Hmmm, interessante Geschichte

Es gibt viele Anknüpfpunkte für Kritik an Reinhold Beckmann. Dass er überwiegend nach Dingen fragt, die ihn nichts angehen. Dass er bei den Antworten auf diese Fragen, die ihn nichts angehen, dann noch nicht einmal zuhört und deshalb nicht nachhakt. Dass er stattdessen jeden Redebeitrag eines Gastes geistesabwesend mit den Worten „Hmmm, interessante Geschichte“ kommentiert. Dass er nach jeder Antwort so tut, als denke er angestrengt über eine Anschlussfrage nach, um dann die Frage zu stellen, die er ohnehin jetzt gestellt hätte, weil sie auf seinem Kärtchen steht. Und dass er das alles in einer Atmosphäre tut, die sich irgendwo zwischen Beichtstuhl und Séance bewegt.

Viele Beisitzer seiner Tischgespräche fühlen sich in der Sendung noch unwohler als die Zuschauer, weil Beckmann zu viel Energie in künstliche Coolness investiere und zu wenig in eine gewissenhafte Vorbereitung. Ein Gast vom Anfang des Jahres klagte nach der Sendung im privaten Kreis, Beckmann solle endlich aufhören Dinge vorzutäuschen, die er nicht verkörpere und sich als das geben, was er wirklich sei, ein armseliges Würstchen.

Auch der Fahrradfahrer Jan Ullrich fühlte sich am Montagabend schlecht behandelt. Von seinen Anwälten will die „Bild“-Zeitung erfahren haben, dass Beckmann gegen Absprachen verstoßen und Zusagen nicht eingehalten habe, indem er doch tatsächlich Fragen zum Dopingskandal gestellt habe. Also zum Thema. Deshalb hätten die Anwälte nun per Brief eine Wiederholung der Sendung verboten und im Falle eines Verstoßes mit Klage gedroht.

Aufruhr um Beckmann! Die amüsante Ironie ist, dass die Aufregung ausgerechnet nach einer Sendung kommt, in der sich Beckmann Mühe gegeben hat.

Für Freitagvormittag um 10.15 Uhr ist die Wiederholung bei 3sat übrigens weiterhin vorgesehen.

Nachtrag: Die Wiederholung ging wie geplant über die Bühne. Ach ja, und hier ist die komplette Sendung natürlich auch noch online zu sehen.

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Michael, 1. März 2007, 15:38.

Von Donna gerührt

Ordensschwester Lotte, König Herodes Antipas, der Capuccino-Mann Angelo und Johnny Flodder klären gemeinsam Verbrechen auf.

Wäre dies wirklich so, hätte die neue ZDF-Serie Donna Roma einen Platz in unseren Top 5 der bescheuertsten Krimiserien aller Zeiten verdient, die wir morgen an dieser Stelle veröffentlichen werden. Aber dies sind zum Glück nur die bisher populärsten Rollen der vier Hauptdarsteller.

Jutta Speidel ist aus Um Himmels Willen, einer der erfolgreichsten deutschen Serien der letzten zehn Jahre, ausgestiegen, um das zu spielen, was sie schon immer spielen wollte: Eine Kommissarin. Keine Nobelpreisträgerin, keine Friedenstifterin, keine Heilige, nein, eine Kommissarin. Gut, wenn das jeder macht, will man das natürlich auch. Als Berliner Kriminalpsychologin jagt sie nun per Amtshilfe in Rom raffinierte Mörder und hat dabei zwei einheimische Kollegen zur Seite, von denen einer, Luca Barbareschi, im letzten „Jesus“-Film mitspielte und der andere, Bruno Maccallini, früher seiner Nachbarin in der Fernsehwerbung verklickerte, er habe gar kein Auto und heute in der wirklichen Welt Speidels Lebensgefährte ist. In der Fernsehwelt wiederum ist Jutta Speidel gerade noch mit Johnny Flodder verheiratet, der in der wirklichen Huub Stapel heißt und in seiner neuen Rolle Konstantin.

Man ist zunächst versucht, Donna Roma als Blödsinn abzutun, denn auf den ersten Blick scheint vieles ungereimt: Warum will man uns weismachen, ein Flug von Berlin nach Rom dauere fünf Stunden? Warum sollen wir mit einer Frau sympathisieren, die in einer fremden Stadt bei den neuen Kollegen ankommt und erst mal alle barsch herumkommandiert? Warum sollen wir glauben, dass das Deutsch, das Jutta Speidel mit ihrer Familie in Berlin spricht, tatsächlich Deutsch ist, das Deutsch, das sie mit ihren Kollegen in Rom spricht, aber Italienisch? (Es werden lediglich einige obligatorische Allerweltsitalienismen wie „scusi“, „prego“, „pronto“ und „grazie“ eingestreut – nicht, dass ich mir wünschen würde, die ganze Sendung würde in italienischer Sprache gezeigt, aber es wirkt einfach komisch, wenn Jutta Speidel vom Kollegen für ihr hervorragendes Italienisch gelobt wird.) Will man uns für dumm verkaufen, wenn einerseits aus den Dialogen hervorgeht, dass die Handlung am Monatsanfang spielt, aber gleichzeitig alle Hotels ausgebucht seien, weil der Papst Geburtstag habe? (Der Papst wurde am 16. April geboren, sein Vorgänger am 18. Mai.)

Auch die Akustik ist sehr gewöhnungsbedürftig. Sie kennen doch den typischen Studioklang einer synchronisierten Serie und den typischen affektierten Tonfall deutscher Synchronsprecher? Beides steht nun leider im krassen Gegensatz zu der atmosphärischen Originaltonaufnahme, die beim Vor-Ort-Dreh tatsächlich entsteht. Hier treffen nun beide aufeinander, denn jeder Darsteller spielte in seiner Muttersprache. Auf der Presse-DVD, die das ZDF verschickt hat, sind hinten noch ein paar unsynchronisierte Originalaufnahmen, und da klingt es recht lustig, wenn Jutta Speidel eine deutsche Frage stellt und Luca Barbareschi auf Italienisch antwortet. In der TV-Fassung ist Barbareschi aber synchronisiert, Speidel nicht, und das klingt einfach merkwürdig.

Jetzt kommen wir zum großen „Aber trotzdem!“: Lässt man nämlich all diese Dinge hinter sich, was überraschend leicht fällt, ist die Serie gut. Nicht ZDF-gut, sondern gut. Also auch gut für Menschen, die sich noch selbst ernähren können, den Fernseher auch bei normaler Lautstärke hören und nicht bei der Gründung der Stadt Rom schon gelebt haben. (Ich übertreibe natürlich und entschuldige mich dafür schon jetzt beim ZDF und bei allen, die sich beleidigt fühlen könnten. Fakt ist aber: Der durchschnittliche ZDF-Zuschauer ist fast 60 Jahre alt. Bei den Zuschauern unter 50, derentwegen die Werbewirtschaft freudig im Dreieck springt, liegt das ZDF im laufenden Jahr auf Platz sechs, hinter RTL, Pro Sieben, Sat.1, der ARD und Vox. Rechnete man Wetten, dass…? heraus, sähe alles noch viel, viel düsterer aus.)

Während die meisten ZDF-Serien in den vergangenen zwanzig Jahren entweder Abwandlungen der Drombuschs, des Landarztes oder von SOKO 5113 waren, ist Donna Roma originär und originell. Die Chemie zwischen den Hauptdarstellern stimmt, die im Vordergrund ebenso viel Wärme und Charme versprühen wie im Hintergrund die schönen Aufnahmen Roms, und die Fälle sind kurzweilig und die ausgefallensten seit CSI. Mit CSI hat Donna Roma aber rein gar nichts zu tun. Der Fall spielt zwar eine große Rolle, aber die Charaktere sind ebenso wichtig. Es sind extrem eigensinnige Charaktere. Sie forsch und hartnäckig, er grummelig, doch entspannt. Aber beide im Grunde freundlich und sympathisch. Und obwohl es anfangs gar nicht so aussieht, als sprühten auch in dieser Serie die obligatorischen romantischen Funken zwischen weiblichem und männlichem Hauptdarsteller, führt wohl kein Weg daran vorbei.

Donna Roma ist sehenswert – und enthält außerdem den besten Dialog der Woche:

Sie: „Tanzen Sie?“
Er: „Nein, ich trinke lieber.“

Donna Roma,
donnerstags um 20.15 Uhr im ZDF.

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Michael, 1. März 2007, 02:26.

Keine Lisa, aber Kudrow

Wer für eine neue Serie mit dem Spruch „von den Machern von Edel & Starck“ wirbt, muss damit leben, mit dieser verglichen zu werden. Dann sieht es für Allein unter Bauern aber nicht gut aus. Legen wir die Messlatte etwas niedriger, ist die neue Serie des Autors Marc Terjung plötzlich gar nicht mehr so schlecht. Allerdings braucht sie ziemlich lang, um in die Pötte zu kommen.

Darum geht es: Der erfolgreiche Bundespolitiker Johannes Waller (Christoph M. Ohrt, der „Edel“ aus Edel & Starck) steht kurz davor, neuer Außenminister zu werden, vermasselt es dann aber noch durch eine Affäre mit der Frau des österreichischen Botschafters, nach der er für die Kanzlerin nicht mehr tragbar ist. Diese Geschichte ist in fünf Minuten erzählt. Er fährt der Kanzlerin zu einem Termin nach, um mit ihr zu reden, hat aber in dem kleinen brandenburgischen Kaff Kudrow einen Unfall und sitzt vorerst fest. Da die bundespolitische Karriere ohnehin zu Ende ist, lässt er sich überreden, dort Bürgermeister zu werden. Bis das erzählt ist, vergeht fast eine Stunde, was deshalb ärgerlich ist, weil ohnehin klar ist, dass es darauf hinausläuft. Aus jeder Programmankündigung ging das hervor, und wer keine davon mitbekommen hat, könnte es anhand des Titels erahnen.
Allein unter Bauern stellt in dieser Zeit zwar die Charaktere vor, schleppt sich derweil aber ganz schön hin. Das heißt nicht, dass die erste Folge frei ist von schönen Momenten: Als Johannes Waller zum Beispiel während der Fahrt den Suchbegriff „Kudrow“ in das Navigationsgerät seines Autos eingeben will und irrtümlich mit „K… U… H…“ beginnt, muss er plötzlich eine Notbremsung machen, weil mitten auf der Straße eine KUH steht. Durch die Notbremsung landet er samt Wagen im Gartenhaus der Ärztin Barbara Heinen (Julia Koschitz), seiner zukünftigen Vermieterin, die zwar eine Tochter, aber natürlich keinen Ehemann hat, womit die wichtigsten Figuren etabliert sind und die Marschrichtung klar ist.

Ab Folge 2, die Sat.1 bequem direkt im Anschluss zeigt, kommt die Serie aber glücklicherweise allmählich in Fahrt. Kaum zum Bürgermeister gekürt, verscherzt es sich Waller bereits mit der gesamten Dorfgemeinschaft, indem er die Kommunalpolitik mit der üblichen bundespolitischen Arroganz und den bekannten hohlen Phrasen angeht. Vor allem will er sparen, sparen, sparen, renoviert sich aber zuallererst das Rathaus hübsch. Sein Vorgehen überdenkt er, als er erfährt, dass sein unpopulärer Vorgänger auf mysteriöse Weise spurlos verschwunden ist.

Wenn das so weitergeht, könnte Allein unter Bauern noch richtig schön werden. Und Christoph M. Ohrt könnte den arroganten Schnösel, der auf die Landbevölkerung herabschaut, aber trotzdem auf unerklärliche Weise sympathisch ist, gar nicht besser spielen. „Auf den Leib geschrieben“ preist man dann, und damit sind wir zurück beim anfänglichen Vergleich mit Edel & Starck, der in diesem Punkt unentschieden ausfällt. Denn letztlich ist dieser Johannes Waller dem überheblichen, aber irgendwie liebenswerten Anwalt Edel recht ähnlich, als der Ohrt vier Staffeln lang begeisterte und für den er mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde. Und das macht überhaupt nichts, im Gegenteil. Vielleicht spielt er jetzt ja nur noch solche Typen. Manfred Krug hat über Jahrzehnte unter verschiedenen Rollennamen den gemütlichen, aber hartnäckigen Brummbär gespielt, und Robert Atzorn ist seit jeher immer nur der arrogante, besserwisserische Moralapostel. Beide gehören zu den beliebtesten deutschen Schauspielern.

Allein unter Bauern,
mittwochs um 20.15 Uhr in Sat.1.

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Michael, 28. Februar 2007, 04:14.

Talk zum Türmen

Sandra Maischberger ist alt geworden. Und dick. Ich hatte ja angenommen, Erich Böhme verträte sie, aber dann sagt die Moderationsperson: „Meine Damen und Herren, ich bin heute Abend Sandra Maischberger“. So sehr war noch nie jemand von einer Schwangerschaft gezeichnet. Doch die Person fährt fort: „… die am Wochenende von einem Jungen entbunden hat. Wir haben sie damit von der Sendung entbunden. Vorläufig. (…) Bleiben Sie dran, Sie werden bedient.“

Ah, dann doch Böhme. Früher haben die beiden ja mal zusammen moderiert, in der frühen Phase von Talk im Turm, als Böhme noch gut war und Maischberger noch nicht. Heute vertritt er sie bei Menschen bei Maischberger und ist so tief in seinen Sessel gesunken, dass man seinen Hals nicht sähe, selbst wenn er einen hätte.

Man merkt Böhme an, dass ihm mittlerweile die Routine fehlt. Über die gesamte Dauer von 75 Minuten vergisst er, die Brille von der Nase zu nehmen, um damit zu fuchteln. Der selten dämliche Titel der Sendung zum Thema Hooligans, „Saat der Gewalt – Wer schützt uns vor der Jugend?“, wird in dieser konkreten Fragestellung zum Glück gar nicht mehr erwähnt, stattdessen sagt Böhme in den ersten fünf Minuten so oft „Was macht sie ticken?“, als müsse er beweisen, dass das wirklich ein deutscher Satz ist. Dann redeten alle eine Stunde lang wild durcheinander, und am Ende stellte Böhme fest, was ohnehin jeder wusste: „Gelöst hamma’s nicht, das ist klar“.

Und gerade als ich dachte, dass wir mit dem abgewürgten Ende der Diskussion zwar kein Problem weniger hätten, aber wenigstens auch keins mehr, verkündete Böhme im letzten Satz, nächsten Dienstag werde Sandra Maischberger von Jörg Kachelmann vertreten.

Michael, 28. Februar 2007, 03:07.

Alt-64er

Noch bis Dezember verteilt das ZDF Rolf Schimpfs letzte Folgen als Der Alte auf verschiedene Freitagabende, eine neue Staffel beginnt in dieser Woche. Schimpf war Ende 2006 aus der Serie ausgestiegen, weil er glaubte, mit 82 das Renteneintrittsalter für Fernsehkommissare erreicht zu haben.

Heute Vormittag gab das ZDF seinen Nachfolger bekannt: Walter Kreye wird der neue Alte, und in etwa zwei Wochen sollen bereits die Dreharbeiten beginnen. Im Fernsehen war Kreye bisher u.a. in den Serien Reporter, Hecht & Haie, Auf eigene Gefahr und Der Dicke zu sehen. Kreye ist erst 64 Jahre alt und damit immerhin noch zwei Jahre älter als Michael Ande, der seit jeher und wohl für immer der Harry Assistent ist. Wenn auch das Fernsehrenteneintrittsalter stetig steigen wird, kann Kreye die Rolle noch hundert Jahre spielen.

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Michael, 27. Februar 2007, 12:01.

Link, zwo drei vier

Bei unseren Kollegen von DWDL.de gibt es seit einiger Zeit auf der Startseite die sehr schöne Rubrik „Denkmalpflege“, eine Art „Was macht eigentlich…?“ für frühere Fernsehstars, die wir erfolgreich aus unserem Gedächtnis verdrängt zu haben glaubten. In den vergangenen Wochen wurden zum Beispiel Ricky Harris, Percy Hoven, Jörg Wontorra, Fritz Egner oder Britta von Lojewski noch einmal auf einem Sockel gezeigt, von dem sie längst gestoßen wurden. Der Begriff „Denkmalpflege“ ist auch deshalb eine schöne Ironie, weil einige dieser Ex-Stars vermutlich heute als Denkmalpfleger arbeiten müssen.

Michael, 27. Februar 2007, 11:16.

Zwischensaison; kleines Wunder

Viel wurde in jüngerer Zeit über den Erfolg und die Qualität aktueller amerikanischer Serien im Gegensatz zu deutschen geschrieben, auch hier. Nun sollten in dieser Woche gleich drei neue Serien starten, so viele auf einmal wie sonst nur zum Saisonstart im September oder zum Jahresbeginn: eine deutsche, eine deutsch-italienische Koproduktion und eine amerikanische.

Die amerikanische, Blind Justice, wäre diesmal mit Abstand die schlechteste gewesen.

Das heißt noch nicht zwingend, dass die Talsohle durchschritten ist, und auch nicht, dass amerikanische Serien wieder schlechter werden. Diese ist schon zwei Jahre alt und längst abgesetzt, und heute zog sogar Kabel 1 kurzfristig die Notbremse und setzte die deutsche Erstausstrahlung ab, bevor sie überhaupt begonnen hatte.

Aber es fällt eben auf. Wenn die Serien selbst jetzt noch dem Publikum auffallen, ist der Anfang gemacht.

Die verbleibenden Neustarts, Allein unter Bauern (Sat.1, Mittwoch) und Donna Roma (ZDF, Donnerstag) werden wir jeweils am Sendetag ausführlich an dieser Stelle besprechen.

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Michael, 26. Februar 2007, 19:45.

Die Revierbullen und die Neuen

Gleich zwei bekannte Fernsehpolizisten werden mit personellen Veränderungen konfrontiert, wenn heute die beliebtesten noch lebenden Volksschauspieler mit neuen Folgen ihrer Serien an den Start gehen: Jan Fedder als Dirk Matthies und Ottfried Fischer als Benno Berghammer sind zurück, das Großstadtrevier geht ins 21. Jahr und Der Bulle von Tölz ins elfte.

Die von der ARD verbreiteten Vorabinformationen zur neuen Staffel des Großstadtreviers erwecken einen merkwürdigen Eindruck davon, wie bei der Hamburger Polizei Stellen besetzt werden: Dirk Matthies wird im Dienst angeschossen und kann nicht mehr auf Streife gehen. Also wird er eben Revierleiter. Und neuer Partner von Katja Metz (Anja Nejarri) auf Streife wird Ben Kessler (Sebastian Hölz), der zufällig am Tatort war. Ganz so dämlich simpel ist es in der Umsetzung dann aber zum Glück doch nicht. Und so leiden wir mit Dirk Matthies, der zu Beginn der Folge schweren Herzens von seinem alten grünen Streifenwagen Abschied nimmt, weil noch am gleichen Tag der neue geliefert werden soll. Blau. Später würde er sich wünschen, das sei gerade seine größte Sorge.
Das Problem seines Nachfolgers Ben Kessler im „14/2″ ist, dass er zwar genauso rotzig, frech und vorlaut ist wie Dirk Matthies, dabei aber nicht sympathisch wirkt. Vielleicht wird er’s ja noch, oder wir gewöhnen uns trotzdem an ihn. Wie an die neuen blauen Uniformen und Autos.

Bulle Benno Berghammer bekommt wenig später neben dem neuen Sendeplatz am Montagabend eine neue Partnerin, weil Sabrina schwanger ist und nicht aus dem Urlaub zurückkehrt. Nadine Richter (Katharina Abt) kommt aus dem Osten, was Stoff für vorhersehbare Ost-West-Dispute ist, die aber nur manchmal aus den vorhersehbaren Klischees bestehen. Der Bulle von Tölz ist tatsächlich noch immer eine der ansehnlichsten deutschen Serien. Die Chemie zwischen den Hauptdarstellern stimmt, die Dialoge sind zumindest zum Teil originell und witzig, und über den obligatorisch schleppenden Handlungsfortgang (die bayerische Gemächlichkeit gehört nun mal zum Konzept) machen sie sich sogar selbst lustig („Wenn es in dem Tempo weitergeht, kann ich nebenbei noch mein Jodeldiplom machen“).

Ganz nebenbei erinnert die heutige Folge in einem sehr kurzen, aber sehr würdigen Augenblick an den vor einem Jahr verstorbenen Udo Thomer, der den uniformierten Polizisten Pfeiffer gespielt hatte.

Pfeiffer ist also weg, Sabrina ist weg und Nadine ist da. An mehr Neues muss man sich als Zuschauer zum Glück nicht gewöhnen, Ottfried Fischer kann noch immer keinen zweiten Gesichtsausdruck.

Der schönste Dialog geht übrigens so:

Sie: „Ich sag dir jetzt mal ganz ehrlich, warum ich nach Bayern gezogen bin.“
Er: „Ich weiß es. Sehnsucht nach dem Ein-Parteien-System.“
Sie: „Nein, ich bin hierher gezogen, weil ich nochmal wissen wollte, wie wir Ossis früher gelebt haben.“

Großstadtrevier, montags um 18.50 Uhr in der ARD.
Der Bulle von Tölz, montags um 20.15 Uhr in Sat.1.

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Michael, 26. Februar 2007, 13:02.

Ellenlange Nacht — live

1.15 Uhr: Annemarie Warnkross führt durch die Oscarnacht auf Pro Sieben. Sie steht in den Hollywood Hills im Gestrüpp mit den HOLLYWOOD-Buchstaben im Hintergrund. Also ziemlich weit weg vom Geschehen.

1.16 Uhr: Offenbar hat nur Steven Gätjen eine Akkreditierung für den roten Teppich bekommen. Der ist für seine Berichterstattung von gleicher Stelle vor Jahren gescholten worden, doch ich teilte die Schelte damals nicht. Gätjen begleitete die Veranstaltung damals voller ehrlicher Euphorie, und es ist doch schön, wenn im Fernsehen mal jemand auftritt, der sichtbar Spaß an seinem Job hat und nicht nur mit einstudierter Aufgeregtheit seine Texte aufsagt. Und kaum habe ich es geschrieben, ist Annemarie Warnkross nämlich schon wieder im Bild.

1.26 Uhr: Hilfe, ein Quiz. Natürlich, im deutschen Fernsehen scheint es ja illegal zu sein, ohne ein Quiz in eine Werbepause zu gehen. Wann wurden wohl die Oscars zum ersten Mal verliehen, 1929 oder 1789? Das ist sogar eine vergleichsweise schwierige Frage. Normalerweise geht das bei Pro Sieben so: „In welchem Jahr wurden die Oscars zum ersten Mal verliehen? A: 1929, B: Spargel.“

1.30 Uhr: Die Off-Sprecherin im Beitrag über die nominierten Schauspieler beschreibt Leonardo DiCaprio mit „einst Mädchenschwarm“ und spricht ihm diesen Status damit amtlich ab.

1.36 Uhr: Steven Gätjen übernimmt und interviewt den Regisseur und die Hauptdarsteller aus dem nominierten Film „Das Leben der Anderen“. Florian Henckel von Donnersmarck, Ulrich Mühe und Sebastian Koch freuen sich wie Bolle, mal bei der Veranstaltung dabei zu sein, die sie sonst immer im Fernsehen gesehen haben. Dann grüßen sie noch alle, die sie kennen und mögen. Gätjen hat derweil seine Euphorie von früher überwunden und guckt sehr ernst.

1.44 Uhr: Verdammt, Werbepause rum und immer noch kein weiterer Interviewpartner am Start.

1.46 Uhr: Helen Mirren ist da. Sie spielt grundsätzlich jede Queen von England. Steven Gätjen sagt ihr, er habe sich durch sie in die Queen verliebt. Helen Mirren ist charmant, und auch Gätjen ist gut.

1.48 Uhr: Gätjen überbrückt die längeren Lücken zwischen zwei Interviews sehr gekonnt. Er redet ununterbrochen in ganzen, fehlerfreien Sätzen und weiß viel zu erzählen.

1.49 Uhr: Florian Henckel von Donnersmarck schaut unangekündigt nochmal vorbei, er hatte vergessen, seinen Vater zu grüßen. Dann haben wir Pech. Celine Dion hat auch Zeit für ein Gespräch. Wenigstens singt sie nicht.

1.53 Uhr: Das aufgezeichnete Interview mit Jennifer Lopez wird abgebrochen, weil Meryl Streep live da steht. Gut so.

1.57 Uhr: Ich hatte Roger Whittaker anders in Erinnerung. Oh, halt, es ist Forest Whitaker.

2.00 Uhr: Steven Gätjen weiß wirklich alles über die Oscars. Zumindest kam er zu keinem Punkt ins Stocken. Ich wiederhole mich, aber er hat das wirklich gut gemacht. Jetzt ist er durch, und Pro Sieben schaltet die Übertragung des amerikanischen Senders ABC auf.

2.02 Uhr: Toll, noch mehr Interviews am roten Teppich. Der amerikanische Kollege hat etwas mehr Platz als Steven Gätjen und begrüßt zu Beginn einen einstigen Mädchenschwarm. Na, was glauben Sie, wer es ist? A: Leonardo DiCaprio, B: Spargel.

2.06 Uhr: Greg Kinnear stinkt, spaßt Steve Carell, der mit ihm eine Woche in einem Wohnmobil verbringen musste, während sie den nominierten Film „Little Miss Sunshine“ drehten. Steve Carell ist lustig. Er spielt Christoph Maria Herbst in der amerikanischen Adaption von „The Office“ und darf jetzt leider viel zu wenig sagen.

2.14 Uhr: Der Typ, der Will Smith und Familie interviewt, sagt maschinengewehrartig „Great, great, great, cool, cool, cool, great, cool, great, great, cool, great“, während seine Gesprächspartner sprechen. Das wäre selbst für Reinhold Beckmann noch eine Steigerung.

2.26 Uhr: Helen Mirren trägt Christian Lacroix, verrät eine Einblendung. Dann muss so wohl ihr Kleid heißen, denn sie hat niemanden auf den Schultern.

2.29 Uhr: Diese ABC-Fließbandabfertigung der Teppichstars war langweilig. Aber jetzt beginnt endlich die eigentliche Show und Ellen DeGeneres kommt. Gute Unterhaltung.

2.30 Uhr: In einer ganz amüsanten Clipshow treten die Nominierten dieses Jahres auf. Martin Scorsese, Leonardo DiCaprio und Peter O’Toole lassen sich willig unter die Nase reiben, dass sie noch nie gewonnen haben.

2.40 Uhr: Ellen spricht zu den Nominierten im Saal und baut Druck auf. „Es ist nicht so, dass wir keine Zeit für lange Dankesreden haben. Wir haben keine Zeit für langweilige Reden. Wenn Sie nichts Interessantes zu sagen haben, erfinden Sie was. Aber machen Sie sich nicht zu viele Sorgen, vielleicht gewinnen Sie ja gar nicht!“

2.42 Uhr: Jennifer Hudson ist einer der vielen Beweise, dass die Kandidaten der amerikanischen Superstar-Show talentierter und erfolgreicher sind als Dieter Bohlens Schützlinge. Sie spielt in „Dreamgirls“. Ellen sagt: „Jennifer Hudson ist hier. Sie nahm an ‚American Idol‘ teil, aber Amerika hat sie nicht gewählt, und jetzt ist sie für einen Oscar nominiert. Al Gore ist auch hier. Ihn hat Amerika gewählt aber … nun ja, es ist kompliziert.“

2.44 Uhr: Ellen hatte im Vorfeld versprochen, nicht zu singen. Tut sie auch nicht. Stattdessen kommt ein Gospelchor rein, zelebriert musikalisch die Nominierten, und Ellen schlägt aufs Tamburin.

2.52 Uhr: Nicole Kidman und James Bond vergeben den ersten egalen Preis.

2.56 Uhr: Will Ferrell und Jack Black besingen das schwere Los von Komikern, zwar Millionen mit ihren Filmen zu verdienen, aber nie mit einem Oscar ausgezeichnet zu werden. Sie beschimpfen Peter O’Toole und Leonardo DiCaprio und drohen ihnen Prügel an. Nur Helen Mirren wollen sie zusammen mit einem Oscar mit nach Hause nehmen. Lustig. Dann vergeben sie einen weiteren egalen Preis.

3.01 Uhr: Kinder und Tiere gehen immer. Kind Smith liest zu früh die nächste Zeile vom Teleprompter ab und will nach der Nennung der Nominierten für den besten animierten Kurzfilm schon zur nächsten Kategorie schreiten, bevor überhaupt der Umschlag mit dem Gewinner geöffnet wurde. Das wäre in der Tat eine Möglichkeit, die Veranstaltung abzukürzen. Kinder sind eben doch die Zukunft.

3.12 Uhr: Pro Sieben beweist Kontinuität und schafft es auch dieses Jahr nicht, rechtzeitig nach den Werbepausen wieder in die Übertragung einzusteigen. Ellen ist schon mitten in ihrer Anmoderation, als Pro Sieben endlich den Trailer zu Ende gesendet hat, der ja heute Nacht höchstens noch vierzig weitere Male kommt.

3.16 Uhr: Achso, Sie hatten nicht ernsthaft erwartet, dass ich hier die Gewinner mitteile, oder? Wenn Scorsese, O’Toole oder DiCaprio endlich mal gewinnen, werde ich das würdigen.

3.25 Uhr: Gaaaanz zufällig hat Ellen DeGeneres ein Drehbuch in der Hand, das sie behauptet geschrieben zu haben, als sie gerade neben Martin Scorseses Sitz niederkniet, und drückt es ihm in die Hand. „Es ist eine Mischung aus ‚Good Fellas‘ und ‚Big Momma’s House‘ und heißt ‚Good Mamas'“.

3.30 Uhr: Puh, ist wirklich erst eine Stunde der eigentlichen Veranstaltung um?

3.38 Uhr: Leonardo DiCaprio und Al Gore erklären, dass die Oscars in diesem Jahr zum ersten Mal komplett umweltbewusst produziert würden, oder so. DiCaprio fragt Gore, ob er die Gelegenheit nicht nutzen wolle, eine offizielle Ankündigung zu machen. Gore zögert, lässt sich überzeugen, zieht dann einen Zettel aus der Tasche, beginnt mit „My fellow Americans“, setzt zu einer Ankündigung an, die nur auf eine Präsidentschaftskandidatur hinauslaufen kann — und wird vom Orchester von der Bühne gespielt, weil die Zeit um ist.
Jawohl, die bisher beste Comedynummer des Abends kam von Al Gore.

3.49 Uhr: Die Moderatorin der Veranstaltung ist nicht allzu oft zu sehen. Und selbst wenn, fühle ich mich leider eher an Whoopi Goldberg erinnert als an die fantastischen Oscar-Moderatoren der vergangenen Jahre: Jon Stewart, Chris Rock, Steve Martin und Billy Crystal.

3.52 Uhr: Muss wohl die Kategorie „Bestes Drehbuch“ sein, denn Helen Mirren und Tom Hanks lesen Drehbücher vor. Das machen Schauspieler normalerweise am Tisch, bevor gedreht wird. Zu sehen ist das sonst nie. Jetzt wissen wir, warum.

4.05 Uhr: Das Mikrofon wurde auf ungefähr einen Meter Höhe runtergefahren. Das kann doch eigentlich nur eins bedeuten… Aaaaaargh! Tatsächlich, da kommt Tom Cruise!

4.11 Uhr: Ellen will auf ein gemeinsames Foto mit Clint Eastwood und nötigt Steven Spielberg, es zu schießen. Es gefällt ihr nicht, und er muss es nochmal machen.

4.29 Uhr: Die meinten das wirklich ernst und zeigen Ausschnitte aus ALLEN 50 bisherigen besten fremdsprachigen Filmen!

4.30 Uhr: Florian Henckel von Donnersmarck gewinnt tatsächlich für „Das Leben der Anderen“. Sieh mal an. Glückwunsch!

4.33 Uhr: Den wievielten verschiedenen Anzug trägt Ellen eigentlich inzwischen?

4.38 Uhr: Und zum wievielten Mal zeigen die eigentlich gerade den Werbespot für dieses entsetzliche musikalische Wunderkind aus England, das ein Album mit 15 Liedern vollgesungen hat, von denen sie ausgerechnet eins der Kelly Family ausgesucht haben, um damit zu werben? Die wollen wohl nicht, dass es jemand kauft.

4.42 Uhr: Ist noch weit?

4.46 Uhr: Jerry Seinfeld, einer der größten Komiker unserer Zeit, erklärt, warum er niemals im Kino seinen eigenen Dreck aufsammeln würde. Er habe ihn ja schließlich gerade erst fallen lassen. Und außerdem gebe es die stille Vereinbarung zwischen Kinobetreibern und uns Kinobesuchern: „Die hauen uns übers Ohr mit völlig überteuerten, riesigen Tüten mit ungesundem Kram, den wir sowieso nicht essen sollten, und wenn wir damit fertig sind, öffnen wir unsere Hand und lassen den Rest fallen.“
Seinfeld präsentiert den Oscar für den besten Dokumentarfilm und sagt vor der Vorstellung: „Diese fünf unglaublich deprimierenden Filme sind nomiert“. Hinterher drückt er Davis Guggenheim den Oscar für „An Inconvenient Truth — Eine unbequeme Wahrheit“ in die Hand, der ihn an Al Gore weiterreicht.
Merkwürdig. Mit den beiden witzigsten Darbietungen des Abends hatte Al Gore irgendwie zu tun.

4.57 Uhr: Oh nein, jetzt singt Celine Dion doch.

5.01 Uhr: Ennio Morriccone bedankt sich auf Italienisch für seinen Filmmusik-Ehrenoscar, und Clint Eastwood übersetzt. Gut. Hätte man den dauerüberforderten Simultan-Dolmetscher von Wetten, dass…? beschäftigt, hätten wir womöglich nie erfahren, was er wirklich gesagt hat.

5.08 Uhr: Ellen hat mit Sid Ganis, dem Präsidenten der veranstaltenden Academy of Motion Picture Arts and Sciences, gewettet, dass er es nicht schafft, in weniger als einer Minute die Tätigkeitsfelder der Academy zu erklären. Es folgt eine Filmeinspielung, die dadurch lustig wird, dass sie viel zu schnell abgespielt und deshalb gerade rechtzeitig nach einer Minute zu Ende ist.

5.21 Uhr: Als vorhin gleich zwei der nominierten Songs hintereinander gespielt wurden, dachte ich, es kommen gleich alle fünf im Block. Das wäre noch beknackter gewesen als die Idee vor zwei Jahren, vier von fünf nominierten Songs von Beyoncé vortragen zu lassen, in unterschiedlichen Sprachen, von denen sie nur manche beherrschte.
Sattdessen wurden vorhin nur diese beiden Lieder gesungen, und jetzt die anderen drei am Stück, was legitim ist, denn alle drei sind aus „Dreamgirls“. Und da ist dann auch wieder Beyoncé.

5.30 Uhr: Hoppla, „Dreamgirls“, mit drei von fünf Nominierungen, verliert. Der Song-Oscar geht stattdessen an Melissa Etheridge für „An Incovenient Truth“, die Al Gore dankt. Dann könnte ja gleich was Lustiges passieren.

5.31 Uhr: Doch nicht.

5.40 Uhr: Habe ich eigentlich die Filmmontage mit den Toten des Jahres verpasst? In der heutigen Sendung könnte die noch zu einem der Höhepunkte avancieren.

5.49 Uhr: Na also, da war sie ja. Robert Altman gewinnt den Applausometer-Publikumspreis des diesjährigen Lieblingstoten.

5.52 Uhr: Ellen hat sich schon wieder umgezogen und verabschiedet sich. Dabei rühmt sie sich, die Sendung im vorgegebenenm Zeitrahmen beendet zu haben. Über einen imaginären Knopf im Ohr erfährt sie dann, dass noch etliche Preise zu vergeben sind. Wirklich? Etliche???

5.54 Uhr: Helen Mirren bekommt einen der etlichen für eine ihrer etlichen Queens.

6.04 Uhr: Forest Whitaker gewinnt „Bester Schauspieler“. Nicht DiCaprio, nicht O’Toole. O’Toole hat ja immerhin seinen Lebenswerk-Oscar von vor ein paar Jahren. Das muss zu einer Zeit gewesen sein, als DiCaprio noch ein Mädchenschwarm war.

6.10 Uhr: Wenigstens hat Martin Scorsese endlich seinen ersten Oscar bekommen (beste Regie). Er guckte vorher schon wieder so traurig, als wisse er, dass er sowieso wie üblich nicht gewinnen würde. Dann durfte er doch auf die Bühne und sich solange bedanken, wie er wollte, ohne vom Orchester von der Bühne gespielt zu werden. Das war sehr freundlich.

6.14 Uhr: Scorseses „The Departed“ ist auch noch bester Film. Schön.

6.20 Uhr: Wir haben es geschafft. Die Academy Awards waren feierlich, bombastisch, monumental, aber leider nicht sehr lustig. Und obwohl nicht länger als sonst, fühlten sie sich viel länger an. Das lag sicher nicht nur an der Moderatorin, auch die anderen Shownummern zwischendurch, die ich bisher freundlich verschwieg, hauten mich nicht vom Hocker. Dass die Produzenten allen Ernstes Schattenspiele als geeignete Abendunterhaltung für die ganze Welt ansahen, kann ich schwer nachvollziehen.
Ich mag Ellen DeGeneres. Wirklich. Sie hat die Emmys zweimal gut moderiert. Aber nach der heutigen Nacht bin ich unsicher, ob es wirklich an mir lag, dass ich während ihres Comedy-Abends in der New Yorker Avery Fisher Hall eingeschlafen bin.
Sie war als Oscar-Moderatorin recht amüsant und kurzweilig, aber es gab nicht eine einzige Stelle, bei der ich das Bedürfnis hätte, sie nochmal anzuschauen oder allen meinen Bekannten vorzuspielen. Bei Jon Stewart im vergangenen Jahr gab es etwa ein Dutzend.

Gute Nacht allerseits.

Michael, 26. Februar 2007, 01:14.

A.D.

Sabine Christiansen stellte Margarethe Schreinemakers gerade als „Fernsehmoderatorin“ vor. Das ist wahrscheinlich so eine Art Ehrentitel, den man wie „Bundespräsident“ ein Leben lang behält.

Michael, 25. Februar 2007, 21:53.
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