Samt und Seide
2000–2005 (ZDF). 114‑tlg. dt. Soap von Michael Baier, Regie: Gunter Friedrich, ab der fünften Staffel: Sebastian Monk.
Eigentlich soll der Jungmanager Florian Unger (Michael von Au) das Augsburger Textilunternehmen Althofer im Auftrag des zwielichtigen Bankiers Dr. Dieter Lausitz (Andreas Wimberger) liquidieren. Doch er ist von dem Laden so angetan, dass er ihn gemeinsam mit Seniorchef Wilhelm Althofer (Charles Brauer) und dessen Söhnen Roland (Marcus Mittermeier), dem älteren, und Felix (Stephan Ullrich) rettet. Besonders angetan ist er von der Näherin Lena Czerni (Christina Rainer), die sich zur Chefdesignerin hocharbeitet und in Wirklichkeit Wilhelms uneheliche Tochter ist. Zwischen ihr und Wilhelms anderer Tochter Cornelia (Elisabeth Lanz), einer talentierten Pianistin, ist Florian hin- und hergerissen.
Wilhelm macht Florian zum Geschäftsführer, setzt ihm dann aber Roland vor die Nase. Der heiratet im Februar 2000 Birgit (Kathrin Spielvogel), die Tochter des befreundeten Brauereibesitzers August Meyerbeer (Hans Korte). Das Ex-Model Sylvia Althofer (Elisabeth Niederer) ist die zweite Frau des Seniorchefs, Hedda Offenbach (Diana Körner) seine Ex-Frau und Mutter der drei legitimen Kinder.
Zur Althofer-Belegschaft gehören Chefsekretärin Marion Stangl (Barbara Rath-Korte), Rolands Sekretärin Waltraud Michel (Katerina Jacob), die Näherin Natalie Sailer (Tabea Heynig), zeitweilige Lebensgefährtin von Felix und beste Freundin Lenas, mit der sie zusammenwohnt, Pförtner Urs Danner (Philipp Brammer), Betriebsleiter Paul Wieland (Martin Ontrop), die ursprüngliche Chefdesignerin Ilona von Dietrichsen (Ute Cremer), Fahrer Leo Waitz (Philipp Saiser), dessen spätere Frau Emma Martinek (Monika Hirschle), die das Nähatelier leitet, der Angestellte Jan Lederacht (Christian Kahrmann), die Computerexpertin Isabella Cortez (Sotiria Loucopoulos) und der Buchhalter Ewald Kunze (Nikol Voigtländer). Katharina Schirmer (Enzi Fuchs) führt den örtlichen Landgasthof.
Wilhelm Althofers Gesundheitszustand ist von Beginn an schlecht. Im April 2000 erleidet er zwei Schlaganfälle und fällt für einige Wochen ins Koma. Danach zieht er sich mehr und mehr aus dem aktiven Geschäftsleben zurück, was Hedda zu dem Versuch nutzt, die Firmengeschicke an sich zu reißen. Nachdem auch Sylvia ihn verlassen hat, entdeckt Wilhelm seine Liebe zu Lenas Mutter Rosa (Mona Seefried) neu. Im Juni heiraten Florian und Cornelia, sie ist schwanger. Florian kommt kurz darauf bei einem Autounfall ums Leben.
In der zweiten Staffel ab Herbst 2001 gründet Lena ihre eigene Althofer-Tochterfirma Fashion Factory, Wilhelm und Rosa ziehen aufs Land und eröffnen ein kleines Theater. Wilhelm lässt sich entmündigen, um einer Bestrafung wegen Steuerhinterziehung zu entgehen, Rosa erliegt einem plötzlichen Krebsleiden, Cornelias Baby, Florian junior (Thomas Hochgesand), kommt zur Welt, Lena zieht zu Wilhelm, Roland und Birgit werden geschieden, Cornelia heiratet den Anwalt Andreas Straubinger (Jens Schäfer). Paul, Marion, Isabella, Emma, Leo und Ewald gewinnen im Lotto und investieren den Gewinn ins marode Althofer-Unternehmen, das ebenso wie die Familie dauerhaft vor dem Abgrund steht. Lena beginnt eine Beziehung mit dem Fotografen Chris Gellert (Martin Gruber), und während all dies geschieht, torpedieren die Althofer-Kinder unentwegt Lenas Karriere.
Im Herbst 2002 beginnt die dritte Staffel mit einem Selbstmordversuch Rolands, der sich anschließend nach Griechenland absetzt und dort die Stripperin Silke Richter (Mareike Fell) heiratet. August Meyerbeer übernimmt die Macht bei Althofer, heiratet Hedda, der Kaufmännische Leiter Dr. Wilfried Holzknecht (László I. Kish) kommt dazu, ebenso Alf Benrath (Markus Böker), das Unternehmen geht an die Börse. Lena ist schwanger von Chris, verliert das Baby aber und nimmt die Jugendliche Angela Materna (Antonia Reß) bei sich auf. Waltraud kommt mit dem Taxifahrer Bernd Onasch (Hartmut Schreier) zusammen, und Cornelia stirbt nach einem Flugzeugabsturz in Straubingers Privatmaschine. In ihrem letzten Willen übergibt sie Klein-Florian in die Obhut Lenas.
Die vierte Staffel im Herbst 2003 bringt ein Zerwürfnis zwischen Lena und Birgit, Letztere intrigiert ab jetzt auch gegen ihre frühere Freundin. Leo und Emma trennen sich, Roland und Silke auch, dafür versöhnen sich Roland und Birgit. Die Beziehung zwischen Lena und Chris zerbricht, und Lena geht eine kurze neue Beziehung mit dem Banker Max Roemer (Siemen Rühaak) ein. Sie steigt aus dem Unternehmen aus und mietet für Angela eine kleine Boutique. Althofers neuer Chefdesigner Daniel Kruse (Martin Armknecht) ist völlig überfordert. Inge Fabian (Martina Schütze) wird Felix‘ neue Sekretärin. Leo eröffnet von seinem Lottogewinn jetzt einen Kiosk, Waltraud und Bernd verunglücken tödlich in Bernds Auto. Natalie und Felix heiraten, Lena steigt wieder bei Althofer ein. Dafür steigt Wilhelm aus und eröffnet mit seiner Ex Sylvia ein Hotel auf Mallorca. Roland und Birgit trennen sich wieder.
In der fünften Staffel spielt Roland aber weiter den braven Ehemann, denn Birgit ist nun nervenkrank und hat ihr Gedächtnis verloren, glaubt also, weiter mit Roland verheiratet zu sein, und August Meyerbeer bittet Birgits Umfeld, ihr heile Welt vorzuspielen, damit es nicht noch schlimmer wird. Das wird es nicht, und so schnell Birgit plötzlich krank war, ist sie auch plötzlich wieder gesund. Zeitgleich hat Roland eine Affäre mit Manuela Pfisterer (Saskia Schwarz), die von ihm schwanger wird. Felix‘ und Natalies Baby Sarah kommt zur Welt.
Die Althofer-Firma heißt nun ACF, und Stefan Gronewoldt (Tim Williams), der gerade noch Tierpfleger in Südafrika war, übernimmt im Herbst 2004 die Aktienmehrheit. Das ist auch gut so, denn Lena braucht ja einen neuen Staffelkerl. Es dauert aber noch einige Folgen, bis sie sich kriegen. Erst fährt Lena noch geschäftlich nach Südafrika, hat in der Savanne einen Herzinfarkt, und Stefan dirigiert ihre Fahrerin telefonisch zum nächsten Krankenhaus, wo er sie dann auch besucht. Seine Schwester Katharina van der Looh (Karin Giegerich) will mit aller Gewalt die Firma übernehmen, buchstäblich mit aller Gewalt: Inge Fabian wird mit einer alten Webmaschine in die Luft gesprengt. Derweil sind auch innerhalb von ACF die Fronten geteilt: Die Familie will Stefan hinausdrängen, nur Lena hält zu ihm und nimmt außerdem seinen Heiratsantrag an. Birgit wird drogensüchtig, rastet aus und will Lena erschießen, Stefan wirft sich dazwischen, wird aber nur angeschossen. Und zwischendurch findet Stefan heraus, dass seine Mutter seine erste Frau ermordet hat.
Die einstündigen Folgen dieser „lebensnahen“ Serie (ZDF-Pressetext) liefen erfolgreich am frühen Donnerstagabend. Der ursprüngliche Titelsong der australischen Band Savage Garden wirkte anfangs etwas deplatziert, erhielt mit dem Dahinscheiden massenhaft verunfallter Charaktere aber doch noch einen Sinn: Er hieß „Crash And Burn“. Bis dahin war jedoch er selbst dahingeschieden und zur zweiten Staffel durch „Forever And Ever“ von Danah ersetzt worden.
Sarah & John Crazy In Time
Fotos: ProSieben
Wir schreiben das Jahr 2011: Der Supercomputer Skynet löst eine nukleare Katastrophe aus, die wenigen Überlebenden nehmen den Kampf gegen die Maschinen auf. Ihr Anführer ist John Connor.
Wir schreiben das Jahr 1997: John Connor ist ein Teenie, der mit seiner Mutter Sarah und deren Freund zusammenlebt. Hier beginnt Terminator: S.C.C., die Serie, die auf der Kinotrilogie Terminator basiert. Zeitlich sind die Sarah Connor Chronicles nach dem zweiten Film angesiedelt, der dritte Teil wird ignoriert. Das ist auch sinnvoll, denn am Ende von Teil drei war ja von der Welt nicht mehr viel übrig.
Nach drei Filmen und mehreren Zeitreisen, in denen mehrere Terminator in die Vergangenheit geschickt wurden, sei es, um John Connor zu töten oder ihn zu beschützen, sieht der Status zu Beginn der Serie so aus: Sarah Connor und der Terminator (damals noch Arnold Schwarzenegger als Der Gute Terminator) konnten das Labor von Cyberdyne Systems zerstören. Dort hätte der Supercomputer Skynet im Jahr 1997 die Rebellion der Maschinen ausgelöst. Da das ja verhindert wurde (Terminator 2: Tag der Abrechnung), leben John und Sarah Connor (Lena Headey) 1997 noch, aber irgendwas muss passiert sein, denn auf einmal taucht wieder ein Terminator auf, der John (Thomas Dekker) töten will. So beginnt die Serie also wie jeder der drei Filme, und natürlich gibt es auch eine gute Maschine, die für die Serie in den Körper einer schönen jungen Frau (Summer Glau) gesteckt wurde.
Terminator 2: Judgement Day hat 1991 Kinogeschichte geschrieben, der T-1000 war das fieseste, was man sich bis dahin im Kino vorstellen konnte. Ein Terminator, der aus einer speziellen Legierung bestand, sich verflüssigen und in jeden beliebigen Menschen verwandeln konnte. Eine Mischung aus Silver Surfer und Odo aus Star Trek: Deep Space Nine. Die Maschinen der Sarah Connor Chronicles sind zumindest zu Beginn noch herkömmlich: Menschliches Erscheinungsbild auf einem metallischen Skelett. Der erste Terminator wird in der Serie zusammengeschossen, wie 1984 schon Schwarzenegger, die Haut fliegt vom Metallunterbau — die Maske sieht aber heute um Einiges besser aus. Überhaupt knallt und kracht es ordentlich, und für den Terminator Fan wird immer hübsch zitiert: „Komm mit mir, wenn du leben willst!“, sagt die junge hübsche Terminatrix zu John Connor — den selben Satz sagte 1991 auch schon Arnold Schwarzenegger.
Terminator: S.C.C. ist etwas Wunderbares für Fans, kann man sich doch so die Zeit vertreiben, bis im kommenden Jahr wieder ein neuer Kinofilm kommt. (Korrektur: Der kommt natürlich schon in diesem Jahr.)
Fans, die in den 90er-Jahren lieber ferngesehen haben, werden sich ab Episode fünf über John Connors Onkel freuen: den spielt Brian Austin Green aus Beverly Hills, 90210.
Terminator: S.C.C., montags um 21.15 Uhr auf ProSieben.
Sarah & Marc Crazy In Love
2008 (ProSieben). 8-tlg. Doku-Soap, die Popstar Sarah Connor und ihren Ehemann Marc Terenzi bei ihrem aufregenden Jet-Set-Leben begleitet: Auftritte, Videodrehs, Fotosessions, heititei. Die beiden hatten drei Jahre zuvor dank der Vorgängerserie Sarah & Marc In Love medienwirksam geheiratet.
Die neuen Folgen liefen donnerstags um 20.15 Uhr. Zwei Monate nach der letzten gab das Paar seine Trennung bekannt.
Sarah & Marc In Love
2005 (Pro Sieben). 9-tlg. Doku-Soap, die Popstar Sarah Connor und ihren Lebensgefährten Marc Terenzi in den Wochen vor ihrer kirchlichen Trauung durch den Alltag und die Vorbereitungen begleitet und mit einer großen Traumhochzeit endet.
Pro Sieben rühmte sich, die „erste deutsche Celebrity-Doku-Soap“ im Programm zu haben, und ignorierte dabei entweder den RTL 2-Versuch Die Drews – Eine furchtbar nette Familie und die RTL-Serie Typisch Udo komplett oder sprach Jürgen Drews und Udo Walz das Prominentsein ab.
Sendeplatz der einstündigen Folgen war dienstags um 22.15 Uhr. Als Sarah und Marc drei Jahre später immer noch verheiratet waren, erhielten sie ihre neue Serie Sarah & Marc Crazy In Love.
Sat.1 am Mittag
2006–2007 (Sat.1). Mittagsmagazin mit Mareile Höppner und vielen bunten Boulevardthemen und zweitverwerteten Beiträgen.
Es lief zunächst 90-minütig montags bis freitags ab 11.30 Uhr und war damit früher und länger als Punkt 12 bei RTL, aber nur halb so erfolgreich. Dann wurde die Sendung auf eine Stunde gekürzt und auf 11.00 Uhr vorgezogen, endete also bereits zur Mittagszeit, behielt aber ihren Namen. Gerade als die Zuschauerzahlen einigermaßen akzeptables Niveau erreicht hatten, beschloss eine Unternehmensberatung im Auftrag der neuen Sendereigentümer, dass man Programm ja viel billiger produzieren könne, wenn man einfach gar keins mehr herstellt, und so flog Sat.1 am Mittag im Wortsinn von heute auf morgen aus dem Programm. Der Ersatz: Wiederholungen von Gerichtsshows. Moderatorin und Redaktion erfuhren am 16. Juli 2007 angeblich während der Ausstrahlung der Live-Sendung, dass es sich um ihre letzte handele.
Sat.1 Blick
1986–1992 (Sat.1). Die Nachrichten in Sat.1, die zuvor unter dem Titel APF Blick gelaufen waren.
Es gab täglich mehrere Kurzausgaben, die 20‑minütige Hauptausgabe lief werktags um 18.45 Uhr. Sie wurde von jeweils drei Moderatoren zugleich präsentiert, darunter Andrea Scherell, Armin Halle und Hans-Hermann Gockel. 1991 wurde die Hauptausgabe in Guten Abend, Deutschland umbenannt, die Kurzausgaben am Tag hießen noch eine Zeit lang Blick.
Sat.1 hat einen frühen Vogel
Der Prestigesendeplatz am Samstagmorgen gegen 4.00 Uhr ist in Sat.1 bekannt für seine hochwertigen US-Produktionen. Seit Jahren läuft zu dieser publikumswirksamen Zeit die grandiose, lustige, warmherzige Serie Ed, und ab morgen kommt eine weitere dazu. Kennen Sie noch Will & Grace, die Comedyserie um den homosexuellen Anwalt Will, seine heterosexuelle beste Freundin, die Innenarchitektin Grace, und deren beste Freunde, die überdrehten Jack und Karen? Lief vor ein paar Jahren mal mittags bei ProSieben und war in den ersten Jahren eine wirklich gelungene Sitcom. In späteren Jahren wurde sie leider sehr albern und setzte fast nur noch auf prominente Gaststars statt auf interessante Geschichten und lustige Gags. Trotzdem gehörte sie bis zuletzt (2006) zu den erfolgreichsten Sitcoms, die damals in den USA im Programm waren und gilt immer noch zusammen mit Friends, Frasier, Alle lieben Raymond, King Of Queens und Two And A Half Men als einer der letzten klassischen Sitcom-Erfolge.
Foto: Sat.1
Nun, endlich erlebt die letzte noch verbliebene Staffel dieser Serie ihre deutsche Erstausstrahlung. Und welcher Sendeplatz wäre dafür angemessener als samstags morgens um halb fünf in Sat.1? Genau dann und dort kommt Will & Grace ab morgen. In Doppelfolgen. Direkt nach Ed. Es werden also all die Menschen doch noch etwas zu lachen bekommen, die gerade zu dieser Zeit vor dem Fernseher wach werden, nachdem sie Stunden vorher beim lahmen Fun-Freitag eingeschlafen waren.
Sat.1 News
1992–1994; 2004–2008 (Sat.1). Zunächst neuer gemeinsamer Name der Sat.1-Hauptnachrichten, die vorher Guten Abend, Deutschland, und der anderen Sat.1-Nachrichten, die vorher Sat.1 Blick hießen. Nach gut einem Jahr wurden die Hauptnachrichten in Sat.1 Newsmagazin umbenannt, die gelegentlichen anderen Nachrichten (vor allem im Frühstücksfernsehen) nannten sich aber noch bis Dezember 1994 Sat.1 News.
2004 kam der Name zu neuen Ehren. Er bezeichnete wieder alle Sat.1-Nachrichten, insbesondere die Hauptausgabe am Vorabend, die zuletzt unter dem Namen 18.30 gelaufen war. Gleichzeitig erhielt die Sendung wieder ein neues Gesicht: Thomas Kausch hatte sich als entspannter Moderator von heute nacht einen Namen gemacht, bekam reichlich Vorschusslorbeeren und ein neues, teilweise virtuelles Studio. Zusätzlich zur 20‑minütigen Sendung um 18.30 Uhr wurden nun noch einige Kurzausgaben zwischen die Gerichtsshows am Nachmittag und ins sonstige Tagesprogramm eingestreut. Gerade als Kausch der Sendung einen Hauch von Seriosität zugeführt und einige neue Zuschauer gewonnen hatte, wurde er im Rahmen eines Rundumschlags im Sommer 2007 gefeuert und ab Mitte Oktober von Katja Losch ersetzt. Diese Personalie hielt genau ein halbes Jahr, bevor Peter Limbourg die neu betitelten Sat.1 Nachrichten übernahm.
Sat.1 Newsmagazin
1993–1995 (Sat.1). Hauptausgabe der Sat.1-Nachrichten, die zuvor bereits APF Blick, Sat.1 Blick und Guten Abend, Deutschland hießen.
Heinz Klaus Mertes, der neue „Programmdirektor Information“, hatte das Konzept entwickelt, sich von der Doppelmoderation verabschiedet und auf ein bemüht seriöses Design in Grautönen gesetzt. Zu den Moderatoren gehörten Hans-Hermann Gockel und Karin Jacobi.
Die Sendung war rund 20 Minuten lang und lief werktags um 18.30 Uhr, ab Juli 1993 um 19.00 Uhr. Im September 1995 wurde Mertes gekündigt; nach gut zweieinhalb Jahren war eine weitere Reinkarnation der Sat.1-Nachrichten fällig. Sie hieß 18:30.
Ursprünglich sollten die Sat.1-Nachrichten „Tagesreport“ heißen. Der NDR erwirkte dagegen – wegen vermeintlicher Verwechselungsgefahr mit der Tagesschau – jedoch eine einstweilige Verfügung, die von verschiedenen Gerichten bestätigt wurde. Erst 2001 entschied der Bundesgerichtshof, dass Sat.1 den Namen „Tagesreport“ verwenden dürfe sowie Pro Sieben den Namen „Tagesbild“. Dann wollten beide aber nicht mehr.
Sat.1 und die Mittwochsserien
Weil man „den Audience Flow optimieren“ wolle, zeigt Sat.1 seine Mittwochsserien Allein unter Bauern, GSG 9 und The Unit ab heute in neu zugeloster Reihenfolge. Mit GSG 9 fängt der Abend nun an, und weil der Übergang von dieser zur anderen rasanten, explosiven, lauten Actionserie The Unit offenbar nicht fließend genug war, werden die beiden ernst gemeinten Reißer nun von der leisen, beschaulichen, freundlichen und amüsanten Familienserie Allein unter Bauern unterbrochen.
Nein, das müssen Sie nicht verstehen. Tut bei Sat.1 wahrscheinlich auch keiner. Die sind einfach nur verzweifelt. Und dass die quotenschwachen Serien nur getauscht und nicht sofort abgesetzt werden (was zumindest im Fall von Allein unter Bauern sehr schade wäre), hat vermutlich weniger mit Geduld und Vertrauen ins eigene Programm zu tun, sondern damit, dass dem armen Sat.1 langsam der Seriennachschub ausgeht.