Suchergebnisse:

In Memoriam Horst Jüssen

Dienstag, 11. November 2008, 19:34

Horst Jüssen gehörte zeitweise zur Lach- und Schießgesellschaft, war einer der Entwickler der Spielshow Tele-As mit Carolin Reiber und Peter Rapp, moderierte das Verkehrsquiz Hupkonzert und spielte den kleinkriminellen Schmarotzer Otto in Die lieben Verwandten.

Der Mehrheit wurde er aber durch die Klamaukshow Klimbim bekannt, wo er von 1973 bis 1979 neben Wichart von Roëll, Elisabeth Volkmann und Ingrid Steegers Brüsten zum ständigen Ensemble gehörte.

Horst Jüssen starb am Montag im Alter von 67 Jahren an Lungenkrebs.

In Memoriam Horst Tappert

Dienstag, 16. Dezember 2008, 08:14

Horst Tappert war ein Star. Er spielte in vielen Kino- und zahllosen Fernsehfilmen mit, war im erfolgreichsten Straßenfeger Das Halstuch zu sehen und spielte die Hauptrolle in dem hervorragenden Mehrteiler Die Gentlemen bitten zur Kasse. Und das alles war, bevor er Derrick wurde.

Tappert blieb Derrick so lange, bis es beim besten Willen nicht mehr glaubhaft war, dass dieser Greis noch im aktiven Polizeidienst sein solle, und danach noch weitere fünf Jahre. Doch Tappert war ein Star, und seine 24 Jahre und 281 Folgen währende Serie hatte international so viele Zuschauer wie keine andere deutsche Serie. Tappert selbst gehörte dazu. Er sah sich hin und wieder die Wiederholungen an, und vor ein paar Jahren glaubte er, tatsächlich den Satz aufgeschnappt zu haben, der so sehr für die Serie stand und doch angeblich im Wortlaut nie gefallen war: „Harry, fahr schon mal den Wagen vor.“

Horst Tappert starb bereits am Wochenende im Alter von 85 Jahren.

Die nachfolgende Szene stammt aus der Derrick-Episode „Tote Vögel singen nicht“ von 1976. Am Ende des Ausschnitts können Sie sehen, dass Tappert damals noch seinen zweiten Gesichtsausdruck praktizierte.

In Memoriam Jack Klugman

Dienstag, 25. Dezember 2012, 10:42

Jack Klugman gehörte zu den wenigen amerikanischen Fernsehstars, die in Deutschland noch populärer waren als in ihrer Heimat. Dort war er von 1970 bis 1983 fast ohne Unterbrechung wöchentlich zu sehen, die ersten fünf Jahre als Chaot Oscar Madison in Männerwirtschaft und dann als schlauer Gerichtsmediziner Quincy. Hierzulande war er noch viel länger zu sehen.

Beide Serien waren auch bei uns enorm erfolgreich und erwiesen sich als zeitlos. Es ist noch keine zehn Jahre her, da lief die 70er-Jahre-Serie Quincy noch zur Primetime bei RTL, wo zu dieser Zeit bereits Formate wie Deutschland sucht den Superstar und Ich bin ein Star – holt mich hier raus gezeigt wurden. Männerwirtschaft bevölkerte noch Jahrzehnte nach seiner Einstellung die Sitcom-Sendeplätze vor allem im Nachtprogramm von ProSieben und Sat.1.

Als Klugman vor vier Jahren in der Jubiläumsshow „25 Jahre RTL“ auftrat, bekam er Standing Ovations. In einem Interview sagte Klugman danach: „Das war sehr bewegend. In Amerika würde ich niemals Standing Ovations bekommen. Ich habe fast geweint. Und ich bin wirklich keine Heulsuse!“

Jack Klugman ist im Alter von 90 Jahren gestorben.

 

In Memoriam John Forsythe

Samstag, 3. April 2010, 15:37

Er war Original-Charlie in Drei Engel für Charlie. Und im Gegensatz zu den alten Engeln durfte er seine Rolle auch noch spielen, als die Fernsehserie 20 Jahre später fürs Kino neu aufgelegt wurde. Natürlich war jeweils nur seine Stimme zu hören. In der deutschen Fassung kam er also nicht vor. Bis auf die paar Szenen der TV-Serie, in der kurz sein Hinterkopf zu sehen war.

Er war in den 60ern auch schon der Star seiner eigenen Serie, einer Agentencomedy namens The John Forsythe Show. Die wurde aber in Deutschland nie gezeigt.

Bei uns kennt man John Forsythe deshalb nicht nur in erster Linie, sondern im Grunde ausschließlich als Blake Carrington vom Denver-Clan. Aber das ist ja auch was.

Und vielleicht aus der Peter-Alexander-Show.

John Forsythe ist im Alter von 92 Jahren gestorben.

In Memoriam Kurt Weinzierl

Mittwoch, 15. Oktober 2008, 22:57

Es kommt immer darauf an, wo man einen Schauspieler gesehen hat, wenn es um die Frage geht, ob man ihn für einen anspruchsvollen Charakterdarsteller hält oder für eine Witzfigur. Kurt Weinzierl könnten Sie in Rainer Werner Fassbinders Döblin-Verfilmung Berlin Alexanderplatz gesehen haben. Wahrscheinlicher aber in Ein Schloss am Wörthersee. In beiden Produktionen spielte Kurt Weinzierl allerdings nur unbedeutende Gastrollen. In größeren Rollen war der Österreicher zum Beispiel in der großartigen Piefke-Saga zu sehen, wo er einen gehässigen österreichischen Hotelbesitzer spielte, der um des lieben Geldes Willen seinen ätzenden deutschen Gästen in den Allerwertesten kroch, und als einer der Lurzer-Mitarbeiter in der Vorabendserie Büro, Büro. Am ehesten und liebsten dürfte er als Kottans Chef Heribert Pilch in Kottan ermittelt in Erinnerung bleiben.

Kurt Weinzierl starb bereits am vergangenen Freitag im Alter von 77 Jahren.

In Memoriam Larry Hagman

Samstag, 24. November 2012, 11:18

Wenn ich an Larry Hagman denke, fallen mir merkwürdigerweise immer Ein Schloss am Wörthersee und die Lindenstraße ein, was absurd ist, denn in beiden Serien spielte er doch nur kleine, alberne Gastrollen, die allein dazu dienten, einen Weltstar in eine deutsche Serie zu integrieren, ohne die Handlung auch nur einen Deut weiterzubringen.

Aber wahrscheinlich langweilte sich Larry Hagman damals einfach, hatte er doch schon zwei so prägende Rollen in der TV-Geschichte hinter sich, wie es die meisten nicht mal einmal schafften.

Zugegeben, als Captain Tony Nelson war er erkennbar nur der zweite Star neben einem Flaschengeist, Barbara Eden als Bezaubernde Jeannie. Aber Dallas kam ja erst noch, und damit die Rolle seines Lebens, der Fiesling J.R. Ewing.

Meldungen, Larry Hagman sei schwer krank, gab es schon so lange, dass man sich immer wieder wunderte, wenn er dann doch noch einmal irgendwo mitspielte, wie in Desperate Housewives. Und schließlich dieses Jahr sogar wieder in Dallas, der Neuauflage, die keine Neuauflage sein will, sondern eine Fortsetzung, weshalb neben vielen jungen Schönlingen auch alte Recken wie Hagman, Patrick Duffy und Linda Gray wieder mitspielen durften. Die Serie könnte bald bei RTL laufen. Während in den USA derzeit die zweite Staffel gesdreht wird, ist Larry Hagman im Alter von 81 Jahren gestorben.

In Memoriam Leslie Nielsen

Montag, 29. November 2010, 08:40

Normalerweise sind es erfolgreiche Fernsehserien, die später auch ins Kino kommen. Der absurde Krimiklamauk Police Squad mit Leslie Nielsen dagegen floppte Anfang der 80er-Jahre im US-Fernsehen und wurde nach nur sechs Folgen beendet. Trotzdem brachten die Autoren das Konzept wenig später auf die Leinwand und hatten einen enormen Erfolg. Auf der großen Leinwand konnten sich die vielen Gags, die sich teilweise gleichzeitig im Bild versteckten, viel besser entfalten. Hauptdarsteller Leslie Nielsen, der vorher in ernsten und lustigen Filmen mitgespielt hatte, wurde mit 62 eine Comedy-Ikone und machte fortan wenig anderes. Erst danach kam die gefloppte TV-Serie auch ins deutsche Fernsehen, unter dem leicht identifizierbaren Titel Die nackte Pistole.

Leslie Nielsen ist im Alter von 84 Jahren gestorben.

In Memoriam Loriot

Dienstag, 23. August 2011, 18:44

Ob Loriots Humor typisch deutsch war, fragen schlaue Feuilleton-Redakteure heute ihre Gesprächspartner.

Nein, war er nicht. Untypischer deutsch hätte er gar nicht sein können, denn um typisch zu sein, hätte es andere geben müssen, deren Humor ähnlich war. Und niemand wird die Einzigartigkeit Loriots bestreiten.

Typisch deutsch waren lediglich die Situationen, aus denen sich sein Humor speiste. Die Szenen und Sketche selbst waren dann eine Überzeichnung des Alltags, oft sogar nur ein Abbild, das so absurd war, so schreiend komisch im Verlauf, dass Loriot sogar in den meisten Fällen auf die eigentlich obligatorische Schlusspointe verzichten konnte. Sie war gar nicht mehr nötig, und so endeten viele Sketche einfach so.

Loriot war ein kluger Mann und ein Perfektionist. Er ließ sich Zeit für die Produktion seiner Sketche. Die meisten seiner bekannten Werke stammen aus der oft wiederholten Radio-Bremen-Reihe Loriot. Diese lief in den 70ern, nur zweimal im Jahr, jede Folge war 45 Minuten lang, und mehr als sechs Folgen gab es nicht. (Und ein paar aus der leider fast vergessenen frühen SDR-Reihe Cartoon.)Umgerechnet heißt das ungefähr: Jeder Schuss ein Treffer. Kaum ein Sketch daraus, der heute nicht bekannt wäre, oder aus dem nicht zumindest Textversatzstücke in Jedermanns Gedächtnis hingen.

  • Schmeckt’s?
  • Wie lange hat das Ei denn gekocht?
  • Die Herrenboutique in Wuppertal.
  • Herr Müller-Lüdenscheid.
  • Lady Hesketh-Fortescue
  • Sagen Sie jetzt nichts.
  • Zwei Erwachsene und ein Riesenschnauzer.
  • Zweites Futur bei Sonnenaufgang.
  • Sie fette Schnecke.
  • Ein Klavier, ein Klavier!
  • Es saugt und bläst der Heinzelmann.
  • Dann macht es puff, alle Bäume und Kühe fallen um, und das ist immer ein großes Hallo.
  • Ich lasse mir von einem kaputten Fernseher nicht vorschreiben, wann ich ins Bett zu gehen habe.

Loriot ist im Alter von 87 Jahren gestorben.

Aber ich lasse mir von seinem Tod nicht vorschreiben, wann ich aufzuhören habe, über sein Werk zu lachen.

In Memoriam Peter Alexander

Sonntag, 13. Februar 2011, 12:43

Peter Alexander war so etwas wie ein Vorfahr von Switch Reloaded. Bis in die 90er-Jahre musste man eigentlich außer der jährlichen  Peter-Alexander-Show keine weitere TV-Sendung sehen, denn Peter Alexander deckte alles ab. Er parodierte alles, was nicht niet- und nagelfest war, und tat das mit einer unglaublichen Brillanz, Vielseitigkeit und Liebe zum Detail. (Und wer nicht parodierte wurde, war zumindest zu Gast. Manchmal beides.)

Deshalb hat die Welt gestern nicht nur einen ihrer größten Entertainer verloren, sondern umgerechnet mindestens fünf.

Peter Alexander wurde 84 Jahre alt.

In Memoriam Peter Graves

Montag, 15. März 2010, 21:21

Er hat mehr als 150 dieser Tonbänder überlebt.

Die Nachricht auf dem Band zerstörte sich fünf Sekunden nach dem Abhören selbst. Aber Peter Graves blieb als Jim Phelps der unverwüstliche Kopf der Impossible Missions Force im Serienklassiker Kobra, übernehmen Sie!

Sogar bei der Neuauflage zwei Jahrzehnte später, bei der das Team wie im US-Fernsehen üblich reihum mit jungen Menschen besetzt wurde, blieb der alte Graves als Kopf im Mittelpunkt — also so ähnlich wie bei BAP.

Nur für die Kinofassung in den 90er-Jahren war der 1,88 m große Graves nicht mehr zu gebrauchen, weil im Kino die Bilder im Verhältnis zur Breite nicht so hoch waren wie im Fernsehen und die Produzenten deshalb keinen Schauspieler einsetzen konnten, der größer als 1,70 m war.

Peter Graves ist in Kalifornien gestorben. Am Donnerstag wäre er 84 geworden.

Blättern:  1 ... 126 127 128 129 130 ... 239


Das Buch

die Autoren

Weitere Bücher

New York für Fern-SeherDie kleine House-Apotheke

Links