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Um Himmels Willen

Mittwoch, 23. Dezember 2015, 06:00

Seit 2002 (ARD). Dt. Familienserie von Michael Baier.

Nach zehn Jahren kommt Schwester Lotte Albers (Jutta Speidel) aus Nigeria zurück ins Kloster Kaltenthal und treibt Bürgermeister Wolfgang Wöller (Fritz Wepper) in den Wahnsinn. Der versucht alles, um das Kloster zu schließen und ein Kongresszentrum daraus zu machen. Lotte, ihre Mitschwestern Sophie Tietze (Anne Weinknecht), Felicitas Meier (Karin Gregorek), Agnes Schwandt (Emanuela von Frankenberg) und Barbara Silenius (Anna Luise Kish) sowie Mutter Oberin Elisabeth Reuter (Rosel Zech) können sich jedoch stets durchsetzen, vor allem dank Lottes pfiffiger Einfälle. Wöller, nebenbei Besitzer eines Autohauses, führt sein Amt mit dubiosen Methoden, kungelt mal hier, mal da, und muss verschiedene Affären überstehen. In Folge 12 scheitert seine Wiederwahl, er unterliegt Schwester Lotte, die nun in der Kutte die Stadtgeschäfte führt. Fünf Folgen später, Anfang 2003, sieht sie ein, dass sie damit überfordert ist und gibt Wöller das Amt zurück. Novizin Barbara ist inzwischen aus Liebe zu Dr. Martin Richter (Michael Wenninger) aus dem Kloster ausgetreten. Er verunglückt tödlich, sie möchte zurückkommen, doch ist schwanger. Schwester Hildegard (Andrea Sihler), die Assistentin der Oberin, und Novizin Julia Seewald (Helen Zellweger) sind neu im Kloster. Um ihre ständige Finanznot zu mildern, halten die Nonnen in ihrem Stift Wochenendseminare ab und brennen in der eigenen Destille „Klostergeist“. Marianne Laban (Andrea Wildner) ist Wöllers, zwischendurch auch Lottes Sekretärin, Wolfgang Wöller jr. (Patrick Wolff) der Sohn des Bürgermeisters, Anton Meier (Lars Weström) der Dorfpolizist und Rossbauer (Horst Sachtleben) der Bischof. Während Lotte und Wöller sich permanent kabbeln, mögen sie sich eigentlich doch ein wenig. Das wird vor allem Wöller klar, als er ihr Anfang 2004 im betrunkenen Zustand einen Liebesbrief schreibt und später sogar kurzzeitig von seinem Plan eines Kongresszentrums ablässt, weil Lotto nach einem Kreislaufkollaps ebenso kurzzeitig im Koma liegt. Danach geht alles wie gehabt weiter. Die beiden streiten sich, und Wöller spannt Lotte für seine Zwecke ein. Bei Widerwillen erpresst er sie mit Drohungen wie „Wenn Sie das nicht tun, hänge ich mich in Ihrem Dachstuhl auf und erscheine Ihnen jede Nacht im Traum.“ Anfang 2005 wird die Italienerin Gina Gallo (Donia Ben-Jemia) als neue Novizin ins Kloster aufgenommen. Wöller plant jetzt ein Heimatmuseum, weil auf dem Gelände des Klosters bei Ausgrabungen die Gebeine eines vermeintlichen Steinzeit-Menschen gefunden wurden, der Homo Kaltenthalensis, der sich jedoch später als Leiche aus dem Dreißigjährigen Krieg entpuppt. Im März 2005 gibt Julia ihren Ausstand, sie hat sich gegen ein Leben als Nonne entschieden.

Die Serie war ein Sensationserfolg mit regelmäßig mehr als sieben Millionen Zuschauern am Dienstagabend um 20.15 Uhr. Sie dauerten jeweils 50 Minuten. Fritz Wepper durfte endlich zeigen, dass er mehr konnte, als Derrick den Harry zu machen und erhielt dafür 2003 den Deutschen Fernsehpreis (bester Schauspieler Serie). Anna Luise Kish ist die Tochter des Schauspielers László I. Kish, dennoch nannte sie sich ab 2005 Anna Luise Kiss.

Umfrage: Deutschen sind Umfragen egal

Mittwoch, 11. Juni 2008, 17:12

Das Fachmagazin für die dämlichsten Umfragen mit dem geringsten Nutzwert zur Erregung größtmöglicher regelmäßiger Aufmerksamkeit (und es funktioniert auch noch), Springers „TV Guide“, hat herausgefunden: 46 Prozent der Deutschen würden lieber deutsche als amerikanische Fernsehserien sehen, nur 26 Prozent bevorzugen US-Serien.

Interessant.

Gäbe es doch nur ein anderes Mittel, eine Möglichkeit zur Gegenprobe, um zu testen, wie beliebt deutsche Serien derzeit beim deutschen Publikum wirklich sind. Vielleicht so etwas wie Einschaltquoten. Das müsste mal jemand erfinden!

Aber vielleicht sollte „TV Guide“ erst mal eine Umfrage in Auftrag geben, ob die Deutschen so etwas überhaupt haben wollen.

Umzug in ein neues Leben

Donnerstag, 13. November 2008, 13:56

Seit 2006 (RTL). Doku-Soap über Menschen, die umziehen, meistens ins Ausland oder gar auf einen anderen Kontinent: Wie organisieren die Menschen ihren One-Way-Trip, wie richten sie sich am neuen Wohnort ein, und wie fassen sie dort Fuß?

Die einstündigen Folgen, angereichert mit vereinzelten nützlichen Informationen zum Thema Umzug, liefen staffelweise zunächst sonntags am Vorabend, zogen 2007 in die Primetime am Mittwoch um und 2008 auf montags um 21.15 Uhr.

Und der Dschungelwettkönig ist…

Sonntag, 27. Januar 2008, 21:18

…Thomas!

Er holte mit seinem Tipp in unserer großen Dschungelwette 8 von 13 möglichen Punkten* und gewinnt den Titel und das „Fernsehlexikon“.
 

Platz Ergebnis Thomas‘ Tipp
1. Ross Ross
2. Michaela Barbara
3. Bata Michaela
4. Isabel Isabel
5. Eike Eike
6. Barbara Julia
7. DJ Tomekk DJ Tomekk
8. Björn-Hergen Björn-Hergen
9. Julia Bata

Den zweiten Platz teilen sich Torsten Hanft, Lukas Heinser und Jan-Christoph Spahl mit jeweils 7 Punkten.

Die fernsehlexikon.de-Tippgemeinschaft als ganzes imponierte nicht gerade mit Wahrsage-Fähigkeiten: Läppische 3 Punkte hätte der Tipp des Durchschnitts gebracht. Andererseits ließ sich daraus schon eine gute Tendenz ablegen: Bei Julia lag die Tippgemeinschaft genau richtig; bei Björn-Hergen, Barbara, Eike, Ross und Michaela nur um jeweils einen Platz daneben.

Vielen Dank fürs Mitmachen und herzlichen Glückwunsch an den (nachnamenlosen) Dschungelwettkönig Thomas!

*) Es gab je einen Punkt für jeden richtig getippten Platz, zusätzlich je einen Punkt für jeden Top-3 getippten Kandidaten, der unter die Top-3 kommt, und noch einen Bonuspunkt für den richtig erratenen Dschungelkönig.

Und Ihr Steckenpferd?

Donnerstag, 21. September 2006, 15:55

1963–1974 (ZDF). Talentshow mit Peter Frankenfeld, in der Menschen mit ausgefallenen Hobbys oder besonderen Showtalenten zeigten, was sie konnten.

Nur einen Monat nach Sendestart begann im ZDF der erste große Star mit einer neuen Show: Das ZDF hatte Frankenfeld verpflichten können, als der WDR gerade eines seiner Konzepte abgelehnt hatte. Bis zum August 1966 lief die 90 minütige Show in loser Folge 22 mal im Abendprogramm. Frankenfeld begrüßte Menschen mit musikalischen Talenten wie Singen oder Klavierspielen, Menschen mit unmusikalischen Beschäftigungen wie Archäologie oder Jodeln und Menschen mit ausgefallenen Hobbys wie Rückwärtssprechen oder beidhändiges Malen.

Nach sechs Jahren Pause kehrte Frankenfeld 1972 mit der Reihe zurück und moderierte bis 1974 jeweils zwei Ausgaben pro Jahr. In zwei Specials unter dem Titel Und Ihr Steckenpferd … wurde Beruf gab es ein Wiedersehen mit entdeckten Talenten. Die Jacob-Sisters waren eine der Entdeckungen in dieser Show. Man kann also über ihren Nutzwert streiten.

Und wieviel Prozent der Deutschen lieben Gameshows?

Montag, 21. April 2008, 01:11

Seit Jahren behaupten Fernsehexperten, die Renaissance der Gameshow stehe unmittelbar bevor. (Gut, genau genommen behaupten es vor allem die Produzenten von Gameshows.) Und seit Jahren weigert sich die Prognose hartnäckig, in Erfüllung zu gehen.

Aber wenn’s diesmal wieder nichts wird, muss sich Vox zumindest nicht vorwerfen lassen, die Sache zu hasenfüßig angegangen zu sein. Als Moderator wurde nicht irgendein Noname, sondern Dirk Bach verpflichtet; als Sendeplatz wurde hammerhart 20.15 Uhr ausgeguckt; es wurden gefühlt sieben Trilliarden Werbetrailer gezeigt, und zum Warmwerden läuft von heute bis Freitag sogar jeden Tag eine Ausgabe der neuen Show.


Foto: Vox

Die ist sowas wie Pimp My Familienduell, nur ohne Familien. Wo Werner Schulze-Erdel früher sagte: „Wir haben 100 Leute gefragt“, ist die Grundlage nun eine Forsa-Umfrage unter 1000 repräsentativ ausgewählten Deutschen, die witzige, ernste oder sogar moralische Fragen beantworten sollen: Wieviel Prozent von ihnen können stehend ihre Füße sehen / fühlen sich vom Staat überwacht / finden es besser, geliebt zu haben und enttäuscht worden zu sein, als nie geliebt zu haben? Die Kandidaten tippen den Prozentsatz, wer näher an der richtigen Antwort liegt, bekommt einen Punkt, wer drei Punkte hat, kommt ins Finale — und kann in nur fünf Schritten eine Million Euro gewinnen!

Nun ja. Sehr theoretisch. Richtig ist zwar, dass sich der Gewinn beginnend bei 100 Euro jeweils verzehnfacht („Power of 10“), aber dafür schrumpft jedesmal auch die Spanne des Tipps auf den Prozentzahl, den die Kandidaten abgeben. Sie fangen bei 40 Prozent Breite an — für die Million müssten sie schon den exakten Wert tippen.

Es ist ein Spiel darum, wie wir Deutschen so sind, und bei manchen Fragen ist es tatsächlich interessant, darüber nachzugrübeln. Wieviel Prozent der Deutschen würden mit jemandem in ein Schwimmbecken steigen, der HIV-positiv ist? Darin steckt nicht nur die Frage, wie aufgeklärt unser Volk ist, sondern auch, wie ehrlich: Gibt es vielleicht viele, die das gemeinsame Schwimmen ablehnen, das aber nicht zugeben würden?

Dirk Bach ist ein ganz angenehmer Spielleiter, der — für seine Verhältnisse — eher unterkandidelt moderiert, die Kandidaten freundlich behandelt und gelegentlich die Veranstaltung mit mehr oder weniger spontanen Sprüchen auflockert: Wieviel Prozent der Deutschen haben schon einmal eine Leiche berührt? „Ich hab zumindest Ute Ohoven schon einmal die Hand gegeben, ich weiß nicht, ob das zählt.“ Was furchtbar nervt, ist die Auswahl der Kandidaten, die offenbar alle extrovertiert und ach-so-flippig sein mussten und den unschuldigen Zuschauer mit langen Monologen und übertriebenen Gefühlsausbrüchen belästigen.

In den Vereinigten Staaten, wo Drew Carey das gleichnamige Original moderiert, sanken die Zuschauerzahlen nach anfänglicher Euphorie schnell wieder ab. Ob in Deutschland überhaupt das Interesse reicht? Den Versuch ist es sicher wert.

Power of 10, diese Woche Montag bis Freitag, 22.15 Uhr, dann immer dienstags, 20.15 Uhr.

Under The Dome

Dienstag, 3. Dezember 2013, 05:58

Seit 2013 (ProSieben). US-Mysteryserie nach dem Roman von Stephen King („Under The Dome“; seit 2013).

Plötzlich kommt eine riesige, unsichtbare Kuppel vom Himmel runter und schneidet nicht nur die linke Hälfte einer Kuh von ihrer rechten Hälfte ab, sondern auch den Ort Chester’s Mill von der Außenwelt. Niemand weiß, woher diese Kuppel kommt, was sie soll oder wie man etwas gegen sie tun kann. Niemand kann raus, niemand rein, und auch Kontakt mit der Welt da draußen ist nicht mehr möglich. Gefangen in Chester’s Mill ist damit auch der durchreisende Fremde namens Barbie (Mike Vogel), eigentlich Dale Barbara, an dem die Reporterin Julia Shumway (Rachelle Levevre) Gefallen findet. Die weiß ja nicht, dass er ihren Mann auf dem Gewissen hat. Und so packt Barbie auch mit an, wenn Sheriff Linda Esquivel (Natalie Martinez) Hilfe braucht. Das Heft in die Hand nimmt derweil der skrupellose Stadtrat Big Jim Rennie (Dean Norris), der die Kontrolle über die Stadt haben will. Sein Sohn Junior (Alexander Koch) ist ein Psychopath, unter dem vor allem seine Ex-Freundin Angie (Britt Robertson) leidet. Deren jüngerer Bruder Joe (Colin Ford) freundet sich mit der gleichaltrigen Norrie (Mackenzie Lintz) an, die mit ihren Müttern Dr. Alice Calvert (Samantha Mathis) und Carolyn Hill (Alisha Hinds) ebenfalls auf der Durchreise war, als die Kuppel runterkam. Notgedrungen beschäftigen sich alle Einwohner seitdem mit sich selbst – zum Glück haben alle genug dunkle Geheimnisse. Norrie und Joe entwickeln schnell eine besondere Beziehung zu dieser mysteriösen Kuppel – einhergehend mit epileptischen Anfällen. Vielleicht sind sie ja der Schlüssel.

Spannende Grundidee, doch je weiter die Serie fortschritt, desto mehr musste man als Zuschauer sein angeborenes Empfinden für Logik ausschalten. Zum Ende der ersten Staffel wurde noch immer nicht geklärt, was es mit der Kuppel auf sich hatte, stattdessen endete sie mit einem Cliffhanger. Zu diesem Zeitpunkt waren die Drehbücher für die zweite Staffel noch nicht einmal geschrieben.

Für den US-Sender CBS war die als „Sommer-Event“ auf zunächst 13 Folgen begrenzte Serie ein großer Erfolg, weshalb auf halber Strecke eine zweite Staffel für 2014 bestellt wurde. ProSieben zeigte die Serie ebenfalls als Event nur wenige Wochen nach CBS. Immer mittwochs ab 20.15 Uhr liefen drei bzw. zwei Folgen hintereinander, wodurch die deutsche Ausstrahlung nur fünf Wochen dauerte.

Unfreiwilliges Sommerprogramm

Donnerstag, 26. April 2007, 13:09

Viele Landwirte leiden unter dem warmen, trockenen Wetter, weil nix wächst, wo nix regnet. Fernsehsender leiden ebenfalls unter Wärme, weil auch Einschaltquoten bei diesem Wetter eher selten zum Wachstum neigen, sobald Mensch merkt: Sieh mal, draußen ist es ja auch schön. Deshalb wird jedes Jahr im Sommer hartnäckig durchwiederholt, was die Archive hergeben.

Dass der Sommer in diesem Jahr so früh kommt, macht sich schon jetzt bemerkbar: Criminal Intent zum Beispiel fiel in dieser Woche zum ersten Mal seit Mitte des 17. Jahrhunderts unter die Marke von zwei Millionen Zuchauern, und auch die sonst so erfolgreiche Rosa Roth, die mit hohen Erwartungen in einem schicken Dreiteiler antrat, blieb eher blassrosa.

Dieser Effekt verstärkt sich noch an Wochenendtagen, wenn die Minderheit am nächsten Tag arbeiten muss und deshalb länger im Biergarten bleiben kann. Und ausgerechnet an diesem Freitag, für den Temperaturen bis 30 Grad vorhergesagt sind, starten gleich drei neue Serien im Rahmen der Freitags-Spaßpflicht im deutschen Privatfernsehen: Alles Betty, Mitten im Leben und Kinder Kinder (ausführliche Besprechungen aller Serienstarts morgen an dieser Stelle). Sicher nicht die beste Ausgangsposition, aber da ich schon oft genug über kurzfristige Programmänderungen geschimpft habe, verhalte ich mich lieber mal ganz ruhig, sonst kommt noch jemand auf eine Idee.

Unglaublich — Die Show der Merkwürdigkeiten

Sonntag, 28. Dezember 2008, 00:11

2006–2008 (RTL). Kuriositätenshow, die von Marco Schreyl moderiert wird. Als wäre das noch nicht kurios genug, geht es um merkwürdige Naturphänomene, unglaubliche Geschichten und ungewöhnliche Fähigkeiten. Also Bühne frei für Magiere, Illusionisten, Aktionskünstler und die üblichen Prominenten, die bestimmt auch irgendwas Unglaubliches zu erzählen haben.

Lief als zweistündige Abendshow in loser Folge und als einstündige Show im Sommer 2008 fünf Wochen lang freitags um 20.15 Uhr.

Unglaubvoll

Samstag, 10. Februar 2007, 21:26

Deutschland-sucht-den-Superstar-Jurorin Anja Lukaseder findet, dass die Wahl der Kandidatin Madeleine, den Hit „Unfaithful“ von Rihanna zu singen, „etwas hoch gegriffen“ sei. Hallo? Hat Frau Lukaseder das Lied schon mal gehört? Rihanna mag zwar eine tolle Interpretin für tanzbare Musik sein, scheitert an dieser Ballade jedoch selbst kläglich. Was soll man denn von den Kandidatinnen erwarten, wenn sie sich an solchen Vorbildern orientieren? Kann Rihanna bitte mal bei Dieter Bohlen, Heinz Henn und Anja Lukaseder vorbeischauen, mich würde die Meinung der anderen beiden dazu interessieren.

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