Serientäter

Auch beim sonntäglichen Tatort ist eine Kontinuität zu erkennen. Gut, die Kommissare sind jede Woche andere, aber wenigstens sind die Mörder und Verdächtigen jede Woche dieselben!

Johannes  Johann von Bülow, der am vergangenen Sonntag im Kölner Tatort einen Unternehmensberater umgebracht hat, spielt heute im Konstanzer Tatort den Gatten des Opfers. Hach, ich bin so gespannt, ob er’s wieder war! Und ob die Bodensee-Polizei kompetent genug ist, um durch eine bundesländerübergreiufende Zusammenarbeit herauszufinden, dass der Typ in Nordrhein-Westfalen Dreck am Stecken hat.

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Michael, 16. Januar 2011, 20:45.

Mein lieber Herr Gesangverein

Hoffentlich ist Ihr Fernsehtisch stabil. Wenn der Fernseher nämlich Glee zeigt, droht das Möbel darunter unter der  Last an Klischees zusammenzubrechen.

Worüber man aber zuallererst hinwegkommen muss, ist schlicht dies: Die Serie ist ein Musical. Das ist eigentlich eine logische Konsequenz aus den vielen Serien, die in den vergangenen Jahren erfolgreich einzelne Musicalepisoden gedreht haben. Jetzt also eine ganze Serie, die ein Musical ist.

Das Thema, die Bemühungen eines Lehrers einen modernen Schul-Showchor aufzubauen und zum Erfolg zu führen, gibt natürlich ohnehin schon viele Möglichkeiten her, singende und tanzende Menschen zu zeigen. Darüber hinaus brechen die Darsteller aber auch mitten in der Handlung unvermittelt in Gesang aus, sauber orchestriert und begleitet von einer wundersamen Verwandlung in andere Kostümierungen. Glee ist keine Musicalparodie. Die meinen das ernst.

Und auch die klischeehafte Verteilung in der Zusammensetzung des Chores wirkt nicht, als sei sie als Parodie gedacht. Da sind alle, die man aus allen anderen amerikanischen Highschool-Serien kennt: Das Sport-As und seine Freundin, die intrigante Cheerleaderin; die hübsche, aber unbeachtete gute Sängerin, deren Herz für das Sport-As schlägt; die dicke Schwarze; der junge Schwule, der lernen muss, mit seiner Sexualität klarzukommen; der Behinderte im Rollstuhl; der nette Lehrer; die intrigante Lehrerin, die versucht, den Chor zu zerschlagen; und der gähnende Zuschauer, der das alles schon hunderttausendmal gesehen hat.

Das heißt aber nicht, dass Glee nicht auch überraschend und lustig ist. Wenn man erst über diese Musicalsache und den Klischeeberg hinweggekommen ist, findet man durchaus ein paar schöne Dialoge und intelligente Gags. Der Teil der Serie, der gesprochene Spielhandlung ist, ist deutlich auf Comedy getrimmt, und immerhin das unterscheidet ihn von den meisten anderen Teenieserien. Und obwohl der Schluss der ersten Episode so wirkt, als sei die Geschichte bereits am Ende und alles erzählt, muss man, sofern man ungeachtet dessen weiterguckt, ein gewisses Suchtpotenzial einräumen. Ob man will oder nicht.

In den USA hat sich die Serie seit dem Start vor anderthalb Jahren zu einem derartigen Überflieger entwickelt, dass der Sender Fox inzwischen sogar seine erfolgreichste Sendung American Idol auf einen neuen Sendeplatz verschiebt, nur um Glee nicht antasten zu müssen. (Beide hatten sich bisher je nach Jahreszeit einen Sendeplatz geteilt, aber die jetzigen Glee-Quoten ließen eine Aussetzung oder Verschiebung der Serie irrsinnig erscheinen.)

Von diesem Erfolg waren die Sender und Produzenten womöglich selbst am meisten überrascht, denn die Serie wirkt nicht, als sei sie als irgendetwas anderes gedacht gewesen als ein geniales Marketinginstrument, um den Verkauf von Tonträgern anzukurbeln. Allein in der ersten Staffel erschienen drei Soundtrack-Alben und danach ein Komplett-Box-Set mit allen 100 Songs aus der Staffel. Alle Songs sind vom Ensemble selbst eingesungen, und die meisten sind Coverversionen bekannter Hits. Weil alle Songs auch einzeln erhältlich waren, aber alle unter dem Namen „Glee Cast“, hatte es die Gruppe schon auf 71 Chart-Notierungen in den USA gebracht, bevor überhaupt die zweite Staffel losging. Kein Wunder, wenn man jede Woche um die Werbeblöcke herum einen 40-minütigen Dauerwerbespot für diese Produkte ausstrahlen kann. Aber die Werbung ist ja schon seit längerer Zeit öfter mal interessanter gemacht und besser produziert als große Teile des restlichen Fernsehprogramms.

Glee ist derzeit eine der erfolgreichsten Serien im US-Fernsehen und landete im deutschen Fernsehen ausgerechnet bei Super RTL. Dort laufen zwar auch einige andere der erfolgreichsten US-Serien, die sind aber in der Regel Jahrzehnte alt und mit alten Frauen besetzt. Montags abends kommen jeweils zwei Folgen von Glee, die erste sendet auch RTL vorab am Sonntagnachmittag weg und hält das für eine angemessene Starthilfe.

Und die Lieder aus Glee sind ab jetzt natürlich auch in Deutschland erhältlich.

Korrektur (Montag, 17.01.): Super RTL zeigt nur heute zwei Folgen, ab nächstem Montag immer nur eine um 20.15 Uhr.

Michael, 16. Januar 2011, 06:18.

Ich bin ein Kopf, stell mich hier hin!

Das Jahr ist erst 14 Tage und die neue Staffel von Ich bin ein Star – holt mich hier raus! eine Stunde alt, aber länger muss ich nicht mehr warten. Ich küre jetzt schon meinen Lieblings-Gebrauchsgegenstand des Jahres 2011! Den Luxusartikel, den Rainer Langhans in den Dschungel mitgenommen hat:

Eine Kopfstandbank!

Man sollte nie ohne eine verreisen.

Michael, 14. Januar 2011, 23:20.

WDR hat sein Programm sat

Im Zuge der großen Qualitätsoffensive   Als Bestandteil der großen Innovationsschwemme   Im Rahmen des allgemeinen Sparzwangs   Zur Verdeutlichung ihrer Ideenarmut verfolgen die großen Öffentlich-Rechtlichen ähnliche Strategien. Der WDR zumindest hat sich eine Möglichkeit, frei von Aufwand Sendezeit zu füllen, beim ZDF abgeschaut: Einfach alte Sat.1-Serien kaufen.

Sorry, ZDF: Drei ausgemusterte Sat.1-Serien, mit denen Ihr Euer BergdoktorKommissar-Rex-Portfolio hättet aufstocken können, hat sich stattdessen der WDR unter den Nagel gerissen, darunter die kurzlebige Haarglanzsoap Bis in die Spitzen, die bis Dezember noch bei sixx wiederholt wurde, und die Krimiserie Der Elefant, die zuletzt 2007 in Sat.1 zu sehen war. Beide Serien sind für eine Ausstrahlung bei EinsFestival vorgesehen. Dazu kommen sämtliche 81 Folgen von SK Kölsch, die man auch im Pay-TV bei AXN sehen kann, die im WDR Fernsehen laufen sollen. Sendetermine oder –plätze stehen aber noch nicht fest und eine offizielle Bestätigung noch aus.

Aber vielleicht werden das dritte WDR-Programm und der ARD-Digitalkanal ja wieder wie früher eine Art Windkanal für die ARD, und wenn’s gut läuft, dürfen die Wiederholungen auch bald im Ersten gezeigt werden. Werden da nicht gerade für den Vorabend regionale Krimis gesucht?

Alte Sat.1-Serien im Ersten – das wäre eine Revolution. Bisher liefen da nur alte RTL-Serien.

Ursprünglich stand hier für kurze Zeit eine Fassung dieses Textes, in der davon ausgegangen wurde, dass alle drei Serien im WDR gezeigt werden sollten und noch eine vierte zum „Paket“ gehörte.

Michael, 8. Januar 2011, 17:53.

Schon wieder eins!

Michael, 1. Januar 2011, 00:00.

Türchenöffnung Nr. 24

Na? Türchen gestern erkannt? Richtig: The Doors.

Die Aufnahme stammt aus der legendären Ed Sullivan Show im amerikanischen Fernsehen, die auch die Beatles in den USA Anfang 1964 der breiten Masse näher gebracht hatte. Die Doors traten 1967 mit „Light My Fire“ auf und sangen dabei den Originaltext mit der Formulierung „get much higher“, obwohl sie sie angeblich im Vorfeld bereit erklärt hatten, die zeile zu ändern, weil den Produzenten die Originalzeile zu drogenverherrlichend geklungen hatte. Moderator Sullivan sei wütend geworden heißt es, und die Doors durften nie wieder bei ihm auftreten. Im Doors-Kinofilm wurde diese Anekdote so dargestellt. Im Original wirkte das alles viel braver.

Herzlichen Dank an alle, die dieses Jahr wieder mitgeraten haben und vor allem alle, die die nicht-verbindlichen und nirgendwo festgeschriebenen Spielregeln beachtet haben.
Erneut schöne Feiertage!
Michael, 25. Dezember 2010, 06:00.

Türchen Nr. 24

Fast Geschafft. Fast alle Türchen gelöst. Gestern noch diese, und jetzt nur noch die:

 

Frohe Weihnachten!

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Michael, 24. Dezember 2010, 06:00.

Türchen Nr. 23

Diese PS-Serie war unser Zugpferd von gestern.

Und wer kennt diese Tür?

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Michael, 23. Dezember 2010, 06:00.

Türchen Nr. 22

Wenn Sie die Lösung von gestern lesen, fällt es Ihnen wie ein Schuppen von den Augen.

Heute gibt’s gleich mehrere Türchen. Die wenig überraschende Lösung steht morgen hier.

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Michael, 22. Dezember 2010, 06:00.

Türchen Nr. 21

So war das gestern. Und so geht’s weiter:

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Michael, 21. Dezember 2010, 06:00.
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