Sieger Alex Gibney („Taxi To The Dark Side“ über die US-Folterpraktiken in Afghanistan, dem Irak und Guantanamo) verkündet:

Meine Frau hatte gehofft, ich drehe eine romantische Komödie.

5.30 Uhr: Helen Mirren sagt einzelne Wörter auf. Sollen charakterdarstellerische Eigenschaften symbolisieren. Dann sagt sie auf, wer bester Hauptdarsteller wird: Daniel Day-Lewis.

5.36 Uhr: So, zwei hamwa noch, dann is Schicht. Beste Regie und Bester Film. Heißt: ProSieben zeigt den langen Trailer für „Michael Clayton“ höchstens noch achtmal.

5.43 Uhr: Noch ein Oscar, diesmal Regie, für Joel und Ethan Coen. Ethan, der vorhin schon nur „Danke“ sagte, erklärt, er habe dem von vorhin nichts hinzuzufügen.

5.46 Uhr: Bester Film: „No Country for Old Men“. Die Coen-Brüder waren nicht mal zurück auf ihren Plätzen.

5.48 Uhr: Ende. Ich danke allen Lesern und Kommentierenden für die Anteilnahme, Jon Stewart für die lustige, unaufdringliche Moderation, ProSieben dafür, dass mich die Werbeblockfüllungen immerhin etwas weniger genervt haben als normalerweise, …. (Orchester spielt mich ins Bett.)

Chicago Hope

Dienstag, 19. September 2006, 18:48

1995–1997 (Sat.1); 1998–1999 (Pro Sieben). 2000–2002 (Sat.1). 141-tlg. US-Krankenhausserie von David E. Kelley („Chicago Hope“; 1994–2000).

Medizinischer und privater Alltag, Patienten- und Ärztegeschichten und eine hohe Personalfluktuation im Chicago Hope Hospital. Zunächst arbeiten dort der Chirurg Dr. Aaron Shutt (Adam Arkin) und Schwester Camille (Roxanne Hart), die miteinander verheiratet sind, Dr. Jeffrey Geiger (Mandy Patinkin), Dr. Arthur Thurmond (E. G. Marshall), der Chefchirurg Phillip Watters (Hector Elizondo), Alan Birch (Peter MacNicol), der Anwalt des Krankenhauses, Dr. Daniel Nyland (Thomas Gibson), Dr. Geri Infante (Diane Venora), Schwester Maggie Atkinson (Robyn Lively), Dr. Billy Kronk (Peter Berg), Dr. Diane Grad (Jayne Brook) und Dr. Dennis Hancock (Vondie Curtis-Hall). Infante und Thurmond verlassen das Krankenhaus nach kurzer Zeit. Birch stirbt, und Dr. Geiger lässt sich beurlauben, um sich um Birchs Adoptivtochter zu kümmern. Dr. Kathryn Austin (Christine Lahti) übernimmt Geigers Position. Die Shutts lassen sich scheiden, und Camille kündigt. Nyland wird suspendiert, weil er eine Affäre mit der Frau eines Patienten hat. Dr. Keith Wilkes (Rocky Carroll) wird sein Nachfolger als Chef der Traumastation.

Neu an die Klinik kommt der Orthopäde Dr. Jack McNeil (Mark Harmon), der sehr talentiert, aber spielsüchtig ist. Im Laufe der Zeit kommen außerdem neu hinzu: Dr. John Sutton (Jamey Sheridan), Dr. Joseph Cacaci (Bob Bancroft), Dr. Lisa Catera (Stacy Edwards), Dr. Scott Frank (George Newbern) und Dr. Robert Yeats (Eric Stoltz). Manche von ihnen bleiben nur kurze Zeit. Billy Kronk und Diane Grad heiraten und bekommen eine Tochter. Als Dr. Geiger zurückkehrt und Geschäftsführer des Chicago Hope Hospital wird, feuert er Austin, Hancock, Catera, Yeats und Kronk. Grad schließt sich ihrem Mann an und geht ebenfalls. Neben Wilkes besteht das neue Ärzteteam jetzt aus Dr. Burt Peters (Bruce Davison) und Dr. Jeremy Hanlon (Lauren Holly). Vier Folgen vor Schluss übernimmt plötzlich der Geschäftsmann Hugh Miller (James Garner) das finanziell angeschlagene Hospital, haut erst auf den Tisch und dann auf den Putz und rettet es mit windigen Börsenspekulationen. Das Ende der Serie verhindert er dadurch jedoch nicht.

Wesentlich erfolgreicher und noch langlebiger als diese Serie wurde die Krankenhausserie Emergency Room, die im gleichen Jahr startete und die gleiche Handlung in der gleichen Stadt ansiedelte.

Die einstündigen Folgen liefen an verschiedenen Sendeplätzen in der Primetime, anfangs mit dem Untertitel „Ärzte kämpfen um Leben“ und später mit „Endstation Hoffnung“, zeitweise auch mal als „Chicago Hope Hospital“. Die vierte Staffel lief mittwochs um 21.15 Uhr auf Pro Sieben. Zur fünften Staffel kehrte die Serie zurück zu Sat.1 und lief montags um 22.15 Uhr. Mandy Patinkin, der Schauspieler des Dr. Geiger, ist ein bekannter Trompeter. Patinkin und Nyland-Darsteller Thomas Gibson drehten später noch eine weitere gemeinsame Serie: Criminal Minds.

CHiPs

Freitag, 26. Januar 2007, 19:05

1989–1992 (RTL). 137‑tlg. US-Actionserie von Rick Rosner („CHiPs“; 1977–1983).

CHiPs ist die Abkürzung für California Highway Patrol. Für diese sind die gegensätzlichen Police Officer Frank Poncherello, genannt Ponch (Erik Estrada), und Jonathan Baker (Larry Wilcox) gemeinsam auf Motorradstreife. Ihr Chef ist Commanding Officer Joe Getraer (Robert Pine).

Nennenswerte Handlung hatte die Serie nicht, beide Hauptdarsteller ziehen auch nicht ein einziges Mal die Waffe, dürfen dafür aber einmal einen Transporter voller nackter Volleyball-Spielerinnen verfolgen. Die Serie war nur eine Ausrede, Männer im Village‑People‑ohne‑Schnauzer‑Look in engen Uniformen und hohen Stiefeln auf 1000er Kawasakis zu zeigen. Wenigstens wurde Erik Estrada einmal bei einem Motorrad-Stunt ernsthaft verletzt. Persönliche Differenzen zwischen den beiden Hauptdarstellern führten vor der letzten Staffel zum Ausstieg von Wilcox, weshalb Ponch in den letzten Folgen mit wechselnden neuen Partnern auf Streife war. Trotzdem drehten beide zehn Jahre später einen Film zusammen: „ChiPs ’99“. Um die Jahrtausendwende verkaufte Estrada Fitnesszubehör in Dauerwerbesendungen.

Die einstündigen Folgen liefen im Vorabend-, später im werktäglichen Nachmittagsprogramm.

Blättern:  1 ... 18 19 20 21 22 ... 135


Das Buch

die Autoren

Weitere Bücher

New York für Fern-SeherDie kleine House-Apotheke

Links