Das wäre dann also die Endziffer 60. Haben Sie das jetzt verstanden?

Es ist absurd, dass RTL vorgestern den 60. Geburtstag von Otto Waalkes feierte, der erst in sechs Wochen ist, der heutige 60. Geburtstag eines anderen der wenigen wirklich großen deutschen Komiker aber weitgehend unbemerkt an Fernsehdeutschland vorüberzieht – es sei denn, man schaut seinen langjährigen Heimatsender WDR, der die lange Geburtstagsnacht schon hinter sich hat, Eins Festival, wo heute Nachmittag schon einige Sendungen von und über ihn liefen und ab Mitternacht fünf Stunden lang Höhepunkte aus So isses, Donnerlippchen, Geld oder Liebe und Wat is? gezeigt werden, oder den MDR, der um 20.15 Uhr mit den Feierlichkeiten beginnt.


Mit Gerd Dudenhöfer. Foto: WDR/H. Kratzer

Andererseits passt es aber zu ihm, denn trotz seinem unbestreitbaren Hang zum Herrenwitz fielen seine Fernsehsendungen über viele Jahre dadurch auf, dass sie kaum auffielen, weil sie so leise waren. Sein größter Erfolg, Geld oder Liebe, war immer näher an einem Kindergeburtstag als an den Gladiatorenwettkämpfen, die Programmchefs doch eigentlich viel lieber als Vorbild nehmen. Die ganz große Show fehlte, die kleinen Geschichtchen und das Zwischenmenschliche machten den Reiz aus, der Moderator nahm sich zurück, wenn es angemessen war, und in diesen Kleinigkeiten zeigte sich seine Größe.

Da hatte er die große Krawallshow freilich schon hinter sich: Donnerlippchen sorgte Mitte der 80er-Jahre für einige Aufschreie. Die dreiste Show war ihrer Zeit weit voraus, aber trotzdem erfolgreich.

Der Mann ist einer der vielseitigsten und kreativsten deutschen Entertainer. Er musste sich nie neu erfinden, weil er doch schon immer alles gleichzeitig machte. Wie Peter Frankenfeld und Frank Elstner entwickelte er die von ihm moderierten Sendungen oft selbst, ging mit seinen Comedy-Programmen auf Bühnentournee, schrieb Bücher („Wie rede ich mich um Kopf und Kragen? Anecken in jeder Runde“), drehte als Schauspieler für Film („Nich mit Leo“) und Fernsehen (Heiland auf dem Eiland) und sang sich mit dem, was man Blödelsongs nennt, mehrfach in die Charts: „Kreuzberger Nächte“ der Gebrüder Blattschuss war 1978 fünfzehn Wochen in den deutschen Top 10, als Solist gewann er mit „Guten Morgen, liebe Sorgen“ mehrfach die ZDF-Hitparade und stand zehn Wochen in den Top 10 der deutschen Single-Charts. 1987 hatten beide Errungenschaften noch etwas zu bedeuten.

Wenn man ihn auf der Bühne sieht, wünscht man sich allerdings manchmal, er möge ein paar Lieder weniger singen und dafür lieber etwas länger erzählen, denn seine Alltagsbeobachtungen sind präzise und pointiert und sollten ein Vorbild für jeden sein, der sich Stand-up-Comedian nennt.


Bild: WDR/M. Kohr

Der Mann ist sympathisch und hat Humor, auch wenn er selbst einstecken muss. Er war einer der wenigen Prominenten, die bei Alles nichts oder?! am Ende der Sendung hinter die Tortenwand mussten und beworfen wurden, denn mit ihm konnte es ja machen. Das Schlimmste, was ihm hätte zustoßen können, wäre ein neues Wehleid gewesen, aber darüber hätte er sich dann vermutlich abendfüllend mit Harald Schmidt unterhalten. Elke Heidenreich hat einmal beklagt, dass er im wirklichen Leben genauso sei wie im Fernsehen und zu ihr Sachen sage wie: „Na, mein Vögelchen, jetzt gehen wir aber mal einen heben.“

Erst vor einem Jahr gewann er noch einmal einen wichtigen Fernsehpreis, den Adolf-Grimme-Preis für Extreme Activity, die ProSieben-Spielshow, die so lange erfolgreich war, bis ProSieben anfing, damit Sendeplatzroulette zu spielen. Aus letztem Grund, und weil in den vergangenen Jahren leider ein paar seiner Sendungen gefloppt sind, vergisst man leicht, dass der Mann noch immer eine Größe ist — dieser Mann mit den bunten Hemden und den endlosen Ansagen für seine Gäste, in denen er sich minutenlang um den Namen des Künstlers herummoderiert, weil derweil noch das Bühnenbild umgebaut werden muss, bis er ganz am Ende doch noch sagt, um wen es geht, wenn es die meisten ohnehin schon gemerkt haben: Jürgen von der Lippe.

Gläschen Sekt?

Michael, 8. Juni 2008, 20:12.

König Heinrich gegen König Fußball

ProSieben zeigt ab heute das Kostümdrama Die Tudors – Mätresse des Königs. Leider war das Budget des amerikanischen Pay-TV-Senders Showtime offenbar zu knapp bemessen, um die Serie durchgehend mit den aufwändigen Kostümen aus dem 16. Jahrhundert auszustatten, weshalb einige Darsteller bedauerlicherweise in etlichen Szenen unbekleidet agieren müssen.


Foto: ProSieben

Es geht um das Leben des jungen Königs Heinrich Tudor, genannt Henry VIII., der kriegslüstern ist, aber noch mehr lüstern, und zwischen den Sachen, die man heute noch macht, machen die Menschen solche Sechzehntesjahrhundertsachen wie Reiten, Morden, Duellieren, Intrigieren und gestelzt Parlieren. Im ersten Teil lässt sich jedoch eine schöne Weisheit erlernen:

Kardinal: „Ich hoffe doch, Ihr behaltet meine Belange immer gut im Auge.“
Pace: „Gewiss, Eminenz. Wie ein Adler.“
Kardinal: „Ich will keinen Adler, Mr. Pace. Die fliegen viel zu hoch. Eine Taube müsst Ihr sein. Die scheißt auf alles.“
Pace: „Sehr wohl, Eminenz.“

Ich bin dann mal eine Taube und beende den Text vorzeitig. Und zwar mit einem SPOILER: Heinrich VIII. ist heute nicht mehr Amt.

Die Tudors – Mätresse des Königs; samstags ab 20.15 Uhr auf ProSieben (ProSieben verteilt die zehn Folgen der ersten Staffel auf vier volle Samstagabende, damit man in Ruhe im anderen Programm Fußball gucken kann).

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Michael, 7. Juni 2008, 06:20.

Sessantotto


Foto: RTL

Es soll ja angeblich Unglück bringen, wenn man zu früh zum Geburtstag gratuliert. Heute gratuliert RTL Otto Waalkes, der in sechs Wochen 60 wird, mit einer dreistündigen Abendshow mit Nazan Eckes, und das ist dann auch schon der Beweis. Im Trailer auf RTL.de kann man sehen, wie Mark Medlock, Gülcan und andere, die er nicht kennt, Otto gute Wünsche schicken und um eine Einladung buhlen.

Natürlich hat Otto eine Gala verdient, und wenn jemand 60, 80 oder 175 wird, ist es normalerweise die ARD, die eine spendiert. Diesmal schmeißt RTL die Party, was ein Beweis dafür ist, welche Anziehungskraft man dem alten Otto, dessen gähnende Uralt-Witze wirklich jeder auswendig mitsprechen kann, die er aber vor 35 Jahren als Erster gemacht hat, auch beim jungen Publikum heute noch zutraut.

An Otto deshalb auch von uns die besten Glückwünsche nachträglich zu seinem 59. Geburtstag. 

Michael, 6. Juni 2008, 18:42.

Österreich: 12 Punkte!

Wenn man mal drei Minuten den unfreiwilligen Comedysender Kanal Telemedial gesehen hat, fallen einem ungefähr 1000 Gründe ein, dem Trommel-, Kerzen-, Weltall-, Esoterik-, Sing- und Homophobie-Kanal die Lizenz zu entziehen, aber auf diesen wäre man nicht sofort gekommen:

Weil er nicht aus Österreich sendet!

Aber wenn’s dieser Grund sein soll, bitte sehr! Besser als gar keiner.

Ganze Geschichte bei DWDL.

Michael, 6. Juni 2008, 11:00.

Verona, der Lanz ist da!

Wär es nicht billiger gewesen, die alten Kerner-Folgen noch einmal zu wiederholen, statt sie in neuem Studio mit schlechterem Moderator noch einmal nachdrehen zu lassen?


Foto: ZDF

Heute kommt Horst Lichter zu Markus Lanz, dem neuen Sommer-Ersatz-Johannes-B.-Kerner des ZDF. Das ist schön, Lichter war bestimmt schon seit einer halben Stunde nicht mehr im ZDF zu sehen, und seit seinem letzten Besuch bei Kerner sind auch schon fünf Wochen vergangen (die Kochshows nicht mitgerechnet). Aber er kommt, so hat es der neue ZDF-Moderator (und Lichter-Biograph) Markus Lanz angekündigt, erstmals mit seiner Mutter. Vermutlich wird er nächste Woche erstmals mit seinem Schwippschwager kommen, übernächste Woche erstmals mit der Putzfrau seines Nachbarn und die Woche darauf wird als große Premierenfeier angelegt: Erstmals seit vier Wochen wird Horst Lichter allein, ohne Nachbarn, Verwandte und Nachbarn der Verwandten als Gast in einer ZDF-Talkshow auftreten. Das wird ein Fest.


Foto: ZDF

Erster Gast gestern, in der Premierensendung von Markus Lanz, war Verona Pooth. Vor drei Monaten erst war sie bei Kerner, und ihr Auftritt damals war angekündigt als „das erste ausführliche Interview seit der finanziellen Krise ihres Mannes!“ Der Auftritt gestern war wahlweise das erste ausführliche Interview seit dem ersten ausführlichen Interview ihres Mannes seit dessen finanzieller Krise oder das erste ausführliche Interview seit dem Auftauchen des Urlaubsfotos von den beiden, das, wenn man Markus Lanz‘ Ansage glauben darf, die Republik erschüttert hat wie kaum ein Urlaubsfoto vor ihm.

Die Insolvenz von Pooths Firma Maxfield wurde von Lanz wie eine Staatskrise behandelt. Und immer wieder fragte er die ehemalige Frau Feldbusch, ob sie sich keine Sorgen mache, dass ihr Image darunter leide, und als sie sich zum hundertsten Mal um eine Antwort gedrückt hatte, erlöste er sie (und uns) und enthüllte eine Exklusiv-Umfrage, wonach die meisten Deutschen meinen, dass die Insolvenz von Herrn Pooths Firma keine Auswirkungen auf das Image von Frau Pooth habe.

Eine geschlagene halbe Stunde widmete Markus Lanz in Markus Lanz dem Thema, um am Ende festzuhalten: „Wir haben gelernt, Menschen leisten sich eine eigene Meinung.“ Immerhin räumte ein Schuldenberater mit den gröbsten Vorurteilen und abwegigsten Boulevardgeschichten über Insolvenzverfahren im allgemeinen und das der Firma Maxfield im Besonderen auf, aber aus irgendeinem Grund hatte er keinen Stuhl bekommen, sondern saß unglücklich im Rücken von Frau Pooth im Publikum, so dass sie sich verrenkte, um ihn zu sehen, und er, um den Moderator zu sehen. (Und da beklagen sich die Leute über Betroffenensofas?)

Während Verona Pooth davon redete, wie sehr sie ihre Karriere auch den Medien verdankt, konnte man darüber nachdenken, wie bemerkenswert es ist, dass es seit vielen Jahren schon kein Privatsender mehr ist, der ihr die Plattform dafür gibt, sondern das öffentlich-rechtliche ZDF. Hierhin kommt sie, zum Reden, Lachen, PR-Machen und Heulen. Und seit diesem Jahr muss sie nicht einmal im Sommer eine Pause machen. Seit diesem Jahr verzichtet das ZDF auch zwischen Juni und September, wenn Johannes B. Kerners Talkshow pausiert, auf die Möglichkeit, unter der Woche abends gegen 23 Uhr mal etwas anderes zeigen zu können als endloses, morgen vergessenes Geplauder. Und was soll man sonst in die Entscheidung lesen, die neue Sendung des von RTL geholten langjährigen Boulevardmanns (Explosiv) mit Verona Feldbusch-Pooth zu beginnen, als ein programmatisches Statement?

Kerners Produktionsfirma „Die Fernsehmacher“ produziert auch Markus Lanz, und abgesehen davon, dass das natürlich finanziell ganz schön ist, profitiert der Allesmoderator auch insofern davon, dass man plötzlich seine Art zu moderieren schätzen lernt. Lanz war in den vergangenen Jahren ungefähr immer auf dem Bildschirm und hat dabei ungefähr nie mit Menschen gesprochen — und das merkt man. Tough wollte er wirken, kritisch, auch mal konfrontativ, vor allem im Gespräch mit einem Ehepaar, das eine Kindertagesstätte betreibt, in der schon Dreijährige Lesen, Schreiben, Fremdsprachen und Details über die Anatomie des menschlichen Körpers lernen. Sie waren mit ihrer Art der teuren Elitenfrühförderung eigentlich alles andere als sympathisch, aber Lanz‘ Versuche, sich von ihnen zu distanzieren, waren solch hilflosen, dümmlichen, uninformierten Reflexe, dass es schwer war, am Ende nicht auf der Seite der merkwürdigen Kindererzieher zu stehen. Lanz wies sie bedeutungsschwanger darauf hin, dass Menschen ja nicht unbedingt studieren müssen, sondern auch Maurer werden können („Harrison Ford war mal Zimmermann“), und als Verstärkung hatte er sich den Talkshow-Hopper unter den Psychologen, Michael Thiel, geholt, der die Diskussion über frühkindliche Förderung abschließend auf ein Niveau brachte, das ihm selbst Vera am Mittag so nicht hätte durchgehen lassen: „Es gilt das Motto: Weniger ist mehr!“

Auch ein Satz, von dem ich nie gedacht hätte, dass ich ihn je hinschreiben würde: Kann man nicht wirklich besser alte Kerner-Sendungen wiederholen?

Stefan, 4. Juni 2008, 01:35.

Heute keine Nachrichten

Zu den merkwürdigsten Erfindungen im Fernsehen gehört die Doppelmoderation von Nachrichtensendungen. Kaum eine andere Aufgabe ist gleichzeitig so anspruchsvoll und erniedrigend wie die, einigermaßen intelligent zu wirken, während der Kollege neben einem eine Meldung vorliest. Bis heute ungelöst ist auch die Frage, wohin derjenige, der gerade nicht an der Reihe ist, guckt: Starr in die Kamera? Rüber zum Kollegen? Vor sich aufs Blatt? Und mit welchem Gesichtsausdruck: Aufmerksam? Abwesend? Neugierig? Wissend?

Jason Arber von der Londoner Filmfirma Wyld Stallyons konnte nicht aufhören, die schweigenden Sprecher während dieser Moderationen anzugucken, und hat ihnen ein kleines Video-Denkmal gesetzt: Er schnitt den Sprecher des Duos weg, ersetzte ihn durch einen Schweiger — und erreichte einen höchst beunruhigenden Effekt.

„The Day There Was No News“:

Der englische Komiker Adam Buxton hatte zuvor schon eine ganz ähnliche Idee.

„No News“:

[via idents.tv]

Stefan, 2. Juni 2008, 16:47.

Notizias kleine Fische

Bitte verzeihen Sie, dass ich diesen Platz kurz für eine Notiz an mich selbst missbrauche — und vielleicht an die anderen zwei Zuschauer von Damages: Kabel 1, das es tatsächlich geschafft hat, die Serie nicht abzusetzen, zeigt heute die letzten drei Folgen der ersten Staffel. In Zahlen: 3. Also eine mehr als sonst. Geht los um 22.15 Uhr und dauert bis gegen 1.00 Uhr. Aufnahmegerät korrekt programmieren!

Entschuldigen Sie bitte erneut die Unterbrechung. Zurück zu fernsehlexikon.de.

Michael, 2. Juni 2008, 14:28.

Unwilliger Thomas

Eine Woche nach den No Angels ereilt Deutschland eine weitaus größere Katastrophe im Zusammenhang mit dem Eurovision Song Contest: Thomas Hermanns will nicht mehr moderieren.

Im DWDL-Interview erklärt er, angesichts des wiederholt schlechten Abschneidens der deutschen Beiträge mit seinem Latein am Ende zu sein, und die Entscheidung, den nationalen Vorentscheid und die Samstagsshows auf beiden Seiten des eigentlichen Grand Prix nicht mehr zu moderieren, sei bereits zusammen mit dem NDR gefallen.

Das ist deshalb schockierend, weil man als Zuschauer jahrelang Angst davor hatte, Deutschland könnte diese Veranstaltung unter Umständen gewinnen, müsste sie dann im nächsten Jahr ausrichten, und dann würde uns Axel Bulthaupt nicht nur drei Minuten, sondern einen ganzen Abend lang blamieren. Keine Vorstellung schien schlimmer, als vor ganz Europa zugeben zu müssen, was man in Deutschland für gute Fernsehunterhaltung hält. Diese Furcht war bei den vergangenen vier Song Contests gewichen.

Die Entscheidung im Jahr 2005, Thomas Hermanns mit der Moderation zu betrauen, war eine der besten Ideen, die die ARD seit Jahren hatte, ein sensationeller Glücksfall, denn Hermanns unterschied sich von seinen Vorgängern, die den Grand Prix wie jede andere Sendung leidenschaftslos wegmoderierten, durch den Spaß, den er dabei hatte und den man ihm anmerkte. Thomas Hermanns ist ein Fan der Show, denkt wie ein Fan und sprach deshalb aus, was alle dachten. Er nahm die Veranstaltung nicht so ernst wie seine Vorgänger, er lachte, lästerte, und er machte aus einer Fernsehsendung eine Party. Wie diese durchschnittlichen Bands abschneiden, die Deutschland zum Grand Prix schickt, weil die guten Bands keine Lust haben, ist doch eigentlich egal. Es geht darum, einen Abend lang gut unterhalten zu werden, und das hat Thomas Hermanns beim Eurovision Song Contest geschafft wie keiner vor ihm.

Es wäre schön, wenn er seine Entscheidung noch einmal überdenkt.

Hoffentlich bleibt wenigstens Peter Urban.

Michael, 1. Juni 2008, 09:41.

Akt der Güte

Wenn Professor Freise, der einst bei Günther Jauch als erster Kandidat die Million abräumte, weiterhin als einer der klügsten Köpfe Deutschlands gilt, dann ist Oliver Pocher Deutschlands klügster Prominenter.

Beim 16. Prominenten-Special von Wer wird Millionär? bei RTL rief Oliver Pocher seinen Telefonjoker an: ARD-Programmdirektor Günter Struve.

Günther Jauch:
„Mein Lieblingsprogrammdirektor der ARD. Dass ich es nicht zur ARD schaffe, das wurde mir irgendwann klar. Aber dass Sie es bis zu RTL schaffen, das ist die eigentliche Leistung.“
Günter Struve:
„Es ist ein Akt der Güte, lieber Herr Jauch.“


Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Zum ersten Mal zeigte RTL das Prominenten-Special an einem Freitag. Und zum ersten Mal wird es wiederholt (Samstag um 15.45 Uhr).

Ach ja: Und am Ende gewann Oliver Pocher dann eben als erster Prominenter die Million.


Foto: RTL / Stefan Gregorowius

Michael, 30. Mai 2008, 23:26.

Wirkung von CSI-Gas lässt nach

Der Abstieg der Serie CSI begann mit dem Wechsel von Vox zu RTL. Was beim Ableger CSI: Miami noch geklappt hatte, ließ sich beim Original nicht wiederholen: Eine deutliche Erhöhung der Zuschauerzahlen durch einen Wechsel zum größeren Sender. Ein paar Mal lief’s Ende 2006 noch hervorragend, dann eine ganze Weile wirklich gut, dann durchschnittlich, und inzwischen liegen die CSI-Marktanteile an den meisten Donnerstagen unter dem ominösen Senderschnitt, der als heilige Messlatte empfunden wird. Nach dem Ende der siebten Staffel laufen seit gestern Wiederholungen*, und sie laufen ungefähr auf dem Quotenniveau der nach einer Folge abgesetzten Anwälte.

Gründe? Wer weiß.

Verwirrung? Kaum. Nach fünf Jahren wechselte der Sendeplatz zwar von Mittwoch auf Donnerstag und von 20.15 Uhr auf 21.15 Uhr, und zwischendurch lief da auch mal wieder kurz etwas anderes, aber im Grunde hält sich der Termin seitdem konstant.
Übersättigung? Kann sein. RTL zeigte immer wieder zusätzliche Episoden vorher oder hinterher oder auch mal sonntags, was Vox nie tat, widerstand aber andererseits der Versuchung, wirklich jede Programmlücke, wovon es viele gab, mit CSI zu stopfen.
Grissoms zwischenzeitlicher Ausstieg? Nun, er war ja nach ein paar Folgen wieder da.
Vielleicht ganz normale Abnutzung. CSI läuft jetzt seit sieben Jahren in Deutschland, an den meisten Serien lässt das Interesse sogar schon deutlich früher nach.

Sat.1, wo das Modell mit der von Kabel 1 übernommenen Serie Without A Trace wiederholt werden sollte, gab nach einem Jahr auf und die Serie an Kabel 1 zurück.

Warum gibt RTL CSI also nicht an Vox zurück? Dort bestünde zumindest Anlass zur Annahme, dass sie sich über die derzeitigen Marktanteile der Serie freuen würden, obgleich vermutlich nicht mehr Werte wie einst erreicht würden. Auch die anderen alternden Vox-Krimis haben in der vergangenen Saison erkennbar an Zuschauern verloren.

Vielleicht hängt es einfach damit zusammen, dass der Marktführer ja sonst nichts hat, was er senden kann. Oder will.

*Korrektur 31. Mai:
Wie in den Kommentaren unten richtig angemerkt, war die siebte Staffel von CSI noch gar nicht zu Ende. RTL unterschlug die letzte Episode, vermutlich weil es die erste Hälfte einer Doppelfolge war und man beide Hälften zum nächsten Staffelstart so schön am Stück in Spielfilmlänge zeigen kann.

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Michael, 30. Mai 2008, 12:41.
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