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NachmitTalk

Freitag, 25. Januar 2008, 13:10

1993-1994 (Vox). Tägliche Nachmittags-Talkshow mit Thomas Wilsch.

In 45 Minuten wurden um 17.15 Uhr je drei meist ziemlich staatstragende Themen behandelt. Gleich am Anfang kam es zum Skandal: Ein Rentner aus dem Publikum beschimpfte Asylanten, und der Moderator schritt nicht ein.

Link: Nachmittalk

Nachträglich beste Wünsche

Mittwoch, 1. August 2007, 06:04

Heute, morgen und übermorgen ist das RTL-Mittagsjournal Punkt 12 zur Feier der Tage jeweils zwei Stunden lang! Damit begeht RTL das 15-jährige Bestehen des erfolgreichen Magazins. Das, und nur das ist der Grund für die dreimalige Verdoppelung der Sendezeit.

Man könnte natürlich meinen, das sei in Wirklichkeit gar kein Jubiläumsbonus, sondern etwa ein Test, um zu sehen, was passiert, wenn RTL auch in der Stunde von 13 bis 14 Uhr ein Mittagsmagazin zeigt. Das hat der Sender ab Herbst nämlich vor. Arbeitstitel: Punkt XL. Eine hurtige Entscheidung, die RTL erstmals vor zwei Wochen nach der Absetzung von Sat.1 am Mittag verkündete. Den 15. Geburtstag von Punkt 12 erfand RTL erst vergangene Woche. Am 23. Juli um 13.51 Uhr wurde die Programmänderung Nr. 107 für das Jahr 2007 kundgetan, die nun für Punkt 12 die zusätzlichen Stunden vorsah.

Huch, habe ich gerade „erfand“ geschrieben? Nein, das kann man so nicht sagen. Das Mittagsjournal wird dieses Jahr tatsächlich 15! Gut, der Jahrestag war schon am 6. April, aber der gilt nicht, denn damals hieß die Sendung noch 12.30 und begann eine halbe Stunde später. Ist man streng, muss man als Stichtag natürlich den ersten Sendetag als Punkt 12 nehmen.

Also den 1. Juni 1992.

Ähm…

Aber am 1. August 1992 war doch bestimmt auch irgendwas, das man jetzt feiern könnte, oder?

Richtig. Sendepause. Das war nämlich ein Samstag.

Aber egal. Mit Terminen nahm es die Sendung noch nie so genau. Am Montag zum Beispiel begann Punkt 12 um 11.57 Uhr.

Nein! Oh! Tu! Wann? Oh!

Freitag, 17. April 2009, 06:11


Foto: ProSieben

Wären die Autoren der alten Serie Beverly Hills, 90210 auch an der Neuauflage 90210 beteiligt, würde man ihnen ihre Einfallslosigkeit vielleicht verzeihen. Nach so vielen Jahren ist man ja ausgelaugt, hat keine Lust mehr, und vor allem hat längst jeder mit jeder geschlafen. Da kann es mal passieren, dass nur noch alte Klischees aufgewärmt werden. Dass den Neuen aber auch nichts einfällt, ist tragisch: Die Neuauflage wirkt so, als setze sie an der Stelle an, an der die alte Serie aufhörte; wie Hansi Hinterseer sagen würde: Da wo die Luft raus ist. Da wo man sich wünschte, es sei bald vorbei. Da wo man allenfalls noch zusah, weil man sich an die Charaktere gewöhnt hatte und wissen wollte, ob die Serie wenigstens ein anständiges Ende zustande bringen würde.

Einige dieser Charaktere sind auch in der Neuauflage dabei: Kelly Taylor, die jetzt Beratungslehrerin an ihrer alten Schule ist, ihre alte Freundin Brenda Walsh und der alte Wirt des „Peach Pit“, Nat. Die Auftritte der Altstars Jennie Garth und Shannen Doherty und des Uraltstars Joe E. Tata sind leider nur Gimmicks, um Fans von früher für die Serie zu interessieren, nennenswerte eigene Handlungsstränge haben ihre Charaktere nicht.

Das wäre zu verschmerzen, wenn die Handlungsstränge der neuen Hauptcharaktere wenigstens einigermaßen interessant wären, aber auch das ist leider nicht der Fall. Die Intrigen, Betrüge, Liebschaften und Geheimnisse sind bekanntes, niedriges Soap-Niveau, und gleich zu Beginn werden zu viele Fässer auf einmal aufgemacht. Dass man Teenie-Soaps auch origineller und inspirierter drehen kann, hat vor ein paar Jahren O.C., California gezeigt und zeigt in geringerem Maß an diesem Wochenende nur eine Stunde vor 90210 die ebenfalls neue Serie Gossip Girl.

In 90210 sind die Figuren so durchsichtig und ihr Tun so vorhersehbar, dass sich schon im Pilotfilm erahnen lässt, wer später mit wem (wenn’s wie früher ist, dann sowieso jede mit jedem), wer ein Kind vom wem (bekommt oder berteits ist), und wer gegen wen. Ich werde aber nicht mehr dabei sein, um mir das anzusehen.

90210, samstags um 17.00 Uhr auf ProSieben.

Neuer Anstrich fürs Weiße Haus

Dienstag, 20. Januar 2009, 00:05

Heute wird Barack Obama neuer US-Präsident. Dass er von seinem Vorgänger noch viel lernen muss, verdeutlichte Jon Stewart vergangene Woche.

Neues von der Katze mit Hut

Dienstag, 14. Juli 2009, 01:10

1983. 4-tlg. Marionettenspiel aus der Augsburger Puppenkiste nach den Büchern von Simon und Desi Ruge. Fortsetzung von Katze mit Hut.

Die merkwürdige Hausgemeinschaft in der Backpflaumenallee 17 feiert u. a. Geburtstag und fällt in den Winterschlaf. Die halbstündigen Folgen liefen sonntags.

New York gewinnen!

Freitag, 21. März 2008, 21:39

Sie werden ahnen, dass Sie natürlich nicht die ganze Stadt oder gar den Staat New York gewinnen können, so gut sind unsere Beziehungen zum neuen Gouverneur Mr. Paterson leider nicht. Und leider reicht unser Budget auch nicht für eine Reise nach New York als Gewinn, wie es normalerweise bei gleichlautenden Überschriften der Fall ist.

Aber wir haben ganz gute Beziehungen zum Verlag und zum Autor des Buchs „New York für Fern-Seher“, das gerade bei vgs erschienen ist. Und immerhin davon verlosen wir fünf Exemplare!

Das Buch ist ein Reiseführer zu Schauplätzen bekannter Fernsehserien, die in New York spielen, z.B. Sex And The City, Friends, CSI: NY, Law & Order, Criminal Intent, Seinfeld, Die Nanny, Chaos City und die Bill Cosby Show, und zugleich ein Ratgeber, wie man auf dem einfachsten Weg Tickets zu bekannten Fernsehshows bekommt, die in New York produziert werden, darunter die Sendungen von David Letterman, Conan O’Brien, Jon Stewart, Stephen Colbert und Regis Philbin. Alles verbunden mit ein paar hoffentlich unterhaltsamen Anekdoten und lustigen Zitaten.

Und hier ist die dreiteilige Frage. Bitte ziehen Sie sich in die schalldichten Kapseln zurück, setzen Sie die Kopfhörer auf, und schreiben Sie uns PER MAIL HIERHER, zu welchen Sendungen die folgenden drei Schauplätze gehören. Den ersten bekommen Sie sogar quasi geschenkt.

Lösungen bitte an newyork@fernsehlexikon.de, und am besten gleich den vollen Namen und die Anschrift dazu, dann geht der Versand an die fünf Gewinner später schneller. Unter allen richtigen Einsendungen wird ausgelost. Rechtsweg ausgeschlossen.

Einsendeschluss ist Freitag, 28. März, 12.00 Uhr.

Viel Glück und frohe Ostern!

Nicht im Bild: Kriegsbeil

Montag, 8. Februar 2010, 13:43

Kurze Superbowl-Werbeunterbrechung:

Mitte: Die Queen des US-Daily-Talks, Oprah Winfrey. Rechts und links die Late-Night-Legenden David Letterman und Jay Leno, die angeblich seit 17 Jahren verfeindet sind und ab 1. März wieder direkt miteinander konkurrieren.

Noch ’ne Freundschaftswerbung (Thema verfehlt)

Samstag, 14. März 2009, 19:34

Mein Kollege Marcus Barsch hat endlich auch ein Buch geschrieben. Es heißt „Rätselgeschichten. Was geschah mit Herrn Pasulke?“ und ist bei Goldmann erschienen. Wir zeigen das Cover hier nicht, denn es ist hässlich. (Dass Goldmann ein Händchen für ausgesprochen einfallslose und unansehnliche Cover hat, hat der Verlag ja schon beim „Fernsehlexikon“ gezeigt.) Dafür ist der Inhalt um so schöner: 197 kurzweilige Rätselgeschichten zum Mitraten. Es hat überhaupt nichts mit Fernsehen zu tun und kostet weniger als 6,96 Euro!

Bitte jetzt hier bestellen und amüsieren.

Nochmal wegen Produktionsvorlauf

Montag, 24. Mai 2010, 23:10

Nur ein kleiner Nachtrag zu meiner Litanei über den unglaublichen Zeitraum, der zwischen Produktion und Ausstrahlung deutscher Fernsehfilme und -serien vergeht. (Ursprüngliche Anmerkungen hier in der zweiten Texthälfte).

Noch mal zum Vergleich, wie die Amerikaner arbeiten: Am 10. Mai begannen die Dreharbeiten zur neuen Comedyserie Hot In Cleveland mit Betty White. Serienstart im US-Fernsehen ist am 16. Juni.

Und wer in den vergangenen Wochen Boston Legal auf Vox gesehen hat, hat in den Dialogen einige sehr konkrete Einzelheiten zum Ausgang der US-Wahl gehört. Nicht nur der Sieger Barack Obama wurde korrekt benannt, sondern auch einige Detailergebnisse bestimmter Wählerschichten genau wiedergegeben. Ausgestrahlt wurden die fraglichen Episoden in den USA am 17. November und 1. Dezember 2008, also zwei bzw. vier Wochen nach der Wahl. Geschrieben und gedreht wurden sie demnach in dem Zeitraum dazwischen.

Und jetzt dürfen Sie mal schätzen, wann der Tatort „Hitchcock und Frau Wernicke“, der am Pfingstmontag in der ARD seine Erstausstrahlung erlebte, gedreht wurde.

Kleiner Tipp: Es ist kein ganzes Jahr oder mehr her, so wie bei Mord mit Aussicht oder Doctor’s Diary, aber die Wahlplakate mit dieser Frau Merkel und diesem Herrn Steinmeier im Mittelteil erwecken schon das Gefühl, als sei das Haltbarkeitsdatum seit einer Weile abgelaufen.


Screenshot: DasErste

Nummer 6

Donnerstag, 15. Januar 2009, 13:42

1969–1970 (ZDF). 13-tlg. brit. Mysteryserie von Patrick McGoohan („The Prisoner“; 1967–1968).

Ein Geheimagent (Patrick McGoohan) wird von einer namenlosen Organisation entführt, weil er seinen Job an den Nagel gehängt hat. Er wacht in einem Ort namens „The Village“ auf. Er trägt ein blaues Sakko mit weißer Paspel und einem Button am Revers – darauf ein Hochrad mit einem Sonnenschirm und die Zahl 6. Er ist jetzt nur noch eine Nummer, wie alle anderen in diesem mysteriösen Ort auch. Niemand weiß, wer die Gefangenen sind und wer die Wärter. Ein total überwachter Ort, der einen abgeschlossenen Kosmos aus reiner Paranoia darstellt. Sein Gegenspieler ist Nummer 2, hinter der sich immer jemand anderes verbirgt. In jeder Folge versucht Nummer 2 erneut herauszubekommen, warum Nummer 6 den Dienst quittiert hat. Wenn er dieses Geheimnis preisgibt, dann wird er auch alles andere erzählen. Dabei werden alle Register gezogen: Täuschung durch eine falsche Liebhaberin, Drogen, Hypnose, Amnesie, Konfrontation mit einem Doppelgänger, der seinen Platz einnimmt, um ihn wahnsinnig zu machen, bis hin zu einem Körpertausch! Doch man hat die Rechnung ohne Nummer 6 gemacht – die Inkarnation des freien Willens. Nummer 6 widersteht allen Versuchen, und Nummer 2 muss jeweils gehen, weil er oder sie versagt hat. In der letzten Folge gelingt es Nummer 6, das System zur Implosion zu bringen und sogar Nummer 1 zu enttarnen. Es ist: Nummer 6.

Der verwegene Schluss, der den Zuschauergewohnheiten nicht entsprach, indem er keinen „bösen Oberschurken“ lieferte, führte in England bei der Erstausstrahlung zu einem solchen Sturm der Entrüstung, dass McGoohan Morddrohungen erhielt und mit seiner Familie auswanderte.

Gedreht wurde die Serie – außer im Studio – in dem walisischen Küstenort Portmeirion. Hier hatte sich der reiche Architekt Sir Clough Williams-Ellis im 19. Jahrhundert eine imaginäre Kleinstadt aus bizarren architektonischen Versatzstücken verschiedener Gegenden und Jahrhunderte bauen lassen. Die zeit- und ortlose Atmosphäre war der perfekte Hintergrund für Nummer 6. Noch heute pilgern jährlich Tausende von Fans hierher, halten die jährlichen „Prisoner“-Conventions ab und decken sich im Andenken-Laden mit Fanartikeln jeder Art ein.

Viele Spekulationen gab es darüber, ob McGoohan die Rolle des Agenten aus Geheimauftrag für John Drake, die er zuvor gespielt hatte, hier fortsetzte. Immerhin war auch Nummer 6 ein früherer Geheimagent, und sein Name wurde nie genannt. McGoohan selbst bestritt, dass es sich um Drake handele. Zumindest das Geheimnis um das Hochrad mit Sonnenschirm lüftete er in einem seiner wenigen Interviews – es sei eine tragische Karikatur darauf, dass der Mensch mit all seinem Streben nach Fortschritt und der Entdeckung des Unbekannten immer auch Sicherheit garantiert haben wolle. Einer von vielen menschlichen Widersprüchen und Abgründen in den Klüften zwischen Denken und Fühlen, die den Stoff für die Serie darstellten.

Jede Folge war eine Stunde lang. Das ZDF strahlte sie im Abstand von jeweils mehreren Wochen samstags gegen 23.00 Uhr aus.

Für viele Fernsehkritiker gilt Nummer 6 als eine der größten Leistungen des Mediums, die mit ihrer Rätselhaftigkeit und Originalität ein Phänomen produzierte, das höchstens noch mit Das Geheimnis von Twin Peaks vergleichbar ist. Vier besonders verstörende Folgen wurden in Deutschland nicht gezeigt.

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