Schluss mit Hotel Mama!
Ab 1. März 2009 (Kabel 1). Dokutainmentreihe.
Jetzt fliegen die Nesthocker raus! Eltern, die es satt haben, fassen sich ein Herz und setzen ihre längst erwachsenen Kinder vor die Tür. Weil das noch nicht genug Überwindung kostet, sagen sie vorher noch Kabel 1 Bescheid, damit die das filmen. Deshalb ist der Rauswurf auch nur auf Probe. Nach einem Monat im eigenen Leben müssen sich die Mamakinder entscheiden, ob sie zurück wollen oder nicht.
Die einstündigen Folgen laufen sonntags um 21.15 Uhr.
Schmeckt nicht – gibt’s nicht
2003–2007 (Vox). „Cool kochen mit Tim Mälzer“. Halbstündige Kochshow werktags am Vorabend. Mälzer zeigt, dass Kochen gar keine Kunst ist, sondern Handwerk. Die Aufnahmeleiterin Nina Heik steht daneben und stellt gelegentlich dumme Fragen.
Schmeckt nicht – gibt’s nicht ersetzte im Dezember 2003 testweise für zwei Wochen das Kochduell und trat ab März 2004 dauerhaft an dessen Stelle. Die leicht verdauliche Show war der erfolgreiche Versuch, einen deutschen Jamie Oliver (The Naked Chef) aufzubauen – mit dem Mälzer zufälligerweise in London zusammengearbeitet hatte, bevor Jamie Oliver zum Popstar wurde.
Mälzer hat eine lockere Art der Präsentation und einen ebenso lockeren Umgang mit den Zutaten, die er so behandelt, wie man es zu Hause auch täte. Sterneköche verachten ihn dafür, das Publikum liebt ihn. Sein erstes Kochbuch „Born To Cook“ verkaufte sich in einem halben Jahr weit über eine halbe Million Mal.
Aufnahmeleiterin Nina Heik ist auch Mälzers Lebensgefährtin. Er führt in Hamburg ein eigenes Restaurant namens »Das weiße Haus«. 2007 ging Mälzer in die große Abendunterhaltung und präsentierte die Koch-Spielshow, die so hieß wie seine Bücher: Born To Cook.
Schmetterlinge im Bauch
2006–2007 (Sat.1). 123-tlg. dt. Telenovela.
In letzter Minute wird die Bielefelder Reiseverkehrskauffrau Nelly Heldmann (Alissa Jung) von ihrem gerade noch Zukünftigen betrogen, den sie daraufhin doch nicht heiratet, vor dem Altar stehen lässt und abhaut. Ungefähr genau kurzfristig bläst der Möbeldesigner Nils Heyden (Raphaël Vogt) seine eigene Hochzeit ab. Nils ist Nellys neuer Nachbar in Berlin, wo sie einen Job bei der Fluggesellschaft Star Line annimmt. Die beiden werden gute Freunde, lieben sich auch, wollen es aber nicht frühzeitig wahrhaben und bandeln deshalb erst mal anderweitig an. Am Ende kriegen sie sich natürlich doch.
Schmetterlinge im Bauch war der Versuch von Sat.1, neben Verliebt in Berlin eine zweite Telenovela zu etablieren, in der ebenfalls Menschen verliebt in Berlin waren. Ob es an mangelnder Geduld scheiterte oder sowieso gescheitert wäre, wird man nie erfahren. Die halbstündigen Folgen liefen von August bis Dezember 2006 mäßig erfolgreich werktags um 18.45 Uhr, dann gab Sat.1 auf und versendete die bereits gedrehten Folgen bis Februar 2007 samstags vormittags. Die etwa zur gleichen Zeit gestartete dritte tägliche Daily Soap des Konkurrenten RTL jedenfalls, Alles was zählt, die mit ähnlich lausigen Einschaltquoten begonnen hatte, hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt auf passable Werte hochgearbeitet.
Schmidt & Pocher
2007–2009 (ARD). Einstündige Comedyshow mit Harald Schmidt und Oliver Pocher im inhaltlichen Gerüst und der Kulisse der Vorgängersendung Harald Schmidt.
Der Schreibtisch ist jetzt größer und gebogener und fasst zwei Moderatoren, die da sitzen und sich im Gespräch über Ereignisse und Fernsehsendungen der vergangenen Woche lustig machen. Zwischendurch gibt es Einspielfilmchen, und am Ende kommt ein prominenter Gast. Bandleader ist Helmut Zerlett, der bereits bis Ende 2004 der Studioband der Harald Schmidt Show in Sat.1 vorgestanden hatte.
Schon in den ersten Wochen gelang es der sonst nicht sehr relevanten Show, bundesweit in die Schlagzeilen zu kommen. Gagobjekt der ersten Ausgabe war das „Nazometer“, ein Gerät, das mit wildem Alarm immer ausschlug, wenn ein Begriff genannt wurde, den man mit der Nazizeit in Verbindung bringen konnte, z.B. „Autobahn“ oder „Gasherd“. Hintergrund war die Debatte um die ehemalige Tagesschau-Sprecherin Eva Herman, die mit zweifelhaftem Gedankengut und vorbelasteteten Begriffen in die Kritik geraten war. Der Gag selbst wäre weitgehend unbemerkt geblieben, wenn nicht der neue SWR-Intendant Peter Boudgoust drei Wochen später (!) verkündet hätte, dass das Gerät „unglaublich geschmacklos“ sei und man darüber reden müsse.
Läuft donnerstags um 22.45 Uhr. Im April 2009 wird das „Experiment“ nach etwa 40 Sendungen beendet.
Schmidt – Chaos auf Rezept
Ab 6. Februar 2014 (RTL). Dt. Comedyserie.
Dr. Adam Schmidt (Lucas Gregorowicz) ist ein unangepasstes Großmaul, ein von sich selbst überzeugter Frauenheld, ein tätowierter Chaot. Außerdem ist er Arzt und teilt sich mit der gut situierten Dr. Eva Schmidt (Julia Hartmann) eine Praxis in Berlin-Kreuzberg. Sie ist seine Chefin, und für sie sind Regeln so wichtig wie für ihn sein Bauchgefühl. Die etwas unterbelichtete Sprechstundenhilfe Britta (Jil Funke) himmelt Adam an, der interessiert sich aber mehr für Eva, die jedoch dem fiesen Schnösel Dr. Imre Bohm (Florian Jahr) hinterherläuft. Zwischendurch kümmern sich Adam und Eva um die Wehwehchen ihrer episodenweise wechselnden Patienten und deren zwischenmenschliche Schicksale. Zu Adams Patienten gehören auch sein Vater Franz (Michael Hanemann) und dessen Freundin Amelie Bender (Ursela Monn).
Comedyserie mit moderner Anmutung, die zwischen schnellen Schnitten, schrägen Soundeffekten und Macho-Sprüchen einzelne Pointen versteckt. Die einstündigen Folgen laufen donnerstags um 21.15 Uhr.
Schmidt der Zeit…
Vor sieben Jahren überraschte der in erster Linie aus Interviews bekannte Entertainer Harald Schmidt Feuilletonisten mit der Ankündigung einer kreativen Pause. Anfang dieser Woche überraschte er wieder, diesmal mit der Ankündigung, die Pause sei bald vorbei, und er werde die damals beendete Sat.1-Show in reduzierter Schlagzahl ab September 2011 wieder aufnehmen, dann zweimal pro Woche.
Das Ergebnis dieser kreativen Pause, die für Hardcorefans fast in voller Länge von der ARD übertragen wurde, liegt jetzt vor. Im Interview mit der „Zeit“ erklärt Schmidt heute, an welchem Vorbild er sich orientieren wolle: David Letterman.
Natürlich moderiert Letterman in verlässlicher Regelmäßigkeit seit Jahrzehnten jeden Abend zur gleichen Zeit beim gleichen Sender eine Show gleichen Formats, während Schmidt in schöner Regelmäßigkeit dem „Spiegel“, der „Zeit“ und der „Süddeutschen“ Interviews gibt und nebenbei ab und zu lediglich sein Brainstorming für eine mögliche Late-Night-Show im Fernsehen zeigt.
Doch die Proklamation von Letterman als Vorbild ist beachtlich, denn sie unterscheidet sich von diesen vielen, vielen Interviews, in denen er immer wieder in unterschiedlichen Abständen erklärte, sich künftig an Jon Stewart und dessen Daily Show orientieren zu wollen. Er tat es nie. Das tat dafür die heute-show mit Oliver Welke.
Nach sieben Jahre Pause ist Schmidt jetzt also auf dem Stand von 1995, als seine Sat.1-Show in der Anfangsphase eine detaillierte Kopie der Late Show with David Letterman war. Und das ist doch ein positives Zeichen für die Zukunft. Denn nach nur ein paar Jahren wurde die Harald Schmidt Show damals richtig gut.
Schmidteinander
1990–1993 (WDR); 1994 (ARD). Einstündige Comedy-Personalityshow von und mit Harald Schmidt und Herbert Feuerstein.
Schmidt, der es sich schon früh in seiner Fernsehkarriere leistete, Normen und Konventionen über den Haufen zu werfen (bereits die Spielshow MAZ ab! hatte einen Vorgeschmack darauf gegeben), konnte hier erstmals frei von jeglichen Konzepten herumalbern. Die Show reihte Sketche, Parodien und Satiren aneinander, teils live gespielt, teils als Filmzuspielung. Den Rahmen bildete der Studioteil mit Schmidt und „Chefautor“ Feuerstein, die an getrennten Schreibtischen saßen (der von Feuerstein winzig) und sich Wortgefechte von Tisch zu Tisch lieferten. Die Show übernahm schon viele Elemente der klassischen Late-Night-Shows aus den USA, die in ähnlicher Form später in der Harald Schmidt Show auftauchten.
Pro Sendung begrüßte Schmidt einen prominenten Gast, mit dem er am Schreibtisch talkte, was damals, eingebettet in Comedynummern, ebenso fremd wirkte wie die nur Sekunden dauernden Tanzeinlagen der „Schmidteinander-Hupfdolls“. Weitere Prominente hatten gelegentliche Statistenrollen und schauten einfach nur vorbei, um einmal schweigend durchs Bild zu laufen. Schmidteinander lebte von vielen Running Gags, die vor allem ein elitäres Stammpublikum verstand, und vielen anarchischen und kalauernden Rubriken, darunter „Wir basteln mit Peer Theer“, „Comtessa Gunilla bittet zu Tisch“, der Sprichworttest, in dem Schmidt und Feuerstein praktisch überprüften, ob Redewendungen der Wahrheit entsprachen, Fozzi-Bär (mit Schmidt im Bärenkostüm), offizielle Berufsgruppenwitze sowie die Zuschauerfrage, bei der die Lösung fast immer „N“ lautete.
Zwischendurch las Schmidt imaginäre Zuschauerpost von Gabi aus Bad Salzdetfurth vor und fragte Feuerstein Hauptstädte ab. Wenn etwas schief lief, war der Schuldige schnell gefunden: Wolpers! Godehard Wolpers war Redakteur der Sendung und immer wieder als Opfer in einer Zuspielung zu sehen, in der er von Schmidt und Feuerstein zusammengeschlagen wurde. Ferner wirkte Marga Maria Werny als Oma Sharif mit. Sie starb im Oktober 1994, noch bevor die Show eingestellt wurde.
Die Show war im WDR-Fernsehen am Sonntagabend gegen 22.00 Uhr gestartet, wurde nach einer Weile auch von anderen Dritten Programmen übernommen und Anfang 1994 in die ARD verlegt, wo sie fortan samstags nach 22.00 Uhr lief, direkt nach dem Wort zum Sonntag, aber nun nur noch ein Jahr überlebte. Sie brachte es auf 50 Ausgaben. Im Herbst 1995 zeigte die ARD acht dreiviertelstündige Best-of-Specials, in denen Herbert Feuerstein allein, aber vor Publikum, Ausschnitte aus den Sendungen ansagte.
Lange bevor die Feuilletons Harald Schmidt zum Gott der Fernsehunterhaltung hochjubelten, nannte die Presse diese Show „Reality-TV für Verhaltensgeschädigte“ und „Abendunterhaltung für geistig Verwahrloste“. Der Grimme-Preis, mit dem die Sendung 1994 ausgezeichnet wurde, ging an Herbert Feuerstein (!), weil er „es als Miterfinder und Chefautor von Schmidteinander geschafft hat, dem deutschen Fernsehpublikum den ‚Fozzi‘-Bären Harald Schmidt aufzubinden.“ Schmidt und Feuerstein waren bereits im Ratespiel Pssst … gemeinsam aufgetreten.
Schmidts Katzentisch
Unter normalen Umständen hätten nur seine Zuschauer bemerkt, dass Harald Schmidt schon seit langem keine Lust mehr hat. Da Herr Schmidt sich seine Lustlosigkeit aber nicht nur anmerken ließ, sondern in den etwa sechzig Interviews, die er jede Woche gibt, ausdrücklich darauf hinwies, hatten es inzwischen auch alle anderen erfahren. Das sorgte zwar für eine hohe Aufmerksamkeit, aber nicht unbedingt für Vorfreude auf seine Rückkehr aus der Sommerpause.
Doch dafür gibt es jetzt Oliver Pocher, der in seiner Arbeitshaltung das genaue Gegenteil ist. Wer so sehr unentwegt über seine eigenen Witze lacht, muss einfach Spaß an seiner Arbeit haben. Und das ist doch schon was.
Ich mag Oliver Pocher. Ich finde ihn sympathisch. Das schrieb ich schon an anderer Stelle und musste mich dafür beschimpfen lassen. Ich mag auch Harald Schmidt. Er ist ein Genie des deutschen Fernsehens, nur leider inzwischen in Altersteilzeit.
Die spannende Frage war: Können Schmidt & Pocher in einer gemeinsamen Sendung nebeneinander bestehen? Harald Schmidt hatte schon immer Sidekicks, aber nie wurde vorgegeben, Herbert Feuerstein, Helmut Zerlett oder Manuel Andrack seien gleichberechtigte Partner. Deshalb ist es wichtig, dass das erneuerte Format ausreichend geprobt wird, bevor es auf Sendung geht.
Bei der ersten Stellprobe am Donnerstagabend um 22.53 Uhr lief noch einiges unrund. So wirkte Pocher zum Beispiel gar nicht wie ein gleichberechtigter Partner, sondern wie jemand, der sich in eine bereits bestehende Sendung einfach dazusetzt und am Bildschirmrand darum kämpfen muss, das Wort erteilt zu bekommen. Die Gags saßen noch nicht, die Absprachen funktionierten nicht und der Ablauf wirkte extrem zufällig, aber das macht nichts, dafür probt man ja. Statt des eigentlich geplanten Textes unterhielten sich der Protagonist und der Andere eine Dreiviertelstunde lang darüber, welche Sendungen sie bei RTL gesehen haben und welche Filme Sat.1 nächste Woche zeigt. Das würde die ARD in der tatsächlichen Ausstrahlung natürlich niemals zulassen. Es war nett von Günther Jauch, sich als Probengast zur Verfügung zu stellen, und es war nett von Schmidt und Pocher, nicht mehr als fünf Minuten seiner Zeit zu beanspruchen oder ihn in ein Gespräch zu verwickeln, solange es noch nicht um die eigentliche Sendung geht. Die Generalprobe wird bestimmt schon besser, und wenn die Sendung eines Tages an den Start geht, wird sie vielleicht sogar ganz nett.
Schmutziger Eiertanz
Drei Millionen Zuschauer zur besten Sendezeit am Sonntagabend sind zwar nichts, womit man als Marktführer protzen könnte, aber andererseits hat man die drei Millionen Zuschauer natürlich lieber selbst, als sie der Konkurrenz zu überlassen.
Wer „Dirty Dancing“ zeigt, kann mit gut drei Millionen Zuschauern rechnen. Das ist nicht mehr sensationell, aber überraschend gut für einen zwanzig Jahre alten Film, der schon achtzehn Mal im Fernsehen gezeigt wurde (Folgetagswiederholungen nicht mitgerechnet). Vor allem sind diese drei Millionen verlässlich: Die letzten drei Ausstrahlungen erreichten nahezu identische Zuschauerzahlen, obwohl jede davon bei einem anderen Sender stattfand (siehe Tabelle weiter unten). Es ist bemerkenswert, dass ein Film, der vor zehn Jahren schon im Nachmittagsprogramm des ZDF angekommen war, plötzlich wieder ein Primetime-Quotenbringer für die zielgruppenfixierten Privatsender werden konnte. Bei fast jedem Sender ist der Film schon gelaufen.
Auf die drei Millionen treuen Zuschauer hatte sich auch schon Sat.1 gefreut. Zum Jahreswechsel wechseln mal wieder die Rechte an „Dirty Dancing“ ihren Besitzer, und gleich für den Neujahrsabend um 20.15 Uhr hatte Sat.1 den Film in seiner Feiertagsbroschüre angekündigt, die Mitte Oktober versandt wurde. Das muss wohl RTL mitbekommen und beschlossen haben: „Mensch, bis zum Jahresende haben wir den Film doch noch! Ach, komm, wir zeigen ihn einfach nochmal kurz vorher! Dann wollen ihn vielleicht nicht mehr ganz so viele sehen, wenn er fünf Wochen später bei der Konkurrenz läuft!“ Also versandte RTL am 24. Oktober eine Mitteilung über eine Programmänderung am 25. November: Statt des ursprünglich geplanten Films „Und dann kam Polly“ kommt dann „Dirty Dancing“. Es ist allein bei RTL die zehnte Ausstrahlung. „Jaja, den haben wir erst vor einem halben Jahr gezeigt. Na und?“
So könnte es gewesen sein. Und eigentlich ist das ja auch egal, denn RTL kann schließlich zeigen, was es will. Doch als handele es sich um ein Thema von äußerster Brisanz, heißt es bei RTL auf Nachfrage nur sinngemäß „Ja, ähm, weiß ich jetzt auch nicht.“ Und Sat.1, wo man zwar niemanden beschuldigen will, das Szenario aber für plausibel hält, teilt nur mit, man habe herzhaft gelacht.
Sat.1 hat sein Programm inzwischen aber ebenfalls geändert. Dort besteht angesichts der RTL-Änderung kein Grund zur Eile bei „Dirty Dancing“, die Rechte liegen für das ganze Jahr 2008 vor. Am Neujahrsabend zeigt Sat.1 stattdessen einen vergleichsweise brandneuen Film: „Forrest Gump“.
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Wir haben spaßeshalber mal sämtliche bisherigen Ausstrahlungsdaten, Sendeplätze, Sender und Einschaltquoten von „Dirty Dancing“ zusammengetragen (ohne Wiederholungen, die gleich am nächsten oder übernächsten Tag stattfanden). Diese bergen einige Kuriositäten. Die bisher 18 Ausstrahlungen verteilen sich auf sieben Sender aller Größen, nur das Erste und Kabel 1 waren noch nicht am der Reihe. Und aus unerfindlichen Gründen gab es zwischen 1999 und 2003 eine lange Dürre.
Datum | Uhrzeit | Sender |
Mio. Zuschauer |
Mittwoch, 20.12.1989 | 20.15 Uhr | RTL |
5,68 |
Donnerstag, 29.03.1990 | 20.15 Uhr | RTL |
2,82 |
Donnerstag, 18.10.1990 | 20.15 Uhr | Tele 5 |
0,77 |
Karfreitag, 17.04.1992 | 19.10 Uhr | RTL |
3,84 |
Ostersonntag, 11.04.1993 | 20.15 Uhr | RTL2 |
1,28 |
Sonntag, 03.07.1994 | 20.15 Uhr | RTL |
4,57 |
Samstag, 09.09.1995 | 20.15 Uhr | RTL2 |
2,01 |
Freitag, 25.10.1996 | 20.00 Uhr | ProSieben |
4,23 |
Donnerstag, 01.05.1997 | 16.35 Uhr | ZDF |
2,53 |
Freitag, 01.05.1998 | 16.50 Uhr | RTL |
3,12 |
Donnerstag, 24.12.1998 | 20.15 Uhr | RTL |
3,23 |
Mittwoch, 31.03.1999 | 20.15 Uhr | RTL |
4,39 |
Freitag, 31.01.2003 | 20.15 Uhr | ProSieben |
4,20 |
Mittwoch, 19.11.2003 | 20.15 Uhr | ProSieben |
3,97 |
Mittwoch, 09.06.2004 | 20.15 Uhr | RTL |
4,37 |
Samstag, 26.03.2005 | 20.15 Uhr | Sat.1 |
3,09 |
Donnerstag, 27.04.2006 | 20.15 Uhr | VOX |
3,14 |
Sonntag, 01.04.2007 | 20.15 Uhr | RTL |
3,16 |
Neu: Sonntag, 25.11.2007 | 20.15 Uhr | RTL |
3,52 |
Schnellvorlauf
Die neue ProSieben-Mysteryserie FlashForward fängt spannend an: Die gesamte Menscheit fällt gleichzeitig für gut zwei Minuten in Ohnmacht, und jeder hat währenddessen eine Vision seiner eigenen Zukunft in einem halben Jahr. Worum es in der Serie geht, ist die Frage: Wie konnte das passieren, was oder wer steckt dahinter, und lässt sich die Zukunft vielleicht aufhalten?
Alle haben denselben Zeitpunkt am selben Datum gesehen, und auffallend viele haben etwas Maßgebliches erfahren: Dass sie in einem halben Jahr ihren Mann betrügen, schwanger sein oder ein Alkoholproblem haben werden. Das ist in dieser allgemeinen Deutlichkeit absurd, denn wie wahrscheinlich ist es, dass in einem beliebigen Zwei-Minuten-Zeitraum bei jedermann so aussagekräftige Dinge passieren? In den meisten zufälligen Zwei-Minuten-Zeiträumen im Leben eines normalen Menschen passiert vermutlich nicht mehr als essen, schlafen, fernsehen, Auto fahren oder Routinearbeit. Insofern ist es immerhin ein Zugeständnis der Autoren, dass ausgerechnet der Direktor des ermittelnden FBI-Büros sich schlicht auf dem Klo sitzen sah.
Wie gesagt: Es fängt spannend an, weil es eine starke Ausgangssituation ist. Was ist passiert? Kann es wieder passieren? Man möchte die Antwort auf das große Rätsel erfahren und bleibt erst mal dran.
Man muss aber auch den Tatsachen ins Auge sehen: Man wird die Antwort so bald nicht erfahren. Entweder floppt die Serie und wird abgesetzt, bevor sie aufgelöst wird, oder sie ist ein Erfolg und deshalb gezwungen, das Rätsel endlos ohne Auflösung in die Länge zu ziehen. FlashForward ist nicht die erste Serie, die mit einem einem dramatischen Ereignis/großen Rätsel beginnt, das eine Gruppe von Menschen miteinander verbindet, die bis dato nichts miteinander zu tun hatten. Lost und Heroes begannen ähnlich und auch ähnlich stark, aber beide Serien konnten das Niveau nicht halten, und so verloren sie im Lauf ihrer Jahre viele Fans. Die Untergangsserien Jericho und Nemesis wurden nach kurzer Zeit eingestellt. Denn die schleppende Aufklärung des Mysteriösen ist leider nicht halb so interessant wie das Mysteriöse selbst.
Das sind nur Erfahrungswerte aus anderen Serien. Ob FlashForward ebenfalls diesen Weg entslang schleppen wird, weiß ich nicht. Ich hatte leider keine aussagekräftige Zukunftsvision.
FlashForward, heute ab 20.15 Uhr (zwei Folgen), dann immer montags um 21.15 Uhr auf ProSieben.