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Ein Wort aus Musik

Sonntag, 3. Juni 2012, 15:04

1981–1983 (ZDF). „Spiel und Spaß mit Heinz Eckner“. 25-minütige Musik-Sketch-Quizshow mit Heinz Eckner, der eine Nummernrevue mit bekannten Melodien populärer Künstler präsentierte und mit prominenten Gästen Sketche aufführte. Aus den Liedern ergab sich ein Lösungswort, das die Fernsehzuschauer per Postkarte einsenden konnten. Allein in der ersten Staffel gingen nach Eckners Angaben 1,3 Millionen Zuschriften beim ZDF ein, eine enorme Zahl, die die bereits geplante Absetzung der Show verhinderte. Sie brachte es dann noch auf zwei weitere Staffeln und insgesamt 34 Folgen.

Sendeplatz war dienstags um 17.50 Uhr, z. B. als Vorprogramm von Mein Name ist Hase. Ab der zweiten Staffel gab es einige konzeptionelle Änderungen: Eckners Assistentin Elke Kast war ersatzlos gestrichen und ein neuer Drehbuchautor hinzugenommen worden, um die Sendung witziger zu machen: Heinz Schenk. Jawohl, Heinz Schenk. Der Regisseur der Show war ebenfalls prominent: Hans Rosenthal.

Eine Frage der Einstellung

Sonntag, 6. November 2011, 21:22

Wenn Hape Kerkeling Wetten, dass…? übernähme, hätte er keine Zeit mehr für Musicals, Bücher und Dokumentationen, also macht er’s nicht. Das ist ein Argument. Wenn man sieben Abende, und damit 21 Stunden jedes Jahr arbeitet – wie viel Zeit bleibt dann noch?

Andererseits wäre davon auszugehen gewesen, dass Hape Kerkeling sich im Gegensatz zu Thomas Gottschalk auf die Sendung vorbereitet hätte, insofern wäre der Arbeitsaufwand doch deutlich gestiegen.

Sollte man Wetten, dass…? jetzt einstellen?

Von mir aus. Und wenn es nach vielen deutschen Medienredakteuren geht, auch. Ihnen ist klar: Ohne Gottschalk wäre es vielleicht gegangen, aber ohne Kerkeling geht’s auf keinen Fall.

Die zwingende Folge: Die Sendung muss sterben. Ist ja nicht so schlimm.
(Spiegel Online)

Hape wird zum Totengräber: „Wetten, dass…?“ am Ende.
(n-tv)

Klar: Wer jetzt noch käme, wäre nur zweite Wahl. Wer würde sich das unter diesen Umständen öffentlich antun wollen? Und das für eine Sendung, die ohnehin auf dem absteigenden Ast ist. Dieses sinkende Schiff. Dieses Relikt aus einer anderen Zeit. Diese überkommene Tradition. Diese quälende Langeweile. Diese Ex-Show, aus der schon lange die Luft raus ist.

Nur: Es gibt in Deutschland keine acht Millionen Medienredakteure, und es gibt nicht einmal acht Millionen Menschen, die sich um das scheren, was Medienredakteure schreiben. Es gibt aber immer noch acht Millionen Zuschauer, die sich regelmäßig Wetten, dass…? anschauen, weil sie die Show, ihr Konzept und ihren Moderator offenbar mögen, und die sich nicht diktieren lassen wollen, dass sie sie gefälligst langweilig und überholt zu finden haben. Ja, die Zuschauerzahlen sind in den vergangenen Jahren gesunken. Newsflash: Auch andere Sendungen haben nicht mehr die Quoten wie einst. Die Lindenstraße. Die Tagesschau. Nicht mal Deutschland sucht den Superstar. Wetten, dass…? liegt immer noch in der Spitzengruppe mit deutlichem Abstand zum Verfolgerfeld. Außer Tatort und Fußball erreichen keine Sendungen regelmäßig solche Zahlen wie Wetten, dass…?

Die von Medienportalen im Jugendwahn hochgejubelten „Quotensiege“ der Dieter-Bohlen-Shows bei RTL beziehen sich immer nur auf die junge Zielgruppe unter 50. Das am Abend werbefreie ZDF hat aber ein Interesse, vor allem seine Stammzuschauer zu bedienen. Und die sind nun mal über 60.

Natürlich würden sich Journalisten über frischen Wind freuen, über ein neues, innovatives Konzept mit einem unverbrauchten Moderator. Das müsste dann erst mal sein Publikum finden.

Das ZDF wäre aber dämlich, die Show einzustellen. Es ist viel schwieriger, eine neue Show erfolgreich zu etablieren, als eine etablierte Show erfolgreich zu halten. Selbst wenn Wetten, dass…? mit einem Kompromissmoderator ein weiteres Drittel seiner Zuschauer verlieren würde, wäre die Sendung immer noch ein Erfolg.

Diese Rechnung machte auch der US-Sender CBS, als er vor der Frage stand, ob er seine erfolgreichste Sitcom Two And A Half Men ohne Charlie Sheen einstellen sollte. Er tat es nicht, besetzte sie neu mit Ashton Kutcher und gewährleistete auf diese Weise den Fortbestand einer erfolgreich etablierten Marke. Sicher nicht auf ewig – aber immerhin noch für ein paar Jahre eine Erfolgssendung im Programm zu haben ist schließlich besser, als in dieser Zeit keine zu haben. Bisher sind die Quoten von Two And A Half Men im Vergleich zum Vorjahr nicht einmal gesunken. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass mit Ashton Kutcher jemand engagiert wurde, der vielleicht ein paar der älteren Stammzuschauer vergrault, aber dafür junge, eigene Fans der Twitter-Generation mitbringt.

Eine solche zukunftsorientierte Entscheidung ist freilich bei Wetten, dass…? nicht zu erwarten. Wir reden hier schließlich vom ZDF. Dieses verabschiedete sich bereits vor 18 Jahren bewusst von Zukunftsorientierung, als es beschloss, Die Simpsons nicht weiter zu zeigen.

Wer kommt also in Frage?

Gehen wir mal davon aus, dass Justin Timberlake den Wetten-dass-Vertrag doch nicht unterschreibt, weil die Worte Apfelschorle und Schraubenschlüssel nicht darin vorkommen und er ihn deshalb nicht versteht.

Es gäbe durchaus ein paar Lichtgestalten im deutschen Fernsehen, deren Sonderstellung mit der der frei werdenden Show einhergehen würde. Die scheiden aber alle aus. Günther Jauch gibt gerade frisch den seriösen Polittalker in der ARD. Ganz schlechtes Timing. Stefan Raab würde vermutlich zur Bedingung machen, dass die Show zukünftig abwechselnd im ZDF und auf ProSieben ausgestrahlt würde. Harald Schmidt…. Hahaha! Harald Schmidt! Haha! Jürgen von der Lippe ist noch zwei Jahre älter als Gottschalk. Wäre aber bestimmt schön, wenn er statt mit den Promis einen entspannten Plausch mit den Wettkandidaten auf der Couch halten würde.

Bleiben die üblichen Ersatzverdächtigen: Barbara Schöneberger könnte das bestimmt. Anke Engelke auch. Johannes B. Kerner nicht, wird aber immer wieder genannt. Sein Sat.1-Magazin läuft zum Jahresende aus, und merkwürdigerweise registriert kaum jemand, dass Kerner auch noch andere Sendungen in Sat.1 moderiert. Jörg Pilawa will merkwürdigerweise immer noch nicht. Matthias Opdenhövel steht bei der ARD unter Vertrag, wo er sich gerade seinen Jugendtraum Sportschau erfüllt.

Wer wäre frei?

Frei wäre natürlich Thomas Gottschalk. Das ZDF müsste nur noch etwas länger warten mit der Bekanntgabe des Nachfolgers. Nicht gleich in vier Wochen die Information raushauen, sondern sagen: Wir machen ja sowieso erst im nächsten Herbst weiter, dann können wir den Nachfolger auch noch im Frühjahr bekannt geben. Bis dahin ist Gottschalks ARD-Vorabend gescheitert, und Gottschalk wäre offen für den Wechsel zum ZDF.

Aber vielleicht geht das ZDF ja doch einen unkonventionellen Weg. Als es einen Nachfolger für den Morgenmagazin-Moderator Christian Sievers brauchte, engagierte es vor knapp zwei Jahren den Printjournalisten Wulf Schmiese, der zwar schreiben konnte, aber nicht reden wie gedruckt.

Das US-Fernsehen steht derzeit ebenfalls vor einer Nachfolgerfrage. TV-Legende und Guinness-Weltrekordhalter für die meisten Stunden vor einer Fernsehkamera Regis Philbin verabschiedet sich in zwei Wochen von seiner täglichen Vormittags-Talkshow Live with Regis & Kelly. Nach 28 Jahren. Im zarten Alter von 80. Bis ein fester Nachfolger gefunden ist, wird seine Co-Moderatorin Kelly Ripa die Sendung zusammen mit wechselnden Gastmoderatoren präsentieren. Angekündigt für die ersten Wochen sind u.a. Jerry Seinfeld, Kim Cattrall, Jamie Oliver und Miss Piggy.

Ich werfe also im Rennen um die Moderation von Wetten, dass…? zwei neue Namen in den Ring: Katja Kessler und der Hase Cäsar.

Eine schrecklich nette Familie

Donnerstag, 8. Februar 2007, 17:06

1992–1996 (RTL); 1996–1997 (Pro Sieben). 259‑tlg. US-Sitcom von Michael G. Moye und Ron Leavitt („Married … With Children“; 1987–1997).

Der Schuhverkäufer Al Bundy (Ed O’Neill) und seine Frau Peggy (Katey Sagal) leben in Chicago und haben zwei Kinder: Kelly (Christina Applegate), ein dummes, blondes Flittchen, das Al „Dumpfbacke“ nennt, und den jüngeren Bud (David Faustino), der nie ein Mädchen abbekommt. Al und Peggy sind seit etwa 20 Jahren verheiratet. Jeder in der Familie tut alles, um seine Ruhe vor den anderen zu haben, insbesondere Al vor Peggy, die stets Sex will, wozu Al aber keine Lust hat. Al hat Schweißfüße und Mundgeruch und verbringt Stunden auf dem Klo, das er regelmäßig überflutet. Er fährt einen alten Dodge, den er mehr liebt als seine Familie. Peggy kocht nie, weshalb die Familie Hunger leidet. Generell rührt sie keinen Finger im Haushalt. Das wenige Geld, das Al als Schuhverkäufer verdient, gibt Peggy im Einkaufszentrum oder vor dem Fernseher beim Shoppingkanal aus. Sie verbringt den Tag auf der Couch, sieht Talkshows, isst Bonbons und liest Zeitschriften. Wie die, in der dieser Psychotest steht, den sie an Al ausprobieren will. Peggy: „Mit wem würden Sie lieber eine Nacht verbringen? A: Mit Ihrer Frau, oder B: …“ – Al: „B.“

Familienhund Buck denkt sich seinen Teil, was für die Zuschauer ab dem Ende der dritten Staffel zu hören ist. Die Bundys sind egoistisch, unehrlich, gewalttätig und nur auf ihren Vorteil bedacht. Ihre Nachbarin Marcy (Amanda Bearse) ist eine emanzipierte Bankangestellte, deren erster Mann, Steve Rhoades (David Garrison), ebenfalls bei der Bank, unter ihrem Pantoffel steht. Anfangs sind die beiden noch frisch verliebt und unerträglich glücklich, doch dann bringen ihnen Al und Peggy getrennt voneinander das wahre Leben bei. Steve fliegt bei der Bank raus, weil er sich auf ein Geldgeschäft mit Al eingelassen hat, und verlässt seine Frau nach drei Staffeln, um ein alternatives Leben zu führen und Parkranger zu werden. Nach einem halben Jahr allein wacht Marcy eines Morgens neben Jefferson D’Arcy (Ted McGinley) auf und ist mit ihm verheiratet. Leider heißt sie nun Marcy D’Arcy. Jefferson ist so faul wie Peggy. Er arbeitet nicht, lässt sich von Marcy aushalten und verwendet seine Zeit darauf, sein schönes Aussehen zu erhalten.

In der sechsten Staffel sind plötzlich Peggy und Marcy gleichzeitig schwanger, und nach einigen Folgen genauso plötzlich nicht mehr (Katey Sagal hatte im wahren Leben eine Fehlgeburt erlitten, weshalb der Handlungsstrang in bester Dallas-Manier als Albtraum von Al abgetan wurde). In der siebten Staffel wohnt Seven (Shane Sweet) bei den Bundys. Er ist der kleine Sohn von Peggys Verwandten, die ihn einfach bei den Bundys abgeladen haben, der aber nach kurzer Zeit wieder verschwindet (die Figur kam bei den Fans überhaupt nicht an, und diesmal machten sich die Autoren gar nicht erst die Mühe, eine Erklärung für sein Verschwinden zu suchen – Hauptsache weg).

Kelly und Bud haben mittlerweile die Schule abgeschlossen, wie auch immer Kelly das geschafft hat, und halten sich mit verschiedenen Jobs gerade so sehr über Wasser, dass sie zu Hause wohnen bleiben. Kelly arbeitet als Bedienung und Werbemodel, Bud wird Fahrlehrer. Al, Jefferson, Officer Dan (Dan Tullis, Jr.), Griff (Harold Sylvester), ein Kollege aus dem Schuhladen, Ike (Tom McCleister) und Bob Rooney (Edward E. Bell) werden Mitglieder der von Al gegründeten Initiative „NO MA’AM“, der „Nationalen Organisation gegen Amazonen-Machtausübung“, die in der Garage tagt, sich für die Rechte der Männer im Kampf gegen Frauen einsetzt und ihre Zeit mit Biertrinken oder in der Nacktbar verbringt.

Zu Beginn der zehnten Staffel stirbt Hund Buck, wird als Lucky wiedergeboren und lebt weiter bei den Bundys. Im zweiteiligen Serienfinale verliebt sich Kelly in den Geiselnehmer Lonnie (Charles Esten) und will ihn heiraten. Al willigt ein, weil Lonnies Familie reich ist, zieht die Einwilligung dann aber zurück, weil er Lonnie in der Nacktbar getroffen hat und so ein mieser Kerl nichts für seine Dumpfbacke ist. Denn irgendwie kümmern sich diese Bundys ja doch umeinander.

In Amerika war die Serie ein Überraschungserfolg. Der bis dahin kleine Sender Fox verdankte es Al Bundy und seiner Familie, dass er zum viertgrößten Network aufstieg. „Married … with Children“ war mit elf Jahren Laufzeit eine der langlebigsten Serien überhaupt. Im Gegensatz zu allen vorherigen Familien-Sitcoms verzichtete diese gänzlich auf Harmonie oder Familienidylle. Nie wurde am Ende alles gut, die Bundys, hauptsächlich Al, blieben immer die Verlierer. Eine schrecklich nette Familie war politisch unkorrekt und kalkuliert plump, und genau das machte die Serie berühmt und zu einem der größten Fernseherfolge aller Zeiten. Als Titelmusik diente der alte Song „Love and Marriage“ von Frank Sinatra.

RTL zeigte die Folgen anfangs mittags, dann nachts und schließlich montags bis freitags um 17.30 Uhr. Auf diesem Platz blieb die Serie jahrelang ununterbrochen, wann immer die letzte Folge gesendet war, ging es gleich am nächsten Tag wieder von vorn los – mit unverändert guten Einschaltquoten. Lediglich ein kurzzeitiger Versuch Anfang 1994, neue Folgen der sechsten Staffel zur Primetime montags um 20.45 Uhr zu senden, wurde nach wenigen Monaten wieder beendet. Als die Serie der täglichen Seifenoper Unter uns weichen musste, wanderte sie auf den Samstagnachmittag.

1996 kaufte Pro Sieben nicht nur die schon gesendeten alten Folgen, sondern schnappte RTL auch die Rechte für alle neuen Folgen weg. Die letzten beiden Staffeln liefen dort werktags um 19.00 Uhr. Auch Pro Sieben wiederholte nach dem endgültigen Ende die Serie in Dauerschleife im Vorabendprogramm – und noch immer riss der Wahn nicht ab.
Neben ungezählten Merchandisingprodukten erschienen jede Menge Bücher über Al Bundy und seine schrecklich nette Familie. Der endgültige Ritterschlag erfolgte Ende 2002, als „Der Spiegel“ sich eine Folge der 1000-mal gezeigten Serie als Thema für seinen TV-Rückblick aussuchte, die „brillante Situationskomik“ beschrieb und auch sonst nicht mit Lob sparte: „Wenn es einen Lichtblick in der akuten Depression gibt, dann heißt er Al Bundy (grandios: Ed O’Neill), Held der besten Comedyserie im deutschen Fernsehen. Die aggressive Schärfe der Dialoge schöpft die Möglichkeiten dessen, was Satire sein kann, bis zur Schmerzgrenze aus.“

Die meisten Staffeln sind bereits auf DVD erhältlich.

Einfach Bach!

Freitag, 17. April 2009, 05:00

Ab 17. April 2009 (Sat.1). Sketch-Comedy auf dem Sketch-Comedy-Problemsendeplatz am Freitagabend mit dem bewährten Dirk Bach. Sat.1 verspricht 24 Lacher in 24 Minuten, und man kann nur hoffen, dass das nicht schon der erste war.

Einsatz für Ellrich

Donnerstag, 17. Juli 2008, 02:00

2004 (RTL). Halbstündige pseudo-dokumentarische Krimiserie.

Kriminalhauptkommissarin Ilona Ellrich und ihre Kollegen Martin Scheidt und Jürgen Schönewald, alle echte Polizisten, ermitteln in frei erfundenen Fällen. Ulrich Wetzel, ein echter Richter, der bereits in der RTL-Show Das Strafgericht über fiktive Fälle entscheidet, stellt Haftbefehle aus. Alle sind unglaublich cool und ruppig, wie sie es bei ihren fiktiven Fernsehkollegen gelernt haben.

Seit Anfang der 90er Jahre geht Fernsehen in Deutschland normalerweise so: RTL führt ein neues Format zum Erfolg, und alle anderen kupfern es ab. Diesmal war es Sat.1, das das Format erfolgreich mit Lenßen & Partner und Niedrig und Kuhnt – Kommissare ermitteln etabliert hatte, und selbst der ZDF-Abklatsch Einsatz täglich – Polizisten ermitteln war schneller auf Sendung als die RTL-Version. RTL sendete zeitgleich zu Niedrig und Kuhnt werktags um 17.00 Uhr, war mit den Einschaltquoten jedoch schnell unzufrieden und beendete den Versuch nach fünfeinhalb Monaten.

Einsatz in vier Wänden

Mittwoch, 5. März 2008, 16:13

Seit 2003 (RTL). Vorher-Nachher-Show.

Stilberaterin Tine Wittler verschönert mit einem Handwerkerteam Privatwohnungen. Die Bewohner müssen für ein paar Tage ausziehen und werden anschließend mit neuen Möbeln und neu gestalteten Räumen überrascht.

Lief zunächst mit halbstündigen Episoden werktagvormittags. Ab Dezember 2003 wiederholte Vox die Reihe am Vorabend unter dem Titel Wohnen nach Wunsch — Einsatz in vier Wänden. Im September 2004 verlegte RTL die außerordentlich erfolgreiche Show ins Nachmittagsprogramm um 17.00 Uhr. Der bisherige Sendeplatz blieb ebenfalls bestehen, dort liefen nun Wiederholungen vom Vortag.

Ab Herbst 2005 wurden darüber hinaus einstündige Spezialausgaben in der Primetime gezeigt, in denen Tine Wittler keine Wohnungen, sondern gleich ganze Häuser aufmöbelte. Durch die zusätzliche Arbeit bekam Wittler Verstärkung für die wertägliche Nachmittagsshow, in der sie sich nun mit Almuth Kook und ab Mai 2006 auch noch Karima Ortani abwechselte. Schon bald waren fast nur letztere beiden zu sehen, aber auch nicht wesentlich später war kaum noch jemand zu sehen. Mitte August verschwand die Reihe aus dem Nachmittags- und Angang Oktober auch aus dem Vormittagsprogramm, jetzt war nur noch ein gerade erst dazugekommener Sendeplatz am Sonntagmittag übrig, der bis 2007 bestehen blieb.

Einsatz in vier Wänden – Spezial  im Abendprogramm gab es aber weiterhin, staffelweise erst mittwochs, dann montags um 21.15 Uhr.

Einsatz täglich — Polizisten ermitteln

Donnerstag, 17. Juli 2008, 02:03

2004 (ZDF). Tägliche Pseudo-Doku-Soap, in der fünf echte Polizisten in einem Fernsehstudio den Alltag auf einer Berliner Polizeiwache nachspielen. Oder das, was die Drehbuchautoren dafür halten. Oder das, was die Zuschauer gerne dafür halten würden.

Nicht lange zuvor hatten auf diesem Sendeplatz echte Juristen in einem Fernsehstudio den erfundenen Alltag in einem Gerichtssaal nachgespielt (Streit um drei), was immerhin den Vorteil hatte, dass man kostengünstig einfach herumsitzen konnte. Der Etat für Einsatz täglich war genauso groß (rund 50 000 € pro Folge), der Aufwand aber natürlich größer, weshalb die Serie noch hölzerner und unglaubwürdiger daherkam als ihre privaten Vorbilder (K11, Niedrig und Kuhnt, Lenßen & Partner).

Die 45 Minuten langen Folgen liefen werktags um 16.15 Uhr.

Ellenlange Nacht — live

Montag, 26. Februar 2007, 01:14

1.15 Uhr: Annemarie Warnkross führt durch die Oscarnacht auf Pro Sieben. Sie steht in den Hollywood Hills im Gestrüpp mit den HOLLYWOOD-Buchstaben im Hintergrund. Also ziemlich weit weg vom Geschehen.

1.16 Uhr: Offenbar hat nur Steven Gätjen eine Akkreditierung für den roten Teppich bekommen. Der ist für seine Berichterstattung von gleicher Stelle vor Jahren gescholten worden, doch ich teilte die Schelte damals nicht. Gätjen begleitete die Veranstaltung damals voller ehrlicher Euphorie, und es ist doch schön, wenn im Fernsehen mal jemand auftritt, der sichtbar Spaß an seinem Job hat und nicht nur mit einstudierter Aufgeregtheit seine Texte aufsagt. Und kaum habe ich es geschrieben, ist Annemarie Warnkross nämlich schon wieder im Bild.

1.26 Uhr: Hilfe, ein Quiz. Natürlich, im deutschen Fernsehen scheint es ja illegal zu sein, ohne ein Quiz in eine Werbepause zu gehen. Wann wurden wohl die Oscars zum ersten Mal verliehen, 1929 oder 1789? Das ist sogar eine vergleichsweise schwierige Frage. Normalerweise geht das bei Pro Sieben so: „In welchem Jahr wurden die Oscars zum ersten Mal verliehen? A: 1929, B: Spargel.“

1.30 Uhr: Die Off-Sprecherin im Beitrag über die nominierten Schauspieler beschreibt Leonardo DiCaprio mit „einst Mädchenschwarm“ und spricht ihm diesen Status damit amtlich ab.

1.36 Uhr: Steven Gätjen übernimmt und interviewt den Regisseur und die Hauptdarsteller aus dem nominierten Film „Das Leben der Anderen“. Florian Henckel von Donnersmarck, Ulrich Mühe und Sebastian Koch freuen sich wie Bolle, mal bei der Veranstaltung dabei zu sein, die sie sonst immer im Fernsehen gesehen haben. Dann grüßen sie noch alle, die sie kennen und mögen. Gätjen hat derweil seine Euphorie von früher überwunden und guckt sehr ernst.

1.44 Uhr: Verdammt, Werbepause rum und immer noch kein weiterer Interviewpartner am Start.

1.46 Uhr: Helen Mirren ist da. Sie spielt grundsätzlich jede Queen von England. Steven Gätjen sagt ihr, er habe sich durch sie in die Queen verliebt. Helen Mirren ist charmant, und auch Gätjen ist gut.

1.48 Uhr: Gätjen überbrückt die längeren Lücken zwischen zwei Interviews sehr gekonnt. Er redet ununterbrochen in ganzen, fehlerfreien Sätzen und weiß viel zu erzählen.

1.49 Uhr: Florian Henckel von Donnersmarck schaut unangekündigt nochmal vorbei, er hatte vergessen, seinen Vater zu grüßen. Dann haben wir Pech. Celine Dion hat auch Zeit für ein Gespräch. Wenigstens singt sie nicht.

1.53 Uhr: Das aufgezeichnete Interview mit Jennifer Lopez wird abgebrochen, weil Meryl Streep live da steht. Gut so.

1.57 Uhr: Ich hatte Roger Whittaker anders in Erinnerung. Oh, halt, es ist Forest Whitaker.

2.00 Uhr: Steven Gätjen weiß wirklich alles über die Oscars. Zumindest kam er zu keinem Punkt ins Stocken. Ich wiederhole mich, aber er hat das wirklich gut gemacht. Jetzt ist er durch, und Pro Sieben schaltet die Übertragung des amerikanischen Senders ABC auf.

2.02 Uhr: Toll, noch mehr Interviews am roten Teppich. Der amerikanische Kollege hat etwas mehr Platz als Steven Gätjen und begrüßt zu Beginn einen einstigen Mädchenschwarm. Na, was glauben Sie, wer es ist? A: Leonardo DiCaprio, B: Spargel.

2.06 Uhr: Greg Kinnear stinkt, spaßt Steve Carell, der mit ihm eine Woche in einem Wohnmobil verbringen musste, während sie den nominierten Film „Little Miss Sunshine“ drehten. Steve Carell ist lustig. Er spielt Christoph Maria Herbst in der amerikanischen Adaption von „The Office“ und darf jetzt leider viel zu wenig sagen.

2.14 Uhr: Der Typ, der Will Smith und Familie interviewt, sagt maschinengewehrartig „Great, great, great, cool, cool, cool, great, cool, great, great, cool, great“, während seine Gesprächspartner sprechen. Das wäre selbst für Reinhold Beckmann noch eine Steigerung.

2.26 Uhr: Helen Mirren trägt Christian Lacroix, verrät eine Einblendung. Dann muss so wohl ihr Kleid heißen, denn sie hat niemanden auf den Schultern.

2.29 Uhr: Diese ABC-Fließbandabfertigung der Teppichstars war langweilig. Aber jetzt beginnt endlich die eigentliche Show und Ellen DeGeneres kommt. Gute Unterhaltung.

2.30 Uhr: In einer ganz amüsanten Clipshow treten die Nominierten dieses Jahres auf. Martin Scorsese, Leonardo DiCaprio und Peter O’Toole lassen sich willig unter die Nase reiben, dass sie noch nie gewonnen haben.

2.40 Uhr: Ellen spricht zu den Nominierten im Saal und baut Druck auf. „Es ist nicht so, dass wir keine Zeit für lange Dankesreden haben. Wir haben keine Zeit für langweilige Reden. Wenn Sie nichts Interessantes zu sagen haben, erfinden Sie was. Aber machen Sie sich nicht zu viele Sorgen, vielleicht gewinnen Sie ja gar nicht!“

2.42 Uhr: Jennifer Hudson ist einer der vielen Beweise, dass die Kandidaten der amerikanischen Superstar-Show talentierter und erfolgreicher sind als Dieter Bohlens Schützlinge. Sie spielt in „Dreamgirls“. Ellen sagt: „Jennifer Hudson ist hier. Sie nahm an ‚American Idol‘ teil, aber Amerika hat sie nicht gewählt, und jetzt ist sie für einen Oscar nominiert. Al Gore ist auch hier. Ihn hat Amerika gewählt aber … nun ja, es ist kompliziert.“

2.44 Uhr: Ellen hatte im Vorfeld versprochen, nicht zu singen. Tut sie auch nicht. Stattdessen kommt ein Gospelchor rein, zelebriert musikalisch die Nominierten, und Ellen schlägt aufs Tamburin.

2.52 Uhr: Nicole Kidman und James Bond vergeben den ersten egalen Preis.

2.56 Uhr: Will Ferrell und Jack Black besingen das schwere Los von Komikern, zwar Millionen mit ihren Filmen zu verdienen, aber nie mit einem Oscar ausgezeichnet zu werden. Sie beschimpfen Peter O’Toole und Leonardo DiCaprio und drohen ihnen Prügel an. Nur Helen Mirren wollen sie zusammen mit einem Oscar mit nach Hause nehmen. Lustig. Dann vergeben sie einen weiteren egalen Preis.

3.01 Uhr: Kinder und Tiere gehen immer. Kind Smith liest zu früh die nächste Zeile vom Teleprompter ab und will nach der Nennung der Nominierten für den besten animierten Kurzfilm schon zur nächsten Kategorie schreiten, bevor überhaupt der Umschlag mit dem Gewinner geöffnet wurde. Das wäre in der Tat eine Möglichkeit, die Veranstaltung abzukürzen. Kinder sind eben doch die Zukunft.

3.12 Uhr: Pro Sieben beweist Kontinuität und schafft es auch dieses Jahr nicht, rechtzeitig nach den Werbepausen wieder in die Übertragung einzusteigen. Ellen ist schon mitten in ihrer Anmoderation, als Pro Sieben endlich den Trailer zu Ende gesendet hat, der ja heute Nacht höchstens noch vierzig weitere Male kommt.

3.16 Uhr: Achso, Sie hatten nicht ernsthaft erwartet, dass ich hier die Gewinner mitteile, oder? Wenn Scorsese, O’Toole oder DiCaprio endlich mal gewinnen, werde ich das würdigen.

3.25 Uhr: Gaaaanz zufällig hat Ellen DeGeneres ein Drehbuch in der Hand, das sie behauptet geschrieben zu haben, als sie gerade neben Martin Scorseses Sitz niederkniet, und drückt es ihm in die Hand. „Es ist eine Mischung aus ‚Good Fellas‘ und ‚Big Momma’s House‘ und heißt ‚Good Mamas'“.

3.30 Uhr: Puh, ist wirklich erst eine Stunde der eigentlichen Veranstaltung um?

3.38 Uhr: Leonardo DiCaprio und Al Gore erklären, dass die Oscars in diesem Jahr zum ersten Mal komplett umweltbewusst produziert würden, oder so. DiCaprio fragt Gore, ob er die Gelegenheit nicht nutzen wolle, eine offizielle Ankündigung zu machen. Gore zögert, lässt sich überzeugen, zieht dann einen Zettel aus der Tasche, beginnt mit „My fellow Americans“, setzt zu einer Ankündigung an, die nur auf eine Präsidentschaftskandidatur hinauslaufen kann — und wird vom Orchester von der Bühne gespielt, weil die Zeit um ist.
Jawohl, die bisher beste Comedynummer des Abends kam von Al Gore.

3.49 Uhr: Die Moderatorin der Veranstaltung ist nicht allzu oft zu sehen. Und selbst wenn, fühle ich mich leider eher an Whoopi Goldberg erinnert als an die fantastischen Oscar-Moderatoren der vergangenen Jahre: Jon Stewart, Chris Rock, Steve Martin und Billy Crystal.

3.52 Uhr: Muss wohl die Kategorie „Bestes Drehbuch“ sein, denn Helen Mirren und Tom Hanks lesen Drehbücher vor. Das machen Schauspieler normalerweise am Tisch, bevor gedreht wird. Zu sehen ist das sonst nie. Jetzt wissen wir, warum.

4.05 Uhr: Das Mikrofon wurde auf ungefähr einen Meter Höhe runtergefahren. Das kann doch eigentlich nur eins bedeuten… Aaaaaargh! Tatsächlich, da kommt Tom Cruise!

4.11 Uhr: Ellen will auf ein gemeinsames Foto mit Clint Eastwood und nötigt Steven Spielberg, es zu schießen. Es gefällt ihr nicht, und er muss es nochmal machen.

4.29 Uhr: Die meinten das wirklich ernst und zeigen Ausschnitte aus ALLEN 50 bisherigen besten fremdsprachigen Filmen!

4.30 Uhr: Florian Henckel von Donnersmarck gewinnt tatsächlich für „Das Leben der Anderen“. Sieh mal an. Glückwunsch!

4.33 Uhr: Den wievielten verschiedenen Anzug trägt Ellen eigentlich inzwischen?

4.38 Uhr: Und zum wievielten Mal zeigen die eigentlich gerade den Werbespot für dieses entsetzliche musikalische Wunderkind aus England, das ein Album mit 15 Liedern vollgesungen hat, von denen sie ausgerechnet eins der Kelly Family ausgesucht haben, um damit zu werben? Die wollen wohl nicht, dass es jemand kauft.

4.42 Uhr: Ist noch weit?

4.46 Uhr: Jerry Seinfeld, einer der größten Komiker unserer Zeit, erklärt, warum er niemals im Kino seinen eigenen Dreck aufsammeln würde. Er habe ihn ja schließlich gerade erst fallen lassen. Und außerdem gebe es die stille Vereinbarung zwischen Kinobetreibern und uns Kinobesuchern: „Die hauen uns übers Ohr mit völlig überteuerten, riesigen Tüten mit ungesundem Kram, den wir sowieso nicht essen sollten, und wenn wir damit fertig sind, öffnen wir unsere Hand und lassen den Rest fallen.“
Seinfeld präsentiert den Oscar für den besten Dokumentarfilm und sagt vor der Vorstellung: „Diese fünf unglaublich deprimierenden Filme sind nomiert“. Hinterher drückt er Davis Guggenheim den Oscar für „An Inconvenient Truth — Eine unbequeme Wahrheit“ in die Hand, der ihn an Al Gore weiterreicht.
Merkwürdig. Mit den beiden witzigsten Darbietungen des Abends hatte Al Gore irgendwie zu tun.

4.57 Uhr: Oh nein, jetzt singt Celine Dion doch.

5.01 Uhr: Ennio Morriccone bedankt sich auf Italienisch für seinen Filmmusik-Ehrenoscar, und Clint Eastwood übersetzt. Gut. Hätte man den dauerüberforderten Simultan-Dolmetscher von Wetten, dass…? beschäftigt, hätten wir womöglich nie erfahren, was er wirklich gesagt hat.

5.08 Uhr: Ellen hat mit Sid Ganis, dem Präsidenten der veranstaltenden Academy of Motion Picture Arts and Sciences, gewettet, dass er es nicht schafft, in weniger als einer Minute die Tätigkeitsfelder der Academy zu erklären. Es folgt eine Filmeinspielung, die dadurch lustig wird, dass sie viel zu schnell abgespielt und deshalb gerade rechtzeitig nach einer Minute zu Ende ist.

5.21 Uhr: Als vorhin gleich zwei der nominierten Songs hintereinander gespielt wurden, dachte ich, es kommen gleich alle fünf im Block. Das wäre noch beknackter gewesen als die Idee vor zwei Jahren, vier von fünf nominierten Songs von Beyoncé vortragen zu lassen, in unterschiedlichen Sprachen, von denen sie nur manche beherrschte.
Sattdessen wurden vorhin nur diese beiden Lieder gesungen, und jetzt die anderen drei am Stück, was legitim ist, denn alle drei sind aus „Dreamgirls“. Und da ist dann auch wieder Beyoncé.

5.30 Uhr: Hoppla, „Dreamgirls“, mit drei von fünf Nominierungen, verliert. Der Song-Oscar geht stattdessen an Melissa Etheridge für „An Incovenient Truth“, die Al Gore dankt. Dann könnte ja gleich was Lustiges passieren.

5.31 Uhr: Doch nicht.

5.40 Uhr: Habe ich eigentlich die Filmmontage mit den Toten des Jahres verpasst? In der heutigen Sendung könnte die noch zu einem der Höhepunkte avancieren.

5.49 Uhr: Na also, da war sie ja. Robert Altman gewinnt den Applausometer-Publikumspreis des diesjährigen Lieblingstoten.

5.52 Uhr: Ellen hat sich schon wieder umgezogen und verabschiedet sich. Dabei rühmt sie sich, die Sendung im vorgegebenenm Zeitrahmen beendet zu haben. Über einen imaginären Knopf im Ohr erfährt sie dann, dass noch etliche Preise zu vergeben sind. Wirklich? Etliche???

5.54 Uhr: Helen Mirren bekommt einen der etlichen für eine ihrer etlichen Queens.

6.04 Uhr: Forest Whitaker gewinnt „Bester Schauspieler“. Nicht DiCaprio, nicht O’Toole. O’Toole hat ja immerhin seinen Lebenswerk-Oscar von vor ein paar Jahren. Das muss zu einer Zeit gewesen sein, als DiCaprio noch ein Mädchenschwarm war.

6.10 Uhr: Wenigstens hat Martin Scorsese endlich seinen ersten Oscar bekommen (beste Regie). Er guckte vorher schon wieder so traurig, als wisse er, dass er sowieso wie üblich nicht gewinnen würde. Dann durfte er doch auf die Bühne und sich solange bedanken, wie er wollte, ohne vom Orchester von der Bühne gespielt zu werden. Das war sehr freundlich.

6.14 Uhr: Scorseses „The Departed“ ist auch noch bester Film. Schön.

6.20 Uhr: Wir haben es geschafft. Die Academy Awards waren feierlich, bombastisch, monumental, aber leider nicht sehr lustig. Und obwohl nicht länger als sonst, fühlten sie sich viel länger an. Das lag sicher nicht nur an der Moderatorin, auch die anderen Shownummern zwischendurch, die ich bisher freundlich verschwieg, hauten mich nicht vom Hocker. Dass die Produzenten allen Ernstes Schattenspiele als geeignete Abendunterhaltung für die ganze Welt ansahen, kann ich schwer nachvollziehen.
Ich mag Ellen DeGeneres. Wirklich. Sie hat die Emmys zweimal gut moderiert. Aber nach der heutigen Nacht bin ich unsicher, ob es wirklich an mir lag, dass ich während ihres Comedy-Abends in der New Yorker Avery Fisher Hall eingeschlafen bin.
Sie war als Oscar-Moderatorin recht amüsant und kurzweilig, aber es gab nicht eine einzige Stelle, bei der ich das Bedürfnis hätte, sie nochmal anzuschauen oder allen meinen Bekannten vorzuspielen. Bei Jon Stewart im vergangenen Jahr gab es etwa ein Dutzend.

Gute Nacht allerseits.

Emergency Room

Mittwoch, 20. September 2006, 22:42

1995–2009 (Pro Sieben). „Die Notaufnahme“. 329-tlg. US-Krankenhausserie von Michael Crichton („ER“; 1994–2009).

Das Personal der Notaufnahme im County General Hospital in Chicago läuft hektisch durch Krankenhausgänge und managt private und medizinische Krisen. Zum Personal gehören Oberarzt Dr. Mark Greene (Anthony Edwards), der Kinderarzt und Frauenheld Dr. Douglas Ross (George Clooney), Dr. Susan Lewis (Sherry Stringfield), der Anfänger Dr. John Carter (Noah Wyle), Dr. Peter Benton (Eriq LaSalle), OP-Chef Dr. David Morgenstern (William H. Macy), Dr. Angela Hicks (CCH Pounder), Oberschwester Carol Hathaway (Julianna Margulies) sowie die Schwestern Lydia Wright (Ellen Crawford), Connie Oligario (Conni Marie Brazleton), Haleh Adams (Yvette Freeman), Wendy Goldman (Vanessa Marquez), Malik McGrath (Deezer D.) und Lily Jarvik (Lily Marlye).

Die Mitarbeiter des Krankenhauses haben permanent Affären und Beziehungen, die meisten hat Dr. Ross, der wegen fehlenden Verantwortungsbewusstseins oft kurz vor der Kündigung steht. In Folge 52 „Kein Trost für Dr. Ross“ hat eine Frau während eines One-Night-Stands mit ihm einen epileptischen Anfall und stirbt. Ross steht dumm da, weil er nicht einmal ihren Namen kennt. Dr. Greenes Frau Jennifer (Christine Harnos) verlässt ihren Mann gelegentlich, in der zweiten Staffel endgültig. Dr. Benton hat eine Affäre mit der verheirateten Jeanie Boulet (Gloria Reuben), die sich bei ihrem Mann Al (Michael Beach) mit HIV infiziert. Beide lernen, mit der Krankheit zu leben. Im Laufe der Zeit kommen neue Mitarbeiter dazu, so Dr. Kerry Weaver (Laura Innes), Schwester Chuny Marquez (Laura Ceron), Pamela Olbes (Lyann Henderson), Dwight Zadro (Monte Russell), Dr. Donald Anspaugh (John Aylward), Dr. Maggie Doyle (Jorjan Fox), Dumar (Brian Lester), Dr. Elizabeth Corday (Alex Kingston) und Dr. Robert „Rocket“ Romano (Paul McCrane). Andere verlassen die Klinik, unter ihnen Schwester Goldman, Dr. Hicks, Dr. Lewis und Dr. Morgenstern. Dr. Lewis kommt allerdings gut vier Jahre später zurück. Schließlich, nach einer Reihe von diesmal auch medizinischen Fehlentscheidungen, verlässt in Folge 107 im Mai 2000 auch Dr. Ross die Klinik.

Neu hinzu kommen Dr. Luka Kovac (Goran Visnjic) und Schwester Abby Lockheart (Maura Tierney), Kerry Weaver wird neue Chefin der Notaufnahme, und die ehemalige Studentin Jin-Mei Chen (Ming-Na Wen) ist jetzt als Ärztin dabei. Carol Hathaway gründet ihre eigene Klinik, bekommt später Zwillinge und kündigt in Folge 135. Der fiese Romano wird zum Oberarzt befördert und feuert Dr. Benton wenige Folgen später. Bei Dr. Greene wird ein Hirntumor entdeckt, der nicht mehr operiert werden kann. Er erholt sich zwar noch einmal, stirbt aber in Folge 179. Dr. Gregory Pratt (Mekhi Phifer) und eine Staffel später Dr. Neela Rasgotra (Parminder Nagra) und Schwester Samantha Taggart (Linda Cardellini) stoßen neu dazu. In Folge 210 stirbt auch Romano. Ein Hubschrauber stürzt ins Hospital und begräbt ihn unter sich. Glück für Pratt, den Romano gerade gefeuert hatte.

Im Gegensatz dazu verläuft der Abschied von Dr. Carter in Folge 245 Mitte 2006 geradezu unspektakulär. Er verlässt das Krankenhaus durch eine gewöhnliche Kündigung und wird mit einer großen Abschiedsparty überrascht. Anschließend geht Carter nach Afrika, um in einer AIDS-Klinik zu arbeiten. Sein Hilfseinsatz im Sudan ist der Inhalt von vier Folgen der zwölften Staffel, in denen Carter dann doch noch einmal mitspielt. Dr. Lewis hat das County General inzwischen zum zweiten Mal verlassen, und dazugekommen sind Dr. Ray Barnett (Shane West) und Dr. Archie Morris (Scott Grimes), der sich im Lauf von zwei Jahren vom unfähigen Faulpelz zum guten und verlässlichen Arzt mit festem Platz im Kollegium mausert. Und noch ein Neuer: Der attraktive Notarzt Tony Gates (John Stamos) ist in der zwölften Staffel für zwei Folgen und ab der dreizehnten dauerhaft dabei.

Dramatische, oft hektische und ebenso oft rührselige Serie, in der unzählige Handlungsstränge parallel verlaufen, die sich über Wochen und Monate ziehen, während die meisten Patientengeschichten von Episode zu Episode wechseln. Emergency Room war über mehrere Jahre die erfolgreichste Serie überhaupt in den USA. Überraschenderweise änderte auch der Ausstieg von Star George Clooney daran nichts — oder der von fast allen anderen Hauptdarstellern. Bei uns wanderte die Serie im Laufe der Jahre über verschiedene Sendeplätze, läuft jedoch stets an einem Werktag und zur Primetime. Ihre letzten Jahre verbrachte sie mittwochs um 22.15 Uhr.

Emmys: Die Autorenfilme

Dienstag, 22. September 2009, 23:35

Viele Veränderungen hat die Emmy-Verleihung in den vergangenen Jahren durchgemacht (mal abgesehen von immer denselben Nominierten und Preisträgern), weil die Quoten über mehrere Jahre rückläufig waren und man mit aller Gewalt gegensteuern wollte. Eine Konstante ist zum Glück geblieben: Die witzigen kleinen Filmchen, in denen sich die Late-Night-Autoren namentlich vorstellen, die in der Kategorie „Beste Autorenleistung in einer Comedy-/Varietyshow“ nominiert sind. Die Filme werden von den jeweiligen Teams der nominierten Sendung selbst beigesteuert.

Wir blicken auf die vergangenen vier Jahre zurück.

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