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Hillaryous Night

Mittwoch, 5. März 2008, 23:19

Als Wolf Blitzer vergangene Nacht bei CNN voller Stolz eröffnete, CNN könne nun vorhersagen, John McCain werde der Präsidentschaftskandidat der republikanischen Partei, wirkte er ein bisschen, als habe er gerade das Feuer erfunden. Oder zumindest das Rad. Mensch, das war aber auch eine Überraschung. Das hätte mein Bäcker nicht vorhersagen können. Zumindest nicht mit so einer tollen „Breaking News“-Fanfare vorneweg.

Auf demokratischer Seite ist das Rennen wieder offen, nachdem Hillary Clinton übers Wochenende offenbar noch ein paar Last-Minute-Sympathien gesammelt hat, unter anderem mit einem Auftritt in der quotenstarken Comedyshow Saturday Night Live, in der sie in einem Sketch mitwirkte, der sich zwar über sie lustig machte, aber im Endeffekt ein zehnminütiger Wahlkampfspot für sie war, und mit einem ausführlichen Interview mit Jon Stewart in dessen Daily Show am Abend vor der Wahl.

Wenn man sie selbst fragt, ist das Rennen natürlich weit weniger offen.

Wie Ohio wählt, so wird das ganze Land wählen!
  

Ja dann. Clinton gewann Ohio mit überzeugenden 54 Prozent.
Aber gewann auf republikanischer Seite John McCain in Ohio nicht sogar mit 60 Prozent?

Die heute-Nachrichten im ZDF zeigten außerdem den Ausschnitt aus der CBS Early Show, in dem Clinton, die insgesamt weiter rund 100 Delegiertenstimmen hinter Obama zurückliegt, eine Gemeinschaftskandidatur mit Obama in Erwägung zieht, bei der einer von beiden eben Vizepräsident würde.

Es könnte darauf hinauslaufen, aber wir müssen entscheiden, wer dann oben steht. Und die Menschen von Ohio haben klar gesagt, dass ich es sein sollte.

Alles klar. Hillary Clinton wird Präsidentin von Ohio.

Hinter Gittern – Der Frauenknast

Dienstag, 19. Dezember 2006, 23:04

1997–2007 (RTL). 403-tlg. dt. Soap.

Geschichten über die Insassen und Mitarbeiter des Frauengefängnisses Reutlitz. Es gibt ständig Reibereien und Intrigen unter den Gefangenen, Hass, Eifersucht, Gewalt, Kungelei, Liebe und Affären. Die an sich friedliebende Uschi König (Barbara Freier) und die Kampflesbe „Walter“ (Katy Karrenbauer), die eigentlich Christine Walter heißt, legen sich immer wieder aufs Neue miteinander an und verursachen Ärger im Knast, weil sie rivalisierende Cliquen um sich versammeln. Nicht nur Walter hat einen Spitznamen, die anderen heißen beispielsweise „Kalle“, „Lollo“, „Blondie“, „Mutz“ oder „Pissnelke“.

Weitere Insassen sind seit Beginn Ilse Brahms (Christiane Reiff), die später heiratet und dann Ilse Wünsche heißt, und Jeanette Bergdorfer (Christine Schuberth), die ihre Mitinsassinnen im Auftrag der Anstaltsleitung ausspioniert. Anfangs gehören außerdem Lollo Kühne (Isabella Schmid), Vivi Andraschek (Annette Frier), Mutz Korsch (Brigitte Renner), Dagmar Friese (Kristiane Kupfer) und Susanne Teubner (Cheryl Shepard) dazu. Fluktuation ergibt sich durch Entlassungen, Verlegungen, Ausbrüche und Morde, und Neuzugänge rücken nach, darunter Mona Suttner (Anja B. Dukas), Conny Starck (Kristin Lenhardt) und Blondie Koschinski (Victoria Madincea).

Susanne, die zu lebenslänglich verurteilt war, wird nach zwei Jahren ermordet. Ihre Mörderin ist die äußerst brutale Melanie Schmidt (Sigrid M. Schnückel), die ab Herbst 1999 ebenfalls in Reutlitz einsitzt und gehasst wird. Für Susannes Tochter Nina (Marie Ernestine Worch) wird nun Walter die Bezugsperson im Knast – Nina sitzt ebenfalls ein. Erst 2004 wird sie entlassen. Weitere Mordopfer sind beispielsweise Lollo und Mona, deren Tochter Jule Neumann (Anke Rähm) ebenfalls im Gefängnis sitzt und sich wenig später erhängt. Auch bei anderen geht es familiär zu: Die Schwestern Martina (Judith Sehrbrock) und Mareike Vattke (Sanna Englund), die gemeinsam ihren Vater umgebracht haben, sitzen ebenso gemeinsam im selben Knast wie Kathleen Konnopke (Isabelle Höpfner) und ihre Cousine Nancy (Livia S. Reinhardt). Auch Mareike wird ermordet.

Zum Personal gehören die wegen ihrer harten Gangart „Geier“ genannte Aufseherin Jutta Adler (Claudia Loerding), die Direktorin Dr. Evelyn Kaltenbach (Franziska Matthus), die Vollzugsbeamten Silke Jacoby (Judith von Radetzky), die ebenfalls ermordet wird, Peter Kittler (Egon Hofmann), Horst Dahnke (Thomas Engel), Birgit Schnoor (Uta Prelle) und Frank Gitting (Karl-Heinz von Liebezeit), später noch Aufseher Tom Weber (Marcus Grüsser), der Psychologe Matthias Goran (Dieter Bach), Pfarrer Maximilian Ahrens (Franz Mey) und der Anstaltsarzt Dr. Bernd Beck (Dirk Mierau). Dessen Nachfolger wird Dr. Christoph C. Stein (Atto Suttarp), der wiederum durch Dr. Lorenz Strauß (Rainer Goernemann) ersetzt wird. Sekretärin der Anstaltsleitung ist Sibylle „Möhrchen“ Mohr (Heidi Weigelt).

Auch unter dem Personal gibt es jede Menge Halunken, einige machen gemeinsame Sache mit den Gefangenen, andere booten sich nur gegenseitig aus, und so werden auch sie entweder ermordet, verhaftet oder versetzt. Kaltenbach wird 1998 als Staatssekretärin ins Ministerium befördert und ist fortan dort für die JVA Reutlitz zuständig. Jutta Adler wird Direktorin, Birgit Schnoor ihre Stellvertreterin. Jutta erbt im Sommer 2001 von ihrer tyrannischen Mutter Elisabeth (Hannelore Minkus) ein Vermögen und setzt sich nach 200 Folgen zur Ruhe, verliert das Geld jedoch und muss 2004 von neuem als Schließerin anfangen. Zwischendurch wird die strenge Eva Baal (Karen Böhme) zurückgeholt und neue Leiterin. Sie war zuvor von Jutta Adler entlassen worden, weil sie Jule Neumann in den Selbstmord getrieben hatte. Der fiese Jörg Baumann (Armin Dallapiccola) wird ihr Stellvertreter. Er war für einige Zeit mit Jutta verheiratet. 2004 übernimmt Miriam Overberg (Cornelia Schindler) die Anstaltsleitung.

Neues Personal kommt nach und nach dazu, so die Schließer Andy Wagner (Stefan Puntigam), Hendrik Jansen (Ulrich Drewes), Trude Schiller (Karin Oehme), Edgar Brock (Leon Boden), David Wilborn (Jost Pieper) und die Auszubildende Annika Jeske (Sylwia von Wildburg). Weitere vorübergehende Insassen sind Anna Talberg (Bettina Kramer), Simone Bach (Susanne Schlenzig), Lizzy Michalke (Katja Schmitz) sowie Sascha Mehring (Barbara Sotelsek) und Kerstin Herzog (Meike Schlüter), die gemeinsam ausbrechen. Auch Walter gelingt es ein paar Mal, den Knast zu verlassen. Sie kehrt aber wieder zurück, um sich als Schließerin zu tarnen, verschwindet wieder und wird erneut gefasst. Uschi wird wegen einer Nierenkrankheit vorzeitig entlassen und engagiert sich fortan sozial: Für andere Entlassene eröffnet sie das Übergangszentrum „Zweite Chance“.

Die neue Insassin Wilhelmina Makhubela (Dennenesch Zoudé) ist eine dunkelhäutige Afrikanerin, die sich aus Angst vor einer Abschiebung Wilhelmina Müller nennt. Ebenfalls neu: Manu Wellmann (Constanze Priester), die Betrügerin Antje „Ginger“ Stenzel (Nadine Warmuth) und deren alte Bekannte Natascha Sanin (Susan Uplegger). Manu wird Walters große Liebe, überlebt das aber nicht lange. Im Mai 2006 eskaliert die Situation zwischen zwei rivalisierenden Knastcliquen, es kommt zu einer Geiselnahme, und Jutta Adler, die wieder Direktorin ist, muss den Knast von einem Spezialeinsatzkommando stürmen lassen. Dabei kommt Manu ums Leben. Im folgenden Herbst bekommt Walter stattdessen neue Feinde: Eine ganze Gruppe Inhaftierter wird aus einer anderen Station verlegt, deren Anfüherin Katja Marnitz (Yasmina Djaballah) die Machtposition der Gesamtanführerin beansprucht. Das lässt sich Walter natürlich nicht gefallen. Ungewöhnlich beliebt, sowohl bei Insassen als auch beim Kollegium, ist die neue Gefängnisleiterin Juliane Sürth (Susanne Schäfer), die frischen Wind nach Reutlitz bringt.Die einstündigen Folgen liefen montags um 21.15 Uhr. Die Idee Hinter Gittern — Der Frauenknast basierte auf der australischen Knast-Soap „Cell Block H“. So weit wollte man in Deutschland nicht gehen, die Reutlitzer Geschichten spielten überwiegend im Block B. Die Serie war ursprünglich auf 26 Folgen angelegt, deren Quoten durchwachsen waren. Dennoch wurde sie ohne Unterbrechung fortgesetzt und in dem Moment zum Erfolg, als die Produzenten den Versuch aufgaben, wenigstens halbwegs realistische Geschichten zu erzählen. Die Quoten stiegen nun stetig und erreichten Anfang 2001 erstmals über sechs Millionen Zuschauer, begannen jedoch zu bröckeln, als die direkt vorangehende, erfolgreiche Quizsendung Wer wird Millionär? sinkende Zuschauerzahlen verzeichnete. Obwohl mittlerweile nur noch gut drei Millionen Zuschauer übrig waren, bestellte RTL 2006 noch einmal eine neue Staffel, hatte dann aber nicht mehr die Nerven, sie bis zum Ende auf dem alten Sendeplatz im Programm zu lassen. Im November nahm der Sender den langjährigen Quotenrenner kurzfristig aus dem Abendprogramm und verscheuchte die verbliebenen Fans für die letzten neun Folgen ins Nachtprogramm auf einen Termin gegen 1.00 Uhr.

Hinter Gittern. Hinter uns.

Mittwoch, 14. Februar 2007, 00:58

Ohne dass es jemand bemerkt hätte, ist in der Nacht von Montag auf Dienstag nach zehn Jahren die einstige Erfolgsserie Hinter Gittern – Der Frauenknast zu Ende gegangen. Wie? Keine Ahnung. Ich habe die Serie nie regelmäßig verfolgt, was mit mangelndem Interesse an mangelndem schauspielerischen Talent und mangelnder Inhaltsschwere zu tun gehabt haben kann, doch das Ende wollte ich tatsächlich sehen. Schon vor Wochen machte ich mir eine Notiz, doch wie das so ist, wenn eine Notiz zu lange an der gleichen Stelle klebt, man zählt sie eines Tages unbewusst zum Mobiliar und nimmt sie nicht mehr wahr. Ich habe es also vergessen. Verpasst. So wie Millionen langjähriger Fans. Und genau das ist der Punkt.

So wie RTL zum Ende mit den Fans der Serie umging, geht man mit treuem Publikum einfach nicht um. Über fast ein Jahrzehnt war die Serie ein Quotengarant, hat dem Sender viele Zuschauer und viel Geld eingebracht. Millionen Menschen haben die Serie über Jahre verfolgt, und ebenso viele Millionen haben unzählige Male zumindest den Vorspann gesehen, weil sie nach Wer wird Millionär? nicht schnell genug ausgeschaltet haben. Doch selbst für viele, die die Serie nie gesehen haben, wurde „Knastlesbe Walter“ ein feststehender Begriff der Popkultur.

Die Serie war ein Markenzeichen und der Beweis, dass es eine zweite wöchentliche Soap neben der Lindenstraße im deutschen Fernsehen geben kann. Fast zehn Jahre hatte die Serie einen festen Platz, einen verlässlichen Termin, war der oft zitierte Fels im sich sonst ständig verändernden Fernsehprogramm. Und dann verliert RTL drei Monate vor Schluss die Geduld, weil die Quoten zurückgegangen waren. Natürlich sind drei Millionen Zuschauer für den Marktführer zur Primetime langfristig zu wenig. Kurzfristig wäre es aber ein Zeichen des Respekts gegenüber dem Publikum gewesen, eine freundliche Geste, ein Dankeschön für die Treue, wäre die Serie die wenigen Wochen bis zum ohnehin bereits feststehenden Ende noch am bekannten Platz geblieben und nicht tief in die Nacht verschoben worden. Stattdessen gab es das übliche Zeichen von Arroganz, ein weiteres Signal, dass es ja offenbar nicht die Zuschauer sind, für die ein Sender sendet, einen Schlag ins Gesicht von drei Millionen Menschen, die RTL und der Serie bis zuletzt die Treue hielten. Aber die sind ja egal.

Damit gab RTL auch die Chance auf, das Ende eines, nennen wir es ruhig so, Klassikers noch mal ordentlich zu betrommeln, ein Ereignis aus einem großen Finale zu machen, und vielleicht zum Schluss noch mal ein paar der Zuschauer zurückzugewinnen, die im Lauf der Jahre verloren gegangen waren. In den USA gehören die Abschlussfolgen früherer Erfolgsserien regelmäßig zu nationalen Ereignissen. Auch Serien wie Frasier oder Friends, zweifellos von weit höherer Qualität, hatten in ihren letzten Staffeln nicht mehr so viele Zuschauer wie in ihren besten Zeiten, doch die Finalfolgen holten jeweils so viele Zuschauer wie nie zuvor und gehören nun zu den meistgesehen Einzelsendungen in der Geschichte des US-Fernsehens. Nur ein Beispiel, wie man es richtig macht.

RTL hat es falsch gemacht. Viele Zuschauer waren lange Zeit treu. RTL nicht. Wiederholt sich dieses Vorgehen zu oft, erschüttert dies das Vertrauen in einen Sender. Das könnte erklären, warum alle großen Sender in den vergangenen Jahren viele Zuschauer verloren haben. Eine Beziehung funktioniert nur, wenn beide Seiten treu sind.

Hinterm Mond gleich links

Freitag, 7. Dezember 2007, 15:57

1996 (ZDF); 1999–2004 (RTL); 2007 (Kabel 1). 139-tlg. US-Sitcom von Bonnie und Terry Turner („3rd Rock From The Sun“; 1996–2001).

Hinter den Geschwistern Dick (John Lithgow), Sally (Kristen Johnston), Harry (French Stewart) und Tommy Solomon (Joseph Gordon-Levitt) stecken in Wirklichkeit vier Außerirdische, die menschliche Gestalt angenommen haben, um das Leben auf einem unwichtigen Planeten namens Erde unerkannt zu erforschen. Sie stolpern ungeschickt in Missverständnisse, weil sie die irdischen Redewendungen und Gepflogenheiten nicht kennen. Dick arbeitet als Universitätsprofessor und ist sehr an seiner Kollegin Dr. Mary Albright (Jane Curtin) interessiert. Der Polizist Don (Wayne Knight) wird Sallys Freund. Sally ist auf ihrem Heimatplaneten ein Kerl, musste aber für die Reise auf die Erde die Gestalt einer großen Frau annehmen.

Das ZDF zeigte nur sechs Folgen des überdrehten Klamauks samstagnachts, bei RTL liefen 108 weitere am Samstagnachmittag, der Rest verschwand für etliche Jahre im Orbit, bevor Kabel 1 im Sommer 2007 die letzten anderthalb Staffeln erstmals im Vormittagsprogramm zeigte.

Hitler — Eine Bilanz

Mittwoch, 14. März 2007, 14:37

1995 (ZDF). 6-tlg. Hitlerreihe von Guido Knopp.

In Zusammenarbeit mit Experten wie dem Stuttgarter Professor Eberhard Jäckel und dem Briten Ian Kershaw versuchte Knopp mit sechs Autoren ein Porträt Hitlers zu erstellen. „Das Fernsehen hat sich bisher um ein umfassendes Porträt dieses Mannes, der für die furchtbarsten Erfahrungen des 20. Jahrhunderts steht, herumgedrückt“, sagte Knopp. Die Idee dazu habe er seit 1977 im Kopf gehabt, als er den Hitler-Film von Joachim Fest gesehen habe. In jeweils 55-minütigen Folgen wird chronologisch Aufstieg und Fall Hitlers geschildert, unter den Kapitelüberschriften: „Der Privatmann“, „Der Verführer“, „Der Erpresser“, „Der Diktator“, „Der Kriegsherr“ und „Der Verbrecher“. „Das geschlossene Bild entsteht für die Zuschauer nur, wenn sie wirklich alle Folgen sehen“, betonte Knopp und fügte den entlarvenden Satz hinzu: „Und das sage ich bestimmt nicht wegen der Quoten.“

An Quoten gemessen war der Erfolg von Hitler – eine Bilanz und ihrer Nachfolgeserien unbestreitbar; die Reihen verkauften sich auch in viele andere Länder. Knopp schaffte es, gerade auch jüngere Menschen zu erreichen und für die dunkelsten Seiten der deutschen Geschichte zu interessieren. Andererseits stieß die plakative Machart der Filme, der suggestive Einsatz von Musik und Sprache, die totale Personalisierung, die ungenaue Trennung zwischen Originalmaterial und nachgestellten Aufnahmen und die Verstümmelung der Erzählungen von Tausenden von Zeitzeugen zu kürzesten Tonschnipseln auf massive Kritik. Im Lauf der Jahre erschienen Knopps Reihen allmählich wie eine Karikatur ihrer selbst: die immer gleichen Stilmittel (z. B. die Aufnahme der Zeitzeugen vor schwarzem Hintergrund mit einzelnem diagonalem Lichtschein), die Besessenheit vom Nationalsozialismus sowie die offensichtlich quotensteigernde Pflicht, das Wort „Hitler“ im Titel unterzubringen.

Nach dieser ersten Reihe, die sonntags am späteren Abend im Schnitt fünf Millionen Zuschauer und Marktanteile bis knapp 30 % erreichte, liefen die weiteren Hitlerreihen zur Primetime. In chronologischer Reihenfolge: Hitlers Helfer, Hitlers Krieger, Hitlers Kinder, Hitlers Frauen, Hitlers Manager, Sie wollten Hitler töten und Hitlers nützliche Idole.

Die Reihe ist auf DVD erschienen.

Hitlers Frauen

Donnerstag, 21. September 2006, 15:54

2001 (ZDF). 6-tlg. Hitlerreihe von Guido Knopp.

Die Fortsetzung von Hitlers Kinder verstand unter „Hitlers Frau“ ebenso seine Lebensgefährtin Eva Braun wie Marlene Dietrich, die sich nicht von den Nazis vereinnahmen ließ. Außerdem ging es um Magda Goebbels, Winifred Wagner, Leni Riefenstahl und Zarah Leander. Gezeigt wurde vor allem Privates: Über Eva Braun erfuhr der staunende Zuschauer beispielsweise, dass sie in Kriegszeiten Schildkrötensuppe aß, eine gute Figur hatte und ein Mittel nahm, das ihre Regel verschob, wenn Adolf bei ihr auf dem Obersalzberg war. Die „Süddeutsche Zeitung“ erwartete als konsequente Fortsetzung dieser Reihe nun „Hitlers Hunde“. Es wurden stattdessen Hitlers Manager.

Hitlers Helfer

Mittwoch, 14. März 2007, 14:41

1996 (arte); 1998 (ZDF). 12-tlg. Hitlerreihe von Guido Knopp.

Die Fortsetzung von Hitler – eine Bilanz porträtierte die Hauptfiguren des Nationalsozialismus: Hermann Göring, Joseph Goebbels, Heinrich Himmler, Albert Speer, Rudolf Hess, Karl Dönitz, Adolf Eichmann, Joachim von Ribbentrop, Roland Freisler, Martin Bormann, Baldur von Schirach und Josef Mengele war jeweils eine Folge gewidmet.

Knopp und seine Autoren perfektionierten bei Hitlers Helfer ihre Methode, Geschichte in laute Videoclip-Porträts zu verwandeln, in denen Fiktion und Dokumentation nicht mehr zu trennen sind. Die Sendungen hatten wieder beste Quoten und ließen sich hervorragend ins Ausland exportieren; das Urteil der Kritiker aber war verheerend. Die „Süddeutsche Zeitung“ schrieb: „Man verließ festen Boden und forcierte künstliche Aufregungen, vermischte vermeintlich spekulative (Film-)Funde mit einem drängenden, investigativen ‚Hier-genau-ist-es-gewesen‘-Naturalismus, umschnipselt von zumeist unerheblich schwadronierenden ‚Zeitzeugen‘. Knopp und sein Stab haben sich von allem verabschiedet, was rings um den Begriff Zeitgeschichte auch einmal anzutreffen war: Aufklärung. Geduldiges, stringentes, nachvollziehbares, Lücken füllendes, provozierendes Erzählen. Was wir sehen, ist der Untergang eines Genres.“ Frank Schirrmacher urteilte in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“: „Es ist der bislang auffälligste Versuch, historisches Bewusstsein durch kollektive Nervenreizung zu vernichten.“ Er konstatierte einen „fast rauschhaften Steigerungs- und Überbietungswillen, der in der gegenwärtigen Staffel von Hitlers Helfern einen Zug ins Irrwitzige bekommen hat.“

Zwei Staffeln mit je sechs dreiviertelstündigen Folgen zeigte das ZDF ab Januar 1997 dienstags um 20.15 Uhr, die erste Staffel war zuvor bereits bei arte gelaufen. Als nächstes kamen Hitlers Krieger an die Reihe.

Beide Staffeln sind auf DVD erschienen.

Hitlers Kinder

Mittwoch, 14. März 2007, 14:43

2000 (ZDF). 5-tlg. Hitlerreihe von Guido Knopp über das Schicksal der Jugend in der Zeit des Nationalsozialismus.

Hitlers Kinder schloss an Hitlers Krieger an und ging Hitlers Frauen voraus. Das ZDF war auf der Suche nach Zeitzeugen im Spätsommer 1999 mit einem „Jahrhundertbus“ durch verschiedene Großstädte Deutschlands getourt. In dem zum Studio umgebauten Fahrzeug konnten die Interviews direkt aufgenommen werden.

Die 45-Minuten-Folgen liefen dienstags um 20.15 Uhr.

Hitlers Krieger

Mittwoch, 14. März 2007, 14:42

1998 (ZDF). 6-tlg. Hitlerreihe von Guido Knopp.

Knopp berichtete über die Männer, die mit Hitler den Zweiten Weltkrieg führten: Erwin Rommel, Wilhelm Keitel, Erich von Manstein, Friedrich Paulus, Ernst Udet und Wilhelm Canaris. Hitlers Krieger war der Nachfolger von Hitlers Helfer und der Vorgänger von Hitlers Kinder.

Die 45-Minuten-Folgen liefen dienstags um 20.15 Uhr.

Hitlers Manager

Mittwoch, 14. März 2007, 14:45

2004 (ZDF). 5-tlg. Hitlerreihe von Stefan Brauburger.

Die Reihe berichtete über Männer, die im Schatten der Hitler-Diktatur Karriere machten und halfen, sie zu organisieren: der Architekt und Rüstungsminister Albert Speer, der Raketenkonstrukteur Wernher von Braun, der Ingenieur Ferdinand Porsche, der Chef des Wehrmachtsführungsstabs, Alfred Jodl, und die Rüstungsindustriellen Gustav und Alfried Krupp.

Autor Brauburger war Stellvertreter von Guido Knopp in der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte und drehte die Porträts im bewährten Stil seines Chefs mit Zeitzeugen-Interviews, Originalaufnahmen und Rekonstruktionen. Ebenso umstritten war die Reihe auch, vor allem wegen ihrer starken Personalisierung: Der Zuschauer erfuhr zum Beispiel, dass die „Liebe“ zwischen Hitler und Speer „nie erotisch, nie homosexuell“ war, und diverse andere private Details über die Porträtierten. Die Reihe zeigte zudem, dass Knopps Leuten allmählich Schwierigkeiten bekamen, immer neue Titel mit „Hitlers …“ zu erfinden: Mit Managern im eigentlichen Sinn beschäftigten sich nur zwei der fünf Folgen. Albert Speer hatte außerdem bereits eine eigene Episode in Hitlers Helfer bekommen.

Die Auftaktfolge lief an einem Dienstag zur Primetime, der Rest um 22.15 Uhr.

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