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Bette Midler trifft Ruby Wax (und Alexander Gorkow)

Sonntag, 28. September 2008, 00:32

Alexander Gorkow hat für die Wochenend-Beilage der SZ eines seiner unnachahmlichen Fan-Gespräche geführt, diesmal mit Bette Midler. Es ist, wie fast immer, klug und albern und eitel und ganz außerordentlich kurzweilig. Ich zweifle allerdings ein bisschen, dass er wirklich das englische Wort für „Schellenmütze“ wusste (ich weiß nicht einmal, was das auf deutsch heißt), jedenfalls nutzt er die Gelegenheit, Harald Schmidt nachzutrauern (dessen Fan er auch einmal war):

SZ: Bei uns gibt es nichts zu lachen.

Midler: Wieso das denn nicht?

SZ: Humor hat ein schlechtes Image bei uns.

Midler: Wirklich? Das ist aber auch schon wieder recht komisch, oder?

SZ: Aus der Entfernung vielleicht.

Midler: Gibt es keine komischen Sendungen?

SZ: Da treten Komiker mit Schellenmützen und lustigen Frisuren auf.

Midler: Verstehe … Keine guten Leute?

SZ: Es gibt ein paar. Aber die geben sich keine Mühe mehr. Die Witze sind Mist.

Jedenfalls ist das Gespräch nicht nur sehr lesenswert, sondern auch ein wunderbarer Anlass, die Begegnung von Bette Midler mit der grandiosen Nervensäge Ruby Wax aus dem Archiv zu kramen, die sie 1996 für ihre BBC-Show „Ruby Wax Meets…“ in London zum Shoppen bei Harvey Nicks schleppte:

(Das in der Sendung dann folgende Treffen von Ruby Wax mit Liza Minnelli ist noch weniger fassbar, aber das heb‘ ich mir für einen anderen Anlass auf.)

Beverly Hills, 90210

Mittwoch, 28. Februar 2007, 02:39

1992–2001 (RTL). 295-tlg. US-Soap von Darren Star („Beverly Hills 90210″; 1990–2000).

Liebe und Leben in einer Schickimicki-Clique im Nobelort Beverly Hills, deren Mitglieder zu Beginn der Serie durchweg im Teenageralter sind und bis zum Ende zehn Jahre älter werden. Zur Clique gehören zunächst die Zwillinge Brenda (Shannon Doherty) und Brandon Walsh (Jason Priestley), Kelly Taylor (Jennie Garth), Steve Sanders (Ian Ziering), Dylan McKay (Luke Perry), Donna Martin (Tori Spelling) und Andrea Zuckerman (Gabrielle Carteris). Den jüngeren David Silver (Brian Austin Green) kann zunächst niemand ausstehen; nachdem dessen bester Freund Scott (Douglas Emerson) sich versehentlich erschossen hat, wird David jedoch allmählich in die Clique aufgenommen.

Innerhalb der Gruppe geht jeder mal mit jedem eine Beziehung ein, und neue Partner werden in die Clique aufgenommen. So ist Brandon nacheinander mit Kelly, Susan (Emma Caulfield) und Emily (Christine Elise) zusammen. Kelly hat außer mit Brandon Beziehungen mit Steve, Dylan und dem Anwalt Matt Durning (Daniel Cosgrove), Steve mit Kelly, Celeste (Jennifer Grant), Carly (Hilary Swank) und Janet Sosna (Lindsay Price). Donna ist zuerst mit David, danach mit dem gewalttätigen Ray Pruit (Jamie Walters) und mit Noah Hunter (Vincent Young) zusammen. Als Letzte ist Donna lange Zeit noch Jungfrau, und das ist natürlich ein großes Thema.

Davids Freundin ist nach Donna zunächst Clare Arnold (Kathleen Robertson), dann Valerie Malone (Tiffani-Amber Thiessen), eine intrigante Bekannte der Walshs, die in deren Haus zieht, als Brenda ins Ausland geht. Dylan, dessen Vater Jake (Josh Taylor) lange im Gefängnis gesessen hat und später bei einem Attentat getötet wird, hat Beziehungen mit Brenda, Kelly und Antonia Marchette (Rebecca Gayheart), die am Tag ihrer Hochzeit mit Dylan erschossen wird. Dylan verlässt daraufhin für mehrere Jahre die Stadt. Andrea heiratet Jesse Vasquez (Mark Damon Espinoza) und bekommt mit ihm ein Kind.

Ständiger Treffpunkt ist das „Peach Pit“, ein Lokal, das Nat Bussichio (Joe E. Tata) führt und dem später der Club „After Dark“ angegliedert wird. Brandon bedient zeitweise im „Peach Pit“. Brenda und Brandon, die mit ihren Eltern Jim (James Eckhouse) und Cindy (Carol Potter) zugezogen sind, stammen neben der Jüdin Andrea als Einzige nicht aus reichen Familien. Nach Brenda ziehen auch ihre Eltern sowie Andrea und Jesse und schließlich Brandon und Valerie weg. Als Dylan zurückkehrt, kommt er mit der hinterhältigen Gina Kincaid (Vanessa Marcil) zusammen, einer Cousine Donnas, die sich später als deren Schwester entpuppt.

Zu Beginn sind alle Cliquenmitglieder noch Schüler und besuchen die West Beverly High, wo Andrea die Schülerzeitung leitet. Danach ergreifen sie unterschiedliche Berufe. Valerie leitet das „After Dark“, das später Noah übernimmt. Steve und Brandon gründen eine Zeitung, bei der auch Janet arbeitet. Donna wird Modeschöpferin, Kelly arbeitet zeitweise in einem Krankenhaus und dann in Donnas Boutique. David versucht sich als Popstar, wird dann aber DJ im „After Dark“. Am Ende stellen Dylan und Kelly fest, dass sie eigentlich doch zusammengehören, und beginnen eine neue Beziehung. Auch Donna und David kommen wieder zusammen und heiraten schließlich.

Produzent der erfolgreichen Serie war Aaron Spelling. Die Fernsehzeitschrift „TV Movie“ schrieb: „Auch Tochter Tori hatte Grund zur Freude. Er verschaffte ihr in seiner Serie die Rolle der Donna. Für ihren Auftritt in der Welt der Schönen bekam sie von Daddy eine neue Nase und ein Paar Gummibrüste.“ Nach seinem Ausstieg als Schauspieler blieb Jason Priestley der Serie als Executive Producer treu, Brian Austin Green wurde ferner gegen Ende Producer, und Jennie Garth und Priestley führten bei mehreren Episoden Regie. Shannen Doherty wurde von Aaron Spelling nach einem Krach rausgeworfen. Luke Perry stieg aus der Serie aus, um eine seriöse Kinokarriere zu starten. Der erhoffte Erfolg blieb jedoch aus, und Perry kehrte zur Serie zurück, wo er fortan im Vorspann als „Special Guest Star“ aufgeführt wurde. Die Zahl 90210 im Serientitel ist schlicht die Postleitzahl des Nobelviertels, wenngleich nicht die Postleitzahl der Schule, an der die Serie spielte. Ein Spin-off der Serie war Melrose Place.

Die Serie lief samstags zunächst um 19.10 Uhr, später rückte sie stundenweise immer weiter ins Nachmittagsprogramm vor, bis sie schließlich um 15.00 Uhr ausgestrahlt wurde.

Beverly Hills, ’90–2010

Donnerstag, 13. März 2008, 18:53

Der jugendorientierte US-Sender CW plant offenbar eine Neuauflage von Beverly Hills, 90210.

Ob im Nachhinein jemandem aufgefallen ist, dass irgendeine Hauptfigur aus der Serie vergessen hat, mit irgendeiner anderen zu schlafen, ob Luke Perry mit 70 noch einen Mittzwanziger spielen soll, und wem Tori Spelling ihre Gummibrüste mit der großen Lücke dazwischen vererbt, sind Fragen, die bisher nicht erörtert wurden. Zap2it berichtet nur, dass Rob Thomas ein möglicher Autor wäre — nicht Rob Thomas von Matchbox Twenty, sondern Rob Thomas von Veronica Mars.

Worum genau es geht, steht demnach noch nicht fest. Aber worum mag es in dieser Art Serie wohl gehen?

Bianca — Wege zum Glück

Sonntag, 8. April 2007, 13:39

2004–2005 (ZDF). 224-tlg. dt. Telenovela von Rasi Levinas, Jörg Brückner und Karen Beyer.

Vier Jahre saß Bianca Berger (Tanja Wedhorn) unschuldig im Gefängnis. Jetzt ist sie wieder frei und trifft in Oliver Wellinghoff (Patrik Fichte) die Liebe ihres Lebens. Dieser Liebe liegen jedoch große Steine im Weg. Dafür sorgt schon Biancas intrigante Cousine Katy Neubauer (Nicola Ransom). Bianca nimmt eine Stellung im Bankhaus von Olivers Vater Alexander (Peter Hladik) an, in dessen Ehe mit Ariane (Kerstin Gähte) es kriselt, was vor allem an seiner Geliebten Maren Heilmann (Joana Schümer) liegt. Auch bei den Wellinghoffs gibt es einen Intriganten, Olivers Halbbruder Pascal (Michael Rotschopf). Sofia (Jytte-Merle Böhrnsen) ist Olivers Schwester, der Chauffeur Eddie Behringer (Christoph Mory) sein bester Freund und Judith Simon (Elisabeth Sutterlüty) seine Verlobte und spätere Ehefrau, was ein weiterer Stolperstein auf Biancas Weg zum Glück ist.

Das ZDF war stolz darauf, die erste deutsche Telenovela im Programm zu haben. Bis dahin hatte es aus Deutschland nur Daily Soaps gegeben. Die vor allem in Lateinamerika außerordentlich erfolgreichen Telenovelas sind moderne Märchen: Anders als bei Daily Soaps steht meist ein Schicksal im Mittelpunkt, Gut und Böse sind noch klarer verteilt, Realismus spielt keine Rolle, und die Serie ist nicht auf Endlosigkeit angelegt, sondern erzählt eine lange, aber abgeschlossene Geschichte. Sat.1 sprang mit Verliebt in Berlin als nächster Sender auf den Trend auf.

Die 45-minütigen Folgen liefen erfolgreich montags bis freitags um 16.15 Uhr, samstags zur gleichen Zeit zeigte das ZDF eine Zusammenfassung der Ereignisse der Woche. Gedreht wurde, außer im Studio, in Schloss Peetzow in Brandenburg.

Biegen und Brechen

Mittwoch, 9. Januar 2008, 13:23

Uri Geller versuchte sich an einem neuen Experiment. Zwischen den Auftritten seiner Gedanken lesenden, Puls anhaltenden und mit Raben sprechenden potenziellen Nachfolger in der neuen Talentshow The Next Uri Geller forderte er die Zuschauer zu Hause auf, kaputte Elektrogeräte vor dem Fernseher zu platzieren. Er würde sie reparieren, indem er auf Hebräisch bis drei zählt. Ein Zuschauer schrieb anschließend eine E-Mail ins Studio, sein DVD-Player funktioniere endlich wieder. Dieser Mensch hatte es gut, denn er konnte sich für den Rest des Abends statt dieser Sendung einen guten Film ansehen.

Doch The Next Uri Geller hatte alles, was große Abendunterhaltung vor dreißig Jahren hatte: Ein riesiges Saalpublikum, Bürgermeister in der ersten Reihe, den Hinweis an die lieben Kinder, die Experimente bitte nicht zu Hause nachzumachen, die Einblendung, dass sich die nachfolgenden Sendungen um einige Minuten verschieben, und Uri Geller. Zwei Dinge waren anders als vor dreißig Jahren: Es gab kein Saalorchester, das die Musik in der Show live spielte, es hätte sonst vermutlich Erschwerniszuschlag verlangt, denn wie die meisten heutigen Shows war auch diese komplett mit spannungsgeladener Musik unterlegt. Aber im Gegensatz zu den meisten heutigen Shows war sie stellenweise tatsächlich spannend. Welcher Trick es auch war, durch den der Karatekämpfer wusste, auf welche von fünf Papierzylindern er mit verbundenen Augen, der bloßen Hand und voller Wucht einschlagen konnte, ohne sich selbst das Messer in die Hand zu rammen, das sich unter einem der fünf Zylinder verbarg, es war aufregend anzusehen. Und das wäre es sogar gewesen, wenn ProSieben auf die Geschmacklosigkeit verzichtet hätte, mehrmals darauf hinzuweisen, dass das gleiche Experiment jüngst in Israel gescheitert sei und das entsprechende blutige Video wiederholt zu zeigen.

Ein Mann, den Uri Geller unentwegt Stefan nannte und bei dem es sich der Sage nach um Stefan Gödde handelt, moderierte die Show souveräner als man es von ProSieben-Showmoderatoren gewohnt ist, sollte aber offenbar anonym bleiben. Weder im Vorspann, noch im Abspann, noch per Einblendung zwischendurch gab es einen einzigen Hinweis darauf, wer dieser Moderator ist. Vielleicht nahm ProSieben an, nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Publikum säßen Gedankenleser.

Einige der Gedankenleser und Telepathen waren recht beeindruckend. Der prominente Gast Jürgen Vogel ließ sich mit einer Feder berühren, aber die unberührte Sonja Kraus spürte die Berührung. Ein Mann hielt für eine halbe Minute seinen eigenen Puls an. Ein Medium beschrieb mit verbundenen Augen Gegenstände, die ihr Partner im Publikum einsammelte. Und dann war der noch der Rabenvater, der in einer wenig geläufigen Sprache auf einen Raben einredete und vorgab, mit dem Jenseits sprechen zu können. Seine Auskünfte von dort waren so ungefähr wie das, was man sonst auf Kanal Telemedial oder anderen Astrokanälen hört. Als er Jürgen Vogel vorhersagte, er werde seine verstorbenen Angehörigen „in einem schönen Lichtkegel“ wiedersehen, klang das allerdings eher nach Home Shopping Europe, wo man den schönen Lichtkegel bestimmt sofort hätte bestellen können. Er faselte seinen Wischiwaschikram, redete sich um jede konkrete Aussage herum und bewies mit der Ansprache von Sonja Kraus als „Anja“, dass er nicht nur zum Jenseits, sondern auch zum Diesseits keinen echten Kontakt zu haben schien. Ausgerechnet er kam in die nächste Runde, der von allen Teilnehmern am ehesten wie ein Scharlatan wirkte. Aber vermutlich hat er aus genau diesem Grund den Titel „The Next Uri Geller“ am ehesten verdient.

Big Boss

Donnerstag, 22. März 2007, 13:39

2004–2005 (RTL). Realityshow, in der zwölf Kandidaten um einen Traumjob kämpfen.

Jede Woche müssen die Bewerber, aufgeteilt in zwei Teams, Aufgaben bewältigen, Schnelligkeit, Kreativität und Teamgeist beweisen und auf diese Weise zeigen, wer am besten geeignet wäre, ein eigenes Unternehmen zu führen oder eine Top-Position in einer anderen Firma auszufüllen. Der ehemalige Manager des Fußballbundesligisten Bayer Leverkusen, Reiner Calmund, überwacht als Big Boss die Durchführung der Aufgaben und feuert am Ende jeder Sendung einen Teilnehmer aus dem Verliererteam. Als Berater hat er die Unternehmerin Bettina Steigenberger und den Journalisten Roland Tichy an seiner Seite. Wer ganz zum Schluss übrig bleibt, erhält entweder einen Spitzenjob in der Industrie oder 250 000 € Startkapital für eine Existenzgründung. Im Unternehmen des Siegers sitzt Calmund dann im Aufsichtsrat.

Adaption der außerordentlich erfolgreichen US-Show The Apprentice, in der der Milliardär Donald Trump einen Mitarbeiter für sein Imperium suchte. Seinen Standardspruch „You’re fired!“ ließ er sich nach einigen Sendungen schützen, um ihn auf T-Shirts etc. vermarkten zu können. RTL hatte die Rechte gekauft und dicht am Original umgesetzt. Statt mit „You’re fired!“ schickte Calmund die Verlierer mit den Worten „Sie haben frei!“ nach Hause und kanzelte die Möchtegernunternehmer mit Sätzen ab wie „Bei eurem Ergebnis kriege ich wirklich volle Kreislaufstörungen.“ oder „Sie haben durch Luftverdrängung geglänzt.“. Gewinnerin wurde die 25-jährige Eventmanagerin Carmen Dohmen, die ankündigte, mit dem gewonnenen Geld eine Eventagentur aufbauen zu wollen.

Elf einstündige Folgen liefen meist dienstags um 20.15 Uhr mit mäßigem Erfolg. Ein Pro-Sieben-Abklatsch namens Hire Or Fire – Der beste Job der Welt war einige Wochen zuvor spektakulär gefloppt. Im Sommer 2005 zeigte RTL samstags nachts auch das US-Original.

Big Brother

Donnerstag, 22. Februar 2007, 01:49

Seit 2000 (RTL 2); 2000–2001 (RTL). Extrem-Gameshow.

Die Ausgangsidee: Zehn Kandidaten, je fünf Männer und Frauen, die sich nie gesehen haben, leben 100 Tage lang von der Außenwelt abgeschnitten in einem 153 Quadratmeter großen Wohncontainer. Jeder Raum wird rund um die Uhr von Mikrofonen abgehört und von Kameras gefilmt, nachts sind Infrarotkameras im Einsatz. Komfort gibt es nicht, Fernseher, Computer, Telefon oder überhaupt Elektrizität sind nicht vorhanden, warmes Wasser nur begrenzt („Back to basic“ nannte RTL 2 dieses Konzept). Gemüse muss selbst geerntet, Brot selbst gebacken werden. Lediglich ein geringes Haushaltsbudget steht für Einkäufe zur Verfügung, die den Bewohnern auf Bestellung in eine „Schleuse“ gestellt werden. Sie müssen Wochenaufgaben erfüllen, die über die Erhöhung oder Reduzierung des Budgets entscheiden. Alle zwei Wochen stimmt das Fernsehpublikum über den „Rauswurf“ eines von zwei Kandidaten ab, die zuvor von den Bewohnern selbst in geheimer Abstimmung nominiert worden sind. Verlässt jemand den Container freiwillig, rücken Reservekandidaten nach. Unter den drei übrig gebliebenen Kandidaten wählt das Publikum zum Schluss den Sieger, der 250 000 DM gewinnt.

„Du bist nicht allein“ war das Motto der umstrittensten neuen Show seit langer Zeit, die eine Mischung aus Spielshow, Reality-TV, Doku-Soap und Psychoexperiment war und schließlich „Real-Life-Soap“ genannt wurde. Das Konzept stammte von dem Holländer John de Mol und seiner Produktionsfirma Endemol und war in den Niederlanden ein Riesenerfolg. Deutsche Politiker waren vor dem hiesigen Start so freundlich, der Show auch bei uns große Aufmerksamkeit zu verschaffen, indem sie ihr Verbot forderten, weil sie gegen die Menschenwürde verstoße. RTL 2 wies darauf hin, dass alle Kandidaten freiwillig dabei seien und jederzeit die Möglichkeit hätten, auszusteigen.

Trotzdem ging RTL 2 in der dritten Sendewoche nach massivem öffentlichen Druck den Kompromiss ein, die Kameras in den Schlafräumen jeden Tag für eine Stunde abzuschalten. Die Einschaltquoten standen anfangs in keinem Verhältnis zur Aufregung, steigerten sich jedoch mit der Zeit. Mit einem Marktanteil von durchschnittlich 20 % bei den werberelevanten 14- bis 49-jährigen Zuschauern und oft über 40 % bei den 14- bis 29-Jährigen war die Reihe schließlich der bisher größte Erfolg für RTL 2: Einzelne Sendungen wurden von mehr Menschen gesehen als irgendeine andere RTL-2-Sendung zuvor.

Die erste Staffel (1. März bis 9. Juni 2000) lief komplett bei RTL 2. Eine 50-minütige Zusammenfassung der Tagesereignisse zeigte der Sender jeden Tag um 20.15 Uhr. Sonntags gab es einen einstündigen Zusammenschnitt der gesamten Woche (Big Brother – Die Woche), anschließend die einstündige Live-Sendung Big Brother – Der Talk. Diese befasste sich u. a. mit den Nominierungen und Rauswürfen. Den Talk moderierte Percy Hoven, Außenreporterin war Sophie Rosentreter; Torsten Wember gab die telefonischen Abstimmungsergebnisse bekannt. Hoven war mit der Live-Situation permanent überfordert und manövrierte sich selbst von einer Peinlichkeit in die nächste. Rosentreter schien einfach nur aufgeregt zu sein, dass sie im Fernsehen war.

Im Internet konnte man rund um die Uhr alle Räume live beobachten. Die Höhepunkte der Staffel: Zlatko schneidet sich die Brusthaare, bis er blutet, Kerstin und Alex haben Sex, Manu kotzt Bier auf den Rasen. Die Kandidaten der ersten Staffel schieden in dieser Reihenfolge aus: Despina (sie ging nach fünf Tagen freiwillig und wurde eine Woche später durch Jona ersetzt), Thomas, Jana, Zlatko, Jona (freiwillig, wurde durch Sabrina ersetzt), Manuela, Kerstin (ging freiwillig und aus Solidarität mit Manuela aus dem Haus, als diese rausgewählt wurde; Ersatzkandidatin: Verena), Alexander, Verena und Sabrina. Unter den verbliebenen Bewohnern Andrea, Jürgen und John wurde im Rahmen einer viereinhalbstündigen Abschlussshow der Potsdamer Zimmermann John zum Sieger gewählt, knapp vor dem Kölner Feinblechner Jürgen, der zuvor über Wochen als großer Favorit galt.

Star der Show wurde aber schon Wochen zuvor der 24-jährige Industriemechaniker Zlatko Trpkovski, ironisch „Sladdi, The Brain“ genannt, der in der Show u. a. zum ersten Mal hörte, dass es jemanden gegeben haben muss, der William Shakespeare hieß und anderen Menschen durchaus ein Begriff zu sein schien. Zlatko wurde schon am 9. April überraschend herausgewählt, was sich für ihn als großer Vorteil erwies: Er trat danach in zahllosen Talkshows auf, bekam seine eigene Fernsehshow Zlatkos Welt und nahm eine Single mit dem Titel „Ich vermiss Dich wie die Hölle“ auf, die auf Platz eins der deutschen Charts kam und sich dort vier Wochen hielt. Zuvor hatte bereits „Leb“, der Big Brother-Titelsong, gesungen von der „3. Generation„, zwei Wochen lang Platz eins gehalten.

Nach dem Ende der Show sangen die Kumpels Zlatko & Jürgen das Duett „Großer Bruder“ und schafften einen weiteren Nummer-eins-Hit. Auch Alex Jolig, Macho und Gastronom aus Bonn, nahm eine Single auf: „Ich will nur dich“ erreichte Platz drei der Charts. Anschließend schwängerte er Jenny Elvers. Die als Zicke abgestempelte Hamburger Studentin Manuela, ihre Freundin Kerstin, eine Schauspielerin, und die Studentin Verena traten nach ihrem Ausscheiden als Moderatorinnen in der RTL-2-Gameshow Call TV auf. Jona und John bekamen eine Rolle in der RTL-Serie Unter uns. Damit erfüllte sich die Prophezeiung der Produzenten: „Die Kandidaten werden zu Stars.“

Produzent John de Mol vervielfachte mit dem Konzept den Börsenwert seiner Firma Endemol, die Rechte wurden in die USA, nach Großbritannien und in die halbe Welt verkauft. In Deutschland war Big Brother über mehr als drei Monate das Medienthema Nummer eins. Endlose Aufgüsse füllten die Sommerpause. Big Brother – Das Leben danach zeigte montags um 20.15 Uhr in acht einstündigen Folgen, was die Kandidaten in ihrer neuen Freiheit machten. Auf dem gleichen Sendeplatz liefen anschließend sechs Folgen Big Brother – Das Beste mit Zusammenschnitten der Highlights.

Mit Beginn der zweiten Staffel (16. September bis 30. Dezember 2000) hängte sich auch der Muttersender RTL, dem das Experiment anfangs zu riskant war, an den Erfolg an, und beide Sender präsentierten die Containershow gemeinsam. Alles war nun größer, länger und öfter. Unter 70 000 Bewerbern wurden zwölf Kandidaten ausgewählt; der Sieger musste 106 Tage im Haus bleiben. Die jetzt auf eine Stunde verlängerten täglichen Zusammenschnitte zeigte weiterhin RTL 2 von Sonntag bis Freitag. Die Live-Sendung mit Nominierungen und Rauswürfen lief als zweistündige Samstagabendshow zur Primetime bei RTL. Neue Moderatoren waren Oliver Geissen und Aleksandra Bechtel, Gudrun Loeb übernahm die Moderation der Telefonabstimmung. Bechtel moderierte außerdem sonntags um 17.00 Uhr bei RTL das 45-minütige Magazin Big Brother – Family & Friends, in dem sie draußen gebliebene Freunde und Familien der Kandidaten vorstellte.

Donnerstags um 23.15 Uhr lief, ebenfalls bei RTL, Big Brother – Die Reportage. RTL 2 stockte sein Programm mit Big Brother – Das Quiz auf, in dem zwei Stunden lang sonntags bis freitags ab etwa 1.00 Uhr nachts noch einmal die Highlights des Tages mit interaktiven Zuschauerspielen kombiniert wurden; Maike Tatzig moderierte montags bis freitags, Jenny Elvers sonntags. Monatlich berichtete Big Brother International abends über das Leben und die Kandidaten in den Containern anderer Länder, in denen das Spektakel auch veranstaltet wurde. Ausführliche Beiträge in allen RTL- und RTL-2-Magazinen (bei RTL 2 auch in den Nachrichten) rundeten die „Berichterstattung“ ab.

Bekannt wurden von den Kandidaten der zweiten Staffel vor allem: Christian, der sich von Beginn an als arrogantes Ekel hervortat, sich selbst „Nominator“ nannte und schnell freiwillig ging, Daniela und Karim, die zusammen freiwillig gingen und im folgenden Jahr heirateten, der bärige Rocker Harry, der Softie Walter und die „Hexe“ Hanka. Es siegte die freundlich-unauffällige Alida vor Harry. Alida moderierte später bei Neun Live und übernahm 2004 bei Pro Sieben die Sendung Das Geständnis. Wieder gingen etliche Bewohner ins Tonstudio, doch nur zwei Songs erreichten die Top Ten: Christian sang „Es ist geil, ein Arschloch zu sein“ und blieb wochenlang auf Platz eins der Charts. Die Nachfolgesingle „Was kostet die Welt“ wurde ein Top-Ten-Hit, ebenso „Ich geh‘ nicht ohne dich“ von Walter. Dieser Walter Unterweger spielte außerdem später in Marienhof mit. Der neue Titelsong „Zeig mir dein Gesicht“ von „Berger“ erreichte Platz 2 in den Charts.

Die dritte Staffel (27. Januar bis 12. Mai 2001) dauerte wieder 106 Tage, beherbergte anfangs zwölf Kandidaten und ließ auch sonst fast alles beim Alten. Es kam lediglich noch eine Sendung hinzu (Big Brother – Dein Gewinn, 90-minütige Vormittags-Spielshow mit Carolin Beckers). Nur die Quoten brachen plötzlich so dramatisch ein, dass der Reality-Überwachungsboom scheinbar mit der Sendung zu Ende ging, die ihn eingeläutet hatte. Hatte die Abschottung von der Außenwelt bei den Kandidaten der ersten Staffel bewirkt, dass sie beim Verlassen des Hauses überrascht feststellten, dass sie Stars geworden waren, war es bei den Kandidaten der dritten Staffel umgekehrt: Sie waren überrascht, als sich niemand für sie interessierte. Das war kein Wunder: Anfang 2001 zog eine unüberschaubare Zahl von Kandidaten in irgendwelche „Container“ (u. a. Girlscamp, To Club) ein, sodass die Zuschauer den Überblick verloren. Die winzige Pause nach der zweiten Staffel tat ihr Übriges. Der „Spiegel“ schrieb: „Jeder Bahnhofsjunkie teilt sich seinen Stoff besser ein.“ (Es gewann Karina.)

Entsprechend lang war die Pause bis zum Beginn der vierten Staffel, mit der ernsthaft jedoch niemand gerechnet hatte, obwohl es immer wieder entsprechende Ankündigungen gegeben hatte. Die neue Version (31. März bis 7. Juli 2003) hieß Big Brother – The Battle. Aleksandra Bechtel moderierte nun allein. RTL war kein Partner mehr. RTL 2 zeigte täglich um 19.00 Uhr eine einstündige Zusammenfassung und montags um 20.15 Uhr die Entscheidungsshow. Außerdem berichtete Tele 5 täglich ab 22.00 Uhr in Der Nachtfalke über das Geschehen im Container und zeigte es live von 0.00 bis 6.00 Uhr. Der „Battle“ bestand darin, dass die anfänglich acht Kandidaten (die Gruppen wurden später vergrößert) nun in zwei Gruppen aufgeteilt wurden: Die einen lebten im Luxus, die anderen mussten draußen kochen und auf Stroh schlafen. Nach „Battles“, also Wettkämpfen oder Mutproben, wurde gewechselt.

Öffentliches Aufsehen erregte diese Staffel nicht, die Berichterstattung in der Presse ging gegen null, selbst die Politiker und Jugendschützer hatten aufgehört, sich zu erregen. Über Big Brother wurde nicht mehr geredet – doch es wurde offenbar von einem ansehnlichen Kreis von Fans gesehen. Die Quoten waren nicht vergleichbar mit den ersten beiden Staffeln, aber auch nicht mit dem Flop der dritten. RTL 2 bekam durch die täglich konstant überdurchschnittlichen Marktanteile einen erheblichen Schub und verlängerte die Entscheidungsshow von einer auf zwei Stunden.

Das Preisgeld betrug diesmal maximal 120 000 €, die genaue Höhe wurde in der letzten Woche dadurch bestimmt, wie gut die verbliebenen vier Kandidaten mehrere Aufgaben erfüllten. Die so erspielten 90 000 € bekam dennoch der Sieger allein: der Essener Bademeister Jan. Und Sava gewann Hella, indem er ihr einen Heiratsantrag machte. Beide hatten im Container nach erfolgreichem Abschluss einer „Battle“, die aus einem Liebesverbot bestand, ungeschützten Geschlechtsverkehr. Anschließend musste Hella Big Brother um die „Pille danach“ bitten. Den Titelsong „Alles ändert sich“ sang Oli. P. 

Die fünfte Staffel (2. März 2004 bis 28. Februar 2005) brachte weitere Verschärfungen mit sich: Zwischen erstem Einzug und Finale lag nun ein ganzes Jahr, und die Kandidaten lebten in drei durch goldene Gitter getrennte Zonen: Team Reich durfte in Luxus schwelgen, Team Survivor musste mit einfachsten Mitteln im Freien leben, Team Normal konnte seine höchst bescheidene Ausstattung durch Fleißarbeiten aufbessern. „Challenges“ und „Matches“ entschieden über zusätzliche Belohnungen, Preise für einzelne Bewohner und ganze Teams sowie die Frage, wer in welchem Bereich leben durfte. Am Ende winkte eine Million €. Die viel längere Zeit nutzte Big Brother für entsprechend langfristige Aufgaben: So wurde der als „Sachsen-Paule“ aus Pornos bekannte Kandidat Heiko über Wochen zum Marathonläufer trainiert.

Immer wieder griff die Sendung mit Spielen im Container andere aktuelle Fernsehtrends auf, ließ die Kandidaten gegen Zuschauer zu Hause Quiz spielen oder trainierte sie für einen Boxkampf. Eine geplante Schönheits-OP im Container wurde aber kurzfristig wieder abgesagt. Für heftigste Reaktionen außerhalb des Containers sorgten antisemitische Witze, die einzelne Bewohner spät nachts erzählten.

Dies war auf Premiere zu sehen, weil der Sender gegen Bezahlung eine Live-Übertragung rund um die Uhr anbot. Auch Tele 5 und MTV 2 brachten wieder eigene Zusammenfassungen der Ereignisse. RTL 2 berichtete wie gewohnt täglich um 19.00 Uhr eine Stunde lang vom Treiben im Container, es moderierten Oli. P und gelegentlich der frühere „Nominator“ Christian Möllmann. Die zweistündige Entscheidungssendung präsentierte Ruth Moschner. Sie lief zunächst donnerstags, dann montags um 20.15 Uhr.

Die konstant akzeptablen Quoten und erhebliche Zusatzeinnahmen durch Telefon-Hotlines, die Premiere-Abos und viele Merchandisingprodukte bewogen RTL 2, das Konzept nahtlos in einer weiteren, sechsten Staffel (ab 1. März 2005) auf die Spitze zu treiben: Die Kandidaten zogen zeitlich unbegrenzt in ein 4000 Quadratmeter großes Big Brother-Dorf. Jochen Bendel übernahm die Aufgaben von Christian Möllmann. Für eine Weile sah es so aus, als würde ausgerechnet diese die kürzeste Staffel, nachdem sich die Marktanteile zu Beginn schlagartig halbierten. Dennoch hielt RTL 2 vorerst an dem Format fest und setzte Oli. P als neuen Hauptmoderator ein, als Moschner zum Juni ihren Ausstieg ankündigte. Die Endlos-Staffel endete dann aber doch vorzeitig, ebenfalls nach fast genau einem Jahr am 26. Februar 2006.

Ein weiteres verging, dann ging es weiter. Nach den Erfahrungen der Langzeitstaffeln mit einem ständigen Rein- und Raus der Kandidaten kehrte die Show ab der siebten Staffel zurück zu den Wurzeln und dem Konzept der ersten Staffeln, begrenzt auf eine gemeinsame Kandidatengruppe und 150 Tage im Haus. Ein Publikumsliebling der ersten Staffel, der Ex-Kandidat Jürgen Milski, und Charlotte Karlinder wurden als Moderatoren für die zweistündigen Entscheidungsshows montags um 21.15 Uhr engagiert.

Big Diet

Dienstag, 22. April 2008, 21:09

2001 (RTL 2). Real-Life-Show. Der größte Fernsehflop des Jahres 2001. Zehn dicke Kandidaten sollen unter ärztlicher Aufsicht abnehmen. In regelmäßigen Abständen fliegt raus, wer am wenigsten Gewicht verloren hat. Natürlich wird alles von Kameras gefilmt.

Abends um 20.15 Uhr liefen einstündige Zusammenschnitte, sonntags eine zweistündige Show. Margarete Schreinemakers moderierte und glaubte allen Ernstes, das sei ja kein Trash-Fernsehen, sondern eine Wellness- und Gesundheitsshow. Als sie ihren Fehler nach drei Wochen bemerkte, stieg sie aus, Jenny Elvers übernahm die Sonntagsshow und Sandra Steffl die Werktagsausgaben.

Eigentlich sollte die Endemol-Show in Sat.1 laufen und „Diätduell“ heißen. Der Sender hatte die Realityshow nach dem Erfolg von Big Brother bestellt, sich aber später wieder zurückgezogen, als die Realityquoten zu bröckeln begannen. Daran hat er gut getan, wie sich zeigte, denn der RTL 2-Show sah kaum jemand zu, obwohl im Vorfeld weniger das neue Realityspektakel thematisiert wurde, sondern das Comeback von Frau Schreinemakers nach dreieinhalb Jahren Fernsehabwesenheit. Nach ihrem Abgang nahm die Anzahl der Sendungen von sieben auf vier pro Woche ab. Nach 64 von geplanten 109 Tagen wurde die Show komplett gekippt.

Vor dem Start hatte RTL 2 das Vormittagsprogramm für zwei Wochen täglich 90 Minuten lang mit Big Diet – Der Countdown gefüllt. Auf diesem Sendeplatz lief danach ein Fragespiel namens Big Diet – Dein Gewinn mit Carolin Beckers und Maike Tatzig.

Bilder aus der Wissenschaft

Donnerstag, 6. März 2008, 01:07

1973–1993 (ARD). 45-minütiges Wissenschaftsmagazin zu Themen wie Erde und Kosmos, Forschung und Technik, Medizin und Umwelt.

Das ZDF hatte bereits 1964 die Sendereihe Aus Forschung und Technik eingeführt; danach dauerte es noch neun Jahre, bis auch die ARD ein eigenes Wissenschaftsmagazin ins Erste brachte. Zwei Jahre zuvor hatte der Bayerische Rundfunk allerdings in seinem Dritten Programm das Magazin Revue – Bilder aus der Wissenschaft gestartet.

Die ARD-Anstalten BR, NDR und WDR steuerten abwechselnd Sendungen bei. Moderatoren und Autoren waren u. a. Ekkehard Kloehn, Günter Siefarth, Alexander von Cube, Albrecht Fölsing, Dieter Klooss, Holger Meifort, Joachim Bublath, Hans Lechleitner, Helmut Engelhardt und Detlef Jungjohann.

Die Reihe lief zunächst alle vier Wochen freitags um 20.15 Uhr, ab Herbst 1973 donnerstags. Ende der 70er-Jahre wechselte sie auf Mittwoch um 21.45 Uhr und in den frühen 80ern schließlich auf den Sonntagnachmittag.

Bill & Grey’s

Dienstag, 27. März 2007, 20:52

Bill Clinton hofft vermutlich deshalb darauf, dass seine Frau bald Präsidentin wird, weil es im Weißen Haus die geileren Fernseher gibt.

Bei einer Veranstaltung des US-Senders TV Land, einer Art Kabel 1 für Amerikaner mit Serienklassikern und irrelevanten Realityshows, aber ohne Thomas Hackenberg, sagte Clinton, während sich Hillary auf Wahlkampftour befinde, sei er „viel zu Hause, und ich bin dankbar, dass mir TV Land nachts etwas zu tun gibt.“

Ferner kennen wir dank des Berichts des amerikanischen „TV Guide“ jetzt seine Lieblingsserien: „I Love Lucy“ aus den 50er-Jahren, die als Mutter aller Sitcoms gilt, aber in Deutschland nie gezeigt wurde, und „All In The Family“ aus den 70ern, ebenfalls bei uns nie gezeigt, die amerikanische Adaption einer englischen Serie, die auch für Deutschland adaptiert wurde und dann Ein Herz und eine Seele hieß. Aktuell sieht er am liebsten Grey’s Anatomy und 24, also interessanterweise die langweiligste und die spannendste Serie des Fernsehens. Welch ein Kontrast. Auf der einen Seite eine frauenaffine Liebesschmonzette und auf der anderen eine pathetisch-patriotische Dauerwerbesendung für Foltermaßnahmen aller Art.

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