Türchen Nr. 2

Tag. Auch heute: Nix zu gewinnen, aber zu raten. In welche Sendung gehört diese Tür? Womöglich nicht ganz so leicht wie gestern.

Draufklicken und Lösung lesen. Und wer die Kommentare voreilig öffnet, läuft natürlich auch Gefahr, die Lösung schon verraten zu bekommen.

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Michael, 2. Dezember 2009, 06:00.

Türchen Nr. 1

Einen fröhlichen Dezember. Dieses Jahr gibt’s zwar keine Preise, aber trotzdem 24 Türchen bis Weihnachten, und wer will, kann mitraten, in welchen Fernsehsendungen sie zu sehen waren. Die Antwort erhält, wer auf die Tür klickt. Viel Spaß!

Den Klassiker, den TV-Nostalgie-Adventskalender, gibt’s wie immer hier.

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Michael, 1. Dezember 2009, 06:00.

In Memoriam Erich Böhme

Als das private Fernsehen sonntags nach dem Abendfilm noch politische Talkshows gezeigt hat und das öfffentlich-rechtliche noch nicht, war Erich Böhme ein Star. Halb versunken saß er bei Talk im Turm in seinem Stuhl, rührte mit seiner Brille die Luft um und sang seine Fragen in dieselbe.

Die Brille war für Erich Böhme ein genauso wichtiges Requisit wie heute für Horatio Cane, der sie so lange auf- und absetzt, bis der Fall gelöst ist. Kriminalfälle löste Böhme auf diese Weise nicht, und ehrlich gesagt auch keine gesellschaftlichen Probleme, aber er sprach sie mal an. Hinterher hatte man in Einzelfällen sogar das Gefühl, bei einem Fernsehereignis dabei gewesen zu sein, zum Beispiel als sich 1998 Studenten auf der Bühne anketteten, weil sie ihre Probleme thematisieren wollten.

Sogar als sich Böhme 2000 in der Nachfolgesendung Talk in Berlin beim kleinen Sender n-tv mit einem Jörg-Haider-Interview blamierte, hatte das einen höheren Aufmerksamkeitswert als alles, was Sabine Christiansen in ihren zehn Jahren vor Millionen Zuschauern besprochen hat – außer vielleicht die Sendung, in der Edmund Stoiber sie versehentlich als „Frau Merkel“ ansprach. Denn Böhme fiel auf — und rauschte im Gegensatz zu vielen TV-Talkern nicht einfach durch.

Im Alter von 79 Jahren ist der ehemalige „Spiegel“-Chefredakteur und Turmtalker Erich Böhme gestorben.

Michael, 29. November 2009, 01:45.

Auf die lange Bank

Roland Koch hat es geschafft, den ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender loszuwerden. Das bedeutet aber nur einen Teilsieg für den hessischen Ministerpräsidenten. Kochs anderer Antrag, Brender auf einer Streckbank zu foltern, fand im ZDF-Verwaltungsrat überraschend keine Mehrheit.


Screenshots: Quotenmeter.de

Update 15.40 Uhr:

Die Quotenmeter-Buben haben wieder mitgelesen und Überschrift und Einleitung geändert. Der naive Quatsch darunter ist nach wie vor unverändert.

Obwohl der ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender im Oktober 2009 den Friedrichs-Preis bekam, wurde er für eine weitere Amtsperiode nicht verlängert.

Aber obwohl ich gestern Abend einen kurdischen Salat mit Gurken, Paprika, Tomaten und Schafskäse gegessen habe, hatte ich den Rest des Textes ja nicht erwähnt.

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Michael, 28. November 2009, 11:37.

Auch ein einziger Koch verdirbt den Brei

Das Duell zwischen Roland Koch und der allgemeinen Medienöffentlichkeit ist entschieden. Koch, der seine eigene Abwahl in Hessen einfach ausgesessen hat, hat heute mit der Unionsmehrheit im Verwaltungsrat des Staatssenders ZDF für die Abwahl des Chefredakteurs Nikolaus Brender gesorgt. Brender gilt als „unabhängiger Journalist“, weil er Politiker im ZDF nicht wie gewünscht uneingeschränkt betüddelt hat. Deshalb ging es nicht darum, den Posten mit jemandem zu besetzen, der qualifizierter ist als Brender, sondern allein darum, ihn loszuwerden. Eine Alternative gibt es noch nicht.

Aber wenn die Suche nach einem neuen Chefredakteur so ähnlich läuft wie die Suche nach neuen Serien, kann das ZDF ja vielleicht auf jemanden zurückgreifen, den Sat.1 nicht mehr haben wollte.

Michael, 27. November 2009, 18:39.

Ich hab noch Sand in den Augen aus der DDR

Wie Sie vielleicht schon in Tageszeitungen gelesen haben, die sonst nichts zu berichten haben, wird das Sandmännchen heute 50. (Die „Rhein-Zeitung“ hielt dies zum Beispiel für einen Aufmacher auf Seite 1. Nun denn.)

Der Jahrestag betrifft das Ost-Sandmännchen, das damals das erste der beiden war und heute der letzte Hinterbliebene des Fernsehens der DDR ist (und werfen Sie an dieser Stelle den Polizeiruf 110 nur ein, wenn Sie ihn auch ohne Vorspann noch vom Tatort unterscheiden können). Für uns ein schöner Anlass, die umfassenden Lexikontexte zu den Sandmännern aus Ost und West endlich online verfügbar zu machen und nun ins Bett zu gehen. Gute Nacht.


Foto: rbb

Ach ja, vorher vielleicht noch die Jubiläumsendung im RBB programmieren. Heute um 20.15 Uhr: Danke für die Träume.

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Michael, 22. November 2009, 18:17.

Bei Sat.1 hilft nur noch beten

Sat.1 hat seinen einfarbigen Slogan „Colour Your Life“ mit einem aktuellen Popsong ergänzt. DWDL zeigt das Video eines kurzen Imagetrailers mit Jeanette Biedermann, in dem die amerikanische Band Carolina Liar mit dem Radiohit „Show Me What I’m Looking For“ zu hören ist. Für Sat.1 scheint dies die allerletzte Hoffnung zu sein, denn die ausgesuchte Textstelle geht so:

Warte, ich habe Fehler gemacht.
Ich hätte es besser machen sollen.
Zeig mir, was ich gesucht habe.

Rette mich, ich bin verloren.
Oh Herr, ich habe auf dich gewartet.

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Michael, 20. November 2009, 17:42.

In Zukunft wird gelacht – aber bloß noch nicht jetzt!

US-Sitcoms erleben im deutschen Fernsehen wieder einen Boom. Kabel 1 zeigt tagsüber nichts anderes mehr, und ProSieben hat es endlich geschafft, eine Sitcom erfolgreich in der Primetime zu platzieren, und das auch noch gegen Dr. House.

Wie passt es dazu, dass einfach niemand die Sitcom Rules Of Engagement sehen will, die Kabel 1 an den beiden vergangenen Donnerstagen um 20.15 Uhr gezeigt hat (und angesichts der miserablen Quoten dort vielleicht nicht mehr lange zeigen wird)?

Ganz einfach. Es gibt etwas, das Rules Of Engagement von den erfolgreichen Sitcoms unterscheidet: Die Serie ist neu. Neue Sitcoms funktionieren nicht. Die müssen erst mal alt werden.

Beispiele? Gern. Two And A Half Men, der neue Vorzeige-Erfolg des Dienstagabendprogramms von ProSieben, ist bereits in der sechsten Staffel. Die ersten viereinhalb Staffeln liefen nur mittelmäßig erfolgreich im Nachmittagsprogramm am Wochenende, die erste sogar noch unter dem Titel Mein cooler Onkel Charlie. Da musste erst Kabel 1 kommen und die ersten 96 Folgen immer und immer wieder im täglichen Nachmittagprogramm runterspulen. Seit Januar geschieht das, und in dieser Zeit haben sich die Zuschauer an die Serie gewöhnt und sie lieb gewonnen, und immer mehr sind dazu gekommen und lachen mit den Stammzuschauern über die Witze, die sie schon kennen. Die Erstausstrahlung von zwei Episoden der Serie Rules Of Engagement hatte gestern Abend zur besten Sendezeit weniger Zuschauer als zwei Elftausstrahlungen von Two And A Half Men mittags um 12.

So erging es auch King Of Queens. RTL2 sendete die anfangs nur mittelmäßig erfolgreiche Serie so lange in Dauerschleife, bis sie ein Erfolg wurde und später bei Kabel 1 ebenfalls in der Primetime landete. Zum Serienfinale war King Of Queens plötzlich sogar Marktführer auf ihrem Sendeplatz am Montagabend. Auch die beiden heutigen RTL2-Dauerbrenner Immer wieder Jim und Still Standing, die heute passable Zahlen erreichen, taten dies frühestens bei der dritten Wiederholung und waren vor drei Jahren als Flops gestartet. Friends begann 1996 im Nachmittagsprogramm und schaffte erst mit der achten Staffel den Sprung in die Primetime. Das Muster lässt sich bis zum Klassiker Eine schrecklich nette Familie zurückverfolgen, bei dem der Kult vor 17 Jahren erst mit der deutschen Drittausstrahlung begann.

Auf der anderen Seite stehen die neuen Sitcoms, bei denen die Sender den Mut hatten, sie gleich im Hauptabendprogramm einzusetzen, und dann enttäuscht wurden, zum Beispiel Rules Of Engagement oder Samantha Who. Und selbst zu Randsendezeiten nachts oder nachmittags werden neue Sitcoms den Ansprüchen der Sender zum Start in den seltensten Fällen gerecht. My Name Is Earl und How I Met Your Mother sind hier tragische Beispiele. Diese beiden Serien haben aber das Potenzial, Erfolge zu werden, wenn eines Tages ein Sender auf die Idee kommt, auch sie als tägliche Dauerschleife zu programmieren und den Gewöhnungseffekt bei den Zuschauern abzuwarten. Genügend Episoden sind in beiden Fällen vorhanden. Earl wurde in den USA nach 96 Folgen eingestellt, exakt so viele sind auch von Mother bisher gelaufen, da geht’s aber sogar noch weiter. Die skurrilen Figuren, die so gern zum Kult werden, sind in beiden Fällen vorhanden, nur der Ausstrahlungsmodus noch nicht.

Rules Of Engagement ist noch jung und kann sich noch entwickeln, aber vermutlich nicht mit einer wöchentlichen Ausstrahlung. Die Abstände zwischen den Folgen sind offenbar zu groß, um diesen nötigen Gewöhnungseffekt für Comedys zu erzielen oder die Serien überhaupt zu entdecken. Was der Zuschauer nicht kennt, frisst er nicht. Woran er nicht mehr vorbeikommt, weil jeden Tag vier Folgen laufen, das mag er plötzlich. Insofern sind neue Sitcoms für die Sender nur das: Eine Geduldsprobe und eine Investition in die Zukunft.

Michael, 20. November 2009, 17:11.

Genial? – Daneben!

Sieht so aus, als hätte ich am Wochenende einen größeren Relaunch bei Genial daneben verpasst. Zumindest listete die Frankfurter Allgemeine Zeitung am Samstag eine Gästezusammenstellung, wie sie für regelmäßige Zuschauer der Sendung eher ungewöhnlich erscheinen muss.

Man muss Hugo Egon Balder für den Mut und die Originalität loben, diese Woche den Star-Bassbariton Professor Quasthoff, die Sophie-Scholl- und Effi-Briest-Darstellerin Jentsch, die Soulsängerin Bostic und ein A-capella-Be-Bop-Quartett raten zu lassen, was ein Rosetteneisen ist oder warum es im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt eine Toilette mit abschließbarem Klodeckel gibt. Eigentlich hätte man diese Gästezusammenstellung eher bei 3sat oder arte vermutet, aber vielleicht ist das Teil eines neuen Austauschprogramms, und schon am nächsten Wochenende diskutieren Hella von Sinnen, Bernhard Hoëcker und Maddin Schneider bei arte darüber, ob der „Wert Arbeit“ tatsächlich überholt ist.

Derweil freue ich mich auf die nächste Genial-daneben-Ausgabe mit Stephen Hawking, Anatoli Iwanow, Trudel Wulle und Apocapylptica, wenn es darum geht, warum sich der Schleimaal regelmäßig einen Knoten in den Schwanz macht und was der Begriff „Deppenschlag“…

Huch? Was steht denn da zwei Spalten weiter links beim Programm von 3sat zur gleichen Zeit? 

Oh. Schade. Dann hat wahrscheinlich einfach jemand einmal zu oft Strg+V gedrückt und das Gedruckte ist doch nur ein Fall für das, was genau zwischen diesen beiden Sendungen steht:

Wer da wohl zu Gast ist? Vermutlich Thomas Quasthoff, Julia Jentsch, Celina Bostic und Maybebop.

Danke an Bastian für den Fund, den Hinweis und die Zeitung.

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Michael, 16. November 2009, 17:00.

Wieso, weshalb, warum?

Das Jubiläum keiner anderen Sendung wurde in der Vergangenheit so oft gefeiert wie das der Sesamstraße. Heute vor zehn Jahren beging Mediendeutschland ihren 30. Geburtstag, und seitdem noch zweimal den dreißigsten und dreimal den 35. Jahrestag. Als Daten halten üblicherweise der 1. August 1972 (Beginn der deutschen Synchronfassung in den dritten Programmen) und der 8. Januar 1973 (Beginn der „deutschen“ Fassung mit eigenproduzierten Studioanteilen) her.

In den USA lief die erste Folge bereits am 10. November 1969. Und das ist das Datum, das heute überall gefeiert wird, wenn es um den 40. Geburtstag der Sesamstraße geht. Also dann. Glückwunsch, glaub ich.

Immerhin wachsen bei der Sesamstraße permanent neue Zuschauer nach, die die bisherigen Geburtstage noch nicht mitgefeiert haben. Wetten, dass…? wird auch in zehn Jahren seine Jubiläen noch mit den Zuschauern von 1981 feiern.

Michael, 10. November 2009, 06:58.
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