Hast du Töne?
1999–2001 (Vox). „Das schnellste Musikquiz der Welt“. Tägliche Gameshow mit Matthias Opdenhövel nach der Idee von Erkennen Sie die Melodie?.
Die Studioband Sox Machine (später: die Band Tönlein brillant) spielt Hits an, die die drei Kandidaten erkennen müssen. Basiert, wie auch schon die frühere deutsche Version, auf dem Format „Name that Tune“, das 1953 zum ersten Mal in den USA lief. Das Spiel dauerte anfangs eine halbe Stunde und begann um 19.40 Uhr. Anfang April 2000 wurde die Sendezeit verdoppelt und der Beginn auf 19.10 Uhr vorgezogen.
Hast du Töne?
1999–2001 (Vox). „Das schnellste Musikquiz der Welt“. Tägliche Gameshow mit Matthias Opdenhövel nach der Idee von Erkennen Sie die Melodie.
Die Studioband „Sox Machine“ spielte Hits an, die die drei Kandidaten erkennen mussten. Das Spiel dauerte anfangs eine halbe Stunde und begann um 19.40 Uhr. Anfang April 2000 wurde die Sendezeit verdoppelt und der Beginn auf 19.10 Uhr vorgezogen. Neue Studioband wurde „Tönlein brillant“.
Basierte, wie auch schon die frühere deutsche Version, auf dem Format „Name that Tune“, das 1953 zum ersten Mal in den USA lief.
Hast Du Worte
1996–1999. Halbstündige Vormittags-Gameshow mit Jörg Pilawa, ab Januar 1998 mit Thomas Koschwitz.
Das Format beruhte, wie Dieter Thomas Hecks frühere ZDF-Show Die Pyramide, auf dem amerikanischen Format „The $10.000 Pyramid“: Vier Kandidaten spielen in zwei Zweierteams gegeneinander. Einer aus dem Team muss dem anderen möglichst viele Begriffe in einer vorgegeben Zeit mit Worten und Gesten umschreiben, ohne Teile des Begriffs zu nennen. In der Schlussrunde darf man nicht einmal mit Gesten nachhelfen und wird deshalb angegurtet.
Hast du Worte war eine der ersten Shows in Deutschland, die konsequent industriell hergestellt wurden, d. h. kostengünstig am Fließband. Sechs Sendungen wurden täglich aufgezeichnet: ein Rekord.
Hast du Worte
1992 (ARD). Einstündige Vorabendspielshow mit Jürgen von der Lippe.
Jeweils vier Kandidatenpaare treten in drei Spielrunden gegeneinander an. In Pantomimen und Improvisationen müssen sie schlagfertig sein und kombinieren können, außerdem bei der „Wortmaschine“ aus einem Buchstabenwirrwarr sinnvolle Wörter und Sätze bilden. Die Gewinner reisen nach Las Vegas.
20 Folgen liefen freitags um 18.45 Uhr.
Hau! Und zwar ab statt drauf!
Mit dem Ende der Oliver Geissen Show im Sommer wird der Daily Talk als solcher zwar noch nicht komplett vom Bildschirm verschwinden (Sat.1 hat irrtümlich immer noch Britt — Der Talk um eins auf Sendung), doch der Sender, der das Genre 1992 mit Hans Meiser einführte und zwischenzeitlich fünf tägliche Talkshows im Programm hatte, lässt es sterben.
Damit hat das Genre in Deutschland eine Abart ausgelassen, die in den USA seit vielen Jahren Standard ist und auch bei uns oft vorhergesagt wurde. 1999 fragte (nicht nur) „TV Today“ in einer Titelgeschichte: „Kommen jetzt die Prügelshows?“ Auch, wenn es schwer vorstellbar ist: Das Niveau vieler US-Daily-Talks liegt noch weit unter dem, was wir in Deutschland je gesehen haben. Doch, das geht.
Jerry Springer, ehemaliger Bürgermeister von Cincinatti, moderiert seit 18 Jahren eine Sendung, zu der und in der er selbst eine gewisse ironische Distanz bewahrt, wenn sich vor johleendem Publikum auf der Bühne fette Prolls prügeln, weil gerade wieder Seitensprünge mit der Mutter der Lebensgefährtin im Fernsehen aufgeflogen sind. (In der Busenschau mit Sonya Kraus sind immer wieder Ausschnitte zu sehen.) Wegen dieses Grundkonzepts beschäftigt die Show eigene Sicherheitskräfte, die gerade so weit einschreiten, dass man noch von einer Prügelei sprechen kann, aber Verletzungen möglichst vermieden werden. Der kahlköpfige Ex-Polizist Steve Wilkos war der Sicherheitschef bei der Jerry Springer Show. Das allein machte ihn berühmt genug, um seine eigene tägliche Show zu bekommen, die sehr ähnlich funktioniert, aber einerseits lebenshilfiger daherzukommen versucht, andererseits mit Drohungen arbeitet. Der untreue Ehemann verspricht dem Moderator, er werde sich bessern, und der Moderator verspricht der Mutter der betrogenen Ehefrau, wenn er sich nicht bessere, komme er mal vorbei. Das Publikum johlt. Beinahe wäre es in die gewohnten „Jerry, Jerry!“-Rufe ausgebrochen, doch es wurde gerade noch ein „Steve! Steve!“ Klingt leider nicht so schön, weil einsilbig. Schon Franz Beckenbauer erklärte die Beliebtheit des damaligen Bundestrainers Rudi Völler so: „’Rudi’ lässt sich so schön rufen.“
Woran genau die Einführung der Prügelshows in Deutschland scheiterte, kann man nicht genau sagen, da nicht einmal RTL2 es ernsthaft versuchte. Womöglich hätte dies den Tod des Genres einige Jahre hinausgezögert. Aber wahrscheinlich ist es gut, dass es so weit nie kam. Sie ruhe in Frieden.
Hausbesuch – Stars unter Druck
2004–2006 (ARD). Halbstündige Reality-Spielshow mit Jörg Pilawa.
Prominente ziehen vorübergehend bei ganz normalen Familien ein und müssen im Haus mithelfen. Wenn sie zudem noch obskure Zusatzaufgaben erfüllen, gewinnt die Familie weniger obskure Preise.
Die Show war offensichtlich von Gottschalk zieht ein inspiriert, hatte aber nicht den gleichen Erfolg. Sechs Sendungen liefen freitags am Vorabend, drei weitere im Sommer 2005 samstags.
Hausfrauenstreik
Seit 2007 (RTL). Realityshow. RTL-Version von Männer allein daheim: Der Sender schickt die Frauen in den Wellnessurlaub, und die Machos müssen zu Hause lernen, wie Hausarbeit geht. Die RTL-Haushaltsexpertin Michaela von Schabrowsky unterstützt sie dabei.
Lief zunächst einmalig erfolgreich an einem Sonntag um 19.10 Uhr und ging dort ein paar Monate später in Serie.
Hausmeister Krause — Ordnung muss sein
Seit 1999 (Sat.1). Dt. Sitcom von Tom Gerhardt und Herman Weigel.
Dieter Krause (Tom Gerhardt), Hausmeister in Köln-Kalk, ist ein Oberspießer. Er trägt stets einen grauen Kittel und einen Cordhut. Die Hausordnung ist ihm heilig, und seinen Dackel Bodo liebt er mehr als seine biedere Frau Lisbeth (Irene Schwarz), die Männer aufreißende Tochter Carmen (Janine Kunze), die eine Frisörlehre macht, und den verfressenen Sohn Tommie (Axel Stein). Herbert (Detlev Redinger) ist Dieters trotteliger Freund aus dem Dackelverein, Herr Makielski (Jürgen Tonkel) der Hausverwalter.
Die Serie basiert fast ausschließlich auf längst überholt geglaubten Klischees über den Deutschen: seine Liebe zum Dackel und zu Vereinen etwa. Sie wurde trotz gröbster Überzeichnung und ewiger Wiederholung des gleichen Prinzips zu einem großen Erfolg. Oder deswegen natürlich. Der Leitspruch des Dackelvereins lautet: „Alle für einen, einer für alle, alles für den Dackel, alles für den Club, unser Leben für den Hund.“ Der videosüchtige Proll Tommie war eine junge Version der Rolle, mit der Tom Gerhardt berühmt wurde: Axel Stein kopierte sie („eeh, suuuper!“) perfekt bis in die Pudelmütze.
Wurde zunächst montags um 21.15 Uhr, ab der zweiten Staffel freitags um 21.15 und/oder 21.45 Uhr gezeigt.
Hausmitteilung: Mehr Senf
Für Menschen, die ihr Leben lang darauf gewartet haben, endlich mal ein Mikrofon unter die Nase gehalten zu bekommen oder sonstwie befragt zu werden, um dann auch mal „Kein Kommentar“ sagen zu dürfen, brechen jetzt noch schwerere Zeiten an. Ab sofort sind auch alle Texte in der Kategorie Sendungen, die zum großen Teil aus Texten aus dem Buch besteht, für Kommentare geöffnet. Wer Senf zu seinen Lieblingssendungen abgeben möchte, biddeschön! Viel Freude beim Erinnern, Schwelgen und Spotten.
Hawaii Fünf-Null
1971–1972 (ARD); 1989–1993 (Pro Sieben); 1993–1994 (Kabel 1). 281-tlg. US-Krimiserie von Leonard Freeman („Hawaii Five-0″; 1968–1980).
Detective Steve McGarrett (Jack Lord) leitet die Polizei-Spezialeinheit 5-0, die das Verbrechen auf Hawaii bekämpft und nur dem Gouverneur Philip Grey (Richard Denning) unterstellt ist. Das macht ihn relativ frei in der Wahl seiner Mittel, und die liegen oft in seiner Waffe oder direkt in den Fäusten. McGarrett nutzt seine Macht, bleibt aber meistens in den Grenzen des Gesetzes. Die kann man ja gegebenenfalls ein wenig dehnen. Der kraushaarige Danny Williams, genannt Dano (James MacArthur), ist McGarretts erster Assistent, zum Team gehören ferner der Chinese Chin Ho Kelly (Kam Fong) und der Hawaiianer Kono Kalakaua (Zulu), dessen Nachfolger ab der fünften Staffel Ben Kokua (Al Harringston) wird. Die Fälle sind keine gewöhnlichen Mordfälle, sonst müsste man ja nicht die Spezialeinheit bemühen. Es geht um organisierte Kriminalität, internationale Spionage, geheime Atomwaffenpläne und politisch motivierte Attentate. Steves Sekretärin ist für kurze Zeit May (Maggi Parker), dann über viele Jahre Jenny Sherman (Peggy Ryan). Der gefährlichste Gegner McGarretts und seiner Spezialeinheit ist der oberste Verbrecherchef Wo Fat (Khigh Dhiegh), der immer wieder entkommt und erst in der allerletzten Folge verhaftet werden kann. Jede Verhaftung der überführten Verdächtigen beschließt den Fall mit dem gleichen Satz von Steve McGarrett an Danny Williams: „Nimm sie fest, Dano!“
Die Zusammensetzung der Einheit ändert sich noch ein paar Mal: Ben geht wieder, Chin Ho wird ermordet, und Duke Lukela (Herman Wedemeyer) rückt nach. Schließlich steigt auch Dano aus, und so ist in der letzten Staffel nur noch McGarrett von der ursprünglichen Mannschaft übrig. Neu an seiner Seite sind jetzt Frank Kemana (Douglas Mossmann), James „Kino“ Carew (William Smith), Truck Kealoha (Moe Keale) und mit Lori Wilson (Sharon Farrell) sogar erstmals eine Frau.
Die Serie war die bis dahin teuerste, was hauptsächlich daran lag, dass sie nicht wie alle anderen Serien in Los Angeles gedreht wurde (ganz gleich wo sie spielten), sondern tatsächlich an Originalschauplätzen auf Hawaii. An allem anderen wurde – teilweise als zwingende Konsequenz daraus – gespart: Die einzigen professionellen Schauspieler waren zu Beginn der Serie Lord, MacArthur und der jeweilige Gaststar. Der Rest rekrutierte sich aus Hawaiianern, die eigentlich einen anderen Beruf hatten. Auch bei Kulissen und Requisiten konnte dank freundlicher Unterstützung aus Honolulu gespart werden: Die benutzten Streifenwagen der Polizei waren echte Streifenwagen, die Polizisten darin Polizisten, und Szenen, die im Büro des Gouverneurs spielten, wurden selbstverständlich im Büro des Gouverneurs gedreht.
Hawaii-Fünf-Null lief zwölf Jahre und blieb für mehrere Jahrzehnte die langlebigste US-Krimiserie (der Rekord wurde erst 2002 gebrochen, als Law & Order ins 13. Jahr ging). Die Produktionsstätten auf Hawaii dürften sich dadurch zwar amortisiert haben, dennoch suchte man dem Serienende einen Weg, sie weiterhin zu nutzen. So entstand Magnum. Hauptdarsteller Jack Lord wurde auf Hawaii zum Nationalhelden, dem zu Ehren alljährlich der „Jack Lord Day“ begangen wird.
Die ARD zeigte gerade mal 27 dreiviertelstündige Folgen im Zwei-Wochen-Rhythmus. Etwa 20 Jahre später brachten Pro Sieben und Kabel 1 jeweils mehr als 100 weitere Folgen in deutscher Erstausstrahlung. Von Morton Stevens stammt die berühmte Titelmelodie.