Schweinkram

Medien und Popkultur haben in den USA einen viel größeren Stellenwert. So stehen sogar am Straßenrand große Hinweisschilder, die dafür werben, dass bei einem sozialen Netzwerk Episoden von Piggeldy und Frederick zu sehen sind.

 

Michael, 12. Juli 2011, 08:32.

Überall hin mit TomTom

In deutschen Talkshows sitzen immer die gleichen Gäste. Langweilig. Aber wie ist es im heiligen Fernsehland Amerika?

Dort bin ich gerade zur Fernsehfortbildung (= gucken, was so läuft). Montag bis Mittwoch war ich New York und sah im Fernsehen: Tom Hanks bei David Letterman (Dienstagabend, aus New York), Tom Hanks bei Regis & Kelly (Mittwochvormittag, aus New York), Tom Hanks bei Jon Stewart (Mittwochabend, aus New York). Donnerstag flog ich an die Westküste weiter. Und Tom Hanks offenbar auch, denn im Fernsehen kam: Tom Hanks bei Conan O’Brien (Donnerstagabend, aus Los Angeles).

Ich fühle mich von Tom Hanks gestalkt.

Michael, 1. Juli 2011, 09:13.

In Memoriam Peter Falk

Dieser TV-Ausschnitt stammt aus dem Jahr 1977. Peter Falk war einer von Dean Martins Stargästen, die gemeinsam Frank Sinatra rösteten. Falk spielte auch hier seine bekannteste Rolle.

35 Jahre lang war Peter Falk der kauzige Ermittler Columbo, mit 75 zum letzten Mal. Das war 2003. Weil die Reihe zuletzt ohnehin nur in loser Folge fortgesetzt worden war, glaubte man lang Zeit nicht daran, dass es nach so langer Zeit tatsächlich nicht mehr weitergehen sollte. Und selbst jetzt, da Peter Falk im Alter von 83 Jahren gestorben ist, kann man sich nur schwer mit dem Gedanken abfinden, dass er gleich eben nicht noch einmal ums Eck kommt und doch noch eine Frage hat.

Michael, 25. Juni 2011, 00:41.

Vampirs Revier

Beflügelt durch den Erfolg seiner deutschen Montagsserien will Sat.1 angeblich Wolffs Revier zurückholen.

„Bild“ schreibt:

Natürlich mit dabei: TV-Star Jürgen Heinrich (65). Er spielte schon von 1992 bis 2006 Kommissar Wolff. Doch jetzt steht er selbst unter Mordverdacht, soll drogensüchtig sein und seinen Dealer erschossen haben!

Wow. Ich hoffe, man hat Nachsicht mit ihm. Wolff hat schließlich schon einiges durchgemacht. Im Serienfinale vor fünf Jahren wurde er sogar erschossen. Und wenn man erst mal tot ist, kann man schon mal durchdrehen.

Michael, 20. Juni 2011, 12:10.

So lernfähig ist die ARD

Vor zwei Wochen musste die ARD viel Schelte einstecken, dass sie mit Matthias Opdenhövel wie gewohnt einen Moderator von der privaten Konkurrenz weggekauft hat, statt selbst Nachwuchs aufzubauen, zum Beispiel über die Dritten Programme. Auch bei den Öffentlich-Rechtlichen selbst gebe es schließlich viele Talente, die es verdient hätten, gefördert zu werden, so der allgemeine Tenor.

Die ARD hat sich diese Kritik offenbar zu Herzen genommen und verhandelt laut Spiegel jetzt endlich mal mit einem öffentlich-rechtlichen Eigengewächs, das sich bereits im Bayerischen Fernsehen und im Radioprogramm von Bayern 3 ausprobieren durfte: Thomas Gottschalk.

Das muss man nicht mehr kommentieren.

Oder doch?

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Michael, 30. Mai 2011, 00:39.

Gesucht: Opdimaler Nachfolger

Nachdem sich der erste Schock über den Abgang Matthias Opdenhövels von Schlag den Raab gesetzt hat, werfe ich mal die Frage in den Raum, wer ihm als Moderator seiner anderen Sendungen folgen könnte, z.B. der Wok-WM und der anderen Raab-Events?

Mein Vorschlag: Steven Gätjen.

Ja, ich weiß.

Aber nachdem ich gestern eine Welle der Ablehnung ihm gegenüber als Schlag-den-Raab-Moderator losgetreten habe, möchte ich daran erinnern, dass Gätjen eigentlich viel besser ist als sein Ruf. Auf dieser Seite wurde er schon mehrfach gepriesen, meistens für seine Auftritte im Rahmen von Oscar-Übertragungen. Dabei konnte Gätjen wiederholt zeigen, dass er in der Lage ist, souverän live zu moderieren, eloquent längere Pausen mit Informationen zu überbrücken und spontan Interviews mit internationalen Prominenten zu führen, von denen er bis eben noch nicht einmal wusste, dass er sie vors Mikrofon bekommt. Diese Interviews waren oft besser als das, was die amerikanischen Moderatoren wenig später mit denselben Prominenten veranstalteten.

Und dass Gätjen während des ersten ESC-Halbfinales nervte, war nicht in erster Linie seine Schuld, sondern die von ProSieben, die aus Senderprofilneurose unbedingt einen eigenen Co-Kommentator dahin setzen wollten, wo neben Urban beim besten Willen keiner gebraucht wird.

Ich hätte mir nach wie vor lieber einen anderen Gastgeber für Schlag den Raab gewünscht (Pocher, Elton, Engelke, Welke), weil ich glaube, dass Gätjen sogar zu Wetten, dass…? besser passen würde als zu Schlag den Raab (und auch besser als Pilawa), aber ich hoffe mal, dass er uns alle vielleicht positiv überrascht.

Und dann ergäbe sich die Moderation der Wok-WM ja ohnehin quasi von selbst.

Zurück zu Opdenhövel.

Falls ProSieben und die ARD nächstes Jahr tatsächlich Unser Star für Baku gemeinsam veranstalten, erscheint es mir logisch, dass Opdenhövel die Sendung weiterhin moderieren wird, dann aber als ARD-Vertreter. Nur: Was wird dann aus Sabine Heinrich?

Was mich zu einem dringenden Appell bringt: Kann Sabine Heinrich bitte dringend bei ProSieben anheuern? Und wenn es nur ist, um Annemarie Warnkross zu verhindern?

Michael, 18. Mai 2011, 20:26.

Verlass den Raab

Der hervorragende Moderator von Schlag den Raab, Matthias Opdenhövel, der dafür mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde, findet es spannender, Beiträge über bereits beendete Fußballspiele anzusagen, und wechselt deshalb in diesem Sommer zur ARD, um vor allem die Sportschau zu moderieren. Damit verlieren die einzigen beiden bedeutenden Samstagabendshows im deutschen Fernsehen im gleichen Jahr ihren jeweils prägenden Moderator.

Weil ProSieben aber nicht das ZDF und Matthias Opdenhövel nicht Thomas Gottschalk ist, moderiert er seine letzte Sendung nicht erst in einem halben Jahr, und danach noch ein Special und drei abendfüllende Best-ofs, bevor die Sendung in eine neunmonatige Pause geschickt wird, sondern gar keine mehr. Schon bei der nächsten Ausgabe von Schlag den Raab übernächste Woche wird er nicht mehr dabei sein.

ProSieben hätte zwei passende Nachfolger in den eigenen Reihen gehabt: Oliver Pocher steht bei ProSiebenSat1 unter Vertrag, hat aber gerade keine Sendung. Er hat früher schon mit Raab zusammengearbeitet und besitzt die nötige Frechheit, ihn in bekannter Opdenhövel-Manier in seine Schranken zu weisen. Das gilt auch für Elton, der ohnhehin in jeder Sendung das Spiel „Blamieren oder kassieren“ moderiert und inzwischen die nötige Erfahrung und Souveränität besitzt, gleich die ganze Sendung zu übernehmen.

Stattdessen hat ProSieben umgehend Steven Gätjen als neuen Moderator bekanntgegeben.

Steven Gätjen.

Wahrscheinlich war er halt gerade da.

Das ist so, als würde Jörg Pilawa Wetten, dass…? übernehmen. Welch abwegige Vorstellung.

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Michael, 17. Mai 2011, 15:53.

Medizino Royale

RTL wagt heute das Unfassbare. Etwas, das es dort seit 16 Monaten nicht gegeben hat: Eine neue Serie starten!

Einen solchen Coup hatte dem Retrosender, der aus nostalgischen Gründen seit fünf Jahren im Wesentlichen dasselbe Abendprogramm zeigt, kaum jemand zugetraut. Schließlich handelt es sich um ein unabschätzbares Risiko: Was, wenn den Zuschauern die Serie nicht gefällt? Der ganze Sender könnte implodieren! Und unnötig ist es obendrein, denn man hätte doch genauso gut die bisherigen Serien noch fünfhundert weitere Male zeigen können.

Royal Pains handelt von einem ambitionierten Krankenhausarzt (Mark Feuerstein), der gefeuert wird, weil er sich weigerte, dem reichen Sponsor der Klinik eine Sonderbehandlung zukommen zu lassen. Ausgerechnet er findet sich daraufhin in der Nobelgegend Hamptons wieder, wo es seine Aufgabe wird, als Exklusivarzt die medizinischen Probleme der Reichen zu beheben.

Die Serie startet heute um 22.15 Uhr im Anschluss an das, was früher mal ein verlässlich erfolgreiches Vorprogramm war, bevor RTL anfing, Woche für Woche neu auszulosen, ob nun eine neue oder eine alte Folge von Dr. House gezeigt würde. Woran der Sender Royal Pains aber messen wird, ist der Schmunzelkrimi Monk, mit dessen 125 Folgen RTL bis Ende 2010 etwa 300 Wochen gefüllt hatte.

In der Pilotfolge bedeutet das für Royal Pains schon mal eine haushohe Niederlage. Immerhin steigert sie im Lauf ihrer 65 Minuten bis hin zu extrem durchschnittlich, aber der Schmunzelfaktor fehlt völlig. Die Serie ist in etwa so brüllkomisch wie ein Raffaello-Werbespot, die medizinischen Fälle sind bisher auch nicht sonderlich originell, und die Dynamik zwischen der bodenständigen Hauptfigur und seinem quirligen Bruder wirkt sehr gewollt. Die Serie müsste sich ab nächster Woche schon gewaltig steigern, um mich weiter interessieren zu können.

Sollte die Serie dennoch ein Erfolg werden und zumindest Quoten des bisherigen und Monk-Ersatzes Psych übertreffen, ist anzunehmen, dass RTL in die Vollen geht und innerhalb der nächsten fünf Jahre noch bis zu zwei weitere neue Serien zeigt.

Michael, 17. Mai 2011, 10:28.

Won By Two Strangers

„Am Ende hat Stefan Raab doch meistens Recht.“

Ich, nachdem ich ausführlich dargelegt hatte, warum ich es für einen Fehler hielt, Lena noch einmal zum Eurovision Song Contest antreten zu lassen.

Nach wie vor glaube ich, dass die Suche nach einem neuen Künstler im Vorfeld des Eurovision Song Contest deutlich interessanter gewesen wäre als das diesjährige Prozedere, und dass dann nach der Rekordquote vom Vorjahr sogar noch ein bisschen Luft nach oben gewesen wäre, einfach weil es sich um einen Wettbewerb im eigenen Land handelte. Aber hey, was weiß ich schon? Ich habe auch geglaubt, Island würde gewinnen.

Am Ende hatte also Stefan Raab doch wieder Recht, weil nach dem ESC alle zufrieden sein können.

  • Lenas Fans können mit dem Platz unter den Top 10 zufrieden sein. Platz 10 ist ordentlich, kein Gesichtsverlust, und im vergangenen Jahr wäre Platz 10 nach den Katastrophen der Vorjahre schon als Erfolg gefeiert worden.
  • Die Lena-Hasser können zufrieden sein, weil der Lena-Hype jetzt trotzdem vorbei sein wird, und weil sie ja immer gesagt haben, Lena würde nicht noch einmal gewinnen.
  • Stefan Raab kann zufrieden sein, weil er sich vor 100 Millionen Zuschauern bei einem Wettbewerb austoben konnte, der ihm seit Jahren am Herzen liegt, und weil sich kaum noch jemand an Ralph Siegel erinnert.
  • Gegner des Fremdschämens können zufrieden sein, weil das deutsche Moderatorentrio keinen Anlass dazu lieferte, nachdem man viele Jahre davor Angst gehabt hatte, falls der ESC mal nach Deutschland kommen sollte.
  • Der NDR kann zufrieden sein, weil Raab und Brainpool ihm die Kreativarbeit abnahmen, was in Vorgenanntem resultierte.
  • Die ARD kann zufrieden sein, weil mit 13,83 Millionen Zuschauern zwar die Zahl vom Vorjahr verfehlt wurde, aber nur um etwa 800.000 Zuschauer. Die gestrige Quote war insgesamt die zweithöchste eines Eurovision Song Contests; sie lag 20.000 Zuschauer über dem 1982er Sieg von Nicole.
  • Die britischen Ex-Stars von Blue können zufrieden sein, weil sie jetzt wieder in die Bedeutungslosigkeit zurückkehren können, in die sie gehören.
  • Die Ozonschicht kann zufrieden sein, weil die Weltkarriere der irischen Zwillinge Jedward ausgebremst wurde.
  • Aserbaidschan kann zufrieden sein, weil mit dem Televoting beim ESC eine Art Demokratie ins Land kommt. Und wer ist nicht zu beneiden, der eine Großveranstaltung von 1 Uhr bis 4.30 Uhr morgens ausrichten muss?
  • Frank Elstner kann zufrieden sein, weil er vielleicht nie wieder eine arrogante Zicke ohne Manieren interviewen muss, die ihm permanent unter die Nase reibt, dass er nicht die geringste Ahnung von dem hat, was er moderiert.
  • Und die Zuschauer können zufrieden sein, denn wenn man die Musik mal außen vor lässt, war auch dieser Eurovision Song Contest eine sehr unterhaltsame Veranstaltung.
Michael, 15. Mai 2011, 12:23.

Einer und zwei halbe Männer

Ashton Kutcher wird offenbar der neue Hauptdarsteller in Two And A Half Men und damit Nachfolger von Charlie Sheen. Mehrere Quellen berichten das. Kutcher würde natürlich nicht die Charlie-Harper-Rolle weiterspielen, sondern eine neue bekommen. Eingeführt werde er auf eine Weise, die die Fans sehr zufriedenstellen werde, ist Produzent Chuck Lorre schon mal zufrieden.

Eine offiziell formulierte Bestätigung gibt es noch nicht, aber Ashton Kutcher fragte vor ein paar Stunden auf seinem Twitter-Account: „Was ist die Wurzel aus 6,25?“

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Michael, 13. Mai 2011, 09:02.
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