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Boomtown

Montag, 17. Dezember 2007, 11:07

Ab 17. Dezember 2007 (13th Street). 24-tlg. US-Krimiserie von Graham Yost („Boomtown“; 2002–2003).

Ein Verbrechen aus verschiedenen Perspektiven: Police-Detective Joel Stevens (Donnie Wahlberg) und sein Partner Bobby „Fearless“ Smith (Mykelti Williamson), der aalglatte und karriereorientierte zweite Staatsanwalt David McNorris (Neal McDonough), die Streifenpolizisten Ray Hechler (Gary Basaraba) und Tom Turcotte (Jason Gedrick) sind mit der Aufklärung der Morde beschäftigt, die Reporterin Andrea Little (Nina Garbiras) berichtet darüber, und die Notärztin Teresa Ortiz (Lana Parrilla) kümmert sich um die Opfer. Aus allen sieben Blickwinkeln ist der Fall zu sehen. Die Einzelteile ergänzen sich zur ganzen Geschichte, können sich aber auch in ihrer Perspektive widersprechen.

Hauptdarsteller Donnie Wahlberg war gut zehn Jahre zuvor Mitglied der erfolgreichen Boygroup „New Kids On The Block“ und ist der Bruder des Schauspielers Mark Wahlberg.

Die ungewöhnliche Methode, die Tat aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu erzählen, hatte dreißig Jahre zuvor bereits Petrocelli angewandt, seither aber eigentlich niemand mehr.

Boring Movie – Die große Zuschauer-Verarsche

Dienstag, 11. März 2008, 06:56

Vielleicht sollte ich der CSU beitreten. Denn wenn ich die Meinung vertrete, deutsche Sender sollten erst dann wieder Comedy zeigen, wenn sie was wirklich Lustiges produziert haben, interessiert das ja niemanden. Doch sobald jemand ebenso Unwichtiges, der aber einer Partei angehört, etwas zum Thema Fernsehen absondert, ist das immer eine oder zwei oder drei oder vier oder mehr Meldungen wert. Stellen Sie sich die Schlagzeile vor:

„CSU-Politiker fordert Humorpause im deutschen Fernsehen“!

Andererseits führen die Aufmerksamkeitserregungen auch nie zu was.

Nun, heute kommt jedenfalls wieder so eine Comedysendung, die nicht lustig ist. Funny Movie – Die große Film-Verarsche proletet ProSieben als Titel hinaus in die Welt, und das Wort „Parodie“ träfe es auch tatsächlich nicht so gut. Originalszenen aus einem Film an ähnlich aussehenden Schauplätzen mit ähnlich zurechtgemachten Darstellern verdammt nah am Originaltext einfach nachzudrehen, ist noch keine Parodie. In vielen Szenen der „Verarsche“ mit dem Titel „Dörte’s Dancing“ (Schreibweise von ProSieben) passiert aber genau das. Sie kennen die peinliche Szene aus „Dirty Dancing“, in der Baby sagt: „Ich habe eine Wassermelone getragen“? Die bleibt im Wesentlichen so, obwohl sie für hauptberufliche Witzeschreiber eigentlich eine fantastische Parodievorlage sein müsste. Und viele andere auch. Die Handlung wird zwar damit entschuldigt, dass sich eine Frau namens Dörte nach einem Unfall in ihren Lieblingsfilm hineinträumt, aber genau das bietet exakt die Möglichkeit der originalnahen Übernahme vieler Szenen.

Natürlich gibt es auch Gags. Und sogar einige gute. Darunter ein paar, die so angenehm subtil sind, dass sie schon fast ein positives Gesamtbild vortäuschen könnten — aber eben nur fast. Zum Beispiel als Ponnie (haha, die hieß im Originalfilm Penny, hahaha) einen Drink in der Hand hält, der genauso heißt wie die erfolglose Kino-Fortsetzung von „Dirty Dancing“, und sagt: „’Havanna Nights‘, ein Flop an der Bar, aber mir schmeckt’s!“, oder als Liesel Mouseman (statt Lisa Houseman, schenkelklopf) auf der Talentbühne im Hintergrund „Springtime for Hitler“ singt, den Song aus dem Mel-Brooks-Film und -Musical und wieder -Film „The Producers“.

Aber insgesamt sind es viel zu wenig gute Gags für die enorme Länge. Selbst für einen Drei-Minuten-Sketch in Schmidt & Pocher würde es schon knapp. Und die gefühlte und tatsächliche Länge ist das Hauptproblem. Der erste Funny Movie heute Abend ist brutto 90 Minuten lang. Wer die Vorlage nicht kennt, langweilt sich ohnehin. Aber auch wer sie kennt, stellt alle paar Minuten mit Schrecken fest, an welchen Mengen noch fehlender Originalhandlung sich diese „Verarsche“ noch entlang hangeln muss, bevor endlich Schluss ist, alle tanzen und es in meinem Kopf singt: „You’ve killed too much time of my life, and I never felt bored like this before, yes I swear, it’s so true, and I owe it all to you…“

Funny Movie – Die große Film-Verarsche, dienstags um 20.15 Uhr auf ProSieben.


Foto: Pro Sieben

Born To Cook

Freitag, 24. August 2007, 23:36

2007 (Vox). Große Abendshow mit Tim Mälzer.

Fernsehkoch Tim Mälzer lässt zwei Kandidatenteams gegeneinander antreten, die nach Berufsgruppen geordnet sind. Sie kochen um die Wette, was Mälzer ihnen vorgibt, und beantworten zwischendurch Quizfragen von Assistent Nils Holst, die alle mit dem Thema Kochen und Essen zu tun haben. Die Antworten darauf sind zwar interessant, aber für den Spielverlauf egal, denn die Punkte verteilt Mälzer völlig willkürlich. Für jeden Punkt erhalten die Teams eine Dose, von der niemand weiß, ob vielleicht was Leckeres drin ist oder doch nur langweiliger Konservenfraß. Am Ende heißt es „Kühlen oder spülen“, wenn das Siegerteam Kühlschränke bekommt und die Verlierer die Sauerei beseitigen müssen. Jeder Ausgabe der Show ist ein Oberthema zugeordnet, und mehrere Gäste sind anwesend, die mitkochen oder etwas über Essen zu erzählen haben. Die 350 Zuschauer im Studio dürfen oder müssen immer mal wieder kosten.

Die knapp 90-minütige kurzweilige Show lief freitags um 21.05 Uhr.

Boston Legal

Dienstag, 19. September 2006, 19:00

Seit 2006 (Vox). 101-tlg. US-Anwaltsserie von David E. Kelley („Boston Legal“; 2004–2008).

Alan Shore (James Spader) ist ein hervorragender, dreister und von sich selbst überzeugter Anwalt in der Bostoner Kanzlei Crane, Poole & Schmidt. Von den Namensgebern ist nur Denny Crane (William Shatner) übrig geblieben, nachdem Edwin Poole (Larry Miller) schon in der Pilotfolge in die Klapsmühle eingewiesen wird, weil er ohne Hose bei einem Meeting erschienen war. Doch auch Crane selbst ist nicht mehr uneingeschränkt zurechnungsfähig. Er war mal einer der besten Anwälte des Landes, und oft merkt man ihm das auch noch an. Ebenso oft hat er jedoch nicht den geringsten Durchblick, worum es gerade geht. Nur wer er ist, vergisst er nie. Damit das so bleibt, läuft er sicherheitshalber den ganzen Tag umher und sagt seinen Namen. Der strenge Paul Lewiston (Rene Auberjonois) hält den Laden zusammen, in Folge 11 kehrt außerdem Teilhaberin Shirley Schmidt (Candice Bergen) zurück, die mit Denny Crane eine Hassliebe und eine zurückliegende Affäre verbindet. Weitere Anwälte in der Kanzlei sind Brad Chase (Mark Valley), der darunter leidet, in Alans Schatten zu stehen, Gutmensch Lori Colson (Monica Potter) sowie Sally Heep (Lake Bell) und Tara Wilson (Rhona Mitra), die nacheinander Alans Gespielinnen sind. Als eine ihrer ersten Amtshandlungen feuert Schmidt Sally. In Folge 12 wird Catherine Piper (Betty White) Alans neue Sekretärin. Sie ist so vorlaut wie er, aber noch deutlich unverschämter und doppelt so alt. In der zweiten Staffel wird mit Ausnahme Shirley Schmidts die komplette Riege der weiblichen Anwälte ausgetauscht. Neu sind Denise Bauer (Julie Bowen) und Sara Holt (Ryan Michelle Bathe), außerdem Garrett Wells (Justin Mentell).

Höchst unterhaltsame Serie, die nicht nur von der sichtlichen Spielfreude der fantastischen Hauptdarsteller Spader und Shatner lebt, sondern auch vom gelungenen Spagat zwischen Anspruch und Albernheit. So setzt sie sich im einen Moment ernsthaft mit dem Problem des Völkermords im Sudan auseinander und macht im nächsten Moment einen Witz über Penislängen.

Die Serie ist eine Fortführung von Kelleys vorheriger Anwaltsserie Practice — Die Anwälte, in deren achter und letzter Staffel Spaders und Shatners sowie Rhona Mitras und Betty Whites Charaktere bereits eingeführt wurden, von der allerdings nur die ersten vier Staffeln auch in Deutschland gezeigt wurden.

Die Fortführung zeigte Vox mittwochs um 22.05 Uhr.

Boston Public

Dienstag, 19. September 2006, 18:53

2005. 81-tlg. US-Schulserie von David E. Kelley („Boston Public“; 2000–2004).

Der Alltag an einer Highschool in Boston aus der Sicht der Lehrer. Steven Harper (Chi McBride) ist der engagierte Schulleiter, besorgt um Schüler und Kollegen. Sein Stellvertreter Scott Gruber (Anthony Heald) ist ein harter und unbeliebter Durchgreifer, den Steven oft bändigen muss. Die Zusammensetzung des Lehrkörpers wechselt auffallend oft, nur Marla Hendricks (Loretta Devine), die Musiklehrerin Marylin Suder (Sharon Leal) und der alte Geschichtslehrer Harvey Lipshultz (Fyvush Finkel) gehören dauerhaft dazu. Englischlehrer Milton Buttle (Joey Slottnik) wird gefeuert, weil er eine Affäre mit einer Schülerin hatte, und Sportlehrer Kevin Riley (Thomas McCarthy) wird auch gefeuert, weil er davon wusste.

Lauren Davis (Jessalyn Gilsig) wird suspendiert. Der Junge, mit dem sie eine Affäre hatte, war zwar schon seit einer ganzen Weile nicht mehr ihr Schüler, doch er verfolgte sie, und sie bedrohte ihn mit einer Waffe. Der Exzentriker Harry Senate (Nicky Katt) wird von einem Jugendlichen niedergestochen, überlebt zwar, bleibt aber nicht mehr lange, weil er depressiv wird. Seine Ex-Freundin Ronnie Cooke (Jeri Ryan) übernimmt seine Klasse. Sie ist jetzt mit dem neuen Physiklehrer Zach Fischer (Jon Abrahams) zusammen. Neu dabei ist mittlerweile auch Danny Hanson (Michael Rapaport), außerdem kommen Colin Flynn (Joey McIntyre) und Kimberly Woods (Michelle Monaghan) dazu. Kimberly bleibt aber auch nicht lange: Steven versetzt sie, um sie vor einem psychopathischen Schüler zu schützen.

Obwohl Vox großen Erfolg mit David E. Kelleys Serie Ally McBeal hatte, wartete der Sender etliche Jahre, bevor er auch diese zeigte. Die einstündigen Folgen liefen dann werktags um 17.00 Uhr. Colin-Darsteller Joey McIntyre war gut zehn Jahre zuvor Mitglied der erfolgreichen Boygroup New Kids On The Block.

Boulevard Bio

Donnerstag, 1. März 2007, 15:35

1991–2003 (ARD). Erfolgreiche einstündige Talkshow mit Alfred Biolek.

Biolek spricht mit mehreren prominenten und nicht prominenten Gästen, die er nacheinander zu sich in die Gesprächsrunde bittet. Bis dahin sitzen die Gäste in der ersten Reihe des Publikums. Es gibt ein Thema, das oft vage genug ist, um über alles zu reden, manchmal aber auch reizvolle Kombinationen sehr unterschiedlicher Gäste ermöglicht, die plötzlich miteinander ins Gespräch kommen.

Eine typische Gästezusammenstellung war diese: Sänger Campino von der Band Die Toten Hosen, Abt Stephan vom Benediktinerkloster Königsmünster, Hannelore Elsner und Thor Heyerdal. Das Thema war „Wer sucht, der findet“. Zum Thema „Mein bester Freund“ brachte Rudolf Scharping Konstantin Wecker mit. Am Anfang enthielt die Show neben dem Talk noch Kleinkunst- und Showelemente, ab 28. Oktober 1991 nur noch Gespräche.

Ein Erfolgsgeheimnis der Sendung war, dass sie allein vom distanziert-freundlichen Interesse des Gastgebers lebte und vielen scheinbaren Gesetzen für eine erfolgreiche Talkshow widersprach: Sie kam aus dem ehemaligen Sprungbrett-Theater, dem früheren Ballettprobensaal des WDR in der Kölner Innenstadt, der dafür eigentlich zu klein und zu niedrig war (was man sah). Der Moderator hatte neben sich zwar eine Räuspertaste angebracht, die er drücken konnte, um sein Mikrofon bei Bedarf für eine Sekunde auszuschalten, tat dies aber offensichtlich nie, und der Bedarf bestand oft. Biolek stellte keine ausgefallenen Fragen (einen Stuntman hätte er gefragt: „Ist das eigentlich gefährlich?“), sondern las häufig einfach die banalen Tatsachen vor, die auf seinen Karteikarten standen: „Britney Spears, Sie sind ein Superstar.“ Punkt. („Ja“, hat sie geantwortet.) Wenn einer seiner Gäste etwas unerwartet Komisches sagte, füllte sein gackerndes Lachen etwas unangenehm den ganzen Raum. Den Autofahrer Michael Schumacher kündigte er als „Harald Schumacher“ an, dieser nahm Platz und teilte mit: „Sie dürfen mich Michael nennen“, worauf Biolek entgegnete: „Ach, das ist aber nett.“

Andererseits war Boulevard Bio höchst modern und ein Vorreiter von Talkshows wie Johannes B. Kerner und Beckmann, weil er jedem Gast die Gelegenheit gab, sich darzustellen, ohne kritisch-bohrende Fragen befürchten zu müssen oder Themen, die ihm nicht recht gewesen wären. Biolek fragte freundlich, milde, harmlos, nie zudringlich, aber die Gespräche waren nicht immer belanglos: Er lud oft Gäste mit besonderen Schicksalen ein, Behinderte, Außenseiter, Randgruppen. Einmal machte er allerdings auch eine ganze Sendung zum Thema Urin.

Eine Mediensensation gelang Biolek am 11. September 1996, als Bundeskanzler Helmut Kohl zum ersten Mal in einer Unterhaltungssendung auftrat. Er war an diesem Abend Bioleks einziger Gast und gleichzeitig das Thema der Sendung. Die beiden plauderten im netten Gespräch über Kohls Kindheit, seine Hobbys, seinen Lieblingspudding und wie er ihn kocht. Kohl zählte unfassbare Mengen an Zutaten auf und antwortete auf Bioleks Nachfrage „Für wie viele Personen kochen Sie denn?“ ganz selbstverständlich: „Für mich.“ Ein Jahr später begrüßte Biolek Bundespräsident Roman Herzog, wiederum als einzigen Gast, auch der Dalai Lama beehrte ihn. Heftige Kritik löste die Sendung vom 9. April 2002 aus, in der Bundeskanzler Gerhard Schröder und der russische Präsident Wladimir Putin die Gelegenheit nutzten, sich gemeinsam und ganz ohne kritische Fragen als nette Menschen darzustellen. Am 6. September 1994 war Alfred Biolek anlässlich seines 60. Geburtstags zu Gast in seiner eigenen Sendung, Moderator an diesem Abend war Harald Schmidt.

Die Dekoration des Studios wechselte mehrmals: Anfangs saß Biolek auf dem alten Ledersofa aus dem Kölner Treff, später standen Korbsessel und Couchtische auf der Bühne, schließlich Batavia-Sessel oder ‑Bänke mit Beistelltischchen.

Die Sendung war langlebiger Nachfolger und völliges Gegenteil von Veranda. Sie erhielt den Goldenen Löwen 1998. Zum zehnjährigen Jubiläum erschien das Buch „Boulevard Bio – die ersten zehn Jahre“, herausgegeben vom Redakteur der Sendung, Klaus Michael Heinz.

Die Sendung brachte es auf 485 Ausgaben, die wöchentlich zunächst mittwochs, ab 1992 dienstags um 23.00 Uhr ausgestrahlt wurden.

Bräuteschule 1958

Sonntag, 27. Mai 2007, 14:03

2007 (ARD). 16-tlg. Reality-Soku-Soap, in der junge Frauen von heute eine Ausbildung zur heimeligen, kochenden, putzenden Mustergattin durchliefen, wie sie die gesellschaftlichen Vorstellungen der 50er-Jahre vorsah.

Die halbstündigen Folgen liefen dienstags bis freitags um 18.50 Uhr.

Brüder und Schwestern

Mittwoch, 5. September 2007, 06:52

Emergency Room. Extreme Activity. Das Model und der Freak. Nur drei vormals einigermaßen erfolgreichen ProSieben-Sendungen, die nach einem Wechsel des Sendeplatzes in die Nähe der Flopzone gerieten. Weil ProSieben der letzte Sender ist, dem man vorwerfen könnte, aus Fehlern gelernt zu haben, bekommen heute zwei weitere bisherige Erfolgsserien andere Sendeplätze: Desperate Housewives kommt nun mittwochs und schon um 20.15 Uhr, Grey’s Anatomy im Anschluss.

Den neuen Serienmittwoch komplettiert Brothers & Sisters, eine Serie, von der man zugeben muss, dass sie zumindest theoretisch einen ordentlichen Publikumsfluss gewährleisten müsste. Wer die beiden Serien vorher mag, wird auch an dieser Gefallen finden. Es ist die bewährte Mischung aus Gags und Geheimnissen, Intrigen und Schicksalsschlägen, Comedy und Soap, angeführt, wenn Sie genau hinsehen, von Calista Flockhart (bekannt als Ally McBeal), Rachel Griffiths (bekannt als Brenda aus Six Feet Under) und Sally Field (nun ja, eben Sally Field).

Die durchschnittliche Gagdichte ist angenehm, allerdings kommen die meisten Gags in der Pilotfolge schon in der ersten Viertelstunde, bevor es sehr seifig wird. Die reine Anzahl der Hauptdarsteller dieser Familienserie mit fünf Geschwistern, einer Mutter, einem Vater, einem Onkel und ein paar Lebensgefährten macht es auf Anhieb schwer, sie sofort zu unterscheiden, und dass alle Männer gleich aussehen (auch die, die gar nicht zur Familie gehören), beantwortet zwar die Frage, auf welchen Typ Mann die Casting-Direktorinnen Jeanie Bacharach und Gillian O’Neill stehen, erschwert den Überblick aber zusätzlich.

Den gleichen Typ Mann scheinen die Stimmberechtigten der Academy of Television Arts and Sciences zu mögen, die die beiden Damen für einen Emmy für das beste Casting nominiert haben.

Insofern wird zumindest, wer auf Männer steht, die wie eine Kreuzung aus Adam Brody und Rob Lowe aussehen, Freude an Brothers & Sisters haben. Ab Mitte der ersten Staffel kommt dann auch Rob Lowe persönlich dazu.

Brothers & Sisters, mittwochs um 22.15 Uhr auf ProSieben.

Bravo TV

Mittwoch, 5. März 2008, 23:09

1984–1986 (Sat.1); 1993–2002 (RTL 2); 2003–2004 (ZDF). Wöchentliches Musik- und Jugendmagazin in Verbindung mit der Jugendzeitschrift „Bravo“ aus dem Heinrich Bauer Verlag.

Der erste Versuch des Teeniemagazins mit Tipps, Musik, Star-News und Interviews startete bereits in der Frühzeit des Privatfernsehens im Ludwigshafener Kabelpilotprojekt PKS, aus dem 1985 Sat.1 wurde. Zuschauer hatte der Sender damals aus technischen und inhaltlichen Gründen noch kaum, weshalb Bravo TV entsprechend unbemerkt blieb. Moderatoren waren zunächst die Schauspielerin Ursula Karven und der „Bravo-Boy des Jahres“ Marc. Karvens Nachfolgerin wurde Ixi, die während der Neuen Deutschen Welle mit „Der Knutschfleck“ einen Hit hatte. Im bürgerlichen Leben hieß sie Gaby Tiedemann. Sendeplatz war der frühe Freitagabend.

Eine feste Größe wurde die Show, als sie ab 1993 am Sonntagnachmittag bei RTL 2 an den Start ging. Dieser Sender war zwar auch gerade erst zwei Monate alt, doch in den acht Jahren dazwischen waren viele Kabel verlegt und Satellitenschüsseln auf Dächer geschraubt worden, sodass mittlerweile deutlich mehr Kinderzimmer mit entsprechendem Fernsehempfang ausgestattet waren. Wieder gab es Musikvideoclips, Berichte über Stars, Charts, Tourneen, Kinostarts, Mode, Interviews und Rat und Lebenshilfe. Die Moderation wechselte fast jährlich im Herbst. Kristiane Backer begann, 1995 übernahm Heike Makatsch, 1996 Jasmin Gerat, 1997 Lori Stern.

1998 wurde die Sendezeit von einer auf über zwei Stunden ausgeweitet und die Zahl der Moderatoren auf drei: Nova Meierhenrich, Kerstin Kramer und Florian Walberg, Letzterer ein Ex-Mitglied der Boygroup Bed & Breakfast. Ein Jahr später wurde beides wieder weitgehend rückgängig gemacht. Die Show verkürzte sich schrittweise auf 90 Minuten, Enie van de Meiklokjes wurde im Herbst 1999 die neue Moderatorin und durfte als Erste seit Backer für zwei Jahre bleiben! 2001 kam wieder ein Doppel: Sebastian Höffner und Collien Fernandes. Für die Problemberatung war Margit Tetz aus dem Dr.-Sommer-Team im Studio, die auch in der Print-„Bravo“ Ratschläge erteilte und später auf Pro Sieben als Die Jugendberaterin ihre eigene Show bekam.

Nach 501 Folgen bei RTL 2 wechselte Bravo TV überraschend zum ZDF und bekam einen halbstündigen Sendeplatz am Samstagnachmittag. Mit dem Sender wechselte auch der Produzent. Bisher war MME (Me, Myself & Eye) mit der Produktion beauftragt, jetzt erledigte das Oliver Mielkes Firma Entertainment Factory. Das Konzept wurde völlig umgekrempelt zu einer Mischung aus fiktionaler Soap und Teeniemagazin. Im erfundenen Teil lebten die Gerade-noch-Teenager Isabelle (Annett Fleischer), Mia (Silvana Bayer) und Simon (Kilian Reischl) gemeinsam in einer WG und bewältigten ihr junges Leben. Oft zu Besuch war Mias Freundin A. D. (Vanida Karun), die eine eigene Fernsehsendung mit Konzertberichten und Starinterviews moderierte. Und das war dann der Teil mit den bewährten (realen) Magazinbeiträgen und Interviews, die auf diese Weise in die Rahmenhandlung eingeflochten wurden. Denn manchmal brachte A. D. die Stars mit in die WG. Okay, das war dann wohl eher wieder Fiktion.

Nach einem Jahr der kruden Mischung wurde wieder eine Moderatorin eingeführt. Mia Aegerter übernahm die jetzt einstündige Show, die zwar wieder ein Magazin mit allen bekannten Bestandteilen war, doch am Ende jeder Sendung waren als »Bravo Story« weiterhin die WG-Erlebnisse von Isabelle und Mia zu sehen.

Breaking Bad

Mittwoch, 6. Oktober 2010, 12:50

Ab 9. Oktober 2010 (arte). US-Gesellschaftsserie von Vince Gilligan („Breaking Bad“; seit 2008).

Der Chemielehrer Walter White (Bryan Cranston) ist gerade 50 geworden und erfährt, dass er Lungenkrebs hat – obwohl er nie geraucht hat. Schlecht krankenversichert, benötigt er neue Einnahmequellen, um die Behandlung bezahlen zu können. Zusammen mit seinem ehemaligen Schüler Jesse Pinkman (Aaron Paul), einem unterbelichteten Junkie, beginnt er mit der Herstellung und dem Verkauf von lupenreinem Crystal Meth. Die nötigen Kenntnisse hat er als Chemielehrer ja. Dabei stürzt er rasch in ein kriminelles Milieu ab, in dem Drogenhandel noch das harmloseste Verbrechen wäre. Vor seiner Frau Skyler (Anna Gunn) und seinem behinderten Sohn Walter junior (RJ Mitte) verheimlicht Walter seine Nebenexistenz, vor allem aber vor seinem Schwager Hank Schrader (Dean Norris), der ist nämlich Drogenfahnder bei der Polizei.

Hervorragende, erschütternde Serie mit drastischen Bildern, die mit etlichen skurrilen Momenten gespickt ist, etwa wenn der Junkie Jesse seinen Ex-Lehrer in den dunkelsten Momenten zwar übel beschimpft und die brutalsten Dinger mit ihm dreht, ihn aber weiterhin ständig respektvoll „Mr. White“ nennt. Bryan Cranston brilliert als todkranker Verzweiflungstäter und wurde für seine Leistung dreimal hintereinander mit dem Emmy als bester Hauptdarsteller in einer Dramaserie geehrt.

arte zeigt samstags ab 22.00 Uhr jeweils zwei 50-minütige Folgen. Zuvorgekommen war der Pay-TV-Sender AXN.

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