Abschied 2006
2006 verabschiedeten wir uns von…
- Wunder der Erde (ARD, nach 39 Jahren)
- Annemarie Wendl als Else Kling in der Lindenstraße (ARD, 21 Jahre)
- Christian Wolff als Förster Rombach im Forsthaus Falkenau (ZDF, 18 Jahre)
- Eva Herman in der Tagesschau (ARD, 18 Jahre)
- Achims Hitparade (MDR, 17 Jahre)
- Ulrich Wickert in den Tagesthemen (ARD, 15 Jahre)
- Notruf (RTL, 14 Jahre)
- Wolffs Revier (Sat.1, 14 Jahre)
- Die Wache (RTL, 12 Jahre)
- Die Kommissarin (ARD, 12 Jahre)
- Vera am Mittag (Sat.1, 10 Jahre)
- Schlosshotel Orth (ZDF, 10 Jahre)
- J.A.G. — Im Auftrag der Ehre (Sat.1, 10Jahre)
- Die Camper (RTL, 9 Jahre)
- Top of the Pops (RTL, 8 Jahre)
- GIGA (NBC Europe / Das Vierte, 8 Jahre)
- SK Kölsch (Sat.1, 7 Jahre)
- Die Cleveren (RTL, 7 Jahre)
- Freitag Nacht News (RTL, 7 Jahre)
- Maischberger (n-tv, 6 Jahre)
- Malcolm mittendrin (Pro Sieben, 6 Jahre)
- Frank Lehmann bei der Börse im Ersten (ARD, 6 Jahre)
- Blond! Eva Blond (Sat.1, 4 Jahre)
- Die Sitte (RTL, 3 Jahre)
- Der Elefant — Mord verjährt nie (Sat.1, 3 Jahre)
- Die Hit-Giganten (Sat.1, 3 Jahre)
- Enterprise (Sat.1, 3 Jahre)
- Die Abschlussklasse (Pro Sieben, 3 Jahre)
- Freunde — Das Leben beginnt / geht weiter (Pro Sieben, 3 Jahre)
- Das Geständnis (Pro Sieben, 2 Jahre)
- Sarah Kuttner — Die Show / Kuttner (Viva / MTV, 2 Jahre)
- Alexandra Neldel als Lisa Plenske in Verliebt in Berlin (Sat.1, 19 Monate)
- Tessa — Leben für die Liebe (ZDF, halbes Jahr)
- Talk im Tudio / Der heiße Brei (Sat.1, halbes Jahr)
- Sophie – Braut wider Willen (ARD, 4 Monate)
- Bis in die Spitzen (Sat.1, 3 Monate)
- RTL Comedy Nacht (RTL, 3 Monate)
- Freunde für immer — Das Leben ist rund (Sat.1 / 7 Wochen)
- Zwei Engel für Amor (ARD, 4 Wochen)
- Die Spielarena (Kabel 1, 2 Wochen)
- Wir ziehen um — Tutti & Rita packen’s an (RTL2, 2 Wochen)
- Axel Schulz als Comeback-Boxer (RTL, 24 Minuten)
Abschnitt 40
Seit 2002 (RTL). Dt. Polizeiserie von Christoph Darnstädt.
Die Mitarbeiter der Berliner Polizeidienststelle „Abschnitt 40″ kämpfen gegen kleine und große Kriminelle, müssen sich mit Diebstählen, Überfällen, Geiselnahmen und Mord auseinander setzen. Der 1. Polizeihauptkommissar Georg Burrow (Heinz-Werner Kraehkamp) leitet den Abschnitt. Er ist streng, steht jedoch hinter seinen Leuten und ist so gleichzeitig Chef und Kollege. Zur Belegschaft gehören sein Stellvertreter Wolfgang Dudtke (Christof Wackernagel), Ulf Meiners (Sebastian Bezzel), der eine enge Freundschaft mit Melanie Folkerts (Cecilia Kunz) beginnt, der Witwe eines ermordeten Kollegen, ferner der Zyniker Harald Thomsen (Horst Kotterba), ein ehemaliger DDR-Vopo, der Deutschrusse Grischa Kaspin (Lenn Kudrjawizki), der prinzipientreue Vorzeigepolizist Sebastian Franke (Ole Puppe), der mit Ulfs Schwester Carola (Jeanette Arndt) verheiratet ist, die attraktive Cora Winkler (Nana Krüger), die ein Verhältnis mit ihrem Streifenwagenkollegen Jan Eisnach (Oliver Elias) hat, der aber verheiratet ist und eine kleine Tochter hat, Kerstin Rohde (Anne Kasprik), die ebenfalls eine Tochter hat, und die Kampfsportlerin Sonja Köhler (Eva Meier), die eigentlich aus Bayern stammt und neu auf dem Abschnitt ist. Anfang 2005 ist Wolfgang nicht mehr dabei, und Egon Lochow (Norbert Stöß) kommt dazu. Er ist wie Harald ein Ex-Vopo; ihm geht es jedoch vor allem um seine Karriere. Vordergründig ist er der lustige Sonnenschein, im Hintergrund intrigiert er. Ein Gewissenskonflikt bringt Ulf Meiners im September 2006 dazu, den Dienst zu quittieren. Nach einem Einsatz, der ihn ihn zwang, Nazis vor randalierenden Autonomen zu schützen, beschließt er, nach Spanien auszuwandern und dort eine neue Existenz abseits des Polizeidienstes aufzubauen. Neu zum Abschnitt kommt in der nächsten Folge Alexander Neufels (Felix Lampe).
Realistische Serie, die den Alltag von uniformierten Beamten deutlich härter zeigt als das Großstadtrevier. Die einstündigen Folgen liefen erfolgreich donnerstags um 21.15 Uhr. Am 17. Mai 2001 hatte RTL bereits einen zweistündigen Pilotfilm gesendet, um das Format zu testen. Für den Film erhielt Trevor Holland 2001 den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Bester Schnitt“, die Serie selbst wurde drei Jahre hintereinander, 2003, 2004 und 2005, als beste Serie ausgezeichnet. Als Konsequenz aus diesem Erfolg bestellte RTL die vierte Staffel erstmals mit 13 statt wie bisher immer acht neuen Folgen, zeigte dann ab September 2006 aber doch erst nur fünf und den Rest bisher nicht.
Achims Hitparade
1989–1991 (DFF); 1992–2006 (MDR). Volkstümliche Hitparade mit Achim Mentzel.
Einmal im Monat kämpfen Interpreten, die meist „Ladiner“, „Edlseer“ oder „Feldberger“, aber auch schon einmal „Rachenputzer“, „Erbschleicher“ oder „De Randfichten“ heißen, um den Titel des Musikantenkönigs. Einmal im Jahr wird unter allen Königen der Musikantenkaiser gewählt. Das Publikum stimmt per Post, später auch übers Internet ab.
23 Ausgaben liefen im DFF, dann setzte der MDR die Reihe fort. Mentzel war schon in der DDR als Sänger aufgefallen und moderierte einmal den Kessel Buntes. Im Westen wurde er vor allem durch Oliver Kalkofe bekannt, der ihn und seine Hitparade hartnäckig parodierte und Mentzel wahlweise mit einem überfahrenen Hamster oder einem Mopsgesicht verglich: ein „zottiges Urvieh, das beim Hundefriseur mal wieder keinen Termin bekommen hat“. Mentzel reagierte humorvoll und hatte bei irgendeinem Schülerlied in seiner Sendung in der Kulisse eine Tafel stehen, auf die mit Kreide geschrieben war: „Kalki ist dof.“ Irgendwie gewannen sie sich lieb und moderierten gemeinsam u. a. zwei DDR-Sonderausgaben von Kalkofes Mattscheibe.
Achtung Probe!
1968–1969 (ZDF). 6-tlg. dt. Musik-Comedyserie mit Max Strecker, Regie: Hermann Feldhoff und Dieter Wendrich.
Max Greger und sein Orchester, darunter der Trompeter Fredy Brock, proben, musizieren und lösen Turbulenzen aus.
Die halbstündigen Folgen liefen etwa monatlich im Vorabendprogramm und boten Greger und seinen Musikern eine Plattform für ihre Musik, aber auch für ihr komisches Talent. Ernst nahm sich in dieser Reihe niemand.
Achtung Zoll!
1980–1981 (ARD). 48-tlg. dt.-frz. Krimireihe (französische Folgen: „Opération Trafics“; 1979).
Ähnlich wie der Tatort wurde Achtung Zoll von mehreren ARD-Anstalten produziert, die alle eigene Ermittler, Schauplätze und Autoren hatten. Staffelweise liefen immer vier oder fünf Folgen mit einem Team hintereinander. Die letzten sechs Folgen stammten vom französischen TF1. Im Einsatz waren für den NDR: Finanzanwärter Horst Brinkmann (Arnfried Lerche) und Zollinspektorin Jutta Edinger (Marietta Schupp). Für den HR: Zollobersekretär Stadler (Hubertus Petroll) und Zollinspektorin Karin Wünsche (Susanne Beck). Für den SWF: Zollobersekretär Hans Peter (Robert W. Schnell) und Willi Nath (Peer Augustinski). Für den WDR: Finanzanwärter Vanloo (Peter Seum). Für den SDR: Zolloberamtsrat Weigert (Joachim Wichmann) und Zollamtsrat Heckmann (Raphael Wilczek). Für TF1: Inspecteur Mathieu (Guy Marchand).
In Achtung Zoll ermittelten auch erstmals Rolf Schimpf (NDR) und Harald Dietl (HR). Die deutschen Folgen waren 25 Minuten lang, die französischen 45 Minuten. Sie liefen im regionalen Vorabendprogramm.
Achtung! Hartwich
2008 (RTL). Wöchentliche Late-Night-Show mit, Achtung — Daniel Hartwich! Und die geht so: Witzchen am Schreibtisch, visuelle Live-Gags mit Requisiten und viele verrückte Einspielfilmchen, in denen sich Hartwich zum Beispiel an einem roten Teppich in deren Anwesenheit über Prominente lustig macht. Weniger prominente Gäste, die aber in anderen RTL-Sendungen mitwirken, sitzen zum Talk neben dem Schreibtisch auf einem Sofa.
Die Show lief zunächst 45-minütig freitags um 23.15 Uhr ohne nennenswerten Erfolg, obwohl als Dauergast Ross Antony auftrat, der ein paar Tage zuvor die überaus erfolgreiche Dschungelshow Ich bin ein Star – holt mich hier raus! gewonnen hatte. Erst eine Verlegung des Sendeplatzes auf den sehr späten Samstagabend, aber im Anschluss an die Entscheidungsshow von Deutschland sucht den Superstar und mit ausgeschiedenen Kandidaten als Schützenhilfe, steigerte die Marktanteile der Show deutlich, die jetzt nur noch eine halbe Stunde dauerte, rettete sie aber auch nicht. Nach drei Monaten war Schluss.
Achtung! RTL II Kamera
1999 (RTL 2). Show, in der Prominente hereingelegt und mit versteckter Kamera gefilmt wurden.
Lockvogel war Pit Weyrich, Moderatorin zunächst Saskia Valencia, nach wenigen Monaten übernahm Bärbel Schäfer. Die einstündigen Folgen liefen am frühen Sonntagabend, zeitweise auch dienstags zur Primetime.
Achtung, Klappe!
1986–1993 (ARD). „Kinder als Reporter“. Halbstündige Dokumentationsreihe von Kindern für Kinder. In der ersten Folge erkunden sie den Münchner Hauptbahnhof, später geht es u. a. in die Semperoper, auf den Jahrmarkt, auf die Zugspitze oder zum Bremer Sechstagerennen.
Die Exkursionen waren 25 Minuten lang und liefen donnerstags nachmittags.
Achtung, Kunstdiebe
1979 (ZDF). 13-tlg. dt. Reporterserie von Reinfried Keilich, Regie: Ulrich Stark und Manfred Seide.
Der Zeitungsreporter Peter Kohlhoff (Wilfried Klaus) und sein Fotograf Gerd Wieland (Heinz Baumann) recherchieren gemeinsam mit der Kunstexpertin Helga Sladkovicz (Renate Schröter) für eine Artikelreihe über Kunstdiebstähle. Dazu treiben sie sich in Kunsthallen, Museen und Aktionen herum.
Die 25-minütigen Folgen liefen montags am Vorabend. Die Hauptdarsteller Klaus und Baumann waren später in SOKO 5113 ein wesentlich unterhaltsameres Gespann.
Achtung, lebende Tiere!
1993–1997 (ZDF). „Szenen aus unserer Gesellschaft“. Tiermagazin, das sich brisanter Themen wie des Transports und der Käfighaltung von Tieren, Tierversuche oder vom Aussterben bedrohter Arten annimmt.
Volker Arzt moderierte 1993 die ersten acht Sendungen, 1995 löste Petra Gerster ihn ab. Das Magazin lief mittwochs um 21.00 Uhr. Autor der meisten Beiträge war Manfred Karremann, der mit seinen kritischen Berichten häufig Wirbel auslöste und 1997 die Goldene Kamera für seine Arbeit erhielt. Negativ in die Schlagzeilen kam die Sendung durch einen Beitrag eines anderen Mitarbeiters am 27. März 1997, der angeblich rechtswidrige Praktiken bei der Jagd auf Eisbären in Kanada anprangerte. Die Jägerzeitschrift „Wild und Hund“ wies dem Autor nach, dass der gezeigte Eisbär nicht, wie behauptet, von einem trophäengeilen amerikanischen Jagdtouristen, sondern von einem Eskimo erlegt wurde. Das ZDF überprüfte daraufhin das Material, stellte fest, dass es tatsächlich gefälscht war, und trennte sich von dem Autor des Beitrags.