Galileo The Game — Spiel um Wissen
2002 (ProSieben). Halbstündiger Quizableger des Wissensmagazins Galileo mit demselben Moderator: Aiman Abdallah. Drei Kandidaten treten gegeneinander an und müssen naturwissenschaftliche Wissensfragen beantworten und Logikrätsel lösen. Es geht nicht nur um richtige Antworten, sondern auch um Zeit: Jede Sekunde zählt. Nach jeder Runde scheidet ein Kandidat aus, der Gewinner bekommt 10 000 €.
Die Gameshow unterschied sich von anderen durch den Lerneffekt: Abdallah gab zu den Antworten auch Erklärungen, zeigte kleine Filme und führte Experimente vor. Ein Erfolg wurde sie dennoch nicht. Insgesamt 13 Folgen liefen sonntags um 18.30 Uhr.
Zur Sendung gab es auch ein Computerspiel.
Games World
1994–1995 (Sat.1). Gameshow für Jugendliche mit Roby Rob und Norman Adelhütte.
Sechs Kandidaten spielen im K. o. System gegeneinander neue Computerspiele. Wer ausscheidet, wird in einer Nebelschwade von der Bühne gebeamt. Der Sieger tritt im Finale gegen den „Vidiator“ an, eine Art Zufallsgenerator, und erhält als Gewinn ein Spielesystem.
Die beiden Moderatoren teilten sich die Aufgaben wie folgt: Norman Adelhütte erklärte die Spiele, stellte die Kandidaten vor und überreichte die Preise, Roby Rob war unglaublich cool und trug eine Sonnenbrille und eine Mütze.
Die Aufzeichnungen liefen samstagvormittags. Im Sommer 1994 startete außerdem die interaktive Variante Games World Live.
Games World Live
1994 (Sat.1). Zehnminütige interaktive Gameshow mit Roby Rob. Von zu Hause per Telefon können Fernsehzuschauer die Computerspiele spielen, die auch die Studiokandidaten in Games World absolvierten. Die Show lief sonntagmittags.
Gameshow-Marathon
2007 (Pro Sieben). Gameshow-Gameshow mit Oliver Pocher und Oliver Petszokat.
Je sechs prominente Kandidaten spielen eine abgesetzte Fernseh-Gameshow nach, z.B. Der Preis ist heiß, Geh aufs Ganze oder Glücksrad. Jede Woche ist eine andere Show an der Reihe, und die Sieger ziehen in die nächste Runde ein, bis sie im Finale aufeinander treffen.
Die Reaktivierung der ausrangierten Klassiker weckte viele Erinnerungen, zum Beispiel die daran, warum diese Shows damals eigentlich abgesetzt wurden. Obwohl die Spiele über die Jahre nicht spannender geworden waren und die Prominenten dieselben wie in jeder Sendung, übertrug sich zumindest der Spaß, den die Moderatoren Oli und Oli dabei hatten, sich in den Gameshows ihrer Kindheit auszutoben; und auch einige ironische Anspielungen auf die Originalsendungen zeigten, dass man die Sache wenigstens nicht ernst nahm.
Trotz schlechter Zuschauerzahlen verdoppelte Pro Sieben die Sendezeit der Show nach zwei Wochen auf zwei Stunden. Insgesamt zehn Ausgaben liefen montags um 20.15 Uhr.
Ganz & gar Henssler
2007 (Vox). Halbstündige Kochshow mit Steffen Henssler, der Tim Mälzers Sendeplatz geerbt hat und dessen Tradition fortführt, interessante, aber einfache Gerichte vorzukochen und dabei norddeutsch zu schnoddern. An seiner Seite: Ein Lehrling.
Zwei Wochen lang lief die Show testweise werktags um 18.30 Uhr und hieß ganz & gar, als sie wenig später zum Dauereinsatz zurückkehrte, trug sie Hensslers Namen im Titel. Jetzt fiel sie allerdings durch und wurde nach zwei Monaten wieder eingestellt.
Ganz eigene Welt
Ich weiß nicht genau, wie alt die Liste von Welt online ist, die ich heute entdeckte, denn es steht nirgendwo ein Datum, und aus den Fakten lässt sich auch nicht auf das genaue Alter schließen, denn dazu müssten welche drinstehen.
Überschrieben ist die Liste mit „Die besten 40 Sendungen der Saison 2007/08″, gelistet sind stattdessen aber die erfolgreichsten. Quelle ist der Kress-Report, dessen simple Auflistung aber natürlich nur ein Vierzigstel der Klicks generieren würde, für die eine ausschweifende Bildergalerie das Potenzial hat. Der Nachteil solcher Bildershows ist natürlich, dass man zu jedem TV-Foto eine Bildunterschrift dichten muss. Das muss jedoch kein Nachteil sein, wenn man einfach keine Gedanken daran verschwendet.
Zu Platz 1 steht da:
Laut Kress-Report sind dies die erfolgreichsten Serie der Saison 2007/08: Für 3,91 Millionen Zuschauer zählt dienstags um 21.15 Uhr nichts anderes als „Dr. House„. Der kauzige Arzt genießt schon Kultstatus!
Mal abgesehen davon, dass die „Saison“ noch gar nicht vorbei, das letzte Wort noch nicht gesprochen und die letzte Episode noch nicht gesendet ist, ist das zwar wahr, jedoch ist Kress so freundlich, eine ergänzende Angabe über die Zusammensetzung dieser Zuschauer zu machen: Es sind natürlich die 14-49-jährigen, was Welt online unterschlägt und den Eindruck erweckt, es handele sich um die Gesamtzuschauerzahl. Die liegt in Wirklichkeit bei knapp sechs Millionen.
Vor allem Thomas Gottschalk dürfte das ärgern, der auf diese Weise auf Platz 2 degradiert wurde. Er hat zwar ständig mehr als zehn Millionen Zuschauer, doch Welt online spricht ihm zwei Drittel davon ab.
Wenn Thomas Gottschalk zu Gast bittet und kuriose Wetten und internationale Gäste zu bestaunen sind, schalten 3,88 Millionen Menschen regelmäßig ein.
Zu Platz 17 (rpt.: 17) schreibt Welt online nur
Platz 9: Tine Wittler
Platz 28:
Nach dem Vorbild der amerikanischen „CSI„-Serien: „Post-Mortem„. Das deutsche Ermittlerteam erfreut sich wachsender Beliebtheit.
Dann hätte RTL die Serie also gar nicht wegen konstant gefallener Quoten absetzen müssen?
Platz 38:
Mirja Boes spielt „Angie„. Die zweite Staffel lief gerade erfolgreich mit 1,60 Millionen Zuschauern.
Sicher, der Erfolg muss der Grund dafür gewesen sein, dass die Serie ihren Sendeplatz räumen musste.
Und schließlich werden die Zusammenschnitte der Formel-1-Rennen als eigene Sendung unabhängig von den eigentlichen Übertragungen der Rennen gewertet.
„Formel 1 – die Highlights“ auf dem letzten Platz.
Letzter Platz? Oder vielleicht doch nur letzter gelisteter Platz? Gibt es wirklich nicht mehr als 40 Sendungen im deutschen Fernsehen? Ich bin sicher, wäre die Liste bis Platz 100 weitergegangen, wären darunter noch einige Sensationserfolge gewesen.
Ganz neu und doch so vertraut
Es hat mich schon ein bisschen überrascht, dass die erste Verleihung des Deutschen Radiopreises erst um Mitternacht als Aufzeichnung im NDR-Fernsehen gezeigt wurde und nicht live. Die Zusammenstellung der Laudatoren hatte eher nach einer Fernsehsendung ausgesehen und nicht den Eindruck erweckt, als scherten sich die Veranstalter auch nur im Entferntesten um eine interessante Zusammenstellung aus Mitarbeitern der gefeierten Branche. Stattdessen traten auf: Kim Fisher, Maybrit Illner, Thomas Herrmanns, Roman Knižka, Gesine Crukowski, Thomas Heinze, Reinhold Beckmann und sogar Christine Neubauer, also ohne Ende Schauspielerinnen und Schauspieler, Fernsehmoderatoren und Fernsehmoderatorinnen, die dann von Situationen erzählten, in denen sie mal Radio gehört haben. Das war beim Radiopreis ungefähr so logisch, als würden beim Deutschen Fernsehpreis als Laudatoren ausschließlich Fernsehzuschauer auftreten, die dann erzählen, wie sie abends auf der Couch sitzen und glotzen.
Man muss allerdings einräumen, dass auch die Radioleute selbst sich wenig um ihr eigenes Medium scherten, das die Veranstaltung flächendeckend bundesweit live übertrug. Ihre Dankesreden hatten in der Regel die doppelte Länge dessen, was bei den meisten ausstrahlenden Sendern als Maximum für Wortbeiträge erlaubt ist, und waren ferner so langweilig, dass jeder dieser Redakteure sie dem Merksatz „Im Zweifel lieber weglassen“ hätte zum Opfer fallen lassen.
Der Deutsche Radiopreis war nicht, wie es dem Thema angemessen gewesen wäre, eine Radiosendung, die eben auch im Fernsehen gezeigt wurde, sondern eine Fernsehsendung, die in ihrer ganzen Langeweile live im Radio übertragen wurde.
Dass es langweilig würde, war leider zu erwarten gewesen, seit bekannt war, dass man sich für den neuen Deutschen Radiopreis am Deutschen Fernsehpreis orientieren wolle, der sich selbst ja ebenfalls viel zu wichtig nimmt. Es wurde dann aber noch viel langweiliger, denn dass eventuell Spannung aufkommen könnte, wurde schon dadurch verhindert, dass es keine Nominierten gab, sondern jeweils nur der Preisträger bekannt gegeben wurde. Der zu allem Überfluss auch noch vorher wusste, dass er gewinnen würde. Letzteres war wohl organisatorisch nicht anders möglich, denn im Saal war neben Hans-Dietrich Genscher, Stefan Aust, Lena, Max Mutzke, Wladimir Klitschko, Reiner Calmund und den ganzen Fernsehmoderatorinnen und Schauspielerinnen beim besten Willen kein Platz für zusätzliche Radioleute.
Genau wie beim Fernsehpreis wurde man aber auch beim Radiopreis den Eindruck nicht los, dass manche der Preisträger nur ausgezeichnet wurden, damit die Preise einigermaßen gleichmäßig auf die gemeinsam veranstaltenden privaten und öffentlichen-rechtlichen Sender verteilt würden, die sich den Rest des Jahres eigentlich nur mit gegenseitiger Verachtung begegnen.
Immerhin am Ende gab es einen Sonderpreis für einen Mann, der private und öffentliche-rechtliche Sender verbindet, denn er ist nicht nur bei beiden zu hören, sondern füllt im deutschen Radio insgesamt so viel Sendezeit wie kein anderer Radiomitarbeiter irgendeines Sender jemals tat oder tun wird: Phil Collins. Das war natürlich nicht der einzige Grund, warum Phil Collins ausgezeichnet wurde. Der andere: Er war sowieso anwesend, um seine neue Single zu singen. Da konnte man für ihn auch gleich einen Sonderpreis erfinden.
Also doch alles genau wie bei deutschen Fernsehpreisen.
Ganzes Haus gekittet
Großartig. Sheriff Carter aus Eureka — Die geheime Stadt hat jetzt ein sprechendes Haus! Es denkt, zapft Bier, kocht für ihn und ruft ihn bei der Arbeit an. Nach der Werbepause bin ich so gespannt, ob es auch einen Turbo-Boost hat und Michael Jack auf Zuruf aus misslichen Lagen befreit.
Bei der Gelegenheit: Finden Sie die beiden Fehler in der Formulierung, mit der ProSieben Nemesis — Der Angriff bewirbt: „Der neue US-Serienhit“!
Na?
Richtig: „Neu“ und „Hit“. In Wirklichkeit ist die Serie ein zweieinhalb Jahre alter Flop. Aber das steht ja schon hier.
Gegen den Strich
1993 (Vox). Kurzlebige Talkshow mit Dagobert Lindlau.
Sie wollte das „Forum für die andere Meinung“ werden, anstatt wiederzukäuen, was alle anderen schon sagen. Gegen den Strich verschwand aber (zusammen mit Schlagabtausch) schnell wieder, weil das neu gestartete „Ereignisfernsehen“ Vox sich höhere Quoten erhofft hatte. Es war nach Veranda der zweite Misserfolg für Lindlau in kurzer Zeit.
Die wenigen Folgen liefen montags um 22.10 Uhr.
Gegen den Wind
1995–1999 (ARD). 53‑tlg. dt. Abenteuerserie.
Niklas Andersen (Ralf Bauer), genannt Nik, und Sven Westermann (Hardy Krüger jun.) verbringen ihre Freizeit am Strand von St. Peter-Ording. Sie sind begeisterte Surfer, beste Freunde und werden schließlich sogar quasi Brüder, als Svens Vater John (Henry van Lyck) Niks Mutter Christine (Daniela Ziegler) heiratet, die die Pension „Godewind“ leitet. Nik arbeitet nach einem schweren Surfunfall eine Weile in John Westermanns Hotel, schmeißt dann aber hin und geht mit Sven gemeinsam in die Werbung. Außerdem erteilt er Surfunterricht. Britta Behrend (Julia Heinemann) ist anfangs Niks Krankengymnastin, in die sich sowohl Sven als auch Nik verlieben. Sie kommt mit Sven zusammen, trennt sich jedoch von ihm, und Nik wird ihr Freund. Rocky (Antonio Putignano) gehört die örtliche Pizzeria, er heiratet Martina (Katrin Weißer) am Tag von Johns und Christines Trauung im Rahmen einer großen Doppelhochzeit. Britta verlässt St. Peter-Ording. Svens neue Freundin Sonja (Sonja Zimmer-Storelli) kommt bei einem Motorradunfall ums Leben. Er verliebt sich später in Julia (Katja Woywood).
Auf Hawaii lernt Nik Sarah (Dennenesch Ninnig, später als Dennenesch Zoudé) kennen, die seine Freundin wird und mit ihm nach St. Peter-Ording kommt. Mit Julia und Martina gründet sie den Lokalsender Radio SPO. Nach einem Spaziergang am Strand kehrt Christine nicht nach Hause zurück und bleibt für immer verschwunden. Westermann und Nik engagieren danach Melissa (Janette Rauch) als Kindermädchen für die kleine Stine (Ricarda Reffo). Nik und Sven werden von ihren Freundinnen verlassen und verlieben sich neu, Sven in Vicky (Ursula Buschhorn), Nik in Yvonne (Julia Dahmen), die gemeinsam mit ihrem Bekannten Patrick (Marco Girnth) neu in die Stadt gekommen ist. Patrick ist ebenfalls ein hervorragender Surfer und eine echte Konkurrenz für Sven und Nik. Zur Surferclique gehören noch Tjard (Hendrik Martz), Boje (Heinrich Schmieder), Lonzo (Henry Hübchen), Tanja (Tabea Tiesler), Timo (Christian Näthe), Dennis (Patrick Harzig) und Sascha (Sandra Leonhard).
Sonne, Strand und Liebe. Geht immer. Marco Girnth blieb auch nach dem Ende der Serie Dauergast in St. Peter-Ording und drehte dort die Nachfolgeserie Die Strandclique. Die einstündigen Folgen liefen um 18.55 Uhr.