Neuer Pilot für die Stewardess

Sollten Talkshowmoderatorinnen, die auf dem Laufenden bleiben müssen, nicht ab und zu die Zeitung lesen? Und sollte man daraus nicht schließen können, dass Sabine Christiansen der laute Jubel, als sie endlich aufhörte, kaum entgangen sein kann? Und sollte sie selbst daraus nicht eine ganz andere Konsequenz ziehen als die, schon wieder eine neue Talkshow zu pilotieren?
Nur so ein paar Gedanken.

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Michael, 13. Juli 2007, 17:57.

Götzenverehrung. Tolle Sache.

Einer der besten Entertainer, die ein Drittes Programm jemals zum Star gemacht und behalten hat, wurde gestern 50: Dr. Götz Alsmann,  der in der Regel mehrere Sendungen von Zimmer frei hintereinander aufzeichnet, und anhand seines Heiterkeitsgrades zu erraten, die wievielte Sendung des Tages da gerade ausgestrahlt wird, ist ein lustiges Saufspiel für den Sonntagabend.

Zum Geburtstag spendiert der WDR heute nachträglich eine lange Götz-Alsmann-Nacht ab 22.55 Uhr, mit Porträt, zwei Folgen Zimmer frei und Lala, und bei uns gibt’s Alsmanns Avanti, Gong-Show, Zimmer frei und große Nachtmusik aus dem gedruckten Fernsehlexikon endlich online.

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Michael, 13. Juli 2007, 10:39.

Desperate Sex In The Netherlands

Vielleicht braucht wirklich jedes Land seine eigene Mischung aus Sex And The City und Desperate Housewives. Deutschland hat Alles außer Sex und die Niederlande haben Feine Freundinnen. Letztere zeigt ab heute das ZDF.

Bevor ich die erste Folge ansah, hatte ich Angst. Die Serie muss zwangsläufig synchronisiert worden sein, doch man kennt Linda de Mols Originalstimme noch aus der Traumhochzeit. Sie jetzt mit einer anderen Stimme zu hören, wäre komisch.
Dann die Erleichterung: Linda de Mol synchronisiert sich selbst. Und die Erkenntnis: Trotzdem komisch. Um sie herum all diese Menschen, die in dem typischen überbetonten Synchronsprecherduktus sprechen, und im Mittelpunkt eine Frau mit holländischem Akzent, die überhaupt nicht ordentlich betont.

Linda de Mol spielt die Frau eines neureichen Schlagersängers, mit dem sie in ein Schickimicki-Viertel zieht, in dem sie zunächst gar nicht willkommen ist. Bei der Ankunft vor ihrem neuen Haus, das noch eine Baustelle ist, sagt sie einen der raren amüsanten Sätze: „Das sieht ja hier aus wie im Gazastreifen“.

Dann erfährt man für etwa eine halbe Stunde etwas zu viel über das Sexualleben der Hauptfiguren, und gerade als ich dachte, ich hätte das Konzept nun verstanden, endet die erste Folge mit einem Knaller.

Ich persönlich kann mit der Serie nichts anfangen. Das ist allerdings auch mein Urteil über die anderen genannten Serien Sex And The City und Desperate Housewives. Wer die mag, könnte womöglich auch an Feine Freundinnen Spaß haben.

Feine Freundinnen, dienstags um 22.45 Uhr im ZDF.

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Michael, 10. Juli 2007, 07:06.

Auch du, mein alter Sack Brutus

Über Römer wusste ich bisher, dass sie spinnen, ihre Stadt zwar nicht an einem Tag erbaut wurde, aber alle Wege dorthin führen, sie einen ständigen Vertreter in Frankfurt und einen berühmten Topf haben und dass es früher dort warm genug war, dass alle das ganze Jahr in Sandalen rumrennen konnten. Das ist doch schon eine ganze Menge. Was soll mir die neue RTL2-Serie Rom also noch beibringen?

Nun, zum einen, dass sich auch im alten Rom zufällig genau all die Dinge ereignet haben, mit denen klassischerweise Fernsehserien gefüllt werden: Beziehungsdramen, Intrigen, Sex, Gewalt und Witze. Man sprach schon so ähnlich wie heute („Brutus, alter Sack!“), kleidete sich aber noch nackter. Die Gebäude wirkten noch nicht so stabil, andererseits stehen einige davon heute noch. Und im italienischen Parlament scheint sich nicht viel geändert zu haben.

Die Serie, von der überall zu lesen ist, sie sei die teuerste Fernsehproduktion in der Geschichte des US-Hochglanzsenders HBO, beginnt etwas zu brutal und etwas zu unübersichtlich. Zwar tragen die meisten Handelnden prominente Namen (Caesar, Cicero, Pompeius, Marc Anton), doch treten zu viele in zu kurzer Zeit auf, um sich gleich jeden merken zu können. Auch habe ich zunächst den Eindruck, eine willkürliche Anhäufung zusammenhangloser, altrömisch wirkender Augenblicke sei alles, womit Sendezeit gefüllt würde.

Doch allmählich kristallisieren sich konkrete Handlungsstränge und die Hauptfiguren heraus, und es ergeben sich einige schöne Szenen, die selbst für Menschen wie mich, die mit dem Sandalenfilm als solchem wenig anfangen können, einen Unterhaltungswert haben. Die alten Sandalenrömer wirken plötzlich im Umgang miteinander so neuzeitlich lebensnah, ihre Unterhaltungen so nachvollziehbar normal.

Die erste Folge birgt eine verpasste Chance, als Caesar sagt, er sei mit seiner Weisheit am Ende. Wäre es nicht viel lustiger, er wäre mit seinem Latein am Ende?

Dennoch: Es menschelt in der Lebensgeschichte des Julius Caesar, die einer der Handlungsstränge ist, die sich über die zwölf Folgen der ersten Staffel erstrecken. RTL2 zeigt ab heute jeden Sonntag zwei davon. Da ich niemandem die Spannung nehmen möchte, weil sich Jochen sonst wieder beklagt, behalte ich für mich, wie es mit Julius Caesar weiterging.

Rom, sonntags ab 20.15 Uhr bei RTL2 (jeweils zwei Folgen)

Michael, 8. Juli 2007, 06:58.

Ein Grund zum Feiern findet sich immer

Vor sechs Tagen erst die tote Diana, heute schon globale Erwärmung… hach, die Menschen in London haben es so gut, dass es so viele fantastische Anlässe für coole Konzerte gibt.

Michael, 7. Juli 2007, 07:18.

Fünftklassiges Quiz (manchmal auch erstklassig)

Ungefähr eine Minute lang dachte ich, wie erfrischend es sei, dass das neue Sat.1-Quiz Das weiß doch jedes Kind! ganz anders aussieht als alle anderen Quizshows seit Wer wird Millionär?, nämlich dem Thema angemessen ganz bieder nach Schulklasse mit Holz und hell und so. Also so angenehm nach Sat.1. Aber dann kamen doch das unvermeidliche blaue Licht und die albern-dramatische Musik wie überall.

Die Idee ist originell, Erwachsenen Kinderwissen abzuverlangen und zu zeigen, wie die anwesenden Fünftklässler die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn der Kandidat schon an der ersten Frage scheitert, wie viele Ecken eine Bienenwabe hat. Immerhin Cordula Stratmann ist erfrischend anders als Quizmoderatorin, und weil es ja Schulwissen geht und die Fragen deshalb formal nicht so schwer sind, gibt es zur Abwechslung mal keine vorgegebenen Antwortmöglichkeiten. Leider währt der Spaß an der originellen Idee nicht ewig, und so kosten die ganzen Schulklassensperenzchen, Wechsel der „Banknachbarn“ (Kinder, die als Joker zur Verfügung stehen) etc. letztlich einfach nur viel Zeit, in der man lieber ein paar Fragen mehr hören würde. Auch die schauspielerische Leistung der Kinder, die offensichtlich angewiesen wurden, die Hände möglichst oft über dem Kopf zusammenzuschlagen oder mit den Augen zu rollen, hält sich auch in Grenzen.

Ihr Wissen dagegen ist bemerkenswert. Ich sollte bei ihnen Nachhilfe nehmen.

Michael, 6. Juli 2007, 21:22.

Neues von Gut Ruge

Einerseits würde man sich hüten zu meckern, dass Johannes B. Kerner wenigstens im Sommer eine Pause macht. Andererseits kommt auf seinem Sendeplatz ab heute Nina Ruge mit ihrer neuen Sommerpausenvertretungsshow Nina Ruge: Alles wird gut.

Der Sendetitel leitet sich aus Nina Ruges Abschiedsversprechen ab, das sie zum Ende jeder Ausgabe von Leute heute gab. Auf ähnliche Weise kam einst schon der Titel für Anke Engelkes Weihnachtsspecial Danke Anke! zustande.

Menschen erhalten also Sendungen, die so heißen, wie eine bekannte Floskel aus ihren alten Sendungen lautete. Insofern ist es ein Wunder, dass Ulrich Wickert immer noch nicht das Wetter moderiert.

Michael, 5. Juli 2007, 14:09.

Klugscheißer

Heute im Quiz-Taxi stellte das Navigationsgerät in etwa folgende Frage: „Wie heißt das Abkommen, mit dem 1448 ein Krieg beendet wurde?“
Die Antwort: „Der Westfälische Friede.“

Richtig!

Moment mal, der Westfälische Friede markierte das Ende des Dreißigjährigen Krieges, und das war doch — genau: 1648, also 200 Jahre später, oder?
Aber eigentlich auch wurscht — keiner hat’s gemerkt, weder der Moderator, noch die drei Kandidaten im Fond. Und das Navi liest halt auch nur die Fragen vor.

Jochen, 3. Juli 2007, 22:15.

Noch mehr Wasser auf die Mühlen

Es wäre ein merkwürdiger Zufall. Als Strategie wäre es aber auch komisch.

Heute, nur vier Tage nach dem Start der RTL-Show Entern oder Kentern, gräbt RTL2 die Show aus, die dafür offensichtlich durchgepaust wurde: Takeshi’s Castle, seit sechs Jahren nicht im deutschen Fernsehen gelaufen und auch damals in keinem Sender, der größer als das DSF war. RTL2 zeigt die uralte japanische Originalshow in neuer deutscher Bearbeitung werktags nachmittags.

Vielleicht ist es doch nur ein Zufall innerhalb der Sendergruppe. Ich sollte aufhören, mir so viele Gedanken darüber zu machen, dass dort irgendjemand Gedanken machen könnte.

Michael, 3. Juli 2007, 12:06.

Der Vorabend war ihr Schicksal

RTL2 rüstet sich heute für die Nach-Big-Brother-Zeit und schickt zwei neue Doku-Soaps ins Rennen: In Mein Kiez schildern Leute, die da wohnen, wo sich andere amüsieren, wie es ist, da zu wohnen, wo sich andere amüsieren. Aufregend. Und lässt sich bei Erfolg beliebig mit Puffnachbarn und Kirmesplatzanwohnern aus anderen Städten fortsetzen.

In Das Schicksal meines Lebens wiederum schildern Menschen, die weißgottwo wohnen, wie sie ein schweres Schicksal überwunden haben. Auch hier baut RTL2 für den Erfolgsfall vor. Interviewt werden diese Menschen von Jürgen und Alida, zwei ehemaligen Teilnehmern von Big Brother. Auf diese Weise erfahren dieselben Menschen nämlich ein weiteres schweres Schicksal, das sie dann in der zweiten Staffel schildern können.

Michael, 2. Juli 2007, 15:56.
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