Eine Frau wie ein House

Der erste Gag der Serie ist eigentlich, dass die Rolle namens „Melonenmädchen“ von einer Frau gespielt wird, die im wirklichen Leben „Birnbaum“ heißt. Daraus hätte man was machen können. Dann hätte man nicht den Rollennamen „Dr. Molberg“ erfinden müssen, nur um der dicken Hauptfigur den Spitznamen „Molly“ geben zu können.


Foto: Sat.1.

Haben Sie sich auch schon gefragt, wie lange wir eigentlich noch warten sollen, bis der Erfolg von Dr. House einen deutschen Abklatsch nach sich zieht? Nun, hier ist er: Dr. Molly & Karl. Dr. Molly ist eine neurologische Koryphäe und als solche berühmt, doch ebenso ist sie ein Ekel, schnauzt Angehörige ihrer Patienten und Kollegen gleichermaßen an, interessiert sich nicht für die Namen ihrer Patienten und sagt Sätze wie „Gehirnerschütterung mit Cerebellumblutung, außerdem ein auffälliger Tremor der Arme“ und „Da drüben ist ein Stuhl. Ich schätze, Sie wissen, wie so ein Ding funktioniert.“

Dr. Molly hat auch ein Team, das kompetent und engagiert wild herumrät, woran der Patient bloß leiden könnte, und macht CTs und MRTs, während besagter Patient plötzlich anfängt zu zucken und besagte Angehörige Dr. Molly das Vertrauen entziehen.

Ja, das kennen wir alles seit etwa 80 Folgen am Dienstagabend. Aber zwei neue Faktoren kommen ins Spiel: Eine gleichberechtigt gemeinte zweite Hauptfigur (was Quatsch ist, denn die Figur der Dr. Molly überstrahlt alle anderen Charaktere), und ein offenbar liebevolles, ausgeglichenes Privatleben, das der Autor der Hauptfigur angedichtet hat und das es bei Dr. House natürlich nicht gibt. Aber das macht den Doktor auch nicht fett.

Wer Dr. House kennt und mag, könnte auch Dr. Molly & Karl mögen. Wer Dr. House gar nicht kennt, könnte diesbezüglich aber größere Chancen haben.

Dr. Molly & Karl, donnerstags um 21.15 Uhr in Sat.1

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Michael, 23. Oktober 2008, 00:58.

Ein Mann wie ein Herzog

Alex Degen ist ein Anwalt mit Prinzipien. Zum Beispiel „dienstags nur rasierte Beine auf den Beifahrersitz“. Er erinnert ein bisschen an Herzog, aber nur die zwölf Zuschauer, die Herzog gesehen haben.

Herzog war aber, wenn auch nur kurz, bei RTL zu sehen, und Alex Degen ist die Hauptfigur einer neuen Sat.1-Serie, also die weichgespülte Version. Degen darf nicht der ungehobelte, Frauen vernaschende Macho und skrupellose Karriereanwalt bleiben, ohne plötzlich die Vormundschaft für ein Kleinkind aufgebrummt zu bekommen, seinen Job zu verlieren, sich fortan für die kleinen Leute einsetzen zu müssen und seine liebende Seite zu entdecken.


Foto: Sat.1.

Damit ist die Geschichte erzählt, und ab Folge 2 nächste Woche ist Plötzlich Papa – Einspruch abgelehnt eine konventionelle, leichte Anwaltsserie, deutlich näher an Liebling Kreuzberg als an Boston Legal. Nicht neu, nicht besonders originell, aber ganz nett umgesetzt, mit einigen schönen Gags, die angenehm beiläufig passieren: Als Degen seine Schreibtischschublade öffnet, um dort ein Diktiergerät verschwinden zu lassen, liegt darin nichts anderes als Kondome. Die Situation ist nach einer Sekunde vorbei, und das ist angemessen, denn genau so lange war sie witzig. Und der abgehalfterte Schlagersänger im Tigersakko, den Degen in der ersten Episode vertritt, heißt mit Vornamen Jürgen, wie Jürgen Drews, und mit Nachnamen Kornfeld, wie der Standort von Jürgen Drews‘ Bett.

Dieses Kleinkind, das maßgeblicher Bestandteil der Grundkonstellation ist, spielt schon in der zweiten Folge keine Rolle mehr. Dann geht’s um zwei recht originelle kleine Fälle und ein privates Problem mit seinem Porsche. Das Kind wird nur noch ein paar Mal kurz durchs Bild gereicht oder liegt auf dem Beifahrersitz. Und vermutlich ist genau dieser Umgang ebenfalls angemessen.

Plötzlich Papa – Einspruch abgelehnt, donnerstags um 20.15 Uhr in Sat.1.

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Michael, 23. Oktober 2008, 00:53.

Radieschen von oben

Man muss ja auch mal loben können. ProSieben, 2007 noch Absetzsender Nummer 1, hat seit einiger Zeit Geduld als holde Tugend entdeckt, und hält vor allen Dingen an einigen schönen US-Serien fest, obwohl sie nur ein viel zu kleines Publikum erreichen. Zuletzt zum Beispiel an Eli Stone, dessen erste Staffel vergangenen Mittwoch regulär zu Ende gegangen ist.

Insofern besteht vielleicht Hoffnung für eine neue Fantasy-Comedy-Drama-Mischung, die heute startet, die noch abstruser ist und zumindest den wenigen Fans von Eli Stone ebenfalls gefallen dürfte, aber hoffentlich noch ein paar mehr.


Foto: ProSieben

Die Prämisse von Pushing Daisies ist kompliziert und vermutlich das Bescheuertste, was sich jemand ausgedacht hat, seit… Nein, ohne seit. Die Prämisse ist vermutlich das Bescheuertste, was sich je jemand ausgedacht hat. Punkt. Ein Kuchenbäcker kann Tote durch Berührung für eine Minute wieder zum Leben erwecken, muss sie dann noch mal berühren, damit sie unwiederbringlich sterben, andernfalls stirbt jemand anderes. Und weil er seine zum Leben erweckte Kindheitsliebe nicht noch einmal verlieren will, darf er sie bloß nie mehr berühren, zieht aber sicherheitshalber mit ihr zusammen.

„Was wäre, wenn du nicht tot sein müsstest?“
„Na ja, das wäre mir natürlich lieber.“

Schon allein dieser Blödsinn ist es wert, sich die Serie anzusehen. Leider dauert es eine schleppende Viertelstunde, bis die Grundkonstellation erklärt ist. Und genau das wird sie: Erklärt. Nicht gezeigt, nicht erschlossen. Erklärt. Und zwar von Thomas Magnum. Dessen Stimme, die schon Wunderbare Jahre erzählte, schildert in vielen, vielen Worten, wie es dazu kam, dass der Kuchenbäcker so ist wie er ist, und wie er es merkte. Länger braucht nur Frank Elstner, um die Spielregeln seiner Sendungen zu erklären. Es wirkt ein bisschen wie die ProSieben Märchenstunde, was noch dadurch verstärkt wird, dass einige der Hauptfiguren in knallbunten Märchenhäusern wohnen. Die Off-Erzählung wirkt, als würde jemand im Fernsehen ein Buch vorlesen – eine Form, die eigentlich nicht mehr als zeitgemäß gilt, seit Margot Trooger 1967 sechs Folgen lang Pippi Langstrumpf vorlas.

Der Punkt ist aber: Wenn man die langatmige Einleitung überstanden hat, wird Pushing Daisies eine skurrile, kurzweilige Serie mit schnellen und witzigen Dialogen, immer knapp vor der völligen Übertreibung und durchaus sehenswert. Aber eben ein Märchen.

Wie lange die Idee trägt, ist eine andere Frage. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass aus vielen der originellsten, kuriosesten Serien mit den interessanten Grundkonstellationen schnell die Luft raus war, während viele andere Serien langfristig interessant blieben, die ganz konventionell einen Kommissar, einen Arzt oder eine Familie mit Couch in den Mittelpunkt gestellt haben. Doch für den Anfang sollten wir uns drüber freuen und hoffen, dass ProSieben die Sache mit dieser Geduld noch eine Weile bewahrt.

Pushing Daisies, mittwochs um 21.15 Uhr auf ProSieben.


Foto: ProSieben

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Michael, 22. Oktober 2008, 06:14.

Ausgemachte Sache

Heute in der taz: Die Olivers Kalkofe und Welke über Humor im Allgemeinen und den Deutschen Comedypreis im Besonderen. Darin: Ein schlüssiger Vergleich zwischen Mario Barth und Fips Asmussen und ein Vorschlag zur Güte:

Wer den Fernseher anschaltet, um sich aufzuregen, ist selber Schuld. Bevor ich zu Hause sitze und mir die Aorta platzt vor Wut über eine Sendung, mache ich sie doch spaßeshalber einfach mal aus, nur so als Idee.

Das ganze Interview hier.

Michael, 21. Oktober 2008, 12:03.

Anwälte Reloaded

Ich hab’s ja im Januar schon gesagt:

(…) Dennoch wird die Serie als ulkige Panne in die Fernsehgeschichte eingehen. Da hat RTL doch tatsächlich aus Versehen eine Serie gedreht, die gar nicht in Köln spielt.

Nach der Ausstrahlung nur einer Folge der Serie Die Anwälte über eine Hamburger Kanzlei hat RTL den Fehler damals bemerkt und die Serie sofort abgesetzt. Ab heute laufen Die Anwälte wie berichtet im Ersten, denn da dürfen Serien auch mal außerhalb Kölns spielen. Es geht noch einmal mit der ersten Episode los, bevor nächsten Montag die Erstausstrahlungen beginnen.


Foto: RTL ARD Marion von der Mehden.

Niemand, der die Serie im Januar verpasst hat, sollte heute mir einer Offenbarung rechnen. Die Erwartungshaltung mag hoch sein, weil Berichterstatter wie wir die Serie in den vergangenen Monaten immer wieder priesen und den Umgang mit ihr kritisierten. Dabei ging es in erster Linie um prinzipielle Dinge: Die Feigheit großer Privatsender, die Arroganz gegenüber Millionen von Zuschauern, die Ungeduld, nicht einmal die Quoten einer zweiten Woche abzuwarten, aus denen man zumindest eine Tendenz hätte ablesen können, die Inkonsequenz, ausnahmsweise mal eine gute Serie zu produzieren, dann aber nicht zeigen zu wollen.

Es hat schon bessere Serien als Die Anwälte gegeben, und es werden sicher auch bessere folgen. Dennoch gehören Die Anwälte zu den besten Serien, die zumindest das deutsche Fernsehen in den vergangenen Jahren produziert hat. Die edle ARD als Retter zumindest dieser edlen Serie tut Freunden von Qualitätsfernsehen und vielleicht sogar sich selbst einen Gefallen, indem sie den RTL-Flop ins Programm nimmt.

Lassen Sie sich aber nicht enttäuschen, indem Sie etwas noch nie Dagewesenes erwarten. Erwarten Sie einfach eine nette, freundliche, skurrile, gut geschriebene und gut gespielte Anwaltsserie, die etwas näher an Boston Legal als an Liebling Kreuzberg ist, aber irgendwo dazwischen, und genießen Sie sie unvorbelastet.

Die Anwälte, montags um 20.15 Uhr im Ersten.

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Michael, 20. Oktober 2008, 06:27.

Attentat auf George W. Bush (nur im Film)

Dass wir hier nur selten Filme besprechen, hängt in erster Linie damit zusammen, dass wir neben den ganzen Serien und Shows nicht auch noch Filme gucken können. Irgendwann müssen wir ja mal mit dem Bier Gassi gehen.

Heute aber: Tod des Präsidenten. George W. Bush wird darin erschossen.

Auf den ersten Blick mag es verwunderlich sein, dass ein Film solch reißerischen Inhalts, angesichts Bushs Unbeliebtheit auch und vor allem in Deutschland, nicht zur besten Sendezeit im Ersten kommt. Auf den zweiten und dritten Blick fällt dann aber auf, dass niemals interessante Filme zu guten Sendezeiten im Ersten laufen, sondern Das Musikhotel am Wolfgangsee mit Patrick Lindner, Mike Krüger und Karl Moik, und dass Tod des Präsidenten gar kein spannender, mitreißender Thriller ist, sondern ein erschreckend realistisch wirkende politische Dokumentation. Nur eben über ein Ereignis, das nicht stattgefunden hat. Die Ermordung George W. Bushs im Oktober 2007 wird nicht von Schauspielern gespielt, sondern überwiegend anhand authentischer Bilder dargestellt, die lediglich in einen neuen Zusammenhang gebracht wurden. Die Rede, die Bush vor dem Attentat hält, hat er tatsächlich irgendwann mal gehalten. Dass er von Schüssen getroffen zu Boden sinkt, sieht man eh nicht genau, das geht im Tumult unter. Die Grabrede, die Dick Cheney auf Bush hält, war in Wirklichkeit seine Rede bei der Beerdigung Ronald Reagans. Zwischendurch gibt es sehr, sehr viele Interviewausschnitte, durch deren Aussagen die eigentliche Handlung geschildert wird: Der verantwortliche Secret-Service-Chef, die Redenschreiberin des Präsidenten, usw, und diese Menschen sind dann doch Schauspieler. Besonders beunruhigend am gezeigten Szenario ist die damit verbundene Vorstellung der Folgen. In zwei Worten: Präsident Cheney. Die „Schockumentation“ befasst sich zwar auch mit der Suche nach Bushs Mörder, aber vor allem damit, wie Cheney nun endlich ungebremst seine politischen Vorstellungen durchsetzen kann und alles noch viel schlimmer wird: Rechte der Einzelnen werden noch mehr als bisher beschnitten, Kontrolle des Privaten verschärft, und dem „Täter“ wird der Prozess gemacht, weil er zwar unschuldig, aber Muslim ist. Das ist alles sehr inhaltlich, und das ist dann die Erklärung, warum der Film niemals für Das Erste um 20.15 Uhr infrage kommt, sondern nur für das Spätprogramm im Dritten.

„Death of a President“ ist ein bemerkenswerter Film des britischen Privatsenders Channel 4. In den USA wurde er noch nicht gezeigt, soll dort aber nach dem Ende von George W. Bushs Amtszeit im Januar in ausgewählten Kinos laufen. Der Film gewann den Preis der Internationalen Filmkritik beim Toronto Filmfestival 2006, wurde bei der letzten Internationalen Emmy-Verleihung als bester Fernsehfilm ausgezeichnet und kommt heute im deutschen Fernsehen.

Tod des Präsidenten, Montag um 23.15 Uhr im WDR.

Michael, 20. Oktober 2008, 01:11.

Der US-Comedy-Wahlkampf (4)

John McCain und Sarah Palin, das amerikanische Duo, das sich für die Republikaner um die Präsidentschaft bewirbt, hat viel gutzumachen. Vor allem Boden, denn zweieinhalb Wochen vor der Wahl führt Barack Obama in den meisten Umfragen deutlich. Und natürlich ein paar schlimme Patzer, die durch die Medien gingen.

Vize-Kandidatin Palin war in einem CBS-Interview nicht in der Lage, eine einzige Zeitung zu nennen, die sie angeblich lese, und hält es allen Ernstes für ein Zeugnis außenpolitischer Erfahrung, dass Russland so nah an Alaska liegt, dem Staat, dessen Gouverneurin sie ist. Das alles waren fantastische Vorlagen für herrliche Parodien im US-Comedy-Klassiker Saturday Night Live. Seit Wochen spielt Tina Fey Palins Rolle perfekt. (Wir berichteten.)

Vor ein paar Stunden traute sich die echte Sarah Palin in die Show, und da auch Fey im Palin-Kostüm anwesend war, konnte man schon mal durcheinander kommen.

In der Eröffnungsszene spielt Tina Fey eine Pressekonferenz, und Saturday-Night-Live-Produzent Lorne Michaels und Sarah Palin sehen sich die Szene auf einem großen Bildschirm an. Alec Baldwin, der zusammen mit Tina Fey in der Emmy-prämierten Serie 30 Rock spielt, kommt dazu und begrüßt Lorne und „Tina“, die da gar nicht steht. In Anwesenheit Palins bittet er Michaels, sich die Sache noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen: Er könne doch nicht „unsere Tina“ mit dieser furchtbaren Frau auf die Bühne lassen, die so entsetzliche Ansichten habe.

Und John McCain bemühte sich diese Woche um Versöhnung mit David Letterman. Den hatte er vor ein paar Wochen sehr kurzfristig mit gelogenen Ausreden versetzt. Er müsse wegen der Finanzkrise dringend zurück nach Washington, hatte er behauptet, war dann aber in Wirklichkeit in einer anderen Fernsehsendung aufgetreten, die genau wie Lettermans Late Show in New York produziert wurde. (Wir berichteten ebenfalls.)

Jetzt mögen sie sich wieder einigermaßen, denn McCain ist für eine Fernsehsendung immer ein dankbarer Gast. Etwa ein Dutzend Mal war er schon bei Letterman, und diese Woche holte er den für September geplanten Auftritt nach. Letterman ging McCain härter an als gewohnt an, drängte auf eine Erklärung für seine damalige Lüge und fragte nach seinem Verhältnis zu Gordon Liddy, der unter Richard Nixon der Kopf der Watergate-Affäre war und dafür ins Gefängnis musste. Dennoch hielt sich Letterman genügend zurück, um McCain nicht für immer zu vergraulen, denn Letterman möchte, dass McCain wiederkommt. Da derzeit nur noch wenig darauf hindeutet, dass McCain Präsident werden könnte, dürfte er die Zeit dafür haben.

Michael, 19. Oktober 2008, 12:50.

Sat.1 hat einen frühen Vogel

Der Prestigesendeplatz am Samstagmorgen gegen 4.00 Uhr ist in Sat.1 bekannt für seine hochwertigen US-Produktionen. Seit Jahren läuft zu dieser publikumswirksamen Zeit die grandiose, lustige, warmherzige Serie Ed, und ab morgen kommt eine weitere dazu. Kennen Sie noch Will & Grace, die Comedyserie um den homosexuellen Anwalt Will, seine heterosexuelle beste Freundin, die Innenarchitektin Grace, und deren beste Freunde, die überdrehten Jack und Karen? Lief vor ein paar Jahren mal mittags bei ProSieben und war in den ersten Jahren eine wirklich gelungene Sitcom. In späteren Jahren wurde sie leider sehr albern und setzte fast nur noch auf prominente Gaststars statt auf interessante Geschichten und lustige Gags. Trotzdem gehörte sie bis zuletzt (2006) zu den erfolgreichsten Sitcoms, die damals in den USA im Programm waren und gilt immer noch zusammen mit Friends, Frasier, Alle lieben Raymond, King Of Queens und Two And A Half Men als einer der letzten klassischen Sitcom-Erfolge.


Foto: Sat.1

Nun, endlich erlebt die letzte noch verbliebene Staffel dieser Serie ihre deutsche Erstausstrahlung. Und welcher Sendeplatz wäre dafür angemessener als samstags morgens um halb fünf in Sat.1? Genau dann und dort kommt Will & Grace ab morgen. In Doppelfolgen. Direkt nach Ed. Es werden also all die Menschen doch noch etwas zu lachen bekommen, die gerade zu dieser Zeit vor dem Fernseher wach werden, nachdem sie Stunden vorher beim lahmen Fun-Freitag eingeschlafen waren.

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Michael, 17. Oktober 2008, 13:12.

CSI-Hälfte spurlos verschwunden

In einem weiteren Beweis dafür, wie egal dem deutschen Fernsehen seine eigenen Zuschauer sind, hat RTL tatsächlich gestern den ersten Teil einer Doppelfolge gezeigt, deren zweiter Teil nicht kommen wird. Wer nächsten Donnerstag auf die Fortsetzung der gestrigen Episode von CSI wartet, die offen endete, wird stattdessen sehen, wie völlig neue Fälle von vorn beginnen.

Die Fortsetzung der CSI-Folge „Mordslust“ fand nämlich in einer Episode von Without A Trace statt, für die es noch keinen deutschen Titel oder einen Sendetermin gibt. Die Rechte an der Serie liegen bei ProSiebenSat.1, zuletzt waren neue Folgen bei Kabel 1 zu sehen.

In den USA wurden beide Folgen als spielfilmlanges Event hintereinander gesendet (wir berichteten), aber da laufen beide Serien auch beim gleichen Sender.

Natürlich hätte RTL die halbe Episode auch einfach ausgelassen können, aber dann hätte es vermutlich Aufschreie von Fans gegeben, RTL halte sich mal wieder nicht an die Originalreihenfolge.

Im Prinzip hatte RTL also gar keine Möglichkeit, sich überhaupt richtig zu verhalten.

Außer vielleicht, man hätte es so gemacht wie in England, wo sich die beiden konkurrierenden Sender abgesprochen und sich die Crossover-Episode geteilt haben: Dort zeigten beide Sender beide Hälften (wir berichteten ebenfalls).

Aber das wäre ja im Interesse der Zuschauer gewesen, und das kann man vom deutschen Marktführer wohl kaum verlangen.


Foto: RTL

Michael, 17. Oktober 2008, 10:49.

In Memoriam Kurt Weinzierl

Es kommt immer darauf an, wo man einen Schauspieler gesehen hat, wenn es um die Frage geht, ob man ihn für einen anspruchsvollen Charakterdarsteller hält oder für eine Witzfigur. Kurt Weinzierl könnten Sie in Rainer Werner Fassbinders Döblin-Verfilmung Berlin Alexanderplatz gesehen haben. Wahrscheinlicher aber in Ein Schloss am Wörthersee. In beiden Produktionen spielte Kurt Weinzierl allerdings nur unbedeutende Gastrollen. In größeren Rollen war der Österreicher zum Beispiel in der großartigen Piefke-Saga zu sehen, wo er einen gehässigen österreichischen Hotelbesitzer spielte, der um des lieben Geldes Willen seinen ätzenden deutschen Gästen in den Allerwertesten kroch, und als einer der Lurzer-Mitarbeiter in der Vorabendserie Büro, Büro. Am ehesten und liebsten dürfte er als Kottans Chef Heribert Pilch in Kottan ermittelt in Erinnerung bleiben.

Kurt Weinzierl starb bereits am vergangenen Freitag im Alter von 77 Jahren.

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Michael, 15. Oktober 2008, 22:57.
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