Frohe Ostern! Heute gibt’s ein dreiteiliges Rätsel mit einfachen Regeln: Drei Screenshots, jeweils eine Frage dazu, keine Gewinne, aber fröhliches Miträtseln. Für alle, die in ihrer Freizeit keine Zeit haben, um hier vorbeizuschauen, sitzen wir noch einen Mitrate-Werktag aus und veröffentlichen die Lösungen am Mittwoch.
Er war Original-Charlie inDrei Engel für Charlie. Und im Gegensatz zu den alten Engeln durfte er seine Rolle auch noch spielen, als die Fernsehserie 20 Jahre später fürs Kino neu aufgelegt wurde. Natürlich war jeweils nur seine Stimme zu hören. In der deutschen Fassung kam er also nicht vor. Bis auf die paar Szenen der TV-Serie, in der kurz sein Hinterkopf zu sehen war.
Er war in den 60ern auch schon der Star seiner eigenen Serie, einer Agentencomedy namens The John Forsythe Show. Die wurde aber in Deutschland nie gezeigt.
Bei uns kennt man John Forsythe deshalb nicht nur in erster Linie, sondern im Grunde ausschließlich als Blake Carrington vom Denver-Clan. Aber das ist ja auch was.
Nachdem ProSieben die Ausstrahlung der aktuellen Staffel von Desperate Housewives vergangenen Mittwoch an einer willkürlichen Stelle abgebrochen hat, kehrt heute das Sommerprogramm mit Grey’s Anatomyzurück. Anschließend schickt ProSieben The Good Wife an den Start, einen der erfolgreicheren Newcomer der laufenden US-Saison.
The Good Wife ist eine ganz klassische Justizserie: Engagierte Anwälte setzen sich vor Gericht für ihre Mandanten ein, die ein straf- oder zivilrechtliches Problem haben. Das ist dann aber auch schon alles, was sie mit Boston Legal gemeinsam hat. The Good Wife ist ernst und weitgehend humorfrei, kümmert sich um die Fälle und um die Charaktere.
Leider werde ich ausgerechnet mit der Hauptfigur nicht richtig warm. Julianna Margulies, bekannt als Oberschwester Carol Hathaway aus Emergency Room, spielt eine gebeutelte Frau: Ihr prominenter Mann (gespielt von „Mr. Big“ Chris Noth aus Sex And The City) sitzt nach einer Sex- und Korruptionsaffäre im Knast, und in ihrem neuen Job als Anwältin droht sie von ihrem deutlich jüngeren Konkurrenten (Matt Czuchry, der Logan aus Gilmore Girls) untergebuttert zu werden. Dabei ist sie nicht die klassische Serienheldin, die eine starke Frau wäre, die ihren eigenen Kopf durchsetzen und allen zeigen würde, wo’s langgeht. Sie ist aber auch nicht der klassische Anti-Held, der sympathische Loser oder das unsympathische Genie. Sie ist irgendwo dazwischen. Und das ist das Problem: Serienhelden sind einfach nicht „irgendwo dazwischen“, sondern stellen alle anderen in den Schatten. Aber auf mich wirken ihr Ex-Mann, ihr Konkurrent, ihre Detektivin, ihre Schwiegermutter, ihr Studienfreund und ihre Chefin allesamt stärker als sie selbst. Sie selbst wirkt unsicher, manchmal unbeholfen bis resignierend und macht es schwer, mit ihr mitzufiebern. Das betrifft nicht nur die Pilotepisode, sondern ist noch wochenlang der Fall. Falls sie eine Entwicklung durchmacht, dann lässt sie sich dafür viel Zeit.
Das mag die Serie zwar realistischer machen, aber „realistisch“ steht für mich nicht ganz oben auf der Liste der Eigenschaften, die eine gute Serie erfüllen muss.
Den Listenpunkt mit den interessanten Geschichten erfüllt sie aber zum Glück sehr gut. Und wer Für alle Fälle Amy mochte, wird wohl auch an dieser Serie Gefallen finden.
The Good Wife, mittwochs um 22.10 Uhr auf ProSieben.
Der Shooting-Star der Saison in den USA? Betty White. Ja, genau diese Betty White:
Betty White, die schon alt war, als sie vor 25 Jahren als Rose zu den Stars der Golden Girls gehörte.
Heute ist sie 88 und seit vergangenem Sommer wieder enorm gefragt. Im Sandra-Bullock-Kinofilm „Selbst ist die Braut“ spielte sie unter großer Beachtung die Oma Annie, und während der Super-Bowl-Übertragung überraschte sie im Februar 100 Millionen Fernsehzuschauer mit einem Werbespot für Snickers, in dem sie sich selbst auf den Arm nahm: Zusammen mit jungen Football-Spielern quält sie sich auf dem Spielfeld, bis einer ihr vorwirft: „Du spielst wie Betty White!“ Die Freundin reicht ihr ein Snickers, woraufhin sie sich zurück in einen sportlichen jungen Mann verwandelt. Slogan: „Du bist nicht du selbst, wenn du Hunger hast.“
Eine Fankampagne im Internet brachte Betty White anschließend als Moderatorin des Comedyklassikers Saturday Night Live ins Gespräch — die Show hat eines festes Ensemble, das die Sketche spielt; als Moderator werden wöchentlich wechselnde, in der Regel als „cool“ geltende Gaststars verpflichtet, in den vergangenen 12 Monaten z.B. Justin Timberlake, Megan Fox, Gerard Butler, Taylor Swift, Taylor Lautner, Ashton Kutcher und zuletzt Jude Law. Die Kampagne hatte Erfolg: Für den 8. Mai wurde inzwischen Betty White engagiert.
Ab Juni ist sie zudem in einer neuen Sitcom zu sehen: Hot In Cleveland mit Valerie Bertinelli, Wendie Malick und Jane Leeves als drei Frauen, die von Los Angeles nach Cleveland ziehen und dort ein neues Leben beginnen. Betty White sollte als ihre Vermieterin eigentlich nur eine Gastrolle in der Pilotfolge spielen, war, wie Variety berichtet, aber so gut, dass man ihr eine regelmäßige Rolle gab.
Viel zu tun für Betty White. Zwischendurch muss sie sich aber trotzdem noch gelangweilt haben, sonst hätte sie vermutlich im November nicht auch noch für ein paar Folgen in der Soap Reich und schön mitgemacht.
Heute Abend ist Betty White auch im deutschen Fernsehen zu sehen. In Boston Legal spielt sie noch einmal Alan Shores alte Sekretärin Catherine Piper, die erneuten Ärger mit dem Gesetz hat, diesmal, weil sie jemanden in die Luft gejagt hat.
Nur der ausstrahlende Sender Vox kann das beeindruckende Comeback von Betty White offenbar nicht glauben. Er hält es für plausibler, dass die Rolle der alten Sekretärin von einem toten Soulsänger gespielt wird.
Eigentlich bin sogar ich selbst es allmählich leid, noch über Thomas Gottschalk herzuziehen. Aber er schafft es immer wieder, doch noch in neue Dimensionen vorzudringen.
Einfach nur eine Beleidigung für den guten Geschmack zu sein, ist ihm jetzt offenbar zu indirekt. In Wetten, dass…? am Samstagabend beleidigte er die deutsche Teilnehmerin am Eurovision Song Contest Lena Meyer-Landrut und ihren Förderer Stefan Raab direkt, indem er ihr ins Gesicht sagte, ihr Song sei ja gar kein Ohrwurm, und man könne ihn so schlecht mitsingen, denn man könne sich ja nicht merken, wie er geht. Wie zum Beweis sang er stattdessen den uralten Udo-Jürgens-Schlager „Siebzehn Jahr, blondes Haar“ an, den er sich im Gegensatz dazu merken konnte, und bat Lena, ihr eigenes Lied doch kurz anzusingen.
Letzteres an sich wäre gar keine so abwegige Bitte an eine Sängerin, wenn diese Sängerin nicht soeben erst von der Showbühne herüber gekommen wäre, wo sie genau dieses Lied in voller Länge gesungen hatte.
(Die fragliche Stelle beginnt im Video bei ca. 6:40).
Das Schlimme ist: Gottschalk sucht die Provokation nicht einmal bewusst. Er merkt nicht einmal, wie unverschämt er seine Gäste behandelt.
Dass dieser senile alte Mann dringend ständiger Pflege bedarf, hat das ZDF schon im Herbst gemerkt, weshalb die junge blonde Krankenschwester jetzt immer mit anwesend ist, um das Schlimmste zu verhindern. Es scheint nur so, als reiche eine ambulante Pflegekraft allein nicht mehr aus.
Er war einer der Pioniere des Schwarzweißfernsehens: Robert Culp, der erste weiße Hauptdarsteller in einer Serie, in der außerdem ein schwarzer Hauptdarsteller mitspielte. Und auch wenn sein Partner in Tennisschläger und Kanonen, ein junger Mann namens Bill Cosby, später berühmter wurde, blieb das Gesicht von Robert Culp durch Gastauftritte z.B. in Columbo, Matlock, oder Alle lieben Raymond präsent.
Die Nachricht auf dem Band zerstörte sich fünf Sekunden nach dem Abhören selbst. Aber Peter Graves blieb als Jim Phelps der unverwüstliche Kopf der Impossible Missions Force im Serienklassiker Kobra, übernehmen Sie!
Sogar bei der Neuauflage zwei Jahrzehnte später, bei der das Team wie im US-Fernsehen üblich reihum mit jungen Menschen besetzt wurde, blieb der alte Graves als Kopf im Mittelpunkt — also so ähnlich wie bei BAP.
Nur für die Kinofassung in den 90er-Jahren war der 1,88 m große Graves nicht mehr zu gebrauchen, weil im Kino die Bilder im Verhältnis zur Breite nicht so hoch waren wie im Fernsehen und die Produzenten deshalb keinen Schauspieler einsetzen konnten, der größer als 1,70 m war.
Peter Graves ist in Kalifornien gestorben. Am Donnerstag wäre er 84 geworden.
Meine Mutter telefoniert viel und ist deshalb am frühen Abend oft schwer zu erreichen. Mein Vater dagegen problemlos. In Wirklichkeit vermute ich dahinter aber eine Verschwörung, und die Verschwörer wollen, dass ich einen besseren Draht zu meinem Vater habe als zu meiner Mutter.
Ich schweife ab.
Wie immer, wenn im Fernsehen per Telefonabstimmung Entscheidungen immenser, wenn nicht gar nationaler Bedeutung getroffen wurden, vermutet nach Bekanntgabe des Ergebnisses ein Teil derer, die nicht für den späteren Sieger gestimmt haben, Schiebung. „ich hab gefühlte hundert mal versucht für jennifer anzurufen und bin nicht durchgekommen. danach hab ichs nur zum spaß einmal bei lena versucht und bin durchgekommen… sehr, sehr komisch….“, schreibt sepphoch2 im Community-Forum zu Unser Star für Oslo und findet sofort Unterstützer, die die gleiche Erfahrung gemacht haben. Er findet aber auch Gegenargumentierer, die die umgekehrte Erfahrung gemacht haben. Sehr, sehr komisch. Zumindest dürfte sich Raab TV bei so vielen belegten Leitungen nicht über mangelnde Teilnahme beklagen.
Lena Meyer-Landruts meistgewählter Song „Satellite“ findet auch nicht nur Unterstützer. Stefan Niggemeier fand ihren dritten Song „Love Me“ wesentlich stärker. Ich auch. Und natürlich die Forenschreiber, die sofort eine Neuabstimmung fordern.
Heute gibt es deutliche Indizien dafür, dass am Freitag alles mit rechten Dingen zuging und das Ergebnis durchaus die Meinung der Mehrheit widerspiegelt. Die beiden Download-Portale Musicload und iTunes, wo seit dem Wochenende nicht nur der Siegertitel feilgeboten wird, sondern jeweils alle drei Titel beider Finalistinnen erhältlich sind, kommen mit ihren aktuellen Bestsellerlisten zum gleichen Ergebnis. Und das ist vermutlich sogar noch repräsentativer. Denn während bei der Telefonabstimmung jeder so oft anrufen kann, wie er will und durchkommt, ist es unwahrscheinlich, dass hartnäckige Fans sich ihre Lieblingssongs ein Dutzend Mal kaufen, nur um den Song auf die vorderen Plätze zu schieben. Und dennoch steht bei beiden Anbietern die Siegerin vom Freitag vor der Zweitplazierten und der Siegersong vor den anderen Liedern.
Dass Lena Meyer-Landrut mit ihrer quirligen Art und dem Hang zum Klugschiss nicht nur Fans gewonnen hat, ist vermutlich das Beste, was ihr und den angeschlossenen Musikwettbewerben passieren konnte. Besser eine Teilnehmerin, die polariert polarisiert, als eine, die allen völlig egal ist.
Tim Roth als Dr. Cal Lightman in Lie To Me.
Foto: Vox
Ein bisschen Mitleid mit Vox muss man schon haben. Seit RTL sich die dauerbrennenden CSI-Krimiserien gekrallt hat, scheinen bei Vox fast nur noch kurzlebige Krimis zu landen, die die Sendeplätze nur vorübergehend füllen. Shark, Standoff, Life, und jetzt Lie To Me.
Lie To Me läuft in den USA zwar noch, die Quoten sind aber rückläufig, was nie ein gutes Zeichen ist. Das heißt aber nicht, dass man gleich die Finger von der Serie lassen sollte; eher, dass man sie genießen sollte, so lange sie anhält.
Im Grunde ist Lie To Me eine ganz konventionelle Krimiserie mit Verbrechen, Ermittlung und Lösung in dieser Reihenfolge. Ein Extra-Gimmick braucht aber heute jeder Krimi, und hier ist es der lebende Lügendetektor Tim Roth, der nicht mal teure Technik benötigt, sondern nur Gesichter zum Reingucken. Und schon sieht er, wann jemand lügt. Lustig wird’s, wenn er diese Fähigkeit auch im Alltag anwendet und dann Parkplatzrüpeln eins auswischt oder er es nicht lassen kann, Passanten zu belehren, was er im Vorbeigehen aufgeschnappt hat.
Das klingt in der Theorie vielleicht nur mittelprächtig, ist aber in der Umsetzung sehr ansehnlich und bekommt deshalb mein Guckmal-Gütesiegel.