Das Fernsehlexikon-Bilderrätsel (9)

Désirée Nosbusch war die häufigste falsche Antwort auf unsere gestrige Rätselfrage. Aber die meisten Teilnehmer erkannten in dem Mädchen richtig: Julia Biedermann.

Zufällig war sie — als eins von vier Kindern, die in der Rappelkiste mitgespielt hatten — 1976 in der legendären Ausgabe der Montagsmaler zu Gast, in der das Malgerät ausfiel. Frank Elstner überbrückte in der Live-Sendung fast 20 Minuten mit Gesprächen mit den Kindern und den prominenten Erwachsenen und behielt die Fassung trotz immer neuer Pannen und falscher Versprechungen, die Technik sei jetzt repariert. Die junge Julia Biedermann wirkte damals schon wie ein Star und achtete sehr darauf, dass Elstner ihr Haar nicht durcheinanderbringt. Aber natürlich ahnte niemand, wie viel man später von dem Mädchen noch hören (und sehen) würde.

 
Und damit verlassen wir die siebziger Jahre und fragen:

Wer verriet diesen Herrn?

Die Auflösung steht hier.

Hier geht’s zu den Spielregeln und Preisen des großen Fernsehlexikon-Bilderrätsels.

Stefan, 10. Dezember 2008, 11:00.

Elke Heidenreich schlägt Marcel Reich-Ranicki

Es war ein kleiner Moment für das Fernsehen, aber ein großer für das „Fernsehlexikon“. Im Jahresrückblick von Switch Reloaded gestern auf Pro Sieben hatte unser Buch einen überraschenden Auftritt als schlagendes Argument von Elke Heidenreich für Marcel Reich-Ranicki:

Wenn man ganz genau hinguckt, kann man erkennen, wie detailverliebt die Requisiteure beim Nachbau waren — und das bei einem Gegenstand, der nicht einmal eine Sekunde im Bild ist. Anstelle der Original-Sendungen sind Szenenfotos aus Switch Reloaded auf dem Cover abgebildet; der Untertitel lautet nicht „Alles über 7000 Sendungen von Ally McBeal bis zur ZDF Hitparade“, sondern „Alles über 7000 Parodien von Alarm für Cobra 11 bis Zwei bei Kallwass“, und unsere Namen sind auch nicht mehr ganz das, was sie mal waren:

Sensationell. Wenn wir nicht längst Switch-Reloaded-Fans gewesen wären, wir wären’s jetzt.

(Die ganze Folge ist eine Woche lang auf prosieben.de zu sehen.)

Stefan, 10. Dezember 2008, 01:34.

Aufgeräumtes House

WARNUNG: Wer das Staffelfinale von Dr. House noch nicht gesehen hat, wird hier verspoilert.


Foto: RTL

Nun ist die Welt um Dr. House also wiederhergestellt. Zum Ende der vierten Staffel befreiten die Autoren Wilson von seiner Freundin Amber und kehren damit zur bisherigen Ordnung zurück. Und das ist schade, denn es ist der feige Weg. Es ist der Weg, den schon die Bonanza-Autoren wählten, wenn Little Joe eine ernsthafte Beziehung drohte. Wer sich in einen langjährigen Fernseh-Single verliebt, lebt bald nicht mehr.

Es wäre interessant gewesen, mit der neuen Situation langfristig umzugehen. Wie wäre es weitergegangen, wenn House seinen besten Freund dauerhaft mit einer Frau hätte teilen müssen?

Natürlich geht es oft schief, wenn gewohnte Konstanten in Fernsehserien durcheinander gebracht werden. Doch hier hätte die Konstante eine Nebenfigur betroffen. Den Autoren von Frasier gelang es, Niles und Daphne zu einem Paar zu machen, ohne die Dynamik und den Charme der Serie zu zerstören, während der Protagonist direkt unberührt blieb. Den Autoren von Dr. House ist es bereits gelungen, ein völlig neues Team um House herum zu etablieren, ohne dass der Reiz verloren ging. Einige der besten Episoden der Serie stammen aus dieser kurzen vierten Staffel. Sie hätten vermutlich auch das Kunststück geschafft, Amber dauerhaft in die Serie zu integrieren. Doch sie versuchten es nicht einmal, vielleicht, weil sie sich selbst unterschätzen. Und bestimmt vergeben sie damit eine Chance. Wäre der Versuch gescheitert, hätte man den Sensenmann immer noch für einen Gastauftritt einbestellen können.

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Michael, 9. Dezember 2008, 22:25.

Das Fernsehlexikon-Bilderrätsel (8)

Gestern suchten wir den Besitzer eines Schreibtisches. Ein ganz besonders schlauer Ratefuchs antwortete: „Inzwischen der von Chris Geletneky — Ex-Chefautor von Anke Late Night„, aber Anke Engelke haben wir natürlich auch gelten lassen.

Zur Erinnerung an die kurzlebige Show aus dem Jahr 2004 ein fröhlich-entspannt-sinnloser Ausschnitt mit Christoph Maria Herbst:

 
Anke Engelke ist übrigens, um das vorweg zu nehmen, ausnahmsweise die falsche Antwort auf unsere heutige Rätselfrage:

Wie heißt die junge Dame neben dem Brillenträger?

Die Auflösung findet sich hier.

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Stefan, 9. Dezember 2008, 11:00.

Früher wird alles anders

Mit dem Wort „Revolution“ wirft man in der Berichterstattung über das Fernsehen gern um sich, doch was der US-Sender NBC mit seinem Late-Night-Star Jay Leno vorhat, ist tatsächlich eine. Zumindest in Amerika. Bei uns wirkt sie auf den ersten Blick unspektakulär: Leno sendet ab Herbst 2009 schon um 22.00 Uhr statt um 23.35 Uhr.

Die Vorgeschichte: 1992 übernahm Leno die Tonight Show von der Legende Johnny Carson, der die Show 30 Jahre lang moderiert hatte. Viele, vor allem die Zuschauer, hätten damals lieber David Letterman als Carsons Nachfolger gesehen, der ohnehin schon bei NBC unter Vertrag stand und die Show um 0.35 Uhr moderierte. NBC zog Leno vor, Letterman ging zur Konkurrenz CBS und schlug Leno in den Quoten eineinhalb Jahre lang deutlich. Dann nicht mehr. Dennoch gilt der Abgang Lettermans bis heute als eine der größten Niederlagen für NBC.

Um eine Wiederholung dieses Desasters zu vermeiden, regelte NBC die Leno-Nachfolge frühzeitig, und zwar so, wie es damals schon logischer gewesen wäre. Schon vor vier Jahren kündigte der Sender an, Conan O’Brien, bisheriger Moderator der 0.35-Uhr-Show, werde ab 2009 Lenos Prestige-Sendeplatz um 23.35 Uhr übernehmen, den klassischen Late-Night-Sendeplatz seit Anbeginn des Fernsehens in den USA und begehrtesten Sendeplatz für TV-Entertainer.

Leno erklärte sich damals zum Aufhören bereit, je näher der Termin jedoch rückte, desto häufiger ließ er sich anmerken, wie wenig Lust er habe, mit 58 schon in Rente zu gehen, und stichelte gegen seinen eigenen Sender. Und so munkelte man, Leno werde wie weiland Letterman zur Konkurrenz gehen, zum Beispiel ABC, und fortan gegen seinen Nachfolger senden.

Mit der Platzierung einer neuen werktäglichen Leno-Show um 22.00 Uhr hält NBC einerseits seinen größten Star im eigenen Haus, schlägt aber andererseits seinem zweitgrößten Star Conan O’Brien ins Gesicht: Ist dessen Übernahme der Tonight Show wirklich noch eine so große Sache, wenn Leno sogar zur Primetime sendet? Offiziell kommt von der Conan-Seite kein böses Wort: Man habe Leno lieber als Vorprogramm als als Konkurrenz. Doch Fakt ist: Wie bisher wird O’Brien in Lenos Schatten stehen und erst nach ihm auf Sendung gehen.

Die Programmreform ist aber auch ein Schlag ins Gesicht der Produzenten von Dramaserien, für die es ab Herbst 2009 fünf Sendeplätze weniger geben wird. 22.00 Uhr ist in den USA allerbeste Primetime. Einige der erfolgreichsten Serien liefen oder laufen auf diesem Sendeplatz: Emergency Room, Law & Order, Law & Order: New York, Medium, Crossing Jordan oder Third Watch (alle NBC). Zum Ende der laufenden Saison kann NBC hemmungslos Serien absetzen, ohne für Ersatz sorgen zu müssen. Leno wird die Zeit schon füllen – mit Witzen und Promiplausch.

Vielleicht hat auch die aktuelle Wirtschaftslage bei der Entscheidung eine Rolle gespielt, und die ständig rückläufigen Einschaltzahlen für alle großen Sender infolge größerer Konkurrenz durch Qualitätsprogramme im Kabelfernsehen. Schon vor einigen Wochen wurde diskutiert, ob es für eines der großen Networks sinnvoll sein könnte, aus Kostengründen in Zukunft auf eine Stunde Primetime zu verzichten und die Sendezeit an Lokalstationen oder Drittanbieter abzugeben. NBC gibt eine tägliche Stunde Primetime nun an Jay Leno ab. Dafür müssen sie ihm zwar geschätzte 50 Millionen Dollar im Jahr bezahlen, aber 110 Folgen hochwertiger Serien wären vermutlich teurer geworden.

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Michael, 9. Dezember 2008, 08:45.

Vereinfacht dargestellt


Screenshot: tvspielfilm.de; Programm von Comedy Central

Jochen, 9. Dezember 2008, 07:50.

Das Fernsehlexikon-Bilderrätsel (7)

Nein, das war weder Musik aus Studio B noch Allein gegen alle, was Max Schautzer da moderiert hat. Es war, wie nur wenige Teilnehmer an unserem großen Ratespiel wussten, der deutsche Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 1976, Ein Lied für Den Haag. Der Hessische Rundfunk hatte die erstaunliche Idee, die Show ohne Publikum zu produzieren, und ließ sie von einem Siebziger-Jahre-Moderationsroboter präsentieren, der sich nicht einmal zu fein war, einen Witz auf Kosten von Joy Fleming zu machen, die im Vorjahr mit dem wunderbaren „Ein Lied kann eine Brücke sein“ nur auf dem vorletzten Platz gelandet war.

Bitte sehen Sie sich diese gut drei Minuten mit dem Anfang der, äh, Show unbedingt an — schon als kleines Korrektiv gegen die Illusion, dass im Fernsehen früher alles besser war:

 
Nun aber zu unserem heutigen Bilderrätsel:

Wessen Schreibtisch ist das?

Die Auflösung steht hier.

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Stefan, 8. Dezember 2008, 11:00.

110 — Sie retten bald niemanden mehr

Der 17.00-Uhr-Sendeplatz ist für RTL so etwas wie der 18.50-Uhr-Sendeplatz für Das Erste: Ein unbeachteter Haufen voller Kraut und Rüben. Egal was kommt, die Menschen sehen lieber weg. Ernsthaft: Den Sendern scheint es völlig egal zu sein, was dort kommt. Nirgendwo sonst wurden in den vergangenen zwei Jahren so viele verschiedene Formate durchgeschleust wie auf diesem einen Sendeplatz. Und dem anderen. Der Unterschied mag lediglich sein, dass der ARD zwischendurch vereinzelt eine tolle Serie ins Programm rutschte, wie aktuell Türkisch für Anfänger. Das kann man von RTL nicht unbedingt behaupten. Dort geht bald der jüngste traurige Versuch, der Actionpretender 112 – Sie retten Dein Leben zu Ende, wie DWDL am Wochenende berichtete. 110 Folgen von 112 werden dann produziert worden sein, und wenn RTL alle zeigt, wird die Serie Anfang Februar auslaufen und dann fünf Monate künstlich am Leben gehalten worden sein, so lange wie lange nichts. Die Serie war das erfolgreichste der 17.00-Uhr-Formate seit der achten Wiederholung der Nanny. Ich korrigiere: Das am wenigsten erfolglose. Immerhin wurden mehrmals zweistellige Marktanteile erreicht. Für RTL2 wäre das eine tolle Sache.

Was RTL nach Sitcoms, Pseudo-Dokus, Vorher-Nachher-Shows, Dailys Soaps, Gameshows und einer Actionserie dann an die Wand wirft, in der Hoffnung, dass irgendwann mal was haften bleibt, werden wir sehen. Oder eher: Nicht. Die meisten von uns jedenfalls.

Erinnern Sie sich noch an Schaltpausen? Die gab es in der Frühzeit des Fernsehens, wenn von einer ARD-Anstalt zur anderen umgeschaltet werden musste. Das konnte damals eine Weile dauern, und dann kam so lange eben nichts.

So etwas könnte RTL doch mal versuchen: Nichts. Es wäre mit geringem Budget herzustellen und könnte den Durchschnittsmarktanteil auch nicht viel weiter nach unten ziehen.

Aber vielleicht wäre das auch eher eine Idee für die Kostensparer von ProSiebenSat.1.

Michael, 8. Dezember 2008, 08:35.

Das Fernsehlexikon-Bilderrätsel (6)

Das fehlende Möbelstück in unserem gestrigen Rätselbild war natürlich der alte abgewetzte Fernsehsessel, in dem Martin Crane zum Leidwesen seines Sohnes Frasier in der gleichnamigen amerikanischen Sitcom sitzt:

 
Und damit zur Frage für dieses Wochenende: Welche Sendung wurde in dieser fantastischen Kulisse gedreht?

Okay, wir machen’s ein bisschen leichter und enthüllen noch ein Bild von der Dekoration:

Na? Immer noch nicht? Also gut, dann zeigen wir auch den Moderator:

Nicht erkannt? Es handelt sich um Max Schautzer. Und wir verraten Ihnen noch etwas — seine Anfangsmoderation:

Dies, meine Damen und Herren, ist keine Show mit Ballett und Big-Band, mit Klimbim oder Klamauk oder gar einem Super-Schnickschnack.

Jetzt aber:

Welche Sendung moderiert Max Schautzer hier?

Die Auflösung steht hier.

Hier geht’s zu den Spielregeln und Preisen des großen Fernsehlexikon-Bilderrätsels.

Stefan, 6. Dezember 2008, 11:00.

Das Fernsehlexikon-Bilderrätsel (5)

Ja, das war schwer. Nur zwei, drei Handvoll richtige Antworten haben wir auf unsere gestrige Frage nach der Titelmusik von Johannes B. Kerner bekommen — der Vormittagstalkshow, die der gleichnamige Moderator 1996 bis 1998 auf Sat.1 moderierte. Dabei ließ sich die Lösung sogar mithilfe von Google finden (allerdings tief versteckt in den Newsgroups). Es handelt sich um den Disco-Klassiker „Relight My Fire“ von Dan Hartman (später gecovert von Take That mit Lulu, was wir als Antwort auch haben durchgehen lassen).

Das heutige Bilderrätsel dürfte für Fernsehkenner dagegen ein Klacks sein:

Welches Möbelstück fehlt hier noch?

Die Antwort steht hier.

Spielregeln und Preise des großen Fernsehlexikon-Bilderrätsels.

Stefan, 5. Dezember 2008, 11:00.
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