Suchergebnisse:

S wie Stirnlappenbasilisk

Samstag, 3. Februar 2007, 20:57

Heute feiert 9Live seinen 2000. Sendetag und betrügt beschenkt seine Zuschauer deshalb in ganz großem Stil. Zur Feier des Tages dokumentieren wir die typischen Sätze, mit denen die 9Live-Moderatoren die Zuschauer systematisch täuschen — und erklären, was sie wirklich bedeuten.

„Die Sendung ist in wenigen Augenblicken zu Ende!“

Klartext: „Wir tun jetzt mal so, als ob Sie sich beeilen müssten, wenn Sie noch was gewinnen wollen – wir haben ja versprochen, dass das Auto / die 37 Geldpakete / die 400 Euro in der Sendung noch rausgehen.“ Tatsächlich wird der Satz gerne schon gesagt, kurz nachdem die Sendung angefangen hat.

„Die Sendezeit ist längst vorbei!“

Bei 9Live ist das angegebene Ende einer Sendung meist reine Fiktion. Hier werden die Sendungen regelmäßig in Dimensionen überzogen, die selbst Thomas Gottschalk neidisch machen würden. So kann der Moderator während der gesamten Verlängerung den (falschen) Eindruck erwecken, das Ende der Sendung stehe unmittelbar bevor und die Überziehung komme dadurch zustande, dass niemand anrufe. Beides ist unzulässig. (Eine Stellungnahme dazu war von 9Live nicht zu bekommen.)

„Achtung, wir erreichen gleich eine Schwellenzeit!“

Gerne blendet 9Live die aktuelle Uhrzeit ins Programm ein und weist zunehmend aufgeregt darauf hin, dass es gleich 16.10 Uhr (16.15 Uhr, 16.20 Uhr etc.) ist. Das Erreichen der Schwellenzeit bedeutet: nichts. Manche Moderatoren nennen die Schwellenzeit auch Grenzzeit. Sie könnten sie auch Quatschzeit, Pupszeit oder einfach „16.10 Uhr“ nennen, es hätte die gleiche Bedeutung.

„Auauau, jetzt aber schnell: Der Countdown läuft!“

Klartext: „Wir zählen jetzt mal von zehn auf null, damit Sie glauben, nach der endlosen Zeit gerade, in der hier nichts passiert ist, würde sich jetzt etwas tun.“ Tatsächlich ist es nach dem Countdown einfach nur zehn Sekunden später als vor dem Countdown. Ein Countdown bedeutet nicht, dass hinterher das Spiel zu Ende ist, ein Anrufer durchgestellt wird oder sich die Gewinnchance erhöht. Ein Countdown auf 9Live bedeutet: nichts.

„Das weiß keiner! Ich hab’s die ganze Zeit schon zu meinem Redakteur gesagt: Das ist zu schwer, Ulli, hab‘ ich gesagt, Ulli, wir können nicht noch eine Runde spielen, das weiß keiner mehr.“

Durch solche Sätze suggeriert 9Live dem Zuschauer, außer ihm säßen gerade nur Idioten vor dem Fernseher, denen keine zweite Sache eingefallen ist, die rot ist, außer „Tomate“. Als Faustregel gilt: Jede Kommunikation zwischen Moderator und Redakteur ist ein Rollenspiel ohne Bezug zur Realität.

„Das ist Ihre letzte Chance.“

Der Satz „Das ist Ihre letzte Chance“ wird häufig gebraucht und hat exakt zwei Bedeutungen. Erstens: „Das ist Ihre letzte Chance“. Zweitens: „Das ist nicht Ihre letzte Chance.“ Zu unterscheiden sind sie in der Praxis nicht; die zweite Bedeutung ist jedoch die Regel.

„Die Begriffe sind leicht.“

Ein beliebtes Spiel ist es, nach Wörtern zu suchen, die verdeckt auf einer Tafel stehen. Zum Beispiel: „Tiere mit S.“ Eines wird schnell gelöst: „Schwein“. Es dient dem Moderator als Beleg, wie leicht das Rätsel sei. Als Ende waren gesucht: „Schirmqualle“, „Stirnlappenbasilisk“, „Samtstirnkleiber“ und „Saigauantilope“. O-Ton des Moderators: „Geht’s noch einfacher?“ In einem ähnlichen Spiel sollen Zuschauer bestimmte Wörter erraten, deren erste oder zweite Hälfte vorgegeben ist. Zum Beispiel: „-haus“. Immer wieder wiederholte der 9Live-Moderator, dass die Begriffe — ähnlich wie das schnell gelöste „Autohaus“ — überwiegend leicht seien. Konkret: „Kapellenhaus“, „Radiofunkhaus“, „Behelfskrankenhaus“, „Kinderbaumhaus“, „Unterbringungshaus“, „Passhaus“, „Reinigungshaus“, „Wohngemeinschaftshaus.“

„Sie denken viel zu kompliziert!“

Anrufer, die erkannt haben, dass die meisten gesuchten Begriffe sehr unwahrscheinliche Wörter sind und entsprechend antworten, nutzt 9Live immer wieder, um die Zuschauer in die Irre zu führen. Bei der Suche nach Wörtern, die auf „-eis“ enden, warnte der Moderator mehrmals, Antworten wie „Personalausweis“ seien viel zu kompliziert. Gesucht waren aber unter anderem die Begriffe „Elfmeterkreis, Schulfreundeskreis und Büchereiausweis“.

„Oh neiiiiin, ich werde total verrückt, was ist denn hier los?“

Teilweise minutenlang bombardiert 9Live seine Zuschauer beim Erreichen einer Schwellenzeit (also zu jedem beliebigen Zeitpunkt) mit einer infernalischen Kombination aus Sirenen-, Piep- und Heulgeräuschen und Stroboskop-, Zoom-, Licht- und Schnitteffekten, während die Moderatoren brüllen und sich auf den Boden oder in messianische Posen werfen. Die psychedelisch wirkende Komposition zielt offenbar auf Spielsüchtige. (Auf die Frage, wie der Sender es verhindert, dass gerade die unzulässigerweise angesprochen werden, hat 9Live nicht geantwortet.)

„Ui: Der Trommelwirbel (das Ticken / das Piepen / die Musik) hat begonnen (aufgehört) – das ist ein gutes Zeichen!“

Klartext: „Unser Redakteur hat einen neuen Soundeffekt eingeschaltet und testet mal, welches Geräusch am direktesten die Nerven von Spielsüchtigen blanklegt.“ Ein Geräusch oder sein Verstummen bedeutet: nichts.

„Hallo Regie, zeigt doch, bevor ich enthülle, was in dem vom Zuschauer ausgewählten Karton ist, noch mal den Hauptpreis!“

Ein 9Live-Zuschauer durfte aus vielen Kartons, die kleine Gewinne oder als Hauptpreis ein Auto enthielten, einen wählen. Der Moderator öffnete den Karton, stutzte, forderte die Regie mehrfach auf, mit der Kamera nicht ihn, sondern noch einmal das Auto einzublenden, und zeigte erst danach, was angeblich im Karton war: kein Auto. 9Live, das seine Spiele als „transparent“ bezeichnet, erklärt, die Kameraeinstellung sei „unglücklich“ gewesen, versichert aber, der Karton sei „nicht ausgetauscht“ worden.

„Um diese Zeit guckt eh keiner mehr.“

Gerne suggerieren die Moderatoren, dass nur deshalb seit Stunden kein Anrufer mehr durchgestellt wurde, weil außer einem selbst niemand mehr vor dem Bildschirm sitzt. Solche Aussagen sind ebenso unzulässig wie alltäglich.

„Leitung 4 führt direkt zu mir ins Studio.“

Die Moderatoren suggerieren, dass man nur eine bestimmte Telefonleitung treffen müsse, um durchgestellt zu werden. Immer wieder vergessen sie den Hinweis, dass man diese Leitung in dem richtigen, vom Redakteur ausgewählten Moment treffen muss. Auch wenn ein Sender sämtliche zur Verfügung stehenden Leitungen „freischalten“ würde, bedeutet das also nicht, dass auch nur ein einziger Anrufer ins Studio kommen muss. (Die Frage, wie viele angebliche „Leitungen“ es überhaupt gibt, wollte 9Live nicht beantworten.)

„Der ‚Hot Button‘ sucht.“

Anders als in praktisch allen Call-TV-Formaten suggeriert wird, bedeutet das Prinzip des „Hot Button“ nicht, dass zu jeder Zeit ein Zufallsmechanismus entscheidet, ob ein Anrufer ins Studio durchgestellt wird. Vielmehr entscheidet ein Redakteur, wann tatsächlich ein Anrufer ausgewählt wird. Bis dahin kann der „Hot Button“ schon Stunden vor sich hin geblinkt haben. Die tatsächliche Chance, zu diesem Zeitpunkt ausgewählt zu werden, ist dann null.

„Der ‚Hot Button‘ ist ‚on fire‘!“

Bei Spielen, bei denen die Chance, dass ein Zuschauer die richtige Lösung errät, gegen null geht, gibt es Phasen, in denen Anrufer im Sekundentakt durchgestellt werden. Das wird durch das brennende „Hot Button“-Symbol dargestellt. Bei 9Live „brennt“ der „Hot Button“ aber auch gerne eine Stunde vor sich hin, ohne dass ein einziger Zuschauer durchgestellt wird.

„Ich schreib‘ hier schon mal ein paar Antworten hin.“

9Live sucht zum Beispiel in einem Spiel „acht Tiere mit drei Buchstaben“. Nach einer Weile füllt der Moderator die Positionen eins bis vier auf der Tafel schon mal aus. Als endlich ein Anrufer durchgestellt wird und acht Tiere nennt, bekommt er keinen Preis, weil einige davon ja schon auf der Tafel standen.

„Wir verschenken Geld. Das ist wirklich wahr.“

Genau.

Wer kontrolliert 9Live? Die Landesmedienanstalten haben 2005 „Anwendungs- und Auslegungsregeln“ für die Gewinnspiele erlassen, die die Sender aber offenkundig nicht sehr beeindrucken. 9Live hat sich zuletzt nicht einmal an die Vorgabe gehalten, alle zehn Minuten auf das Mindestalter zur Teilnahme hinzuweisen. Die zuständige bayerische Medienanstalt hat zuletzt im November eine Beanstandung gegen 9Live ausgesprochen. In der Regel führen die Beschwerden jedoch nur zu „Gesprächen“ mit dem Sender. Weil die Irreführung der Zuschauer in den Gewinnspielen nach dem Rundfunkstaatsvertrag keine Ordnungswidrigkeit darstellt, fehlen Sanktionsmöglichkeiten.

Wer guckt das alles? Täglich über 52 Stunden Call-in-TV liefen 2006 nach Angaben von 9Live insgesamt im deutschen Fernsehen – im Jahr davor waren es nur 30. 9Live stellt davon mit seinen eigenen Sendungen und denen auf Pro Sieben, Sat.1 und Kabel 1 nur noch die Minderheit her. Der Rest sind Nachahmer, die Spiele und Tricks des Marktführers kopieren und um eigene beunruhigende Varianten bereichern, zu sehen zum Beispiel im DSF, auf Viva, Comedy Central, Das Vierte — und sogar im Kindersender Nick. 9Live hat in den ersten neun Monaten 2006 bei einem Umsatz von 70 Millionen Euro eine Rendite von fast 30 Prozent erzielt.

Dieser Eintrag beruht auf einem Artikel der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 21. Januar 2007. Erschöpfend, aktuell und detailliert beschäftigt sich die Seite Call-in-TV mit den Abgründen von 9Live.

Sabine Christiansen

Montag, 5. Februar 2007, 16:16

1998–2007 (ARD). Polittalkshow mit Sabine Christiansen, Hans Eichel und Gästen.

Eine Stunde lang befasst sich Christiansen sonntags um 21.45 Uhr mit einem Thema der Woche, meist aus der Politik, und diskutiert es mit prominenten Gästen. Im Vergleich zu Erich Böhmes Talk im Turm, der den Sonntagabend als Talksendeplatz etablierte, versuchte Christiansen vor allem in der Anfangszeit, die reine Talkrunde durch verschiedene unterhaltende Elemente aufzubrechen; geblieben ist ein satirischer Einspielfilm, der jedes Thema einleitet. Die Sendung ist innerhalb der ARD nicht im Bereich Information, sondern in der Unterhaltung angesiedelt, was sie dem Einfluss der vielen Chefredakteure entzieht, deren Urteil entsprechend eindeutig ausfällt. Bereits nach wenigen Wochen hieß es, sie leite die Diskussionen zu wenig, Politiker könnten bei ihr minutenlang reden, ohne dass ihnen jemand Paroli biete: „Die gehen zu Christiansen, weil sie sich da so unwidersprochen wohl fühlen können“, sagte ein ARD-Chefredakteur, der allerdings nicht genannt werden wollte.

Die Quoten waren dank des Sendeplatzgeschenks im nahtlosen Anschluss an den Tatort vom ersten Tag an gut und wurden über die Jahre noch besser; die Kritiken waren vom ersten Tag an schlecht und wurden über die Jahre noch schlimmer. Christiansen hatte zweifellos die prominentesten Gäste, neben der ersten Riege der Bundespolitik kamen u. a. der britische Premier Tony Blair, der amerikanische Präsident Bill Clinton, seine Frau Hillary, Microsoft-Gründer Bill Gates und UN-Generalsekretär Kofi Annan, und gelegentlich fehlte sogar der Bundesfinanzminister Hans Eichel. Unumstritten war auch Christiansens Fähigkeit, sich so neben ihre Gäste zu setzen, dass es aussah, als würde sie zuhören oder gar eine Diskussion leiten. Der „Spiegel“ nannte Christiansen eine „Journalisten-Darstellerin“; die „Süddeutsche Zeitung“ bestätigte der Moderatorin zudem, „das Cremefarbene“ in die Politik und ins Fernsehen gebracht zu haben. Weitgehend einig war man sich auch, dass Christiansen nicht in der Lage war, Redeschwälle von Politikern zu unterbrechen, und wenn doch, dann nur, wenn es gerade spannend wurde.

Obwohl (oder weil) in der Sendung selten eine irgendwie fruchtbare Diskussion zustande kam und im Grunde jede Woche neu vor bis zu sechs Millionen Zuschauern der Untergang Deutschlands beschworen wurde und neoliberale Vertreter ihre Rezepte zur Rettung des Landes vorstellen durften, sagte der CDU-Politiker Friedrich Merz in der 250. Sendung 2003: „Ihre Sendung bestimmt die politische Agenda in Deutschland mehr als der Bundestag.“ (Die politische Agenda in Deutschland variierte im Lauf der Jahre zwischen „Wie krank ist Deutschland?“, „Land ohne Kinder – Land ohne Zukunft?“, „Deutschland bankrott – Euro in Gefahr?“, „Macht dieses Steuersystem Deutschland kaputt?“, „Deutschlands Jugend – viele Chancen, wenig Perspektiven?“, „Gewerkschaften, Beamte, Politiker – wer blockiert das Land?“, „Ausbildungsmisere – Wer bietet jungen Menschen noch eine Chance?“, „Neues Jahr, neue Chance: Kommt Deutschland endlich aus der Krise?“, „Deutschland in Not: Krisen und keine Konzepte?“, „Wirtschaftsflaute, Streik – Bleibt Deutschland Schlusslicht?“, „Wohin rollt der Ball – Deutschland AG vor dem Abstieg?“, „Korruption und Stillstand – wie kaputt ist Deutschland?“ und „Polit-Gipfel: Wie kommt Deutschland aus der Krise?“)

Verheerend wirkte für den CDU/CSU-Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber ein völlig verstotterter Auftritt bei Sabine Christiansen im Januar 2002, als er die Moderatorin mit „Frau Merkel“ ansprach. In einer Sendung im September 2002 war Christiansen nicht in, nun ja, üblicher Form. Sie wirkte alkoholisiert. Die „Süddeutsche Zeitung“ schrieb: „Sie schwallte nicht, sondern lallte.“ Hinterher hieß es, sie habe starke Beruhigungstabletten genommen. Noch später hieß es, dies sei der Tag gewesen, an dem sie, drei Stunden vor der Live-Sendung, einen Liebesbrief von Ulla Kock am Brink an ihren Ehemann und Produzenten Theo Baltz gefunden habe, von dem sie sich daraufhin beruflich und privat trennte. Seitdem produziert ihre eigene Firma TV21 die Sendung.

Sabine Christiansen wird meistens live aus einer blauen Kugel in der Nähe der Gedächtniskirche in Berlin gesendet. Sie war 1988 als 360-Grad-Kino gebaut worden und diente danach als schlecht beleumundete Disco.

Sag mal Aah

Freitag, 17. Juli 2009, 23:31

1991 (ARD). 27-tlg. dt. Sitcom.

Die Hausärztin Dr. Claudia Winkler (Monika Woytowicz) verliebt sich in den Arzt Dr. Hans Landsberg (Michael Zittel). Den Haushalt mit ihrer verzogenen Tochter Ulli (Lisa Wolf), dem erwachsenen Sohn Christoph (Michael Sideris) und dessen Frau Pia (Birge Schade) schmeißt die Haushälterin Maria Doberstein (Veronika Nowag), die mit Kurt (Philipp Sonntag) verheiratet ist.

Adaption der holländischen Comedyserie „Zeg ’ns Aah“. Die halbstündigen Folgen liefen freitags am Vorabend.

Sailor Moon

Mittwoch, 5. März 2008, 23:09

1995–1996 (ZDF); 1998. 200-tlg. jap. Zeichentrickserie für Kinder („Bishoujo Senshi Sailor Moon“; 1992).

Der 14 jährigen Bunny Sukino, einer etwas schusseligen und weinerlichen Schülerin, läuft eines Tages die schwarze Katze Luna über den Weg und sagt ihr, sie sei auserwählt, von nun an gegen das Böse in der Welt zu kämpfen. Mit Hilfe von Lunas Zauberstein verwandelt sich das Mädchen in „Sailor Moon“ und nimmt mit ihren Freundinnen den ewigen Kampf für das Gute auf.

Die halbstündigen Folgen liefen zunächst wöchentlich im Kinderprogramm des ZDF am Wochenende. Ab Folge 47 wechselte die Serie ins werktägliche Nachmittagsprogramm von RTL 2 und wurde im Doppelpack mit Pokémon beim ganz jungen Publikum zu einem sensationellen Erfolg. Zur Serie erschienen auch zahllose Hörspiel-CDs.

Salto Kommunale

Mittwoch, 17. Oktober 2007, 18:14

1998–2001 (ZDF). 26‑tlg. dt. Sitcom von Inge Ristock, Jens Weidemann und Gunter Antrak, Regie: Franz Josef Gottlieb.

Nachfolger von Salto Postale: Nach der Schließung des Postamts findet Wolfgang Stankoweit (Wolfgang Stumph) einen neuen Job als Bürovorsteher in der Gemeindeverwaltung von Niederbörnicke. Dort gerät er oft mit Bürgermeisterin Ingrid Schikaneder (Angelika Milster) aneinander. Dennoch gelingt es ihm, auch seinen arbeitslosen Kollegen Rudi Reschke (Achim Wolff) dort unterzubringen. Nach einem Jahr bekommt Niederbörnicke mit Beginn der zweiten Staffel einen neuen Bürgermeister und damit Stankoveit einen neuen Vorgesetzten. Es ist ausgerechnet sein Ex-Chef Maximilian Mäßig (Hans-Jürgen Schatz).

Die Reihe lief aus unerfindlichen Gründen trotz ältester Kalauer und plumpester Schauspielerei ebenso erfolgreich wie die Vorgängerserie auf dem gleichen Sendeplatz am Sonntag gegen 22.00 Uhr. 2006 folgte eine weitere Neuauflage als Salto Speziale.

Salto Mortale

Montag, 24. Januar 2011, 16:26

1969–1972 (ARD). „Die Geschichte einer Artistenfamilie“. 18-tlg. dt. Familienserie von Heinz Oskar Wuttig und Horst Pillau, Regie: Michael Braun.

Die Schweizer Artistenfamilie Doria geht mit dem Zirkus Krone als „The Flying Dorias“ auf große Europatournee. Carlo (Gustav Knuth) ist der gutmütige Familienvater, Kopf und Organisator der Truppe. Sein ältester Sohn Mischa (Hellmut Lange) war früher der Fänger am Trapez, kann aber seit einem Brand, bei dem Mutter Doria ums Leben kam, seine Hände nicht mehr gut genug benutzen. Die Rolle des Fängers hält jetzt sein Bruder Sascha (Horst Janson). Er ist mit der Südeuropäerin Lola (Gitti Djamal) verheiratet, betrügt sie zwar mit Maria (Frances Fair), der Frau des Magiers, entscheidet sich aber dann, bei Lola und den beiden Kindern Biggi (Andrea Scheu) und Pedro (Nicky Makulis) zu bleiben. Die anderen Trapezkünstler der Familie sind Viggo (Hans-Jürgen Bäumler), Carlos jüngster Sohn, der für seinen Salto Mortale berühmt ist, sowie Tochter Francis (Margitta Scherr) und ihr Mann Rudolfo (Andreas Blum), die einen gemeinsamen Sohn namens Tino haben. Mischa gelingt nach einigen Anläufen ein Comeback mit einer Kunstschieß-Nummer, mit Ex-Kindermädchen Henrike (Ursula von Manescul) als Partnerin. Außerhalb der Familie gehören zum Zirkus noch die Dompteuse Lilly Swoboda, genannt Tiger-Lilly (Kay Fischer), Direktor Kobler (Hans Söhnker), seine Sekretärin Helga (Sabine Eggerth), und der Clown Nitschewo (Walter Taub), der allerdings schon in Folge 3 stirbt. Dessen Tochter Nina (Karla Chadimová) und Viggo sind ein Paar und heiraten in Folge 15. Jacobsen (Joseph Offenbach) ist der Agent der Dorias.

Dank der gelungenen Mischung aus atemberaubenden Zirkusaufnahmen und den Konflikt-Geschichten einer klassischen Familienserie wurde Salto Mortale ein erfolgreicher Dauerbrenner. Von Rolf-Hans Müller stammte die berühmte Titelmusik, die heute noch sofort wiedererkennbar ist, weil sie fast immer benutzt wird, wenn es irgendwo um das Thema Zirkus geht. Die zu Beginn der Serie elfjährige Andrea Scheu, Darstellerin der Biggi, blieb auch als Erwachsene der Schauspielerei treu. Unter dem Namen Andrea L’Arronge wirkte sie u.a. in Anwalt Abel und SOKO Kitzbühel mit.

Die Folgen waren eine Stunde lang. Zwei Staffeln liefen mittwochs um 21.00 Uhr. Die Episodentitel bezeichneten immer das Gastspiel in der jeweiligen Stadt, darunter Hamburg, Neapel, Amsterdam, Venedig, Paris, London, Prag und Wien.

Salto Postale

Mittwoch, 17. Oktober 2007, 18:15

1993–1996 (ZDF). 24‑tlg. dt. Sitcom von Gunter Antrak und Inge Ristock.

Der schlitzohrige Postangestellte Wolfgang Stankoveit (Wolfgang Stumph) kommt aus Dresden und treibt jetzt in einem Postamt in Niederbörnicke bei Potsdam seinen Chef Maximilian Mäßig (Hans-Jürgen Schatz) in den Wahnsinn. Der ist ohnehin ein Wessi. Außerdem ist er verbohrt und will immer haarklein alle Vorschriften einhalten. Dieses Ansinnen nutzt Stankoveit dann für seine Zwecke, dreht den Spieß um und legt Mäßig – streng nach Vorschrift – aufs Kreuz. Stankoveits Kollege und Freund ist der schüchterne Langweiler Rudi Reschke (Achim Wolff). Die Briefträgerin Carmen Hubsch (Franziska Troegner) und die Sachbearbeiterin Yvonne (Myriam Stark) sind weitere Kolleginnen, Frau Kaiser (Yvonne Peters) und Herr Klatschbier (Gunter Antrak) bilden die Stammkundschaft.

Das Postamt ist dauernd in Geldnot. Von 1994 bis 1995 wird deshalb ein Teil der Räume untervermietet, und Franziska Velten (Beatrice Richter) zieht mit ihrem Reisebüro ein. Reschkes Tochter Simone (Gunda Ebert) fängt als Azubi bei der Post an. Später drohen Rationalisierungsmaßnahmen, dann der Abriss, Reschke ist schon beinahe im Ruhestand, schließlich kann das Blatt doch noch einmal gewendet werden. Am Ende kündigt Mäßig etwas voreilig, weil er auf einen besseren Posten spekuliert, den er dann aber doch nicht bekommt. Mäßig möchte zurückkommen, neuer Chef ist aber inzwischen Stankoveit.

Die DDR-Berühmtheit Stumph, dort vor allem als Kabarettist und Sketchpartner von Gunther Emmerlich in Showkolade bekannt, wurde mit dieser Serie endgültig ein gesamtdeutscher Star. Sie lief in vier Staffeln zu sechs Folgen erfolgreich sonntags gegen 22.00 Uhr. Jede dauerte 25 Minuten. Den Titelsong sangen Die Prinzen. Ihren Hit „Ich wär so gerne Millionär“ machten sie zu „Ich wär so gerne bei der Post“. 1998 startete die Fortsetzungsserie Salto Kommunale, die die Handlung in die Gemeindeverwaltung verlegte. 2006 folgte eine weitere Neuauflage als Salto Speziale.

Salto Speziale

Mittwoch, 17. Oktober 2007, 18:12

2006 (ZDF). 3-tlg. dt. Sitcom.

Fortsetzung von Salto Postale und Salto Kommunale: Zehn Jahre nach Schließung der alten Post heuern die Ex-Kollegen Wolfgang Stankoweit (Wolfgang Stumph) und Rudi Reschke (Achim Wolff) wieder bei ihrem Ex-Chef Maximilian Mäßig (Hans-Jürgen Schatz) an, der das alte Gebäude für einen Euro gekauft eine Arbeitsagentur daraus gemacht hat.

Die Wiedervereinigung der alten Stars mit ihren alten Witzen lief auf dem alten Sendeplatz am Sonntag kurz vor 22.00 Uhr.

Samantha Who?

Montag, 1. September 2008, 17:37

Ab 3. September 2008 (ProSieben). US-Comedyserie von Cecilia Ahern und Don Todd („Samatha Who?“; seit 2007).


Foto: ProSieben

Samantha Newly (Christina Applegate) war ein Luder. Ein Flittchen. Eine intrigante Lügnerin. Eine unerträgliche Person. Ein Ekel. Das wird ihr jedoch erst klar, als sie nach einem Unfall aus dem Koma aufwacht und ihr Gedächtnis verloren hat. Ihr verwerfliches Vorleben muss sie aus dem Verhalten ihrer Mitmenschen schließen: „Beste Freundin“ und Partygirl Andrea (Jennifer Esposito), frühere Schulfreundin Dena (Melissa McCarthy), Pförtner Frank (Tim Russ) und Ex-Freund Todd (Barry Watson). Die beiden trennten sich unmittelbar vor dem Unfall. Samantha zieht vorerst wieder bei ihren aufgedrehten Eltern Regina (Jean Smart) und Howard (Kevin Dunn) ein, zu denen sie vor dem Unfall keinen Kontakt mehr hatte. Und während sie sich bemüht, ihr Vorleben zu erkunden, wird sie gleichzeitig ein besserer Mensch. Samantha: „Du hast mich zu dem gemacht, was ich bin.“ Mutter: „Das ist aber nicht nett.“ Vater: „Entschuldige dich bei deiner Mutter.“

Die halbstündigen Folgen laufen mittwochs um 22.15 Uhr.

Samstagnachmittag zu Hause

Sonntag, 12. Juli 2009, 16:50

1958-1967 (ARD). Bunte Unterhaltungsshow mit Hans Reinhard Müller und Gästen, viel Musik, Filmbeiträgen und Serien, darunter regelmäßig Lassie. Lief tatsächlich samstags nachmittags, die Sendelänge schwankte zwischen einer und zwei Stunden.

Blättern:  1 ... 182 183 184 185 186 ... 239


Das Buch

die Autoren

Weitere Bücher

New York für Fern-SeherDie kleine House-Apotheke

Links