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K11 — Kommissare im Einsatz

Donnerstag, 17. Juli 2008, 02:04

Seit 2003 (Sat.1). Pseudodokumentarische dt. Krimireihe.

Echte Kommissare ermitteln in fiktiven Fällen, die jede Krimiserie wegen mangelnder Plausibilität ablehnen würde. Das hatte in Lenßen & Partner schon geklappt, ebenso in Niedrig und Kuhnt – Kommissare ermitteln, da konnte Sat.1 sein Vorabendprogramm auch noch mit einer dritten „Dokutainment-Ermittler-Soap“ überschwemmen. Diesmal im Einsatz: Zwei Teams, bestehend aus den Kommissaren Alexandra Rietz und Michael Naseband sowie Nicole Drawer und Jens Loors, außerdem der Staatsanwalt Sewarion Kirkidadse.

Die halbstündigen Folgen liefen werktags um 19.15 Uhr.

Kalkofes Mattscheibe

Sonntag, 30. September 2007, 18:14

1994–1998 (Premiere); seit 2003 (Pro Sieben). Comedyshow von und mit Oliver Kalkofe, der das Fernsehen parodiert und darüber lästert.

Kalkofe präsentiert Ausschnitte aus diversen Fernsehsendungen, dringt per Tricktechnik in die Szenen ein und kommentiert sie satirisch über boshaft bis zersetzend und entlarvt sie als das, was sie sind: dumm und peinlich. Dabei trägt er Kostüme, in denen er aussieht wie der Mensch im gezeigten Ausschnitt. Kalkofe spielt Peter Maffay, Barbara Eligmann, die Kelly Family, Modern Talking, Dolly Buster, Verona Feldbusch oder Achim Mentzel. Wenn er nur kommentierend ohne Rollenspiel auftaucht, tritt er im Smoking vor das Fernsehbild, das im Hintergrund in einer Dauerschleife weiterläuft. Oft boxt er den eben gesehenen Fernsehstar aus dem Bild, zieht ihm eins mit einer Keule über oder sprengt ihn in die Luft.

Volksmusikshows waren lange Zeit Kalkofes Lieblingsopfer, eine im Besonderen: Achims Hitparade im MDR mit Achim Mentzel, den er als Kreuzung zwischen Tony Marshall, dem Yeti und einem überfahrenen Hamster beschrieb. Die zehnminütige Show lief sonntags gegen 20.00 Uhr unverschlüsselt im Pay-TV-Kanal Premiere, erreichte trotzdem einen enormen Bekanntheitsgrad und wurde 1996 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Weil die Show so erfolgreich war, gab es mehrere Silvester-Specials und zwei stundenlange Kalkofe-Nächte. Als Co-Moderator fü die erste gewann Kalkofe dafür ausgerechnet Achim Mentzel, der jeden Unsinn mitmachte. In der zweiten unter dem Titel „Die Olli Kalk und Brink Show“ war Ulla Kock am Brink an seiner Seite.

Nach einem kurzen Intermezzo bei der ARD mit der Sendung Kalkofe! – Die wunderbare Welt des Sports kam Oliver Kalkofe im Frühjahr 2003 mit seinem ursprünglichen Format zurück zum Fernsehen. Pro Sieben zeigte zunächst drei einstündige Ausgaben montags um 20.15 Uhr, später weitere halbstündige Folgen am späteren Montagabend, darunter ein zweiteiliges DDR-Special im Oktober 2003, wieder mit Achim Mentzel.
Neue Folgen laufen im Sommer 2008 dienstags um 23.15 Uhr.

Mehrere DVDs aus den Premiere- und den ProSieben-Jahren sind erhältlich.

Kanzleramt

Sonntag, 14. Januar 2007, 19:48

2005 (ZDF). 12-tlg. dt. Politserie von Hans-Christoph Blumenberg und Martin E. Süskind.

Hinter den Kulissen der großen Politik: Wer berät den Kanzler, schreibt die Gesetze, formuliert seine Reden? Und wie gut kann man das Privatleben vom politischen Alltag abgrenzen? Die engsten Mitarbeiter von Kanzler Andreas Weyer (Klaus J. Behrendt) sind sein Kanzleramtschef Norbert Kraft (Robert Atzorn), Büroleiterin Birte Schmitz (Rita Russek), Regierungssprecher Conny Bergmann (Herbert Knaup), die Leiterin der Abteilung Außenpolitik Edith Lambert (Claudia Michelsen) und der Redenschreiber Alexander Nachtweih (Heikko Deutschmann). Der Kanzler ist Witwer und hat eine 16-jährige Tochter Nina (Karoline Teska).

Das ZDF schwärmte: „Zum ersten Mal spielt eine Fernsehserie im Zentrum der politischen Macht.“ Wenn man in Betracht zieht, dass den deutschen Zuschauern die herausragende US‑Serie „The West Wing“, die das gleiche Konzept im Weißen Haus ansiedelte, vorenthalten wurde, war das sicherlich nicht ganz falsch. Leider war die deutsche Version klischeehaft und harmlos und nahm sich im Gegensatz zum amerikanischen Vorbild viel zu ernst. Die erste Folge hatte noch fast fünf Millionen Zuschauer, doch von denen kam nur ein Bruchteil wieder, um sich auch die weiteren Sendungen anzusehen.

Die 45-Minuten-Folgen liefen mittwochs um 20.15 Uhr.

Karlchen

Samstag, 2. Mai 2009, 23:32

1984–1991 (RTL). Eineinhalbminütige Puppensatire.

Karlchen ist eine rosafarbene Handpuppe mit norddeutschem Schnodderdialekt, Schlafzimmerblick, wirren weißen Haaren, gewaltigen Ohren und einer langen spitzen Nase. Direkt nach 7 vor 7 bzw. RTL aktuell gibt er live und ungefragt Kommentare zum Weltgeschehen ab — oder auch nur zu der Art, wie es gerade in den Nachrichten präsentiert worden ist. Bundesverteidigungsminister Stoltenberg nennt er einen „Schnullermund“, amerikanische Politiker „Laberheinis“ und Helmut Kohls Entwicklung vom Gegner der Ostverträge zum Wiedervereiniger einen „Treppenwitz“.

Stimme und Hände lieh der Figur Björn-Hergen Schimpf. Er beschrieb Karlchens Charakter so: „Frech, besserwisserisch gegenüber vor allen Dingen Prominenten, opportunistisch, immer scharf auf Mädels, aber typisch Maulhuber: Immer wenn sie in seine Nähe kommen, wird er ohnmächtig.“ Mal war er albern, mal sagte er zu aktuellen Entwicklungen die Sätze, die gesagt werden mussten, die sich aber kein Fernsehmensch zu sagen traute.

Nach sieben Jahren und 2500 Folgen musste Karlchen seinen Platz räumen. Schimpf führte das später darauf zurück, dass RTL bei seinem Bemühen, terrestrische Frequenzen zu bekommen, auf das Wohlwollen der Politiker angewiesen war, die sich regelmäßig über Karlchens Respektlosigkeiten beklagt hatten. Auch der zunehmenden Entwicklung vom Spaßsender zum Marktführer mit Informationskompetenz stand die Puppe vermutlich im Weg, die manchmal sekundenlang nichts tat, als vorwurfsvoll in die Kamera zu schauen und mit der einzigen Hand auf die Tischplatte zu klopfen.

Dennoch tauchte Karlchen immer wieder im Fernsehen auf, u. a. als ARD-Olympia-Kommentator 1996, RTL-Fußball-EM-Kommentator 2000 und inzwischen wieder regelmäßig bei RTL im Frühmagazin Punkt 6.

Karlsson auf dem Dach

Mittwoch, 14. November 2007, 00:29

1976 (ZDF). 4‑tlg. schwed. Kinderserie nach den Büchern von Astrid Lindgren, Regie: Olle Hellbom („Karlsson på taket“; 1974).

Der achtjährige Lillebror (Lars Söderdahl) freundet sich mit dem Sonderling Karlsson (Mats Wikström) an, der in einer Hütte auf dem Dach lebt und mit Hilfe eines Propellers, den er auf dem Rücken trägt, fliegen kann. Lillebror wohnt mit seinem Bruder Birger (Staffan Hallerstam) und seiner Schwester Betty (Britt Marie Näsholm) bei den Eltern (Catrin Westerlund und Stig Ossien Ericson).

Die vier halbstündigen Episoden wurden hierzulande zeitweise am Stück als einzelner Spielfilm wiederholt.

Kasse hoch!

Donnerstag, 17. Juli 2008, 01:47

1988 (RTL). 25-minütige Gameshow mit Axel Fitzke, Ottfried Fischer und Patrick Zimmermann.

Zwei Familien mit jeweils drei Personen liefern sich ein Wettrennen durch einen Supermarkt. Sie sind an einen Einkaufswagen gekettet, mit dem sie einen Parcours bewältigen müssen, während sie möglichst viele Produkte in den Wagen legen. Wer den teuersten Einkauf hat, gewinnt genau den.

Die Show lief 19-mal sonntags im Vorabendprogramm.

Kategorisch: Der beste Fernsehpreis seit Bestehen

Sonntag, 27. September 2009, 01:04

Seit 1999 wird einmal im Jahr der Deutsche Fernsehpreis an hervorragende Produktionen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens und der ein oder andere Alibipreis an die privaten Mitveranstalter vergeben. Erst 2009 hat es zum ersten Mal überhaupt Spaß gemacht, die komplette Ausstrahlung der Verleihung zu sehen. Der Gähngala ein Comedy-Rahmenprogramm mit dem Volksmusikpaar Wolfgang und Anneliese Funzfichler (Bastian Pastewka und Anke Engelke) zu verpassen, war die beste Idee seit der Erfindung des Rades. Oder des Feuers. Ich kann mich nicht entscheiden. Die beiden waren witzig  und frech und in ihren Verkleidungen gerade so oft auf der Bühne, dass man ihrer nicht überdrüssig wurde. Deshalb sind die Funzfichler-Engelke-Pastewkas und Gastgeber Sat.1, der lediglich für seinen Mehrteiler Wir sind das Volk ausgezeichnet wurde, die eigentlichen Gewinner des Abends.

Hier sind die weiteren Kategorien.

Verlierer des Abends

  • Ebenfalls Sat.1 für den Live-Betrug. Angeblich wurde die Gala live übertragen, und das stand auch die ganze Zeit oben im Eck. Doch wenn die rumpeligen Schnitte, die in die Werbung hinein und wieder aus ihr herausführten, selbst den dümmsten anzunehmenden Zuschauer noch nicht darauf gebracht haben, dass das gelogen war, dann tat es spätestens das Ende der Sendung und der Beginn der nachfolgenden. Am Ende der „Live“-Sendung standen Moderatoren und Preisträger noch während des Abspanns auf der Bühne, zehn Sekunden später, nur durch einen Sponsorenhinweis getrennt, waren sie schon mitten in die Aftershowparty vertieft. Für wie blöd halten uns diese Lügner eigentlich?
  • RTL. Der Sender wurde zweimal ausgezeichnet, und beide Preise sind eigentlich Schläge in sein Gesicht: Zum einen für die Klischeeserie Der Lehrer als beste Serie, die schon zweieinhalb Jahre alt ist, von RTL aber für zu schlecht befunden und deshalb auf Eis gelegt wurde, bevor sie dieses Jahr im Sommerloch unvollständig in Doppelfolgen zur Versendung kam. Und zum anderen für die innovative, mutige Satire TV-Helden als beste Comedy, die RTL nicht fortsetzen wollte, weshalb ihre Protagonisten jetzt in der ARD bei Harald Schmidt zu sehen sind.

Zitate des Abends

Vielen Dank auch an RTL für den langen Atem, dass wir nicht schon nach der ersten Folge abgesetzt wurden. Sondern nach der zweiten.
TV-Held Pierre M. Krause in seiner Dankesrede

Mich gibt es wirklich!
Silke Zertz, Gewinnerin für das beste Drehbuch, in Anspielung auf die gefeuerte NDR-Fernsehspielchefin Doris Heinze, die Drehbücher unter Pseudonymen schrieb und doppelt kassierte.

Eigentlich muss ich pullern, und das schon seit zwanzig Minuten.
Die beste Nebendarstellerin Anna Fischer in ihrer Dankesrede.

Als Alfred Biolek geboren wurde, war er Tscheche. Ist ja auch ne anständige Nationalität.
Alice Schwarzer in ihrer Laudatio auf den Träger des Ehrenpreises.

Das ist das Schöne an der Sendung. Es hat noch kein Moderator geschafft, sie in Grund und Boden zu moderieren, aber ich verspreche Ihnen, ich werde mich weiter darum bemühen.
Wetten-dass…?-Moderator Thomas Gottschalk, „bester Unterhaltungsmoderator“, in seiner Dankesrede.

Der Fernsehpreis hat ein großes Herz. Deshalb sind auch in diesem Jahr wieder ein paar Sendungen nominiert, die nicht so gut sind.
Anneliese Funzfichler (Anke Engelke) in ihrer Moderation.

Das ist ein ganz einfacher Job. Da musst du nix Besonderes für können. Das hat sogar der Marco Schreyl schon moderiert.
Wolfgang Funzfichler (Bastian Pastewka) in einem Einspielfilm über den Moderationsjob beim Fernsehpreis.

Die amerikanischsten Momente

  • Die Moderatoren singen ein Begrüßungslied voller aktueller Anspielungen, in dem sie sich über die eigene Branche lustig machen. Es geht um Doris Heinze, die Senderwechsel von Oliver Pocher und Johannes B. Kerner, und darum, dass, wer diesen Preis gewinnt, nicht ins Dschungelcamp muss. Auch danach gibt es noch mehrfach Spott für die Kollegen. Wenn die Verhältnisse richtig amerikanisch wären, könnten die Moderatoren solche Dinge sogar als sie selbst sagen, ohne dabei schrille Rollen spielen zu müssen.
  • Der Kabarettist Josef Hader wird für eine ernste Rolle als bester Hauptdarsteller geehrt und sagt in seiner Dankesrede: „Vielen Dank ans ZDF für diese großartige Gage!“
  • Die gefühlt unendlich vielen und unendlich häufigen Werbeunterbrechungen, die an die Schlagzahl der Emmy- und Oscar-Verleihungen erinnerten. Ich habe nicht mitgezählt, wie viele es wirklich waren, wollen wir der Veranstaltung also unterstellen, dass die Zeit zwischen den Werbeblöcken beim Fernsehpreis lediglich noch nie so kurz wirkten.

Die deutschesten Momente

  • Die Laudatoren, die aus ihren nicht enden wollenden Ansprachen weiterhin eine Andacht machten.
  • Die Dankesreden, für die in vielen Fällen das Gleiche galt. Die Reden der Preisträger für den besten Film Mogadischu schienen länger als der Film.
  • Die schlechten Schnitte und die Live-Lüge. Aber das hatten wir ja schon.

Das politischste Statement

…hatte gar nichts mit der Wahl zu tun. Claus Kleber bedankte sich in seiner Rede nach Erhalt des Preises für die beste Reportage für Die Bombe bei ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender, den die dominierende CDU im ZDF-Verwaltungsrat gern loswürde. Kleber:

Wenn das Gute gewinnt, dann bleibt er uns erhalten.
  

Die größte Unverschämtheit

Ina Müller pries die drei nominierten Moderatoren in der Kategorie „Beste Unterhaltungssendung/Beste Moderation Unterhaltung“: Mario Barth, Thomas Gottschalk und Stefan Raab. Stefan Raab ist allerdings nicht der Moderator von Schlag den Raab, das ist Matthias Opdenhövel. Und der macht seinen Job ganz hervorragend. Ihn erwähnte Ina Müller nicht einmal. Es gewann Thomas Gottschalk.

Die größte Freude

…zeigten Bettina Schausten und Christian Sievers, die für die beste Moderation und die beste Informationssendung für das ZDF-Wahlforum ausgezeichnet wurden. Niemand freute sich so sehr und so ehrlich wie diese beiden. Die beiden moderieren am Sonntag aus Berlin zur Bundestagswahl wieder für das ZDF und waren nicht einmal anwesend, sondern von dort zugeschaltet, weshalb sie wohl am allerwenigsten mit dem Preis gerechnet hatten.

Die größten Irritationen

  • Vielleicht war auch nur das Licht schlecht, aber wenn es daran nicht lag, dann zeigte Susanne Kronzucker deutlich erkennbare Bikinistreifen, weil sie sich offenbar entschieden hatte, heute zum ersten Mal in diesem Jahr ein trägerloses Kleid anzuziehen. Dank der Gedanken darüber habe ich keine Ahnung, was sie in ihre Rede über die beste Reportage gesagt hat.
  • Warum lautet der Slogan, der neben dem nicht mehr bunten, sondern einfarbigen Sat.1-Ball steht, ausgerechnet „Colour your life“?

Katts & Dog – Ein Herz und eine Schnauze

Dienstag, 14. Juli 2009, 01:07

1990-1998 (RTL). 106-tlg. kanad. Krimiserie („Katts And Dog“; 1987-1993).

Der deutsche Schäferhund Rinty hat einen festen Job bei der Hundestaffel der Polizei. Gemeinsam mit seinem Herrchen, Officer Hank Katts (Jesse Collins), ist Rinty im Einsatz, wenn Fälle gelöst werden müssen. Auch Hanks Neffe Stevie (Andrew Bednarski), ein Teenager, kümmert sich gern um den Hund. Nach dem Tod von Stevies Mutter Maggie Davenport (Cali Timmins) adoptiert Hank den Jungen. Zu Hanks Kollegen gehört Officer Ron Nakamura (Dennis Akayama), der eines Tages angeschossen wird und von nun an im Rollstuhl sitzt, außerdem die Französin Renée Daumier (Denise Virieux), Dennis Brian (Brian Kaulback), anfangs noch Sgt. Callahan (Peter MacNeill) und später Sgt. O. C. Phillips (Phil Jarrett).

Der volle Name des Hundes Rinty lautete Rin Tin Tin. Der Hund, der ihn spielte, war ein Nachfahre des original Film-Rin-Tin-Tins, der die Hunderolle bereits 1922 im Kino gespielt hatte. Frühere Nachfahren waren die Hauptakteure in der ARD-Serie Rin-Tin-Tin. In den USA lief die kanadische Serie unter dem Titel „Rin Tin Tin K9 Cop“. Die Folgen waren eine halbe Stunde lang.

Katze mit Hut

Dienstag, 14. Juli 2009, 01:08

1982 (ARD). 4-tlg. Marionettenspiel von Sepp Strubel aus der Augsburger Puppenkiste nach dem Buch von Simon und Desi Ruge.

Die Katze mit Hut will eigentlich nach Hamburg, bleibt dann aber in Stackeln an der Kruke. Sie zieht in das unbewohnte Haus Nummer 17 in der Backpflaumenallee. Nach und nach folgen ihr eine Menge merkwürdiger neuer Bewohner: das Dudelhuhn Marianne, das jeden Morgen ein Ei legt; Kapitän Knaak, ein Hund, der früher zur See gefahren ist; ein Zappergeck, der ungezogen ist; eine Puddingbrumsel, die brav ist; ein Lama, das meistens schläft und rückwärts geht, weil sein Hinterteil klüger als das Vorderteil ist; ein Hundertfuß, der Glühbirnen sammelt, aber nur ausgebrannte, weil er lichtscheu ist; das Wildschwein Baby Hübner, das glaubt, Klavier spielen zu können und zur Oper will; und der Stolpervogel, der … wie der Name schon sagt. In den Keller ziehen zwei Erfinder, die Gebrüder Erbsenstein, die sich nützlich machen. Der Hausbesitzer Direktor Egon Maulwisch gibt bald den Versuch auf, von der Katze mit Hut Miete zu bekommen – obwohl sie als Werbe-Häklerin arbeitet, reicht das Geld einfach nicht.

Zauberhafte Kinderserie, die gemächlich erzählt ist und fast ohne aufregende Geschichten auskommt: Die liebevoll gestalteten skurrilen Hausbewohner allein reichen völlig aus. Für einige Bedenkenträger waren allerdings gerade die besorgniserregend: Sie protestierten, weil die Serie anscheinend klammheimlich mit der anarchischen Hausbesetzerszene sympathisiere.

Die Folgen waren 30 Minuten lang und wurden im folgenden Jahr fortgesetzt unter dem Namen Neues von der Katze mit Hut. Die Serie ist auf DVD erschienen.

Kein Korn gefunden

Freitag, 2. März 2007, 10:49

1. Eine Polizeieinheit klärt Verbrechen auf, indem sie verdeckt in Tarnmasken und schwarzen Ninja-Anzügen ermittelt. Die Anzüge sind aber mit der fetten Aufschrift „POLICE“ versehen. Und die Polizisten dürfen die Hälfte dessen behalten, was sie bei Razzien sicherstellen. (Die Ninja-Cops, RTL, 1992)

2. Eine Gruppe von Polizisten klärt Verbrechen auf, und zwischendurch brechen Ermittler und Mörder immer wieder unvermittelt in Gesang aus. (Cop Rock, Kabel 1, 1995)

3. Thomas Gottschalk, David Hasselhoff und Cheech Marin von „Cheech & Chong“ klären Verbrechen auf, weil sie sich für die Nachkommen der drei Musketiere halten. (Der Ring der Musketiere, RTL, 1992)

4. Eine Wurstverkäuferin klärt Verbrechen auf, weil sie versehentlich jemandem das Leben gerettet hat und nun als Leibwächterin arbeitet. Sie wird von Pamela Anderson gespielt. (V.I.P. — Die Bodyguards, Sat.1, 1999–2002).

5. Ein blinder Polizist klärt Verbrechen auf. Er trägt eine Waffe und schießt bei Bedarf um sich. (Blind Justice, Kabel 1, 2007)

Jawohl, die Kabel-1-Serie Blind Justice hat die Aufnahme in unsere Top 5 der bescheuertsten Krimiserien aller Zeiten geschafft. Kabel 1 selbst hat bereits vor dem Start, der für heute um 22.10 Uhr angekündigt war, aufgegeben und die Serie Anfang der Woche kurzfristig aus dem Programm genommen. Panisches Absetzen von wenig gesehenen Sendungen ist ja mittlerweile leider der Normalfall, dieses hektische Absetzen noch vor dem Sendestart ist eine originelle Weiterentwicklung.

Davon lassen wir uns natürlich nicht unsere schöne Liste versauen.

Mehr muss man zur Serie eigentlich auch nicht sagen, verpassen werden Sie also kaum etwas. Ein Blinder. Mit einer Waffe! Gut, im Büro rennt er gegen Schreibtische, aber auf den viel befahrenen New Yorker Straßen bewegt er sich enorm sicher, und wenn er flüchtige Schwerbrecher mit seiner Pistole bedroht, stimmt sogar ungefähr die Richtung. Er hatte natürlich auch viel Zeit, alle seine anderen Sinne zu schärfen, es ist schließlich jetzt schon mehrere Wochen her, dass er bei einer Schießerei im Dienst erblindete.

Oh, und ganz so simpel ist das mit der Waffe natürlich nicht. Die Serie liefert durchaus eine Erklärung, wie es dazu kam, dass dem Blinden gestattet wurde, eine Waffe zu tragen. Er musste ein Formular unterschreiben. Dann ist ja alles gut.

Dass Blind Justice nichts taugt, haben die Amerikaner schnell gemerkt. Innerhalb der ersten Wochen verabschiedete sich die Hälfte der Zuschauer, und nach 13 Folgen war Schluss. Nun ist Erfolglosigkeit auch in den USA nicht zwingend ein Merkmal mangelnder Qualität. Im Gegenteil. Dort wie hier haben manche der besten Serien mit akutem Desinteresse seitens des Publikums zu kämpfen. Doch im Sektor Krimi gab es im März 2005, als die Serie beim Sender ABC anlief, schon zu viele Vergleichsmöglichkeiten mit wirklich originellen, sympathischen, hochwertigen und plausiblen Schöpfungen, um Blind Justice nach erster Ansicht ernsthaft auch nur weiterhin in Betracht zu ziehen.
Kabel 1 hat es vorerst auch gemerkt, plant aber offenbar weiterhin, die Serie eines Tages zu zeigen.

Produzent war der bisher mit allen Tassen im Schrank ausgestattete Steven Bochco, der auch die Klassiker Polizeirevier Hill Street, L.A. Law und NYPD Blue schuf. Aber eben auch Cop Rock, und das erklärt ja einiges.

Blind Justice,
vielleicht irgendwann, womöglich bei Kabel 1.

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