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Der Landarzt

Mittwoch, 25. Juli 2007, 22:33

Seit 1987 (ZDF). Dt. Familienserie von Herbert Lichtenfeld.

Dr. Karsten Mattiesen (Christian Quadflieg) praktiziert als Arzt im kleinen Örtchen Deekelsen in Schleswig-Holstein. Seine Mutter Olga (Antje Weisgerber) arbeitet als Sprechstundenhilfe in seiner Praxis, die im Landarzthaus auf einem alten Hof untergebracht ist. Die Kinder Eike (Hendrik Martz) und Kerstin (Katharina Lehmann) leben bei Mattiesens Ex-Frau, der Lehrerin Annemarie (Gila von Weitershausen), die er jedoch ein zweites Mal heiratet, und so zieht die Familie wieder in Deekelsen zusammen. Mattiesens alternative Konkurrenz im Ort ist der Naturheilkundler Alfred Hinnerksen (Gerhard Olschewski). Zu den Einwohnern gehören ferner Pfarrer Albert Eckholm (Heinz Reincke) und dessen Tochter Inken (Andrea Schober), Eckholms Frau Ina (Renate Reger), der Hotelier Mark Bohm (Hans-Georg Panczak), der Inken später heiratet, die alten Tratschweiber Thea (Evelyn Hamann), Berta (Gerda Gmelin) und Frau Sellmann (Eva Maria Bauer) sowie das Ehepaar Bruno (Gert Haucke) und Barbara Hanusch (Angelika Milster), ebenfalls Hoteliers. Sabine Buschmann-Ratjen (Regine Lamster) ist Eikes junge Lehrerin, die er bewundert. Sie und Karsten Mattiesen kommen sich in der Zeit näher, während er geschieden ist.

Als Mattiesen eines Tages ein Kind retten will und dabei tödlich verunglückt, übernimmt ab Folge 40 im Januar 1992 Dr. Ulrich Teschner (Walter Plathe) die Praxis und zieht mit Sohn Wanja (Till Demtröder) nach Deekelsen. Seine Tochter Yvonne (Julia Biedermann) kommt nach, geht aber einige Jahre später nach Frankreich, um ihr Klavierspiel zu perfektionieren. Olga bleibt Sprechstundenhilfe und Annemarie auch in der Nähe, weil sie sich in den neuen Arzt verliebt. Paula Huber (Katja Woywood) ist Wanjas Freundin und wird später Teschners Sprechstundenhilfe. Eike wandert Anfang 1993 nach Neuseeland aus. Eckholm setzt sich zur Ruhe, und Pastor Engel (Jürgen Reuter) wird sein Nachfolger, Eckholm freundet sich immer enger mit Olga an und zieht auf den Mattiesen-Hof. Elke (Katerina Jacob) wird die Frau von Hinnerksen. Ende 1995 trennen sich Uli und Annemarie, Uli heiratet im folgenden Jahr Dr. Lilli Schwarzenberg (Karin Düwel). Auch sie ist Ärztin und auf Akupunktur spezialisiert, seit einiger Zeit führen die beiden bereits eine Gemeinschaftspraxis.

Von 1996 bis 2001 amtiert Eckholm als Bürgermeister. Kerstin Mattiesen ist inzwischen mit Uwe Kuss (Patrick Winczewski) zusammen, von dem sie schwanger wird und Anfang 1999 Baby Olga-Diana zur Welt bringt. Die beiden heiraten. Auch Lilli ist schwanger, erleidet aber eine Fehlgeburt. Sie kommt nicht darüber hinweg, geht beruflich nach Hamburg und lässt sich von Uli Teschner scheiden. Die neue Sprechstundenhilfe Jutta (Karina Thayenthal) wird Ulis neue Freundin, Dr. Jens Kasperski (Timothy Peach) neuer Partner in der Gemeinschaftspraxis. Auch Inken und Mark Bohm trennen sich 1999, und Inken heiratet etwas später Pastor Engel. Wanja, am Anfang einer Karriere als Anwalt stehend, beginnt eine Beziehung mit Hinnerksens Halbschwester Floriane (Victoria Sturm), im weiteren Verlauf ist er mit der Masseurin Tina Krumel (Stefanie Mensing) zusammen.

Mit Beginn der achten Staffel im Herbst 2001 ist Olga Mattiesen plötzlich gestorben. Dr. Kasperski verlässt Deekelsen wieder, er wird später der Landarzt im Nachbarort. Seine Stelle in der Praxis übernimmt Dr. Moritz Roßwein (Christian Schmidt); Gertrud (Franziska Troegner) fängt als neue Sprechstundenhilfe an. Moritz‘ Vater, Prof. Herbert Roßwein (Gerd Silberbauer), ist ein guter Freund Ulis. Uwe, jetzt Bürgermeister, und Kerstin trennen sich, auch die Hanuschs werden Anfang 2002 geschieden, und Hanusch wird Immobilienmakler. Immerhin ist die Beziehung zwischen Uli und Jutta glücklich und fruchtbar. Zuerst kommt Baby Benjamin, genannt Benni, zur Welt, dann adoptiert Jutta ihre Nichte Jeanette (Frederike Euler). Als wäre das Haus mit der vierköpfigen Familie und Eckholm in der Opa-Rolle noch nicht voll genug, nehmen die Teschners auch noch das dänische Au-pair-Mädchen Gitte (Nynne Bugat) auf. Sven Olsen (Thorsten Nindel) wird der neue Polizist in Deekelsen und Renate Sabel (Claudine Wilde) die neue Pfarrerin, nachdem Pastor Engel einem Herzinfarkt erliegt. Im Frühjahr 2004 heiraten Hinnerksen und Gertrud.

Solide Arzt- und Familiengeschichten nach bewährtem Strickmuster machten die Serie von Anfang an zum Erfolg. Der Landarzt ist heute die dienstälteste ZDF-Vorabendserie und erreicht nach mehr als 160 Folgen noch immer gute Einschaltquoten. Der Ort Deekelsen ist eine Erfindung, Drehort das schleswig-holsteinische Kappeln und Umgebung.

Der Landarzt lief zunächst mittwochs um 17.50 Uhr, ab 1992 freitags um 19.25 Uhr.

Der Preis wird wärmer

Samstag, 26. September 2009, 04:44

Was Preisverleihungen angeht war der Deutsche Fernsehpreis schon immer in vielerlei Hinsicht eine Lachnummer, weil er in manchen Kategorien mit achterlei Maß misst, wo nur drei Sendungen zu nominieren sind.

Was Unterhaltungssendungen angeht bot der Deutsche Fernsehpreis dagegen meistens wenig zu lachen, weil die meisten der ausstrahlenden Sender die Veranstaltung viel zu wichtig nahmen und gar nicht auf die Idee kamen, dass es vielleicht ganz nett wäre, wenn das Publikum auch was davon hätte, und nicht nur die Branche.

Zumindest letzteres ist dieses Jahr anders. Sat.1 hat die Moderation mit Anke Engelke und Bastian Pastewka besetzt, die die Gala in ihren preisgekrönten Rollen als Volkstümelistenehepaar Wolfgang und Anneliese präsentieren werden. Und weil der Preis zwar eine gemeinsame Veranstaltung von ARD, ZDF, RTL und Sat.1 ist, ARD, ZDF und RTL aber alles tun, um der Gala Zuschauer abzujagen und deshalb heute ausnahmslos ebenfalls Shows als Konkurrenzprogramm und nicht einen einzigen Spielfilm als Alternative zeigen, sei zumindest hier kurz auf die Veranstaltung verwiesen.

Der Deutsche Fernsehpreis, heute um 20.15 Uhr, ausnahmsweise live, in Sat.1.

Der US-Comedy-Wahlkampf (2)

Freitag, 26. September 2008, 13:18

Es wäre gut für die Show, wenn nur ein Kandidat teilnähme. Das mag dann kein so gutes Zeichen für unser Land sein, aber wenn es darum geht, eine Satire zu produzieren, wäre es ein Geschenk.

Es ist Freitagmittag, und noch immer steht nicht fest, ob die erste Debatte der amerikanischen Präsidentschaftskandidaten John McCain und Barack Obama heute Abend überhaupt stattfindet. Sie ist für heute Abend geplant, und Obama bleibt bei seiner Zusage, während John McCain erst einmal die Finanzkrise lösen will, das sei jetzt wichtiger. Obama kontert, wer Präsident sein wolle, müsse sich notfalls mit mehreren Dingen gleichzeitig beschäftigen können.

Das obige Zitat aus einem aktuellen Variety-Artikel stammt von NBC-Latenight-Chef Rick Ludwin, als solcher u.a. verantwortlich für den Sketch-Show-Klassiker Saturday Night Live, eine Sendung, die morgen Abend recht kurzfristig auf den Verlauf des TV-Duells reagieren muss. Würde Barack Obama tatsächlich als einziger Kandidat erscheinen, schriebe sich die Show quasi von selbst.

Doch auch ohne eine solche Sensation ist der Wahlkampf gut für die Comedyshows. Seit er begonnen hat, also vor gefühlten drei Jahren, müssen sich die Autoren nicht nur um mangelnde Themen, sondern auch um mangelndes Zuschauerinteresse keine Sorgen machen. Politikverdrossenheit hin oder her, wenn sich jemand über den Wahlkampf lustig macht, sind die Zuschauer dabei. Variety berichtet, die Zuschauerzahlen von Saturday Night Live seien im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent höher, und führt das u.a. auf die gelungenen Parodien der republikanischen Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin zurück, gespielt von der mehrfachen Emmy-Gewinnerin Tina Fey. Hier zu sehen an der Seite von Hillary Clinton (Amy Poehler). (Noch eine Zusatzinformation: Sketche in Saturday Night Live sind meistens lustig und fast immer deutlich zu lang.)

Und die Daily Show with Jon Stewart (in Deutschland dienstags bei Comedy Central), die ihren Durchbruch während der verkorksten Präsidentschaftswahl vor acht Jahren hatte, fuhr laut Variety vergangene Woche die bisher höchsten Einschaltzahlen ihrer Geschichte ein.
Der Wahlkampf ist Comedy-Gold, und wenn ein Kandidat ankündigt, seinen Wahlkampf aus aktuellem Anlass auszusetzen, dann trotzdem.

Die Kandidaten selbst machen sich unterdessen zumindest in den Comedyshows etwas rarer. Im Vorwahlkampf noch hatten sie an allen erdenklichen Gags teilgenommen (wir berichteten), jetzt begeben sie sich eher in ihre Rolle als seriöse Kandidaten und streuen nur noch beiläufig kleine Witzchen ein. John McCain trat zuletzt vor einem Monat in der Tonight Show with Jay Leno auf, als Sarah Palin noch nicht als seine Vize-Kandidatin feststand und er andeutete, Leno könnte es werden.

Barack Obamas letzter großer Entertainment-Auftritt war vor zwei Wochen in der Late Show with David Letterman . Er sprach eine halbe Stunde lang sehr ernsthaft über Terror, Sarah Palin, Bill Clinton und die wirtschaftliche Lage, musste aber auch Lettermans Frage beantworten, ob er nicht Angst habe, dass seine 87-jährige Oma jemanden wähle, der eher in ihrem Alter ist. Obama: „Ich habe sie zu ihren Bridge-Partnern geschickt. Sie soll versuchen, ein paar Stimmen aus dieser Zielgruppe für mich zu gewinnen!“

Update 18.30 Uhr:
John McCain hat mittlerweile seine Teilnahme am TV-Duell zugesagt. Abgesagt hat er dagegen sehr kurzfristig seinen geplanten Auftritt bei David Letterman am Mittwochabend (Danke an Armin für den Hinweis in den Kommentaren und den Link), ebenfalls wegen der Finanzkrise. Er könne nicht an der Show in New York teilnehmen, er müsse dringend nach Washington. Blöd für ihn, dass Letterman, der dringend einen Ersatzgast brauchte, stattdessen eben einen prominenten Obama-Unterstützer einlud. Blöd auch, dass McCain zu der Zeit, zu der er eigentlich in Lettermans Studio verabredet war, sich in Wirklichkeit in einem anderen Fernsehstudio in New York aufhielt und für ein Interview bereit machte. Nach Washington flog er erst am nächsten Morgen. Und erst recht blöd, dass dieses Interview beim gleichen Sender stattfand, bei dem auch Letterman arbeitet, und Letterman die hauseigenen Kameras zeigen ließ, wie McCain gerade für dieses andere Interview geschminkt wurde.

Hier sind die Höhepunkte aus Lettermans wütenden, sendungsfüllenden Reaktionen:

Der US-Comedy-Wahlkampf — Die Woche danach

Samstag, 15. November 2008, 20:38

Gut, dass die USA endlich einen Präsidenten gewählt haben. Jetzt kann sich der Wahlverlierer John McCain wieder auf eine Rolle konzentrieren, in der er schon immer sympathisch war: Talkshowgast.

Jay Leno: „Wie geht’s Ihnen?“
John McCain: „Ich schlafe wie ein Baby. Ich schlafe zwei Stunden, wache auf und weine, schlafe wieder zwei Stunden, wache wieder auf und weine…“

Am Tag nach der Wahl sah man John McCain, wie er sich in ein Auto setzte und wegfuhr. Allein. Ohne Fahrer, und ohne die Begleitung einer Horde von Secret-Service-Agenten.

Jay Leno: „Wo fuhren Sie hin?
John McCain: „Einen Kaffee trinken. Keine Zeitung kaufen. Ich wusste, was darin stehen würde.“

Detektivbüro Roth

Samstag, 20. Dezember 2008, 16:48

1986–1987 (ARD). 35-tlg. dt. Krimiserie von Horst Otto Oskar Bosetzky (alias -ky) und Felix Huby.

Bruno Roth (Manfred Krug) leitet sein eigenes Detektivbüro in einer alten Berliner Villa und ermittelt in verschiedenen Fällen. Seine Mitarbeiter sind seine Freundin Ricarda (Ute Willing), seine Schwägerin Olga Roth (Eva Maria Bauer) und deren Sohn Uli (Peter Seum). Die Roths arbeiten anfangs mal mit, mal gegen den Detektiv Albert Löffelhardt (Klaus Löwitsch), später mal mit, mal gegen Egon Fetzer (Heinz Schubert).

Jede Folge dauerte eine knappe Stunde und lief im Vorabendprogramm. Sieben Jahre später kam die Serie unverhofft zum Primetime-Einsatz, als die Sitcoms Harrys Nest und Der Dünnbrettbohrer floppten und kurzfristig Wiederholungen von Detektivbüro Roth ins Programm gehievt wurden. Eine Woche nach der letzten Folge 1987 startete Löwitsch bereits in einer neuen Serie als Hafendetektiv.

Die 100.000-Minuten-Show

Sonntag, 21. September 2008, 21:05

Liebe Leser,

eigentlich hätte ich für Sie schon vor vielen Stunden aufschreiben sollen, wie mir die Neuauflage der 100.000 Mark Show mit Inka Bause gestern auf RTL gefallen hat. Leider bin ich während der Sendung vor Langeweile in ein Koma gefallen, aus dem ich gerade erst wieder aufgewacht bin.

Diese Sendung ist eh kein Fall für die Fernsehkritik, sondern für die Wissenschaft. Sie muss klären, wie es RTL gelungen ist, dass die zweistündige Show doppelt so lang ist wie Stefan Raabs fünfstündige Show Schlag den Raab. Und vielleicht genügt die Zeit bis zur geplanten zweiten Folge am 6. Dezember, um Möglichkeiten zu entwickeln, die Sendung nicht auszustrahlen, sondern in Tablettenform zu verkaufen, als Sedativum.

Und wenn Sie partout mehr lesen wollen über die 100.000 Euro Show, lesen Sie den erschütternden Augenzeugenbericht der Kollegen von DWDL, die bei der Aufzeichnung der Sendung dabei waren — und sich von der Erfahrung anscheinend bis heute nicht erholt haben.

Die Abenteuer des David Balfour

Samstag, 8. Dezember 2007, 17:50

1978 (ZDF). 4-tlg. dt.-brit.-frz. Abenteuerfilm von Walter Ulbrich und Peter Graham Scott nach den Romanen „Kidnapped“ und „Catriona“ von Robert Louis Stevenson, Regie: Jean Pierre Decourt („Kidnapped“ / „Les Aventures de David Balfour“; 1978).

Der 17-jährige David Balfour (Ekkehardt Belle) gerät in den Kampf zwischen den Hochländern und den Engländern, als er nach dem Tode seines Vaters 1751 zu seinem Onkel Ebenezer Balfour (Patrick Magee) nach Schottland geschickt wird. Der Onkel will ihn umbringen, um an sein Erbe zu kommen. Er lockt ihn auf ein Schiff, um ihn nach Amerika zu entführen. David kämpft mit dem schottischen Rebellen Alan Breck (David McCallum) gegen den Kapitän. Auf dem Weg zu Alan, der bei seinem Vetter James Stewart (Bill Simpson) lebt, wird David von Soldaten gefangen genommen. Er soll den englandfreundlichen Schotten Colin Campbell umgebracht haben. David versucht, den Generalstaatsanwalt Lord Prestongrange (Patrick Allen) von seiner Unschuld zu überzeugen. Er verliebt sich in Catriona Drummond (Aude Landry), die Tochter eines Anführers der Schotten.

Jeder Teil hatte Spielfilmlänge. Traditioneller Weihnachts-Vierteiler des ZDF. Die Serie ist auf DVD erhältlich.

Die Abenteuer des Monsieur Vidocq

Donnerstag, 23. April 2009, 18:21

1971–1976 (ARD). 13-tlg. frz. Abenteuerserie von Georges Neveux, Regie: Marcel Bluwal und Pierre Goutas („Les nouvelles aventures de Vidocq“; 1971–1973).

Der ehemalige Verbrecher François Vidocq (Claude Brasseur) hat die Seiten gewechselt und ist zum Chef der französischen Kriminalpolizei Sûreté ernannt worden. Er arbeitet jetzt im Auftrag des Justizministers, sein früherer Widersacher Flambart (Marc Dudicourt) ist nun sein Kollege. Verständlicherweise widerwillig. Die alten Kontakte, u. a. zu Henri Desfossés (Jacques Seiler), pflegt Vidocq weiterhin; sie helfen ihm bei der Lösung manchen Falles. Baronesse de Saint-Gely (Danièle Lebrun) ist seine Bewunderin.

Fortsetzung der Serie Vidocq, in der Bernard Noël die Titelrolle gespielt hatte. Nach dessen Tod im September 1970 beschloss Regisseur Bluwal, auch die anderen Rollen neu zu besetzen. Lediglich Jacques Seiler war in beiden Serien dabei. Wie schon der Vorgänger orientierte sich auch die Neuauflage an historischen Begebenheiten, um der Unterhaltung willen wurde aber einiges hinzugedichtet.

Der bekehrte François Eugène Vidocq (1775–1857) gilt als Erfinder der modernen Verbrechensbekämpfung, ihm wird u. a. die Einführung der Kriminalstatistik zugeschrieben. 1811 wurde er Chef der Sûreté und befehligte eine Truppe, die er zu großen Teilen aus anderen früheren Gaunern rekrutierte. Vidocq schrieb später seine Memoiren, die bereits mehrfach fürs Kino verfilmt wurden, u. a. 1946 mit George Sanders in der Hauptrolle, und auf denen auch die beiden Fernsehserien basierten.

Die Folgen dauerten eine knappe Stunde. Die ersten sechs liefen 1971 alle 14 Tage samstags um 20.15 Uhr, die weiteren einige Jahre später im regionalen Vorabendprogramm.

Die Biene Maja

Samstag, 15. Dezember 2007, 18:14

1976–1980 (ZDF). 104-tlg. dt.-jap. Zeichentrickserie für Kinder nach den Geschichten von Waldemar Bonsels.

Die Biene Maja ist eine abenteuerlustige und neugierige Biene, die das Leben genießen und Spaß haben will. Nur am Anfang ist sie etwas schüchtern und mag nicht gleich aus der Wabe schlüpfen, doch dann lernt sie fliegen und will die Welt kennen lernen. Ihr Freund Willi begleitet sie bei allen Abenteuern, jedoch nur widerwillig. Er ist faul, feige und verfressen und beklagt sich unentwegt, ist aber dennoch der große Sympathieträger. Auch der Geschichten erzählende Grashüpfer Flip lässt den Tag lieber ruhig angehen, ist dabei aber wesentlich entspannter als Willi.

Die weiteren Freunde und Bewohner der Klatschmohnwiese sind die Bienenlehrerin Kassandra, die an Maja oft genug verzweifelt, die Libelle Schnuck, die Stubenfliege Puck, der schüchterne Regenwurm Max, das Glühwürmchen Jimmy, der Tausendfüßler Hieronimus – ein Philosoph, dem es schwer fällt, Entscheidungen zu treffen -, der fleißige Ameisenführer Paul Emsig und der gutherzige Borkenkäfer Kurt. Gefahr droht den Bienen vor allem seitens der Spinne Thekla, in deren Netz man sich verfangen kann. Später kommt noch die kluge Maus Alexander der Große dazu. Und alle lieben Maja.

Majas Synchronsprecherin war die damals elfjährige Scarlet Lubowski, Willis knarzende Stimme gehörte Eberhard Storeck, der auch die Texte schrieb. (Er sprach außerdem den Snorre in Wickie und die starken Männer und den dänischen Koch in der Muppet Show. Für beide Serien schrieb er ebenfalls die deutschen Texte.)

Auf Initiative des ZDF entstand die Serie in internationaler Zusammenarbeit: Die Redaktion saß in Deutschland, die Episoden wurden in den USA verfasst, gezeichnet und produziert wurde in Japan. Gut, dass Bienen fliegen können. Für die Fernsehfassung wurden etliche Figuren erschaffen, die in Bonsels‘ Buchvorlage „Die Biene Maja und ihre Abenteuer“ aus dem Jahr 1912 noch nicht vorkamen, darunter auch Willi und Flip.

Die Biene Maja wurde ein Klassiker im Kinderprogramm und noch unzählige Male wiederholt. Ihre Abenteuer erschienen als Hörspiele auf Kassetten und Schallplatten. Zum 25. Geburtstag sendete das ZDF im September 2001 eine lange Biene Maja-Nacht mit 17 Folgen hintereinander. Das berühmte deutsche Titellied „In einem unbekannten Land, vor gar nicht allzu langer Zeit, war eine Biene sehr bekannt …“ sang Karel Gott.

Die Serie ist auf DVD erhältlich.

Die Camper

Dienstag, 19. Dezember 2006, 23:03

1997–2006 (RTL). 117-tlg. dt. Comedyserie von Werner Koj und Claus Vincon.

Freizeitvergnügen und Urlaubsstress auf einem deutschen Campingplatz. In der ersten Staffel stehen Heidi (Sabine Kaack) und Hajo Wüpper (Michael Brandner) mit Tochter Sabine (Wolke Hegenbarth) und ihre Platz-Nachbarn Dieter Denkelmann (Heinrich Schafmeister) und seine Verlobte Roswitha Fischer (Katharina Schubert) im Mittelpunkt. Sie freunden sich an, und Sabine zieht sich zurück, weil sie Camping mit den Eltern anödet. Ab der zweiten Staffel zieht die Serie auf dem gleichen Campingplatz ein Stück weiter. Dort campen die neuen Hauptakteure Uschi (Antje Lewald) und Benno Ewermann (Willi Thomczyk) mit Tochter Tanja (Felicitas Woll; ab Januar 2002: Natascha Hockwin) sowie Lothar Fuchs (René Heinersdorff) und seine Frau Stefanie (Dana Golombek). Benno ist ein Nörgler, dem Uschis Putzwut komplett gegen den Strich geht. Den Platzwart Pröter (Wilfried Herbst) hält er für unfähig und organisiert deshalb lieber selbst. Die gute Laune lässt sich jedoch stets mit seinen Kumpels Lothar, Hotte Schlömann (Thomas Gimbel) und Manni Delling (Andreas Windhuis), einem Grill und einer Kiste Eifel-Pils herstellen: Und zisch und klack und weg! Im Januar 2002 bekommen Lothar und Stefanie einen Sohn namens Max (Leon Priotto).

Die halbstündigen Folgen liefen erfolgreich freitags um 21.15 Uhr oder 21.45 Uhr, in den ersten Jahren meist im Doppelpack mit Das Amt.

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